Welcome to Hetalia-Academy! von abgemeldet (der (un-)gewöhnliche Alltag einiger Teenager) ================================================================================ Kapitel 1: Der erste Tag ------------------------ Der erste Tag Roderich gab sich keine Mühe sein Gähnen zu verbergen. Er war kurz davor im stehen einzuschlafen. Wieso muss Schule immer so früh anfangen? Er könnte jetzt schön in seinem Bett liegen, sich in seine Decke kuscheln und von Apfelstrudel träumen. Oder vom Klavierspielen. Oder von Gilbert...  Nein, diesen Gedanken sollte er lieber nicht zu Ende denken, jedenfalls nicht während Gilbert direkt neben ihm stand. "KOMM ENDLICH WEST!" Rief Gilbert in einer ohrenbetäubenden Lautstärke durch das Haus. Schön, Ludwig, oder wie Gilbert ihn nannte: West, hielt sich im ersten Stock des Hauses auf, doch für Roderich galt das nicht und das impertinente Klingeln in seinen Ohren bestärkte ihn in der Vermutung, dass es auf Dauer gesünder für sein Gehör wäre, wenn Gil davon absehen würde zu schreien, solange andere Menschen DIREKT NEBEN IHM STEHEN. Ludwig hastete die Treppe herunter und zupfte etwas nervös an seiner Schuluniform herum. Gilbert schnaubte. "Mir ist schon klar, dass du an deinem ersten Tag in der Highschool hübsch aussehen willst um die Mädels zu beeindrucken, aber glaub mir, das ist bei dir vergebene Liebesmüh." Ludwig verpasste seinem Bruder einen leichten Schlag auf den Hinterkopf und zu dritt machten sie sich auf den Weg zur Schule. Auf dem großen Parkplatz vor der Schule ließ Gilbert die anderen beiden plötzlich stehen und rannte zu seinen Senior-Freunden. Gilbert, Francis und Antonio, die schlimmsten Freunde die man sich suchen kann und trotzdem irgendwie bei jedem beliebt, wenn man nicht gerade das Opfer ihres letzten Streiches war. Ludwig sah Roderich an, sein Blick war sehr ernst und wirkte auf viele ein wenig angsteinflößend, doch sie waren praktisch zusammen aufgewachsen und Roderich wusste, dass Ludwig nur versuchte seine Nervosität zu verbergen. "Komm schon." sagte er. " Gehen wir rein und besorgen wir dir deinen Stundenplan und in der Pause führ ich dich ein wenig herum, wenn du willst." Ludwig nickte und lächelte schwach. "Das wird schon." Erklärte Roderich und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. Und tatsächlich sollte Ludwigs erster Tag nicht annähernd so schlimm sein, wie dieser befürchtet hatte.  In den ersten zwei Stunden hatte er Kunst, ein Fach, dass er eigentlich schon immer recht gern gemocht hatte, auch wenn er absolut talentfrei war. Ein Italiener, der sich bei Ludwig aufgeregt als Feliciano vorgestellt hatte, verbrachte die gesamte erste Stunde damit ihn voll zu quatschen und da es sich um Kunstunterricht handelte wurden sie weder unterbrochen noch zurechtgewiesen. Am Ende der ersten Stunde kannte Ludwig Felicianos Lieblingsessen, Lieblingsbücher, Lieblingsmusik, Lieblingsfächer, Lieblingsfarbe, Lieblingsgetränk, Lieblingsfilme und dazu noch seine halbe Familiengeschichte nebst Stammbaum. Dann unterbrach sich Feliciano mitten im Satz und entschuldigte sich wortreich dafür, dass er so viel redete und nie zuhörte, also war es in der zweiten Stunde an Ludwig zu erzählen. Er berichte von seinen Hobbys, seiner Familie und eben dem ganz alltäglichen Leben. Seine Befürchtungen er könnte Feliciano damit langweilen schienen unbegründet. Der kleine Italiener lauschte gebannt und fragte nach und als Ludwig erzählte, dass er gerne Kuchen backe war Feliciano hellauf begeistert und schlug vor einmal zusammen zu kochen. "Ich bringe dir bei wie man Pasta macht und du zeigst mir dein liebstes Kuchenrezept, ve!"  Am Ende der Stunde gingen sie gemeinsam auf den Pausenhof und unterhielten sich angeregt über die für sie neue Schule. Ludwig stellte etwas erleichtert fest, dass er immerhin nicht der Einzige war, der vor seinem erste Schultag nervös gewesen war. Gilbert sah, dass Ludwig gemeinsam mit einem anderen Jungen den Pausenhof betrat und, auch wenn er das nicht offen zugegeben hätte, war erleichtert, dass sein Bruder jemanden kennen gelernt hatte. Er wusste wie nervös West gewesen war, auf eine neue Schule zu kommen und kannte auch dessen Schwierigkeiten damit auf Menschen zu zu gehen. "Hey Gil." sagte Francis und stieß ihn von der Seite an. "Antonio versucht's schon wieder." Gilbert verdrehte die Augen und beobachtete Antonio bei seinem gefühlt tausendsten Versuch Lovino um ein Date zu bitten.  Kurze Zeit später gesellte sich Antonio zu ihnen und rieb seinen Kopf an der Stelle wo sich bereits jetzt eine leichte Beule abzeichnete. "Heute hat er aber besonders herzlich zugeschlagen."  Stichelte Gilbert.  "Aber nein, mon cher Gil, das tut er doch immer." Behauptete Francis breit grinsend. "Haha, sehr lustig."  schniefte Antonio. "Wieso gibst du es nicht endlich auf?" "Das weißt du doch, Gil." erklärte Francis und versuchte möglichst ernst zu klingen.  "Lovino hat eigentlich ungeahnt tiefe Gefühle für unseren Toni und ist sich dessen nur nicht bewusst." "Ja, du hast es erfasst." Erklärte Antonio und lächelt nun auch ein wenig. "Es ist so wie mit dir und Arthur, mit dem einzige Unterschied, dass Lovi mich tatsächlich mag und ich mir nicht nur einbilde, dass es ihm einfach schwer fällt seine Emotionen auszudrücken." Alle drei lachten. "Und wie sieht es mit deinem Liebesleben aus, Gil?"  Fragte Antonio. Gilbert wollte schon zu einer ausschweifenden und detailreichen Antwort ansetzen da fuhr Francis dazwischen. "Denk dran, mon cher, er hat nicht nach deinem Sexleben gefragt. Das kennen wir zu genüge." Antonio schnaubte und Gilbert schwieg. Gerade eben war Roderich auf den Schulhof getreten.  Er lachte laut und unterhielt sich mit Elizabeta, sah nicht einmal in die Richtung des Trios. Einige Minuten vor Beginn der Stunde kam Arthur, der schon die ganze Pause lang auf dem Hof hin und her gelaufen war um mit den verschiedensten Leuten zu sprechen, auf das Trio zu.  "Ihr habt, mal wieder, einen Antrag auf Clubgründung gestellt?" Fragte er ohne Umschweife und wirkte leicht genervt. Kein Wunder, wenn man bedachte, dass sie diesen Antrag mindestens einmal im Monat stellten und Arthur, der seit ihrem zweiten Jahr Schulsprecher war, sich um alle Anträge kümmern musste. "Und? Was ist diesmal eure geniale Idee? Ist es wieder ein Pornofilm-Club? Oder wollt ihr diesmal vielleicht lieber selbst welche drehen?" "Eigentlich nicht, aber das könnten wir zwei ja mal privat ausprobieren." Provokant öffnete Francis die oberen Knöpfe seines Hemdes. "Sei still Froschfresser, lass die Erwachsenen sich unterhalten und wenn du brav warst kriegst du nachher einen Lolli." Antonio grinste und Francis hob eine seiner perfekt geschwungenen Augenbrauen. "Eigentlich hatten wir uns diesmal überlegt eine Art Partnervermittlung zu machen."  Erklärte Gilbert schnell um eventuellen Kommentaren in Richtung »Lolli« vor zu beugen. Wenn Francis und Arthur erst einmal richtig loslegten gab es kein Halten mehr. "Du weißt doch, dass viele zu den verschiedenen Tanzveranstaltungen der Schule ohne Partner kommen. Das liegt bei den meisten nicht daran, dass sie keinen Partner wollen, sondern daran, dass sie sich nicht trauen jemanden zu fragen. Diese Leute sollen zu uns kommen, wenn sie wollen. Wir unterhalten uns ein wenig mit ihnen, stellen ihnen ein paar Fragen und suchen dann nach passenden Dates." Arthur wirkte einen Moment ernsthaft überrascht ob dieser guten Idee. "In Ordung" Sagte er irritiert und runzelte leicht die Stirn. "Wir werden sehen, schätze ich." "Danke Kumpel." Sagte Gilbert. Das war praktisch die Bestätigung. Wenn Arthur seine Zustimmung gab tat der Direktor es ebenfalls. Da Herr Constantin keine Lust hatte sich mit so etwas näher zu beschäftigen verließ er sich in diesem, wie in vielen anderen Punkten auf Arthurs Urteil und darauf, dass sein Stellvertreter, Herr Augustus ihn schon vor einer größeren Dummheit bewahren würde.  "Also, Artie? Was hast du jetzt?" "Doppelstunde Geschichte mit dem alten Fritz." Gilbert strahlte. "Ich auch! Das wird großartig!" Herr Friedrich oder der alte Fritz, wie er von den Schülern genannt wurde war Gilberts Lieblingslehrer und zusammen mit Arthur würde es mit Sicherheit nicht langweilig werden. "Wollen wir?" Arthur nickte, hakte sich bei Gilbert unter und gemeinsam gingen sie zum Unterricht. Es war sogar noch besser als Gilbert erwartet hatte. Das neue Thema war Europa und jeder durfte sich ein Land auswählen, dass er bei einem gespielten EU-Gipfel in der folgenden Stunde vertreten sollte. Nach einer kurzen Diskussion ob es nicht interessant wäre Preußens potenzielle Meinung ebenfalls mit einzubeziehen wählte Gilbert resigniert Deutschland. Er überflog kurz seine Blätter und markierte einige Ideen zum Thema Klimaschutz. Er würde nachher Ludwig fragen, der kannte sich mit so etwas immer gut aus. Auch Arthur wirkte hoch zufrieden und las eifrig das Informationsmaterial über die Britische Umweltpolitik, das der alte Fritz ihm gegeben hatte. Die nächste Pause verbrachte Ludwig damit Gilbert die wichtigsten Ansätze der deutschen Umweltpolitik zu erläutern und Gilbert machte sich eifrig Notizen. Als es schließlich Klingelte wurde Ludwig schüchtern von der Seite angesprochen. Es war Feliciano, der mit ihm zur nächsten Stunde gehen wollte und Ludwig war erfreut, dass der kleine Italiener ihn nicht vergessen hatte. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg, Feliciano wie immer ein wandelnder Wasserfall von Worten.  Ludwig lächelte still. Er mochte Felicianos Gesellschaft, aber der Junge redete wirklich genug für drei. Auch während der gesammten Mathestunde war er nicht für mehr als zwei Minuten am Stück still, was der Asiate neben ihm, der sich am Anfang der Stunde als Kiku vorgestellt hatte, mit einem missbilligenden Stirnrunzeln quittierte. Trotzdem verließen die drei am Ende der Stunde gemeinsam den Klassenraum und nun schien Kiku auch kein Problem mehr damit zu haben sich zu unterhalten. Seine Eltern waren Japaner, er mochte Mangas und Nudelsuppen, doch mehr war In der kurzen Pause zwischen zwei Stunden nicht aus ihm herauszubekommen. In der sechsten Stunde hatte Kiku Informatik. Er liebte dieses Fach und, auch wenn er natürlich nicht angeben wollte, war Recht gut darin. Doch es stellte sich heraus, dass er nicht der einzige Schüler mit einem Talent dafür war.  Ein lauter und fröhlicher Junge, der keinem Wort des Lehrers die geringste Beachtung schenkte und der Kiku erst einmal nach der Aufgabenstellung fragen musste, weil "dieser Pauker sich so kompliziert ausdrückt, dass klar ist, dass er entweder an einer Verschwörung gegen die Schüler dieser Welt beteiligt ist oder aber von Aliens entführt wurde, die ihm eine Gehirnwäsche verpasst haben." erledigte die Aufgabe ebenso schnell wie Kiku. Der Lehrer schien überrascht, dass jemand vor Ende der Stunde fertig war, und dann gleich zwei Schüler. Er wies sie an bereits jetzt die Hausaufgaben zu machen und als sie auch damit weit vor Ende der Stunde fertig waren entließ er sah frühzeitig vom Unterricht und sagte er wolle sehen ob er bis zum nächsten Mal nicht eine Aufgabe finden könnte, die ihrem Niveau entspräche.  "Ha!" rief der Junge und stieß mit der Faust in die Luft.  "Ich war so großartig, dass dieser Idiot gar nicht wusste wo ihm der Kopf steht. Du warst aber auch nicht schlecht." fügte er an Kiku Gewand hinzu. "Wie heißt du?" "Kiku." "Ich bin Alfred." Erklärte der Junge großspurig und streckte seine Hand aus. Kiku nahm sie etwas unsicher und schüttelte sie. Der Junge hatte einen festen Griff und nachdem er losgelassen rieb sich Kiku unauffällig die schmerzenden Finger. "Also, dann, wo wir doch jetzt früher Schluss haben, wollen wir zusammen noch etwas trinken gehen?" Kiku nickte, er wollte schließlich niemanden beleidigen.  "Großartig!" deklarierte Alfred und zog Kiku zum nächsten McDonalds. Auch wenn das Essen nicht sein Fall war war der Nachmittag zu Kikus Überraschung recht angenehm. Kiku stellte fest, dass er Alfreds Gesellschaft tatsächlich genoss. Sicher, der Junge war laut, ein Angeber und offensichtlich ein Fass ohne Boden, wenn er es schaffte vier Hamburger hintereinander weg zu putzen als wären sie nichts, doch irgendwie war Kiku fasziniert von dieser Persönlichkeit, die sich so stark von seiner eigenen unterschied. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)