Übung macht den Meister von Empress-Aiyo (Eine kleine Sammlung von Girugamesh-Lektionen) ================================================================================ Kapitel 3: Lektion 3- Wie man Shuu erst zur Weißglut treibt und ihn dann ungewarnt überrumpelt ---------------------------------------------------------------------------------------------- "NIIIII!!!!" Die tiefe und höchst aufgebrachte Stimme des Bassisten hallte durch das ganze Haus. Wutentbrannt stürmte der große junge Mann durch jedes einzelne Zimmer und hinterließ dort Chaos wie nach einem Tornado. Wie bei einem Erdbeben zitterten die Schränke, sämtliche Möbel im Haus. Die Lampen flackerten, so als würden sie Shuus Wut spüren. Er war bis auf den kleinsten Muskel geladen und hatte seine Hände schon seit zehn Minuten zu Fäusten geballt. Er konnte es nicht fassen, wie konnte Nii nur soetwas tun? "NIIII!!!!", brüllte der junge Mann erneut, doch auch dieses Mal bekam er keine Antwort von dem Gesuchten. Der wäre ja auch schön blöd gewesen... Doch wirklich nirgens war Nii zu finden, nicht einmal ein Haar fand Shuu. "Wo ist der Kerl bloß hingekrochen?", fragte er sich ratlos, dennoch war seine Wut größer als das gesamte Haus und die kilometer lange Straße vor der Tür. Er konnte es einfach nicht fassen. Er konnte es einfach nicht...!! Shuu konnte den Gedanken garnicht zu Ende denken, da überfiel ihn schon der nächste Wutanfall. Normalerweise war er nicht der Typ, der Möbel umschmiss und Sachen durch die Luft warf, doch heute war eh alles anders als es eigentlich sein sollte. Zuerst wurde ihr, für heute dringend angesetztes, Fotoshooting abgesagt. Dann rief ihr Manager an und eröffnete ihnen, dass eine Tour für sechs Monate quer durch Asien und Europa geplant wäre. Danach meinte Ryo er hätte Zahnschmerzen und müsste zum Arzt, obwohl er eigentlich Satoshi beschäftigen sollte. Dann kam Shuu, nach einem stundenlangen Einkauf, schwer bepackt bis unters Kinn, in die gemeinsame WG und merkte, dass er seinen Schlüssel vergessen hatte. Er musste erst Satoshi anrufen, da Nii nicht an sein Handy ging und warten, bis ihr Sänger Heim kam, was unegefähr eine dreiviertel Stunde gedauert hat. Dann meinte Satoshi, dass er seinen Schlüssel ebenfalls vergessen hätte. Also mussten sie warten bis Ryo von seinem Arzttermin zurückkehrte, was wieder zwei einhalb Stunden in Anspruch nahm in denen Satoshi zu allem Überfluss auch noch dringend anfing aufs Klo zu müssen. Und kaum war Shuu dann endlich in seinem Zimmer angekommen und wollte sich ausruhen, er hatte sich gerade von dem letzten Wutanfall erholt, traf ihn gleich der nächste und nun war er eindeutig hinter Nii her. Denn genau dieser Nii hatte ihm doch tatsächlich seinen BASS geklaut!!!! Sein geliebter Bass stand immer genau an dem Punkt, zu dem Shuu grundsätzlich als erstes schaute, wenn er sein Zimmer betrat. Und heute war er WEG! Sein BASS war WEG!! Was sollte er bloß tun? Ganz klar: Nii suchen und ihn dafür verdreschen, denn Shuu mochte es überhaupt nicht, wenn man seinen über alles geliebten Bass anfasste. Nur mit spezieller Genehmigung, die drei Mal schriftlich bei ihm eingereicht werden musste, durfte man sich seinem größten Schatz überhaupt nähern. Und nun hatte Nii ihn! Da war sich Shuu zu 20.000% sicher. Doch wo steckte der Übeltäter bloß? Shuu durchsuchte die gesamte Bude, konnte allerdings keinen seiner drei Freunde finden. Wo steckten die bloß alle nur? Plötzlich kam sich Shuu irgendwie einsam vor. Nagut, sein Bass war weg. Aber wenn seine Freunde weg waren... Das war schlimmer als der Verlust seines Babys, oder fast genauso schlimm... Doch Fakt war: Sie waren alle weg! "Oh mein Gott! Wenn nun jemand sie einfach geklaut hat??", dachte Shuu erschrocken, doch nach wenigen Minuten verwarf er diesen unsinnigen Gedanken wieder und konzentrierte sich auf die Suche nach seinen drei, oft nervenden, Mitbewohnern. Wie, um alles in der Welt, hätte dieser Tag eigentlich noch schlimmer werden können? Dazu viel Schuu gleich etwas ein. Zum Beispiel hätte er Halluzinationen bekommen können. Er war gerade dabei wieder in Niis Zimmer zu stürmen um zum 10ten Mal dort zu suchen, da sah er aufeinmal seinen, über alles geliebten, Bass auf dem riesigen Bett liegen. Perplex stand Shuu in der Tür und starrte auf das Instrument. Als er sich wieder gefangen hatte stürmte er los, als plötzlich das Licht ausging und Shuu erschrocken aufschrie. Er drehte sich hastig in alle Richtungen um und tastete sich dann, mit schnell pochendem Herzen, zum Lichtschalter vor als er einen Lichtschein auf dem langen Flur sah. Er runzelte kurz die Stirn und luckte aus dem Zimmer in den Gang. "Hmm... Ist ja komisch...", murmelte er verwirrt und kratzte sich am Kopf. "Hab ich jetzt echt Halluzinationen?", fragte er sich dann und drehte sich wieder in Niis Zimmer um den Lichtschlater zu betätigen. Knips. "UUAAAAAAAHHH!!!" Shuu sprang wie von der Tarantel gestochen in den Flur zurück und starrte entsetzt vor Schreck in die grinsenden Gesichter seiner Bandkollegen. Ryo in der Mitte hatte eine kleine Torte in der hand auf dem Shuus Name stand, Kerzen brannten. Satoshi hielt eine Tüte in der linken und Nii eine in der rechten Hand in die Luft und alle begannen "Happy Birthday" zu singen. Ganz überrannt und verwirrt sah Shuu dem süßen Schauspiel zu bis er sich wieder fangen konnte und, nach drängender Aufforderung Ryos, die Kerzen ausblies. Der Kleinste war ganz hibbelig. Er hatte den Kuchen selbst gebacken und wollte nun unbedingt wissen, wie er dem Größeren schmeckte, was in dazu veranlasste dem Besagten eine ganze Hand voll in den Mund zu drücken und ihn damit fast zu ersticken. Hätte Shuu nicht schnell genug gekaut bzw geschluckt hätte er mit den Engeln im Chor singen können. "Sagt mal, was soll das alles eigentlich??", fragte Shuu nach der fast tödlichen Kostprobe von Ryos Backkünsten in die Runde. "Naja, du hast doch heute Geburtstag. Und da dachten wir, wir backen dir 'nen Kuchen und veräppeln dich ein wenig. war doch lustig.", grinste Satoshi und hatte sichtlich seinen Spaß an der Sache gehabt. "Und warum musstet ihr unbedingt meinen Bass klauen? Ich hab die halbe Bude wegen euch zerlegt...", maulte der Bassist und nahm sein Baby in den Arm. Pingelig, wie er in dieser Angelegenheit nun einmal war, polierte er das Instrument bis es überall glänzte während er Niis Entschuldigung zuhörte. "Tut mir echt leid, Shuu. Aber mir ist nichts anderes eingefallen um dich nicht an dein Zimmer zu verlieren.", sagte er zur Verteidigung. Da hatte Nii Recht. Wenn Shuu erst einmal die Tür seines Zimmers geschlossen hätte, dann wäre er den Rest des Tages nicht mehr zu sehen gewesen. Aber das war trotzdem kein Grund sein Instrument zu stehlen... Naja... Sein Zorn war aufjeden Fall weg. So ein Mist. Aber dafür hatte er einen schönen, wenn auch anfangs sehr nervenaufreibenden, Geburtstag gehabt. Und dafür war er seinen Freunden sehr dankbar. Wenn er sie nicht hätte, hätte er sich an diesem Tag wahrscheinlich selber "Happy Birthday" vorzupfen müssen. Wäre ja auch blöd gewesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)