Hakuouki - Shinwo no Oni von Ascian_Dragon (Myth of the Yokai) ================================================================================ Kapitel 2: Just a Dream? ------------------------ Kapitel 2: //Ein einfacher Traum war das doch nicht, oder?// Irgendwie war Heisuke erneut eingeschlafen, denn als er aufwachte, lag er direkt vor der Tür seines Zimmers. Er blickte verschlafen umher, ehe er die Sonne bemerkte. Hastig machte er sich bereit für den Tag und eilte in den Gemeinschaftsraum, wo die anderen bereits saßen. Sanosuke grinste Heisuke breit an und reichte ihm eine Schüssel mit Reis. Hijikata reagierte nicht darauf, da er abgelenkt war. „Also. Während heute dieses Fest stattfindet, werden wir uns in der Stadt verteilen und alles Verdächtige unter die Lupe nehmen. Im Endeffekt glaubt sonst einer, die Oni würden existieren…“ „Aber das tun sie nicht, oder?“ fragte Shinpachi, welcher zu Heisuke linste, in der Hoffnung, dieser würde Angst bekommen. Doch der Brünette aß in Ruhe seinen Reis und hatte die Augen geschlossen. Momentan hatte er einfach nur die Nase voll von so was. „Kinderkram.“ nuschelte er leise vor sich hin. Der Schwarzhaarige blickte in die Runde. „Jedenfalls…“ Shinpachis Frage ignorierend sagte er den anderen, was zu tun war. Heisuke und Sanosuke sollten in der Nähe des Festes bleiben, während die anderen außerhalb patrouillierten. Der Brünette hatte keine große Lust gehabt, aber es war Pflicht. Nach dem Frühstück saß er erneut in seinem Zimmer und polierte sein Schwert, als sein rothaariger Freund das Zimmer betrat. „Wir werden etwas später als die anderen gehen.“ meinte er und lehnte an der Tür. Heisuke nickte. „Wegen dem Fest?“ „Genau. Der ist zwar schon im Gange, aber abends ist mehr los.“ meinte der Größere. Er beobachtete den Kleinen eine Weile, ehe dieser aufsah. Gerade wollte er etwas sagen, als er seine Augen weitete: Hinter Sanosuke schwebte diese Hinotama. Doch der Rotschopf schien sie nicht zu sehen, als er auf einmal den Kopf zu ihr wandte, jedoch nur um zu sehen, wer am Gang war. „Oh, Sannan-san!“ rief er und verschwand aus Heisukes Sicht. Die Hinotama-Seele jedoch blieb. Der Brünette räusperte sich. „Ähm… Bist du hier, um mir etwas zu sagen?“ fragte er und kam sich ein wenig bescheuert vor, doch die kleine Flamme huschte plötzlich zu einem Stück Papier, welches auf seinem Tisch lag und brannte einen Schriftzeichen hinein. Heisuke wusste nicht so recht, was sie wollte, doch als er auf dem Papier blickte, stockte er. Oni. Er sah die Flamme verwirrt an, doch sie verschwand, als Sanosuke wieder kam. „Heisuke, ich werde mal kurz- Heisuke?“ Der Rotschopf blinzelte, als der Brünette ihm den Rücken gewandt hatte und auf ein Blatt starrte. „Mensch, was ist denn?“ fragte er und kratzte sich am Kopf. Als er jedoch das Schriftzeichen für Oni sah, legte er die Stirn in Falten. „Heisuke… Du nimmst das doch nicht zu ernst, oder?“ „Was?“ Der Brünette sah ihn leicht schockiert an, worauf Sanosuke sich Sorgen machte. „Alles klar?“ „Ja…“ Heisuke blinzelte einige Male auf das Blatt und zerknüllte es schließlich. „Weiß nicht, woher das kommt…“ murmelte er, erhob sich und dehnte sich ein wenig. Der Größere sagte nichts, doch machte er sich Gedanken. Hatte der Kleine jetzt Angst, nachdem er das mit den Oni erzählt hatte? Schweigend verließ er das Zimmer, hatte zuvor mit Heisuke ausgemacht in drei Stunden vor dem Haupteingang zu sein. Der Brünette sagte die restliche Zeit nichts mehr. War es also doch kein Traum? Die drei Stunden vergingen wie nichts und der Brünette hätte beinah Sanosuke verpasst. Er eilte zum Haupteingang in seinem hellblauen Haori, das Kennzeichen für die Shinsengumi und als er den Rotschopf sah, seufzte er. „Tut mir Leid!“ rief er. Sanosuke lächelte nur. „Kein Problem. Solange du keine Stunde Verspätung hast.“ Die beiden gingen los, sie beeilten sich nicht. Es schien die ganze Zeit friedlich zu sein, sie hörten nichts von einem Kampf oder ähnliches. Jedoch linste der Ältere immer wieder zu den Jüngeren und dachte sich seinen Teil, als dieser plötzlich auf die Menge deutete. Das Fest war im vollen Gange, die Menschen warfen Sojabohnen aus ihren Fenstern, Affenstatuen standen in Abständen mit den Gesichtern zur Straße gewandt. Die Leute tanzten auf dem Marktplatz um eine Feuerstelle, andere sangen immer wieder ein Lied. Heisukes Augen leuchteten, als er das sah. Ihm gefiel die Stimmung, auch wenn er sie ein wenig unheimlich fand. Sanosuke blickte umher und blieb anschließend stehen. „Gut. Ich würde vorschlagen, dass du die Straße dort entlang gehst und dort patrouillierst, ich werde mich hier aufhalten.“ sagte er und lächelte dabei. Heisuke nickte und verabschiedete sich. Sanosuke rief ihm noch hinterher, dass sie sich in zwei Stunden am Marktplatz wieder treffen sollten. Heisuke winkte ab und verschwand in der Menschenmenge. Begeistert sah er sich um. Dass er von der Shinsengumi war, interessierte die Bewohner nicht, sie waren ganz mit ihrem Ritual beschäftigt, die Oni von ihren Häusern fernzuhalten. Heisuke hatte eine passende Stelle gefunden und setzte sich auf eine alte Kiste. Er blickte umher und als alles normal war, starrte er wieder zu den Feiernden. Er musste lächeln. Auch wenn das alles Unsinn wäre, so hatten die Leute jedenfalls Spaß. Er sah kleine Kinder umher rennen. Sie bewarfen sich gegenseitig mit Sojabohnen und sangen das Lied, was auch die anderen sangen. Heisuke schmunzelte. Er hatte damals nicht so eine unbeschwerte Kindheit gehabt, sein Vater war streng und wollte, dass er die Schwertkunst beherrschte. Doch ab und zu durfte er auf Feste mit, durfte die Kulturen erfahren und auch andere Menschen kennen lernen. Edo war die Hauptstadt dieses Landes und daher auch sehr groß. Feste gab es überall und sie waren wirklich wundervoll. Er mochte Feste. Sie lenkten von dem ab, was eigentlich war. Kriege, Kämpfe, Verluste. Die Leute bangten täglich um Dinge, die sie betreffen konnten. Die Feste brachten Freude, wenn auch nur für einige Stunden. Er träumte vor sich hin, als er auf einmal einen Schrei hörte. Er sprang auf und blickte umher. War jemand in Not? Er hörte Stimme einer Frau und drehte sich um. Hinter ihm war ein kleiner Wald, an einem Baum war eine Frau, umzingelt von drei Männern. Die Frau war wirklich hübsch, dachte Heisuke, doch er riss sich zusammen. Als Krieger musste man schon auf einige Dinge verzichten, stellte er fest, während er auf das Geschehen zuging. Die Frau versuchte, die Männer von sich zu stemmen, doch die waren stärker als sie. Einer hielt ihre Arme fest. „Na komm schon. Hab dich nicht so, Süße.“ lachte einer von den Männern. Nüchtern waren sie auf jeden Fall nicht. Gerade als Heisuke eingreifen wollte, sah er etwas hinter der Frau. Er stutzte. Es sah aus, wie Haare. Das schwarze Haar der jungen Frau bewegte sich. Und sie waren nicht gerade kurz, im Gegenteil. Auf einmal ergriffen die Haare einen der Typen und erwürgte ihn. Leblos fiel er zu Boden, die Augen der Frau leuchteten. Die Männer wichen zurück. „Was… Was bist du?“ fragte einer, doch der Baum hinter der Frau verwandelte sich plötzlich in ein Monster, griff mit seinen Klauen den Zweiten an und riss ihn in Stücke. Heisuke wurde übel. Er wich zurück. Was waren das für Wesen? Doch Weiterdenken konnte er nicht, da der andere Mann plötzlich floh. Weit kam er jedoch nicht, die Haare ergriffen seinen Fuß und er stolperte. Er sah Heisuke und winselte. „H-Hilf mir!“ flehte er, doch das Monster hinter der Frau sprang auf ihn und riss seinen Kopf ab. Schmatzend fiel es über die Leiche her, Heisuke spürte, wie sein Frühstück versuchte, wieder hochzukommen. „Oh… Da ist noch einer.“ murmelte die Frau und lächelte fies. Ihre Augen waren ganz schwarz, auf ihrer Stirn waren Muster. Das war kein Mensch. Heisuke rannte los. Er war zwar klein, aber er war flink. Doch bezweifelte er, dass er die beiden loswurde. Er hatte gesehen, wozu sie fähig waren. Er musste es Sanosuke erzählen. Doch er stockte. Er würde ihm niemals glauben und ihn tatsächlich wie ein Kind ansehen, das Angst hatte. Er schüttelte den Kopf und blickte abermals nach hinten. Das Monster raste auf ihn zu, er gab alles. Heisuke wollte die Menschen nicht in Gefahr bringen, also lief er in den Wald hinein. „Du kannst nicht entkommen.“ trällerte die Frau und lachte. Ihre Stimme hallte im Wald, Heisukes Herz rannte mit ihm um die Wette. Langsam wurde ihm schwindelig, als er plötzlich das Ende des Waldes sah. Er rannte noch mal mit voller Kraft, als er auf einmal den Wald verließ und vor einer Klippe stand. Er hielt abrupt inne, stand am Rande der Klippe und versuchte, sein Gleichgewicht zu halten. Woher kam diese Klippe? Unten war ein Wald, aber es war recht tief. Würde er fallen, würde er dies nicht überleben. Hinter ihm kam das Monster zum Stehen, die Frau tauchte neben ihm auf. Heisuke hatte sein Gleichgewicht gefunden und drehte sich um. Schluckend legte er seine Hand auf seinen Schwertgriff. „Denkst du, du könntest gegen uns etwas ausrichten, kleiner Mensch?“ fragte die Frau kichernd und kam näher. Heisuke zog sein Schwert. „Wer weiß das schon!“ gab er knirschend von sich. Er zitterte ein wenig, doch er versuchte, es zu unterdrücken. Er hatte Angst. Einem Monster war er noch nie begegnet. Bis eben hatte er auch geglaubt, sie existierten nicht. Die Frau lachte. „Du bist mutig, Mensch. Aber gib auf und lass dich fressen. Mein kleiner Freund hier hat einen riesigen Hunger.“ „Hast… Hast du deshalb diese Männer an dich heran gelassen? Die unschuldige gespielt, nur damit… sie in deine Falle tappen?“ „Ganz recht. Aber du hast die Wahl: Fallen oder gefressen werden.“ Heisuke blickte runter zum Wald. Er würde eher fallen, als gefressen zu werden. Er blickte wieder auf die beiden, doch das Monster war weg. „Huh?“ Panisch sah er sich um. Die Frau lächelte böse. „Über dir.“ Heisuke blickte auf. Das Monster flog auf ihn zu. Reflexartig wich er einen Schritt zurück, überschritt die Grenze und fiel rücklings die Klippe runter. Sein Blick war noch immer auf das Vieh gerichtet, was ihm hinterher blickte. Ist das das Ende? fragte er sich und schloss die Augen. Er würde einen harten Aufprall spüren, doch es würde vorbei sein. Jedoch war sein einziger Gedanke: Ich will nicht sterben… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)