Wie erobere ich sein Herz? von Tamanna (In 7 Tagen...) ================================================================================ Kapitel 8: Zusatz: An deiner Seite ---------------------------------- 5 Jahre sind seitdem vergangen. Viel ist geschehen. Light, der wirklich Kira war, sich aber nicht daran erinnern konnte, weil er seine Besitzansprüche an das Death Note abgetreten hatte, bekam seine Erinnerungen zurück und tötete mit einem Trick L alias Ryuzaki und Watari. Danach nahm er dessen Platz ein und jagte sich quasi selbst. Er zog mit Misa zusammen und gab vor, mit ihr eine Beziehung zu führen. Doch noch war er nicht in Sicherheit: L hatte Nachfolger, Near und Mello. Er hatte sich aber nicht entschieden, wer von ihnen seine Position einnehmen sollte und so entbrannte eine Art Wettkampf zwischen den beiden Jungs: wer Kira zu fassen bekam, sollte L’s wahrer Nachfolger sein. So ergab sich nun folgende Situation: 3 Parteien kämpften gegeneinander: die Kira - Sonderkommission unter der Leitung von Light (und Misa als Unterstützung durch ihre Shinigami-Augen); Near und die SPK (Secret Provision for Kira), deren Mitglieder aus FBI- und CIA-Agenten besteht, und Mello mit der Unterstützung der Mafia. Während Near’s Ermittlungsart der von L glich, setzte Mello Light und der Sonderkommission mittels Entführungen und Erpressungen zu. Eins der Entführungsopfer war Light’s Schwester Sayu. Obwohl sie befreit werden konnte, litt sie danach an einem Trauma. In einem Versuch, Mello zu stoppen, starben die Mafia-Mitglieder und leider auch Soichiro Yagami. Light holte sich Unterstützung durch einen Bewunderer, Teru Mikami, der fortan Namen ins Death Note schrieb. Near war inzwischen davon überzeugt, dass Light Kira war, und verabredete sich mit ihm in einer einsamen Lagerhalle. Light war sich sicher, dank Teru im Vorteil zu sein, doch dank Mello, der bei einer letzten Aktion sein Leben ließ, hatte Near den alles entscheidenden Beweis erhalten, um Light zu überführen. Light muss nun um sein Leben bangen. Er stand mit dem Rücken zur Wand. Dieser verdammte Near! Jetzt hatte er ihn doch noch überführt! Und das verdankte er nur dem voreiligen Teru und diesem verdammten Mello! Das war einfach nicht zu fassen… Aber er würde sich nicht von seinem Plan abbringen lassen. Er würde der Gott einer neuen Weltordnung werden und wenn ER dann noch… Nein, er dürfte nicht aufgeben! „Near… Woher weißt du, ob das Heft, das da vor dir liegt oder das, welches Aizawa bei sich trägt, echt sind? Vielleicht ist eines davon auch nur eine Kopie. Gut, du kannst Ryuk sehen. Gehen wir also davon aus, dass dein Heft echt ist. Aber was ist mit dem, das Aizawa bei sich trägt? Es befand sich die ganze Zeit bei mir in der Zentrale. Vielleicht ist es nur eine Kopie. Dann weiß nur ich, wo das Original ist.“ Light wandte sich von den Anderen ab. Er hatte nur eine Chance: er musste Near töten! Er würde Near’s richtigen Namen auf das Stückchen Papier aus dem Death Note schreiben, das er in einem Geheimversteck in seiner Armbanduhr deponiert hatte. Die Anderen würden dann glauben, dass er die Wahrheit sagte. Nur eine Sekunde… Vorsichtig öffnete Light seine Uhr und zückte seinen Kugelschreiber, um schnell Near’s Namen hinzuschreiben. Doch sogleich durchfuhr ihn ein greller Schmerz. Matsuda hatte ihm in die Hand geschossen, dann in den linken Arm. Blutend ging Light zu Boden. Aizawa und Ide gingen dazwischen. „Matsuda! Hör auf damit!“ „Lasst mich! Er ist Schuld, dass der Chef tot ist! Ich bringe ihn um!!“ Rester trat an Near heran. „Es ist vorbei, nicht wahr?“ „Ja. Verhaften Sie ihn.“ Light, der immer mehr Blut verlor, kroch ängstlich von ihm weg. „Nein! Ich will nicht sterben! Mikami! Tu was, hilf mir!“ Mikami, selbst in Handschellen, rutschte auf seinen Knien herum. „Aber… Gott, was soll ich denn tun?!! Ich habe doch gar kein Death Note!!“ „Misa! Misa, wo bist du?“ „Misa Amane ist im Teito-Hotel“, antwortete Near ruhig. Ich darf nicht sterben! Nicht, bevor ich die Antwort gehört habe… Rester kam näher. „Herr Yagami, beruhigen Sie sich, sonst ster…“ Und dann geschah es: Rester, Halle, Gevanni, Mogi, Matsuda, Ide und Aizawa fassten sich beinahe gleichzeitig an die Brust und brachen sterbend zusammen. Schockiert sprang Near auf. Was war hier los? Sofort sah er erst zu Mikami, dann zu Light – beide wirkten nicht minder überrascht. Sie wären nicht in der Lage gewesen, etwas Derartiges zu tun. Und der Todesgott Ryuk hatte sich nicht gerührt. Wer ist das nur gewesen? „Light hatte recht. Das Death Note, das Aizawa hatte, war nicht echt. Ich habe das Echte.“ Near zuckte zusammen. Diese Stimme kannte er doch? Aber das konnte doch nicht sein! Light riss die Augen auf, beobachtete den Schwarzhaarigen, wie er auf ihn zukam und hatte Tränen in den Augen. „Du bist wirklich hier… Ryuzaki…“ Der ehemalige Meisterdetektiv kniete sich zu Light hinunter, strich ihm zärtlich durch die Haare und nahm den Brünetten dann liebevoll in die Arme. Near musste würgen. Was ging hier vor? „Wie… wieso, L? Ich dachte, du bist tot.“ Ryuzaki antwortete nicht. Er schloss die Augen und erinnerte sich an den Tag vor 5 Jahren, als er »gestorben« war… Rückblick Ryuzaki stand auf dem Dach, der Regen prasselte auf ihn nieder. Sie hatten einen Mann verhaftet, der tatsächlich Kira zu sein schien. Doch irgendwas stimmte nicht, das spürte er. „Ryuzaki.“ Der Schwarzhaarige drehte sich langsam um. Light stand in der Glastür. „Was machst du denn da? Du erkältest dich ja noch!“ Als Ryuzaki sich nicht rührte, kam Light auf ihn zu und packte ihn am Arm. Der Ältere zitterte, aber nicht vor Kälte. Er schien die Wahrheit zu spürten. „Ryuzaki, komm bitte mit rein. Ich muss dir etwas Wichtiges sagen.“ Widerstandslos ließ sich Ryuzaki ins Treppenhaus ziehen und auf die Stufen niederdrücken. Light setzte sich neben ihn, holte tief Luft… und erzählte ihm alles: das er Kira war, wie er das Death Note fand, wie er sein Gedächtnis wiedererlangte und so den Verdacht von sich ablenkte. Ryuzaki zog seine Knie an. „Dann… war alles nur gelogen?“ Sein Herz wurde schwer. „Nein! Ich habe gelogen, was Kira angeht, aber das mit dir… ist mein voller Ernst! Als ich dich traf… hätte ich nie gedacht, dass ich mich in dich verlieben würde. Das ist mir noch nie passiert. Aber das Problem ist, als ich diesen Plan fasste, da wusste ich noch nicht, dass ich dich liebe. Der Plan endet damit, dass du sterben wirst. Ich will aber nicht mehr, dass du stirbst.“ „ …Und was tust du jetzt?“ „Ich habe mir den Kopf darüber zerbrochen, wie ich das abwenden kann, aber mir fiel nichts ein und ich wäre fast verzweifelt… Ich habe uns beide schon mit Romeo und Julia verglichen.“ Er lachte. „Und da fiel mir etwas ein! Ryuzaki, weißt du, wie Julia ihrer Hochzeit mit dem Grafen entging?“ „ …Sie hat ein Gift getrunken, das sie für 24 Stunden in einen todesähnlichen Schlaf versetzte und dann erwachte sie zum Leben…“ „Ich habe recherchiert und dieses spezielle Gift gibt es tatsächlich. Ich konnte es besorgen.“ Light hielt Ryuzaki ein kleines Fläschchen mit einer tiefblauen Flüssigkeit entgegen. „Vorausgesetzt, du vertraust mir…“ Wenig später saßen Ryuzaki und Light bei den Anderen. Als alle gebannt Watari’s Worten lauschten, schüttete sich Ryuzaki das Gift in die Tasse und trank den Inhalt in einem Zug aus. Dann fiel er vom Stuhl und „starb“ in Light’s Armen. „Beeil dich, Ryuk! Das Gift verliert seine Wirkung und ich will nicht, dass Ryuzaki dann noch unter der Erde liegt!“ Ryuk brummelte vor sich hin. Ihm passte es gar nicht, dass er, ein Todesgott, von einem Menschen zum Erdeschaufeln verdonnert wurde. Warum war Light eigentlich so nervös? War er so besorgt, dass L etwas passieren könnte? Muss wohl… Sonst würde er nicht mitten in der Nacht, im Regen, auf den Friedhof schleichen und Gräber ausheben. Ryuk seufzte, packte die Schaufel und half – wenn auch widerwillig – beim Graben. Gemeinsam hatten sie den Sarg schnell ausgegraben. Mit zittrigen Fingern öffnete Light den Sargdeckel. Vor ihm lag seine schlafende Schönheit, kalt und blass, wie Tod. Zärtlich strich der Brünette seinem Liebsten durch die schwarzen Haare. Sogar der Tod konnte ihm nichts anhaben… Am Liebsten würde er die kalten Lippen küssen… Stattdessen sah er auf seine Armbanduhr. Nur noch ein paar Sekunden. Fünf… Vier… Drei… Zwei… Eins… Light stockte der Atem. Sein Liebster regte sich. Seine Lider flackerten, dann schlug er die Augen auf. „Light…“, hauchte Ryuzaki. Er strich Light zärtlich über die Wange; erst jetzt merkte dieser, dass er weinte. Der Brünette schniefte. Er dürfte jetzt nicht losheulen. Er musste Ryuzaki in Sicherheit bringen, ehe jemand etwas bemerkte. Vorsichtig, um ihn ja nicht zu verletzen, hob Light Ryuzaki hoch und trug ihn rasch zu einer Bank unter einem Baum. Damit er nicht nass wurde, reichte er ihm einen Schirm, den der Schwarzhaarige zögernd entgegen nahm. „Ach ja… das gehört dir auch noch.“ Light kramte in seiner Hosentasche und zog ein mit rotem Samt überzogenes Schmuckkästchen raus, welches er Ryuzaki in die Hand drückte. „Mein Ring“, murmelte der Schwarzhaarige. Während Light das Grab wieder zuschaufelte, beobachtete Ryuzaki ihn dabei. Dieser Mann… Kira… hatte tatsächlich dafür gesorgt, dass er, Ryuzaki, sich zurückziehen konnte, ohne viel Aufsehen zu erregen oder gar zu sterben. Er hatte gesagt, dass er ihn, L, liebte – und es unter Beweis gestellt. Doch was nun? Er konnte doch nicht mit dem Mörder Kira zusammenleben! Oder doch…? „Ryuzaki?“ Light stand nun vor ihm, nass vom Regen, dreckig von der Erde. Und mit einem Blick voller Liebe. „Wir sind fertig.“ „ …Wer ist »wir«?“ „Oh, warte…“ Light zog etwas aus seiner Jacke hervor: ein schwarzes Notizbuch. Dies drückte er Ryuzaki in die Hände. Als der Schwarzhaarige wieder aufsah, sah er nun den Todesgott neben Light. „Ach so…“ „Er heißt Ryuk. Er ist ein Shinigami…“ Light kniete sich vor Ryuzaki hin. „Hör zu. Ich kann mir vorstellen, dass du jetzt verwirrt bist und dass du mir nicht vertrauen kannst. Aber sieh mal… ich starte einen Versuch, dir meine guten Absichten zu zeigen. Ich gebe dir das hier.“ Er legte seine Hand auf das Death Note in Ryuzaki’s Schoß. Ryuzaki musterte ihn überrascht. „Du gibst mir das?“ „Ja. Falls du mir nicht traust oder mich aufhalten willst… kannst du es benutzen.“ Ryuk zog die Augenbrauen hoch. „Wie bitte?“ „Ich weiß genau, was ich tue“, entgegnete Light mit fester Stimme. „Ryuzaki soll selbst entscheiden, wie es weitergeht. Wenn du mich so sehr liebst, dass du auch mit einem wie Kira zusammen sein kannst, dann steck dir den Ring an und komm zu mir. Ich werde von nun an mit der Polizei zusammen arbeiten. Es dürfte dir nicht schwer fallen, das Geschehen zu verfolgen. Doch solltest du mich dennoch aufhalten wollen, hast du mit dem Death Note die Chance, alles zu beenden. Nimm dir soviel Zeit, wie du brauchst… Kannst du irgendwo solange untertauchen?“ „ …Ja, kein Problem.“ Einen Moment lang sahen sich die beiden stumm an. Dann küsste Light Ryuzaki auf den Mund und flüsterte: „Geh jetzt, bitte.“ Ryuzaki steckte das Schmuckkästchen in seine Hosentasche, schob das Notizheft unter den Pullover und schlich unter dem Regenschirm in die dunkle Nacht hinaus. „Bist du sicher, dass das eine gute Idee war, Light?“ Ryuk kratzte sich unsicher am Kopf. „Nein. Aber ohne ihn bedeutet mir diese neue Welt nichts mehr. Und wenn er mich nicht liebt, dann…“ Rückblick Ende Ryuzaki fuhr Light liebevoll durch die Haare. „Ich habe dich lange warten lassen. Verzeih mir…“ Light wischte sich die Tränenflut aus dem Gesicht. „Du bist hier… und du trägst den Ring.“ „Wie kann das sein?! Wie hast du Menschen getötet, wenn Ryuzaki doch das eine echte Death Note hatte und Mikami das andere?“, rief Near, inzwischen aufrecht stehend. „Ich hab Seiten aus dem Death Note rausgerissen… bevor ich es ihm gab.“ „Near… Ich will dich nicht auch noch umbringen. Es ist vorbei. Die Welt hat längst beschlossen, sich nicht mehr gegen Kira zu wehren, im Gegenteil. Wer sich Kira widersetzt, wird getötet. Niemand wird dir helfen. Gib auf!“ Ryuzaki hatte diese Worte ganz sachlich ausgesprochen. Near schluckte. „Hast du es deshalb getan? Bist du deshalb auf seiner Seite?“ „Ich liebe Light Yagami. Und auch die Tatsache, dass er Kira ist, hat daran nichts geändert. 5 Jahre habe ich darüber nachgedacht und beobachtet. Also verschwende nicht länger deine Zeit und zieh dich zurück.“ Mit diesen Worten wandte sich Ryuzaki endgültig Light zu. Er half ihm vorsichtig auf die Beine, stützte ihn und dirigierte ihn in Richtung Ausgang. „Mikami, können Sie aufstehen?“ „Sicher…“, murmelte Mikami und rappelte sich mühselig hoch. Ryuzaki befreite ihn dann mit einer Hand schnell von den Fesseln. „Gehen wir. Light muss ins Krankenhaus.“ „Sie müssen noch einige Tage im Bett bleiben, dann werden Sie wieder gesund.“ Der Arzt klappte die Akte zu und sah Light streng über den Rand seiner Brillengläser hinweg an. „Das war wirklich ein grässlicher Vorfall im Lagerhaus. Es ist ein Wunder, dass Sie überlebt haben. Glücklicherweise kam der junge Mann gerade vorbei.“ Light lächelte schwach. „Ja. Ich bin ein wahrer Glückspilz.“ Der Arzt ließ ihn und Ryuzaki allein. „Eine hübsche Geschichte hast du dir da ausgedacht.“ Light lachte leise. „Hätte nie gedacht, dass du mal zu Kira’s Gunsten lügen würdest… Was ist aus Near geworden?“ „Ich weiß nicht. Ich hab ihn an diesen Tag zuletzt gesehen.“ Ryuzaki’s Augen wanderten zu Light’s Hals. Dort bemerkte er eine Kette und zog sie hervor. „Hey, du hast ja auch einen Ring! Warum trägst du ihn nicht?“ „Ich wollte ihn erst tragen, wenn du »Ja« gesagt hast.“ Ryuzaki lächelte. „Na dann…“ Er nahm ihm die Kette ab, ließ den Ring hinabgleiten und steckte ihn an Light’s Ringfinger. „Ja, Light Yagami. Ich will dich heiraten.“ ~ Owari ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)