Der letzte Kampf von Feuerblut (Satans finaler Schlag) ================================================================================ Kapitel 8: Der göttliche Wind ----------------------------- Hallo ihr Lieben! Also erstmal vielen Dank für eure Kommentare, sie waren wie immer toll!! *_* Dann wünsche ich euch Frohe Ostern und viel Spaß mit dem neuen Kapitel, was für die nächsten 2 Wochen auch leider das letzte sein wird, da ich ins Krankenhaus muss… (ich will nicht hin, ich will net operiert werden!). Aber sobald ich wiederkomme bekommt ihr das nächste Kapitel, versprochen! ;-) Hier an dieser Stelle auch noch vielen Dank an [[xXYOSUKE-FUMAXx] ] für den tollen Doujin von Jeanne! Hiermit widme ich ihr dieses Kapitel! Ich hoffe es gefällt ihr, aber natürlich auch euch anderen! :-) Hier übrigens der Link zu dem klasse Doujin: http://animexx.onlinewelten.com/doujinshi//doujinshi/favoriten/528684/48462/ Falls ihr wieder Musik dazu hören wollt empfehle ich euch einfach nochmal die Musik vom letzten Kapitel!! :-) Euch wunderschöne Ostern!! Ganz liebe Grüße Lisa-Marie91 Kapitel 8: Der göttliche Wind „Willst du mit mir ausgehen, Maron?“ „Lass deine blöden Witze!“ „Ich mache keine Witze, es war ernst gemeint! Das war eine Liebeserklärung. Ich habe mich schon in dich verliebt, als ich dich das erste Mal gesehen habe! Ich dachte, du merkst es irgendwann!“ War das alles gelogen? Menschen stellen ihr Leben oft infrage. Das war nichts Neues. Doch Maron stellte im Moment nicht nur ihr eigenes Leben infrage, sondern auch das von Chiaki. Nein, es war nicht gespielt gewesen, es war kein Witz gewesen, sondern es war ernst gemeint! Eine Liebeserklärung... Jeanne reagierte blitzschnell, verwandelte ihren Rosenkranz in einen Stab und schlug Chiaki damit an die Schienbeine, sodass er stürzte. Dann schoss sie blitzschnell zum anderen Ende des Saals. Sie wusste endlich, was sie zu tun hatte. „Chiaki, ich liebe dich!“, rief sie ihm entgegen, doch der Angesprochene schien sie nicht wahrzunehmen. Sindbad schnappte wutentbrannt einen Speer und warf ihn erneut nach Maron. Jeanne versuchte, auszuweichen, doch Chiaki lenkte den Speer mit Magie ab, sodass er sein Ziel doch noch traf. ‚Wie kann er Magie anwenden? Oh natürlich... Durch die Hilfe von Access…’, dachte sich Jeanne und blickte zurück, um den Speer zu verfolgen, doch zu spät. Scharfes Metall bohrte sich in ihren Oberschenkel und brachte die Kamikaze Diebin zum Absturz. Nicht genug, dass Jeanne getroffen war, sie flog auch noch in die nächste Vitrine hinein. Wimmernd vor Schmerzen zog sie sich den Speer heraus, was ihr schlussendlich einen Aufschrei entlockte. Er hatte die Hauptschlagader getroffen. Jetzt war es gleich vorbei. Endgültig. Maron spürte bereits, wie ihre Kräfte schwanden und schloss de Augen, um den Tod zu erwarten. ‚Immerhin geht es schnell... Man wird müde und schläft friedlich ein…’, dachte sie, doch ihr Inneres wollte nicht entspannen, schrie gegen die kommende Ruhe an, als ob es nicht in den ewigen Schlaf hinübergleiten wollte. Natürlich, Sindbad. Ihr Inneres schrie immer noch danach, ihn wieder gut werden zu lassen... Maron stand auf, warmes Blut lief über ihr rechtes Bein. „Vergiss es, noch gegen mich kämpfen zu wollen! Du stirbst! Du bist dabei, zu sterben!“, schrie Sindbad, doch Jeanne lächelte mit müden Augen. „Ja, ich sterbe. Doch vorher werde ich dich wieder zu dem Chiaki machen, den ich liebe“, sagte sie schwach, aber entschlossen. Sindbad schaute sie zum ersten Mal mit Furcht in seinen Augen an. „Das werde ich nicht zulassen!“, schrie Chiaki und hatte sich bereits die nächste Waffe geschnappt, doch Maron war schneller. Sie hatte Chiakis Arme geschnappt und sie gegen die Wand hinter ihm gedrückt, er sah sie wehrlos an, die Axt, die er sich geschnappt hatte, fiel klirrend und nutzlos zu Boden. „Es reicht, Chiaki. Komm wieder zu mir, bitte. Sei wieder du selbst, mir zuliebe. Ich liebe dich“, sagte Maron und küsste ihn. Sindbad versteifte sich und wehrte sich kurz, doch die Kamikaze Diebin ließ ihn nicht los. Maron legte all ihre tiefen Gefühle für Chiaki in den Kuss hinein, vermischt mit ihrer Magie, der Kraft von Jeanne D’Arc. Sie spürte, dass Chiakis Herz schneller anfing zu schlagen und sie sah, wie ganz langsam die Trübung in seinen Augen verschwand. ‚Ich muss weitermachen, ich darf... nicht aufgeben!’, dachte sie sich und beide wurden in ein helles Licht getaucht. Chiakis Herz machte einen Satz, seine Augen waren wieder klar und als er ihren Kuss erwiderte, mit einer Leidenschaft, die sie nicht von ihm erwartet hätte, wurde Maron bewusst, dass sie es geschafft hatte. Sie ließ seine Arme los und umschlang seinen Nacken. Das helle Licht verebbte ein wenig und Maron konnte erkennen, dass sein Gewand wieder weiß war und er seine Arme um ihre Taille gelegt hatte. Jeanne trennte sich von seinen warmen Lippen und merkte, wie sie sich zurückverwandelte. Ihre Kraft reichte noch nicht einmal aus, um ihre verwandelte Gestalt aufrecht zu erhalten. Erschöpft blickte sie dem nun wieder guten Sindbad in die Augen, der sie anlächelte. „Oh Chiaki…“, murmelte Maron, sie spürte kaum mehr, wie das warme Blut ihr Bein herunterlief. „Maron. Ich danke dir so sehr. Für alles“, sagte Chiaki und sah sie liebevoll an, als sie noch ein letztes Lächeln zustande brachte. „Chiaki ich... ich...“ Marons Augen trübten sich, dann schloss sie die Augen und sank in Sindbads Arme, der sie sofort auffing. „Maron! Oh Gott, Maron!“, rief Chiaki und legte seine Freundin vorsichtig auf den Boden. Auf einmal merkte er, dass er voller Blut war. Doch es war nicht das seine... War das etwa – Oh nein, Maron blutete, und zwar schwer. „Was soll ich nur tun?“ Hastig kramte Chiaki nach seinem Handy und rief seinen Vater an. „Vater, du musst schnell kommen, bitte! Maron, sie stirbt! Wo wir sind? Vor dem Museum für Waffen! Bitte beeil dich!“, schrie er und warf das Handy beiseite. Er hörte ein Wimmern. Doch von Maron konnte es nicht kommen, sie lag völlig still auf dem Boden und rührte sich nicht, vermutlich hatte sie das Bewusstsein verloren. Panisch überprüfte er ihren Puls und ihre Atmung, sie ging schwach, aber regelmäßig. Doch das Wimmern wurde lauter. Auf einmal begriff Chiaki. „Fynn?“, fragte er, das Geräusch wiederholte sich. „Ich... bin hier...“ Es war nicht lauter als ein Flüstern, doch Chiakis Sinne waren so geschärft, dass er die Richtung ausmachen konnte und sah Marons Engel in einer zersplitterten Vitrine liegen. „Oh Gott, Fynn!“ Chiaki stürmte auf das kleine Geschöpf zu. Der linke Flügel war seltsam abgewinkelt und Blut lief aus einer Wunde an ihrem Rücken. Vorsichtig hob Chiaki den Engel in seine Hände. „Ich spüre es...“, flüsterte das kleine Wesen wie im Fieberwahn. „Sie stirbt... Maron stirbt... Ich kann es fühlen. Chiaki, es ist vorbei!“ Leidend schloss Fynn die Augen, doch Chiaki kämpfte mittlerweile mit den Tränen. Es war alles seine Schuld! „Nein!“, stieß er mit zusammengepressten Zähnen hervor. „Es ist nicht vorbei! Ihr werdet beide überleben, dafür sorge ich!“, sagte er entschlossen und stand mit dem Engel auf. „Wo ist... Access?“, fragte Fynn, doch der Schwarzengel war nicht mehr da. „Verschwunden, zu seinem Glück. Wenn ich den in die Finger kriege, dann vergesse ich mich... Ich muss euch hier rausbringen. Fynn, kannst du hier für Ordnung schaffen? Hast du noch die Kraft dazu? Wir sollten einen Unfall oder so vor dem Museum inszenieren, um Marons Verletzungen zu rechtfertigen! Wir können nicht hier bleiben, sonst kommen wir in Erklärungsnot!“ Fynn nickte knapp und ihr Stirnstein fing an zu leuchten. Vitrinen wurden ganz, Blutflecken verschwanden, Waffen rückten an ihre Ausstellungsstandorte. Währenddessen hob Chiaki Maron behutsam in seine Arme und verließ mit ihr und Fynn das Gebäude. „Leg sie hierhin.“ Fynn deutete auf den Gehweg, wo Chiaki seine bewusstlose Freundin vorsichtig ablegte. Erneut leuchtete der Stirnstein von Fynn auf und ein Auto erschien, Chiaki erkannte sein eigenes Auto wieder, dass er zu seinem 17. Geburtstag von seinem Vater bekommen hatte. Es war völlig verschrammt und zerkratzt, außerdem war die Frontscheibe eingeschlagen und die Splitter lagen um Maron herum. „Sehr gut... Jetzt sieht es aus... Als ob ihr beide einen Unfall hattet...“, hauchte Fynn und lächelte kurz, bevor sie ebenfalls das Bewusstsein verlor. „Bitte... lasst mich nicht allein! Ihr müsst zurückkommen, alle beide! Fynn, Maron!“ Es fing an zu regnen. ‚Ich muss ihre Blutung stoppen. Und zwar schnell’, dachte sich der junge Mann, zog kurzerhand seine Jacke aus und knotete sie über der Wunde fest. Chiaki schluchzte laut, unfähig, noch irgendetwas sonst zu tun. Kurz darauf hörte er die Sirenen. Immer wieder blitzten die Lichter auf, jetzt versammelten sich zwei Krankenwagen um den „Tatort“. Kaiki Nagoya trat aus dem ersten Gefährt, sein Gesicht war blass, seine Miene besorgt. Wie betäubt trat Chiaki etwas zurück, doch er hielt immer noch Marons Hand fest. Ein Rettungssanitäter löste seine Hand behutsam von der Marons, während ein anderer Arzt ihn zur Rede stellte und die Absicht hatte, ihn ebenfalls zu untersuchen. Chiaki war unfähig zu sprechen, unfähig, sich irgendetwas auszudenken, was zu diesem tragischen Zustand geführt haben könnte. Er stand einfach da, die Haare feucht vom Regen und mit Tränen im Gesicht. Er hatte Maron getötet. Sie würde sterben, seinetwegen. Er hatte alles kaputt gemacht. Chiaki hielt die verletzte Fynn immer noch in seinen warmen Händen, sie war sein Hoffnungsanker, sein einziger Halt in dieser verzweifelten Situation. Als Chiaki das nächste Mal erwachte, war es um ihn herum warm, verwirrt räkelte er sich und ihn durchzuckte Schmerz, wo Maron ihn verletzt hatte... Maron? Wo war sie? Was war mit ihr? Und was war mit ihm? Chiaki erkannte den Raum um sich herum. Es war ein Krankenzimmer. Der junge Mann bemerkte, dass er etwas in der Hand hielt. Er entdeckte den kleinen, bewusstlosen Engel. Sanft stupste er ihn mit seinem Zeigefinger an. „Fynn? Hey, Fynn! Wach auf! Bitte!” ‚Ich muss ihren Flügel verbinden, sie ist verletzt. Oh wenn sie doch nur aufwachen würde!’ Chiaki suchte in seinem Nachtschränkchen nach einem Verband und fand zu seiner eigenen Überraschung tatsächlich einen. Behutsam verband er den linken Flügel und achtete darauf, ihn nicht einzudrücken. Dann schaute er sich ihre Wunde am Rücken an. Sie schien nicht tief zu sein. Chiaki nahm sich ein Tempo, tupfte etwas den Dreck ab und verband die Wunde ebenfalls. Dann legte er den Engel vorsichtig auf sein Kopfkissen und stand hastig auf, um endlich nach Maron zu sehen. „Soso, du scheinst ja wieder fit zu sein.“ Chiaki sah auf und schaute in das Gesicht seines Vaters, der soeben den Raum betreten hatte. „Vater, was ist passiert?“, fragte er und wollte sich aufstemmen, doch er wurde zurückgehalten. „Du brauchst Ruhe. Bitte, leg dich wieder hin, Chiaki!“, sagte Kaiki und setzte sich ihm gegenüber. „Wie geht es Maron? Bitte, sag mir, wo sie ist, ich muss zu ihr!“, rief Chiaki aufgeregt, doch sein Vater schüttelte den Kopf. „Du musst dich erst einmal beruhigen. Stress ist nicht gut für dich. Maron ist... nun ja… sie liegt auf der Intensivstation“, sagte der Arzt geknickt und Chiakis Augen weiteten sich um eine Spur. „Ist sie... was ist mit ihr?“, fragte er, doch eigentlich wollte er die bittere Wahrheit nicht hören. „Sie hat sich mehrere Rippen gebrochen. Außerdem hat sie viel Blut verloren. Sie ist momentan noch bewusstlos, wir hoffen, dass es mit ihr wieder bergauf geht. Glücklicherweise hat keine der gebrochenen Rippen die Lunge durchstoßen, sonst hätten wir ein ernsthaftes Problem gehabt. Doch ich kann dich nicht anlügen, Chiaki: Ihr Zustand ist alles andere als gut. Auch du bist verletzt und hast einen Schock erlitten. Bitte sag mir, was passiert ist! Hattet ihr einen Unfall?“, fragte Kaiki besorgt. „Ja... ich... wir... Maron und ich wollten nach Hause fahren und da war plötzlich dieses große Tier auf der Straße und ich wollte ausweichen... dabei haben wir den Unfall gebaut. Und Maron ist durch die Frontscheibe geflogen...“, erklärte Chiaki und betete, dass seine Ausrede halbwegs gut war. „Das erklärt ihre enormen Verletzungen. Aber wie konnte sie nur durch die Frontscheibe fliegen? Der Sicherheitsgurt hätte sie halten müssen...“, rätselte Kaiki. „Keine Ahnung...“, stöhnte Chiaki und ließ sich wieder ins Bett sinken. „So ist es brav. Bleib noch etwas liegen, dann bringe ich dich heute Abend zu Maron. Ihre Freundin Miyako ist bei ihr...“ Der Arzt erhob sich. „Wann kann ich hier wieder raus?“, fragte Chiaki sofort und sein Vater schaute ihn etwas nachdenklich an. „Du musst mindestens noch einen Tag hier bleiben. Deine Verletzungen sind nicht schwer, aber ich will dich noch etwas unter Beobachtung haben. Ruh dich aus, schlafe, und werde gesund“, sagte er noch, bevor er das Zimmer verließ und Chiaki mit seinen verwirrten Gedanken allein ließ. Chiaki war kurz vor dem Eindösen, als er plötzlich neben sich eine Regung wahrnahm: Zwei kleine Augen öffneten sich blinzelnd, dann entfuhr dem kleinen Geschöpf ein Stöhnen. „Was ist passiert?“, fragte der kleine Engel und sah sich verwirrt um. „Fynn! Du bist aufgewacht! Gott sei Dank!“ Chiaki schloss den Engel in den Arm, so glücklich war er. Fynn hingegen schien leicht verwirrt. „Chiaki? Wo ist Maron? Oh, ich erinnere mich an alles, der Kampf... Jeanne... Wie geht es Jeanne?“, fragte sie sofort und schrie kurz auf, als sie sich aufzusetzen versuchte. „Die wichtigere Frage lautet wohl eher, wie es dir gerade geht. Maron geht es den Umständen entsprechend gut. Sie hat mehrere gebrochene Rippen und sie hat viel Blut verloren. Sie ist noch nicht bei Bewusstsein. Du hast dir wohl den linken Flügel gebrochen, Fynn!“, stellte Chiaki fest und Fynn presste vor Schmerz die Augen zusammen. „Wir müssen jetzt zusammenhalten, du und ich!“ * „Sie sind sich dessen bewusst, dass dies hier eine Intensivstation ist, meine junge Dame?“ Die Krankenschwester sah Miyako scharf an. „Das weiß ich doch! Aber sie ist meine beste Freundin! Und ich gehe doch gleich wieder! Ich weiß selbst, dass sie viel Ruhe braucht! Aber sie… sie…“ In ihren Augen bildeten sich Tränen, als sie ihre Freundin sah, die Worte gingen ihr für kurze Zeit verloren. „Wie konnte das nur passieren?“, flüsterte sie leise. Sanfte Hände legten sich auf ihre Schultern. „Sie haben zehn Minuten. Aber nicht mehr! Ich lasse Sie hier nur rein, weil Dr. Nagoya es ausdrücklich erlaubt hat!“, sagte die Schwester, ihre Gesichtszüge hatten sich entspannt und sie verschwand in einem Patientenzimmer. Miyako war allein. Allein mit ihrer Freundin Maron, die regungslos auf dem weißen Bett lag. Die Schwarzhaarige setzte sich lautlos neben sie. Ihre Finger zitterten, als sie ihrer Freundin sanft die Wange streichelte. „Wenn ich doch nur wüsste, was passiert ist! Du kannst es mir nicht erzählen… Oh Maron! Wo sind nur die Zeiten geblieben, in denen wir uns alles erzählt haben? Ich vermisse sie so! Du hast ein zweites Leben geführt, hast eine zweite Identität gehabt, ohne mein Wissen hast du dich so vielen Gefahren gestellt und dich noch zu allem Überfluss vor mir schützen müssen! Du warst gezwungen, nicht zu reden… Aber wen hattest du sonst außer mir? Niemanden! Und ich? Ich habe die Zeichen nicht erkannt. Ich habe nicht gesehen, dass du Hilfe brauchst… Aber das war die Vergangenheit. Was ist mit dem Hier und Jetzt? Ich dachte, dass du nun glücklich wärst mit Chiaki und ihr euch gegenseitig beschützt. Ich dachte, dass du bei ihm in Sicherheit wärst. Ich dachte, dass er dich immer beschützen würde, egal wie viel es kosten mag! Ich dachte… vielleicht hätte ich dir so Manches leichter machen können! Vielleicht hätte ich…“ Miyako stockte, sie merkte, dass ihr Selbstgespräch sich in eine Richtung entwickelte, die sie ungern zuließ: Sie fing an zu spekulieren. Sie war Polizistin durch und durch und sie brauchte Fakten und keine Spekulationen! „Ich kann nicht ändern, was schon geschehen ist. Jetzt will ich die Gegenwart ändern und kann es nicht. Ich bin unnütz. Ich bin eine ganz schlechte Freundin.“ Schweigen herrschte im Raum, das stetige Piepen von Marons Herzgerät war das einzige Geräusch. „Wach doch auf, Maron! Bitte… wach auf!“, flehte Miyako, doch Marons Augen blieben geschlossen. Miyako sah die Bewegung aus den Augenwinkeln. Marons Brustkorb hob sich plötzlich und Miyako fing an zu strahlen, weil sie dachte, ihre beste Freundin hätte sie erhört und würde erwachen… Doch die Atmung setzte aus. Erst stockend, dann komplett. Die Herztöne gingen schneller piepend herunter. Miyako schien zuerst starr vor Schock, dann rannte sie zur Intensivstation hinaus und brüllte panisch nach einer Schwester. Vielleicht würde sie doch noch dazu kommen, ihre Freundin zu retten… * Maron schlug die Augen auf. „Wo bin ich?“, fragte sie laut. Ihr fiel zuerst auf, dass ihre Umgebung seltsam hell war. Überall strahlte es weiß um sie herum. Sie konnte keine Konturen erkennen, keine Wände, rein gar nichts. „Du bist bei mir, Maron. Endlich“ , sagte eine tiefe Stimme, doch die Brünette konnte nicht sagen, woher sie konkret kam. Auf einmal begriff sie und ihre Augen weiteten sich. „Bin ich...? Bin ich tot?“, fragte sie und bemerkte, dass sie gar nicht mehr verletzt war. Was war mit ihren Wunden? Was war mit Chiaki? Und Fynn? Und Access? „Nein. Du bist bei mir. Dein Körper ist ohne Bewusstsein. Komm hier hinein Maron, da können wir uns besser unterhalten!“ Auf einmal sah das Mädchen ein Tor, welches plötzlich aus dem Nichts erschienen war. „Werde ich... sterben, wenn ich dort hindurch gehe?“, fragte sie zögerlich, doch ihre nackten Füße taten bereits einen Schritt vor. „Nein. Dein Körper wird in einen noch tieferen Schlaf fallen“ , sagte die Stimme und Maron ging einigermaßen beruhigt durch das Tor. „Du hast den göttlichen Wind eingesetzt Maron, du wurdest selbst zum göttlichen Wind, als du Chiaki wieder auf die gute Seite gezogen hast! Du musst wissen, dass du viel Macht in dir besitzt, die dich schützt und dir außergewöhnliche Gaben verleiht. Du hast Chiaki gerettet, mit meiner Kraft, die ich nur einem einzigen Menschen geschenkt habe. Es ist die stärkste Form der Liebe, manchmal von den Engeln auch der göttliche Wind genannt. Und ich habe sie dir geschenkt, Maron.“ * „Dr. Nagoya! Schnell! Etwas stimmt bei Fräulein Kusakabe nicht!“ Die Krankenschwester schien panisch, Kaiki kam sofort in den Raum hinein. Die Intensivstation war nicht gerade geräumig, überall standen Gerätschaften herum. Kaiki sah sofort auf den Bildschirm, der Marons Herztöne anzeigte. Sie gingen rasant runter. „Sie hört auf zu atmen! Schnell, das Beatmungsgerät!“ Beinahe zeitgleich wurde ihm das Instrument gereicht, der Arzt, der Chiaki so ähnlich sah, legte es an Marons Mund und sah wieder einigermaßen beruhigt, wie sich die Lunge hob und senkte und die Herztöne wieder einen einigermaßen regelmäßigen Rhythmus beschrieben. Marons Augen waren geschlossen und sie sah nicht gut aus. Überall war sie mit Verbänden gefesselt und ihr war sämtliche Farbe aus dem Gesicht gewichen. Dr. Nagoya trat näher an sie heran und streichelte ihr sanft über die Haare, während er sich fragte, wie er diese Situation nur Chiaki erklären sollte. „Doktor? Ist sie...?“, fragte die Krankenschwester besorgt. „Ja. Sie ist ins Koma gefallen“, sagte Kaiki Nagoya und mit einer verborgenen Träne im Augenwinkel verließ er den Raum, in dem das Herzgerät immer noch regelmäßig piepte. Wütend donnerte seine Faust gegen die Glasscheibe, als er sich mit der anderen Hand zeitgleich die Träne wegwischte. Er hatte so sehr gehofft, Maron retten zu können, sie für Chiaki zu retten. Dies hätte die Beziehung zu seinem einzigen Sohn vielleicht wieder retten können, etwas anheben oder vielleicht sogar freundschaftlich verändern können. Doch seine letzte Hoffnung lag im Sterben, und das nur ein Zimmer nebenan. Doch Dr. Nagoya würde Maron nicht aufgeben. Er würde auch Chiaki nicht aufgeben. Und doch hallten ihm seine eigenen Worte immer wieder in den Ohren wider: „Sie ist ins Koma gefallen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)