Vampirehunter vs. Vampire von Elise_Chase (Who will win the game?) ================================================================================ Kapitel 3: Die Entscheidung --------------------------- Hayate hatte sich danach direkt aus dem Staub gemacht. Er hatte keine Botschaft zurück gelassen, aber Taki hatte schließlich seine Nummer und konnte sich bei Bedarf wieder melden. Aber Hayate wäre ab sofort deutlich mehr auf der Hut als bisher. Als er in seinem Quartier eintraf fiel er erschöpft ins Bett und verschlief den ganzen Tag. Abends erst bemerkte er das Taki ihm geschrieben hatte und um ein erneutes Widersehen bat, aber nicht als Date sondern um über das Geschehene zu reden. Er tippte eine kurze SMS zurück in der er ihm sagte, dass er für morgen Abend nichts vorhabe und es in Ordnung ging, wenn sie sich dann am gewohnten Ort treffen würden. Er hatte seinem Oberhaupt bereits von seinen neuen Erkenntnissen berichtet, der war wenig begeistert, dass sich Hayate mit einem Vampirjäger rumschlug. Aber er sah durchaus auch Vorteile darin. Es war immer gut, wenn man seinen Feind kannte. Taki dagegen bekam abends einen Anruf und von Andreas, seinem Clanoberhaupt. Er hatte nun schon seit 2 Wochen nicht gemeldet, da wurde der Mann unruhig. „Wie lange noch Taki?“. „Ich weiß es nicht. Es ist schwierig an ihn dran zu kommen. Wir sind nie ungestört, da er dauernd öffentliche Plätze bevorzugt. Morgen Abend habe ich wieder ein Treffen mit ihm. Vielleicht dann“. „Es dauert ein wenig lange Taki. Aber gut, du bekommst noch mal 2 Wochen Zeit. Und lass dir was einfallen. Ich habe keine Lust ewig einem Mann hinter her zu laufen, der seinen Vampir nicht zur Strecke bringt. Das hält unser Geschäft auf Taki“. Der biss sich auf die Lippe. „Jawohl Andreas. Ich gebe mein Bestes um es möglichst schnell zu regeln“. Dann war die Leitung Tod. Taki war gestresst und nervös. Der gestrige Abend setzte ihm zu. Er hatte Sex mit einem Mann gehabt, einem Vampir, er war Sturz besoffen gewesen und ein willkommenes Opfer und er lebte noch. Hinzu kam das Hayate versucht hatte ihm nicht allzu viele Schmerzen zuzufügen und wenn man einen Strich unter dem Abend zog, musste Taki ehrlicherweise zugeben, dass es absolut perfekt war. Aber vor so was hatte ihn Andreas mehrfach gewarnt. Sie manipulierten einen um ihn dann zu zerstören. Er wäre nicht so naiv darauf reinzufallen. Den nächsten Abend verbrachten sie gemeinsam in einer ruhigeren Kneipe. Sie saßen abseits der anderen Gäste ungestört in einer Ecke. Hayate nahm gerade einen Schluck von seinem Bier als Taki anfing zu reden. „Also weißt du, das was da war, also zwischen uns, vorgestern Abend, naja ...“ Er stockte und verhaspelte sich und Hayates amüsiertes Gesicht machte es nicht einfacher und die darauf folgende Aussage auch nicht. „Ich vermute du redest von diesem grandiosen Ersten Mal das wir beide miteinander hatten? Also nur um das vornweg zu nehmen: 1. Ich bereu es nicht. 2. Ich habe gestern und heute mehrmals dran denken müssen. 3. Ich würde es jederzeit wieder tun“. Und das Funkeln in seinen Augen ließ auch bei Taki keinen Zweifel darüber aufkommen wie diese Worte gemeint waren. Er wollte mit ihm schlafen und das am liebsten jetzt. Nur Taki war sich unsicher darüber, ob es so klug wäre dem nachzugeben. „Genau das meine ich. Ich würde es begrüßen, wenn es bei dem einen Mal bleiben würde. Ich meine, ich bin doch überhaupt nicht schwul“. Sein Gegenüber zog nur skeptisch eine Augenbraue hoch. „Soso, warum geht man sonst mit einem Mann essen, in eine Kneipe und ganz wichtig: Warum schläft man dann mit ihm und hat auch noch so offensichtlich Spaß dabei?“ Er tat so als würde er selbst über seine eigenen Fragen nachdenken. „Ach stimmt. Ich werde es mir eingebildet haben. Tut mir leid. Mein Fehler. Wird nicht wieder vorkommen“. Als Taki in seine Augen blickte, sah er ganz unverkennbar, dass Hayate wütend war und er fühlte sich schlecht dabei. Er war nicht ehrlich gewesen und schien auch noch die Gefühle seines Gegenübers verletzt zu haben. Und es half nichts, dass er sich ermahnte, dass Hayate alles nur spielte. Es schien ihm so real zu sein. Hayate hingegen war sauer, aber auch zu kleinen Teilen belustigt. „Weißt du was Taki? Ich mach’s dir ganz einfach. Ich trinke mein Bier aus und verschwinde. Wir werden uns nach Heute Abend nicht wiedersehen. Versprochen“. Taki´s Blick heftete sich an ihn und spiegelte tatsächlich Schrecken wieder. Hatte der Kleine etwa Angst seinen Job nicht ausführen zu können? Warum bloß tat Hayate das überhaupt nicht leid? Mit einem kräftigen Zug leerte er sein Glas und stellte es ab. „Ich bin dann mal weg. Ich wünsche dir noch viel Spaß“. Als er aufstand schloss Taki seine Hand um Hayate´s Handgelenk. „Es tut mir leid. Bleib bitte sitzen“. Hayate befreite seine Hand und wandte sich um zum Gehen. „Was willst du noch von mir Hayate? Ich habe mich bereits entschuldigt“. Der blickte nur desinteressiert zurück. „Ich will aber viel mehr als du. Wenn du willst das ich bleibe komm her und küss mich“. Doch der Kleinere rührte sich nicht, jedenfalls nicht direkt. Sein Blick zeigte Unglaube und leichte Panik. „Hier? Vor allen Leuten?“. Hayate nickte nur und Taki schien sich geschlagen zu geben. Er hatte wohl wirklich Angst seine Mission zu vermasseln. Er kam um den Tisch rum, stellte sich vor ihn und fasste sanft nach Hayate´s Gesicht. Dieser wiederum zog den Vampirjäger an seinen Körper und küsste ihn sanft, aber dennoch voller Leidenschaft. Ein berauschendes Gefühl durchströmte ihn als er Taki´s Zunge spürte die sich von selbst zu ihm bewegte. Er stöhnte in den Kuss und er konnte spüren, dass auch Taki es sichtlich genoss. Das hier hatte nichts mit Taki´s Pflicht zu tun und das wussten sie beide. Die vereinzelten Blicke, die sie zugeworfen bekamen fielen beiden nicht auf. Zu sehr waren sie in diesem Rausch der Emotionen verloren. Nur zögerlich löste er sich von Hayate. War das wirklich nötig gewesen? Wenn Hayate sich abgewendet hätte, hätte er ihm nur unauffällig folgen müssen um ihn niederzuschießen. Warum also tat er das hier? Und warum fühlte er sich trotz seines Trainings und des Wissens das er hatte so stark zu ihm hingezogen? Dieser Vampir machte ihn fertig. Würde er an seiner ersten richtigen Aufgabe scheitern? Doch daran würde er nicht denken, das durfte er nicht! Er musste optimistisch bleiben, stark sein und kämpfen. „Ich denke ich bringe dich jetzt nach Hause Taki. Überleg dir in Ruhe was du willst und ruf mich dann noch mal an“. Die Worte holten ihn in die Realität zurück. „Was? Jetzt direkt?“, doch Hayate hatte bereits nach seiner Jacke gegriffen und Taki blieb nichts anderes übrig wie ihm zu folgen. Er ging schweigend neben dem Vampir her und wusste absolut nicht was er sagen sollte. Er war verwirrt und überlegte krampfhaft wie er den Job zu Ende bringen sollte. Aber seine Gedanken wurden dauernd zu dem innigen Kuss in der Bar und der heißen Nacht zusammen verdrängt. Er merkte noch nicht mal als sie an der Haustür ankamen. „Ich wünsche dir noch eine angenehme Nacht Taki“. Er drehte sich um und war schon bereits ein paar Schritte gegangen als Taki seine Sprache wiederfand. „Wann werde ich dich wieder sehen?“ Hayate wandte sich um und schenkte ihm wieder einen seiner durchdringenden Blicken, die bei denen sich Taki immer direkt durchschaut fühlte. „Dann wenn du weißt was du willst und mich anrufst“. In dem Moment sagte Taki etwas unfassbares, etwas wo er noch nicht mal drüber nachdachte. „Dann komm mit mir hoch und bleib über Nacht“. Hayate kam die paar Schritte zurück und drängte Taki gegen die Hauswand. Er beugte sich vor, ganz nah sodass sich ihre Lippen fast berührten. „Und dann Taki? Was passiert dann? Du weißt ganz genau was ich von dir will“. Er nahm Taki´s Hand und drückte sie sich in den Schritt, wo Taki die leichte Erregung durchaus spüren konnte. Doch statt die Hand weg zu ziehen, rieb er sie daran. „Dann komm mit hoch“ flüsterte er leise und rau zurück. „Einverstanden, aber ich verschwinde danach und nicht erst am nächsten Morgen“. Er küsste ihn schnell ehe er sich wieder distanzierte und Taki in die Wohnung folgte. Hayate bemerkte die darauf folgenden 2 Wochen gar nicht. Er traf sich fast täglich mit Taki. Sie verbrachten viel Zeit alleine, gingen weg was trinken oder ins Kino oder setzten sich in einen Park. Er genoss jeden Augenblick, trotz dass er dauernd im Hinterkopf hatte das Taki ihn vielleicht umbringen würde. Und der wurde mit jedem Tag nervöser, wahrscheinlich weil ihm sein Chef im Nacken saß. In der Hinsicht ging es Hayate nicht besser. Azrael war angespannt und wollte, dass das ganze mal ein Ende hatte. Es stand einfach zu viel auf dem Spiel. Hayate wollte es aber nicht beenden. Er mochte Taki, hatte sich in den zwei Wochen schwer in ihn verliebt und wollte ihn am liebsten gar nicht mehr gehen lassen, doch er bildete sich nichts ein. Für Taki war das Ganze nur ein Geschäft das er zum Abschluss bringen musste – nicht mehr und nicht weniger. Sie waren für diesen Abend wieder verabredet. Taki hatte die Location ausgesucht. Abseits der Stadt, in einer winzigen Kneipe mit wenig Besuchern. Das war etwas das Hayate ein wenig beunruhigte, aber solange wie er wachsam war, konnte ihm eigentlich nichts passieren. Taki war mal wieder vor ihm da und Hayate hatte auf den Weg dorthin nichts Merkwürdiges entdecken können. Die Begrüßung war wie immer. Eine Umarmung ein leidenschaftlicher Kuss und ein tiefer Blick in die Augen. Und jedes Mal hatte Hayate das Gefühl das mehr hinter diesem Blick steckte, aber er wollte nicht hoffen. Das konnte sein Verderben sein. Der Abend jedoch war anders als sonst. Taki stellte Fragen, zu viele Fragen. „Wann stellst du mich eigentlich mal deinen Freunden vor? Du erzählst nie was von ihnen und ich habe noch keinen Einzigen kennen gelernt“. „Das Gleiche könnt ich auch sagen Taki“. „Ja, sicher. Aber ich bin auch erst vor kurzem hier hergezogen und kenne kaum jemanden hier. Es wäre also niemand da den ich dir vorstellen könnte. Ansonsten aber gerne“. „Und meine Freunde sind schüchtern und zeigen sich nur ungern“. Hayate´s Laune sank in den Keller. Das Gespräch mochte er nicht und er versuchte ihm auszuweichen. Taki musste über die Bemerkung jedenfalls Lachen. „Ich glaub kaum, dass ein Typ wie du schüchterne Freunde hat. Sie werden wahrscheinlich genau solche Berge sein wie du und hart wie Stahl“. Die Bemerkung konnte Hayate noch weniger leiden. „Gut dass du mich auf mein Äußeres reduzierst“. Taki´s Satz hatte ihm zugesetzt, ihn tief getroffen und erschüttert. Es war also nicht mehr gewesen wie das Körperliche. Einen Charakter hatte er in Taki´s Augen wohl keinen und zu allem Übel schien das hier ein Verhör zu werden, deswegen wohl die Location. Wenn er Pech hatte war er hier in eine dicke Falle gelaufen ohne es zu merken. Taki merkte durchaus, dass Hayate´s Stimmung den Bach runterging. Und die Gewissensbisse plagten ihn schon die ganzen 2 Wochen. In diesen Wochen hatte er so viel Spaß gehabt. Sie kannten sich nun schon 4 Wochen, doch erst in den letzten Beiden hatten sie sich wirklich kennen gelernt und waren sich viel näher gekommen als beabsichtigt. Und in all der Zeit hatte Hayate nichts, aber auch gar nichts unternommen ihn umzubringen. Und es schien auch nicht so zu sein, dass Hayate leicht die Beherrschung verlor, selbst dann nicht wenn er sich ärgerte so wie jetzt. Doch heute hatte ihn der Anruf erreicht, dass er seinen Job nun endgültig zu Ende bringen sollte. Doch er wusste nicht wie er das fertig bringen konnte. Sein Herz schrie danach es nicht zu tun, doch sein verstand sagte ihm, dass Andreas sie beide töten würde, wenn er es nicht tat. „So war das nicht gemeint Hayate, wirklich nicht“, doch der hörte nicht zu und stand auf. „Komm mit raus Taki“ und er folgte nur widerwillig. Was wollte er denn? Draußen angekommen blies der Wind ihnen ziemlich scharf in ihre Klamotten. Keiner von beiden hatte seine Jacke mit nach draußen genommen und Taki fing augenblicklich an zu zittern. „Mach bitte schnell, ich würde gerne wieder rein wo es warm ist“. Ein Blick in Hayate´s Gesicht ließ ihn verstummen. Seine Augen waren kalt, sein Gesicht hart wie Stein. „Erschieß mich!“. Diese Worte erschreckten Taki so sehr das er nicht fähig war etwas zu sagen. „Na los mach schon!“ Er griff Taki in den Rücken unter den dicken Pullover und holte das Kleinkaliber raus, drückte es ihm in die Hand und den Lauf sich selbst an die Brust, genau da wo sein Herz war. „Schieß schon Taki! Mach endlich. Dafür warst du doch den ganzen Monat mit mir zusammen oder nicht? Um mich zu beseitigen“. Die Waffe zitterte in Taki´s Hand und er war nicht fähig den Finger auf den Abzug zu legen. „Du wusstest es?“. Er war fassungslos. Warum? Warum war er die ganze Zeit bei ihm geblieben? Er verstand es nicht. „Ich wusste es schon nach 2 Wochen. Dann dachte ich, ich zahl es dir einfach heim und spiele mit dir“. „Nur deswegen hast du mit mir geschlafen?“ Hayate lachte verächtlich. „Du hast nur mit mir geschlafen um mich umzubringen. Ich habe dich jedenfalls noch am Leben gelassen, aber du-“ da fuhr Taki auf „DAS IST NICHT WAHR! Am Anfang vielleicht. Ich war verunsichert und wusste nicht was ich davon halten sollte. Aber ich habe unsere letzten beiden Wochen in vollen Zügen genossen. Ich empfinde etwas für dich was ich nicht fühlen dürfte. Und ich bin nicht fähig dich umzubringen und das heißt das mein Leben verwirkt ist“. Mit den letzten Worten schleuderte er seine Waffe die Gasse hinunter und sah aus tränenverschleierten Augen zu Hayate hinauf. Der stand wie vom Donner gerührt da und spürte die ersten Regentropfen auf seinem Gesicht. Er war verwirrt und sein Kopf war nicht fähig diese Information zu verarbeiten. „Du empfindest etwas für mich? Heißt das du –“, doch er wagte nicht es auszusprechen. Zu viel Unsicherheit nagte an ihm. War das vielleicht ein neuer Trick? Doch dann fiel sein Blick auf die Waffe, die Taki von weggeworfen hatte. Er fluchte, kam auf Taki zu und zog ihn in seine Arme. Es tat gut ihn so zu halten, seinen Duft einzuatmen. Die Gefühle übermannten ihn, Tränen liefen nun auch über sein Gesicht. Vor Glück und Erleichterung. „Du weißt was ich bin Taki. Ich werde ewig leben, solange wie mich keiner von deiner Sippe in die Finger bekommt. Doch was willst du? Willst du für ewig an meiner Seite bleiben?“ Er konnte sich vorstellen, dass das eine schwere Entscheidung war und er Zeit brauchte und die sollte er auch bekommen. Doch Taki löste sich von ihm und sah ihm fest in die Augen. „Verwandel mich“. Es klang wie ein Befehl und schnürte Hayate die Brust zu. Damit würde Taki alles aufgeben und einen blutigen Weg beschreiten. Doch er war davon überzeugt das sein Liebhaber wusste, auf was er sich ein lies. Der Orden hatte ihm bestimmt genug Schauermärchen erzählt. Hayate brachte nur ein Nicken zu stande. „Dein Wunsch sei mir Befehl. Noch heute Abend“. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)