Love me,… Devil? von Satnel ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Titel: Love me,… Devil? Teil: 1 „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall. Es herrschte eine angenehme Atmosphäre in dem großen Raum. Aus diesem Grund trafen sich hier auch viele Adelige, um gemeinsam den Nachmittagstee einzunehmen, der für manche auch gleich die erste Mahlzeit des Tages darstellte. Auch wenn man nicht alleine in dem Raum war, so gab es doch mehrere Tische um sich bei Bedarf ungestört zu unterhalten. An einem dieser Tische saßen zwei junge Männer, von denen einer gerade die Hand des Anderen hielt und diese kritisch beäugte. Mit einem Seufzen lies der Blonde die Hand seines Freundes los. „Weißt du, so schön der Ring auch sein mag, deine Tätigkeit will ich nicht haben.“ Lächelnd schüttelte Raoul den Kopf. „Ich manchmal auch nicht.“ „Lügner.“ Christian erwiderte das Lächeln seines Freundes. Auch wenn Raoul es abstritt, er war seiner Prinzessin, oder besser gesagt seinem Prinzen total verfallen. Das merkte vielleicht nicht jeder, aber für ihn war es offensichtlich. Es war zwar schon einige Zeit her, das sie völlig überraschend einen Prinzen bekommen hatten, doch ihm fiel es, wie so vielen anderen Adeligen, noch immer schwer ihre Prinzessin als Prinz zu sehen. Selbst wenn er nun Männerkleider trug, es war noch immer der gleiche Mensch. „Du hast mich ertappt.“ Raoul nahm seine Tasse in die Hand und trank einen Schluck. Christian wollte es ihm gleich tun, als mit einem Mal die Tür aufflog. Beide Flügel krachten gegen die Wand und gaben den Blick auf einen sehr erzürnten, jungen Mann frei. Stöhnend stellte Christian seine Tasse wieder ab. Musste das schon so früh am Morgen beginnen? Raoul warf seinem Freund einen fragenden Blick zu. „Kennst du ihn?“ Christian schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich ahne Schlimmes.“ Er hatte genug solcher Auftritte erlebt, um zu wissen was folgte. Es musste nicht unbedingt ihn angehen, in diesem Raum befanden sich außer ihm noch fünf Andere, die sich ihre Zeit mit dem gleichen Vergnügen vertrieben wie er. Doch irgendetwas sagte ihm, dass es ihn betraf. Die grauen Augen des Ankömmlings glitten durch den Raum und blieben an Christians Gestalt hängen. „Hier seid ihr, Elender! Ihr habt meine Schwester entehrt!“ Raouls Blick glitt wieder zu Christian. Er wirkte eher amüsiert als empört, oder gar überrascht. „Und? Hast du?“ Christian zuckte nur ratlos mit den Schultern. „Möglich, ich kenne ihn nicht.“ Irgendwie war es lästig, wenn das ständig passierte. In Zukunft würde er sich wohl nur mehr Einzelkinder aussuchen. Wobei er sich bei der Partnersuche gewiss nicht auf deren Familienverhältnisse konzentrierte. Immerhin wollte er sie ja nicht heiraten. Die Stimmen im Saal waren verstummt, als der Besucher auf Christian zukam und ihm einen Handschuh vor die Füße warf. „Ich fordere euch zum Duell!“ Abermals seufzte Christian gelangweilt auf und sah zuerst auf den Handschuh und dann zu Raoul. „Weißt du, das ist so eine unsinnige Regel. Man wirft einen Handschuh vor die Füße des Anderen. Was soll ich damit? Ich meine, warum wirft man nicht gleich ein Paar, damit könnte ich wenigstens etwas anfangen.“ Raoul grinste und sah zu dem Herausforderer. „Ich verstehe dich voll und ganz, mein Freund.“ Christian war bewusst, dass er den Neuankömmling ignorierte. Vielleicht wurde ihm so klar, wie dumm seine Herausforderung war. Niemand duellierte sich mit ihm, einfach weil es nichts brachte. Er hatte bis jetzt jeden Gegner besiegt, der ihn herausgefordert hatte. Eigentlich hatte er angenommen, dass sich seine Stärke inzwischen herumgesprochen hatte. „Hebt ihn auf!“ Der Fremde funkelte Christian hasserfüllt an. Nun wandte der Blonde seine Aufmerksamkeit zum ersten Mal seinem Herausforderer zu. Er wirkte noch sehr jung, wenn auch nur ein paar Jahre jünger als er. Seine braunen Haare hatten vielleicht nicht den neuesten Schnitt, aber Christian gefiel die Art, wie ihm einige Strähnchen ins Gesicht fielen. Seine grauen Augen funkelten ihn zornig an, doch das hatte durchaus seinen Reiz. Auch wenn sein Gesicht eher durchschnittlich war, so ließ sein Körper erahnen, dass er körperliche Arbeit nicht scheute. Es war nicht nur das Training mit dem Schwert, das ihm zu einem solchen Körper verholfen hatte. Wenn er nicht die Absicht hätte ihn umzubringen, Christian würde sein Glück glatt versuchen. Obwohl, der Tag war ja noch jung. „Vielleicht solltet Ihr mir zuerst euren Namen nennen. Damit ich wenigstens weiß, wegen welchem Abenteuer ich nun büßen soll.“ Sein Gegenüber legte eine Hand auf seinen Schwertknauf. Es schien ihn alle Kraft zu kosten, es nicht zu ziehen. Christan würde es ihm auch nicht raten. Ein Duell wurde ja geduldet, doch kein Mord. Und das Schwert in Gegenwart so vieler Lords zu ziehen, die nebenbei alle mit ihm befreundet waren, zeugte nicht gerade von Intelligenz. „Mein Name ist Shay Feran. Meine Schwester ist Lady Susan Feran und ihr werdet sie entweder heiraten, oder sterben.“ Shay, den Namen würde er sich merken. Dass er keinen Titel vorne anfügte, hieß wohl dass sein Vater noch lebte. Auch wenn das keine Rolle spielte, hier am Hofe war jeder Adelige ein Lord. Allerdings war das im Moment auch nicht wirklich wichtig. Nachdenklich runzelte Christian die Stirn. Sein Blick richtete sich auf Raoul, auch wenn er wusste, dass dieser ihm nicht helfen konnte. Aber es half ihm immer beim Nachdenken, wenn er eine schöne Aussicht hatte. Susan… nein, er konnte sich nicht an diesen Namen erinnern. Nicht in der letzten Zeit, wobei er da durchaus mit vielen anderen Namen dienen konnte. Nach einigen Augenblicken schüttelte er den Kopf. „Nein, nie gehört. Es tut mir leid, aber da habt Ihr wohl den falschen Mann herausgefordert. Wollt Ihr Euren Handschuh wiederhaben?“ Shays Hand umfasste seinen Schwertknauf nur noch fester. „Nennt ihr meine Schwester etwa eine Lügnerin?“ Oh Gott, nun wurde die Sache wieder heikel. Raoul neben ihm gähnte gelangweilt. „Nun mach schon Christian, nimm den Handschuh. Dann verpasst du ihm eine Abreibung und die Sache ist erledigt.“ „Nein.“ Er sah den Schwarzhaarigen leicht beleidigt an. „Wenn ich schon arbeiten muss, dann will ich zuvor auch meinen Spaß haben. Selbst wenn ich seine Schwester entehrt habe, so war es sicher kein Spaß, wenn ich mich nun nicht mehr daran erinnere.“ „Ihr Teufel, wagt es nicht so über meine Schwester zu sprechen!“ Shay zog nun endgültig sein Schwert aus der Scheide. Besser er versuchte es, denn noch bevor er sie ganz gezogen hatte, waren einige der Anwesenden aufgesprungen und hatten ihrerseits die Schwerter gezogen. Raouls Hand umfasste das Handgelenk des Jüngeren und hinderte ihn so daran, die Bewegung zu Ende zu führen. „Tut es nicht, mein Freund. Solange ich mich mit dieser Aufgabe befasse, werde ich es nicht zulassen das Ihr mir noch mehr Arbeit macht.“ Er wandte sich dem Jüngeren zu und funkelte ihn an. „Es ist ein guter Rat und ich gebe ihn euch nur einmal. Lasst das Schwert stecken.“ Christian lächelte amüsiert, bei der Reaktion seines Freundes. Er hatte es ja nicht anders gewollt. Außerdem, wer hatte behauptet, dass es eine leichte Aufgabe war, Berater des Kronprinzen zu sein? Allerdings wusste er was nun zu machen war. Nicht dass er das gerne erledigte. Christian rutschte mit seinem Stuhl etwas zurück und bückte sich. Den Handschuh in der Hand haltend richtete er sich wieder auf. „Zufrieden?“ Er war es nicht. Was brachte es ihm, einem weiteren erzürnten Bruder zu zeigen das er der Stärkere war? Schon alleine weil es diesmal eine völlig falsche Anschuldigung war. Er kannte seine Schwester nicht. Gehässig lächelte Shay und ließ sein Schwert wieder in die Scheide sinken. „Ihr gebt also zu Schuld zu sein.“ Gelassen schüttelte Christian den Kopf. „Nein. Ich verhindere so nur, das Ihr Euch noch weiter zum Narren macht.“ Sofort verschwand der triumphierende Ausdruck auf Shays Gesicht wieder. Bei seinen nächsten Worten funkelte er Christian wieder hasserfüllt an. „Ich erwarte Euch übermorgen, um die Mittagszeit. Wir duellieren uns beim großen Felsen.“ „Abgelehnt.“ „Was?“ Shay sah ihn überrumpelt an. Mit einer Absage hatte er anscheinend nicht gerechnet. „Wir treffen uns um zwei Uhr Nachmittags. Ich stehe grundsätzlich nicht vor Mittag auf und wegen eines dummen Duells werde ich das sicher nicht ändern.“ Da ließ Christian nicht mit sich diskutieren. Er bestand nicht auf dieses Duell und würde deswegen sicher nicht auf seinen Schlaf verzichten. Auch wenn sein Herausforderer einige Sekunden benötigte um diese Nachricht zu verdauen, nickte er schließlich. „Einverstanden.“ Ohne ein weiteres Wort wirbelte er herum und verließ den Saal. „Jetzt hat er doch seinen Handschuh vergessen.“ Mit einem gelangweilten Laut legte Christian das Kleidungsstück auf den Tisch. „Tja, dann wünsche ich dir viel Glück bei deinem Duell.“ Raoul grinste schadenfroh. „Hoffentlich, denn wenn das nicht der Fall ist, darfst du meinem Bruder erklären was passiert ist. Da du, mein Freund mich begleiten wirst.“ Das könnte ihm so passen. Zuerst hineinreiten und sich dann aus dem Staub machen. Nein, er würde ihn schön begleiten und auf ihn aufpassen. Aber als erstes würde Christian sich einmal diese Schwester ansehen, vielleicht konnte er die Sache mit dem Spaß ja noch vor dem Duell nachholen. Dann lohnte sich das Ganze wenigstens. Hosted by Animexx e.V. 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