Blood Painted von RedRidingHoodie ================================================================================ Kapitel 14: Ira ( Anger ) ------------------------- ~ Don´t hate the Player but the Game ~ "Ich nehme mal an, dass ich die da..." Ich nickte in Richtung der drei Kollegen, welche ich keines weiteren Blickes mehr würdigte. "Gar nicht erst raus bitten muss, weil die Berichte sowieso für sie sind." endete ich und knallte den Ordner auf Tsunades Schreibtisch. "Richtig geraten. Naruto, das sind Usagi Yumiko, Kaoro Takabayashi und Hayato Umi, die von jetzt an die Mordfälle übernehmen. Wir sind dir sehr dankbar für deine Arbeit und vertrauen weiterhin auf deine Unterstützung, sind aber dennoch der Meinung, dass du dich jetzt besser um deine Aufsichtspflicht kümmerst und die Hauptarbeit den dreien überlässt." "Ist klar. Ich darf die ganze Scheißarbeit machen und werde vor der Öffentlichkeit als Versager dargestellt, damit die hier so tun können als wären sie die großen Helden. Ich wurde gerade vor der Tür angepöbelt und hab eigentlich keinen Bock auf den Mist, Hokage-sama." Die eigentlich respektvolle Anrede klang bei mir herablassend. "Jetzt beruhige dich mal." wandte die Grünhaarige, Usagi, ein, doch ich hatte keine Lust, ihr zuzuhören. "Vergiss es, ich bin raus. Die Berichte haben Sie ja." fauchte ich und wollte aus dem Büro, doch da stand ein schmächtiger Mann in der Tür, den ich nicht hatte hereinkommen hören. Ich knurrte ihn an, damit er Platz machte, und er wich tatsächlich etwas zurück. Offensichtlich hatte er Angst vor mir, was mir in dem Moment enorme Befriedigung verschaffte, obwohl der andere fast einen Kopf kleiner als ich und schmaler gebaut war, von fehlenden Armmuskeln ganz zu schweigen. Bevor ich jedoch verschwinden konnte pfiff die Chefin mich zurück: "Ein bisschen wirst du schon noch bleiben müssen, Naruto. Du hast den Zeitungsbericht von letztens gelesen und ich sagte dir ja bereits, dass du dich um die Gegendarstellung kümmern wirst. Nun, das ist der Autor." "Seishiro Misami, sehr erfreut." lächelte der Stumpen von einem Schriftsteller, zog aber bei meinem Gesichtsausdruck, in dem nichts als tiefe Verachtung lag, schnell die Hand zurück. "Können das nicht die drei machen? Ist doch jetzt ihr Job." gab ich mit patzig verschränkten Armen zurück. "Sie werden ihren Teil dazu sagen, genauso wie ich, also stell dich nicht so an. Sie können anfangen, Misami." Der Genannte, wieder lächelnd, stellte ein Aufnahmegerät auf den Tisch, machte es sich auf der Tischkante bequem, was sogar den ANBU zu missfallen schien, doch das bemerkte der Reporter anscheinend nicht. "Nun, Naruto. Ich darf Sie doch Naruto nennen? Gut." fuhr er fort, ohne auf meine Antwort zu warten. "Erzählen Sie von Ihren Ermittlungen... Bitte." Ich schluckte meine Abneigung gegen den Mann herunter und fasste möglichst nüchtern alles zusammen, was ich bisher unternommen hatte, um den Mörder zu fassen und die Bevölkerung zu schützen. Dabei ließ ich aus, dass ich verletzt worden war, doch Seishiro fragte mich direkt. Tsunade hatte ihm wohl davon erzählt und ich warf ihr einen finsteren Blick zu, weil es mir wiederstrebte, mich als tragischen Helden darzustellen, trotzdem berichtete ich auch davon artig. Nach einer gefühlten Ewigkeit war ich fertig und die ANBU wurden befragt, danach Tsunade und schließlich schaltete der Kerl sein Gerät endlich aus. "Nun, daraus sollte sich etwas machen lassen." lächelte der Reporter und stand auf. "Danke für die Auskünfte, meine Lieben." "Sie sollen nichts ´daraus machen`, Misami, sondern einfach die Wahrheit schreiben." wies Tsunade ihn scharf zurecht, dann entließ sie den Zeitungsangestellten und mich, um noch einige Anweisungen an die neue Truppe zu geben. Ich war immer noch gereizt und brauchte dringend Bewegung, um mich abzureagieren, aber Misami plauderte fröhlich vor sich hin während wir durch die Flure liefen. "Wissen Sie, Sie nehmen das alles viel zu Ernst. Die Bürger sehen das alles gar nicht so krass und auf das, was in der Zeitung steht, gibt doch eh niemand was. Die Aufregung legt sich schon und dann..." Plötzlich riss mir der Geduldsfaden, ich packte den Dummschwätzer am Kragen und drückte ihn heftig gegen die Wand. "Und dann ist alles wieder gut? Leben die sechzehn Menschen dann wieder, ha?! Haben die Eltern ihre Kinder dann zurück?!" fauchte ich. "Sie wiedern mich an mit ihrem belanglosen Gewäsch, vor allem aber, weil sie damit auch noch Macht haben. Es gibt nämlich mehr als genug Menschen, die etwas auf Ihren Plunder geben - Den Mörder eingeschlossen. Für den dürfte Ihr Artikel geradezu eine Lobeshymne sein, die sein krankes Ego krault. Aber das ist Ihnen scheißegal, solange Sie damit Geld verdienen, oder?" Ich spuckte ihm ins Gesicht, ließ ihn los und wandte mich ab. "Sie hätten es verdient, mal so richtig verprügelt zu werden... Aber das werde ich nicht tun, sonst hätten Sie nur wieder was für Ihr Schundblatt." "So leicht ist das alles nicht, Uzumaki." rief er mir nach. "Ich muss auch eine Familie ernähren." Doch ich hörte ihm schon nicht mehr zu. Hinata saß in ihrem Zimmer und kämmte sich, als ich bei ihr ankam. Sie zuckte erschrocken zusammen wegen des Klopfens an ihrer Fensterscheibe, öffnete aber und ließ mich rein. Meinen Kuss erwiderte sie nur zögernd, dann wich sie auch direkt von mir zurück als habe sie sich verbrannt, eine Reaktion, die weh tat, aber verständlich war. "Was willst du?" fragte sie leise, den Blick abgewandt. "Hinata, es tut mir leid, wie es in der letzten Zeit gelaufen ist." flüsterte ich und nahm vorsichtig ihre Hand, woraufhin sie zu mir aufsah. Sie sah so abgespannt aus wie ich mich fühlte und zum ersten Mal realisierte ich, dass diese Fälle uns alle betrafen - Durch zusätzliche Wachschichten, Stadtinterne Sondermissionen, Hausdruchsuchungen, Leibgarden - Und ich vermutlich der Einzige war, der daraus so ein Drama machte. Das war mir peinlich und ich bekam ein schlechtes Gewissen. "Können wir draußen reden?" "Fräulein Hyuuga? Ist alles in Ordnung? Ich höre Stimmen aus Ihrem Zimmer." fragte eine Stimme draußen, wohl die einer Bediensteten. "Sch-Schon in Ordnung, d-dass ist das Radio." log meine Freundin errötend, ehe sie sich mir zuwandte. "Geh jetzt bitte..." "Wir treffen uns in zwei Stunden an der Straßenecke, in Ordnung?" sagte ich drängend und sie lächelte zum ersten Mal heute ihr kleines, schüchternes Lächeln. Ich war wie immer hin und weg und nickte nur, ehe ich sie nochmal küsste. "Ich liebe dich..." raunte ich ihr zu. "Ist wirklich alles in Ordnung, Fräulein?" "Aber ja, ich komme gleich." versicherte Hinata laut, mir flüsterte sie eindringilich "Ich liebe dich auch... Und jetzt geh." zu, ehe sie sich von mir löste. Gehorsam sprang ich aus dem Fenster und winkte ihr von der Straße aus zu, als sie die Läden wieder zuzog. Sie war mir nie schöner vorgekommen als in diesem Moment, als der Wind ihr das lange Haar um den schlanken Hals wehte und sie mir zulächelte, ehe sie sich hastig abwandte. Sakura starrte mich über den Tisch hinweg an, das Schweigen stur aufrecht erhaltend, das uns seit mehreren Minuten trennte. Es war das erste Mal, das wir alleine waren, seit unserem Ausrutscher und wir fühlten uns beide äußerst unwohl. Fast schon wünschte ich mir, Sasuke wäre nicht im Krankenhaus, wo sein Gesundheitszustand durchgecheckt wurde. Aber er wäre uns wohl kaum eine Hilfe gewesen und das, was wir zu besprechen hatten, war sowohl dringend als auch privat - Und besonders viel Zeit hatte ich auch nicht, immerhin würde ich in knapp eineinhalb Stunden meine Freundin sehen und hoffentlich meine Beziehung kitten. "Hör zu..." fing ich schließlich unbeholfen an. "Das mit Letztens..." "Hast du mit Hinata darüber geredet?" unterbrach die Haruno mich. Ihre grün lackierten, langen Nägel trommelten auf der Tischplatte und ich fragte mich, nicht ohne Schuldbewusstsein, wie sie sich anfühlen würden, wenn sie sich in meinen Rücken krallen würden. "I-Ich... Nein." stammelte ich, verwirrt und reumütig. Die Krankenhauscafeteria, in der wir saßen, und die an sich ein kühler Ort war, kam mir plötzlich überhitzt und stickig vor und alle Anwesenden schienen mich anzustarren. "Ich wusste nicht, was du darüber denkst." "Es ist besser, wenn du ihr nichts davon erzählst. Was passiert ist... War ein dummes Versehen und ein Fehler. Der Stress, der Alkohol... Das hatte nichts zu bedeuten... Es hatte doch nichts zu bedeuten, oder?" suchte sie nochmal Bestätigung und sah mir dabei so fest in die Augen, wie nur sie es konnte. Ich konnte in ihrem Blick lesen, dass sie wollte, dass es kein dummer Fehler war und dass es ihr unter all der Stärke, die sie demonstrierte, sehr weh tat, das zu sagen. Aber ich konnte nicht für sie lügen, dieses eine Mal nicht, nicht, wenn das bedeutet hätte, den wichtigsten Menschen in meinem Leben zu verletzen. "Nein, das hatte es nicht." flüsterte ich traurig. Drei Jahre zuvor wäre ich gestorben für so eine Reaktion von ihr und jetzt wies ich dieses wunderschöne, starke, liebevolle Mädchen einfach so ab? Irgendetwas musste falsch sein mit mir. "Ich liebe dich - So, wie man seine erste Liebe immer lieben wird. So, wie man eine Schwester liebt... Na ja, eine absolut heiße Schwester." grinste ich und jetzt lachte Sakura. Ich genoss es, diese Art Aufmerksamkeit von ihr zu bekommen anstatt eine Ohrfeige für das Kompliment. "Du siehst inzwischen auch ziemlich gut aus." gestand das Mädchen leise, was mich gleichermaßen zum Grinsen und zum Erröten brachte, doch Sakura seufzte und sah in ihren wassrigen Cafeteria-Kaffee. "Was wohl gewesen wäre, wenn ich das früher - Vor Hinata - Bemerkt hätte...?" "So war´s halt aber nicht." gab ich scheinbar gelassen, kalt, zurück. "Für dich gab´s immer nur einen... Und das ist noch immer so." Das war ein heikles Thema, aber ich hatte es schon länger ansprechen wollen und jetzt schien mir nicht der schlechteste Monent, zumal ich das dünne Eis unseres Flirts verlassen wollte. Sakura seufzte, nahm einen Schluck Kaffee und sah aus dem schmutzigen Fenster in den Krankenhausvorgarten, über welchen vereinzelt Menschen spazierten. "Das ist lange her... Und er nimmt mich noch weniger als damals." "Er nimmt im Moment niemanden wirklich war." versuchte ich sie zu trösten. "Sasuke muss gerade erst mal mit sich selbst klar kommen und das kann eben dauern. Danach ist er vielleicht irgendwann wieder fähig, sich für andere zu interessieren... Na ja, soweit er dazu jemals im Stande war." "Für dich interessiert er sich aber." wandte die Kunnoichi leise ein und nickte auf meinen verdutzten Blick hin bestätigend. "Er fragt immer, wo du bist und wie lange es dauert, wenn du ihm das nicht gesagt hast und auch so redet er wenn überhaupt nur über dich. Ich schätze, er hat dich völlig als Bezugsperson akzeptiert." Sakuras unglückliches Lächeln schmerzte mich, vor allem, weil ich diese ersten Regungen von Zuneigung gar nicht verdient hatte, so oft, wie ich ihn zu Harunos abschob. Andererseits freute mich die Nachricht auch wahnsinnig und jetzt würde ich ja wieder mehr Zeit haben, dem Stellenwert in Sasukes Leben gerecht zu werden. "Na ja, so war das auch gedacht. Aber ich frage mich, ob er mich noch als Freund sieht oder eher als Haushälter." "Netter Versuch, aber er hat auch erzählt, dass er aufräumt und kocht." schmunzelte Sakura, die sich erhob, weil eine Arzthelferin uns gerufen hatte. Man erzählte uns, dass Sasukes Werte stabil seien, welche Medikamente er nicht mehr brauchte und das er immer noch Untergewicht hatte, also alles in allem nichts neues. Ich fühlte mich etwas wie ein Vater beim Kinderarzt, so, wie Sakura neben mir stand und man uns über unseren Schützling unterrichtete, was ein seltsames Bild war, immerhin war Sasuke ein erwachsener Mann und noch dazu einige Zentimeter größer als ich. Man schien recht zufrieden mit meiner Fürsorge und entließ uns wenig später mit der Erlaubnis, leichte Sportübungen auszuprobieren. "Waren alle nett?" fragte ich im Voyer etwas zerstreut, weil ich mich beeilen musste, um pünktlich zu sein. Als Antwort bekam ich ein knappes Nicken und ein "Bist du jetzt noch unterwegs?" als Sasuke meine ständigen Blicke auf die Uhr bemerkte. Ich sah ihn schuldbewusst an. "Tut mir leid... Ist es ok, wenn du noch ein paar Stunden bei Sakura-chan bleibst? Unser Training steht aber!" Kurz meinte ich, etwas wie Zorn in seinem Blick flackern zu sehen, doch gleich darauf waren seine Augen so emotionslos wie sonst und ich war mir nicht sicher, ob ich es mir nur eingebildet hatte. "Es wird früh dunkel, also beeil dich." erwiderte Sasuke kühl, ehe er sich abwandte und in Richtung von Sakuras Haus davonstapfte. Die Haruno und ich sahen uns verwirrt an, dann zuckte das Mädchen die Schultern und folgte dem Uchiha. Normalerweise hätte ich ihn wegen dieser beleidigten Reaktion zur Rede gestellt, aber das musste jetzt eben warten. Hinata kam gerade aus der Straße vor dem Anwesen ihrer Familie als ich angerannt kam. Sie trug hohe, schwarze Stiefel, mit denen sie mir etwa zur Nase reichte, ein blaues Kleid, das ich ihr geschenkt hatte - Auf Sakuras Anweisung hin - Und einen beigen Mantel mit Pelzkragen - Sie sah umwerfend aus. Das sagte ich ihr auch, nachdem wir uns geküsst hatten und sie lächelte schüchtern. "Ich hatte keine Zeit, mich umzuziehen, aber lass uns essen gehen, ok? Ich bin am Verhungern." erklärte ich und sie stimmte zu, davor noch mal kurz bei mir vorbei zu schauen, damit ich mich angemessen kleiden konnte. Während des Weges herrschte die Art Schweigen, die einem wichtigen Gespräch voran geht und die einem mit der Zeit sehr unangenehm wird. Ich fühlte mich ihr fremd und das machte mir Angst, wo doch ihre Hand so vertraut in meiner lag. Fast bereute ich es ein wenig, überhaupt gekommen zu sein, ein Gedanke, für den ich mich verabscheute. Ich liebte sie doch. Ich liebte dieses Mädchen, das mir da gegenüber saß von ganzem Herzen und ich würde dafür kämpfen, sie nicht zu verlieren, doch als ich ihr das sagte, wurde sie nur rot und nahm verschüchtert einen Schluck Wasser. Während des ganzen Essens versuchte ich, mich zu entschuldigen für die Zeit, in der wir uns nicht gesehen hatten, und ihr zu erklären, wieso ich nicht hatte bei ihr sein können, aber dafür bekam ich nur ab und zu ein ´Ich versteh dich ja...`. Irgendwas Grundlegendes musste falsch sein mit mir, denn mir reichte das einfach nicht. Im letzten knappen Jahr hatte ich den Alleinunterhalter für Hinata gespielt und ich hatte es gerne getan, aber das sie sich nicht beschwerte, wenn die Show nicht lief, beunruhigte mich. War ihr unsere Beziehung so gleichgültig? Hatte sie womöglich sogar einen anderen? Aber ich wollte mich nicht mit ihr darüber streiten, dass sie sich nicht gerne stritt, das wäre albern, also brachte ich sie heim und versprach, mir mehr Mühe zu geben und küsste sie und war froh, alleine zu sein, als sie die Tür hinter sich zuzog. Sakura bemerkte natürlich sofort, dass etwas nicht stimme, aber ich blockte ihre Hilfsversuche ab; Für heute hatte ich genug Beziehungsgespräche. Sasuke und ich gingen zu mir, um uns umzuziehen, dann ließ ich ihn noch in unserer Wohnung ein paar Dehnübungen machen, die dafür, dass er seit dem Herbst gar nichts mehr gemacht hatte, ganz gut klappten. "Ok, das sieht gut aus." lobte ich auf dem Weg die Treppe runter. "Bis zum Trainingsplatz joggen wir. Sag einfach, wenn du eine Pause brauchst." Ich schlug einen ungezwungenen Laufschritt an, trotzdem brauchte Sasuke auf den zwei, drei Kilometern zum Trainingsplatz zwei Mal eine Unterbrechung, wobei er sich nicht beklagte, dass ich diese für weitere Dehnübungen veranschlagte. Überhaupt war er ein erstaunlich geduldiger Schüler, der anstandslos alle Übungen durchführte, die ich ihm auftrug, seien es Maßnahmen zum Muskulaturaufbau, zur Konditionsverbesserung oder für den Gleichgewichtssinn. Man merkte ihm zwar an, dass er aus der Übung war, aber genauso zeigte er einen leise brennenden Ehrgeiz, der ihn immer weiter durchhalten ließ. Als die Dunkelheit uns zum Aufhören zwang war ich lange nicht so erschöpft wie nach einem für mich üblichen Training aber dafür mehr als beeindruckt und erstaunt von Sasuke. Ich hatte mit stoischer Gleichgültigkeit gerechnet und eine Demonstration seiner riesigen Willensstärke bekommen. "Das war super." erklärte ich meinem besten Freund stolz und klopfte ihm auf die Schulter. "Wenn du so weiter machst, hast du bald dein altes Level wieder." "Was würde mir das bringen?" "Ach, stimmt, du willst ja nicht mehr kämpfen." sagte ich leichthin und ging zu meiner Tasche, um mir die Wasserflasche darauf zu suchen. "Na ja, den Mädels gefallen ein paar Muskel auch besser als so ein Klappergestell." Mit diesem äußerst qualifizierten Kommentar erntete ich nur ein Schnauben, aber Sasuke war auch abgelenkt, was mir erst auffiel, als ich mich wieder aufrichtete. Sein Blick wanderte unstet zwischen den Schatten der Bäume hin und her, die immer tiefer wurden, je tiefer die Sonne über den Horizont sank. Er erinnerte mich etwas an ein Raubtier, das einen anderen Jäger in seinem Revier witterte. "Sasuke? Lass uns gehen, ja?!" fragte ich beunruhigt und schulterte den Rucksack. Er nickte und wandte sich ab, doch die Anspannung wich nicht aus seinen Augen und er ging nicht auf meine Konversationsversuche ein, bis ich schließlich aufgab. Inzwischen war die Sonne fast ganz hinter den Bäumen verschwunden, auch der Weg zurück ins Dorf lag in den Schatten und ich konnte Sasukes Unruhe nachvollziehen, noch mehr, als uns fünf Männer mit Bierflaschen in den Händen entgegen kamen. Alamiert schob ich Sasuke auf die Seite von mir, die möchlichst weit von der Gruppe weg war und wollte sie umrunden, doch einer von ihnen wurde auf uns aufmerksam. Grinsend stellte er sich mir in den Weg, stieß mit der Flasche gegen meine Brust. "Wohin denn so schnell, Herr Shinobi? Bist dir zu fein, uns Normalsterbliche zu grüßen, was?" "Lass mich einfach durch." seufzte ich leicht gereizt. In meiner Brust rührte sich ein Biest, dass ihn alleine dafür, dass er sich so nahe an Sasuke heranwagte, bewustlos prügeln wollte. Er hatte nichts bei ihm zu suchen und war ihm so schon viel zu nahe. Es fühlte sich ein bisschen an, als wäre ich mit Hinata unterwegs und ein anderer Mann sprach sie an. Der Junge warf seinen Freunden einen Blick zu, lachte auf und schupste mich an der Schulter etwas zurück, sodass ich gegen Sasuke rempelte. "Und was, wenn nicht?" Jetzt reichte es mir; Mit einem Knurren stieß ich ihn gegen die Brust - Eigentlich nicht mal fest, aber er würde die Rippe noch ein paar Tage spüren - Schnappte mir seinen Arm, den ich ihm ohne Probleme hätte auskugeln können, und drehte ihn mit Schwung auf den Rücken, sodass er sich nicht ohne Schmerzen rühren konnte. "Fass mich nicht noch mal an... Und jetzt haut ab, bevor ich richtig sauer werde." Einer seiner Kumpel fing ihn auf, als ich den Aufwiegler von mir stieß, doch ein anderer hatte offensichtlich noch nicht genug; Er hatte sich Sasuke genähert und schnitt ihm Grimassen, auf die der Uchiha jedoch nicht reagierte. "Schaut mal, der Verräter spielt Londoner-Palastwache." kicherte der Fremde, doch ehe er meinen Schützling anfassen konnte packte ich ihn am Arm und riss ihn mit Kraft druch einen Schulterwurf möglichst weit von Sasuke weg. Beschützend streckte ich einen Arm vor den Uchiha und zischte: "Das ist Sperrzone." Die Jungen schienen entsetzt von meiner Reaktion, aber bei meinem besten Freund hatte ich eine extrem kurze Zündschnur; Es juckte mir in den Fingern, dem Kerl das ´Verräter` aus dem Leib zu prügeln. Stattdessen schob ich Sasuke, der auch auf meinen kleinen Ausbruch kaum reagierte, weiter in Richtung des Dorfes, nur weg von diesen Kerlen, in Sicherheit. "Seht euch mal die Schwuchelt an; Wie er seine Freundin verteidigt. Richtig süß." höhnte einer der Männer, doch ich versuchte, ihnen keine Beachtung zu schenken. Weit kam ich aber nicht, da wurde ich an der Schulter gepackt, gedreht und mit einem Faustschlag in den Magen in die Knie gezwungen. Der Angreifer schien von seinem Treffer selbst am meisten erstaunt, wie er da mit erhobener Hand über mir stand. Ich hatte Schlimmeres erlebt, aber der Schlag war unvorbereitet gekommen und raubte mir für ein paar Augenblicke den Atem. Zögerliches Gelächter war zu hören, dann trat das Arschloch rasch noch mal zu, diesmal in mein Gesicht, sodass ich mich mit einer Hand abstützen musste, die andere lag noch über meinem Bauch. "Und sowas erbärmliches wie du will jemanden beschützen?" Ich gab etwas von mir, das eigentlich ein Knurren sein sollte, in Ermangelung von genug Luft aber eher wie ein Wimmern klang, was nicht sehr zur Rettung meiner Würde beitrug. Diese verdammten Bastarde... Aber, wiedersprach eine schnorrende, sarkastische Stimme in meinem Kopf, Haben sie nicht recht? Ich kann mich nicht mal gegen ein paar Zivilisten wehren, wie sollte ich da auf jemanden aufpassen? Sasuke, Hinata, Sakura... Ein weiter Tritt in meinen Magen ließ mich aufstöhnen, doch inzwischen hatte ich den Gedanken an Wiederstand aufgegeben. Sie hatten doch Recht. Ich war nutzlos. Ich war schuld an all den Toten. Ich hatte die brennenden Schmerzen verdient, die sie mir mit ihren Tritten und Schlägen beibrachten. Fast schon hieß ich die Pein willkommen; Meine einzige Sorge, während ich wie ein Wurm auf dem Boden lag, galt Sasuke und seiner Unversehrtheit, aber er stand da und erwiederte meinen Blick mit Augen voller berechtigter Abscheu über meine Schwäche, ohne einen Finger zu rühren, um mir zu helfen. Wahrscheinlich ließen die Männer ihn deshalb in Ruhe, also konnte ich mich beruhigt in mein Martyrium fügen. Alles an mir tat weh, spannte sich an, um das nächste Schmerzintervall zu empfangen, doch irgendwann kam nichts mehr. Die Pein hatte alles um mich herum in leuchtendes Rot getaucht, wie pulsierendes Blut, das keinen Platz mehr für andere Bilder ließ - Ich sah weder Bäume noch Steine oder auch nur die Schuhe der Männer vor mir. Waren Adern in meinen Augen geplatzt? "Lassen wir den, der ist fertig." sagte eine Stimme aus dem Rot. "Jaa... Jetzt redest du nicht mehr so groß, hm? Und du..." Ich hörte ein schlabberndes Geräusch, als man Sasuke ins Gesicht spuckte. "Du bist das Letzte. Ein wiederlicher, feiger Verräter, der sich nicht mal für seinen letzten Fürsprecher einsetzen kann. Scher dich aus dem Dorf!" Lachen war zu hören und in mir kochte die Wut hoch, die sogar den Schmerz niederbrannte. Mein Kopf war klar genug, um sich vorzustellen, wie sich die brechende Wirbelsäule dieses Arschlochs unter meinen Fingern anfühlen würde, aber mein Körper war zu malträtiert, um die gewünschte Aktion auszuführen. Ich konnte nicht mehr tun, als die Finger in die kalte Erde zu krallen, in die sich mein Gesicht drückte und die in meinem Mund und meiner Nase war. "Das hättest du nicht tun sollen." erklärte Sasuke sachlich, als die Männer verschwunden waren. Dann zog er mich am Arm auf die Beine, was einen so heißen Schmerz durch meinen Körper jage, dass ich das Bewusstsein verlor. "Eine angebrochene Rippe, zwei sind geprellt. Quetschungen, Schürfwunden und Kratzer am ganzen Körper. Eine Platzwunde an der rechten Augenbraue, und eine leichte Gehirnerschütterung." war Sakuras gnadenlose Bestandsaufnahme, als ich ein paar Stunden später im Krankenhaus aufwachte. Ich fühlte mich wie Apfelmus in einer Achterbahn, versuchte aber, mich tapfer zu geben, denn neben meiner reizend gereizten Krankenschwester waren auch Sai, Hinata und Sasuke anwesend. Die Kombination aus den beiden Letzteren machte mich nervös, aber Sakura unterband resolut jedliches unbehagliches Winden, indem sie mich darauf hinwies, dass sie mich festbinden würde, wenn ich nicht freiwillig stillläge. "Weißt du, wie die Kerle aussehen, die das gemacht haben?" fragte sie, während sie mein Auge nicht gerade sanft mit einer Paste bestrich, die die Schwellung zurückgehen lassen würde; Die Verletzungen waren jetzt schon nicht mehr ganz so schlimm wie vorhin, ich konnte mich zumindest bewegen ohne das Bewusstsein zu verlieren, und in vier, fünf Tagen wäre sogar die Rippe wieder in Ordnung. Ich war den anderen dankbar dafür, dass sie nicht viele Fragen stellten. "Ja, aber ich möchte sie nicht anzeigen." "Er hat Recht." half überraschender Weise Sai mir aus, als die Mädchen protestieren wollten. "Narutos Verletzungen heilen in ein paar Tagen und im Moment ist jeder Mann, der abgezogen wird, um ein paar Hulligans zu suchen, ein Rückschlag im Michelangelo-Fall." "Nennst du das jetzt auch schon so? Dieser Irre ist kein verdammter Künstler, das müsstest DU doch gerade wissen!" knurrte ich wütend, doch er zuckte nur die Schultern; So hieße der Fall eben in den Akten. "A-Aber wir können nicht einfach Leute randallieren lassen." mischte sich jetzt auch Hinata ein, die meinen Wiederspruch mit einem entschuldigenden Lächeln abtat. "Was, wenn sie das wieder tun?" "Das werden sie nicht. Sie hatten Angst vor Naruto und werden sich erst mal bedeckt halten." Wie üblich sahen alle Sasuke erst mal völlig irritert an, als er sich am Gespräch beteiligte, dann funkelte meine Freundin ihn böse an, wobei sie im Gegensatz zu üblich ganz und gar nicht ungefährlich wirkte, obwohl sie mehr als einen Kopf kleiner war als der Uchiha. "Ach, und wieso bist du dir da so sicher? Warum hast du ihm eigentlich nicht geholfen, wenn diese Leute doch solche Angst hatten, ha?" "Hinata..." Weder sie noch er beachtete mich und ihre Blicke waren wie aufeinandertreffende Eisklötze; So wütend hatte ich meine Freundin glaube ich noch nie erlebt, außer das eine Mal, als Neji versucht hatte, ihr unsere Beziehung auszureden. "Das hätte er nicht gewollt." "Was für eine beschissene Ausrede!" platzte Hinata heraus - Sie fluchte nie, wohlgemerkt. "Er ist dein Freund - Dein verdammter einziger Freund! Und du hättest ihn verrecken lassen, WEIL ER ES SO WOLLTE?!" "Vielleicht kenne ich Naruto einfach besser als du." Ok... Jetzt hatte er die Sache mit Neji überboten. Und das Schlimme war, dass ich noch nicht mal eingreifen, ihm widersprechen konnte, denn er hatte Recht; Ich hätte nicht gewollt, dass er sich einmischte. Es war meine Schwäche, für die mich diese Männer bestraft hatten, meine Unfähigkeit. "Wie kannst du es wagen...?" knurrte das Mädchen und machte einen Schritt auf Sasuke zu, als wolle sie ihn am Kragen packen und durchschütteln. "Das reicht jetzt, Takara." sagte ich sanft. Natürlich meinte ich Hinata, aber ansehen tat ich Sasuke, schuldbewusst, wie ein kleiner Junge, der sein Spielzeug nicht geteilt hatte, aber sein Blick verriet nicht, ob er den Kosenamen überhaupt bemerkt hatte. Dann sah ich zu meiner Freundin, deren Gesichtsausdruck liebevoller, wärmer wurde, als sie meinem Blick begegnete. Mütterlich. "Was passiert ist, ist passiert und lässt sich mit streiten nicht ändern. Und es ist nicht Sasukes Schuld." Ihr Blick wurde traurig, sie senkte ihn, dann lächelte sie ein grausam verletztes Lächeln, das mir einen Stich versetzte. "Du hast Recht, Naruto-kun, es tut mir leid... I-Ich werde jetzt besser gehen." Sie berührte noch flüchtig meine Hand, dann verließ sie überstürzt den Raum. Ich wäre ihr nach, aber als ich versuchte, mich aufzurichten, tat mir jeder Knochen im Leib unsäglich weh und so musste ich mich auf Sakura verlassen, die versprach, alles zu klären, ehe sie meiner Freundin folgte. "Ihr seid alle ziemlich seltsam." stellte Sai nachdenklich fest. Und mit einem Blick auf Sasuke, der aus dem Fenster auf den Krankenhausvorhof sah, wo Hinata und Sakura liefen, musste ich ihm Recht geben. Wie erwartet dauerte es nicht lange, bis es mir gut genug ging, um aus dem Krankenhaus entlassen zu werden, doch Weihnachten verbrachte ich trotzdem dort. Hinata besuchte mich zwar, aber es herrschte seltsame Stimmung und ich hatte ein schlechtes Gewissen, als sie mir ein Fotoalbum mit Bildern von uns und unseren Freunden schenkte und ich ihr nichts geben konnte. Sie sagte, sie würde jetzt auf eine Mission gehen und wüsste nicht, wie lange es dauern würde - Auch über Neujahr wäre sie nicht da. Ich wusste nicht, was ich außer ´Viel Glück.` zu ihr sagen sollte und so ging sie nach zwei unbehaglichen Stunden wieder. Als Sakura und Sasuke mich besuchten, war ich ein wenig eifersüchtig, ohne genau definieren zu können, wieso. Vielleicht, weil meine beste Freundin so glücklich wirkte neben ihrem ewigen Schwarm, der sich zu einem Spaziergang durch die verschneiten Wälder hatte breitschlagen lassen. Ich wünschte mir für sie, dass sie glücklich war, und vielleicht hätte es Sasuke auch gut getan, eine Freundin zu haben, aber es war schwer, das Glück anderer zu akzeptieren, wenn man selbst gerade Beziehungsprobleme hatte. Sakura schenkte mir einen selbstgestrickten Schal, sie bekam von mir neue Trainingshandschuhe, die allerdings noch zu Hause waren, genauso wie das Buch über Schlangenzucht, das ich für Sasuke ausgesucht hatte. Als die beiden gegangen waren lag ich lange wach und dachte über alles nach. Ich machte Sasuke keine Vorwürfe, aber ich fragte mich, was er getan hätte, wenn ich wirklich gestorben wäre - Ob er das Dorf verlassen hätte? Außerdem blieb die Frage, wie er mich ganz alleine ins Krankenhaus geschafft hatte, so viel Kraft hätte ich ihm nämlich eigentlich noch nicht zugetraut. Wenige Tage später, am Silvestervorabend, sprach ich ihn darauf an, doch er wollte nicht darüber reden, kümmerte sich lieber um das Essen, dass er für uns vorbereitete. Wir feierten alleine, denn ich wollte Sasuke nicht auf die Party schleifen, die Ino über Shikamarus Kopf hinweg bei den Naras organisiert hatte. Ich war mir ziemlich sicher, dass zumindest Temari auch da sein würde, immerhin wollte sie wohl mit ihrem Freund feiern - Und aufpassen, das er betrunken keine Dummheiten mit anderen Mädchen anstellte. Ich seufzte leise; Ob Hinata sich wegen sowas auch Sorgen machte? Berechtigt wäre es ja, denn obwohl wir uns ausgesprochen hatten und jetzt wieder einigermaßen normal miteinander umgingen, dachte ich noch immer oft an Sakura, daran, wie sie sich unter mir angefühlt hatte und wie es sich in ihr gefühlt hätte und wie heiser sie gestöhnt hätte, wenn ich... Schluss. Es konnte doch nicht so weiter gehen, dachte ich, als ich mir unter der Dusche einen runterholte und dabei an das falsche Mädchen dachte. Ich wollte nicht einer von diesen Kerlen sein. Und trotzdem war es die Vorstellung von Sakura, die mit gespreizten Beinen vor mir kniete, von der ich schließlich kam. "Hast du eigentlich gute Vorsätze für das neue Jahr?" fragte ich, als ich wenig später neben Sasuke am Fenster saß und in die Nacht blickte, die bald von grünen und roten und blauen Feuerwerkskörpern erhellt werden sollte. "Was meinst du?" "Na ja... Dinge, die du dir für das nächste Jahr vorgenommen hast. Verbesserungswünsche." Er schnaubte abfällig. "Viel schlechter kann es kaum noch werden." Ich musterte ihn kurz, dann stocherte ich, leicht lächelnd, mit den Essstäbchen in meinem Reis. "So schlecht fand ich das letzte Jahr gar nicht... Immerhin bist du zurück." "War ja klar, dass du das so empfindest." "Also? Hast du gute Vorsätze?" "Vielleicht einen..." sagte er und sah mich mit seinem durchdringenden Blick an als wäre es sein Vorsatz, mich mit seinen Augen zu durchlöchern. Es war der siebte Januar und Hinata war noch immer nicht zurück. Sonst hatte sie mir immer Briefe geschrieben, wenn sie länger weg war, aber bisher war noch nichts gekommen und ich war besorgt. Außerdem war die Anspannung im ganzen Dorf zu spüren, denn bald wären die letzten Morde einen Monat her und bisher hatte ´Michelangelo`, wie ich ihn zu meiner Schande inzwischen auch nannte, immer nach dieser Zeitspanne zugeschlagen. Die Leute wurden zusehends nervöser und gereizter, sodass die Wachtruppen in den Straßen immer wieder Streitereien schlichten mussten. Manche Menschen gingen auch einfach gar nicht mehr auf die Straße. Ich hatte versucht, mich von dem Fall zu distanzieren, aber immer wieder kamen Leute zu mir und gaben mir irgendwelche Hinweise, die ich dann weiterleitete, immerhin war das nicht mehr mein Fall, so schwer mir das auch fiel. Zumindest kam meine weniger große Auslastung Sasuke zu Gute, der zusehends kräftiger wurde und mehr Ausdauer im Training bewies. Trotz dieser Fortschritte war er wieder öfter schlecht gelaunt und unausgelastet und ich spürte Unruhe und Zorn bei ihm, ohne mir eine Erklärung dafür geben zu können. Sai meinte, er habe wohl einfach seine Tage, was ich eher weniger lustig fand. Gerade war ich mit den beiden auf dem Rückweg vom Trainingsplatz, als hastige Schritte zu hören waren und uns zwei wohlbekannte Männer entgegen kamen; Sie gehörten zu der Truppe, die mir vor zwei Wochen aufgelauert hatten. Automatisch stellte ich mich etwas vor Sasuke, doch dieses Mal pöbelten sie uns nicht an sondern packten mich ganz im Gegenteil mit flehendem Blick an den Schultern. "Uzumaki, da bist du ja!" keuchte einer von ihnen. Ich machte mich rüde los und schupste ihn von mir. "Was wollt ihr? Verschwindet einfach." Dieses Mal würden sie nicht so einfaches Spiel mit mir haben, dazu war ich fest entschlossen. Aber sie griffen uns nicht an sondern schüttelten resolut die Köpfe. "Nein, nein. Es geht um den Michelangelo-Mörder. Wir... Wir glauben, wir haben ihn gesehen, vor einem Kindergarten. Er hat die Kinder beobachtet und sogar ein paar angesprochen, haben die Kleinen erzählt." Mein Kiefer spannte sich an, ich ballte die Hände zu Fäusten, wandte aber ungnädig den Blick ab. "Das ist nicht mehr mein..." "BITTE, Uzumaki!" unterbrach mich einer von ihnen in flehendem Tonfall. "Meine kleine Schwester ist in diesem Kindergarten. Wenn ihr etwas zustößt... Du musst etwas tun!" "Ah ja, muss ich das?" Ich erlaubte mir ein höhnisches Lächeln und ging weiter. "Ich glaube nicht, dass ich das tue." Stimmte ja wohl, immerhin war das nicht länger mein Fall. "Wir... Du kannst doch nicht Kinder für unser Fehlverhalten verantwortlich machen! Was, wenn er noch mehr umbringt?!" Sai warf mir einen neugierigen Blick zu; Er wusste natürlich nicht, wem wir da gegenüberstanden. Über die Schulter warf ich meinen beiden Peinigern einen Blick zu. Natürlich war es nicht mehr meine Aufgabe, mich um so etwas zu kümmern... Aber die ANBU hatten genug zu tun mit anderen Hinweisen. Und wenn sich herausstellte, dass das nur ein Irrer war, der Kinder beobachtete, hätten sie ihre Zeit verschwendet - Nicht, dass man nichts gegen so einen Kerl tun musste, bevor er den Kleinen etwas antat. Eigentlich wäre es doch nur eine Hilfe, wenn ich diese Sache übernähme und Sai konnte mir dabei helfen. "Also gut." wandte ich ein. "Zeigt uns diese Tagesstätte." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)