Die neue Hüterin von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 6: Begegnungen ---------------------- Juhu, das 6. Kapitel ist da.*freu* Bin momentan Regelrecht ins Rotieren gekommen. Und dann noch die Probs mit meinem PC. Ich bin zwar schon dahintergekommen, was fehlt, weiß aber immernoch nicht wie ich es beheben kann.*snief* Langsam überlege ich aber diese Ff einzustellen, da wahrscheinlich niemamd das hier liest,*megasnief* dabei wird es doch nun langsam romantisch. Naja, fals es doch jemanden gibt der diese Geschichte liest, Bitte ein Kommi, und wenns nur ein °ich lese° ist. Naja, dann viel Spaß mata ne FY Kapitel 6 +Begegnungen+ "Was ist denn los?" "Nichts Mai, es ist nichts." "Chichiri, das glaubt dir nicht mal Tai-Itsu. Jeder Tropfen Blut ist aus deinem Gesicht verschwunden, und du bist totenblass. Also, raus mit der Sprache, ich will dir doch nur Helfen, falls es in meiner Macht steht." "Es ist wirklich nichts besonderes, mir kam nur der Junge bekannt vor. Das ist alles." Nun mischte sich Tasuki ein, der Chichiri skeptisch musterte. "Ich schließe mich Mais Meinung an. Du benimmst dich sehr seltsam. Das letzte Mal, dass du dich so benommen hast, war als..." Tasukis Mine verfinsterte sich, ehe er den Knaben ziemlich schroff ansprach. "Wie heißt du?" Der Bub begann wieder zu weinen, während Mai ihn tröstend im Arm hielt. "Tasuki, hör auf, du machst ihm ja Angst. Was ist denn mit euch beiden los?" Als sie keine Antwort bekam sprach sie beruhigend auf das Kind in ihren Armen ein. "Es ist alles wieder Gut. Hab keine Angst, Tasuki tut dir nichts. Los komm, ich bringe dich jetzt zu deiner Mutter zurück. In Ordnung?" Der Kleine nickte und nahm Mais Hand und führte sie die Gasse entlang zur Hauptstrasse der Stadt, während Chichiri seine Maske aus seiner Kesa zog uns diese dann aufsetzte. Vor einem weiß getünchten Haus blieb der Junge stehen. "Wohnst du hier?" Der Junge nickte und führte Mai und die beiden Seishi mit einem Lächeln ins Haus hinein. "Mama, bin wieder da!" Eine etwa 50 jährige Frau kam ihnen mit Tränen in den Augen entgegengelaufen und nahm das Kind in die Arme. "Ich dachte, ich würde dich nie wieder sehen." Minuten lang hörte man nur das Schluchzen der Mutter und ihres Kindes, während Tasuki sich verstohlen Tränen der Rührung wegwischt, und Chichiri deshalb zu lächeln anfing und sich zum ersten Mal, seit er dem Jungen ins Gesicht geblickt hatte, wieder entspannte. "Entschuldigt mein Benehmen, aber dürfte ich erfahren, wer ihr seid?" "Wir sind einfache Reisende, und haben nur den Kleinen heimgebracht." "Ihr habt ihn hergebracht?" "Ja, die Sklavenhändler..." Die Frau unterbrach Mai. "Ihr habt ihn vor den Sklavenhändlern gerettet?" "Ja." "Habt vielen Dank. Ich danke euch vielmals, wie kann ich mich erkenntlich zeigen?" Nun mischte Chichiri sich ein, da Mai ihn ratlos anblickte. "Könnten sie uns eine günstige Unterkunft für diese Nacht empfehlen, no da?" "Natürlich. Ihr könnt hier in meinem Haus übernachten. Folgt mir, ich zeige euch wo." Die kleine Gruppe setzte sich in Bewegung. Mai staunte nicht schlecht, wie groß das Haus war. Von außen hatte man nur die schmale Seite gesehen, daher schien es viel kleiner als es in Wirklichkeit war. Es war zwar ziemlich schmal, doch nach hinten hinaus war es sehr lang gebaut. Ein seltsamer Geruch hing in der Luft, je weiter sie nach hinten kamen, umso durchdringender wurde dieser. Mai schluckte hart, und versuchte flach zu atmen, da ihr der Geruch Übelkeit bereitete. Ein Blick auf Tasuki zeigte ihr, dass es ihm nicht anders ging, aber als sie Chichiri musterte, konnte sie keine Veränderung feststellen. Die Schiebetür, die nur aus dünnem Papier bestand war offen und Mai konnte einen Blick auf eine große Holzkonstruktion, die mit schweren Ketten an der Decke befestigt war und auf der hunderte von dünnen Fäden gespannt waren, außerdem schien der Gestank aus diesem Zimmer herauszuströmen. Sie berührte Chichiris Arm, deutete auf den Holzkoloss und flüsterte ihm ihre Worte zu. "Was ist denn das für ein Teil?" Chichiri lächelte, doch an seiner Stimme konnte sie hören, dass es gequält war. "Das ist ein Webstuhl, no da." "Ach so. Und was ist das für eich schrecklicher Gestank? Es riecht wie..., wie Schwefel, aber irgendwie auch nicht." "Du hast einen guten Geruchssinn, no da. Das ist der Geruch von Purpur, na no da." "Aber Purpur ist doch eine Farbe." "Der Farbstoff Purpur, mit dem Seidenfäden gefärbt werden, wird aus Purpurschnecken, Holzasche, Schwefel und noch einer geheimen Zutat hergestellt. An den Fäden hängt der Geruch fest, no da." "Ach so ist das." Bevor Mai eine weitere Frage stellen konnte wurde sie von ihrer Gastgeberin unterbrochen. "So das ist das Zimmer. Ich hoffe, es macht euch nichts aus, dass ihr drei euch den Raum teilen müsst. Aber es ist das einzige freie Zimmer." "Aber das ist doch nicht schlimm." "Hikou, bringst du bitte einige Kerzen für unsere Gäste?" "Ja Mama." Mai wandte sich zu Chichiri um, der die Luft scharf eingezogen hatte. Sie sah, dass er sich seine Maske langsam vom Gesicht nahm, und wieder war er blass, doch sobald Hikous Mutter sein Gesicht sah, wurden ihre Augen groß und sie stieß einen Laut der Überraschung aus. "Du? Was machst du hier? Hast du nicht schon genug Unglück über meine Familie gebracht?" "Es tut mir leid, was damals geschehen ist." "Entschuldigt bitte, aber könnte mich jemand aufklären? Ich verstehe nur Bahnhof, und das im Quadrat." "Dieser Mann hat meinen Sohn auf dem Gewissen. Er hat meinen Sohn kaltblütig getötet." "Was? Das..., das gibt's doch nicht. So was würde er niemals tun. Sie irrt sich. Bitte, sag dass sie dich mit jemand anderen verwechselt." Mai klammerte sich an Chichiris Arm und blickte ihn flehend an. Doch er nahm ihre Hand in seine, blickte sie lange durchdringend an, und atmete tief durch, bevor er sich an sie wandte. Seine Stimme klang dabei zwar Ruhig, dennoch war er angespannt. "Mai, erinnerst du dich noch an unser Gespräch über deinen Bruder?" "Ja, du hast damals erwähnt, dass auch du schon geliebte Menschen sterben sahst. Meintest du damit ihren Sohn?" "Ja, auch Hikou meinte ich damals." "Moment, Hikou lebt doch, wir haben den Kleinen doch zuvor gerettet." "Hikou war mein Sohn, er ist vor 11 Jahren gestorben und Houjun war schuld daran, doch Suzaku hatte Mitleid mit mir. Vor drei Jahren gebar ich einen weiteren Sohn, und da er schon als Säugling seinem großen Bruder sehr ähnlich sah, hab ich ihn Hikou genannt." "Chichiri, erzähl mir, was vor 11 Jahren geschehen ist." Kurz blickte Chichiri Mai an, bevor er seinen Blick auf den Boden heftete, doch dieser kurze Augenblick genügte Mai um den tiefen Schmerz, der in seinem innern glühte zu erkennen. Leicht drückte sie seine Hand und während sie weiter sprach klang ihre Stimme weich und freundlich, als würde sie zu einem Kind sprechen. "Bitte, sag doch etwas. Dein Schweigen macht es doch auch nicht besser. Ich möchte dir doch helfen deinen Schmerz zu überwinden." Jedoch schwieg Chichiri verbissen, aber nun mischte sich Tasuki ein. "Ich denke, ich kann dich und auch Hikous Mutter aufklären, was vor einer halben Ewigkeit geschehen ist. Darf ich Chichiri?" Der Seishi nickte nur und Tasuki fuhr mit der Geschichte fort. "Ich kenne zwar nicht die genauen Einzelheiten, aber das wichtigste ist mir bekannt." "Woher willst du wissen was er meinem Sohn angetan hat?" "Es würde zulange dauern um es zu erzählen, außerdem hat es nichts mit den Geschehnissen von vor 11 Jahren zutun. Um es kurz zu machen, Chichiri ist unschuldig. Hikou hat ihm die Freundin ausgespannt..., ich glaube Kouran hieß sie." "Kouran war seine Verlobte, und ich kann mir nicht vorstellen, dass mein Hikou so etwas getan hat." "Hat er aber. Chichiri hat ihn am Flussufer zur Rede gestellt, die beiden haben gekämpft. Das Ufer war vom langen Regen aufgeweicht, und bröckelte unter den Füßen deines Sohnes weg, und er fiel ins Wasser. Chichiri hatte ihn noch erwischt, hatte aber nicht genügend Kraft um ihn wieder hochzuziehen, außerdem wurde er dabei sehr schwer verletzt." "Schwer Verletzt, so schwer kann es nicht gewesen sein, schließlich lebt er ja noch." "So, dann sieh in sein Gesicht. Diese Narbe hat er davon, weil er unbedingt deinen Sohn retten wollte. So, jetzt überlege mal, wer schuld am Tod des Mädchens und deines Sohnes war." Tasuki wurde langsam sauer, und Mai bemerkte es, deshalb mischte sie sich nun in das Gespräch ein. "Bitte, ich verstehe ihren Schmerz und dass sie einen tiefen Groll auf Houjun hegen, aber ich bitte sie, seien sie großherzig und vergeben sie ihm. Sehen sie denn nicht, dass auch er wegen dieser Tat leidet? Wissen sie, ich kenne ihn jetzt schon über ein Jahr, und in dieser Zeit habe ich gesehen, dass ihm immer wieder etwas durch die Gedanken gezogen war. Leider wollte er mir nie etwas darüber erzählen, aber jetzt ist mir alles klar, er hat an diesen Tag gedacht, an den Tag an dem ihr Sohn sein Leben lassen musste." "Ich..., ich kann ihm nicht vergeben." "Natürlich können sie, vergeben sie ihm und ihre Trauer wird verschwinden." "Ich habe es immer schon geahnt, dass Houjun unschuldig ist, dennoch wollte ich nicht zugeben, dass mein Junge sich so schändlich benommen hat." "Dann verzeihen sie ihm." "Was soll ich ihm denn verzeihen? Wie euer Begleiter schon sagte er ist unschuldig, und nun kann ich nur auf Houjuns Freundlichkeit bauen und hoffen, dass er mir vergibt." "Aber ich wüsste nicht was ich euch vergeben sollte." Hikous Mutter lächelte ihn an. "Du hast Kouran wirklich geliebt, sonst währe das alles nie geschehen. Du hast schon als Kind jedem sofort verziehen, da du damals schon wusstest, dass Menschen Fehler machen." Die Frau sackte zusammen und brach in Tränen aus. Mai und Chichiri eilten die wenigen Schritte auf die Frau zu. "Mama, was ist los?" "Nichts mein Schatz, aber dieser Mann ist ein alter Freund. Ich freue mich so ihn wieder zu sehen." Hikou zupfte an Chichiris Kesa. "Du Onkel, hier sind die Kerzen." "Vielen Dank..., Hikou." Der Kleine grinste den Seishi an. "Du Mama, darf ich raus zum Spielen? Kouran wartet schon." "Natürlich, aber sei zum essen wieder zurück. Viel Spaß und grüße Kouran." "Mache ich." "Bis nachher." Hikou lief aus dem Zimmer und verschwand, während Chichiri innerhalb weniger Minuten zum wiederholten Male wie vom Donnergerührt dastand. "Kouran auch?" "Ja, sie ist im selben Jahr zur Welt gekommen wie Hikou. Los komm mit, vielleicht sind sie noch vorm Haus." Mit diesen Worten packte die Frau Chichiris Hand, und zog ihn hinter sich her. An der Tür spielten Hikou und ein kleines Mädchen und der Seishi erkannte in dem Kind Kouran. "Sie sieht haargenau so aus wie damals. Sie trägt sogar die gleiche Frisur wie während unserer gemeinsamen Kindheit." "Onkel, kommst du mal?" Chichiri ging auf die beiden Kinder zu. "Er hat mich gerettet, er und sein Freund sind superstark." "Danke dass du Hikou gerettet hast. Meine Mama sagt, wenn wir groß sind, werden wir Heiraten." "Das freut mich." Chichiri lächelte die Kinder freundlich an, aber in seinem innersten spürte er einen leichten Stich, doch der verschwand Augenblicklich, als Mai, die ihm gefolgt war, ihm eine Hand auf die Schulter legte. "Oh, ist das deine Frau?" "Nein, das bin ich nicht, er ist nur mein bester Freund." "Dann wird es aber Zeit. Ihr Beiden seid ein hübsches Paar. Los Kinder lasst unsere Gäste sich von der Reise erholen und geht spielen." "Ist gut Mama. Komm mit Kouran." Die beiden Kinder winkten Mai und ihren Begleitern noch einmal zu und liefen lachend die Straße entlang, während Mai und Chichiri ihnen mit geröteten Wangen, denn die Worte von Hikous Mutter waren ihnen peinlich, nachsahen. "Wie geht es dir?" "Es geht mir gut." "Welch ein Zufall, dass der Kleine die Wiedergeburt deines Freundes ist. Wirklich seltsam." Als Chichiri nichts erwiderte blickte sie ihn verwundert an, doch der Seishi schien sie gar nicht zu bemerken, denn er sah gedankenverloren in die Richtung, in der die Kinder verschwunden waren. Mai zog eine Augenbraue hoch, begann dann aber zu lächeln und nahm seine Hände in ihre. Die plötzliche Berührung ließ Chichiri aus seinen Gedanken hochschrecken, und er blickte in ihr lächelndes Gesicht, worauf sich eine Wärme wie ein schleichendes Gift in seinem Körper ausbreitete. "Komm mit, du siehst müde aus. Tasuki und Hikous Mutter sind schon im Haus." Während Chichiri und Tasuki etwas später damit begannen das Gepäck ins Haus zu tragen und dort zu verstauen, saß Mai in der Küche und half beim Kochen, wobei Hikous Mutter sie mit Geschichten aus Chichiris Kindheit unterhielt. Nach dem Essen, gingen Mai und Chichiri in das Zimmer, das sie bewohnten, während Tasuki einen kleinen Verdauungsspaziergang machte und Hikou von seiner Mutter ins Bett gebracht wurde. "Chichiri, ich kenne jetzt die Fakten, aber ich würde gerne mehr von dem verhängnisvollen Tag erfahren." "Viel mehr gibt es nicht mehr zu erzählen." "Warum weichst du aus? Vertraust du mir nicht?" "Das ist es nicht." "Du wirst dich sehr erleichtert fühlen wenn du darüber sprichst. Solange du alleine daran knabberst wirst du nicht darüber hinwegkommen. Also, lass mich mit knabbern." Sie lächelte ihn wieder an, und hielt seine kalten Hände in ihren warmen. Sein Blick wanderte von ihrem Lächeln zu ihren Händen und wieder zurück, dann atmete er tief durch und begann die Geschehnisse im Detail zu erzählen, während Mai nur dasaß ihm zuhörte und manchmal seine Hände tröstend drückte. Als er geendet hatte, liefen ihm Tränen über die Wangen und Mai sah darin ihre Chance ihm, der sie schon sooft getröstet hatte, ein wenig zu Danken, außerdem traf es sie sehr, ihn so deprimiert zu sehen. Sie wischte ihm vorsichtig die Tränen von der Wange und umarmte ihn. Mai hob den Kopf und blickte Chichiri ins Gesicht. Minutenlang sahen sie sich tief in die Augen, meinten, sich darin zu verlieren. Ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter von einander entfernt, und der Blick den sie sich gegenseitig zuwarfen sprach Bände. Sie konnten gegenseitiges Vertrauen, Verständnis und Zuneigung darin lesen. Als Mai sich bewusst wurde, dass sie dabei war den selben Fehler wie ihre Vorgängerin zu machen, nämlich sich in einen der Seishi zu verlieben, begannen alle Alarmglocken in ihrem Körper schrill zu klingeln, und sie löste sich von Chichiri und wandte sich von ihm ab. "Was ist los Mai?" "Nichts, es ist nichts." Sie überlegte Fieberhaft nach einer Ausrede. "Vorhin hast du mir geraten meine Probleme nicht für mich zu behalten, und jetzt schweigst du. Wie soll ich das jetzt verstehen? Hhmm, vielleicht vertraust du mir nicht?" Er lächelte sie liebevoll an, als sie sich erschrocken zu ihm umwandte, und dieses Lächeln strafte seine Worte lügen, und Mai wusste, dass sie nicht so ernst gemeint waren wie sie sich angehört hatten, und sie musste einfach zurück lächeln, und dann hatte sie eine Idee. "Ich würde gerne noch etwas hier bleiben. Ein paar Tage nicht an meinen Auftrag und die Dämonen denken. Ist das sehr egoistisch von mir?" "Nein, ist es nicht. Ich glaube ein paar Tage Ruhe können dir nur gut tun. Ich spreche morgen mit unserer Gastgeberin darüber." "Danke Chichiri." "Wofür?" Mai lachte auf und sah ihn mit schelmischem Blick an. "Dafür, dass du mir Vertraut hast." Die Tür wurde geöffnet und Tasuki betrat das Zimmer. Er blickte Mai und Chichiri an, und begann zu grinsen. "Na ihr beiden, störe ich?" "Nein, tust du nicht. Wo hast du dich denn Rumgetrieben?" "Das ist ein Geheimnis." "Tasuki, du wirst doch nicht irgendetwas aushecken?" "Keine Angst Mai, ich habe nichts gefährliches vor." Nun mischte sich auch Chichiri in das Gespräch ein. "Mach dir keine Sorgen, Tasuki wird sich nicht in Gefahr begeben, nicht wahr?" "Natürlich. Ich muss noch mal weg. Bis später." Er verschwand und Mai blickte etwas verwirrt auf die verschlossene Tür. "Was hat er denn nur vor?" "Nun mach dir keine Sorgen. Tasuki kann gut auf sich aufpassen, außerdem wird er nichts tun was ihn oder uns in Probleme bringen könnte." Da Mai noch immer wie gebannt auf die Tür starrte ging er die wenigen Schritte auf sie zu und nahm sie von hinten in den Arm. "Es wird nichts geschehen. Glaub mir." "Du hast Recht. Los, lass uns etwas spazieren gehen. Ich brauche etwas frische Luft, der Geruch von den Purpurstoffen raubt mir jeden klaren Gedanken." "Mai was ist los?" "Nichts, was soll denn schon sein?" "Ich weiß es nicht, deshalb sollst du es mir sagen." Er drehte Mai um, und hob ihr Kinn an, damit sie ihn ansehen musste. Er blickte sie ernst und mit einer Spur Sorge an, während ihr Blick furchtsam war. "Wovor hast du Angst?" "Ich weiß es nicht." "Du weißt, dass du dich vor nichts fürchten musst. Ich bin bei dir und passe auf dich auf." Mai nickte und Chichiri drückte sie sanft an seine Brust, während er ihr über den Rücken streichelte und Mai eine Frage durch den Kopf schwirrte, die sie ihn stellte. "Chichiri, bin ich dir lästig?" Chichiri schob sie auf Armlänge von sich weg und sah sie erstaunt an. "Wie kommst du denn da drauf?" In seiner Stimme schwang eine Spur Entrüstung mit, worauf Mai sich beschämt bei ihm entschuldigte. "Es tut mir Leid, aber ich dachte, es währe dir lästig immer darauf Achtzugeben, dass mir nichts passiert, vor allem weil ich das Unglück regelrecht anziehe. Du könntest ein ruhiges Leben haben, wenn ich nicht währe." "Hatte es für dich den Anschein, dass es mir lästig währe dich in meiner Nähe zu wissen?" Als Mai ihm nicht antwortete hakte er nach, wobei seine Stimme sehr ernst klang, dennoch konnte Mai eine Spur von Trauer darin heraus hören. "Antworte mir, bitte. Denkst du wirklich du währest mir lästig?" "Ich,...ich weiß nicht was ich denken soll. Ich weiß nur, dass es mir lästig ist dir zu Last zu fallen." Kaum hatte Mai den Satz ausgesprochen, als sie mit einem Schluchzen aus dem Zimmer rannte. "Warte Mai! Bleib hier!" Schnell lief er ihr hinterher, doch als er das Haus verlassen hatte blickte er zuerst nach rechts, dann nach links, doch er konnte sie nicht mehr sehen, deshalb wandte er sich auf sein Gefühl verlassend nach rechts und begann sie zu suchen. Doch anstatt Mai fand er Tasuki, der gerade in einen Streit verwickelt war. Er ging näher um die Beiden streitenden zu verstehen, und blieb wie versteinert stehen. Tasuki stand mitten in einer Menschentraube und stritt sich lautstark mit einem jungen Mann, dabei hatte er den Harisen gezogen, mit dem er seinem Gegenüber bei jedem Wort vor der Nase herumfuchtelte. "Das ist eine bösartige Verleumdung. Er war es nicht." "Natürlich war er es. Er hat ihn eiskalt ermordet." "Du bist ein Lügner. Woher willst du eigentlich wissen, was damals geschehen ist. Warst du etwa dabei?" "Nein ich war nicht dabei, aber es ist hier allen bekannt, dass er zuerst seine Verlobte und dann seinen Freund ermordet hat, danach ist er spurlos verschwunden und hat das Geschäft seines Vaters in stich gelassen. Würde ein Unschuldiger so etwas tun?" "Natürlich, da ihm sowieso keiner von euch Vollidioten geglaubt hätte." "Wie nennst du uns?" "Vollidioten, Und das ist noch schmeichelhaft für euch. Ich seid total bescheuert. So was hirnloses wie euch gibt es in ganz Kounan nicht." "Jetzt Reicht es aber." "Genau, mir rechts schon lange." Mit diesen Worten stürzte Tasuki sich auf den jungen Mann und schlug ihn mit aller Kraft mitten ins Gesicht. Ein verräterisches knacken und knirschen, verriet Chichiri, das Tasuki seinem Gegenüber die Nase gebrochen hatte, und der starke Blutfluss bewies es ihm. Stöhnend, die Hände vorm Gesicht sackte der junge Mann in die Knie. "Wer will,..." "HÖR AUF!" Verdattert blickten alle zu Chichiri, der sich jetzt durch die Menschenmenge drängelte und begann sich um den Verletzten zu kümmern. "Tasuki, hast du nicht selber gesagt, dass du nichts anstellst? Was glaubst du wird Mai sagen wenn du einfach Menschen verprügelst." "Aber Chichiri, der Typ hat dich Beleidigt. Er nannte dich einen Mörder und einen Feigling." "Und, ist das so schlimm?" "Ja, verdammt, das ist es." "Aber er hat doch eigentlich Recht." "Sag mal, spinnst du?" "Aber Tasuki, sieh den Tatsachen ins Auge. Währe ich nicht gewesen hätte Kouran sich nicht das Leben genommen und Hikou würde auch noch Leben. Und ich habe aus Angst meine Heimat verlassen. Also bin ich ein Mörder und ein Feigling." Nun war es mit Tasukis Geduld am Ende. Wütend ging er auf Chichiri zu, packte ihn an der Schulter, drehte ihn unterm Hochziehen um und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. "So was will ich niemals,... hörst du niemals mehr von dir hören. IST DAS KLAR?" Verdattert Blickte Chichiri Tasuki an, registrierte das seinem Gegenüber die Tränen über die Wangen liefen, und wischte sich unbewusst mit dem Handrücken über die aufgeplatzte Lippe. Wütend wischte Tasuki sich die Tränen aus den Augen, bevor er fort fuhr Chichiri anzubrüllen. "Du glaubst also, du bist schuld daran, dann erkläre das mal Mai. Ist sie etwa an Koujis Tod Schuld? Nur weil er sie mit seinem Leben beschützt hat?" "Nein, natürlich nicht." Tasuki atmete tief ein, hielt die Luft kurz in seinen Lungen und ließ sie dann langsam wieder entweichen, und fuhr etwas Ruhiger fort. "Und wieso bist du dann einer? Sag mal bist du so blöd oder tust du nur so? Ich werde es jetzt solange wiederholen, bis du es verstehst. Du hast keine Schuld am Tod von den Beiden. Kapiert, oder soll ich es noch einmal sagen? Du hast keine Schuld." "Ist ja gut. Beruhige dich wieder. Ich hab es ja verstanden." Chichiri versuchte zu lächeln, was er aber gleich wieder unterließ, da ihm ein starker Schmerz durch seine mittlerweile anschwellende Lippe fuhr. "Du hattest trotzdem keinen Grund handgreiflich zu werden." Er wandte sich wieder dem Verletzten zu, der noch immer wimmernd am Boden kauerte. Die Menschenmenge begann sich untereinander zu unterhalten, und Chichiri konnte einige Wortfetzen verstehen, während er versuchte die Blutung zu stoppen, und Tasuki nur schweigend auf den Seishi blickte. ~das soll Houjun sein? ~was tut er hier? ~Chichiri hieß doch einer der Seishi. ~Houjun ein Seishi? ~der andere auch. ~Toshiki ist schwer verletz worden. ~unglaublich, er hilft ihm. ~vielleicht haben wir uns geirrt. ~ist wohl doch nicht schuld. "Was ist denn hier los?" Erstaunt blickten alle auf Hikous Mutter. "Houjun, was ist passiert? Du blutest ja. Hast du dich etwa mit Toshiki geprügelt?" "Chichiri trägt keine Schuld. Ich habe den Typ die Nase gebrochen und danach Chichiri eine verpasst. Es tut mir leid." Die Frau blickte zwischen den Drei hin und her, dann hatte sie sich zu einer Entscheidung durchgerungen. "So so, du warst das also. Dann hilf mir Toshiki zu unserem Arzt zu bringen, und du Houjun, du gehst zurück und legst dich etwas hin. Du siehst total durch den Wind aus." "Das geht nicht. Ich war eigentlich auf der Suche nach Mai. Sie ist vorhin wütend aus dem Haus gestürmt." "Dann geh zurück und wasche dir das Blut aus dem Gesicht. Du erschreckst das arme Kind sonst noch zu Tode. Also Rotschopf auf geht's." "Was heißt hier Rotschopf?" "Tasuki, beherrsche dich und hilf ihr." "Ist ja gut. Bin ja schon da." Kopfschütteln sah Chichiri der Frau und seinem Seishi-Freund nach, wie sie den Verletzten Toshiki zum Arzt brachten. Langsam ging er den Weg zum Haus zurück, durchquerte es und ging zielstrebig auf den Brunnen, der im Hof stand zu. Er schöpfte mit dem Eimer der daneben befestigt war etwas Wasser heraus und begann sich das Blut aus dem Gesicht zu waschen. Das kühle Nasse fühlte sich gut auf seiner erhitzten Haut und vor allem auf seiner schmerzenden Lippe an. Lange blickte er in den Eimer, wo sich sein Gesicht spiegelte. Vorsichtig strich er mit einem Finger über seine Lippe, die inzwischen begann sich blau zu verfärben und nun schon sehr geschwollen war, dann wanderte sein Blick etwas höher und er fuhr genauso vorsichtig über seine Narbe wie zuvor über seine Lippe. Plötzlich packte er den Eimer und warf ihn in hohem Bogen weg, so dass er einige Meter von ihm entfernt mit einem Dumpfen Geräusch auf dem Boden aufschlug und sein Inhalt gierig von dem trockenen Boden aufgesogen wurde. Abrupt erhob er sich und ging wieder auf das Haus zu, warf einen kurzen Blick in das Zimmer, dass er sich mit Mai und Tasuki teilte, wollte wieder zur Eingangstür zurückkehren um in den Straßen des Ortes nach Mai zu suchen, als er plötzlich stehen blieb, und zum Zimmer zurück lief. Leise öffnete er die Tür wieder und blickte auf Mai, die in eine Decke gekuschelt auf einem Futon lag und schlief. Auf ihren Wangen konnte er die getrockneten Bahnen unzähliger Tränen ausmachen und schloss daraus, dass sie sich in den Schlaf geweint haben musste. So leise es ging schlich er in das Zimmer und setzte sich ans Fenster, während er die Schlafende Musterte, wobei er unbewusst über sein Vernarbtes Auge strich. Als sie sich zu regen begann stand er auf und ging zu ihr hinüber, daher war das erste was sie sah nachdem sie ihre Augen geöffnet hatte sein Gesicht. Erschrocken setzte sie sich auf. "Was ist denn mit deiner Lippe passiert?" "Das ist eine lange Geschichte. Ich erzähle sie dir, wenn Tasuki wieder zurück ist, denn ich kenn sie auch nicht ganz." "Was hat Tasuki mit deiner Lippe zutun?" "Das erzählt er dir lieber selbst." Vorsichtig strich sie mit den Fingerspitzen über seine Verletzung, und als er kurz das Gesicht verzog, hörte sie sofort auf und blickte ihn seltsam an. Er konnte ihren Blick nicht deuten, es waren so viele Gefühle in diesem Blick, dass sie zu verschwimmen schienen. "Tut es sehr weh?" "Nein, es ist nicht schlimm." "Wenn ich den erwische der dir das angetan hat, der kann sich schon mal warm anziehen." "Reg dich nicht auf. Das ist es nicht wert." "Doch das ist es. Und jetzt keine Widerrede." Mai wollte das Zimmer verlassen, doch Chichiri hielt sie auf. "Wo gehst du jetzt hin?" "Ich gehe raus zum Brunnen und hole etwas kühles Wasser für deine Lippe." Zuerst wollte er sie gehen lassen, doch als ihm der Eimer einfiel, der noch immer mitten im Hof lag, packte er sie am Handgelenk, worauf sie ihn verwirrt ansah. "Ich hole das Wasser. Du musst dich nicht mit dem schweren Eimer abschuften." "Aber,..." "Kein aber, du bleibst hier und ich hole Wasser." Bevor sie etwas entgegnen konnte war er schon aus dem Zimmer verschwunden. Die Tür wurde ein weiteres Mal geöffnet und Tasuki betrat das Zimmer. "Ach hallo Mai, wo ist denn Chichiri?" "Der kommt gleich. Er holt nur schnell Wasser." "Aha,...ähm,... du weißt was geschehen ist?" "Nein, er hat mir nichts erzählt. Er wollte auf dich warten." "Ach so." Schon wieder öffnete sich die Tür und Chichiri kam mit dem Eimer voll Wasser herein. "Oh, Tasuki, du bist schon wieder zurück. Wie geht es Toshiki?" "Der Arzt meinte die Nase würde ziemlich gerade wieder zusammen wachsen." "Verdammt noch mal, jetzt klärt mich auf. Wer ist dieser Toshiki, und was hat Tasuki mit deiner Lippe zutun?" "Willst du die Kurze Version oder die ausführliche." "Also Chichiri wenn du mich schon so fragst, dann zuerst die Kurzform. Falls ich dann noch immer keinen Durchblick habe, dann bitte ich um die Ausführliche." Chichiri räusperte sich bevor er anfing. "Tasuki hat sich mit Toshiki gestritten, dann hat er ihm die Nase gebrochen, dann haben wir uns gestritten und ich habe einen kräftigen Schlag erhalten. Das kommt davon wenn man sich einmischt." Mais Blick ließ Chichiri lächeln, denn eine solche Verwirrung hatte er darin noch nie gesehen, und er wusste daher, dass sie nicht ein Wort davon verstanden hatte, was sich mit ihrem nächsten Satz auch bewahrheitete. "Bitte noch mal langsam und zum mitschreiben, ich hab nämlich immer noch überhaupt keine Ahnung was passiert ist." "Tasuki, den Anfang musst du zu besten geben." "Tja, wenn ich schon anfange, dann werde ich es auch beenden. Mai-chan, du musst mir aber versprechen mir meinen Kopf nicht abzureißen. OK?" "Versprochen. Aber jetzt raus mit der Sprache. Was war los? Und nenn mich nicht Mai-chan. Und du setzt dich jetzt hier neben mich, während Tasuki mich aufklärt, versuche ich deine Lippe zu behandeln." "Nachdem ich euch verlassen hatte bin ich zu einem bestimmten Haus gegangen, das schon seit ungefähr 11 Jahren leer steht, dort traf ich einen jungen Mann. Er sprach mich an, was ich denn da wollte, und ich plauderte etwas mit ihm, eben über dieses Haus und mir war nach kurzer Zeit klar welche Geschichte er mir erzählte. Nämlich die von Chichiri, und als er dann begann über ihn schlecht zu reden, da habe ich eben die Nerven verloren. Ein Wort folgte dem nächsten und irgendwann habe ich dann zugeschlagen und dem Kerl dabei die Nase gebrochen. Da Chichiri seine Klappe nicht halten konnte, hab ich ihm einen Schlag ins Gesicht verpasst und dabei ist seine Lippe aufgesprungen." "Und was hat dieser Toshiki denn überhaupt gesagt?" "Bist du sicher, dass du das wissen willst?" "Ja, das bin ich. Los raus mit der Sprache." "Er meinte Chichiri sei ein Mörder und ein Feigling." "Aha, und wieso hast du Chichiri eine verpasst?" "Er hat Toshiki zugestimmt. Ich wollte nur dass er,... dass er,...ich weiß nicht, wieso ich ihn geschlagen habe. Ich war so wütend." "Jetzt beruhige dich wieder, so schlimm ist es,... Aua." Mai hatte ihm einem kalten Lappen auf die Lippe gehalten um die Schwellung abklingen zu lassen, und hatte dann als Chichiri versuchte die Situation zu verharmlosen, kräftig auf die Schwellung gedrückt, und als sie sprach klang ihre Stimme ziemlich verstimmt. "So, es ist nicht so schlimm, und die Lippe tut auch überhaupt nicht weh, oder? Verdammt kann man euch denn keine fünf Minuten alleine lassen?" "Entschuldige Mai. Es tut mir leid. Gib Chichiri nicht die Schuld an der ganzen Sache. Nur ich trage die Schuld." "Tasuki, du bist ein Idiot, doch ich kann dir nicht böse sein, denn ich hätte nicht anders gehandelt." "Aber Mai,...Aua." Mai hatte den Lappen wieder fest auf die Schwellung gedrückt und lächelte Chichiri jetzt ziemlich ungehalten an. "Kein aber. Ich kühle jetzt noch einige Zeit deine Lippe, damit die Schwellung zurückgeht, sonst kannst du Morgen nichtmal schmerzlos sprechen." Mai gähnte herzhaft, und lächelte die beiden Männer leicht an. "Ich bin hundemüde. Lassen wir dieses Thema einfach unter den Tisch fallen und versuchen wir uns noch einige schöne Tage zu machen." Während sie den Lappen ein weiteres Mal im Eimer auswusch und ihn dann so vorsichtig es möglich war auf Chichiris Lippe hielt, begann sie einen solchen zerknirschten Eindruck zu machen, dass Chichiri ihre Hand von seiner Lippe nahm und ihr tief in die Augen blickte. "Was hast du?" "Es ist nichts. Ehrlich" "Mai, vertrau uns. Wir wollen dir helfen." "Ich,... ich habe einen Entschluss gefasst." "Und welchen?" "Ich habe heute lange darüber nachgedacht, und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es das Beste währe, wenn Tasuki zurück zum Mount-Reikaku geht und du hier in deinem Heimatdorf bleibst." Mai biss sich auf die Unterlippe und starrte angestrengt auf den Boden des Zimmers. Minutenlanges Schweigen schwängerte die Luft und ließ sie vibrieren, bis Tasuki das Schweigen brach. "Warum?" Mehr konnte er nicht sagen, denn ihr Vorschlag hatte ihm die Sprache geraubt. "Es ist das vernünftigste,..." "Nein, das ist es nicht, und das weißt du selber gut genug. Du kennst dich hier nicht aus, unsere Welt ist gefährlich, vor allem für eine jungte Frau wie dich. Ich werde dich nicht alleine ziehen lassen. IST DAS KLAR?" Tasuki war ziemlich in Rage geraten und brüllte Mai am ende so laut, dass Hikous Mutter ihr Weberschiffchen zur Seite legte und sich zu dem Zimmer aufmachte um nachzusehen, was denn dort los sei. "Ich muss Tasuki Recht geben. Es ist nicht gut wenn du alleine reist. Auch ich werde dich immer begleiten und in deiner Nähe sein. Das habe ich dir damals versprochen." "Aber,..." "Kein Aber Mädchen. Deine Freunde haben Wirklich Recht. Ich weiß, du möchtest sie nicht in Gefahr bringen, doch sie könnten es sich niemals verzeihen, sollte dir etwas zustoßen. Denk daran wie sehr Houjun gelitten hat, weil er seinen Freund nicht Retten konnte, wie denkst du wird er sich fühlen, wenn er dir nicht Helfen kann." "Ich,... es tut mir Leid. Ich habe nur an meine Gefühle gedacht, daran, wie sehr es mir wehtun würde, wenn einem der Beiden etwas zustoßen würde. Das es euch auch solchen Schmerz bereiten würde, wenn mir etwas geschieht, daran dachte ich nicht." Mai kullerten die Tränen über die Wangen. Tasuki kam etwas Näher und legte ihr eine Hand auf die Schulter. "Es wir alles gut werden. Wir werden dich beschützen, und dabei werden wir nicht mal im Traum daran denken uns zu verletzen oder einfach das Zeitliche zu segnen. Das überlassen wir anderen." Er lächelte als Mai den Kopf hob und ihn an sah, dann spürte sie eine Hand, die ihre zärtlich drückte. "Ich habe dir versprochen, dich niemals alleine zu lassen. Und ich werde dir keinen Kummer bereiten, versprochen." "Siehst du Mädchen. Mach dir dein Leben nicht unnötig schwer. Du hast wundervolle Freunde. Vertrau ihnen. Und jetzt kommt, das Abendessen dürfte fertig sein." Tasuki verließ zusammen mit Hikous Mutter das Zimmer, während Chichiri und Mai noch dort stehen blieben. "Dachtest du wirklich, ich würde dich alleine lassen?" "Es tut mir leid." Mai schluchzen verstärkte sich und Chichiri nahm sie tröstend in den Arm. "Shhh, es ist alles Gut. Du brauchst nicht weinen. Es ist alles gut, denn ich,..." Chichiri schwieg abrupt, während er versuchte seinen kreisenden Gedanken zu folgen. Schnell fügte er noch ein °bin bei dir° an seinen begonnenen Satz und wartete schweigend, bis sich Mai in seinen Armen beruhigt hatte. Als ihre Tränen verebbt waren, nahm er das Tuch, mit dem sie zuvor seine geschwollene Lippe gekühlt hatte, wusch ihn im Wasser aus und wischte ihr die getrockneten Tränenspuren von den Wangen, dann lächelte er sie aufmunternd an und zog sie durch das Haus in die Küche, wo die anderen schon auf die Beiden warteten. "Wo wart ihr denn so lange? Ich hab Hunger wie ein Wolf. Miakas Fresssucht war wohl ansteckend. Ich könnte einen ganzen Gaul verdrücken." Alle begannen schallend zu lachen, und Tasuki freute sich, das auch Mai lachte, denn als sie zusammen mit Chichiri die Küche betrat, hatte sie noch immer sehr betreten dreingeblickt, und das war ihm sehr nah gegangen. Sie verbrachten die nächsten drei Tage als Gäste im Haus der Seidenweberin. Während Mai Hikous Mutter beim Kochen zur Hand ging, und die Ansätze des Webens lernte, kümmerte sich Chichiri oft um Hikou. "Ich bin froh, dass Houjun sich um Hikou kümmert, er hat einen sehr guten Einfluss auf ihn. Ich kann jetzt hoffen, dass mein Junge ein guter Mensch wird." "Ja, es ist seltsam, aber Chichiri schafft es meist alleine durch seine Anwesenheit streit zu schlichten, sogar Streit zu verhindern." "Du sprichst wohl aus Erfahrung." "Ja, als ich Tasuki kennen lernte, hat er mich sehr oft, eigentlich immer auf die Palme gebracht, doch Chichiri brauchte mich nur anblicken oder meine Hand in seine nehmen, und schon war jegliche Wut verschwunden. Er ist ein besonderer Mensch." "Du liebst ihn wohl sehr?" "Ich? Ja, doch nicht so wie manche es denken. Er ist für mich wie ein großer Bruder." "Wenn du dich da mal nicht irrst. Ich bin alt und habe in solchen Dingen schon etwas mehr Erfahrung als du, und ich sage dir, es wird Zeit, dass ihr beide euch eure Gefühle eingesteht." "Aber Sakamoto-san, wo nichts ist, kann man nichts gestehen." "Wenn du meinst. Holst du bitte die anderen? Das Essen ist fertig." "In Ordnung." "Hey Jungs! Das Essen ist fertig!" "Wir kommen schon." Tasuki und Hikou machten ein Rennen, bei dem hikou gewann, weil Tasuki ihn gewinnen ließ, und Chichiri, der im Schatten eines Baumes saß und den Beiden zusah lächelte und erhob sich um Mais rufen nachzukommen. Kaum hatte Mai sich umgewandt um ins Haus zurück zu gehen, als sie ein Zupfen am Kimono bemerkte. "Hikou, was gibt es denn?" "Duuu, schaumal, glaubst du Mama gefällt er?" Hikou hielt Mai einen Regenwurm vor die Nase. Ohne mit der Wimper zu zucken nahm sie dem Jungen das Tier aus der Hand und hielt ihn prüfend vor sich hin. "Das ist ein stattliches Exemplar, aber ich denke deine Mutter könnte dein Geschenk missverstehen." "Na gut, dann bringe ich ihn wieder weg." "Schön, aber beeil dich, sonst schimpft deine Mutter wieder weil du zuspät kommst." Sie gab dem Jungen den Wurm zurück und wollte gerade zurück ins Haus als Chichiri sie aufhielt. "Du hast wohl vor keinem Tier Angst." "Da irrst du dich aber gründlich Chichiri, ich hab eine panische Angst vor Spinnen. Wenn ich so ein Viech sehe, kann ich gerade so noch zusammenreißen, aber sobald ich eine auf der Haut spüre ist alles vorbei, dann werde ich regelrecht hysterisch." Mai begann zu lachen, und in ihren Augen funkelte der Schalk, doch ein kleiner Funke Scham glimmte auch darin. "wann brechen wir auf?" "Das hängt von dir ab Mai. Wir können Morgen während der Morgendämmerung aufbrechen, oder noch ein paar Tage hier verweilen." "Dann würde ich sagen wir brechen Morgen auf. Ich hab ein seltsames Gefühl, als ob ich nicht mehr genügend Zeit hätte." Gesagt getan, am nächsten Morgen während die Sonne begann über den Horizont zu wandern brachen Mai und ihre Begleiter auf um ihre Suche fortzusetzen. Der Tag verlief ziemlich ereignislos, bis sie am Abend an einem Sakura-Hain vorbeiritten. Etwas davon entfernt ließ Chichiri anhalten und die Drei begannen ihr Nachtlager vorzubereiten, doch Mai hatte die ganze Zeit nur Augen für die Blütenpracht. "Wie wunderschön! Darf ich zu den Sakura-Bäumen?" "Geh ruhig, wie schaffen das auch ohne deine Hilfe." "Danke Chichiri. Ich komme gleich wieder, ich möchte nur die Blüten ein wenig genießen." "Lass dir Zeit." Mai lächelte die Seishi an und lief die wenigen Meter zu den in voller Blüte stehenden Bäumen. "Sie freut sich wie ein Kind über die Blüten." "Es ist ja auch eine Pracht. Jetzt los Tasuki, bereiten wir unser Lager vor." "Was hast du Chichiri?" "Ich weiß nicht, es ist ein unbestimmbares Gefühl. Ich bin mir sicher, dass heute noch irgendetwas geschieht." "Etwas Schlimmes?" "Nein, aber doch nicht unbedeutend." Schweigend begannen die beiden Seishi das Nachtlager aufzubauen, während Mai mit strahlenden Augen auf die vielen sich langsam wieder schließenden Kirschblüten blickte. Ein leichtes Kitzeln auf ihrer rechten Schulter lies sie die Stirn runzeln. Leicht verstimmt blickte sie an die Stelle, und was sie dort entdeckte ließ ihre Augen groß werden. Mit einer schnellen Handbewegung wischte sie die etwa Handtellergroße Spinne runter und wich rückwärtsgehend von dem Insekt zurück, bis sie mit dem Rücken an einen der Bäume stand. Sie blickte die Spinne furchtsam an, registrierte jedes noch so kleine Detail des schwarzen behaarten Körpers, der fleischigen langen haarlosen Beine und der eiskalt dreinblickenden Insektenaugen, und versuchte dabei ihre langsam aufsteigende Panik zu unterdrücken, doch als sich das Vieh auf sie zu bewegte, war es mit ihrer Selbstbeherrschung vorbei. Ein gellender Schrei zerschnitt die Stille des Abends. Eilig liefen die Beiden Seishi in die Richtung aus der der Schrei kam. Zusammengekauert saß die Miko im Schatten des Sakura-Baumes, wo sie Tasuki und Chichiri dann auch fanden. Sie wischte sich ununterbrochen über die Schulter, während sie etwas unverständliches wie ein Mantra vor sich hin murmelte, ihr die Tränen in Sturzbächen über die Wangen liefen und nacktes entsetzen in ihren Augen geschrieben stand. "Was ist passiert?" "Mai, was hast du?" "Tu sie weg! Bitte, tu sie weg!" Mais Stimme klang panisch, beinahe schon hysterisch, denn sie hatte inzwischen total die Nerven verloren. Chichiri nahm sie tröstend in den Arm und sprach beruhigend auf sie ein." Es ist alles gut. Sie ist weg. Du brauchst keine Angst mehr haben. Ich bin da. Tasuki, sieh dich mal um, was ihr solche Angst gemacht hat." Tasuki suchte den Boden in der näheren Umgebung ab, doch außer der Spinne konnte er nichts besonderes Entdecken. "Da liegt nur eine Spinne." "Eine Spinne? Das ist der Grund. Sie hat mir Gestern selbst gesagt, dass sie panische Angst vor Spinnen hat, und ich dachte, sie hat sich einen Spaß mit mir erlaubt." Langsam beruhigte Mai sich wieder und Chichiri trug sie zu ihrem Nachtlager zurück, wo sie beinahe sofort einschlief. Am nächsten Tag ritten sie weiter, ohne auf den Vorfall des Abends zu sprechen zu kommen, denn die beiden Seishi waren sich einig gewesen, dass es am besten wäre Mai nicht mehr darauf anzusprechen. Als die Sonne im Zenit stand kamen sie an eine kleine Stadt. "Das ist Souen. Sieh mal auf die Kugel von Tai-Itsu." Mai zog die Kugel aus einer Tasche und staunte nicht schlecht, als das Zeichen für Heilung darauf erschien. "Heilung? Ist das ein Zeichen, dass wir einen Seishi finden?" "Ja, wir werden wahrscheinlich auf Mitsukake stoßen." "Dann müssen wir wieder in unsere Tarnung annehmen." "Ja. Tasuki, wir sind Geschwister und du bist ein guter Freund von uns." "Geht klar." Na dann nichts wie los." Sie ritten langsam durch das Stadttor und waren auf der Suche nach einem Gasthaus. Nachdem sie eines entdeckt hatten, und ihre Pferde versorgt hatten verabschiedete Mai sich von den Seishi um sich in dem Ort umzusehen. Da ich nicht wußte, wie Hikou mit Familiennamen hieß habe ich seine Mom einfach Sakamoto genannt. Hoffe es ist nicht schlimm. ^___^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)