Der Traum von Chiisette (Gedicht) ================================================================================ Kapitel 4: Der Spiegelsee ------------------------- Ängstlich starrend, ängstlich spähend, bin erschrocken glaub es kaum, Smigura gebannt ansehend, hoff ich dass das ist ein Traum. Die Gedanken machen Schritte, überschlagen sich im Nu, ich bin platt, was soll das bitte?! „Wie? Das Monster das warst du?!“ Sie erhebt sich still und leise, nimmt den See in ihr Visier, und auf ruhige sanfte Weise, spricht sie: „Los komm folge mir!“ Mein Gefühl äußert bedenken, und ich rühr mich nicht vom Fleck, will ihr kein Vertrauen schenken, doch sie schmunzelt nur ganz keck. „Lang bevor du bist gekommen, wurd‘ ein Traum, ein Wunsch gebor’n, hat das Schlechte uns genommen, doch auch Gutes ging verlor’n. Anfangs klein, jedoch vorhanden, und so wurde er gesät, nur als ich das hab verstanden, war es leider schon zu spät!“ Viel zu ernst nun ihre Stimme, „Sag mir mehr, dass ich‘s versteh‘“, kurz halten wir beide inne, dann die Bitte: „Komm zum See.“ Schließlich folge ich mit schweigen, frag‘, was hat sie nur im Sinn, fühl die Ruh‘ die hier zu eigen, am Ufer setzt sie sich hin. „Kannst den Frieden du empfinden“, sie beäugt mich mit viel List. „hier muss alle Unruh‘ schwinden, da der See ein Schnittpunkt ist.“ „Macht ein Ganzes aus zwei Scherben, und vollendet was zerstört, ohne ihn würd‘ etwas sterben, als hätt‘ es nie uns gehört!“ Plötzlich hebt sie ihre Tatze, bin verblüfft, was wird passier‘n, springt auf’s Wasser mit ´nem Satze, und geht auf dem See spatzier’n. Unter ihr zieh’n kleine Wellen, doch das stört sie scheinbar nicht, nur im See dem einst so hellen, merkt man wie das Schwarz einbricht. In der Mitte bleibt sie stehen, als ein Spiegelbild sich zeigt, schemenhaft kann man was sehen, hört ein Knurren, doch sie schweigt. Schwarze Nase, lange Klauen, rote Augen funkeln wild, seh‘ das Monster, seh‘ das Grauen, doch Smigura lächelt mild. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)