Die Prophezeiung von abgemeldet (Bravestarr) ================================================================================ Kapitel 1: Der Plan ------------------- Viper stoppte den Turbomuli vor dem Hexagon und sah zu dem bizarren Gebäude auf. Was wohl los war, dass Stampede sie allein hierher zitierte. Und das ausgerechnet da, wo sie mit den anderen einen Auftrag ausführen sollte. „Was hat der alte Knochenkopf denn nun wieder vor?“ dachte sie, während sie sich langsam auf den Eingang zubewegte. Stampede musste wieder irgendetwas ausgeheckt haben, sonst würde er sie nicht rufen. Aber sie allein? Normalerweise war zumindest immer Tex dabei. Sie erreichte Stampedes Saal, die Gestalt des riesigen Monsters ragte aus seinem Schlund heraus. Seine Augen waren geschlossen, sein Kopf gesenkt. Doch er schlief nicht. Er schlief nie. Und er wusste, dass sie hier war. „Komm näher, Viper!“ rief er donnernd und Viper beeilte sich zu gehorchen. Sie wusste, was es für Folgen haben konnte, ihm nicht schnellstmöglich zu gehorchen. „Du hast mich herbestellt!“ sagte sie, als sie vor ihm stand. Stampede sah sie stechend mit seinen glühenden Augen an. „Ja, das habe ich!“ grollte er und sah sie auf eine merkwürdige Art an. Irgendwie machte es ihr Angst. „Was gibt es denn?“ fragte sie vorsichtig. Doch anstatt, dass er antwortete, plötzlich schossen Strahlen aus seinen Augen, trafen ihren Unterleib und bohrten sich in ihn, wie glühende Messer. Mit einem keuchenden Schmerzensschrei brach sie zusammen, verkrampfte sich am Boden. Diese Schmerzen! So grausame Schmerzen! Wieso tat er das? Nach nicht enden wollenden Sekunden dann erstarben die bohrenden Strahlen und die glühenden Messer zogen sich aus ihrem Unterleib zurück. „Verdammt, was soll das?“ fragte sie keuchend und richtete sich langsam auf. „Du bist reif, Vipra!“ grollte Stampede nur und grinste sie an. „Reif? Für was?“ fragte sie und starrte Stampede hasserfüllt an. „Reif für meinen Plan, Vipra!“ antwortete er. „Was für ein Plan?“ Sie legte die Stirn in Falten. Was hatte er nun ausgeheckt, dass er ihr solche Qualen bereiten musste? Er grinste, Qualm stieg aus seinen Nüstern auf. „Vor ein paar Tagen fiel mir eine sehr interessante Prophezeiung in die Hände. Eine Prophezeiung, die uns eine mächtige Waffe an die Hand geben kann. Eine Waffe, die uns endlich den Sieg über unsere Feinde schenken kann. Sie besagt, dass sich die Mächte des Bösen und des Guten verbinden und daraus ein Spross hervorgehen wird. Und dieser Spross wird letztlich eine der beiden Seiten vernichten!“ erzählte er. „Interessant! Und was hat das mit mir zu tun?“ fragte sie. Worauf wollte der Knochenkopf hinaus? Stampede lachte. „Ganz einfach, Vipra. Ein Kind, das ist der Schlüssel. Ein Kind entsteht aus einer Verbindung zwischen zwei Menschen. Oder zwei Seiten. Unserer und der von Shaman und Bravestarr. Und du, als die einzige Frau im Bunde...“ Er sprach nicht weiter, sondern grinste nur noch vielsagend. Vipra starrte ihn entsetzt an. „Was? Du verlangst von mir, dass...?“ schrie sie entsetzt. Stampede starrte sie nur weiter durchdringend an. „Niemals! Das werde ich niemals tun!“ Stampedes Augen verengten sich, das Feuer in seinen Augen nahm zu. „Du willst dich mir wiedersetzen?“ donnerte er wütend. „Das kannst du nicht von mir verlangen!“ entgegnete sie wütend. „Und ob ich das kann, du kleine Schlange!“ grollte er und hob die Hand, als wolle er nach ihr schlagen. Vipra duckte sich erschrocken. Doch dann nahm er die Pranke wieder herunter und sein Ton wurde versöhnlicher. „Bedenke doch, was sich daraus für eine Chance für uns ergibt! Wir hätten endlich eine gute Chance sie loszuwerden. Und du bist der Schlüssel dazu!“ Vipra starrte zu Boden. Sie hasste Bravestarr und sie hasste Shaman. Aber Bravestarr noch am allermeisten, denn er war letztendlich immer derjenige, der alles zunichte machte. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass sie... „Ich...ich glaube einfach nicht, dass ich das kann!“ flüsterte sie dann, mehr zu sich selbst. „Und vor allem, wie willst du Bravestarr dazu bringen, dass er...“ Sie schluckte schwer, wollte es nicht aussprechen. „Oh, Vipra, das ist das kleinste Problem. Er wird nicht einmal merken, dass du es bist!“ lachte er. Sie sah auf. „Und du bist dir hundertprozentig sicher, dass das funktioniert? Ich meine, dass du die Prophezeiung auch richtig gedeutet hast. Die haben manchmal so ihre Tücken.“ Es war ein letzter verzweifelter Versuch dem ganzen zu entgehen. Doch sie wusste, dass sie keine andere Wahl haben würde. Und sich gegen Stampede aufzulehnen, kam Selbstmord gleich. „Keine Sorge, diese Prophezeiung ist eindeutig! Es wird funktionieren!“ grollte er und grinste. Dann erläuterte er ihr noch die Einzelheiten seines Planes. Er hatte tatsächlich alles perfekt durchdacht. Zumindest schien es so. „Wenn das funktioniert, dann werden wir nicht nur unsere Feinde los, wir werden einen mächtigen Verbündeten haben. Niemand wird uns mehr stoppen können!“ grollte er und lachte schäbig. Vipra stand nur da, mit gesenktem Kopf. Ihre Gedanken rasten. Was sie da tun sollte, ließ sie beinahe Ekel vor sich selbst empfinden. Sie war eine Gaunerin, eine durchtriebene Schlange und auch zuweilen mehr als skrupellos. Aber das? Sie kam sich schmutzig dabei vor. Und dennoch wusste sie, dass sie keine Wahl haben würde. Stampede würde sie zur Not zwingen. Schließlich verließ sie seinen Saal. Stampede würde nun auch Tex und die anderen von seinem Plan unterrichten und würde alle Vorbereitungen treffen. Und sie würde den härtesten Job ihres Lebens zu erledigen haben. Stampede hatte sich nicht verkneifen können zu sagen, dass sie vielleicht doch ihren Spaß dabei haben würde und dreckig dabei gegrinst. Aber da war sie sich nicht so sicher. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)