Eine Herausforderung für Nioh von Caralein (vom Golfen und Tennis) ================================================================================ Kapitel 1: Phase Eins – Zielsetzung ----------------------------------- Nioh bereute nie etwas. Dafür war das Leben zu kurz, behauptete der Trickser des Rikkai-Tennisteams. Wer bereute versäumte viel zu viele Dinge. Er sah nicht die vielen Gelegenheiten auf einen Streich oder noch besser… auf mehrere Streiche, die sich verknüpfen liessen. Allerdings hatte er diesmal seinen Mund etwas voll genommen. Er war sich überhaupt nicht sicher, ob er nicht besser nichts gesagt hätte und sie hätte überraschen sollen. Das kam davon wenn man Sanada vor sich hatte. Manche Wetten ging man besser nicht ein. Aber von Anfang an. Anders begriff nämlich niemand Niohs Gedankengänge, die ihn in diese Situation gebracht hatten, die sogar ihm unangenehm war. Ort dieser Handlung war der Tennisplatz des Rikkai Mittelstufengeländes. Genau gesagt spielten sie gerade mit wechselnden Doppel. Eine andere Wahl hatten sie nicht. Zwar hatten sie ein gutes Doppel, das Zweite war allerdings immer so eine Frage. Sie waren gut darin bestand auch kein Zweifel, aber Nioh fand, dass es nicht genug effektiv war. Er wollte dagegen vorgehen. Das Einzel hatte zweifellos seinen Reiz und Nioh fand hunderte von Möglichkeiten sich auszuleben, aber im Doppel gab es einige Möglichkeiten, die er noch ausreizen konnte. Seine Studien verlangten das. So konnte er am besten forschen. Momentan bezogen sich seine sogenannten Studien – niemand ausser Nioh würde das als Studien oder Forschung bezeichnen – auf seine Mitschüler. Sein besonderes Augenmerk lag dabei auf seiner Tennismannschaft. Doch keiner von ihnen ahnte, was Nioh jetzt wieder vorhatte. Etwas skeptisch beobachtete er wie sich ihr fähiges Doppel, bestehend aus Marui und Jackal, gegen Yanagi und Sanada schlug. Die beiden anderen spielten einfach mehr so als würden sie Einzel spielen, schoss es Nioh durch den Kopf und er schloss kurz die Augen um diese Erkenntnis entsprechend zu würdigen. Sanada war definitiv ein Einzelspieler. Was Yanagi betraf. Zumindest hatte er mal Doppel gespielt, also musste es theoretisch klappen. Theoretisch. Ein sehr gefährliches Wort. Nioh bevorzugte die Praxis, da sich hier alles entschied. Aber eines musste der Junge mit dem seltsamen weissen Haar zugeben. Für die Zeit, die sie zusammenspielten, waren sie echt gut. Aber seine Überlegungen würde er nicht laut aussprechen. Die Zeit war noch nicht reif. Erst mussten seine Forschungen Früchte tragen. Es war noch etwas hin bis zu diesem Zeitpunkt. „Nioh!“ Eine gereizte und autoritäre Stimme liess den Trickser aus seinen Überlegungen schrecken. Dass Sanada auch genau stören musste, wenn er nachdachte. Ein wirkliches Nachdenken und nicht diese Art von Nachdenken, die er im Unterricht vortäuschen konnte, obwohl er schon längst auf dem Tennisplatz war. Zumindest gedanklich. „Hast du nichts zu tun oder wieso stehst du noch rum?“ Wie es Sanada immer wieder schaffte omnipräsent zu sein, war Nioh immer schon ein Rätsel gewesen. Er war etwas älter als er, aber anscheinend war er seinen Altersgenossen an Strenge weit voraus. Wo die Jungen in ihrem Alter einem Mädchen nachsahen und Vergleiche anstellten über die Grösse gewisser körperlicher Extremitäten, war er zielstrebig und ernst. Sanada machte keine Witze und wenn er welche machen würde, würde man sie nicht bemerken. Witze hatten bestimmt Angst vor dem Vizekapitän. Dieser Gedanke liess Nioh grinsen. Allerdings hatte auch Sanada seine Schwächen. Das hatte Nioh sehr rasch begriffen. Wenn man so beschaffen wie der Weisshaarige war, lernte man rasch wie man Schwächen am besten herausfand und noch dazu Kapital daraus schlug. „Ach, weisst du, Sanada…“, fing Nioh an, wurde jedoch rüde unterbrochen. „Zwanzig Runden… los jetzt!“ Nioh, der zur Abwechslung nicht in der Laune war sich mit dem Vizecaptain anzulegen, setzte sich in Bewegung. Er würde auf seinem Weg an den Beeten der Garten AG vorbeikommen. Da kamen ihm immer die besten Ideen. Es hatte damit zu tun wie man Sanadas Schwäche ausnutzte und ihm gleichzeitig einen Dienst tat. Ob die Garten AG bemerkte, wenn einige Rosen fehlten, überlegte er, entschied sich aber dagegen als ihn unvermittelt ein Wasserstrahl mitten ins Gesicht traf. Verwirrt hielt er inne und blickte in Richtung des gemeinen Angriffs. Wie erwartet stand da ein Mitglied der Garten AG. Sie konnten Nioh aus verständlichen Gründen nicht wirklich leiden, dass gab er zu, aber er hatte sich noch gar nicht den Pflanzen genähert und er konnte nichts dafür, dass seine Route hier durchging. Hisakawa Takeru war wohl der mit Abstand nervigste Vertreter dieser AG. Als einer der wenigen Jungen im Gartenclub nahm er ohnehin eine Sonderstellung ein. Irgendwie waren die Jungen von der Garten AG nicht normal. Männer und Blumen… Yukimura schloss er übrigens grosszügig aus. Yukimura bezog immer eine Sonderstellung, vor allem in seiner Freundlichkeit, die manchmal gruseliger als wirklicher Zorn war. Er hatte wohl keine Zeit für zwei Clubs, vor allem wenn man in einem davon der Leader war. Aber das war ganz in Ordnung. Wie er wusste, hatten die Yukimura einen eigenen Garten daheim und der blühte prächtig. „Bin den Pflänzchen nicht mal zu nahe gekommen, Hisakawa“, kam es von Nioh, der sich etwas Wasser aus dem Gesicht wischte. „Aber danke für die Abkühlung. Jetzt kann ich gleich besser meine Runden rennen.“ Er winkte fröhlich und rannte weiter. Nicht dass Nioh so friedfertig war und einfach vergass, was ihm widerfahren war, er hielt nur viel von den Worten: ‚Rache serviert man am besten kalt.‘ Ich erinnere mich an alles, wenn du längst vergessen hast, dass du eigentlich von mir eine Gemeinheit erwartest, fügte er im Kopf gerne an und brachte ihn zum Grinsen. Hisakawa hatte doch eine Freundin im Tennisteam der Mädchen… Ein fieses Grinsen schlich sich in Niohs Gesicht. Der Tag begann ganz gut und der nächste Schritt war nicht mehr weit für seinen grossen Plan. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)