Forget your running... von VayneSolidor ================================================================================ Kapitel 8: ----------- Sie fuhren in rasantem Tempo zu dem Hotel, von dem aus Kens letzte SMS gesendet wurde. Aya ging schnurstracks zur Rezeption. „Ist gegen sieben Uhr ein junger Mann hier hergekommen?“ Er schob ein Bild von Ken zu ihr herüber. Die Rezeptionistin blickte ihn an. Ihre fein gezupften Augenbrauen hoben sich. „Darüber darf ich Ihnen darüber keine Auskunft geben...“ Ayas Augen verengten sich. „Keine Auskunft? Hören Sie mal, es geht um Leben und Tod!“ Herablassend schnaubte sie durch die Nase. „Dann rufen Sie die Polizei...“ Yohji schüttelte den Kopf. So würde das nichts werden... er kam näher, fasste er Aya an der Schulter und zog ihn zurück. Er beugte sich ein wenig zu ihr. „Junge Dame... es tut uns ehrlich leid, dass wir Ihnen Umstände machen und Sie hier in Schwierigkeiten bringen. Aber wir machen uns wirklich Gedanken um einen Freund. Und sein Handy wurde als letztes hier geortet. Bitte, wir wollen nur wissen, ob er noch hier ist...“ Die junge Frau sah ein wenig betroffen aus. Omi grinste in sich hinein. So sehr einem Yohjis Weibergeschichten auf den Nerv gehen konnten, manchmal war sein Charme definitiv von Nutzen. „Naja... aber Sie sagen keinem, dass ich Ihnen die Information gegeben habe!“ Yohji berührte wie zufällig ihre Hand, schenkte ihr einen vertrauensvollen Blick. „Keine Sorge, wir behalten das für uns.“ Auch sie beugte sich vor, senkte die Stimme. „Sie sind um halb sieben hier angekommen und haben das Hotel nicht mehr verlassen. Ich habe sie reinkommen sehen, als meine Schicht anfing und sie sind mir sofort aufgefallen. Einer war Europäer oder so... auffällige Haare so orangerot.“ Aya schluckte. „Schuldig...“, murmelte er. Omi nickte nur. Die Dame sagte Yohji noch die Zimmernummer. Er dankte ihr, lächelte ihr nochmal zu und winkte dann den anderen. Gemeinsam fuhren sie hoch. Vor der Zimmertür blieben sie stehen. „So... jetzt müssen wir uns genau überlegen, wie wir vorgehen... wir können nicht einfach reinplatzen...“ Eine kühle Stimme unterbrach ihn. „Macht euch mal keine Gedanken. Ab hier übernehmen wir.“ Aya wirbelte herum. Brad Crawford höchstpersönlich stand auf dem Korridor. Hinter den Brillengläsern funkelten die Augen des Amerikaners. Neben ihm stand Nagi, fixierte Weiß mit seinem unheimlichen Blick und schräg dahinter Farfarello wie ein lauerndes Tier. „Hast du beschlossen, deinen Schoßhund zurück zu pfeifen, Crawford?“ Oracle lachte nur freudlos. „Mein Schoßhund... du bist gut. Nein, das nicht, aber es wird Zeit, dass er heimkommt. Er hat auch noch Verpflichtungen.“ Mit diesen Worten öffnete er einfach die Tür. Aya sah die anderen an. Sie folgten den Dreien von Schwarz ins Zimmer. Es war düster in dem Zimmer. Auf dem Boden lagen Kens Klamotten. Und daneben sein Handy. Aya hob es auf. Plötzlich ertönte ein Mark erschütternder Schrei aus dem Nebenzimmer. Yohji wollte losrennen, doch Crawford hielt ihn zurück. „Misch dich da nicht ein. Sonst knallt er dich ab.“, meinte er nur nüchtern und ging. Er klopfte an die Tür, ging in den Raum und kam wenig später mit einem knurrenden Schuldig zurück. „Du kommst jetzt wieder mit nach Hause, Schuldig! Genug gespielt!“ Schuldig fluchte zwar, ging aber doch mit. Er sah Aya an. „Er is da drin. Aber ich bin noch nicht fertig mit ihm, sag ihm das!“ Crawford sah ihn streng an. „Komm jetzt!“, schnauzte er Schuldig an. Die Tür fiel ins Schloss und es war still im Raum. Aya eilte in das Nebenzimmer. Ken lag auf dem Bett, den Kopf im Kissen vergraben und weinte. Aya setzte sich zu ihm. „Ken... hey... was ist hier los? Was ist passiert?“ Ken sah auf, schüttelte nur den Kopf und fiel Aya um den Hals. „Bring mich nach hause, bitte... einfach nach hause...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)