Love? rather Sex von Jyll (Reita ?x? Ruki) ================================================================================ Kapitel 4: I do want you ------------------------ Eine warme Nacht. Abwechslungsweise mal. Ein wenig frisch, da Wind durch die Gase fegte, aber trotzdem trugen die Stricher heute nicht viel. Reita lehnte an seiner Wand, unterhielt sich rauchend mit einem anderen Stricher. Sein Lachen durchfuhr die Luft und tanzte fort. Als das dunkle Auto hielt, hob er nicht mal seinen Kopf. Heute nicht! Oh nein, und vielleicht auch gar nicht mehr. Schade, dass der andere so einen heissen Körper hatte. Während sich Reita weiterhin gedämpft unterhielt, das Glimmen unter seinem Fuss zerdrückt wurde, schlug die Autotür auf und wieder zu. Ruki trug keine Brille, dafür ein Sakko, darunter ein Shirt und es stand ihm beides ausgezeichnet. Mit entschlossenen und doch lockeren, geschwungenen Schritten kam er auf sie zu, blieb lächelnd vor Reita stehen. Dieser sah doch ein wenig überrascht auf ihn hinunter, hielt inne anstatt sich eine neue Kippe anzuzünden und hob die Augenbrauen. Doch noch bevor er sein 'Was willst du' knurren konnte, hatte sich der Kleine schon vorgebeugt, sich an ihm festgekrallt. "Du wolltest doch, dass der Kunde zum Objekt der Begierde kommt. Hier bin ich. Kommst du mit spielen?~", hauchte er in Reitas Ohr, leckte sinnlich über die Ohrmuschel. Was für ein Lockruf! Die angehaltene Luft in Reitas Lungen wurde in einem kribbelnden Hauch auf Rukis weissen Hals entlassen. „Spielen? Nicht dein Spiel.“, hauchte er, doch war seine Stimme fest. Der Stricher beugte sich zurück an die Wand, liess sein Feuerzeug aufschnappen. Reita hatte keinerlei Lust Geld zu erhalten, ohne etwas dafür getan zu haben. Seltsam dieser Gedanke. Wer würde nicht schon gerne verdienen, ohne arbeiten zu müssen? Aber so war es nicht. Reita empfand es, ob es ihm nun bewusst war oder nicht, anders. Wenn er mit dem Neuen schlief…wenn er in ihm versank, das raue Stöhnen hörte und das warme Pulsieren des Körpers an Seinem… Das hatte nicht mehr viel mit Arbeit zu tun. Ruki blickte ihn an, seine Augen flackerten lebhaft. „Okay, spielen wir nach deinen Regeln.“, willigte er dann ein, mit gleichem verführerischem fast schon unterwürfigen Ton. Seine Hand wanderte Reitas Körper hinunter, ihre Finger verhakten sich ineinander und der Kleine zog den Stricher grinsend mit sich weg. Kurz vor dem Auto stoppte Reita ihn. „Nicht wieder in den Ledersitzen.“, stellte er gleich zuerst auf. Ruki sah ihn ein wenig verwundert an und schmunzelte dann. „Keine Sorge.“ Tatsächlich hielten sie nach einer schweigenden Fahrt an einer anderen Ecke. Schwach beleuchtete das träge blinkende Schild des Lovehotels den schwarzen Betonboden. Anscheinend wollte Ruki den Stricher genauso wenig zu sich nach Hause nehmen, wie Reita es mit einem Kunden tun würde. Das war also in Ordnung. Reita blieb im Hintergrund, raschelte in seinen Taschen mit dem Feuerzeug, während Ruki gedämpft mit dem Mann hinter dem gebückten Tresen sprach. Geld wechselte den Besitzer, wie Reita aufmerksam registrierte genug, ein bisschen mehr als nötig, aber lang nicht annähernd so viel wie für Reitas Verdienst. Mit einem Blick forderte Ruki ihn auf und Reita folgte wortlos, einen dunklen Gang entlang, schmutziger Teppich schluckte Schritte. Hinter den besetzten Türen drangen leise Laute, Stöhnen. Reita musste grinsen, als fast neben ihnen jemand aufschrie. Sein kleiner Kunde schritt jedoch unbeeindruckt weiter, bis es stiller wurde, ungestört am Ende des Ganges. Schliesslich blieb er stehen, ein leises Klacken des Schlüssels und Reita trat nach ihm ein. Das Zimmer war… nun, es war wie jedes Zimmer, dass Reita von diesen Gebrauchsmotels kannte. Verblasste, fast milchige Farben, geschlossene Fenster. Die Nebentür zum winzigen Bad hob sich kaum von der Wand ab. Alles um nicht abzulenken vom Wesentlichen; Zentral gestellt das Bett. Diese, beinah Obszönität, die sich immer so unvermittelt ins Auge drängte, diese klare Untermauerung aller oder eher dem einzigen Grund wieso man hier war, lockte wie jedes Mal ein Grinsen auf Reitas Lippen und sein Blick wanderte zu Ruki. Dieser hatte den Mund auf eine Weise verzogen, wie Reita nicht deuten konnte, was er dachte, nicht sehen konnte, ob Ruki diesen Ort kannte und ihn schon besucht hatte, oder noch nie hier gewesen war. Als der Kleinere sich aber zu ihm umdrehte wurde das alles bedeutungslos. Das unbändige, heisse Glühen in diesen fremden Augen liess ein Schauern durch Reitas Körper rieseln. Er starrte diesen Mann an, stand unter dem Bann eines einzigartigen Blickes und jede Zelle seines Körpers schien sich aufzuheizen, seine Lippen trockneten aus, während sich sein Mund angeregt befeuchtete. Rukis Lippen zierte ein leichtes Lächeln, der Blick wurde stärker, verlangte, gierte nach dem Stricher. In diesem Moment wusste Reita, dass Ruki ihn wollte. Während der Kunde langsam auf den Stricher zukam, fiel Reita wieder ein, dass dieser ihm versprochen hatte, sie würden nach Reitas Regeln spielen. Fast hätte er es vergessen. So hielt er im gleichen Augenblick Rukis Hände fest, die sich gerade auf seinen Brustkorb legen wollten. Er sah ihn an, dominierte ihn mit seinem Blick, gab ihm zu verstehen, wie es jetzt laufen würde und Ruki schien darunter zu schmelzen, lächelte süffisant und streckte sich ihm willig hin. Ergeben liess sich der Kleinere rückwärts dirigieren, Reita warf ihn aufs Bett und war genauso schnell über ihm. Das leise Lachen, das nun tief aus der Kehle des anderen drang, veranlasste ein unbekanntes Kribbeln in Reita. Überhaupt benahm sich sein Körper anders als sonst. Er verlor langsam das Gefühl einfach ein Stricher zu sein. Was die weichen Hände des anderem mit ihm machten konnte er irgendwie nicht so ganz verstehen, erahnte nur langsam... Doch im gleichen Moment brachte ihn das Verlangen zurück und er drückte den Leib hart in die Matratze. Endlich riss er den Blick von den honigfarbenen Iriden los und widmete sich dem Körper, der sich schon anzüglich, berechnend anzüglich unter ihm wand. So schnell lagen Rukis Kleider schon auf dem schmutzigen Teppich und Reita hielt inne. Es war das erste Mal, dass er seinen Kunden ganz nackt sah. Er wollte sich nichts anmerken lassen, doch er musste einfach einen Moment verweilen und hinsehen. Die weiche Haut zeichnete sich ganz mild und blass in dem trüben Gelblicht ab. Trotzdem war er wunderschön. Leiche Muskeln, aber keine Stärke sich wirklich verteidigen zu können. Das blondierte Haar fiel auf zierliche Schultern und Nägel würden anreizende Blutmale auf den weissen Oberschenkel hinterlassen, die sich ein wenig unsicher spreizten. Als sich ihre hitzigen Blicke trafen, spürte Reita, wie sein Kunde erzitterte. Was er nicht wusste, war, dass dies an dem Ausdruck in Reitas Pupillen lag. Ein Ausdruck wie ihn noch nie jemand von ihm gesehen hatte und nicht einmal er selbst kannte. Wie die tiefe Glut eines Feuers. Zuerst verschoben sich Rukis Mundwinkel nur ganz unauffällig. Doch schliesslich hoben sie sich so weit an, gruben sich in die Wangenhaut, dass es ein Lächeln erzeugte. Seine Wirbelsäule drückte sich durch, als er den Kopf hob, als wäre er sehr schwer, und die Arme um Reitas Nacken schlang. „Mein Name ist Ruki“, verriet er mit so leiser Stimme, dass es nur für Reitas Ohren gedacht war. So bedeutungsschwer als leicht sprach er es aus. Reitas Mund hatte sich leicht geöffnet und er sah seinen Kunden an, der nun nicht mehr einfach fremd war. Er wehrte sich nicht, als der andere ihn herumdrehte. Der Mann dessen Name er jetzt wusste, oder wenigstens ein Name. Ruki. Sein Kunde stieg über Reita, platzierte sich, so dass er alles sah, alles berühren, und alles entkleiden konnte. Reita hatte die Augen für eine Sekunde geschlossen und fühlte die Hände von Ruki an seinen Hüften, die Beinkleider loswerdend, spürte sie über seine Rippen tanzen, seine kraftvollen Schultern zurückbeugen…oder tat er es selbst? Wo waren seine Hände , ihre Hände? Sie streckten sich aus, sie fanden sich und wurden über ihre Köpfe gehoben. Plötzlich Kälte an seinen Handgelenken. Reita riss die Augen auf, Rukis Gesicht schwebte vor ihm, dieses eine ganz besondere Lächeln auf den Lippen. Und doch war jedes Lächeln, welches er bisher von dem Kleinen gesehen hatte anders gewesen. Ruki glitt grinsend tiefer, doch Reita merkte, dass etwas nicht mehr stimmte. Seine Hände. Er rüttelte. Legte den Kopf in den Nacken und sah spiegelverkehrt wie seine Hände mit Handschellen an das dünne Bettgestell gefesselt waren. Überrascht flogen seine Augen auf. Woher…?! Und woher…?! Als Reita wieder zu Ruki runter sehen wollte, war dieser plötzlich wieder vor ihm. Doch anstatt etwas fragen zu können, fing sein eigener Körper an zu beben. Reita~ Hatte er gerade…? „Reita…~“, wiederholte Ruki sanft. Reitas Augen flatterten zu. „Reita…~“ Die Silben streiften seine Wange. Er wollte es sagen. Sagen… „Ru…ki…“ Wie ungewohnt, wie neu es sich auf seiner Zunge anfühlte. Wie weich und doch erregend, die Buchstaben sich an seinen Gaumen schmiegten. „Ruki…~“ Eine schmerzliche Sehnsucht lag in seiner Stimme. Wäre es dieser Mann, der es ihm geben würde? Geben was er wollte? Kannte dieser Mann ihn besser als jeder sonst? War er der Einzige, dieser Eine Einzige der wusste, wie man mit ihm umgehen sollte? Der die Inschrift verstand und der ihm eine andere Welt eröffnen würde? Reitas Augen waren geschlossen, Rukis Haut an seiner. Überall. Nun waren es seine Beine die sich willig spreizten, sein Rücken der sich willig durchstreckte und seine eigene weisse Haut die mit Malen geziert wurde. Und Reita genoss es. Immer wieder öffneten sich seine Augen, diesen Mann, Ruki, sehen zu können, beobachten zu können, nur um sie dann wieder unentschlossen zu schliessen, da es sich einfach zu gut anfühlte um von diesem anderen Sinn abgelenkt zu werden. Ruki streichelte ihn, berührte ihn an allen Stellen, die er so mochte, an denen er so empfindlich war und entlockte ihm immer wieder aufs Neue ein Stöhnen, ein atemloses Keuchen und ein verlangendes Brennen. Erst in der Brust, dann im gesamten Körper. Dann spürte er wieder Rukis Gesicht ganz nah an seinem. Seine Lippen fast die eigenen berührend und der Blick auf ihm nur für ihn in diesen honigfarbenen Augen lebend. Also öffnete auch Reita die Augen und sie ruhten aufeinander, ineinander. Und plötzlich war alles ruhig und richtig. Es war still und es war gut. Und dann war der Moment vorbei, Ruki hob Reitas Schenkel an, dieser schlang seine Finger um das Metall, weitete sich, verspannte sich und Rukis Spitze trieb tief in ihn. Weiter und fester, gab ihm ein Gefühl, das er zum ersten Mal verspüren durfte. Nicht lange hielt Ruki an, gleich drang er weiter, jeder der Stösse wurde von unbändiger Kraft geführt, wie Reita es ihm nie zugetraut hätte und er wurde ins Laken genagelt. Das Gestell schepperte unzüchtig, die Bettfüsse kratzten über den Boden. Ruki hatte die Macht über Reitas Körper, er bestimmte die Schnelligkeit und die Heftigkeit, spannte die Haut noch weiter an und reizte die Stellen, die er wollte. Quälend langsam, genoss es mit Verzicht zu foltern und mit Lippen zu süssen. Reita konnte sich kaum bewegen, war wehrlos unter ihm. Alle möglichen Körpersäfte vermischten sich in ihrer Ekstase, Schweiss und Blut, Speichel und verflüssigte Lust. Das Spiel verschwamm, wurde mal klar, dann wieder tiefe, vernebelte Begierde, Trieb und Gefühl vermischt. Ruki riss ihn mit, sie wurden in einen haltlosen Strudel gezogen, bis sie nur noch die Vereinigung ihrer Körper spürten. Immer und immer wieder, immer und immer heftiger. Doch Reita wurde nicht in zwei Hälften gerissen. Er wurde vervollständigt. Und so gingen auch ihre schreienden Stimmen und ihre Namen ineinader, ein Bündnis ein. Danach kam eine lange Zeit, wo Reita sich nicht genau erinnerte was passierte, ob überhaupt etwas geschah. Denn als er langsam aus seiner Trance zurückkam, hatte er die Hand in Rukis Haaren vergraben, streichelte sanft hindurch und hatte an irgendeinen Punkt gestarrt. Der kleine, schmale Körper lag immer noch auf ihm, doch anders als zuvor, wo er Seinen noch genommen hatte, ihn dominiert hatte, wie nie etwas sonstiges, lag er jetzt ganz ruhig. Das gleichmässige Atmen hob und senkte den Torsos leicht. Ob er schlief? Reita hatte ohne nachzudenken weitergemacht mit dem zärtlichen Streicheln. Nun sah er, dass auch seine andere Hand auf Rukis Rücken lag und sein eigener Puls still vor sich hin ging. Schon eine ganze Weile mussten sie so daliegen. Rukis Kopf bewegte sich über Reitas Brust, raschelte leicht und sah dann zu ihm auf. Schweigend sahen sie sich an. Betrachteten sich wie…nun wie Männer die eben fremd waren und doch…sich kannten, als hätten sie sich immer gekannt… Wie zwei Möwen, die sich zum ersten Mal sahen und doch wussten, dass sie gleich waren… Und dann war auch dieser Moment vorbei, Ruki stand auf und zog sich an. Reita rieb seine Handgelenke, schwieg als er das angenehme Pochen in seinem Unterleib spürte und auch er erhob sich, kleidete sich ein. Abermals schweigend, aber dieses Mal ein Schweigen, das Ruhe aber auch Ungewissheit ausstrahlte, streckte Ruki dem Stricher ein neues Bündel Geld hin. Reita zögerte. Er zögerte sehr lange. Selbst als sie draussen vor dem Hotel standen und er das Bündel schon in der Hand hielt, zögerte er noch. Doch Ruki nickte ihm leicht zu, stieg ins Auto und fuhr mit leisem Brummen davon. In dieser Nacht…wo keine Fragen gestellt worden waren…da fingen sie an, sich Fragen zu stellen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)