Eigentlich von Lily_Toyama (sind Katie Bell und Oliver Wood nur gute Freunde – aber eben nur eigentlich) ================================================================================ Kapitel 1: denn eigentlich wäre sie gern mehr als das ----------------------------------------------------- „Manchmal spinnt Oliver wirklich.“ Angelina hielt mit beiden Händen eine dampfende Tasse Kakao umschlugen und wärmte sich so ihre Finger, während sie über die heiße Flüssigkeit pustete. „Manchmal?“ fragte Alicia und zog die Augenbrauen hoch – sie war wirklich dankbar, dass sie sie wieder richtig bewegen konnte, denn zeitweise hatte sie heute Nachmittag befürchtet, sie seien für immer festgefroren. „Du hättest eigentlich mit Wie immer anfangen müssen. Danke.“ Katie griff nach einem Plätzchen, dass ihr eine Hauselfe reichte. „Warum tut ihr euch das dann eigentlich an?“ fragte Samantha kopfschüttelnd, während sie ebenfalls über ihrer Kakao pustete. Ihr Finger war natürlich nicht eingefroren, hatte sie doch mit Lee Verwandlungshausaufgaben gemacht, während ihre beiden besten Freundinnen auf den Quidditchfeld froren. „Quidditch ist eine Leidenschaft.“ protestierte Alicia sofort – ihre Standartantwort auf Samanthas Frage, die immer nach dem Gejammere der Jägerinnen folgte. „Es ist die Leidenschaft, die Leiden schafft“, sinnierte Samantha. „und die Eifersucht, die mit Eifer sucht, was die Leidenschaft an Leiden schafft.“ Leanne runzelte die Stirn. „Wer ist denn jetzt eifersüchtig?“ „Niemand. Aber ich musste doch das Sprichwort zu Ende zitieren.“ Samantha biss in eine Kürbispastete. „Ich mag es nicht, wenn man ein Zitat einfach auseinanderreißt.“ „Kau den Mund aus, bevor du sprichst. Das mag ich nämlich nicht.“ „Ja, Mama.“ Samantha starrte Angelina mit übertrieben naiven Augen an. „Woher weißt du eigentlich, wo die Küche ist?“, wollte Katie wissen. Samantha drehte sich leicht, um Katie ins Gesicht sehen zu können. „Du stehst vor der Königin des unbemerkten Anschleichens.“ „Du hast Fred und George nachspioniert.“ riet Leanne, die genau wie alle anderen Gryffindors wusste, dass die Weasleyzwillinge schon lange in der Küche ein und aus gingen. „Klar. Manchmal sind die echt unvorsichtig.“ „Möchte Miss noch einen heißen Kakao?“ piepste eine Hauselfe, die bemerkte hatte, das Alicias Tasse leer war. „Nein, ich glaube nicht.“ antwortete Angelina für sie. „Wir müssen langsam. Morgen geht es in aller Frühe raus.“ Die anderen vier seufzten. „Was? Morgen früh seid ihr mir dankbar, dass ihr nicht mit euren Köpfen in die Haferschleimschüssel fallt.“ Katie verdrehte die Augen. „Ich hasse Haferschleim.“ Oliver war schon immer streng beim Trainingsplan gewesen – mit mentaler Unterschützung Professor McGonagalls, doch seit sie gegen die Hufflepuffs verloren hatten, nahm es beängstigte Ausmaße an. Doch es gab noch einen großen Unterschied zu früher: Sein Team tat eher was er wollte. Lieber trainierten sie noch härter und länger, als dass Oliver wieder in das Loch fiel, in das er kurz nach der Niederlage gerutscht war. Fred Aussage, er würde versuchen sich in der Dusche zu ertränken, hatte zwar vor Harry flapsig geklungen, war aber durchaus ernst zu nehmen. „Oliver Wood.“ Katie hämmerte gegen die Tür des Jungenduschraumes. „Komm sofort da raus.“ „KitKat hat Recht.“ Auch Fred pochte mit der Faust gegen die Tür. Normalerweise war die Tür nicht abgeschlossen, würden die Mädchen nie ohne anzuklopfen die Tür aufmachen und normalerweise hätte Katie Fred schon längst für das KitKat den Hals umgedreht. Doch heute war nicht normalerweise, denn heute hatten sie verloren – gegen Hufflepuff. „Wir brechen die Tür auf.“ fügte George drohend hinzu. Doch es kam keine Antwort. „Oliver.“ bat Angelina. „B i t t e.“ Man sah deutlich, dass sie sich Sorgen um ihn machte. „Wir bekommen alles hin, aber bitte mach die Tür auf.“ Eine Tür öffnete sich, aber nicht die von Duschraum. „Wir haben Feli und Aaron geholt.“ Samantha und Leanne stand klitschnass in der Tür und rangen nach Atmen, denn sie waren vom Schloss zum Stadium gerannt und es regnete wie aus Eimern. „Lasst uns durch.“ Felicitas schob Leanne sanft zur Seite. „Geht ihr hoch. Wir kümmern uns um Oli.“ „Aber...“ wollte Katie widersprechen. „Feli hat Recht.“ Aaron war wie die anderen durch den Regen gelaufen, doch das war nicht der einzige Grund, warum sein Gesicht nass war. „Geht hoch euch ausruhen. Ihr seid fertig.“ Katie spürte, wie Angelina nach ihrem Arm griff. „Lass uns hochgehen.“ Als Katie den Rest des Teams ansah, verstand sie was Aaron meinte, sie waren alle nass, blass und die Gesichter sahen müde und furchtbar traurig aus, selbst die von Fred und George und die sahen n i e so aus. „Er macht die Tür nicht auf.“ informierte sie Felicitas, obwohl es eigentlich logisch war, denn sonst hätten sie nicht in Vorraum gestanden. „Lasst das unsere Sorge sein.“ Felicitas zog ihren Zauberstab hervor. Als Katie mit den anderen in Richtung Schloss hochging, hörte sie noch, wie die Tür gegen die Kacheln schlug. Felicitas hatte mit einem Zauber die Tür aufgebrochen. Das sie darauf nicht gekommen waren. „Sag mal träumst du?“ fragte Angelina und riss Katie so aus ihren Gedanken. Die schüttelte leicht den Kopf um einen klaren Kopf zu bekommen. „Nein.“ „Das will ich auch hoffen.“ Alicia tauchte an Katies rechter Seite auf. „Der Chef schaut schon zu uns rüber.“ Sie hob die Hand und machte das Victoryzeichen in Olivers Richtung „Das hat ihr jetzt voll beruhigt, Lessh.“ „Ich weiß, sonst hätte ich es ja wohl nicht gemacht.“ Alicia verdrehte die Augen, sich sehr wohl der Ironie bewusst. „Nur, weil ich mich gerade mit Fred und George beschäftige, heißt das nicht...“, brüllte der Chef auch schon los. „... das wir eine Cafekränzchen veranstalten können.“ beendete Katie zurück brüllend Oliver Satz. „Wir haben verstanden.“ Nur weil sie alles taten, um Oliver wieder Selbstbewusstsein zu geben, hieß das nicht, dass sie alles kommentarlos hinnahmen. „Das ist wirklich das einzige Muggelwort das er sich merken kann.“ Alicia schoss auf den Ball zu, den Angelina in die Luft geworfen hatte. „Aber nur, weil er es ungemein passen findet.“ Beim zweiten Teil des Satzes versuchte Katie Olivers Stimme nachzuahmen, was mehr oder weniger gelang. Dann folgte sie Alicia. So unterschiedlich die drei auch waren, so gut harmonierten sie auf dem Spielfeld und auch auf dem Boden. Alicia war wohl das, was man mädchenhaft bezeichnete und hatte ein Hang zu klitschigen Musicals und für schöne Kleider. Dem Rest des Teams war es ein Rätsel, wie sie es schaffte, trotz Wind, Wetter und Olivers Training, nach diesem immer noch super auszusehen, während den anderen die nassen Haare im Gesicht klebten und ab Herbst aussahen, als hätten sie sich in einer Schlammgrube gewälzt. Angelina war die älteste und benahm sich ruhig und immer vernünftig, für die anderen manchmal zu vernünftig, schien sie doch immer zu wissen, was richtig war. In Gegensatz zu Katie, die in regelmäßigen Abständen versuchte, ihrer Dickschädel durchsetzten zu können, egal ob sie richtig oder falsch lang. Sie war von ihrem ganzen Wesen impulsiver und frecher als Angelina. Was sich immer wieder zeigte. „Wie lange noch?“ fragte Katie mit einen quengelnden Unterton, nachdem sie erfolgreich versucht hatten, den Quaffel durch die Ringe zu schießen. „Ja.“ stimmte Alcia ihr zu. „Wir haben heute Abend noch Astronomie.“ Oliver sah von einem zu anderen – Fred und George waren zu den anderen geflogen. „Und das ist kein Trick, um das Training früher zu beenden?“ George sah ihn vollkommen schockiert an. „Wir würden dich doch niemals anlügen, Chef.“ „Zumindest niemals so, dass du es mitkriegen könntest.“ fügte Fred leise, aber für alle deutlich hörbar hinzu. „Euer Vertrauen in mich ehrt mich wirklich.“ Oliver verdrehte leicht genervt die Augen. „Dann geht halt duschen. Ich übe noch etwas mit Harry weiter.“ Als Oliver und Harry die Umkleidekabine betraten, saß nur noch Katie auf einem Stuhl und las eine Zeitschrift. „Was machst du denn hier?“ „Auf euch warten?“ Das Quiddtichteam hatte Professor McGonagall versprechen müssen, dass Harry nur mit Begleitung von mindestens zwei Teammitglieder Richtung Schloss ging und da die anderen vier Astronomie hatten, wartete Katie auf die beiden. Langsam blätterte sie die Seite um und starrte dann sehnsüchtig auf den Feuerblitz, der auf der nächsten Seite abgedruckt war. Zwar besaß sie einen Nimbus 2000, aber im Gegensatz zu einem Feuerblitz... Ihr Vater hatte durch einen Freund die Möglichkeit gehabt, eine Proberunde zu fliegen und ihr und ihrer Schwester Mary in einem dreiseitigem Brief vorgeschwärmt, wie toll es sich angefühlt hatte, einen solchen Besen zu fliegen. „Wenn wir alle solche Besen hätte.“ Katie zuckte zusammen und sah zu Oliver hoch. „Du hast mich furchtbar erschreckt.“ Vorwurfsvoll sah sie ihn an. „Tut mir Leid, Kleines.“ Oliver ließ sich neben sie fallen. Quidditchtraining strengte ihn ziemlich an, sowohl körperlich als auch seinen Konzentration. „Ich bin nicht klein.“ Katie rollte die Zeitung zusammen und schlug Oliver damit leicht gegen die Schulter. Oliver war immer am schnellsten mit dem Umziehen fertig, sodass sie wohl noch ein paar Minuten auf Harry warten müssten. „Sollen wir aufstehen und sehen, wer größer ist?“ Katie war für ein Mädchen nicht klein, das wusste Oliver, trotzdem überragte er sie um eine Kopflänge. „Ich bin geistig viel größer als du.“ konterte Katie. Darauf lachte Oliver nur. „Sag mal, Oliver.“ Katie lächelte auf einmal sehr lieb. „Wie wäre es, wenn wir das Training etwas lustiger gestalten würden?“ Er sah sie mit hochgezogenen Augenbraun an. „Wie bitte schön sollte ich das tun?“ „Keine Ahnung.“ Katie zuckte mit den Schultern. „Wir könnten Besen schubsen spielen.“ Bei diesem Spiel mussten alle Mitspieler freihändig fliegen und versuchen die anderen von den Besen zu hauen. Doch bevor eine wirklich herunterfiel, hielt er sich mit den Händen am Besen fest und gewonnen hatte der, der als letztes mit den Händen den Besen berührte und noch auf seinem Besen saß. „Das würde doch Geschicklichkeit fördern.“, fügte sie noch schnell hinzu, denn sie sah, dass sie Oliver noch nicht ganz überzeugt hatte. „Ich überlege es mir.“ brummte Oliver. „Danke.“ Katie strahlte ihn an. „Und er hat wirklich gesagt, dass er es sich überlegt?“, fragte Alicia am nächsten Tag bei Mittagessen. „Natürlich.“ Angelina grinste. „Katie ist doch seine Lieblingsjägerin.“ Katie streckte ihr die Zunge raus. „Nur weil ich besser bin als ihr.“ Natürlich wusste Katie, dass das nicht stimmt und die anderen wussten auch, dass sie es nicht ernst meinte. „Vielleicht mag er dich ja genauso, wie du ihn.“ Leanne grinste. „Du hattest versprochen, dass du es nicht mehr ansprichst.“ Katies Wangen wurden rot. Samantha zwitscherte genauso wie es die Mädchen in Highschoolromanzen taten, wenn sie etwas süß fanden. „Ihr seid so niedlich zusammen. Der Kapten und seine Jägerin.“ „Hat ihre Liebe eine Chance?“ machte Alicia gleich mit. „Das hatte ich befürchtet.“ Katie verdrehte die Augen. Angelina warf Katie einen mitleidigen Blick zu, doch ihre Mundwinkel zuckten verräterisch. Alicia und Samantha waren furchtbar romantisch veranlagt, mit einem Hang zu dramatischen Liebesgeschichten. Kitschig wäre wohl die beste Beschreibung. „Wir können euch ja verkuppeln.“, schlug Alicia vor. „NEIN. Ich rede nie wieder ein Wort mich euch, solltet ihr es wagen.“ Katie konnte sich noch sehr gut daran erinnern, wie Alicia und Samantha versucht hatten, Angelina mit Roger Davis zu verkuppeln. Das ganz hatte sehr peinlich sowohl für Angelina als auch für Roger geendet. „Wenn, sollte doch Oliver den ersten Schritt machen.“ half Angelina, die die Sache auch noch in Erinnerung hatte. „Dafür ist doch Oliver nicht geeignet.“ Alicia verdrehte die Augen, als sie an die romantische Veranlagung ihres Kapitäns dachte. „KitKat ist doch kein Besen.“ „Nenn mich nicht K i t K a t und außerdem hat er ja Feli.“ Katie sah am Gryffindortisch entlang, bis sie Oliver fand, der zusammen mit seinen besten Freunden Aaron O'Hara und Felicitas Dicha ebenfalls zu Mittag aß. Katie wusste, dass die drei seit der ersten Klasse befreundet waren und dass wohl ihre Interessen ziemlich unterschiedlich waren. Während Oliver sich eben für Quidditch interessiere, wollte Felicitas schon immer Heilerin werden und dafür musste man ja bekanntlich zu den Besten gehören. Darum strengte sie sich schon seit Beginn der Schulzeit sehr an und gehört zu den Jahrgangsbesten, während Aaron eher zum unteren Drittel gehörte, den bis auf Alte Runen kein Fach so wirklich interessiere. Katie kannte keinen, der so leicht Sprachen lernte wie er. „OK.“ gab Samantha auf und mit ihr Alicia, die nickte. „Was?“ Katie schüttelte leicht den Kopf und sah Samantha an. „Du wolltest ihn nicht mehr anstarren.“ „Ich starre nicht.“ „Und was ist das dann?“ Samantha machte Katie nach, wie sie vor nicht mal mehr einer Minute geschaut hatte – mit leicht geöffnetem Mund. „Fast hättest du gesabbert.“ neckte Alicia sie. „Hab ich gar nicht.“ Katie warf noch einen schnellen Blick in die Richtung der drei, in dem Moment, als Felicitas Oliver wie einem kleinen Jungen in die Wange kniff und lachend etwas zu ihm sagte. „OK, Leute ich habe mir etwas überlegt.“ Oliver hatte die gleiche Haltung die er immer einzunehmen pflege, wenn einer anfangen wollte eine Rede zu halten. „Wie werden heute ein Spiel spielen.“ Fred und George sahen voll erstaunt Oliver an, dann sich gegenseitig. „Habe ich mich verhört?“ „Also wenn du auch gehört hast das wir ein Spiel spielen, hast du dich nicht verhört oder wir haben uns beide verhört.“ „Ein Spiel in Sinne von Spaß?“ „Aber dann stellt sich noch die Frage, was Oliver Wood unter Spaß versteht.“ „Können ihr mal aufhören, zu versuchen mich zu verarschen?“, fragte Oliver leicht säuerlich. „Tut uns leid.“ Auch wenn es nicht ganz danach klang. „Also, ich habe mir überlegt, wir können etwas spielen, dass unsere Teamfähigkeit und unsere Reaktion verbessert.“ „Oliver.“ Angelina sah ihn irritiert an. „Ich freue mich wirklich, dass wir so etwas machen und möchte es wirklich nicht schlecht reden, aber unsere Teamfähigkeit ist super.“ „Ja, im Umkreis von 100 Kilometern wirst du kein bessere Teamfähigkeit finden.“ stimmte Alicia ihr zu. „Sag doch einfach, dass wir wieder am Training Spaß haben.“ Katie strahlte ihn an. Sie freut sich aus zwei Gründen, erstens das sie so etwas taten und zweitens, dass es Oliver auf ihren Ratschlag hin tat. „Und bei dem schönen Sonnenschein wird es wirklich klasse sein.“ Das erste Mal seit Tagen war die Sonne wieder zum Vorschein gekommen und hob die Stimmung unter den Hogwartsschülern. „Was spielen wir denn?“, wollte Alicia wissen. „Wir machen eine Schneeballschlacht.“ erklärte Oliver, während sie nach draußen gingen. „Ich gehe mal davon aus, dass euch das Ziel klar ist: So wenig nass zu werden wie möglich. Dann fangen wir an.“ Das ließen sich Fred und George nicht zweimal sagen und ehe Alicia sich versah, war sie unter einem Schneehaufen fast vergraben. „Jetzt ist sie endlich mal nasser als wir.“ Fred grinste. Seit Jahren wunderte er sich, wie Alicia es immer schaffte nach Quidditchspielen so sauber auszusehen – also verhältnismäßig sauber. „George Weasley.“ Alicia starrte den Weasleyzwilling der ihr näher stand böse an. „Das gibt Rache.“ „Ich helfe dir.“ Katie packte einen Hand voll Schnee und klatschte sie in Georges Nacken. „KitKat.“ George zuckte furchtbar zusammen. „Das ist kalt.“ „Da wäre ich bei Schnee nicht draufgekommen.“ Wieder bückte sie sich und nahm Schnee in die Hand, doch diesmal war ihr Opfer Harry, der aber optimale Sucherreflexe bewies und sich ducke, sodass der Ball Oliver am Bein traf. Auch Angelina traf Oliver, am Rücken und von ihr war es geplant. Alicia grub sich aus dem Schnee und rannte Fred hinterher, der sich wohlweißlich aus dem Staub machte. „Meine Rache wird furchtbar sein.“ „Dafür muss du mich treffen.“ Doch um ihr passend zu seinen Worten einen frechen Blick zu zuwerfen, musste Fred sich umdrehen - sein Untergang. Er stolperte und fiel der Länge nach hin. „Auf ihn.“ Lachend warf Alicia sich auf ihn und versuche Fred einzuseifen. „Willst du auch mit dem Schnee Bekanntschaft machen?“, fragte George Katie und umfasste sie an der Taille. „Nicht.“ Katie zappelte, aber George war stärker, doch sie bekam unerwartet Unterstützung: Oliver zog George die Beine weg, sodass er stolpert und Katie statt in der Schnee auf ihn fiel. „Das ist nicht fair, Kapten.“ Oliver lachte. „Was?“ „Danke.“ Katie sprang auf, bekam aber gleich einen Schneeball von Oliver ins Gesicht. „Oder auch nicht.“ Sie spuckte Schnee. „Ich dachte, du bist für mich.“ „Alle gegen alle.“ „Na dann.“ Katie formte einen Schneeball und warf ihn nach Oliver, der ihn aber kommen sah und sich duckte. Dafür sah er einen anderen nicht kommen: Harry traf ihm am linken Schulterblatt. „Unser Kleiner hat ungeahnte Jägerqualitäten.“ Angelina lächelte anerkennend und duckte sich vor einem Schneeball von George. Sie warf einen Ball zurück und traf George am Unterarm. Der lachte und streckte ihr die Zunge raus. „Könnte mir vielleicht jemand mal helfen?“, fragte Alicia, die mit Fred zu kämpfen hatte, da er langsam die Oberhand gewann. „Wir können.“ Katie rannte auf die beiden zu. „Ich helfe dir, Bruder.“ „Zu reizend.“ Katie wusste nicht, wie lange sie sich schon mit Schneebällen abwarfen, nur das das wohl eines der besten Trainings seit langem gewesen war. Sie hatte keine neue Wurftechnik gelernt und keine bekannte verbessert, aber sicher hatte sie mit Spaß ihre Kondition verbessert. Zumindest fühlte Katie sich sehr erschöpft. Ein Ball traf sie an der Schulter. „Deine Aufmerksamkeit lässt nach.“ Drei große Schritte und Oliver war fast hinter ihr. „Glaubst du.“ Katie grinste herausfordern. Als Oliver erneut einen Schneeball auf sie werfen wollte, hinderte sie ihn daran, indem sie sich auf ihn warf. Er hatte damit nicht gerechnet und konnte sich nicht mit ihrem gemeinsames Gewicht nicht halten. Die oberste Schneeschicht wirbelte auf, als sie beide zu Boden fielen. „Gibst du auf?“ Katie sah zu ihm runter. Sein Geruch, den sie so liebte, stieg ihr in die Nase. Sie versuchte, nicht verlegen zu werden und sich so unbekümmert zu geben wie immer. „Weil du auf mir liegst?“ Er lachte leise, aber anders als sonst. Katie griff nach Schnee. „Weil ich dich einseife.“ Seine Hände legten sich auf ihre Seiten. „Wenn du das tust, kitzele ich dich durch.“ Leider wusste Oliver sehr gut, an welchen Stellen sie besonders kitzelig war. Katie legte den Kopf schief und dachte wirklich ernsthaft darüber nach, ob das es ihr wert war. „Danke.“ sagte sie dann ganz unvermittelt. Zu zusammenhangslos für Oliver. „Für was?“ „Für die Schneeballschlacht.“ Katie hatte den Wunsch ihn auf die Wange zu küssen und kam ihm immer näher, doch in diesem Moment rief George nach ihnen. „Katie? Oliver? Wo seid ihr denn?“ Katie seufzte lautlos, dass nannte man wohl perfektes Timing und sie hatte gedacht, so etwas sei nur in den kitschigen Musicalflime der Muggel, die Alicia so gerne sah, möglich. Sie rappelte sich hoch. „Ich glaube wir müssen.“ Täuschte sie sich, oder sah er verlegen aus? „Das war eine wirklich klasse Idee.“ Alicia strahlte sie beiden an, als sie näher kamen, diesmal genauso nass, verdreckt und zerzaust wie die anderen. „Feli hatte die Idee.“ Oliver strich sich die nassen Haare aus der Stirn. „Die hat echt super Ideen.“ „Katie, warte auf mich.“ Mary, Katies ältere Schwester, kam auf sie zu. „Schickst du Mom und Dad meinen Brief mit?“ „Klar.“ Seit Katie denken konnte, war es Tradition im Hause Bell, dass am ersten Advent die Wunschzettel geschrieben wurden, um sie dem Weihnachtsmann zu schicken. Nachdem Mary nach Hogwarts kam, hatte die Eule den Brief erst nach Hause gebracht, damit sie gemeinsam verschickt wurden. Und auch jetzt, wo sie zu alt waren, um an den Weihnachtsmann zu glauben, wurde diese Weihnachtstradition gepflegt. Langsam stieg sie die Treppen empor. In nicht mal vier Wochen wäre sie wieder Zuhause. Sie war gerne in Hogwarts, hier waren alle ihrer Freunde und ihre Schwester, doch manchmal vermisste sie ihr Zuhause. Besonders jetzt, wenn sie in Richtung Eulenturm ging, um ihrer Familie einen Brief zu schicken. „Ich bin so glücklich.“ Das hörte man auch in der Stimme und Katie kam sie sehr bekannt vor, konnte sie aber keinem Gesicht zu ordnen. „Ich freue mich so für euch.“ Diese Stimme erkannte Katie, Aaron. Jetzt klang die andere Stimme nach Felicitas. „Aber pscht, kein Wort zu jemanden.“ „Niemals.“ Aaron klang sehr ernsthaft. „Ich weiß, dass es ein Geheimnis ist und ich werde es sicher für mich behalten.“ „Du bist ein Schatz, ich will nicht, dass es bekannt wird.“ jetzt klang Felicitas leicht betrübt. „Kopf hoch.“, versuchte Aaron sie aufzumuntern. „In einem guten halben Jahr sind wir hier raus und dann ist alles einfacher.“ „Mit Sicherheit.“ Katie wollte eigentlich nicht lauschen und doch verharrte sie an der Treppenstufe und hörte den beiden zu. Als die beiden sich wieder in Bewegung setzten – in ihre Richtung – tat Katie so, als wäre sie gerade erst gekommen. „Oh, hi, Katie.“ Aaron bemerkte sie sofort und lächelte sie an. „Hallo, ihr beiden. Hat ihr auch Post verschickt?“ Was für eine blöde Frage, was tat man wohl sonst in einem Eulenturm, aber das eben gehörte, verwirrte Katie etwas. Warum die Geheimhaltung? Und wer war der andere? „Ja, an meine Schwester. Sie freut sich immer, wenn sie Post bekommt.“ Auch Felicitas lächelte, auch wenn es nicht ganz so ehrlich wirkte wie bei Aaron, eher etwas besorgt. „Ich gehe dann mal.“ Katie stieg die Stufen bis zum Eulenturm hoch. „Tschüss.“ Sie hatte das Gefühl, als wäre die Stimmung angespannt und war froh dem Ganzen zu entfliehen, dabei mochte sie eigentlich Olivers beste Freunde. Katie hatte lange überlegt, ob sie es ihren Freundinnen erzählen sollte und hatte es schlussendlich getan, vielleicht konnten sich die anderen einen Reim daraus machen. Und wenn sie alle die Augen offen halten würden, könnten sie raus finden, wer der andere war und damit auch das Rätsel lösen, warum es ein Geheimnis war. „Die Neugier tötet die Katze. Polnisches Sprichwort.“ „Ach sei leise, Sam.“ Alicia schüttelte den Kopf. „Du bist doch froh, dass Katie es uns erzählt hat.“ „Natürlich bin ich froh.“ Samantha spielte mit einer ihrer blonden Haarsträhnen, ein Zeichen das sie nachdachte. „Feli hat also eine Geheimbeziehung und nur Aaron weiß davon.“ „Und höchstwahrscheinlich Oliver.“ warf Leanne ein. „Die drei sind doch beste Freunde.“ „Oder sie möchte es vor ihm geheim halten.“ hielt Samantha dagegen. „Wer sollte das sein?“, fragte Angelina zweifelnd. „Marcus Flint?“ „Oder sie ist mit Oliver zusammen. 'tschuldigung, Katie.“ Alicia lächelte Katie entschuldigend an. „Es war nur so eine Idee.“ „Ist schon gut.“ Katie sah zu Oliver und Felicitas rüber. Die beiden wirkten vertraut miteinander, aber wie ein Paar? „Wir sollten uns da sowie so nicht einmischen.“ Samantha verdrehte die Augen. „Jetzt kehr doch nicht die Verantwortungsbewusste raus, Lina. Wir wollen es ja nicht raus finden, um es dann an die große Glocke zu hängen.“ „Wir wollen es nur zur Befriedigung unserer eigenen Neugierig raus finden.“ unterstützte Alicia sie. „Und die ist bei den beiden sehr groß.“ Leanne grinste. „Und für Katie.“ fügte Alicia noch hinzu und ignorierte Leannes Neckerrei. „Sie muss doch wissen, wie groß ihre Chancen bei Oliver sind.“ Katie seufzte. Es hatte mal eine Zeit gegeben, da hatten die anderen sie mit den Thema Oliver und Beziehung in Ruhe gelassen, doch diese Zeit war wohl vorbei. „Ich habe mir eine Strategie für das Spiel gegen Ravenclaw ausgedacht.“ Oliver stand wieder vor seinem Team und deutete auf eine große Tafel. „Schon wieder eine Neue?“, fragte Angelina zweifelnd. „Ich muss davon ausgehen, dass die Ravenclaws unsere Alte kennen.“ „Oliver.“ Angelina seufzte. „Wir reden hier von den Ravenclaws, also von Roger Davies und nicht von Marcus Flint.“ „Man kann nie vorsichtig genug sein.“ beharrte Oliver. „Ich habe mir also was Neues ausgedacht.“ Alicia warf Katie einen Blick zu, der so viel bedeutet wie Die er wieder tausendmal umwerfen wird. „Also, Davies wird davon ausgehen, dass wir in einer geschlossen Dreierkette auftreten werden, so wie wir es ja geplant hatten, aber wir werden ihn überrumpeln. Ich habe mir überlegt, dass ihr eine Parkins Pinzette versucht, so bald wie möglich, dass wird sie verwirren.“ Katie tat, als würde sie zuhören, doch ihrer Gedanken schweiften ab. Das was Alicia gesagt hatte, brachte sie zum grübeln. Was wenn sie Recht hatte? Was wenn Oliver und Felicitas wirklich ein Paar waren? Es war doch oft so, dass aus besten Freunden ein Paar wurde, weil man sich kannte und die Vertrautheit immer enger wurde. Und die beiden waren sich sehr vertraut. Felicitas kannte Oliver besser als Katie und verstand auch besser was er fühlte, immerhin hatte Felicitas – zusammen mit Aaron – Oliver nach der Niederlage wieder aufgebaut. Und da waren noch die Berührungen, die Umarmungen und Küsse, auch wenn sie bis her nur auf die Wange waren – zumindest so viel wie Katie gesehen hatte. Es war als hätte Alicia einen Stachel in die Nähe ihres Herzen gesetzt, der anfing immer mehr wehzutun. Vielleicht hatte sie unbewusste die Wahrheit gesagt, Oliver und Felicitas waren ein Paar. Katie seufzte. „Während meiner wichtigen Teambesprechungen wird weder geseufzt noch geträumt.“ Erst jetzt registrierte Katie, dass Oliver genau vor ihr stand und sie leicht angesäuert anschaute. Erschreckt schrie sie auf, sodass sie die anderen aus ihrem Dämmerzustand riss. „Musst du mich so erschrecken?“ „Musst du hier vor dich rum träumen?“ „Ich träume nicht.“ verteidigte sich Katie. „Ich versuche nur bildlich dir zu folgen.“ „Was habe ich als letztes gesagt?“ „Wir sollen die Porskoff-Täuschung nicht so häufig machen?“ das war geraten. Und leider falsch. „Nein.“ „Hilft ein Es tut mir Leid?“ Katie versuchte große unschuldige Augen, um Oliver mild zu stimmen. „Eigentlich nicht.“ „Und uneigentlich?“ „Lasse ich Gnade vor Recht ergehen.“ brummte Oliver. „Wie gütig von Ihnen, Herr Kapitän.“ Katie lächelte zu ihm hoch. „So bin ich halt.“ „Sie sind der Beste.“ Katie versuchte es mit einem koketten Augenaufschlag – versuchte es. „Immer.“ fügte Alicia hinzu, die hoffte, Oliver hätte nicht bemerkt, dass auch die anderen geträumt hatten. „Eher Meistens.“ brummte Fred leise. „Es tut mir Leid, Katie.“ Samanthas Stimme klang mitfühlend als sie sich auf den Sessel neben Katie setzte Sie hatte das Gefühl, als wolle sie gar nicht wissen, was Samantha leid tat. „Was denn?“, fragte Leanne, die auf Katies andere Seite saß, stattdessen. „Ich glaube, Alicia hatte Recht.“ Samantha knetete ihrer Hände und schien nach Worten zu suchen. „Die beiden sind, glaube ich, ein Paar.“ Katie schluckte. Es war einfacher gewesen, sich einzureden, dass Oliver keine Zeit für eine Freundin hatte und deswegen nichts zwischen ihnen war. Es war ja zwischen keinem anderen Mädchen und Oliver etwas, aber die Wahrheit war eine andere: Es lag nicht an der Zeit, sondern an ihr, denn für eine andere hatte er ja Zeit. „Wie kommst du denn drauf?“ Ihre Stimme klang rau. „Ich habe zufällig ein Gespräch zwischen Oliver und Aaron mitbekommen.“ Das Samantha es nicht nur zufällig, sondern ziemlich geplant mitbekommen hatte, sah man an ihrem Gesicht, aber keiner ging darauf ein. „Du siehst ja fertig aus.“ bemerkte Aaron, also Oliver sich zu ihm an den Tisch setzte. „Danke für die aufbauenden Worte, jetzt fühle ich mich schon viel besser..“ Oliver seufzte. „Heute schon mit deinem Schatz gesprochen?“ Oliver runzelte die Stirn und sah sich um, bemerkte Samantha aber nicht. „Du hast versprochen, sie nicht so zu nennen.“ zischte er Aaron zu. „Ach komm, habe dich nicht so. Hat doch keiner gehört.“ „Aaron.“ „Tut mir Leid, kommt nicht wieder vor.“ Dann widmete er sich kurze Zeit wieder dem Pergament vor sich und strich etwas durch. „Sie macht die Geheimhaltung krank.“ Oliver seufzte. „Ich weiß, in einem halben Jahr sind wir hier raus und dann ist alles einfacher.“ „Hab ich ihr auch schon gesagt, aber es bedrückt sie sehr. Du kennst doch Feli.“ „Ich glaube, das ist ziemlich eindeutig.“ Samantha griff nach Katies Hand und drückte sie. „Es tut mir wirklich leid.“ „Schon gut.“ Katie versuchte zu lächeln, was ihr aber misslang. „Ich möchte kurz allein sein, ja? Ich gehe hoch in unseren Schlafsaal.“ „Mach das.“ auch Leanne sah Katie mitleidig an. Wenn sie mehr wäre wie Felicitas, hätte sie dann eine Chance bei Oliver? Sei du selbst sagte eine Stimme empört in ihrem Kopf, die sich verdächtig nach Angelina anhörte. Du bist toll, wenn er das nicht sieht, ist er ein Idiot, das hörte sich mehr nach Alicia an. Aber sie konnte Oliver verstehen, Felicitas war toll. Schön, klug und kein bisschen eingebildet, sondern zu jedem nett. Aber nicht auf eine aufgesetzte Weise, sondern auf eine elegante und ehrliche Art. Wie Chariten, die ägyptische Göttin der Anmut – Geschichte der Zauberei letzte Woche ließ grüßen. In den kitschigen Liebesfilme, die Alicia bekanntlicher Weise so mochte, war die Rivalin auch immer schön und toll, aber eine eingebildete Ziege. „Hiermit hattest du Unrecht, Leesh.“ Katie starrte auf das Dach ihres Himmelbettes. „Der Leben ist kein Liebesfilm mit Happy End.“ Und die Rivalinnen waren eben nicht immer eingebildete Ziegen, sondern konnten auch sehr nette Schulsprecherinnen sein, die einem zuhörten, wenn man Probleme hatte und wirklich versuchten sie zu lösen. „Wir können ja Freunde bleiben.“, sagte Katie zu ihrem Kissen und stellte sich vor, sie sei eben dieses Kissen und sie selbst Oliver. Als sie am nächsten Morgen am Frühstückstisch saßen, schaut auch Angelina und Alicia sie mitleidig an. Natürlich hatte Samantha ihnen alles erzählt. „Vielleicht ist das Ganze nur ein Missverständnis.“ Angelinas Stimme war leise und man sah deutlich in ihrem Gesicht, dass sie mehr versuchte Katie aufzubauen, als das sie es selbst glaubte. „Linchen.“ Katie versuchte ein Lächeln. „Ist schon gut.“ „Wirklich? Du weißt, das wir heute Abend Quidditchtraining haben?“ „Klar.“ Katie tat sich etwas Haferschleim auf den Teller, dabei mochte sie gar kein Haferschleim. „Er hat mich weder betrogen, noch belogen. Warum sollte ich nicht hin gehen?“ Weil es weh tut, sagte eine kleine Stimme in ihren Hinterkopf und als sie in die Gesichter ihrer Freundinnen sah, sah sie, dass sie dasselbe dachten wie sie. „Ich muss hingehen.“ Ob sie sich nicht mehr vor sich selbst rechtfertigte als vor den anderen musste sie nicht. „Der Pokal?“ „Ja, der Pokal.“ Angelinas Blick war mitleidig und Katie mochte kein Mitleid und schon gar nicht solche Blicke, darum beugte sie sich über ihren Teller. „Können wir es auf sich beruhen lassen?“ „Wenn du willst, Katie.“ Leanne drückte ihrer Hand. „Dann machen wir das.“ Das Quidditchtraining am Abend lief normal ab, zumindest hätte es so für einen Ausstehenden gewirkt. Doch irgendwas war anders, eine ganz leichte Spannung in der Luft, ganz schwach, sodass man sich nicht sicher sein konnte, ob man sie sich nur einbildete oder ob sie wirklich da war. Aber alle Teammitglieder spürten sie, auch wenn keiner sie ansprach. Katie ging normal mit Oliver um, zumindest versuchte sie, so frech wie immer zu ihm zu sein. Trotzdem war sie froh, als das Training zu Ende war und sie mit Angelina und Alicia in Richtung Schloss gehen konnte. „Oh nein.“ Katie suchte sich ab. „Mein Zauberstab liegt noch unten.“ „Warum nimmst du deinen Zauberstab mit zum Quidditchtraining?“, fragte Alicia verwirrt. „Wie sollen wir den Harry vor Sirius Black beschützen ohne Zauberstab?“ Katie verdrehte die Augen. „Und außerdem, wenn dir Slytherins auf den Weg begegnen?“ „Sind sie noch nie.“ Alicia ihrerseits zuckte mit den Schultern. „Und mal ganz ehrlich, dass wir auf Harry aufpassen ist doch Farce. Also, wenn ich Sirius Black sehen, laufe ich schreiend weg und stelle mich nicht vor Harry.“ „Auch wieder wahr. Ich gehe ihn nur schnell holen.“ „Würde es dir etwas ausmachen, wenn wir hier warten würden?“ Die drei hatte gerade den Eingang zur großen Halle erreicht und dort war es um einiges wärmer als draußen. „Nein, ist schon in Ordnung.“ Katie lief mit schnellen Schritten in Richtung Quidditchstadion. Ohne Zauberstab fühlte sie sich wie nackt und vor allem schutzlos. Sie musste ihn wohl verloren haben, als sie den Umhang in ihren Spind gelegt hatte. Als sie die Tür zu den Umkleidekabinen der Gryffindors öffnet, war nur noch Oliver da, der noch irgendwelche Blätter sortieren wollte. Er sah auf, als sie die Tür öffnete. „Oh, hi, Katie.“ „Hi.“ Schnell huschte Katie in Richtung ihres Spindes und fand auch gleich ihren Zauberstab, der auf dem Boden des Schließfaches lag. „Sag mal, ist irgendwas?“, fragte Oliver, als Katie gerade wieder den Raum verlassen wollte. Gespielt erstaunt, aber eigentlich ertappt drehte Katie sich um. „Nein, was soll denn sein?“ „Du hast mir heute den ganze Tag nicht in die Augen geschaut.“ „Du spinnst.“ „Nein. Da, schon wieder. Du schaust mir nicht in die Augen. Dabei mag ich deine Augen so gern.“ „Sag mal, flirtest du mit mir?“ Er hatte eine Freundin, eine tolle Freundin, er durfte so etwas nicht. „Ich rede nicht anders mit dir als sonst.“ wich Oliver aus. „Und sonst hat es dich auch nicht gestört.“ „Da wusste ich aber auch nicht...“ empörter Katie sich, bevor sie abbrach. „Ich mag Feli.“ Fing sie noch ein einmal an. Oliver runzelte die Stirn. „Ich mag Feli auch.“ Er war mehr als irritiert. „Mögen ist gut.“ nuschelte Katie, der das ganze ziemlich unangenehm war. Es war doch ein Geheimnis, warum auch immer. „Wie bitte?“ er stand auf und ging um den Schreibtisch, sodass er vor ihr stand. „Ich sagte, mögen ist gut.“ „Das verstehe ich jetzt nicht.“ Jetzt schaute Katie irritiert auf. Sie hatte Oliver nie für einen guten Schauspieler gehalten, aber er sah aus, als würde es wirklich nicht verstehen. „Ihr seid doch zusammen.“ Jetzt war es raus. Erst starrte Oliver sie wortlos an und dann fing er furchtbar an zu lachen. „Was ist denn jetzt so lustig?“, maulte Katie beleidigt. Das ganze Gespräch wirkte für sie so surreal. „Wer glaubt denn so was?“ „Alle.“ „Alle?“ „Na ja.“ gab Katie zu. „Also Ann, Lina, Lessh, Sam und ich.“ „Und das sind alle?“ „Na ja.“ druckste Katie herum, deren Gesicht langsam rot wurde. „Wie kommt ihr auf so einen Müll?“ „Ich habe mitbekommen, dass Feli und Aaron sich über Felis geheime Beziehung unterhalten haben und dass es Feli zu schaffen macht. Und ihr seid euch auch so vertraut. Und dann hat Sam mitbekommen…“ „Gelauscht.“ Oliver kannte Samantha. „Ja, also sie hat mit bekommen, dass Aaron dich nach deinem Schatz gefragt hat und dann, dass es Feli zu schaffen macht, also eure geheime Beziehung.“ „Aaron sollte wirklich aufhören, so große Gedankensprünge zu machen, besonders wenn er belauscht wird.“ „Das heißt, du bist gar nicht Felis geheime Beziehung?“ Oliver lachte erneut. „Ich? Never ever.“ Katie sah ihn so kritisch und verwirrt an, das Oliver beschloss, ihr alles zu erzählen. „Also Felis geheime Beziehung geht mit ihrer Schwester auf eine Schule.“ Felicitas war muggelstämmig und ihre Geschwister besuchten ganz normale Muggelinternate. „Und erst war es nur eine Brieffreundschaft und dann wurde es irgendwie mehr. Und seit zwei Wochen sind sie so richtig zusammen.“ „Und warum muss sie das geheim halten? Ist doch nicht schlimm, dass sie einen Muggelfreund hat.“ „Es ist aber kein Muggelfreund.“ drugste nun Oliver. „Wenn er auf eine Muggelschule geht, ist er doch ein Muggel, oder etwa nicht?“ „Falsches Geschlecht.“ „Was?“ „Es ist eine Muggelfreundin.“ „Oh.“ Langsam dämmerte es Katie. „Du siehst, ich kann gar nicht Felis Partner fürs Leben sein.“ Es vergingen ein zwei Minuten, in denen Katie Oliver einfach nur anstarrte – endlich wieder in die Augen – und versuchte, all das eben gesagte zu verarbeiten und dann drängte sich noch eine andere Frage auf, die sie unbedingt stellen wollte. „Wer ist denn dein Schatz?“ „Wie bitte?“ „Wen meinte Aaron, als er sagte: Hast du schon mit deinem Schatz geredet.“ „Nun ja“ Jetzt konnte Oliver Katie nicht in die Augen schauen – dabei mochte er sie so gerne. „Dich. Du bist mein Schatz.“ Katies Herzschlag beschleunigte sich und das Blut rauschte in ihren Ohren. Er mochte sie. Sie war sein Schatz. „Katie?“ Sie zuckte zusammen und sah ihm in die Augen. Er wirkte verunsichert, weil sie nicht antwortete. Sie fand ihn süß, wenn er so schaute und einem inneren Drang nachgebend überbrückte sie den letzten Abstand zwischen ihnen und küsste ihn auf die Lippen. Einen kurzen Augenblick war er überrumpelt, doch dann vergruben sich seine Hände in ihren Haaren und er erwiderte den Kuss. „Antwort genug?“ flüsterte Katie, als sie sich wieder voneinander lösten. „Nein, aber ich bin durchaus bereit mich erst einmal damit zufrieden zu geben.“ Oliver lächelte und küsste noch mal kurz ihre Lippen. Katie lächelte zurück und versank in seinen Augen. „Ich liebe dich.“ „Ich liebe dich auch, Katie.“, murmelte Oliver und legte seine Stirn auf ihrer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)