Welcome to Hetalia-Academy! von abgemeldet (der (un-)gewöhnliche Alltag einiger Teenager) ================================================================================ Kapitel 8: Im Vergnügungspark ----------------------------- Im Vergnügungspark "Ähm, Su-san?" Begann Tino vorsichtig. "K-Könntest du- also, könnten wir- also- ach, vergiss es." Er lief rosa an und versuchte nicht darauf zu achten, dass zwei Mädchen aus ihrer Schule, die gerade Zuckerwatte essend auf einer Bank saßen, sie beobachteten und immer wieder miteinander tuschelten und kicherten. Er hatte Berwald eigentlich darum bitten wollen, seine Hand los zu lassen, schließlich hatte niemand ein Interesse an dämlichen Gerüchten, richtig? Naja, wenn er so darüber nachdachte, wollte er Berwalds Hand gar nicht loslassen. Es war inzwischen zu einer Gewohnheit geworden und das vertraute Gefühl von Berwalds Hand in seiner machte Tino aus irgendeinem Grund glücklich. Seine Finger schlossen sich etwas fester um Berwalds Hand und er lächelte. "Wollen wir mit dem Riesenrad fahren, Su-san?" Berwald nickte und folgte Tino, der ihn an der Hand hinter sich her zog, zum Riesenrad. Die Schlange war nicht allzu lang und auf Berwalds freundliche Bitte hin beeilte sich der Betreiber für sie beide eine einzelne Gondel zu beanspruchen. (Der arme Mann tat Tino ein wenig Leid. Berwald meinte es zwar nicht so, aber er jagte fast jedem Angst ein.) Sobald sie auf den Bänken im inneren der Gondel saßen presste Tino seine Nase gegen die Fensterscheibe. Während sie langsam an Höhe gewannen, beobachtete Tino fasziniert das Menschengewusel von oben. Auch Berwald riskierte einen kurzen Blick nach unten, richtete seinen Blick danach jedoch lieber auf die wenigen am Himmel hängenden Wolken. Tino löste sich vom Fenster und folgte seinem Blick. "Was siehst du dort?" "Einen Elefanten." Tino sah ihn einen Moment verständnislos an, dann hellte sich seine Miene auf. Er legte den Kopf leicht schräg und blickte ebenfalls in den Himmel. "Also ich sehe einen Drachen." "Einen Drachen?" Tinos lächelte. "Ja. Dort ist ein Flügel", erklärte er und deutete in die Luft. "Wo?" Tino rutschte dicht neben Berwald und zeigte es ihm. "Ah. Jetzt sehe ich den Drachen. Aber guck, dort ist der Elefantenrüssel. Siehst du? Der Schwanz des Drachen." Tino lachte. "Ja. Und siehst du die Wolke links daneben?" "Wo Links?" "Von uns aus. Die dort." Wieder lehnte er sich dicht zu Berwald um ihm die Wolke zu zeigen. "Die sieht aus wie eine Rose." "Ja." Murmelte Berwald. "Sie ist hübsch." Sie schwiegen einige Sekunden lang und sahen in den Himmel. Dann lachte Berwald auf einmal und deutete auf eine Wolke, die beinahe aussah wie ein Panda. Tino starrte ihn überrascht an. War das wirklich das erste Mal, dass er Berwald lachen hörte? Er konnte sich nicht erinnern es je zuvor gehört zu haben. Berwald war immer ernst und vernünftig und sah die meiste Zeit so beängstigend aus, dass man meinen könnte irgendetwas falsch gemacht zu haben, aber so war er schon immer gewesen. Jetzt lachte er. Und dann auch noch über etwas so einfaches wie eine Wolke. Tino konnte nicht anders, er starrte ihn einfach nur stumm an. Berwald hatte aufgehört zu lachen, doch ein sanftes Lächeln lag noch immer auf seinen Lippen und seine Augen blitzten fröhlich hinter den Brillengläsern. Er ist so hübsch! Schoss es Tino durch den Kopf und sofort bis er sich verlegen auf die Unterlippe und wandte den Blick ab. Wie gut, dass Berwald keine Gedanken lesen konnte. Die Schlange vor dem Vergnügungspark war zu lang. Jedenfalls für Simons Geschmack, aber der besaß Lukas' Meinung nach die Geduld eines Eichhörnchens, also hatte das nichts zu bedeuten. Trotzdem. "Die Schlange ist zu lang!" Quengelte er. Lukas und Emil warfen gleichzeitig einen Blick auf ihre Uhren. Emil seufzte kramte sein Portemonnaie aus der Tasche und drückte dem strahlenden Lukas einige Münzen in die Hand. Simon runzelte die Stirn. "Was war das?" Fragte er scharf. Lukas winkte ab. "Wir haben gewettet wie lange du es aushalten würdest ohne dich zu beschweren. Du hast es ganze zwei Minuten und zwölf Sekunden geschafft. Ich bin stolz auf dich." Simon blickte etwas irritiert von Lukas zu Emil und wieder zurück. "Aber die Schlange ist lang. Da darf man sich beschweren." Lukas lächelte nachsichtig und Emil klopfte ihm aufmunternd auf den Rücken. "Wieso gehen wir überhaupt in diesen bescheuerten Vergnügungspark?" "Weil du hingehen wolltest." antwortete Lukas gelangweilt. So war es immer mit Simon. "Stimmt.“ Bestätigte er strahlend. „Die haben es hier aber auch echt nötig Besuch von jemandem zu bekommen, der so genial ist wie ich. Außerdem ist es viel zu lahm nach der Schule immer nur auf dem Spielplatz ab zu hängen." Niemand antwortete ihm. Wieso ignorierten ihn eigentlich immer alle früher oder später? Spielte ja auch keine Rolle. Endlich konnten sie reingehen. "Da!" Erklärte Simon und deutete begeistert auf die Achterbahn. "Da gehen wir zuerst hin." und schon hatte er sich auf den Weg gemacht ohne auch nur eine Antwort ab zu warten. Emil zuckte gleichgültig mit den Achseln und Lukas schüttelte den Kopf. Sie folgten Simon protestlos. Es wäre ja ohnehin sinnlos gewesen zu protestieren. Emil taxierte das Gerüst skeptisch. Es mochte keine Achterbahnen. Es war nicht so, dass er Angst hatte, aber er traute solchen Konstruktionen nicht. Stirnrunzelnd setzte er sich neben Lukas in einen der Wagen. Simon saß vor ihnen und war aufgeregt wie ein kleines Kind am Weihnachtsabend. Als der Wagen langsam anfuhr begann er schon zu lachen wie ein irrer und drehte sich zu den anderen um. „Ist das nicht-“ In diesem Moment hatte der Wagen den ersten Höhepunkt erreicht und fuhr plötzlich und mit großer Geschwindigkeit nach unten. Simons Satz ging in einen überraschten Schrei über und Lukas musste lachen. Als sie (endlich) wieder aus dem Wagen ausstiegen strahlte Simon und Lukas lächelte zufrieden, nur Emil blickte noch immer gelangweilt durch die Gegend. "Was jetzt?" Fragte Lukas und Simon deutete mit funkelnden Augen auf die Gruselkabinett. Emil zuckte gleichgültig mit den Achseln und folgte mit Lukas zusammen Simon zur Gruselkabinett. Doch auf dem Weg dahin wurden sie abgelenkt. Berwald und Tino standen an einem Eisstand, je mit einer Tüte Schokoladeneis in der Hand, und unterhielten sich, wobei ihre Blicke nach oben gerichtet waren und sie immer wieder in die Wolken deuteten. Simon warf einen vernichtenden Blick in ihre Richtung und schnaubte verächtlich. Seine Schritte änderten ihre Richtung. Er rempelte Tino von der Seite an, der überrascht das Gleichgewicht verlor und sich an Berwald festhielt, wobei ihrer beider Eis zu Boden fiel. „Hey!“ Rief Tino dem grinsenden Simon zu, der bereits weiter ging, doch Berwald klopfte ihm besänftigend auf die Schulter und griff nach seiner Hand. „Komm, wir kaufen uns ein neues.“ Simons Gesichtsausdruck änderte sich nicht im Geringsten. Berwald konnte so ruhig tun wie er wollte, Simon wusste, dass das nur Fassade war. Trotzdem ärgerte es ihn. Wieso konnte er nichts tun? Er hasste es, wenn er hilflos war, mehr als alles andere. "Wieso hast du mich hier überhaupt hin geschleppt?" Beschwerte sich Roderich und verschränkte die Arme vor der Brust. "Du musst einfach mal rauskommen, Spießer. Dann kommst auch auf andere Gedanken und hörst auf Trübsal zu blasen. Das blockiert meine Großartigkeit." Erklärte Gilbert überzeugt und strahlte selbstzufrieden. Offensichtlich war er sehr stolz auf seine Idee, aber das war er immer. Roderich seufzte ergeben. "Was soll's, dann fahren wie eben mit dieser Achterbahn, von der du so begeistert bist." Er war nicht sonderlich überzeugt. Achterbahnen waren nicht gerade Roderichs Vorliebe. Vergnügungsparks allgemein waren es nicht, mal abgesehen vielleicht von Zuckerwatte und Riesenrädern. Er folgte dem strahlenden Gilbert in Richtung Achterbahn. Als die Sicherheitsschiene geschlossen wurde begann Roderich nervös zu werden. Gilbert, natürlich genau in den falschen Momenten plötzlich aufmerksam und besorgt, sah ihn fragend an. "Alles in Ordnung?" Roderich lächelte nervös und nickte. Wieso hatte er sich drauf eingelassen? Wieso? Der Wagen fuhr ganz langsam los und Roderich kniff fest die Augen zusammen. Solange er nichts sehen konnte war alles gut, oder? Gilbert stieß ihn von der Seite an und er öffnete widerwillig ein Auge. "Was ist?" "Hast du Angst?" Fragte Gilbert. Roderich biss sich auf die Unterlippe und schüttelte den Kopf. Gilbert runzelte ungläubig die Stirn, sagte jedoch nichts. Als sie aus dem Wagen ausstiegen fühlten sich Roderichs Beine an wie Wackelpudding und selbst Gilbert fiel auf, dass er etwas blass um die Nase war. "Was machen wir als Nächstes?" strahlte er erwartungsvoll und Roderich stöhnte. "Das ist nicht dein ernst." "Natürlich ist es mein ernst. Sobald du nur eine Minute Ruhe hast fängst du bloß wieder an deprimiert zu sein." Roderich zuckte mit den Achseln. "Wenn du meinst. Aber ich fahre nicht noch einmal mit so einem Ding." Er schauderte. "Ich dachte das soll Spaß machen." "Tut es doch auch." Roderich schnaubte. "Das ist Ansichtssache." "Komm!" Forderte Gilbert. "Gehen wir in das Gruselkabinett." Das werde ich bereuen. Dachte Roderich, doch er nickte und folgte Gilbert in Richtung Gruselkabinett. Das Gruselkabinett war erstaunlich harmlos. Die Figuren waren offen sichtlich unecht und die Geräusche klangen hohl und eher lächerlich als beängstigend. Nur ein einziges Mal erschreckte er sich wirklich, als etwas eiskaltes plötzlich seinen Knöchel streifte. Er schrie auf und klammerte sich an Gilberts Arm, lies ihn jedoch sofort wieder los, als ihm klar wurde, was er dort tat. Als sie wieder nach draußen in das grelle Sonnenlicht traten kiff Gilbert die Augen zusammen und schirmte sie mit einer Hand ab. "Was jetzt?" Roderich sah sich um. Dann strahlte er. Immerhin hatten solche Vergnügungsparks ein gutes. "Zuckerwatte!" Sagte er und deutete auf einen Stand ganz in der Nähe. Gilberts Blick folgte seinem Arm und zuckte die Achseln. "Wenn du meinst." Roderich liebte Zuckerwatte. Zuckerwatte war einfach toll. Mit Zuckerwatte war alles gut, deshalb strahlte er wie ein Honigkuchenpferd, als er Gilbert eine der beiden fluffigen, rosa Gebilde reichte und mit Feuereifer begann sein eigenes zu verspeisen. Lovino war so nervös wie noch nie. Ungeduldig kaute er auf seiner Unterlippe herum und beobachtete die Schlange. Antonio war noch nicht da. Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Noch zwanzig Minuten. "Lovi!" Ein strahlender Antonio umarmte ihn stürmisch von hinten. "Wieso bist du schon da?" Lovino wandte den Blick ab und gab Antonio einen Schlag auf den Hinterkopf und warf ihm einen vernichtenden Blick zu. "Ich bin nicht zu früh. Und selbst wenn, das hat nichts mit dir zu tun." Antonio lachte fuhr ihm sanft mit einer Hand durch das Haar. "Wollen wir reingehen?" Fragte er und bot Lovino seine Hand an. Lovino, dankbar für den Themenwechsel nickte, und warf einen unsicheren Blick auf die ausgestreckte Hand, griff aber nicht danach. Antonio hatte nicht wirklich etwas anderes erwartet und strahlte wie immer während er sich in die Schlange vor dem Eingang einreihte. Lovino stellte sich daneben und schwieg. Als seine Hand kurz gegen Antonios streifte machte sein Herz einen Sprung und er spürte wie so oft, wie seine Ohren rot wurden. Verdammt! Es ist doch bloß Antonio. ermahnte er sich selbst und fragte sich gleichzeitig wen er damit überzeugen wollte. Die nächste Minute konzentrierte er sich darauf auf den Boden zu sehen und sich nicht auf Antonio zu konzentrieren. Als sie schließlich drinnen standen war das jedoch nicht mehr möglich. "Wo willst du zuerst hin?" Fragte Antonio und sah ihn erwartungsvoll an. Lovino zuckte mit den Achseln und sein Blick flackerte kurz zum Riesenrad. "Das Gruselkabinett." Sagte er schließlich. Gruselkabinett war gut. Nicht im Mindesten kitschig oder irgendwie weiblich. Sehr gut. Im Gruselkabinett war es düster und stickig. Blechernes Lachen, dass vermutlich gruselig sein sollte, schallte von allen Seiten. Lovino runzelte die Stirn und machte einige Schritte nach vorn. Sofort war Antonio wieder an seiner Seite. Als auf ein mal ein grünlicher Scheinwerfer anging und ein an der Wand hängendes Plastikskelett beleuchtete griff er nach Lovinos Hand und hielt sie fest. "Was tust du denn da mit meiner Hand?" Fragte Lovino und versuchte seine Finger aus dem festen Griff zu befreien. Antonio, immer noch lächelnd, behielt seine Hand, wo sie war. "Was ist denn, mi pequeña tomate?" Lovino schnaubte, sagte aber nichts mehr und beendete auch die ohnehin eher schwachen Versuche, seine Hand zu lösen. Es war zu dunkel, als das Lovino Antonios Gesichtsausdruck wirklich hätte erkennen können, doch allein die Vorstellung des strahlenden Lächelns, das jetzt Antonios Gesicht zieren könnte lies sein Herz schneller schlagen und er verfluchte sich dafür. Verdammt! Wieso ausgerechnet Antonio? "Ve, Ludwig, wieso hält Gilbert Roderich im Arm?" Fragte Feliciano und deutete auf die beiden Jungen, die gerade wenige Meter von ihnen entfernt über den Platz gingen. Roderich wirkte blass und Gilbert hatte einen Arm um seine Schulter geschlungen, während Roderich seine Hände in Gilberts T-Shirt vergrub. Ludwig stöhnte. Was hatte sein Bruder jetzt schon wieder angestellt? "Offensichtlich sind die Beiden mit etwas gefahren, dass Roderich nicht allzu gut vertragen hat. Lass uns weitergehen Feliciano." Doch Feliciano war stehen geblieben und spähte Kiku, der gerade sein Handy aus der Tasche geholt hatte über die Schulter. "Kiku?" Fragte Ludwig unsicher. Hatte er gerade ein Foto gemacht? "Was ist?" Fragte Kiku unschuldig. Ludwig runzelte kurz die Stirn und schüttelte den Kopf. "Nichts. Lasst uns einfach weiter gehen." Zu dritt gingen sie in Richtung Achterbahn, Feliciano immer ein paar Schritte voraus und sich strahlend über die glücklichen Menschen um sie herum, das wundervolle Wetter und die leckeren Süßigkeiten, die er sich gekauft hatte auslassend. Auch Kiku wirkte äußerst zufrieden. Er lächelte sanft und störte sich nicht im Geringsten an der Hyperaktivität des Italieners, die heute noch ausgeprägter schien als sonst. Ludwig lächelte ebenfalls kaum merklich. Er mochte diese fröhliche Art an Feliciano wirklich. Man sollte meinen es würde einem nach einer Weile auf die Nerven gehen, aber wann immer er Felicianos strahlendes Gesicht sah freute er sich. Als sie vor der Geisterbahn zum stehen kamen war Feliciano auf einmal still. Nervös zog er an Ludwigs Ärmel und sah ihn unsicher an. Kiku hatte die Geisterbahn vorgeschlagen und Feliciano hatte zugestimmt, doch jetzt wirkte er fast so als hätte er Angst. Ludwig versuchte ihm aufmunternd zu zu lächeln und Feliciano wirkte etwas ermutigt. "Ve, Ludwig?" Fragte er so leise, dass Kiku es nicht hören konnte. "Beschützt du mich?" Ludwig wurde rot, räusperte sich verlegen und wich Felicianos Blick aus. Wieso musste sein Herz jetzt so schnell schlagen? "Sicher." Jetzt strahlte Feliciano wieder und hängte sich begeistert an Ludwigs Arm. Kiku lächelte noch immer und Ludwig fühlte wie sich sein Gesicht noch mehr aufheizte. Wieso hatte er das Gefühl, dass Kiku immer alles wusste? Sie betraten gemeinsam das Gruselkabinett und obwohl es schrecklich langweilig war schien Kiku seinen Spaß zu haben. Ludwig hatte keine Ahnung woran das lag, doch er war auch viel zu sehr damit beschäftigt den verängstigten Feliciano zu beruhigen, der sich noch immer an seinen Arm klammerte und sein Gesicht in Ludwigs T-Shirt vergrub. Als sie hinaus in die Sonne traten war Feliciano sofort wieder sein übliches heiteres Selbst und lies Ludwigs Arm los um ein paar Schritte voraus zu hüpfen, diesmal in Richtung eines Standes mit Schokoladenfrüchten. Langsam folgten die anderen Beiden ihm und als sie neben ihm standen hielt er bereits einen Stab mit mit Schokolade überzogenen Erdbeeren in der Hand und strahlte. Ludwig und Kiku kauften sich ebenfalls etwas und während sie über den Platz schlenderten, knabberte Ludwig zurückhaltend an seinen Kirschen. Sie setzten sich auf eine Bank, die unter einer großen Eiche im Schatten stand und Ludwig schenkte Feliciano, der mit seinen Erdbeeren schon lange fertig war, die übrig gebliebenen Kirschen. Dieses Strahlen war besser als alle Kirschen der Welt. Entspannt schloss Ludwig die Augen und lehnte sich zurück. Er war dankbar endlich etwas haben zu haben und innerhalb weniger Minuten war er eingeschlafen. Nachdem Roderichs Umzug am Abend zuvor endlich beendet war, hatte Gilbert darauf bestanden noch eine DVD zusammen zu gucken und ein Bier zu trinken um Roderichs Einzug zu feiern und, wie Ludwig vermutete, auch um Roderich etwas ab zu lenken, deshalb war er erst gegen halb zwei ins Bett gekommen. Feliciano beobachtete fasziniert wie sich Ludwigs Brustkorb gleichmäßig hob und senkte. In Gedanken versunken strich er durch Ludwigs Haar. Einige Strähnen fielen ihm ins Gesicht und er wirkte auf einmal viel jünger als sonst. Ludwig sollte die Haare wirklich öfter so tragen. "Du Vollidiot!" Schimpfte Arthur. "Wie kommt man eigentlich auf die bescheuerte Idee mit einem Eis in der Hand in die Achterbahn zu steigen?" Alfred grinste verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. "Sorry. Ich hab doch schon gesagt, dass es keine Absicht war. Ich hab halt nicht drüber nachgedacht und wieso machst du gleich so ein Theater? Ist doch nicht so schlimm." Arthur schnaubte entnervt und begann sich das mit Eiscreme bekleckerte Hemd auf zu knöpfen. "Dir muss doch klar sein, dass du nicht allein auf dieser Welt bist. Nimm etwas mehr Rücksicht auf andere! Hast du denn gar keine Manieren? So verhält sich jedenfalls kein Gentleman. Wie willst du jemals eine Freundin finden? Indem du sie mit Eiscreme überschüttest?" Alfred lachte. "Willst du damit sagen, dass sei ein schlechter Flirtversuch? Ich muss dich enttäuschen, aber du bist so gar nicht mein Typ... Auf Grund der simplen Tatsache, dass du ein Typ bist." Arthur runzelte die Stirn, lächelte aber ein wenig. "Ist gut, du Vollidiot. Ich will auch nichts von dir, aber du wirst mich trotzdem auf ein Eis einladen." Alfred verschränkte die Arme vor der Brust und legte den Kopf schief. "Ach und wieso das?" Arthur piekte ihm mit einem Finger ungeduldig in den Bauch während er erklärte: "Weil du mein Hemd ruiniert hast. Außerdem mach ich lieber was mit einem Deppen wie dir, als hier noch weiter allein durch die Gegend zu laufen." Alfred hob seine Augenbrauen und hatte wieder dieses selbstbewusste Grinsen aufgesetzt. "Mich zu beleidigen ist da aber nicht gerade die feine englische Art." Arthur versetzte ihm einen leichten Schlag gegen den Hinterkopf. Alfred lachte nur und deutete auf einen Eisstand in der Nähe. "Gehen wir dann jetzt?" Arthur nickte zufrieden. "Ich nehme Vanille." Als sie in Richtung des Eisstandes gingen wuschelte Alfred Arthur wie nebenbei durch die Haare. Als Arthur daraufhin wieder begann ihn zu beleidigen und im Gegenzug versuchte Alfreds Haar zu verwuscheln lachte er nur und drehte sich weg, so dass Arthur über seine eigenen Füße stolperte, beinahe hinfiel und sich an Alfred festhalten musste. Lachend griff dieser nach Arthurs Armen. "Du bist so ungeschickt." Arthur warf ihm einen stechenden Blick zu und strich wortlos sein T-Shirt und seine Hose glatt. "Aber das ist okay." Fuhr Alfred fort sich offensichtlich gar nicht bewusst, dass Arthur gerade versuchte ihn mit den Augen zu erdolchen. "Ich bin ein Held, also kann ich dich retten." Das sagte er mit einer solchen Überzeugung, dass Arthur seine Mordabsichten vergaß und ihn einfach nur verdutzt ansah, dann brach er in schallendes Gelächter aus. Alfred wirkte ein wenig verstimmt. „Gehen wir jetzt Eis essen?“ Arthur nickte und murmelte eine kaum verständliche Entschuldigung. Alfred war einfach einmalig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)