Colours of Heaven von Chikakiima (Ein Seto bekommt immer was er will) ================================================================================ Kapitel 1: Meet and Greet ------------------------- Meet and Greet Ein ganz normaler Tag in Domino City. Der Frühlingswind trug den Duft der Knospen durch die belebten Straßen. Der Schnee war schon lange von der Sonne gewichen und überließ dem Grün, auf den Wiesen den Platz. Die Eisdielen luden zu Erfrischungen ein und die Parks wurden durch Kindergelächter und Picknickbesuchern belebt. Ein wenig abseits von Domino ragte ein großes Gebäude Empor. Viel zu groß für die wenige Anzahl der Einwohner, mit Ausnahme der bediensteten. Ein großer Vorgarten durch den sich eine Einfahrt schlängelte und an einem großen schwarzen Tor endete, zierte die Villa, die in der Sonne wegen dem weißen Putz noch mehr leuchtete. In der Villa verlief alles wie gewohnt, ausgenommen von dem kleinen Jungen der ständig aufgeregt hin und her lief. Sichtlich aufgeregt plapperte er munter weiter und konnte dabei nicht ruhig sitzen bleiben. „Er kommt heute. Ich muss ihm so viel zeigen.“ In der Küche, indem eine Köchin und ein Dienstmädchen tüchtig arbeiteten, lief der kleine blonde Bursche von einer Seite der Küche auf die andere. Schmunzelnd tauschten die beiden uniformierten Frauen blicke aus. Sie waren das verhalten, vom Sohn des Hauses mittlerweile gewohnt, wenn er aufgeregt war. Genau in dem Augenblick, als der eben genannte Junge zwei eiserne Suppenkellen in die Hand nahm, um sich weiterhin zu beschäftigen, trat eine junge Frau in die große geräumige Küche und stütze die Hände in die Hüften. „Lass sofort die Suppenkellen liegen, junger Mann.“ Ein schmollen bekam sie als Antwort. „Tommy, leg die Küchenutensilien hin.“, wiederholte Sie erneut mit einem süffisanten Lächeln. Sie wusste, dass er es nicht zurücklegen würde, dafür war diese Herausforderung einfach zu verlockend. Langsam ging er einen Schritt zurück, als würde er vor einem gefährlichen Raubtier zurückweichen. Doch anders, als bei einem Raubtier, hatte er keine Furcht. Sein Lächeln wurde breiter. Ein Schrei erhalte in der Küche, als Tommy sah, dass sein gegenüber Anlauf nahm. Eine kurze Verfolgungsjagt war die Folge, bis die Schwarzhaarige den blonden eingefangen hatte. Lachend ließ er sich die zwei Kellen abnehmen, als Zeichen seiner Kapitulation. Nachdem das übergroße Besteck wieder auf der Anrichte lag, nahm die Gewinnerin ihre Beute über die Schulter und ließ sich von den halbherzigen Wiedersprüchen des Jungen nicht beeindrucken. Nachdem die Küchentür hinter den beiden zufiel, genossen die zwei Bediensteten die Ruhe. „Du hast dein Zimmer nicht aufgeräumt mein Freund.“ Die Frau setzte den Jungen in seinem Zimmer ab, in dem ein Chaos herrschte. „Aber Iva, ich brauche das Spielzeug doch gleich sowieso wieder.“ „Willst du, dass dein Gast heute einen Schock bekommt? Glaub mir sowas ist mal meinem Cousin passiert. Durch den Schock muss er seitdem lispeln.“ Tommy sah seine Kinderfrau ungläubig an. „Das hast du doch nur erfunden.“ Iva beugte sich zu dem 10 Jährigen runter. „Willst du es heraus finden, wenn dein Freund heute vorbei kommt?“ Nach kurzem Grummeln gab der Blondschopf nach. Er fand es für doch angebracht sein Zimmer in Ordnung zu bringen, wenn sein Schulfreund vorbei kam. Wie immer gewann sein Kindermädchen, welche nicht, wie die anderen Bediensteten eine Uniform trug. Die Eltern des Jungen, die heute wieder auf Geschäftsreise waren, mussten sich erst mit der Idee anfreunden, dass das Kindermädchen unkonventionell war. Doch Tommy, welcher vor 3 Jahren noch ein Problemkind gewesen war, wollte niemand anderes als Kindermädchen haben. Im Endeffekt waren seine Eltern, die Bellwoods mehr als froh, als sie sahen welche Fortschritte Ihr Sohn machte. Und das dank Iva Nazumi, welche einen Draht zu Kindern hatte. Tommys Vater war Abgeordneter und seine Frau war studierte Innenarchitektin, doch Mrs. Bellwood beschloss mit dieser Berufung etwas kürzer zu treten, um ihren Mann in der Politik zu unterstützen. Ursprünglich kamen der Politiker und seine Familie, vor 6 Jahren aus England nach Japan. Wahrscheinlich war auch dies der Grund für Tommys Verschlossenheit und seine ständigen Wutanfälle. Welches Kind würde es aushalten schon mit 4 Jahren aus seiner Umgebung weggerissen zu werden, in ein Land welche Sprache ihm völlig fremd war. Er war lernfähig und wurde der Sprache bald mächtig, doch dadurch, dass seine Eltern ihn vernachlässigten und er keine Freunde fand, sträubte er sich gegen jeden Befehl seiner Eltern. Wenn seine Eltern ihn jetzt sahen, erkannten sie ihn nicht wieder. Doch auch seine Eltern hatten gelernt mehr Zeit mit Ihrem Sohn zu verbringen. Ob gute Nanny oder nicht, für seine eigenen Eltern gibt es keinen Ersatz und wird es auch nicht geben. Nun stand Iva mit ihrem Schützling in seinem Zimmer und begutachtete die nun herrschende Ordnung. „Sieht das denn nicht schon viel besser aus?“ „Ja.“, gab Tommy zu. „Wann kommt denn dein Freund vorbei?“ „Er müsste gleich da sein.“, antwortete Tommy, während er seine Spielkonsole neben den Fernseher bereit stellte. Kopfschüttelnd, darüber, dass er nichts als Computerspiele im Kopf hatte, schaute sie aus der Balkontür. Stirnrunzelnd meinte sie: „Sag mal was ist denn mit Waston los?“ Ein Läuten an der Haustür ließ den Jungen aufschrecken. Aufgeregt lief er aus dem Zimmer, während Iva den Weg in den Garten einschlug um sich Ihren Hund genau anzusehen. Waston wimmerte leicht, als er sich neben ein Geranienbeet legte. Iva trat neben ihn und streichelte ihn sanft, erkennend, was sein Problem war. Der arme Hund hatte sich übergeben. „Nicht schon wieder.“ Sie beschloss den Hund erst mal dort liegen zu lassen, damit dieser sich vollständig entleeren konnte. Es war nicht das erste Mal, Waston hatte einen empfindlichen Magen. Nach etwas Trockenfutter würde es ihm wieder besser gehen. Die junge Frau flitzte sofort zur Empfangshalle. Noch bevor sie dort ankam fing sie schon an mit Tommy zu schimpfen. „Tommy, was hast du Waston schon wieder gegeben. Mein armes Baby liegt im Garten und muss rückwärts Frühstücken.“ Erst als Iva vor Tommy stand bemerkte sie die Gäste. Ein kleiner Junge, im Alter von Tommy und hinter ihm ein hochgewachsener junger Mann mit braunen Haaren und die azurblauesten Augen die sie je gesehen hatte. „Oh sie sind schon aufgekreuzt wie schön.“, ihr lächeln verschwand, als sie sich wieder Tommy widmete. „War es schon wieder die Schokolade?“ „Er hat darum gebettelt.“, verteidigte sich der blonde. „Tommy wenn du mich um irgendwas anflehst erfüll ich dir auch nicht jeden Wunsch.“ Ein grinsen machte sich auf Tommys Gesicht breit. „Was du eigentlich tun solltest, da du mein Kindermädchen bist.“ Die junge Frau zog eine Braue hoch, stemmte die Hände in die Hüften und beute sich gespielt bedrohlich vor. „Netter Versuch Freundchen.“ Schließlich ließ sie das Thema fallen und richtete sich wieder den beiden Besuchern, von denen einer eher missbilligend auf das vermeintliche Kindermädchen herab schaute. Und Iva kannte dieses Gesicht nur zu gut aus den Medien. Die schwarzhaarige ließ sich nicht beirren: „Wo sind meine Manieren.“ Sie reichte dem kleinen die Hand. „Mein Name ist Iva Nazumi. Freut mich!“ Der Händedruck mit dem Herrn folgte, welcher sich zu Wort meldete. „Sie sind das Kindermädchen, die auf die beiden heute aufpassen wird?“ Man hörte eindeutige Missachtung aus seinem kalten Ton heraus. Iva lächelte nur unbeeindruckt, auch wenn sie im Innern gedroht war zu erfrieren. Seine Worte und sein Blick ließen ihr eine Gänsehaut den Rücken runter laufen. „Aber sicher.“, sie ließ mit Freuden seine Hand wieder los. Sie hatte die Befürchtung er könne sie beißen. „Ich bin Mokuba Kaiba. Das ist mein großer Bruder Seto.“ Mit einer wedelnden Handbewegung fügte Iva hinzu: „Ach, ich weiß doch wer du bist. Aber du bist viel süßer, als im Fernsehen oder auf den Fotos.“ Verlegen kratze sich der Junge, mit den schwarzen Wuschelhaaren am Hinterkopf . „Und wer Sie sind weiß ich doch auch.“ Der größere hob eine Augenbraue. „Ich lese die Klatschzeitungen.“, ihr Lächeln schien unschuldig, doch Seto sah dies, als Beleidigung. Über ihn, Seto Kaiba, gab es so viele Dinge zu berichten – die neuen Errungenschaften seiner Firma, seine Siege, aufwendigen Turniere die er finanziert und geplant hatte. Und da las dieses Weib die Klatschzeitschiften in denen nur Lügen über sein Privatleben gedruckt wurden? Ihm war sofort klar, dass er diese Frau nicht leiden konnte. Was aber auch nicht viel aussagte, denn die Liste der Leute die Seto Kaiba leiden konnte war ziemlich kurz. Der junge Firmenchef wurde in seinen Gedankengängen unterbrochen, als sich sein kleiner Bruder zu Wort meldete. „Waston, das ist ein komischer Name. Ist das dein Kind?“ Amüsiert wand sie sich an Mokuba. „Was? Nein, ich habe noch keine Kinder. Nicht ohne ein Haus mit Vorgarten, einen attraktiven Mann und einen Ring um diesen Finger.“, mit ihrem linken Ringfinger schwenkend, lächelte sie Mokuba an. „Waston ist mein Hund.“ „Oh wie toll, was für einer?“ „Ein Malteser. Ich habe ihn vor etwa einem Jahr von Tommy geschenkt bekommen.“ „Zum Geburtstag.“, bekräftigte Tommy nickend. „Sag mal Mokuba ist deine Nanny nicht auch hier?“ „Nein, ihr geht es nicht gut. Sie ist krankgeschrieben.“ „Ach so, sonst setzte ich mich den Kindermädchen der Besucher in den Garten und unterhalte mich mit ihnen. Aber das macht nichts. Heute kommt eine Doppelfolge von Luxury and Love . Simone will sich von Keßler trennen.“, schwärmte Iva vor. „Hä, die haben sich doch letzte Woche schon getrennt.“ Meldete sich Tommy. „Du hast die letzten beiden Episoden verpasst. Da kamen die beiden wieder zusammen, sind nach Vegas durchgebrannt und wollten heiraten. Doch jetzt ist sie sich nicht mehr sicher und will mit ihm schlussmachen.“ „Frauen.“ Tadelte Tommy kopfschüttelnd. „Tja wo du recht hast, hast du recht.“, gab seine Nanny schulterzuckend zurück. Iva bemerkte, dass Mokuba amüsiert schien. Ein Gegensatz dazu war die Stimmung seines Bruders, der anscheinend gegen dieses sichtlich unqualifizierte Kindermädchen schien. „Also ihr Rabauken. Was wollt ihr zuerst machen. Im Garten spielen gehen oder ins Zimmer Videospiele zocken?“ Beide aus einem Munde riefen sie freudig: „Videospieleeeeeee!!!“ Iva klang in den Jubel mit ein: „Jaaaaaaaaaa also soll es der Garten sein!“ Das Jubeln verschwand: „Oh man Iva…“ kam es grummelnd von dem Blonden. „Ja ja ja. Iva hier, Iva da. Ab in den Garten mit euch. Ich komme sofort nach.“ Iva nahm Mokuba den kleinen Rucksack ab, bevor die beiden Jungs durch den Wohnraum in den Garten liefen. Nun richtete Sie sich dem Mann zu der vor ihr stand. Sie musste den Kopf etwas in Nacken legen um ihm in die Augen sehen zu können. „Ich bring sie zur Tür. Also sollen wir Mokuba nach Hause bringen oder wollen sie ihn lieber abholen?“ „Ich werde ihn abholen.“, kam es eisern von ihrem Nebenmann. Sein Mantel, welcher bestimmt ein Vermögen wert war wehte hinter ihm her, als er durch die Tür ins Freie ging. „19 Uhr.“, fügte er kurz und knapp hinzu. „19 Uhr dann. Auf Wiedersehen Mister Kaiba.“ Nachdem die Tür geschlossen war musste Iva sich erst mal schütteln. Was für ein eisiger Typ, dachte sie. Aber gut aussehen tut er, gestand sich Iva. Schnell schüttelte sie diese Gedanken ab, schließlich hatte sie jetzt zwei Rabauken und einen wimmernden Hund, welche Ihre Aufmerksamkeit brauchten. Die beiden Jungs hatten sich mit dem Garten angefreundet und spielten länger, als sie es eigentlich vorhatten. Was anscheinend daran lag, dass Tommy sein eigenes Baumhaus hatte und dies, als wundervoller Spielraum für die beiden geeignet war. Iva saß auf der Terrasse und schielte auf den Fernseher im Wohnzimmer. Die Terrassentür war offen und somit konnte sie genau verfolgen, wie Simone mit Keßler stritt und wie sie sich wieder versöhnten. Gleichzeitig hatte sie die Jungs auch im Auge, welche schon zu ihr gerannt kamen. „Na, war die feindliche Übernahme auf die Burg von diesem Bösewicht erfolgreich?“ „Wir haben es ihm gezeigt“, schrien beide im Chor. Iva klatschte in die Hände. „Na super. Jetzt haben die beiden Krieger doch sicher hunger oder?“ „Jaaaa.“ Iva fand es lustig, dass sich Tommy und Mokuba die Sätze teilten. Das war einfach niedlich mit anzuschauen. Nachdem das Essen verdrückt war, legten sich die drei auf das Sofa im Wohnraum und schalteten den Fernseher ein. Unterdessen fuhr eine schwarze Limousine durch die Straßen Dominos. Ein Junger Firmenchef saß grübelnd auf dem Rücksitz. Er warf einen Blick auf einen beigefarbenen Kuvert, welcher neben seiner Aktentasche lag. Er hatte heute die erste Stunde, die er in der Kaiba Corp. Verbrachte, dafür genutzt Daten über eine gewisse Person zu sammeln. Schließlich wollte er wissen, wer auf seinen Bruder aufpasste. Er hatte genug Feinde und somit war er es gewohnt immer auf Nummer sicher zu gehen. Die Frau kam ihm Suspekt vor. Und was er sich am meisten fragte war, wie solch eine unprofessionelle Person in die Dienste solcher Leute kam. Die Limousine Fuhr in die Auffahrt der Bellwood Residenz. „Da läuft nicht gutes im TV. Lass mich mal.“, meckerte Tommy. Das hin und her Zappen ging ihm auf die Nerven. Nun wollte er etwas finden, dass die drei nicht gleich nach zwei Minuten wieder langweilte. Iva saß zwischen den beiden Jungs und konnte nicht anders als schmunzeln. Was konnte schon großartiges an einem Mittwochabend im TV laufen? Tommy und Mokuba machten große Augen, als sie bei einem Sender ankamen. „ Monster Snatcher 3 ???“, kam es von Iva. „Ja. Das ist super.“, Mokuba sah gebannt auf den Bildschirm. Alle drei merkten nicht, dass eine Person hinter ihnen den Raum betrat. Der Butler hatte ihm den Weg gezeigt und nun stand er da im Türrahmen und besah sich die Szene an. Damit war nicht die Szene im Fernsehen gemeint, sondern die drei Personen auf dem Sofa, die um die Fernbedienung stritten. Iva nahm sich die Gerätschaft zu Hand: „Also Jungs, das ist ja völliger Schwachsinn. Erstens, seid ihr viel zu jung für solch einen Film. Zweitens bekomme ich von der miserablen Verfilmung Magengeschwüre und drittens, find ich bestimmt etwas viel besseres. Also was haben wir denn da?“ Nach kurzen Zappen hielt sie bei einem Kultursender an in dem Don Giovanni lief. „Oh das ist doch schön. Eine Oper!“ Geschrei überfiel die junge Frau von beiden Seiten, als die Jungs sich, wie unter Qualen auf dem Sofa hin und her wanden. Lachend beschützte sie die Fernbedienung vor kleinen Händen, die wie wild versuchten der Folter zu entkommen und umschalten zu können. „Wie könnt ihr das nicht genießen. Opern sind so wundervoll. Faust, Hannibal, die Zauberflöte… “ „SETO!“, rief Mokuba. „Also solch eine Oper kenne ich nicht.“ Verwirrt sah sie hinter sich, wo der Kleine, seinen großen Bruder begrüßte. Dieser wuschelte ihm durch das dichte schwarze Haar. Iva schaltet den Fernseher aus und trat mit Tommy zu den beiden Kaibas. „Mannomann sie sind aber Pünktlich.“ „Seto, Seto weißt du was. Tommy hat ein Baumhaus im Garten. Und wir haben unsere Burg verteidigt. Darf ich auch ein Baumhaus haben, Seto bitte, bitte.“ Ohne Luft zu holen plapperte Mokuba drauf los. Seto sah verwirrt aus. So hatte er seinen kleinen Bruder noch nie gesehen. Er hatte mehr Farbe im Gesicht und ein solches Strahlen in den Augen. „Und Seto…“ fuhr der kleine fort. „Darf Tommy am Samstag zu uns kommen?“ „Ich weiß nicht ob das geht.“, kam Tommy dazwischen. „Iva hat da ihren freien Tag. Darf ich denn ohne dich dahin Iva?“ Diesen Hundeblick kannte sie. Schon lange ließ sie sich nicht mehr davon beirren. Doch erlaubt hätte sie ihm diese bitte sowieso. „Ich kann mitkommen. Diesen einen freien Tag kann ich sausen lassen.“ „Aber hattest du nicht ein Date mit diesem Doktor?“, fragte Tommy. „Das hat sich schon längst erledigt.“ „Er war ein Looser oder?“, mitfühlend strich Tommy über Ivas Hand. Doch dieses Mitgefühl vermischte sich mit Ironie. Iva schüttelte selbstsicher den Kopf. „Ja.“, gab sie dann doch schmollend zu. „Er war ein Clown.“ „Wo hat er sich den lächerlich gemacht? Konnte er sich nicht erwachsen benehmen?“, fragte nun der kleine Kaiba. „Nein, er war ein Clown.“ Iva starrte in fragende Gesichter. „Er war ein Clown. Ein richtiger Clown. Er geht aufs Clowncollage. Kaum zu glauben, dass man dafür studieren muss. Er hat gelogen was seine Berufung angeht. Er ist ein sehr guter Schauspieler, aber seine Witze waren nicht gerade der Brüller. Er wird keinen großen Erfolg als Clown haben. Und das will schon heißen.“ Nach kurzer Stille prusteten Tommy und Mokuba los. „Hört auf mich auszulachen.“ Iva nahm es mehr mit Humor und konnte nur über ihr eigenes Pech lächeln. „Jetzt ist Schluss. Samstag geht klar. Jedenfalls für uns. Was sagen sie Mister Kaiba?“ Dieser sah zu seinem Bruder runter. „Ich hab nichts dagegen.“ Und wieder verfielen zwei Stimmen im Chor. „Juhuuu.“ „Toll, jetzt verabschiedet euch von einander. Mister Kaiba hat bestimmt noch zu tun. Ihr wollt hier doch keine Wurzeln schlagen?“ „Doooooooooch.“ „Ihr Witzbolde. Na los. Hopp Hopp.“ Zusammen begaben sich die vier zur Limousine. Nachdem die beiden Freunde sich verabschiedet hatten kam Mokuba zu Iva. „Tschüss Iva.“ Beide umarmten sich herzlich. „Und keine Angst, du findest bestimmt einen anderen Clown, der bessere Witze macht.“ Neckisch grinste er sie an, während Tommy fast lachend zu Boden fiel. Die angesprochene stupste Mokuba an den Kopf. „Vielen Dank. Aber weißt du was. Ich hoffe ich kriege nächstes Mal einen Straßenkomödianten. Der kennt sein Handwerk. Bye Mokuba.“ Daraufhin stieg er in den Wagen. Iva stand dem großen Kaiba gegenüber. „Samstag dann. 12 Uhr?“ „Perfekt.“ „Wunderbar. Schönen Abend noch.“ „Ebenso.“ Nachdem beide Kaibas eingestiegen waren fuhr der Wagen los. Tommy nahm Ivas Hand, als sie den beiden nachsahen. „Mokuba ist echt nett.“, gab Iva zu. „Ja er ist ein guter Freund.“ „Wer will kutschiert werden?“ fragte Iva, als sie Tommy den Rücken kehrte und sich hinhockte. „ICH!“ Tommy sprang auf und beide begaben sich zurück ins Haus. Mokuba sah Tommy hinterher, wie er huckepack ins Haus getragen wurde. Neid überkam ihn, als er an sein Kindermädchen dachte. Yoko war schon fast 50 Jahre alt und bei weitem nicht so lustig und aufmerksam wie Iva. Natürlich passte Yoko gut auf ihn auf, was aber eher bedeutete, dass sie ständig in seiner Nähe war und ihm alles verbot. Seufzend legte sich der kleine auf die Sitzfläche und schloss die Augen. Er schlief schnell ein, was nach der heutigen Verausgabung nicht verwunderlich war. Seto saß neben ihm. Er bemerkte die sehnsüchtigen Blicke seines Bruders. Er fragte sich, was dieses Kinderfräulein an sich hatte, was seinen Bruder so verzaubert hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)