BB-Elements von Sashas_Universe ================================================================================ Kapitel 3: Prägende Vergangenheit --------------------------------- Kapitel 3 Prägende Vergangenheit Nachdem Takao von Kais Teilnahme erfahren und dies Yuriy gleich erzählt hatte, war die Bombe scharf und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie explodieren würde. Bei den Kinomiya's angekommen, schloss Hiromi leise die Tür auf und ließ diese auch, so leise es ging, zurück ins Schloss fallen. Die kleine Gruppe begab sich ins Wohnzimmer, wo Takao alleine vor dem Fernseher saß und seine Mütze auf dem Gesicht liegen hatte. Hiromi sprach ihn an, woraufhin er etwas wacher wurde, seine Cap neben ihn fiel. »Wir waren wohl doch etwas länger weg als erwartet«, gestand sie, doch ihr guter Freund grinste verschlafen und stand dann auf »Nicht schlimm, ich werde jetzt aber mal schlafen gehen, damit ich Morgen fit für's Training bin.« Er streckte sich, nahm seine Mütze an sich und bemerkte dabei Kai nicht, der bei seinen Worten kurz aufgesehen hatte. Während Takao sich ins Bett verabschiedete, liefen Yuriy und Nova in die Küche, um stehengelassene Tassen und Kanne abzuwaschen und aufzuräumen. Doch viel eher ware sie gegangen, um unbeobachtet zu reden. »Warum guckst du so betrübt?«, erkundigte sich der Rotschopf bei seiner Freundin, welche den Tee abwertend ins Spülbecken kippte, ehe sie diese abwusch. »Was habt ihr euch nur dabei gedacht? Takao nimmt uns hier auf und wir fallen ihm in den Rücken!«, zischte sie leise auf Russisch und es blieb nicht unbemerkt, dass sie alle Höflichkeitsformen beiseite legte. Yuriy sah unschuldig zu ihr »Das war nicht meine Idee«, zischte auch er leise, rieb dabei die gewaschene Kanne mit einem Handtuch ab. Nova schüttelte nur verärgert den Kopf, widmete sich den schmutzigen Tassen. Zur gleichen Zeit stand Hiromi im Wohnzimmer, Kai bei ihr. Da sie nicht wusste was sie sagen sollte, setzte sie sich bequem auf die Couch. Kai stand noch, sah zu ihr, was sie schnell bemerkte. Irgendwie gefiel ihr das alles nicht. Seine Blicke und plötzliche Annäherung und dann Nova's Worte. Es ärgerte sie sogar, weshalb sie ihn nun prüfend ansah und sich selbstsicher nach hinten lehnte. »Warum bist du hier?«, fragte sie, noch ehe sie wirklich darüber nachdenken konnte was sie gerade tat. Der junge Mann sah sie erstaunt an, grinste dann berechnend »Nova hat ihre Klappe also nicht halten können.« »Sie wirkte bedrückt, woraufhin ich sie eindringlich gefragt hatte. Sie hat mir nur ehrlich ihre Sorgen anvertraut, daran ist nichts auszusetzen«, bekam er schlagfertig zurück. Hiromi sah ihn prüfend an. So kannte er sie gar nicht. Sie war zwar immer temperamentvoll gewesen, aber nie hatte sie ihn so angesehen oder gar in diesem ernsten, fast verärgerten Ton, mit ihm gesprochen. Doch jetzt änderte sich ihr Blick. Aus dem ernsten Ausdruck wurde eine verletzte Mine, sie hatte ihren Blick gesenkt »Du wirst dich nicht für uns entscheiden...wir sind dir doch völlig egal.« Sie bekam keine Antwort und sah ihn auch nicht an. Verletzt stand sie schließlich auf und ließ ihn zurück. Wütend und verletzt lief sie den Flur entlang, betrat ihr Zimmer und setzte sich heulend auf ihr Bett. Es wurde still und sie versuchte auch keinen Ton von sich zu geben, obwohl ihre Tränen weiterhin flossen. Sie hatte für einen Moment geglaubt, dass alles wieder so werden würde wie es früher war. Sie war enttäuscht weil nun wieder alles von Vorne begann. Der Grund für sein Gehen. Der Streit zwischen ihm und Takao. Und sie war wieder zwischen allen Stühlen. Als die neuen Kräfte auf die Spieler übertragen wurden, hatten sie als Team angefangen zu lernen, wie man mit den neuen Kräften umging. Ray fiel es am leichtesten, da er von seiner Kampfkunst die nötige Agilität besaß und die Fähigkeit, Bewegungen schnell zu kombinieren. Weil es den anderen schwerer fiel, befassten auch sie sich mit den unterschiedlichsten Kampfsportarten und Kampfkünsten. Takao hatte durch sein Kendotraining schnell verstanden und seine ganz eigene Angriffstechnik entwickelt. Max orientierte sich lieber an flüssigen Bewegungen, Angriff und Verteidigung sollten ineinander übergehen und ineinanderfließen wie Wasser. Nur Kai wollte seinen ganz eigenen Weg gehen. Die neuen Fähigkeiten hatten ihn verändert. Nicht weil er eine neue Art des Kampfes finden musste, er nahm diese Gabe als Zeichen und erkannte, dass sie mehr wert sei als diese nur fürs Kämpfen zu missbrauchen. Natürlich trainierte er, doch irgendwann hatte er Takao's ständige Wettbewerbsdenken und Angeberei satt. Anstatt die neuen Kräfte geheim zu halten, so wie Kai das bevorzuge, gab Takao damit an. In der Schule half er jüngeren Schülern und bewahrte diese vor Schlägereien, doch dafür ließ er sich auch feiern. Er war einfach so, er stand gerne im Mittelpunkt. Takao nutzte jedoch seine Kräfte nur, um sich mit dem Rest der Welt anzulegen. Selbst beim Skateboarden nutzte er seinen Vorteil. Auch Ray und Max fanden, dass er es übertrieb, doch war er der Liebling der Schule und wollte sich das nicht nehmen lassen. Dann kamen die Sommerferien. Als dann wiedermal eine Gruppe von Fans um Takao stand und dieser mit einigen Kunststücken angab, war Kai einfach in die Menge geplatzt und hatte ihn mit einem gezielten Schlag umgeworfen. Wütend hatte er ihm vorgeworfen, völlig verantwortungslos mit seiner Gabe umzugehen und dass er dies irgendwann bereuen würde. Hiromi hatte sich schließlich vor Takao gestellt, als Kai weiter auf ihn einprügeln wollte. Sie hatte das alles schon länger beobachtet und eine Eskalation geahnt. Auch wenn sie sich schon damals in Kai verguckt hatte, verteidigte sie doch Takao. Sie hatte ihren Schwarm ernst angesehen, sagte ihm, dass dies keine Lösung sei. Der Halbrusse hatte sie nur kurz registriert und sie erinnerte sich noch an seinen verletzten Blick und wie er dann abwertend zu Takao sah. Seine letzten Worte »Vor Kleinkindern angeben und sich dann hinter einem Mädchen verstecken. Du bist echt das Letzte!«, hallten noch immer nach. Und selbst wenn Ray und Max es so sahen wie Kai, hatten sie dennoch nichts unternommen. Kai kam die Erinnerung wieder hoch, er hatte sich an den Rand der Couch gesetzt, dachte über das nach was damals passiert war, hielt sich schließlich verzweifelt den Kopf. Hiromi hatte ebenfalls daran gedacht und sie bereute es, dass sie damals so reagiert hatte. Ihr damaliger Teamcaptain hatte recht gehabt, Takao hatte es übertrieben. Jeder von ihnen hätte zu Kai stehen sollen, so dass der Japaner sich vielleicht von alleine besserte, bevor es zu dieser Eskalation käme. Sie hatte Kai auch noch nie so zornig gesehen und der Gedanke daran schmerzte sie. Selbst nach ihrem Verhalten, hätte sie das Gespräch mit ihm suchen sollen, ihm klar machen was sie dachte und noch wichtig, was sie fühlte. Doch sein enttäuschter Ausdruck hatte sie gelähmt. Drei Jahre hatte sie darauf gewartet ihm alles zu sagen. Doch jetzt überkamen sie die Gefühle und sie brachte wieder keinen Ton raus. Ihr enttäuschtes Gelaber und ihre Vorwürfe waren nicht das was sie ihm wirklich sagen wollte. »Mist...«, murmelte sie und wischte sich die Tränen weg. Alles geriet aus den Fugen. Die erste Begegnung, nach drei Jahren, hatte sie sofort erwischt. Es war noch heftiger als früher und das brachte sie durcheinander.. Hing sie sich an Yuriy und Nova weil sie instinktiv wusste, dass Kai zu ihnen gehen würde? Aber sie konnte doch nicht auch das Team wechseln, oder? Was wenn...? Hiromi schüttelte den Kopf, versuchte den Gedanken ganz schnell zu vergessen. Eilig lief sie ins Bad, schminkte sich ab, putzte Zähne und zog sich dann Schlafkleidung an. Auch wenn sie aufgebracht war, legte sie sich schlafen. Auf dem Rücken liegend, starrte sie die Decke an. Kai, der noch immer im Wohnzimmer war, bekam Gesellschaft von Nova. Lässig lehnte sie sich gegen die Wand, sah zu ihm. »Was willst du?«, knurrte er, sah genervt zurück. »Warum hörst du nicht endlich auf dir selber Vorwürfe zu machen?« Der Halbrusse pustete scharf die Luft aus seinem Mund, sah weg. »In deinem jetzigen Zustand wirst du gar nichts gewinnen. Und zwischen dir und Hiromi wird auch nichts besser werden.« »Gnh!«, knirschte er, wusste, dass sie recht behalten würde. Doch wenn er sich offiziell gegen Takao stellte, würde das den Graben, zwischen ihm und ihr, nur vergrößern. Auf der anderen Seite hatte er mit Yuriy und Nova eine Abmachung. Es war vorgesehen, dass er mit ihnen zusammenarbeiten würde. Doch dann hatte er Hiromi gesehen. Sie war zu einer jungen Frau herangewachsen. Er trug nicht umsonst ihre Geschenke. Während der Umstellung hatte sie immer versucht ihm zu helfen. Sie hatte bemerkt, dass ihn gewisse Sorgen quälten. Er hatte mit ihr gesprochen und dennoch hatte sie sich vor diesen Versager gestellt. Bei diesem Gedanken verspürte er einen Stich und er hasste Takao um so mehr. Nein, es gab einfach keinen anderen Weg! Er musste sein Ziel verfolgen, auf das er solange hingearbeitet hatte. Diese Gefühle waren nur hinderlich, er musste sie ablegen! Am nächsten Morgen stand Kyoujyu schon früh vor der Tür. Noch müde, gähnte Takao »Warum immer so früh? Wir haben die letzten drei Jahre hart trainiert, können wir da nicht einmal ausschlafen?«, dösend setzte er sich neben den jungen Mann mit Brille und Laptop. Sie hatten sich im Garten, hinter dem Haus, versammelt. »Wir sind hier, weil wir euch etwas wichtiges zu sagen haben«, gab Hiromi streng zu verstehen. Da sie schlecht geschlafen hatte, trank sie nun schon ihren dritten Kaffee. Ihren persönlichen Becher, der das Aussehen eines to-go Bechers besaß, hob sie dabei hoch. Heute trug sie ein schwarzes Top mit weißer Aufschrift ''Ok, but first Coffee''. Dazu eine schwarze Röhrenjeans, mit einigen Rissen am Oberschenkel, und schwarzen Chucks, welche mit silbernen Stachelnieten verziert waren. Schwarzer Kaffee, Schwarze Kleidung war heute ihr Motto. Takao gähnte wieder und steckte Max an. Nur Ray schien fit zu sein, kam mit einem freundlichen »Guten Morgen«, zu ihnen. »Okay...und was ist nun so wichtig?«, fragte Max, versuchte nicht zu müde zu klingen und sah zu Kyoujyu, der auf seinen Laptop zeigte »Wir oder besser gesagt, Hiromi hat erfahren, dass es gewisse Schnittstellen zwischen einigen Elementen geben kann. Das könnte entscheidend sein, wenn wir die Weltmeisterschaft gewinnen wollen.« »Schnittstellen? Du meinst, dass zwei Elemente etwas gemeinsam haben?«, hakte Ray nach und sah dann zu Hiromi, welche nickte »So in etwa. Nova hat mir davon erzählt«, begann sie und erzählte von der gestrigen Unterhaltung. Der Chinese sah erst überrascht zu ihr, schien aber davon überzeugt, dass diese Information stimmte. »Und was bedeutet das jetzt für uns?«, kam es schläfrig von Takao und brachte Hiromi damit auf die Palme. »Nun, ich habe nur kurz nachgeforscht und etwas entdeckt, dass mir schon viel früher hätte auffallen müssen«, begann Kyoujyu ernst, tippte etwas in seinen Laptop, ehe er diesen zuklappte und in die Runde sah »Nicht nur die Gegensätzlichkeiten einiger Elemente sollten berücksichtigt werden, sonder auch die Techniken, mit denen sie kontrolliert werden. So könnt ihr euer Element so kontrollieren, wie ihr es euch angeeignet habt jedoch auch so, wie es euer Gegner mit seinem Element tut.« Alle hörten gespannt zu und es herrschte Stille, als sie die Worte ihres Freundes hörten. Nur Hiromi kicherte genervt und sah dann zu den vier Jungs, um im ernsten Tonfall zu sagen »Das ist ganz einfach. Es gab viele Bitbeast mit dem Element Wasser. Das wiederum bedeutet für Max, dass er auf Konkurrenten treffen wird, die das gleiche Element anders kontrollieren werden als er. Nun kann er entweder die unterschiedlichsten Kampfstile auswendig lernen, um diese zu kontern, oder er übernimmt die Technik eines Erdbändigers, in dem Fall Ray. Da Erde und Gestein die Verteidigung von Wasser durchdringen können, Wasser jedoch nur mit der Zeit durch Gestein kommt, besitzt Ray also einen klaren Vorteil. Wasser ist jedoch beweglicher, nicht so statisch. Wenn Max also das Wasser zu starken Eisblöcken gefrieren lässt und diese dann wie Steinblöcke nutzt, hätte er einen klaren Vorteil gegenüber eines anderen Wasserbändigers und anderen Konkurrenten.« Max und Ray sahen sich an, es war ihnen anzusehen, dass sie beide das gleiche dachten und dann nickten. »Warum bin ich da nicht drauf gekommen? Dann lasst uns gleich loslegen«, sprang der Japaner auf und richtete seine schwarze Cap. Hiromi schüttelte den Kopf »Nicht so schnell Takao. Ihr seid nur zu dritt. Somit kann Max sich etwas von Ray abgucken und Ray sich von dir helfen lassen, doch du bräuchtest einen Feuerbändiger, der dir seine Technik beibringt«, sie sah ihn schlechtgelaunt an, denn sie hatte ihm schon so oft die Gesetzmäßigkeiten der Elemente erklärt. Wasser konterte Feuer, Feuer wiederum Luft, Luft besiegte Erde und Erde wiederum Wasser. Doch der Japaner lachte »Du hast wohl Kai's Ankunft nicht mitbekommen, was?« Die junge Frau wollte etwas fieses sagen, doch dann sah sie den Halbrussen am Türrahmen stehen »Ich habe meinen Namen gehört«, er kam auf die Gruppe zu. »Perfektes Timing Kumpel!«, boxte Takao leicht gegen Kais Oberarm, erhielt keine Reaktion. Der Halbrusse sah in die Runde und stellte fest, dass sich sein altes Team verändert hatte. Vom Kleidungsstil abgesehen, waren sie doch alle zu jungen Männern herangewachsen, nur Takao benahm sich noch immer wie ein Kind. Dann wandte er sich schließlich an Kyoujyu und ließ sich das Thema kurz erläutern. Ein seltsames Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit. Hiromi, welche ihn wieder beobachtet hatte, lief es kalt den Rücken runter. Sie wusste sofort, dass er sich längst damit beschäftigt hatte und ihnen allen weit voraus war. Doch sie wusste nicht, ob sie Angst haben oder richtig sauer auf ihn sein sollte. »Dann macht mal...«, war alles, was von Kai kam, ehe er wieder ins Haus laufen wollte. »Warte mal!«, rief Takao ihm nach, doch der Halbrusse ignorierte ihn einfach. Kai entging aber nicht Hiromis Blick, der ihn durchbohrte. Ihre goldbraunen Augen sahen in seine, es war ihr anzusehen was sie über ihn wusste. Mit einem zufriedenen Lächeln sah er weg und verschwand im Haus. »Da können wir wohl nichts machen«, seufzte Ray. »Unsinn! Es gibt noch andere Möglichkeiten, wie ihr euch noch besser vorbereiten könnt. So kann Tyson von Max den weichen Übergang von Angriff und Verteidigung lernen. Wasser und Luft sind sich ähnlicher, als man denkt. Schaut euch einfach so viel voneinander ab, wie möglich und versetzt euch in die Lage eines anderen Bändigers«, protestierte Hiromi und versetzte ihre Freunde in Erstaunen. Ihr Kampfgeist war größer als früher, der Japaner lachte »Da will jemand das Preisgeld für neue Klamotten«, und erhielt ein siegessicheres Lächeln von Hiromi »So ist es.« Die Gruppe lachte und die junge Frau hatte damit ihre Enttäuschung gut überspielen können. Die neuen Informationen sollten auch gleich in die Praxis umgesetzt werden. Da die Gruppe schon früher, außerhalb der Stadt, trainiert hatte, führten sie diese Tradition fort. Es sollte niemand mitbekommen, wenn sämtliche Elemente durch die Gegend flogen. Ray und Max sollten beginnen, wobei der Amerikaner in erster Linie auf Ray's Verteidigung achten sollte. Sie standen sich gegenüber, Ray vor einigen kleineren Felsen und Max vor dem kleinen Fluss, der sich seinen Weg durch die flache Landschaft bahnte. Der Chinese stellte sich in eine verteidigende Position, wartete auf einen Angriff. Max ließ nicht lange darauf warten, zog etwas Wasser aus dem Fluss und schleuderte dieses mit einer eleganten Drehung auf Ray. Dieser hob seine Arme, errichtete vor sich eine dicke Erdmauer, welche den Angriff abwehrte. Max kannte diese Art von Abwehr nur zu gut und hatte schon oft probiert Wasser hinter Ray zu lenken und diesen so zu attackieren. Doch das ahnte der Chinese schon, baute daher eine Mauer um sich. Max hätte Stunden gebraucht, um die dicken Felsmauern zu durchdringen, denn er hinterließ nur kleine Kratzer mit seinen Angriffen. Als nächstes war Ray am Zug und Hiromi rief dem Amerikaner zu »Versuch jetzt mal das anzuwenden, was ich vorhin erzählt habe.« Max nickte und als Ray einen seiner Blöcke auf ihn zurasen ließ, tat dieser es ihm gleich und errichtete eine Mauer aus dickem Eis. Zwar war das Eis noch nicht dick genug, um lange bestehen zu können, doch immerhin wehrte es einen Angriff ab. Die Felsmauer prallte dagegen und das Eis bekam Risse. Dennoch hatte Max genug Zeit seinen Platz zu wechseln und die Verteidigungslücke des Chinesen zu nutzen. Mit einer kalten Dusche haute der blonde Junge seinen Freund von den Füßen und mit Ray fielen auch seine Felsblöcke um. »Unglaublich!« rief Takao, denn Max hatte es vorher immer schwerer gegen Ray gehabt. Mit dem Umdenken taten sich neue Wege auf und diese wollte Takao auch für sich entdecken. Gemeinsam übte er mit seinen Freunden, während Hiromi und Kyoujyu die Kämpfe aufnahmen und analysierten. Dann aber klingelte das Handy der jungen Frau und sie bemerkte eine Nachricht von Nova. Sie wollten sich doch zusammen noch einmal die Innenstadt ansehen und neue Sachen kaufen gehen. Hiromi sah zu ihren Freunden, die gut zurecht kamen und beschloss zuzusagen. Kurz darauf verließ sie das Training und lief das kleine Stück alleine zurück. Im Haus angekommen, warteten der Rotschopf und seine Freundin, schon auf sie. Nova schmunzelte, als sie Hiromis Top sah und ihren Kaffeebecher in der Hand. Die Japanerin bat um einen Moment, da sie den Becher kurz ins Haus bringen wollte und sich ihre Tasche dann schnappte. »Wir können los«, sagte sie lächelnd, kam zurück zu ihnen und verstummte dann als sie Kai sah. Wollte der etwa mitkommen? Sofort sah sie weg, tat so, als hätte sie ihn übersehen. Seit dem gestrigen Tag war er vorerst untendurch bei ihr. Auch wenn sie nicht wusste was sie von ihm erwarten sollte, so jedenfalls verhielt sich kein Freund. Da der Halbrusse sie begleitete, verhielt sich die Japanerin ruhig und sah sich in den Geschäften still um. Yuriy hatte ihren Tipp befolgt und sich eine Lederjacke in Schwarz besorgt. Nova, die ihn ermutigte die Jacke zu kaufen, hatte heute ein hellgraues, langes Shirt an und trug eine schwarze Leggins. Diese war auch mit Schlitzen versehen und ihre dunklen Turnschuhe gaben dem ganzen einen sportlichen Touch. Dabei entdeckte Hiromi die zwei Oberflächenpiercings unter Novas Schlüsselbein. Die schwarzen Stecker stachen hervor, bildeten einen guten Kontrast zu der hellen Haut. Gestern mussten Novas Haare oder ihre Jacke diese verdeckt haben, neu waren die jedenfalls nicht. Die Japanerin wunderte es etwas über die vielen Piercings und hielt es für möglich, dass auch Tattoos dabei waren. Die Russin lächelte, als sie Hiromis Blick bemerkte, kam schließlich zu ihr »Schon etwas gefunden?« »Eh...ich bin mir nicht sicher, was ich nehmen soll. Aber wie ich sehe, fühlt sich Yuriy ganz wohl mit seiner neuen Jacke.« Beide Mädchen lachten als sie zu dem genannten Jungen sahen, der vor dem Spiegel stand und sich betrachtete. Er war heute auch komplett schwarz gekleidet, so wie Hiromi. Auf seinem T-Shirt war ein Logo zu sehen, dass wohl zu einer Band gehörte und der Japanerin fiel der silberne Ring an seinem Daumen auf. Er und Nova besaßen einen ziemlich auffälligen Stil und Piercings. Ein wenig beneidete sie die zwei. Die reisten und entdeckte die Welt, während sie hier drei Jahre vergammelt war, um auf einen Moment zu warten, welcher nur noch mehr Probleme mit sich brachte. Dabei dachte sie an Kai und sah sich nach ihm um. Er war verschwunden und sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Reihe mit Shirts, die vor ihr hingen. Dann hörte sie jedoch Yuriy lauthals sagen »Alter! Das wollte ich auch kaufen.« und zog gierig an Kais T-Shirt, welches einen schönen V-Ausschnitt hatte. Neugierig hatte die Japanerin aufgesehen und erblickte den Halbrussen in dem dunkelblauen Oberteil. Es war das gleiche Blau, welches er früher immer im Gesicht getragen hatte. Das Oberteil stand ihm gut und harmonierte mit ihre geschenkten Kette, die er auch heute wieder um den Hals trug. Sie starrte ihn schon wieder an, bemerkte dies und sah verlegen weg. Nervös suchte sie weiter, fand jedoch nichts. Nova tippe sie an »Du brauchst noch ein paar Sachen für unsere anstehenden Diskobesuche« und zeigte dann auf einige Kleider. »Stimmt, das hatte ich schon wieder vergessen«, gab Hiromi erschrocken zu und sagte dann betrübt »Ich weiß nur leider gar nicht, was man da so anzieht für«, folgte Nova ein Stück. Die Russin sah sie überrascht an, grinste dann und suchte etwas für sie heraus, drückte ihr ein Oberteil in die Hand und schob sie dann, an Kai und Yuriy vorbei, in die Umkleide »Zieh dich um, ich bring dir noch ein paar Sachen.« Ohne zu protestieren, weil sie viel zu überrumpelt war, zog Hiromi sich um. Das Oberteil war schwarz, mit silbernem Glitzerstaub an den Schultern verziert und ging bis zu den Oberschenkeln. Zudem brachte ihr das Mädchen noch eine schwarze Leggins aus Samt und gleichfarbige, hochhackige Stiefelletten. »Bist du soweit?«, hörte Hiromi ihre Ausstatterin fragen und kam schließlich aus der Umkleide heraus. Der Gang, in welchem sich die vielen Umkleiden befanden, besaß eine Spiegelwand in welcher sich die Japanerin sehen konnte. Nova bevorzugte eindeutig schwarze Kleidung, doch das Outfit sah gut aus und war nicht freizügig. Die Japanerin posierte ein wenig, strich ihre längeren Haare nach vorne, so dass sie vor ihren Schultern lagen. »Mh...ist ungewohnt. Trägt man so etwas denn in Clubs?«, sie sah zu der Russin, welche zufrieden wirkte »Das steht dir gut, damit kommst du überall rein.« »Meinst du?«, Hiromi sah sich noch einmal im Spiegel an, drehte sich zur Seite und sah dann Yuriy und Kai, welche zu ihnen stießen. Dabei fiel ihr auf, dass Yuriy ein Stück größer war als Kai. Das war schon früher so gewesen und hatte sich nicht geändert. Der Rotschopf grinste breit »Hast du jetzt eine neue Anziehpuppe gefunden?« und erhielt einen sanften Hieb von Nova. Normalerweise musste wohl er hinhalten, wenn sie der Meinung war jemanden einkleiden zu müssen. Das vermutete zumindest Hiromi und kicherte, als sie die beiden diskutieren hörte. Sie sah dabei auch zu Kai und bemerkte sein Lächeln, was nur kurz zu sehen war, ehe er sich lässig gegen die Spiegelwand lehnte und sie mit verschränkten Armen ansah »Steht dir«, er machte eine kurze Kopfbewegung, die auf ihre Kleidung hinwies. Die junge Frau war leicht überfordert und musste dann lächeln. Sie wollte sich gar nicht darüber freuen, aber es überkam sie einfach und sie sah verlegen weg »Ich werde mich mal wieder umziehen...«, verschwand dann in der Umkleide. Mit hoch rotem Kopf zog sie sich erneut um, beschloss das Outfit zu kaufen und war froh, als sie endlich aus dem Geschäft liefen. Ihr nächstes Ziel war ein Schmuckladen, zumindest sah es für die Japanerin vorerst so aus. Als sie jedoch ins Schaufenster sah erkannte sie, dass es sich um ein Fachgeschäft für Tunnel, Piercings und Tattoos handelte. Neugierig sah sie sich um, als sie den anderen folgte und schließlich mitten in dem Laden stand. Yuriy und Nova schienen gezielt nach etwas zu suchen, wobei die Russin nur nach schwarzen Steckern Ausschau hielt und ihren guten Freund auf Bauchnabelpiercings aufmerksam machte »Wäre doch das für dich.« Yuriy machte ein nachdenkliches Gesicht, so als würde er ernsthaft darüber nachdenken, doch dann grinste er und lachte schließlich mit ihr zusammen. Die Japanerin war bei den Tunneln und Plugs angekommen und ihr fiel ein, dass Max auch bald Geburtstag hatte. Vielleicht fand sie hier etwas, dass sie ihm schenken könnte. »Willst du dir auch einen Tunnel machen lassen?« Hiromi sah neben sich, Kai hatte sich zu ihr gestellt, sein Blick war auf die Vitrine, vor ihnen, gerichtet. Sie sah ihn verstört an und hätte ihm am liebsten eine schlagfertige Antwort geben. Dann dachte sie kurz nach, empfand es als ungerecht ihn unfreundlich zu behandeln. So würde auch sie den Gaben, zwischen ihnen, vergrößern. »Nein«, sie lächelte »Wenn wir schon hier sind, suche in ein Geschenk für Max. Er hat seit einem Jahr kleine Tunnel und trägt ganz gerne unterschiedliche Farben und Motive.« »Das kannst du gut...passende Geschenke finden«, sagte er, seinen Blick noch immer auf die Vitrine gerichtet. Es war offensichtlich, dass er auf die Kette anspielte die sie ihm geschenkt hatte. Überrascht sah sie ihn an, wollte ihm etwas sagen, doch Yuriy und Nova lenkten sie mit ihrem Lachen ab. Kai lief nun auch raus, wartete draußen auf den Rest und Hiromi empfand es als versäumte Gelegenheit. Als sie das Geschäft verließen, war Nova um zwei Schmuckstücke reicher und Hiromi um einiges verwirrter. Sie und der Rest liefen weiter, als von Hinten plötzlich eine bekannte Stimme sagte »Wen haben wir denn da?« Die vier jungen Erwachsenen drehten sich um und Hiromi erkannte sofort das Gesicht des Pop-Stars Ming Ming. Sie stand posierend vor ihnen in einem hübschen, gelben Minikleid. Neben ihr stand Brooklyn, der nur lieb lächelte. Hiromi sah monoton zu der jungen Frau, welche unschuldig guckte. Yuriy grinste frech und Kai sah mit prüfendem Blick zu dem jungen Mann mit orangenem Haar. Zwischen ihm und Brooklyn herrschte noch immer eine große Spannung. »Sagt bloß ihr wollt auch an der Weltmeisterschaft teilnehmen?«, lächelte Ming Ming, strich über ihr Pony. Sie hatte ihre türkisen Haare in zwei Knoten gebunden, die jeweils links und rechts auf ihrem Kopf lagen. Die Japanerin wollte etwas fieses entgegnen, doch Nova tippte sie an und fragte leise »Wer ist das?« Die Japanerin gab zurück »Das ist Ming Ming, ein berühmter Pop-Star und ehemaliges...« »Nein, ich meine ihn«, unterbrach die Russin sie und zeigte unauffällig auf Brooklyn. Fragend sah Hiromi zu ihr, kam aber nicht dazu etwas zu sagen, da Yuriy nun das Wort an die ehemaligen BEGA Mitglieder richtete »Nein, eigentlich sind wir nur hier weil wir dich sehen wollten«, er grinste belustigt. »Das ist doch Zeitverschwendung. Was wollt ihr?«, kam es kalt von Kai und Ming Ming klammerte sich an Brooklyn, da ihr der Halbrusse Angst einjagte. Sie stellte sich hinter ihren Teamkameraden und sah dann zu Hiromi und Nova. Hiromi sah genervt weg, doch Nova hatte ihre Augen auf Brooklyn geworfen und lächelte diesen an. Der junge Pop-Star sah daher zu dem junge Mann, an den sie sich klammerte, er sah zurück zu der fremden, junge Frau mit Lippenpiercing. Das schien sie zu ärgern, was Nova bemerkte, denn Ming Ming warf ihr einen bösen Blick zu und erhielt ein zufriedenes Grinsen von der Russin. »Lasst uns weiter, die gehen mir nur auf die Nerven«, knurrte Kai und lief voran, an den zwei ehemaligen BEGA Mitgliedern vorbei. Yuriy folgte ihm, ebenso wie Hiromi. Nova lief als letzte los, sie hatte ihren Blick wieder auf Brooklyn gerichtet, hob ihre Hand »Wir sehen uns«, lächelte sie und zwinkerte dann. Zurück blieben ein verwunderter, junger Mann und seine eifersüchtige Mitstreiterin. »Also, was machen wir jetzt?« grinste Yuriy. Der Halbrusse atmete genervt aus, gab keine Antwort. »Wir könnten ja zurückgehen, dann könnte ich Ming Ming noch etwas auf die Palme bringen«, schlug Nova vor und Hiromi fiel wieder die Frage der jungen Frau ein. »Das heben wir uns für die Weltmeisterschaft auf. Wenn ihr zu viel Energie habt, dann sucht euch einen großen, abgelegenen Platz und trainiert. Mit Blödsinn werden wir nichts erreichen«, maulte Kai sie an und Nova stemmte ihre Hände in die Hüfte »Pass mal auf Hiwatari, für deine schlechte Laune kann ich nichts« und fügte etwas auf Russisch hinzu, so dass er sich grummelig wegdrehte. Hiromi war sich unsicher, warum er plötzlich so schlechte Laune hatte, doch viel eher hatten sie seine Worte getroffen. Er benahm sich gegenüber Yuriy und Nova so, als seien sie sein Team, als wäre er ihr Captain. Entsetzt sah sie ihn an, war stehengeblieben. Was sollte sie jetzt tun? Sie war wie erstarrt, denn sie begriff, dass keiner der beiden Russen fragen stelle oder wissen wollte, warum er sich so aufführte. Zwar bot die junge Russin ihm die Stirn, doch stellte sie keine Fragen. Kai hatte sich also längst entschieden, gehörte wirklich zu den beiden und damit zur Konkurrenz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)