Du bist es! von hima ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Zufrieden lächelte sie nach draußen – die Sommerferien haben vor kurzem geendet und sie hatte neue Kinder in ihrer Gruppe. Sie hatte sich ihren Traum erfüllt, sie war nun Erzieherin – oder wie es im Volksmund eher Kindergärtnerin hieß. Heute hatte sie frei – ihre Gruppe machte einen Ausflug, doch diesmal war sie nicht als Begleitperson dabei. Karis Blick fiel auf ein Foto. Es war eingerahmt – und viele Gesichter lachten sie an. Die Digiritter. Mit nur wenigen hatte sie noch Kontakt, Yolei und Ken waren einer der wenigen mit denen sie noch regelmäßig im Kontakt stand. Verwunderlich war es nicht, sie war Patentante von Mia – der Tochter ihrer beiden Freunde. Das Mädchen – oder jetzt eher die Frau, die immer noch ihre lilanen Haare offen trug hatte Ken vor einigen Jahren geheiratet, kurz danach wurde Mia geboren. Nun war Yolei wieder schwanger – diesmal sollte es ein Junge werden, Kens Übermut war kaum zu übertrumpfen. Doch auch mit ihrem Bruder hatte sie nur noch unregelmäßig Kontakt, er meldete sich kaum noch bei ihr, meist nur an Geburtstagen – oder halt an Weihnachten. Er war nach Amerika gezogen und das schon vor Jahren. Das letzte Mal sah sie ihn an Kiras viertem Weihnachtsfest. Und nun war ihre Tochter schon sechs Jahre alt und ging seit einer Woche regelmäßig zur Schule. Kari lächelte. Kira war eine Frohnatur, glücklich über jeden Tag den sie mit ihrer Familie und mit ihren Freunden verbringen durfte. Doch die Familie die sie die meiste Zeit um sich hatte, war Kari. Kiras Vater ist verschwunden, nachdem Kari ihm glücklich mitteilte, dass sie schwanger war. Anscheinend war es für ihn nicht der richtige Moment für ein Kind, weshalb er sich seit diesem Abend nicht ein einziges Mal gemeldet hatte. Die Tür zum Arbeitszimmer öffnete sich. Im Türrahmen stand ein junges Mädchen, mit haselnussbraunen Augen und kurzen braunen Haaren – sie schaute aus wie Kari, in ihrer Kindheit. „Hallo Mama!“, begrüßte das kleine Mädchen Kari strahlend. „Hallo mein Schatz, na wie wars in der Schule?!“ Das Grinsen prägte sich weiter aus. „Obwohl wir schon eine Woche in der Schule sind, kam heute ein neuer Junge. Taru heißt er und er sitzt neben mir. Der ist total nett.“ Kari schaute ihre begeisterte Tochter an und lächelte ihr zu. „Das freut mich, wenn du willst können wir ihn ja mal einladen.“ Die kleinen Kinderaugen strahlten: „Wirklich?!“. Kari nickte ihrer Tochter zu. „Danke Mama!“, Kira stürzte sich in Karis Arme. „Aber jetzt muss ich erst mal Hausaufgaben machen.“ „Willst du nicht vorher was essen?!“, erwiderte Kari – doch ihre Tochter stand schon wieder im Türrahmen. „Ich hab jetzt ganz viel Energie - die brauch ich für die Hausaufgaben!“ Kari lachte. „Gut, wenn du das sagst!“. Ihre Tochter schaute sie an: „Ja, das sage ich.“ Und schon verschwand sie aus dem rot-weiß lackierten Arbeitszimmer. Die junge Mutter erhob sich vom Stuhl und ging in die Küche, schließlich soll ja auch der Tisch gedeckt werden. Als sie alles positioniert hatte ging sie rüber zum Herd und rührte nochmal kräftig die Soße um, als Kira schon wieder in der Tür stand. „Mama?“, fragte sie leise. Kari drehte sich um: „Was ist denn, Krümel?“. Kira streckte ihrer Mutter einen rechteckigen Briefumschlag entgegen. „Den soll ich dir von der Lehrerin geben, sie hat gesagt es ist wichtig.“ Kari nahm den Brief entgegen und Kira lief wieder in ihr Zimmer. Auf dem Briefumschlag stand in Computerbuchstaben >Frau Yagami< - sie öffnete den Briefumschlag und zog den zusammengefalteten Brief auseinander. >Elternabend< war die Überschrift. Kapitel 2: ----------- Kari schaute verwundert auf den Brief. „Elternabend?!“, dachte sie sich. Warum gerade schon jetzt ein Elternabend war verriet die Überschrift nicht, also war sie gezwungen weiter zu lesen. In geschnörkelter Schrift befand sich auf dem Brief ein langer Text. Liebe Eltern, nun sind ihre Sprösslinge bereits seit einer Woche in der Schule. Sie haben sich in dieser recht schnell eingelebt und kommen gut miteinander aus. Vielleicht haben Ihre Kinder Ihnen bereits mitgeteilt, das zu ihnen ein neuer Mitschüler gestoßen ist.< Kari erinnerte sich, Kira hatte bereits von dem kleinen Jungen erzählt der nun neben ihr im Klassenzimmer saß. Um alle Eltern kennen zu lernen, habe ich für den 31. August einen Elternabend angesetzt und möchte Sie in diesem Schreiben darum bitten, vorbei zu kommen. Der Elternabend findet um 18 Uhr im Klassenraum der 1b statt. Mit freundlichen Grüßen, Ridrena Rai < „Und Mama, was steht in dem Brief?“, Kira hatte sich angeschlichen und stand nun hinter ihrer Mutter die auf einem Stuhl saß. „Huch, achso .. in deiner Schule findet ein Elternabend statt.“ Kiras Augen starrten die ihrer Mutter an. „Die Lehrerin möchte die Eltern kennen lernen, Krümel.“, versuchte Kari ihrer Tochter zu erklären. „Ach so, ist das.“, gab diese zurück und setzte sich mit an den Tisch. „Na, fertig mit den Hausaufgaben?“. Ein heftiges Nicken von Kiras Seite. Nachdem Kari das Essen ausgeteilt hatte, begann es. „Du Mama, wenn der Elternabend ist – darf ich da mitkommen?“ Kari verneinte die Frage ihrer Tochter. „Ich werde gemeinsam mit Ken dahin gehen und Yolei wird sicher auf dich aufpassen.“, versicherte Kari dem Mädchen das voller Neugier war. „Was genau wird auf so einem Elternabend gemacht?“, fragte sie weiter. Nachdem Kari einen Bissen gegessen hatte, erklärte sie. „Meist werden wichtige Dinge besprochen, so wie zum Beispiel, wenn ein neuer Mitschüler kommt, was ja dieses Mal der Fall ist. Oder, wenn die Lehrerin einen Ausflug plant, das wird auch bei solchen Abenden besprochen.“ „So ist das also…“, Kira mümmelte an ihrem Kartoffelkloß. Kari lachte sie an und ihre Tochter ließ sich anstecken – bis plötzlich das Telefon in seiner altbekannten Melodie ertönte. „Wer das wohl ist?!“, fragte das kleine Mädchen – aß jedoch artig weiter. „Ja, hier bei Yagami – Kari am Apparat.“ Durch das Telefon erklang eine bekannte Stimme. „Hey Kari, ich bins Ken. Du hast doch auch sicher schon den Brief bekommen, nicht wahr?“ – „Ja, habe ich .. ich wollte dich auch gleich anrufen, nur wir sind gerade am Essen und…“ – „Hab ich euch etwa gestört? Das tut mir Leid…“, man merkte das Ken zurückhaltender war, im Gegensatz zum Anfang des Telefonates. „Ach Quatsch, Ken. Ja, wie machen wir es denn am Elternabend? Yolei hat vorgeschlagen auf die Kinder auf zu passen, dann können wir beide dorthin gehen. „Das wäre echt super!“, lachte Kari in die Hörmuschel. „Gut, dann sehen wir uns morgen Abend!“ – „Ja, bis morgen!“ Und schon hatte Ken wieder aufgelegt. Kari setzte sich wieder zu ihrer Tochter und aß zu Ende. Kapitel 3: ----------- Die Stunden vergingen und langsam kehrte der Abend mit seinen unzähligen Begleitern, den Sternen, ein. Kari hatte noch gemeinsam mit ihrer Tochter die freie Wand im Kinderzimmer bemalt – schließlich wurde Kira versprochen, dass sie diese nach eigenen Wünschen gestalten kann. „Mama, sag mal…“, wandte sich das kleine Mädchen an die junge Frau die gerade aus dem Bad kam. Kari blickte ihrer Tochter an und lächelte sie an. „Was ist denn los, Krümel?“ Kira ging in ihr Zimmer und setzte sich auf ihr Bett, ihre Mutter folgte ihr. Kari schaute ihre Tochter fordernd an, diesem Blick konnte das Mädchen nicht ausweichen. „Ich vermisse Onkel Tai.“ Traurig blickte das kleine Mädchen auf den hellblau gestreiften Teppich, den sie sich selber aussuchen durfte. Kari schaute irritiert zur gegenüberliegenden Wand – wusste nicht was sie sagen sollte. Kira schaute ihre Mutter nun eindringlich an, man merkte dass sie eine Antwort erwartete. Kari nahm ihre Tochter in den Arm. „Mir geht’s genauso, Krümel.“ „Aber warum meldet er sich nicht mehr???“, in den Augen des kleinen Mädchens bildeten sich Tränen. Auch Kari fiel es schwer die eigenen zurückzuhalten – doch sie wollte stark sein und bleiben, für ihre Tochter. „Ich kann es dir nicht sagen…“, sie streichelte über den hellbraunen Haarschopf ihrer Tochter. Das kleine Mädchen nickte eifrig, wenn auch unter Tränen. Langsam griff sie nach ihrer kleinen Seerobbe, dem Kuscheltier, dass sie von Tai geschenkt bekommen hatte. Minutenlang saßen sie gemeinsam auf dem Bett – Mutter und Tochter, doch nun auch beide unter Tränen, denn auch Kari vermisste ihren Bruder mehr als alles andere. Schließlich war er es immer gewesen, der sie beschützt hatte – er und … „Mama?“ – Kari wurde durch den Wortlaut ihrer Tochter aus ihren Gedanken gerissen. Sie schüttelte kurz den Kopf und blickte dann zu ihrer Tochter. „Darf ich heute bei dir im Bett schlafen?“, kam die Frage. Kari nickte und wischte ihrer Tochter die Tränen aus dem Gesicht. „Dann lass uns gehen.“, lachte sie das kleine Mädchen an. Dieses lächelte leicht. Gemeinsam gingen sie in Karis Schlafzimmer und legten sich gemeinsam und aneinander gekuschelt zu Bett. Kira kuschelte sich an ihre Mutter und hielt das kleine weiße Stofftier fest in ihren Armen. Sie schloss ihre Augen und schlief auch kurze Zeit später ein. „Tai, wieso meldest du dich nicht…?“, fragte Kari sich leise und schloss die Augen. Kapitel 4: ----------- Die ersten Sonnenstrahlen fanden den Weg durch das offene Fenster – eine laue Brise erwischte Kira. Sie schaute zur Seite. „Mama ist wohl schon aufgestanden…“. In diesem Moment steckte Kari ihren Kopf ins Zimmer. „Guten Morgen, Krümel – mach dich fertig, die Schule ruft.“ Kiras Augen strahlten – Schule war ein heiliges Wort für sie – jedenfalls momentan noch. Das kleine Mädchen hüpfte aus dem Bett und lief ins Bad. Kari packte währenddessen ihr Frühstück in die eigene Tasche und wieder klingelte das Telefon lauthals. „Wer ruft denn so früh an?“, fragte Kari sich selber und nahm den Hörer ab. „Hier bei Yagami.“, meldete sie sich. „Kari, ich bins.“ Die angesprochene junge Frau starrte auf die Wand, die sich vor ihr bot. „W-Wer ist ich…?“, fragte sie zögerlich, obwohl sie sich der Antwort bewusst war. „Es tut mir Leid, dass ich mich solange nicht gemeldet habe…“. Kari stockte der Atem. Tai war am Telefon – ihr Bruder, der sich seit Monaten nicht ein einziges Mal gemeldet hatte. Die junge Frau schluckte schwer, als plötzlich Kira hinter ihr stand. „Mama, ich bin fertig!“, sagte sie laut und nahm ihre Schultasche zur Hand. Kari nickte daraufhin nur leicht und überlegte was sie in den Hörer sagen sollte. Doch Tränen konnte sie nicht mehr unterdrücken, sie flossen über ihre Wangen und landeten auf den laminathölzernen Boden. Kira stellte sich nun neben sie und sah, was mit ihrer Mutter geschehen war. Sie sprang und schnappte sich so das Telefon – erst jetzt, reagierte auch Kari wieder, doch das kleine Mädchen sagte schon längst etwas. „Hallo, hier ist Kira. Tut mir Leid, Sie jetzt abwimmeln zu müssen, aber Mama und ich müssen jetzt los. Tschüssi!“ und schon legte sie auf. Dem kleinen Mädchen, das drängte weil es zur Schule musste, war nicht bewusst wer nun am Telefon war. Sie schaute irritiert zu ihrer Mutter. „Mama, wir müssen wirklich los, sonst komm ich zu spät.“, sprach sie zu ihrer Mutter. Diese nickte nur, schnappte sich ihre Tasche und schloss von außen die Türe ab. Bei der Schule angekommen verabschiedete sich das kleine Mädchen von ihrer Mutter, das zwar mit ihr geredet hatte, aber nicht erwähnte wer am Telefon war. Sie lief zu ihrer besten Freundin Mia, Yoleis Tochter. Die beiden Freundinnen wurden parallel eingeschult und waren darüber sehr glücklich. Kari drehte sich um und ging weiter ihren Weg, als sie plötzlich angerempelt wurde. Sie blickte auf und entdeckte einen jungen Mann, mit blauen Haaren, der doch ein wenig älter als sie selber schien. Er verbeugte sich und entschuldigte sich so. Kari lächelte ihn an: „Kein Problem, ich war in Gedanken, ich hätte besser aufpassen müssen.“, sagte sie ihm. „Es tut mir sehr Leid.“, entschuldigte er sich auch nun wörtlich. Die Sonne spiegelte sich in seiner Brille. Plötzlich lag eine Hand auf Karis Schulter, sie drehte sich abrupt um und entdeckte Ken. „Gut, dass ich dich noch gefunden habe, Kari.“ Der ältere Mann wurde hellhörig – jetzt wurde es ihm klar. „Kari …“, die Angesprochene drehte sich zu dem Unbekannten. „Ich glaub es nicht – du bist es wirklich!“, er umarmte sie stark. Sie schaute ein wenig irritiert, das machte auch Ken ihr nach. „Ken, du bist es!“ und auch der junge Mann wurde umarmt. Jetzt war die Situation für die beiden jungen Freunde nur noch verwirrender. Kapitel 5: ----------- Ken und Kari schauten sich verwirrt an. „Ähm…“, begann Ken, ihm war nicht bewusst wer dort vor ihnen stand. Doch Kari fiel es wie Schuppen von den Augen, sie sprang auf und umarmte den jungen Mann, der dennoch älter war als sie. „Joeyyy!“, kreischte sie und drückte ihn fest an sich. Ken war irritiert und schaute abwechselnd zur Joey und dem Mädchen, das immer noch in seinen Armen lag. „J-Joey, bist du es wirklich?!“, stotterte Ken vor sich her. Der Angesprochene nickte glücklich. „Ich glaub es nicht, was machst du hier?“, fragte Kari schnell, nachdem auch Ken erneut von Joey umarmt wurde. „Ich hab meine Tochter zur Schule gebracht.“, erklärte er. „D-Deine Tochter?“, wiederholte Ken. Und wieder ein eifriges auf und ab von Joeys Kopf. „Mija, geht hier in die erste Klasse.“ „Mija … das ist ein interessanter Name.“, gab Kari zu verstehen. „Mimi hat ihn ausgesucht.“ – „Mimi?“, kam es aus einem Mund der beiden Freunde. Joeys Gesicht bekam eine leicht rötliche Farbe. „Etwa unsere Mimi?“, wollte Kari es genau wissen. Joey ähnelte nun einer beinahe reifenden Tomate. „Aber heißt das etwa, dass ihr zusammen seid?!“, wollte nun auch Ken wissen. Joey kratzte sich verlegen an seinem Kopf und unterstützte seine Antwort mit einem leisen „Ja.“, was Ken und Kari dennoch mitbekamen. Kari fiel Joey erneut um den Hals. „Ich freu mich so für dich!“ Von hinten drang eine Stimme zu den drei Freunden, die immer noch vor dem Schultor standen. „Schatz, wo bleibst du denn? Ich muss los!“ – eine Frau mit langen braunen Haaren kam auf die Gruppe zugelaufen. „Oh Hallo!“, begrüßte sie Kari und Ken. Kari starrte irritiert zu dem Mädchen, das gerade bei der Gruppe angekommen war. „Ähm – hab ich was im Gesicht?“, fragte das Mädchen, das scheinbar Joeys Freundin war. „Mimi – erkennst du uns nicht mehr?“, lachte Ken. Mimis Augen begannen zu glitzern. „Ken und Kari?“, Mimi schluckte leicht – doch umarmte beide daraufhin kräftig. „Was macht ihr hier?“, wollte sie wissen. „Wir haben unsere Kinder zur Schule gebracht.“, antwortete Kari, woraufhin auch Ken ihr zulächelte. „Ihr habt Kinder?“, Mimi drohte den Boden unter ihr zu beglücken. „Nicht umfallen, Mimi.“, gab Joey ihr zu verstehen. Mimi schaute zu dem Vater ihres Kindes und grinste dann zu Kari und Ken. „In welcher Klasse sind die Kleinen?“, wollte sie wissen. „1b.“, kam es gemeinsam aus Kari und Kens Mund. „Was???“, schrie Mimi, „Mija ist auch in dieser Klasse.“, freute sich Mimi. „Aber ihr Beiden, seid mir bitte nicht böse, aber ich muss los und naja ... Joey muss mich fahren.“, gestand sie. Kari nickte den Beiden zu und verabschiedete sich so von dem Pärchen. Auch Ken verabschiedete sich von ihnen, ebenso von seiner besten Freundin Kari. Die junge Mutter schaute auf ihre Uhr – nun musste sie sich aber beeilen um nicht zu spät zu kommen. Kapitel 6: ----------- Kari lief über die sonnenbedeckten Straßen und war auf den Weg zu ihrer Arbeit. Die Kinder werden ihr bestimmt mitteilen, wie es im Zoo war – denn dort waren sie gestern, aber ohne sie selbst. Die junge Frau erinnerte sich an die Gespräche mit den Kindern die sie den Tag zuvor führten. Dauernd fragten die Kinder warum Kari nicht mitkommen wollte, doch sie erklärte ihnen, dass sie etwas für den Kindergarten erledigen musste – schließlich stimmte das auch. Sie war zu Hause und fasste verschiedene Beobachtungen zusammen. Kari bog in die Straße ein, in der ihr Kindergarten lag. Als sie den Vorraum betrat winkten ihr die Kinder schon und begrüßten sie, als sie mitten im Raum stand. „Kari – wie geht es dir?“, begrüßte sie ihre Kollegin. „Gut, danke.“, gab sie zurück und lächelte sie. Als die Kinder gemeinsam im Morgenkreis saßen berichteten sie welche Tiere sie alle im Zoo entdeckt hatten. Ria redete von einer kleinen Babygiraffe die sie anscheinend begeistert angeschaut hatte. Die Erzieherin lächelte ihr zu und Ria erzählte weiter. So ging es lange, denn auch die anderen Kinder erstatteten Bericht was sie alles gesehen hatte. Kurze Zeit später begann für die Kinder die Freispielphase, in der Kari in Ruhe weiter die Kinder beobachten konnte, in verschiedenen Spielsituationen. Ria wendete sich an sie. „Kari?“, fragte sie kleinlaut. Die Angesprochene wandte sich dem jungen Mädchen zu. „Ja Ria? Was ist denn?“ Ria setzte sich neben die Erzieherin auf den Stuhl. „Mein Papa hat ja bald Geburtstag, das weißt du ja. Und ich wollte dich fragen, ob ich etwas Pappe haben kann um was zu basteln.“ Kari lächelte sie an. „Hast du dir denn schon etwas überlegt?“ Ria nickte eifrig. Sie gab zu verstehen, dass sie eine Giraffe basteln wolle. Also gab ihr Kari die nötige Pappe. Schere und Kleber schnappte sich das kleine Mädchen aus dem Gestaltungsbereich. Erneut ließ sich das kleine Mädchen neben Kari fallen. „Kari, kannst du mir eine Giraffe malen?“, wollte das Mädchen wissen. Doch die junge Mutter schüttelte den Kopf. „Ich denke du schaffst das auch ganz gut alleine.“, lachte sie. Nach einigen Schneiderein an der Giraffe die nach vielen kleinen Handgriffen fertig gestellt war, bat Ria ihre Kindergärtnerin noch etwas drauf zu schreiben. „Was soll ich dir denn drauf schreiben?“ – „Für meinen Papa, den ich ganz doll liebe.“, gab das geschaffte Mädchen zurück. Wie sie den Auftrag bekam, so schrieb sie die Zeilen auf die Rückseite der Giraffe. Ria schnappte sie sich und brachte sie zum Fach. „Da wird Cody sich aber freuen…“, dachte sich Kari. Bevor das Mittagessen starten sollte, setzte sich Kari gemeinsam mit den Kindern auf einen Teppich, in einen Sitzkreis. Kari holte ihre Gitarre hervor und startete mit einem Lied, was sie selber schon in Kindertagen kennen lernen durfte. Die Kinder erkannten die Melodie und begannen zu singen: „Zwei kleine Wölfe gehen des Nachts im Dunkeln …“. Kari konzentrierte sich auf die Gitarre. Das Gitarre spielen, hatte sie von dem besten Freund ihres Bruders gelernt – Matt. „Mist!“, dachte Kari. Durch diesen Gedankengang wurde sie aus der Zeile geworfen. Schnurstraks legte sie das Instrument auf Seite und stimmte in das Klatschen der Kinder ein und sang gemeinsam mit ihnen: „Baduba-dum-badum-badum-baduba-duba-dum.“ Nachdem die Kinder das Lied ganze fünf Mal wiederholen wollte, war nicht nur Kari geschafft. Somit stellte das Mittagessen etwas Wunderbares dar, damit sie und auch die Kinder wieder Kraft tanken konnten. Anschließend fand erst die Ruhephase der Kinder statt, danach hatten sie schließlich genug Zeit sich im Freispiel weiter auszutoben. Kari griff zu dem Bilderbuch, dass sie auf dem Tisch bereitgelegt hatte. „Pssst. Jetzt lese ich euch eine Geschichte vor.“, flüsterte sie und begann so mit dem Bilderbuch. Nachdem einige Kinder sogar während dieser Phase einschliefen, löste ihre Kollegin Kari ab. Sie setzte sich in den Personalraum und unterhielt sich mit der Leitung des Kindergartens. „Kari, sag wie geht es dir? Du siehst heute richtig glücklich aus!“, teilte sie mit. Kari lachte: „Ja, wäre auch komisch wenn das nicht so wäre.“, gab sie zu. Die Leiterin schaute sie fordernd und auch zugleich fragend an. „Ich hab heute zwei alte Freunde wiedergetroffen und bin darüber sehr sehr glücklich.“, gestand sie. Die Leiterin lächelte sie an und verließ zufrieden den Raum. Kari schnaufte. „Mimi und Joey, wer hätte das gedacht? Aber ich freu mich riesig für die Beiden …“, musste sie insgeheim zugeben. Wie sie sich gefreut hatte, endlich wieder zwei alte Gesichter wieder zu sehen. Schließlich hatte sie nur noch Yolei und Ken. Und … Kari starrte aus dem Fenster. „Wieso hat er angerufen?“, fragte sie sich. Sie schaute auf die Uhr und schnappte sich ihre Wasserflasche, die sie auf die Erde gesetzt hatte. „Warum?“ Kari quälte sich mit dieser Frage ungemein, doch ihr war bewusst – so schnell würde sie keine Antwort bekommen, dessen war sie sich mehr als sicher. Ihr Blick fiel auf die Uhr, sie ging zurück in den Gruppenraum und stellte sich somit wieder als Spielpartner zur Verfügung. Nach gefühlten fünf Stunden verließ Kari den Kindergarten und machte sich auf den Weg zur Schule ihrer Tochter. Im Betreuungsraum holte sie sie ab. „Mama!“, begrüßte die Kleine ihre Mutter stürmisch. „Hallo Krümel! Und, alles in Ordnung?“ „Na klaro! Gehen wir jetzt zu Tante Yolei?“, fragte Kira aufgeregt. Ein leichtes Nicken erfüllte den Raum. „Gut, ich hol meine Sachen!“ – „Tante Kari! Hallo!“, begrüßte Yoleis Tochter ihre Patentante. „Hallo Maus! Holst du auch deine Sachen?“ Mia nickte schnell und packte ihre Hefte in die Schultasche. „Bis demnächst!“, verabschiedeten sich die beiden Mädchen und gingen gemeinsam mit Kari durch das Schultor und über die Straßen zu der Wohnung der Ichijouji’s. Kapitel 7: ----------- Kari betätigte die Klingel und wurde stürmisch von ihrer besten Freundin Yolei empfangen. „Ich hab deine Tochter mitgebracht!“, lachte sie das Mädchen an, das noch im Türrahmen stand – diese grinste darauf. „Kommt doch rein.“, bat sie die Mädchengruppe herein. „Mama? Kira bleibt doch heute hier, oder?“, wollte Mia von ihrer Mutter wissen. „Solange Papa und Tante Kari auf dem Elternsprechtag sind, ja.“, gab sie ihrer Tochter zu verstehen. „Das ist ja toll – komm Kira, ab in mein Zimmer!“, Mia griff die Tochter ihrer Patentante an der Hand und lief mit ihr in das Kinderzimmer. „Yolei, ist das wirklich in Ordnung, dass ich Kira hier lasse?“, fragte Kari im Ungewissen. Yolei lachte: „Kari, das ist eine überflüssige Frage und das solltest du wissen!“ Ken betrat den Raum in dem sich die beiden jungen Frauen aufhielten. „Ah, da bist du ja schon Kari.“, bemerkte Ken und nahm sie kurz in die Arme. „Und das vor meinen Augen…“, beschwerte sich Yolei mit einem gesunden Lachen. „Na hör mal, meine beste Freundin darf ich doch umarmen!“, sagte Ken und kniff ihr in die Seite. Die verheiratete Frau konnte hochgezogene Mundwinkel nicht unterdrücken. „Wollen wir los Kari?“, erkundete sich der einzige Mann im Raum. Kari nickte ihm leicht zu, verabschiedete sich von ihrer Freundin und den beiden Mädchen, die im Zimmer nicht gestört werden wollten. „Kari … ich wollte heute früh vor Joey nichts sagen, aber du schaust ein wenig bedrückt aus…“, hackte Ken nach, konnte sie aber nicht anschauen – er musste sich schließlich auf die Straße konzentrieren. Die Angesprochene schluckte schwer. Sie brachte nur den Namen ihres Bruders hervor. „T-Tai?“. Kari nickte lautlos. „Was wollte er?“ Das Mädchen schnaufte kurz. „Ich kann es dir nicht sagen Ken“, gab sie offen zu, „Kira nahm mir das Telefon aus der Hand, redete kurz und legte dann auf. Sie wusste nicht mit wem sie sprach…“ – „Ganz schön taff.“, musste Ken zugeben. „Ja, schon … aber den Abend davor sagte sie mir noch, dass sie ihn vermisse, wenn sie erfährt, dass er am Telefon war…“ – „Behalten wir es erst einmal für uns.“, äußerte Ken und bog in die Straße ein in der die Schule lag. „Hier einen Parkplatz zu finden wäre ein Wunder.“, versuchte der junge Mann seine beste Freundin abzulenken. Kari lächelte schief und stieg aus, als Ken zwischen zwei Autos Platz gefunden hatte. Gemeinsam gingen sie in das große Schulgebäude und betraten den Klassenraum der 1b. Die Lehrerin die einen komischen Namen trug begrüßte sie. „Es freut mich Sie kennen zu lernen Frau Yagami! Ebenso Sie Herr Ichijouji.“, erklärte Frau Rai. Die beiden Eltern dankten der Lehrerin für die Begrüßung und setzten sich gemeinsam an einen Tisch, der rechts in der U-Form stand. „Ich bin gespannt, ob wir Mimi oder Joey heute sehen.“, gab Kari zu. „Hab ich da etwa meinen Namen gehört?“, kam eine Stimme von hinten. „Joey!“, begrüßte das Mädchen den Mann mit dem blauem Haar. Dieser setzte sich zu den beiden Freunden und erzählte ihnen, dass Mimi zu Hause war und auf Mija aufpasste. Nach und nach füllte sich der Raum, bis um Punkt 18 Uhr – denn dann schloss die Lehrerin die Tür und wollte beginnen. Kapitel 8: ----------- „Es freut mich sehr Sie begrüßen zu dürfen!“, gab die Klassenlehrerin der 1b zu. Die Eltern die vor ihr saßen lächelten ihr zu. „Am besten erzähle ich Ihnen etwas über mich. Mein Name ist Ridrena Rai, ich bin 28 Jahre alt und bin die Klassenlehrerin ihrer Kinder. Diese Klasse ist meine Erste und ich hoffe darauf alles richtig zu machen.“, gestand sie. Etwas Herzliches strahlte Kari ihr gegenüber aus, sie wusste schließlich wie sie sich fühlte. Die junge Frau war in der Kindergarteneinrichtung Gruppenleiterin und war sich anfangs sehr unsicher, was diese Position anging. „Mich würde es freuen, wenn Sie sich kurz vorstellen könnten, nochmal für mich und auch für die anderen Eltern. Frau Yagami, möchten sie anfangen?“ Kari schaute irritiert, beginn jedoch mit einem Lächeln. „Mein Name ist Kari Yagami und ich bin die Mutter von Kira, sechs Jahre alt.“ Sie erntete von den anwesenden Eltern begeisterte Blicke, danach stellte sich Joey vor – und weiter ging es in der U-Form entlang. Die Aufmerksamkeit lag nun auf dem gegenüber der jungen Mutter. Die Frau lachte und begann zu erzählen. „Mein Name ist Thea – und ich bin als Ersatz für Taru’s Vater hier. Er war heute leider verhindert, daher bin ich gekommen.“ – „Und Sie sind die Mutter?“, mischte die Lehrerin sich ein. Die Hände wedelten vor dem Körper der jungen Frau. „Nein, nein“, gab sie zu verstehen, „ich bin die Tante von Taru.“ Nach einigem nicken ging es weiter zu Ken, der sich nun als letztes Elternteil vorstellen sollte. „Mein Name ist Ken Ichijouji.“ Ein gestandenes Kinnladen-runterklappen der restlichen Eltern, außer Kari und Joey war zu vernehmen. „Ichijouji…“, sprach eine Mutter aus, „etwa das legendäre Wunderkind?“, fragte er interessiert. Ken starrte auf den Tisch, nickte dann jedoch. „Seien Sie mir bitte nicht böse, aber ich möchte nicht als solches abgestempelt werden… meine Tochter Mia geht in diese Klasse und ist ebenfalls sechs Jahre.“, er schaute kurz zu Kari und erntete ein Grinsen von dieser. Die Lehrerin klatschte in die Hände. „Gut, wenn wir das geklärt haben können wir ja mit neuen Informationen anfangen … oder beginnen wir mit einer etwas älteren…?!“, sie schien ein wenig zurückhaltend und verwirrt. Kari nickte mit einem Lächeln ihr zu. „In Ordnung … also wie Sie bereits erfahren haben ist eine Woche nach Schulanfang ein neuer Mitschüler zu uns gestoßen – Taru. Der Kleine ist sechs Jahre alt und sitzt momentan neben Kira Yagami.“, sie schnaufte. „Allgemein kann ich Ihnen mitteilen, dass sich die Klasse untereinander wirklich sehr gut versteht.“ Ein erleichtertes Aufatmen ging durch die Menge der Erwachsenen. Weiter erklärte Frau Rai, dass die Kinder noch drei Bücher bräuchten, die von den Eltern gekauft werden sollten. Die Lehrerin hatte die Überlegung gemeinsam mit den Kindern möglichst bald einen Zoo zu besuchen, also einen Ausflug zu machen. Dafür benötigte sie Begleitpersonen die aber die Möglichkeit hätten sich später zu entscheiden. Verschiedene Papiere wurden ausgeteilt, die Telefonliste und die Kaufliste wurden mit Freude entgegen genommen. Nach zwei Stunden endete dieser Elternabend und die beiden Freunde ließen sich in das Auto fallen, welches Ken in der Straße geparkt hatte. „Man waren das Informationen…“, Ken schmiss seinen Kopf gegen die dazugehörige Kopfstütze. „Wir waren ja nur zwei Stunden drinne … war also nicht wirklich weltbewegend.“, gab Kari zu. Ken drehte den Schlüssel im Schloss um, betätigte die Handbremse und beschäftigte sich daraufhin mit der Kupplung. Mit ungefähr 20 Minuten Fahrzeit auf dem Rücken betraten sie die Wohnung in der Ken und Yolei wohnten. „Schatz – ich bin wieder da!“, rief Ken und wurde keine Minute später stürmisch von seiner Frau begrüßt. „Na, wie wars?“ – „Wenn wir Ken glauben anstrengend.“, streckte Kari die Zunge heraus. „Wieso anstrengend?“, Yolei schaute verwirrt. „Es ist anstrengend auf kleinen Stühlen zu sitzen…“, Ken begann seinen Rücken zu kraulen. „Wirst heute Abend massiert…“, zwinkerte die Hausfrau ihrem Mann zu. Dieser lachte. „Dann lass ich euch beiden mal alleine – ich schnapp mir nur noch schnell mein Kind.“, bemerkte Kari und ging in das Kinderzimmer. „Mama!“, begeistert umarmte das kleine Mädchen ihre Mutter. „Gehen wir jetzt?“, wollte es erfahren. Kari nickte ihr zu und so verabschiedeten sich beide von der Familie ihrer besten Freunde und gingen gemeinsam nach Hause. Kapitel 9: ----------- Als Kira am nächsten Morgen aufwachte, schlief ihre Mutter neben ihr. Ihr wurde bewusst, das Wochenende war, wollte aber heute mit Kari schwimmen gehen, also musste sie dafür sorgen, dass die junge Frau schnell wach wird. Kira krümelte sich aus dem Bett und lief in die Küche. „Wenn ich gleich alles zusammenpacke können wir gleich früher gehen…“ und so nahm das kleine Mädchen Sachen heraus die sie brauchte um ordentliche Brote zu beschmieren. Nach knappen zehn Minuten war Kira fertig und die Küche lag im Chaos. Ihre Mutter stand schon im Türrahmen und schaute ein wenig irritiert drein. Ein Lächeln huschte über das Gesicht des kleinen Mädchens und versuchte zu erklären warum es aussah, als wäre eine Bombe eingeschlagen. „Krümel, wir müssen doch wieso warten bis das Schwimmbad aufhat. Wir haben halb acht – es öffnet doch erst um Neun …“, Kari ließ den Kopf hängen. „Aber wir müssen doch vorher auch Mia abholen und Tante Yolei wollte auch mitkommen.“, verteidigte sich die Erstklässlerin. „Wir brauchen doch nur 10 Minuten bis wir bei den Beiden sind.“, gab Kari zu verstehen und knallte leicht mit dem Kopf gegen den Türrahmen. „Aber wir müssen noch unsere Sachen packen, Mama und …“ – „Schon gut, schon gut.“, lachte Kari und ging in ihr Zimmer. Kira folgte ihr: „Was machst du denn jetzt?“ – „Na, meine Schwimmtasche packen, und du?“, fragte sie fröhlich. „Ich auch – ich auch!“, rief das Mädchen begeistert und lief in ihr Zimmer. Nach kurzer Zeit hatte Kari alles gepackt und betrat das Zimmer ihrer Tochter. „Gehen wir unsere Checkliste durch?“, wollte sie wissen. Das Mädchen nickte eifrig. So begann sie. „Handtuch?“ – „Gecheckt!“ – „Shampoo und Duschgel?“ – „Gecheckt!“ – „Badeanzug?“ – „Hab ich schon drunter…“, gestand das kleine Mädchen und schaute ihre Mutter an. „Mama – hast du den Wasserball eingepackt?“ – „Gecheckt!“ und so verließ sie das Zimmer. Ihr Weg führte in die Küche wo sie nun auch die Brote verstaute die das kleine Mädchen mit viel Übermut bestrichen hatte – man sah es ihnen an. Auch kleine Getränkeflaschen fanden den Weg in die Schwimmtasche. Kira betrat den Raum. „Mama – können wir los?“, erkundigte sie sich. „Einen Moment noch … junge Dame – das Chaos hier, wer macht das weg?“, schaute sie ihre Tochter eindringlich an. „Ähm… ich – wir beide zusammen?“, fragte sie wohlwollend. Kari grinste und begann einzelne Gegenstände in den Kühlschrank zu räumen. Währenddessen beseitigte Kira, das Brettchen und das Messer, das in Butter zu ertrinken drohte. Bereits nach zehn Minuten raunte das Wort „Fertig!“, durch den Raum. „Jetzt können wir gehen.“, beschloss Kari und ging mit ihrer Tochter vor die Tür. So machten sie sich auf den Weg zu Yolei und Mia. Die junge Frau hob ihre Tochter hoch, damit diese die Klingel betätigen konnte. Mia öffnete die Tür und umfiel die beiden Leute die vor der Türe standen. „Mama, Tante Kari und Kira sind da!“, schrie sie quer durch die Wohnung. Diese eilte zur Haustür und rief schnell „Kommt rein.“ Und lief weiter durch den Flur. Mia wandte sich an den Besuch: „Mama hat noch nicht alle Sachen gepackt.“, gab sie zu und lachte. Darin stimmten nun auch die beiden weiblichen Kandidaten ein und betraten die Wohnung. „Guten Morgen, Kari – na, meine Kleine wie geht’s dir?“, wandte sich Ken an die Beiden. „Hallo, Onkel Ken. Sag mal, kommst du mit ins Schwimmbad?“, wollte Kira wissen. Doch Ken machte das kleine Fünkchen mit einem Kopfschüttel kaputt. „Ich muss arbeiten, meine Kleine.“, gestand er wahrheitsgemäß. „Achso … das ist aber schade.“, brachte Kira hervor. Nun betrat auch Yolei den Flur. „Endlich alles beisammen.“, die Hände auf die Knie gestützt. „Können wir dann gehen“, wollten nun auch die beiden Mädchen wissen. „Immer mit der Ruhe …“, gab sie kurz zurück und verabschiedete sich von ihrem Mann. Im Schwimmbad angekommen suchten sich die beiden Mütter einen Platz, währenddessen stürmten die beiden Töchter in das nächstgelegene Becken. „So, Kinderfrei Kari.“, erinnerte Yolei – Kari brachte ein leichtes Lachen hervor. „Stimmt, da hast du Recht.“, gab sie zu und lehnte sich zurück. „War Kira heute auch schon so früh wach?“, wollte die Lilahaarige von ihrer besten Freundin wissen. „Ja … nicht nur das, sie hat heute früh der Küche ein Chaos bereitet.“ – „Du weißt doch wie die Beiden sind…“, lachte Yolei sie an, ein leichtes Nicken von Karis Seite. Währenddessen spielten die beiden Mädchen gemeinsam in Wasser. Kira schaute sich um und lächelte: „Was machst du denn hier?“ – „Oh, Hallo Kira! Ich bin mit meiner Tante da.“, gab der kleine Junge zu. „Und was ist mit euch?“ – „Wir sind mit unseren Müttern hier.“. Ein leises „Achso“ huschte über die Lippen des Klassenkamerad. „Meine Mama wollte dich gerne mal kennen lernen! Kommst du mit?“ – ein kurzes Nicken. „Mama!“, rief Kira und die Gerufene stand auf. „Was ist denn Krümel?“ – „Mama, schau mal, das ist Taru.“ – „Unser neuer Klassenkamerad.“, fügte Mia hinzu. „Es freut mich dich kenn zu lernen, Taru – mein Name ist Kari Yagami.“ Ein schüchterner Blick des Jungen glitt zu der Erzieherin. „Freut mich Sie kennen zu lernen, Frau Yagami.“, gab er kleinlaut zu. „Du kannst mich aber ruhig Kari nennen.“, gab sie lachend zurück. „Wo ist denn Mama?“, wollte Mia wissen. „Die ist schnell auf Toilette.“, erklärte Kari ihrem Patenkind. „Mama, wir gehen mit Taru wieder spielen! Ja?“, wollte Kira wissen. „Na klar, wollt ihr den Wasserball mitnehmen?“ Ein starkes Nicken der sechs-jährigen. „Hier – war eine ganz schöne Arbeit den aufzupusten.“, gestand Kari und gab den drei Kindern den runden Gegenstand entgegen. „Danke – bis gleich!“. Yolei tauchte hinter ihnen auf. „Bis gleich, Mama!“, rief Mia und lief den beiden Klassenkameraden hinterher. „Nanu, wer war denn der Kleine?“, wollte sie wissen. „Taru …“, erklärte Kari. „Der Neue – richtig?“, wollte sie wissen. Ein kurzes Nicken. „Kari, wieso bist du so nachdenklich?“, Yolei setzte sich mit auf die Decke. „Er hat irgendwie so komisch reagiert … hat mich kaum angesehen, ach - ich weiß auch nicht.“ – „Mach dir nicht immer so viele Gedanken.“, sagte Yolei und legte sich zurück. „Du hast Recht.“, meinte Kari nun auch bestätigend. Nach einiger Zeit saßen die beiden Freundinnen, und die drei Kinder gemeinsam auf der Decke und aßen gemeinsam etwas. „Sag mal Taru…“, begann Kira zu sprechen, „wieso bist du nicht mit deiner Mama hier?“, beendete Mia den Satz. „Das geht nicht…“, Taru schaute verloren auf die Pommes die sich vor ihm ausbreiteten. „Aber warum denn nicht?“, hagte Mia nach. „Meine Mama kann nicht mitkommen, weil sie nicht mehr da ist … sie ist tot.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)