Blood Painted von RedRidingHoodie ================================================================================ Kapitel 22: Jack of Hearts -------------------------- Der Traum war schrecklich. Die Details verschwammen bereits, als ich die Augen aufschlug, aber das Grauen klebte noch an mir wie Schweiß. Ich starrte an die Decke und wünschte, Hinata würde neben mir liegen... Oder auch Sasuke. Ein warmer Körper würde gewiss helfen, mich zu beruhigen. Träge setzte ich mich auf. Meine Lust, den Tag zu beginnen, hielt sich in Grenzen - Mal wieder. "Steh endlich auf." Sasukes Rücksicht auf meine Unbehaglichkeit hatte ein jähes Ende genommen; Er kam, wie jetzt gerade, in mein Zimmer, wenn es ihm passte und er sah kein Stück weit ein, mir den dringend nötigen körperlichen Abstand zuzugestehen. Mit verschränkten Armen lehnte er in der Tür und musterte mich. "Tsunade hat euch rufen lassen." "Ugh!", machte ich mehr als unwillig. Mit ausgestreckten Armen ließ ich mich in die Kissen zurückfallen. "Ich verzichte! Mir hat der Ärger wegen dir letztens schon gereicht." "Mir ist nichts passiert, also hör endlich auf, darüber zu reden." Ich hatte das Gefühl, dass er mich nicht beruhigen wollte, sondern nur genervt war von dem ganzen Thema. Stirnrunzelnd drehte ich den Kopf zu ihm. "Du hättest tot sein können... Und sie haben dir wehgetan. Das nenne ich nicht ´nichts passiert`, Sasuke." "Sieht man irgendetwas?" Ich verengte die Augen zu Schlitzen und warf heftig ein Kissen nach Sasuke. "Keine Ahnung, was mit dir los ist, aber hör auf, das Arschloch raushängen zu lassen. Ich bin fast umgekommen vor Sorge." "Ja, fast. Während diese Typen versucht haben, mich umzubringen." Alle Kraft zum Widerstand wich aus mir. Warum tat er das nur immer wieder, wo er doch wusste, wie sehr er mich mit solchen Worten verletzte? "Du hast dich ja auch nicht gewehrt.", flüsterte ich frustriert und stand auf, wie er es zuvor verlangt hatte. Der Hauch eines Lächelns legte sich auf Sasukes Lippen, als ich ihm gehorchte. Obwohl er ja schon gewohnt sein müsste, dass ich willenlos nach seiner Pfeife tanzte. Es war schon fast lächerlich, wie sehr es mich anmachte, von ihm gemustert zu werden und ich wollte seinen Ansprüchen genügen, wollte ihn befriedigen. Mein Körper reagierte wie ein wohlerzogener Hund und es widerte mich an, wie sehr ich Sasuke begehrte. Absolut alles von ihm sollte mir gehören. "Du wehrst dich auch nicht.", antwortete er gelassen und kam näher. Ich streckte die Hand aus, sodass sie auf seiner Brust lag und ihn auf Armeslänge von mir hielt. Die Berührung war so zaghaft, dass außer Frage stand, dass er sie überbrücken könnte, wenn er es wollte. "Soll ich mich wehren?", fragte ich, wütend über meine Schwäche und Lust und seine so perfekte Haut, die unter meinen Fingern zu glühen schien und sein Haar, das ihm auf diese unvergleichliche Art vor die Augen fiel, als er den Kopf zur Seite neigte. Ich wollte die Finger in die dicken Strähnen graben und daran ziehen, bis ihm Tränen in die Augen traten. Er schien ernstlich über meine Frage nachzudenken, bevor er mit seinem Körper meine Hand beiseite schob, sodass wir und ganz nah waren. "Nein, sollst du nicht. Du bist sonst so rebellisch und aufwieglerisch... Da gefällt es mir, dass du... Einfach aufgibst, wenn es um mich geht." Ich öffnete den Mund zu einem Protest, aber er erstickte die Worte mit seiner Zunge. Es war das erste Mal, dass er mich von sich aus küsste und, wie er gesagt hatte, gab ich auf. Das hier hatte nichts mit der zärtlichen Intimität zu tun, die ich beim Sex gewöhnt war, und ich liebte es, wie er jede Romantik mit feuriger Leidenschaft bis auf die Grundfesten niederbrannte. Was wir taten war falsch, also war es gut, dass es wehtat. Ich konzentrierte mich ganz auf meine Lust, die der einzige Grund hierfür war. Es war egal, dass es nicht richtig war, weil ich sowieso nicht aufhören konnte. Nur Sex mit ihm haben konnte ich nicht, obwohl er mit Sicherheit dazu bereit gewesen wäre; Sein Körper war so viel stärker als seine Seele. Danach hätte ich mich am liebsten umgebracht, aber vielleicht würde Sasuke das ja ganz automatisch tun, wenn er so weiter machte. Ich sah auf seinen nackten Rücken in meinem Bett und ein kranker Anflug von Stolz überkam mich. Ich besorgte es Sasuke Uchiha und er genoss es. Verdammt, wie er es genoss... Ich streckte die Hand nach ihm aus und zeichnete die Narben auf seiner Haut nach. Acht waren es und ein paar auf den Oberarmen. Sasukes Muskeln spannten sich unter den Berührungen an und ich schrieb es auf meine innere Black List, seine alten Wunden zu berühren. Diese Liste würde nötig sein, weil er schwierig war. Er ließ bei Gott nicht alles mit sich machen und ich musste noch herausfinden, wo die Grenzen lagen. Denn das hier würde weitergehen, ob es mir gefiel oder nicht, weil er mich in der Hand hatte. Nicht mit der Drohung, Sakura von allem zu erzählen, sondern mit seinem Körper, seinem Wesen, seiner Lust. Ich gehörte mir nicht mehr selbst und auch nicht Hinata, sondern ihm. "Schläfst du?" Er drehte den Kopf ein paar Millimeter zur Seite, sodass er mich ansehen konnte, und einige Strähnen fielen vor seine Augen. Ich strich sie beiseite. "Weißt du... Ich hatte wirklich Angst um dich." Er schloss das eine Auge, dass ich sehen konnte, wieder. Er wollte nicht über die Entführung sprechen, aber ich musste mir das von der Seele reden. Also legte ich die Hand flach auf sein Schulterblatt, um ihn am Aufstehen zu hindern, falls er das versuchen sollte. Im Moment blieb er ganz freiwillig liegen. "Die anderen... Die anderen dachten genau wie Tsunade, du seist wieder gegangen." Die Hokage war völlig ausgerastet, als wir ihr von dem Vorfall erzählt hatten und ich war mir sicher, dass er noch Folgen haben würde. Im Moment befragte sie die fünf Männer, die wir geschnappt hatten noch, aber die schwiegen eisern. Wie Sawa gesagt hatte; Ihre Leute waren hundertprozentig loyal. Aber das würde ihnen auch nichts nützen, wenn sie wegen Menschenraub und schwerer Körperverletzung hinter Gittern saßen. Vermutlich hatte Sawa nicht damit gerechnet, ihre Leute als so nutzlos zu erleben, aber ich glaubte eigentlich nicht, dass sie Sasuke ernsthaft hatte töten wollen. Das ganze war, wie er schon gesagt hatte als wir ihn fanden, ein Warnschuss. Und zumindest bei mir hatte er gewirkt, denn ich hatte nicht vor, Sasuke nochmal mit jemandem alleine zu lassen. Er war meine Aufgabe, das hatte ich jetzt begriffen. Seufzend schloss ich für einen Moment die Augen. "Ich habe das nicht geglaubt, aber... Aber als wir dich nicht fanden... Ich verstehe nur nicht, wieso du dich nicht gewehrt hast. Diese Männer wären kein Problem für dich gewesen und du hättest nicht mal töten müssen, um dich zu befreien. Stattdessen saßt du einfach da und hast das mit dir machen lassen..." Hast mir einen Grund gegeben, diese Menschen aus tiefstem Herzen zu hassen. Und ich wollte niemanden hassen. "Ich verstehe nicht, wie dir das so gleichgültig sein kann. Du... Du hast doch gesagt, dass du leben willst, oder?" Verzweifelt krallte ich die Nägel in seinen Rücken, als könnte ich ihn dadurch davon abhalten, sich selbst zu töten. Er zog schmerzlich die Brauen zusammen und zischte leise. "Es war nicht nötig." "Was?" Verwirrt lockerte ich den Klammergriff um sein Schulterblatt etwas. "Es war nicht nötig, zu kämpfen." Sein Auge öffnete sich und fokussierte mich. "Es war klar, dass du eher früher als später auftauchen würdest." Sein blindes Vertrauen trieb mir die Röte in die Wangen, doch dann schüttelte ich den Kopf. "Na-Natürlich bin ich gekommen, aber deswegen hättest du dich nicht so zurichten lassen müssen. I-Ich hab mir solche Sorgen gemacht, Sasuke." Er seufzte und spannte die Schultern an, um sich aufzurichten. In Erwartung, dass er das Gespräch beenden und gehen wollen würde, verstärkte ich den Druck meiner Hand, sodass er auf das Bett gepresst wurde. Sasuke knurrte. "Ich will mich nur hinsetzen, Idiot." "Oh." Ich ließ ihn los und tatsächlich blieb er in meinem Bett sitzen. Es war schwer, sich zu konzentrieren, wenn er nackt neben mir saß. "Ich habe dir gesagt, dass ich bleiben werde." "Jaaa, aber..." "Aber was?", fragte er leise aber mit vor Zorn glühenden Augen. "Aber du glaubst mir nicht?" "Nein! Doch... Ich weiß nicht... Sasuke, du... Du bedeutest mir so viel, dass ich nicht anders kann, als Angst zu haben.", gestand ich ehrlich und blickte ihm in die Augen, obwohl ich wusste, dass ich vor Scham knallrot war. "Ich will und kann dich nicht nochmal verlieren." Sasuke ließ es zu, dass ich die Hand auf seine legte, schwieg dann aber eine Weile. "Du sagst mir ständig, ich soll dir vertrauen.", fing er schließlich leise an. "Das kannst du auch! Ich stehe immer hinter dir und..." "Dann fang doch erstmal DU an, MIR zu vertrauen.", unterbrach er mich kühl. "Ich sagte, ich würde bleiben, also tue ich das auch." Schockiert wusste ich eine Weile nicht, was ich sagen sollte. Ich vertraute ihm doch! Meine Zweifel waren ganz natürlich - Denke ich. "Ich weiß nur nicht, wieso du so plötzlich blieben wollen solltest. Es hätte irgendetwas sein können, das dich von hier weg holt. Dein Team... Irgendwas." "Ich habe kein Team mehr." Stimme und Gesicht von Sasuke waren teilnahmslos und ich glaubte, ihn zu verstehen. Indem sie ihn hierher gebracht hatten, hatten sie ihn in seinen Augen verraten und dadurch jede Zuneigung, die er eventuell mal für sie empfunden haben könnte, verloren. Ich seufzte tief. Warum gab es in seiner Welt bloß immer nur schwarz und weiß? Und warum hatte er sich in seinem Lebensstil so nachhaltig für die dunkle Seite entschieden? "Du hast mich.", sagte ich und verflocht meine Finger mit seinen. Händchenhalten... Hinatas Gesicht blitzte vor meinem inneren Auge auf und ich zuckte schmerzlich zusammen. Es tat körperlich weh, sie zu verlieren, als schnitte ich einen Teil von mir aus meiner Brust. "Ja... Dich." Jetzt klang Sasuke amüsiert und er drückte kaum merklich meine Hand, ehe er sich entzog. "Wir gehen duschen.", beschloss er. Über seinen herrischen Tonfall konnte ich nur lachen, obwohl das, was er verlangte, schon irgendwie peinlich war. Zusammen duschen hatte so etwas vertrautes, intimes, das gar nicht zu dem rohen Verlangen passte, dass er sonst an den Tag legte. Trotzdem folgte ich ihm ins Badezimmer und schon der Anblick seiner nackten Rückansicht machte daraus ein lohnenswertes Ereignis. Hmm, lecker. "Gut, dass du kein Kontrollfreak bist.", spottete ich um meine Gedanken etwas abzulenken. Er erwiderte mein Grinsen mit einem amüsierten Blick. "Doch, das bin ich. Zumindest, wenn es um dich geht." "Pf! Du Bastard, niemand kontrolliert mich! Ich bin mein eigener Herr!", lachte ich und spritzte ihm mit der Duschbrause Wasser ins Gesicht. "Ach... Du würdest also jetzt nicht auf die Knie gehen und mir einen blasen, wenn ich dir das sagen würde?", fragte er mit glühenden Augen, die mich zum Schlucken brachten. Ok - Vielleicht hatte er mich doch so ein ganz klein bisschen im Griff. Wir schäkerten, während wir duschten und jetzt, so unter nackten Tatsachen, wurde mir klar, dass wir das schon eine ganze Weile taten. Miteinander flirten, meine ich. Ich hatte es für freundschaftliche Kabbelei gehalten, aber jetzt wurde mir klar, dass Sasuke mich auf seine eigene schräge Art angebaggert hatte. Und ich war völlig naiv darauf eingegangen... Fragte sich nur, wer von uns beiden der Unbedarfte war. Gerade, als ich mich angezogen hatte, klingelte es an der Tür. "Warum seid ihr so früh? Ich hab noch nichts gegessen!", begrüßte ich Sakura und Sai. "Wir sind schon zu spät. Du wirst nachher frühstücken müssen.", runzelte das Mädchen die Stirn. Ich wurde ein bisschen rot und sah zur Seite als ich daran dachte, was mich so lange aufgehalten hatte. Sakuras Gesicht hellte sich schlagartig auf, als meinen Mitbewohner erblickte. "Guten Morgen, Sasuke-kun." "Morgen." Ich warf ihm einen amüsierten Blick zu, denn dass er antwortete war ein Zeichen dafür, dass er gute Laune hatte. "Beeil dich mit anziehen, wir müssen los.", erklärte ich, während ich hastig meine Schuhe anzog. Unwillig verschränkte Sasuke die Arme. "Ich bleibe." "Nein.", knurrte ich leise. Wir funkelten uns eine weile an, aber schließlich gab er nach und machte sich aufbruchbereit. Vielleicht wäre es logischer gewesen, ihn zuhause zu lassen, denn an unserer Besprechung mit Tsunade würde er so oder so nicht teilnehmen dürfen. Er würde in einem separaten Raum gebracht, wo er inzwischen wenigstens alleine sitzen durfte, und musste warten. Aber es beruhigte mich, ihn im selben Gebäude zu wissen. Ich hatte nämlich nicht vor, ihn noch mal aus den Augen zu lassen und eine Szene wie vor zwei Tagen zu riskieren. Die hatte mich an den Rand eines Nervenzusammenbruchs geführt. Tsunade war sehr ernst, als wir ihr Büro betraten. Vor ihrem Schreibtisch hatten sich die drei ANBU des Michelangelo-Teams versammelt und es war eigentlich schon klar, was passiert war. Nur was wir mit der Sache zu tun hatten war nicht ganz schlüssig, aber das würde sie uns sicher gleich erklären. "Zum ersten; Ich habe die Sache mit Sasuke nicht vergessen und unter den gegebenen Umständen wäre es wohl besser, ihn ein paar Tage ins Krankenhaus zu stecken, um ihn rund um die Uhr beobachten zu können. Der Vorfall hat ihn verständlicher Weise aufgewühlt und unsere Gespräche um ein paar Wochen zurückgeworfen." Sakura und ich senkten beide gleichermaßen schuldbewusst den Blick. Sie, weil sie glaubte, ihn verloren u haben und ich, weil ich der wahre Schuldige an der Sache war. "Nun, es wäre besser für ihn, aber Sasuke weigert sich und letztendlich ist es seine Entscheidung. Allerdings sollte euch bewusst sein, dass seine Überwachung nach wie vor ein offizieller Auftrag von euch ist und ich euch diesen entziehe, wenn ihr die Aufgabe nicht bewältigen könnt. Habt ihr das verstanden?" "Ja, Hokage." "Gut. Wie dem auch sei, leider ist das nicht unser einziges Problem." Sie schloss die Augen, das Kinn auf ihre Finger gestützt. Die ANBU neben ihr strafften die Schultern und wir fragten uns, wen er diesmal getötet hatte. Alte? Kranke? Mütter? "´Michelangelo` hat erneut zugeschlagen. Wir sind uns sicher, dass es sich um denselben Täter handelt, obwohl der Tote ein Zivilist ist." Ich warf dem ANBU-Team einen ärgerlichen Blick zu. Wir war das mit ´Nicht ins Täterprofil passen`? Dann konzentrierte ich mich auf naheliegendere Probleme: "Wie konnte das passieren? Die Wohngebiete werden streng überwacht." "Das ist noch nicht geklärt und genau deshalb seid ihr hier. Naruto, du hast dir das Überwachungssystem ausgedacht..." "Ich kann nichts dafür! Das ist..." "Darauf will ich gar nicht hinaus. Herrgott, unterbrich mich gefälligst nicht.", fauchte Tsunade ungeduldig und rieb sich die Schläfe, an der eine Ader zu pulsieren begonnen hatte. "Warum ich dich... Euch gerufen habe ist eine schlichte Überprüfung der Wachdaten. Seht euch an, wer in der Nähe der Wohnung stationiert war und warum er oder sie nichts gemerkt hat. Und dann kümmert euch darum, dass die Wachen verstärkt werden. Ich fürchte, uns bleibt nichts anderes übrig, als eine Ausgangssperre zu verhängen, um die Sicherheit der Bewohner zu gewährleisten." Betretenes Schweigen kehrte ein, bis einer der ANBU die Schultern straffte und das Wort ergriff. "Hokage-sama, ist das alles? Wir zeigen den Kollegen den Tatort und besprechen alles weitere." "Ihr seid entlassen.", seufzte die Hokage mit einer flüchtigen Handbewegung, auf welche wir uns alle rasch verbeugten und den Raum verließen. Ich holte Sasuke und wir gingen alle gemeinsam aus dem Hokage-Anwesen. "Soll ich Sasuke-kun nach Hause bringen? Du weißt besser als ich, was du geplant hast und..." "Nein. Ich mach das schon - Geht ruhig vor.", unterbrach ich Sakuras Vorschlag abrupt. Sie wurde rot und funkelte mich kurz wütend an, wandte dann aber nur beschämt den Blick ab. Es war offensichtlich, dass sie ein mehr als schlechtes Gewissen hatte, weil Sasuke unter ihrer Aufsicht verloren gegangen war und ich wollte ihr das nicht unter die Nase reiben, aber ich machte mir zu große Sorgen um ihn, als das ich ihn auch nur noch ein mal aus den Augen gelassen hätte. Ich versprach, mich zu beeilen und machte mich mit meinem Schützling auf den Weg zu unserer Wohnung. "Was ist passiert?" Ich sah zu Boden, unschlüssig, wie viel ich ihm erzählen konnte. "Es ist wieder passiert... Der Serienkiller hat zugeschlagen. Ein Zivilist, diesmal." "Warum musst du ermitteln?" "Muss ich nicht." Seine bestenfalls als ´beherrscht` zu nennende Reaktion überraschte mich nicht, so hatte er schließlich schon auf die anderen Todesfälle reagiert. "Ich soll die Stadtwache verstärken und nach Sicherheitslücken im System suchen." "Verstehe... Was ist mit dem letzten Fall?" Ich seufzte. "Ich fürchte, das müssen wir vorerst hinten anstellen. Obwohl mich die Vorstellung, dass ein Kollege ein Mörder sein könnte, zugegebener Maßen beunruhigt. Aber wenn Michelangelo wieder aufgetaucht ist... Es... Fühlt sich schrecklich an, sie nicht beschützen zu können... Ich komme mir so... Nutzlos vor.", gestand ich leise und warf ihm einen kurzen Blick zu. Er legte den Kopf auf diese Art zur Seite, die ihm so unverschämt gut stand. "Mehr als das, was du tust, kann niemand erwarten." Ein schwaches Lächeln schlich sich auf meine Züge und ich boxte ihn in die Seite. "Hey... Versuchst du grade, mich aufzuheitern? Das sind ja ganz neue Töne!" Tatsächlich hatte alleine sein kleiner, kläglicher Versuch geholfen sodass ich nicht mehr ganz so deprimiert war, als wir in der Wohnung ankamen. Womit ich jedoch nicht gerechnet hatte war, dass Sasuke mich gleich hinter der Tür mit einem hungrigen Kuss überfallen würde. "Bleib.", sagte er und sah mich eindringlich an. Ich verfluchte mich dafür, dass ich ihm so hörig war und ihm den Wunsch tatsächlich erfüllen wollte - Oder besser; Seinem Befehl nachkommen wollte. Aber ich schaffte es, mich von ihm zu lösen und ihn auf Armeslänge von mir zu halten. Zumindest ein vorläufiger kleiner Triumph in meinem Kampf gegen das Verlangen, das er bei mir auslöste. "Ich kann nicht. Das ist wichtig und... Und..." Seine Zunge glitt über seine Lippen und ließ mich vergessen, was ich sagen wollte, bis ich resolut den Kopf schüttelte. Ich funkelte ihn böse an. "Ich weiß genau, was du tust, also hör auf damit. Ich hab jetzt keine Zeit zu spielen." "Oh, hast du eine Ahnung, was ich alles tun könnte...", hauchte er, diesmal sah er jedoch davon ab, mich anzufassen. Na also. Ich räusperte mich, richtete notdürftig Haare und Jacke und öffnete die Tür. Als ich schon fast draußen war, knickte ich doch ein. "Später kannst du tun, wonach dir der Sinn steht.", grinste ich ihn an und zog schnell die Tür zu, bevor er mich dazu bringen konnte, endgültig meine Pflichten zu vergessen. Sobald ich an der frischen Luft war, fragte ich mich, was zur Hölle gerade in mich gefahren war. Ich versuchte, von ihm loszukommen, verdammt, da konnte ich mich doch nicht mit ihm zum Rummachen verabreden! Ich war froh, es eilig zu haben, denn so hatte ich einen Grund, durch das Dorf zu rennen. Körperliche Anstrengung war eine gute Ablenkung und ich wäre gerne noch weiter gejoggt, als ich an dem schönen Wohnhaus ankam, in dem die Wohnung des Opfers sich befand. Nachdenklich sah ich mich um. Eigentlich hätten hier die ganze Nacht Wachen patrouillieren müssen, da war ich mir sicher. Die Wohnung war nicht gerade groß; Mit den drei ANBU, Sakura, Sai und mir wurde der Platz ziemlich knapp. Wie die anderen Tatorte auch war dieser Raum völlig im Chaos versunken, allerdings ließ sich nicht sagen, wie viel davon am fehlenden Ordnungssinn des früheren Besitzers lag und wie viel der Eindringling verwüstet hatte. "Die Spurensicherung war schon hier.", erklärte eine der ANBU, als sie sah, wie vorsichtig ich über die Gegenstände auf dem Boden trat. "Die Leiche wird auch momentan untersucht, aber die Todesursache ist klar; Er wurde am verätzt. Am ganzen Körper mit Ausnahme des Gesichts." Ein Schauder überlief mich. Der Typ wurde nur immer widerlicher. Ohne zu antworten ließ ich den Blick wandern und las die Wandschmiererei, als ich sie entdeckte. "An die Muse des Todes... Was meint er denn damit?", fragte ich verwirrt. Sonst waren die Nachrichten immer sehr klar ausgerichtet gewesen, aber diese jetzt ließ mich unschlüssig zurück. "Vielleicht war der Tote ein Geliebter, der sich jetzt gegen den Mörder gestellt hat; Früher war er seine Muse, die Inspiration zu den Taten und jetzt..." Sie verstummte. "Lasst das mal unsere Sorge sein.", unterbrach die Anführerin der ANBU unsere Spekulationen. "Ich würde vorschlagen, ihr überprüft jetzt die Sicherheitsvorkehrungen und versucht herauszufinden, wie Michelangelo durch die Wachen kommen konnte." "Vielleicht, weil er nicht für eine Bedrohung gehalten wurde?", schlug ich bissig vor. Ihre Augen hinter der Maske verengten sich zu Schlitzen. "Ein einzelner Mann, der mitten in der Nacht durch die Gegend läuft, ist aber genau das, wonach wir fahnden." "Und wenn er nicht alleine war?" "Bisher hatte der Täter nie einen Komplizen. Außerdem sprechen die Spuren hier nur für die Anwesenheit von zwei Personen. Aber..." Sie stutzte, als wäre ihr eine Idee gekommen, und sah auf den Zettel, auf dem sie Notizen zur Tatortanalyse gemacht hatte. "Was?", bohrte ich nach, weil nichts mehr kam. Sie warf mir einen widerstrebenden Blick zu. "Weder an den Türen noch an den Fenstern gibt es Spuren eines gewaltsamen Eindringens. Unser Opfer muss ihn reingelassen haben." Genau, wie ich gesagt hatte; Der Mörder wurde nicht als Gefahr wahrgenommen, bis es zu spät war. Wir diskutierten eine ganze Weile, sowohl über den Tatort als auch darüber, ob wir jetzt gehen oder bleiben sollten und kamen schließlich überein, dass wir dem Team helfen sollten, das soziale Umfeld des Toten zu überprüfen. Immerhin konnte es auch eine ´Normale` Tat gewesen sein und wir verrannten uns hier in Indizien. "Sai, komm, wir gehen.", rief Sakura unserem Teammitglied etwas später zu. Er stand am Bett und betrachtete versunken etwas, sodass das Mädchen fragend die Stirn runzelte. "Was hast du da?" "Ein Foto des Toten." Sai musterte mich unangenehm intensiv. Mir stellten sich sämtliche Nackenhaare auf. "Was ist?", fuhr ich ihn an. "Nichts." Seine Lippen kräuselten sich zu dem altbekannten, undurchschaubaren Lächeln, als sein Blick erneut eingehend über mich wanderte. "Er sieht dir nur ähnlich, dieser Itsuki." Neugierig geworden traten Sakura und ich näher, um das Foto zu betrachten. Das blonde Haar des Mannes hing stumpf um sein fahles Gesicht und die blauen Augen starrten leer in die Kamera. Mir lief ein eisiger Schauder den Rücken runter. "Ach komm.", schnaubte ich, gespielt unbeeindruckt. "Es gibt nicht nur zwei blonde Männer in Konoha." "So viele gibt es aber auch nicht. Und wenn die Botschaft was mit dir zu tun hat... Immerhin weiß Michelangelo, dass das mal dein Fall war.", wandte Sakura besorgt ein. "Das weiß das ganze Dorf." Ich hatte nicht vor, mich wegen Spekulationen verrückt zu machen. Bestimmt nahm ich Sai das Foto aus der Hand und legte es zurück auf das Bett, von wo er es aufgehoben hatte. "Lasst uns jetzt gehen." Für eine Weile waren wir damit beschäftigt, mit der Familie des Opfers zu sprechen, aber dann lief die Zeit ab, die Sasuke alleine verbringen durfte und ich musste meinen Kollegen die Ermittlungen überlassen. Zuhause erfüllte ich nicht ganz freiwillig mein Versprechen gegenüber meinem Mitbewohner - Wirklich, ich wehrte mich geistig mit Händen und Füßen, aber mein Körper war ein elender Verräter, der eher diesem arroganten Bastard gehorchen wollte als mir. Dann widmete ich mich, geplagt von einem schlechten Gewissen, den Überprüfungen des Sicherheitssystems. Ich stand vor einem Rätsel, denn es waren definitiv Kollegen in der Gegend um den Tatort eingeteilt gewesen. Man hätte sich praktisch nicht anschleichen können. Aber vielleicht war es, wie wir schon vermutet hatten und er hatte gar nicht erst versucht, sich zu verbergen. Dann wäre eine komplette Ausgangssperre wirklich die einzige Möglichkeit, für mehr Sicherheit zu sorgen, aber unser Mörder hatte schon Kinder aus ihren Schlafzimmern geholte, also waren Türschlösser wohl kein Problem. Und die andere Frage blieb; Warum Itsuki? Er war ein Zivilist, noch dazu nicht mal in Konoha geboren. Sein Studienfach war Biologie und er lebte in einem Viertel, in dem kaum Shinobi lebten. Er hatte nichts mit uns zu tun und trotzdem lag er jetzt tot in der Pathologie und dafür musste es einen Grund geben. Den Grund hatte uns dieses Arschloch sogar noch an die Zimmerwand geschrieben, aber ich verstand ihn nicht. Plötzlich hielt ich es in meiner eigenen Wohnung nicht mehr aus. Ich stand auf und fand Sasuke im Wohnzimmer. Ausnahmsweise trug er die Lesebrille und er war so versunken in sein Buch, dass er mich erst bemerkte, als ich ihn ansprach: "Ich weiß gar nicht, was du hast." Mit gerunzelter Stirn blickte er über den Rand seiner Sehhilfe hinweg zu mir auf. "Ich habe einen Mitbewohner, der unzusammenhängendes Zeug redet, falls dir das weiterhilft." Einen Moment war ich verwirrt, aber dann ging mir auf, dass er wohl doch nicht meine Gedanken lesen konnte, obwohl er manchmal den Anschein erweckte. "Ja... Nein... Tschuldige. Ich bin grad etwas neben mir. Und ich meinte die Brille. Du trägst sie so ungern, dabei steht sie dir." Er senkte den den Kopf, sodass ihm die Brille etwas tiefer auf die Nase rutschte, und sah mich unter halb gesenkten Liedern an. Verdammt, warum musste bei ihm alles so gut aussehen? "Bist du gekommen, um mir Stylingtips zu geben?", erkundigte er sich gelassen. "Nein." Ich runzelte die Stirn, weil er mein Kompliment einfach so ignorierte. "Ich muss noch was erledigen und möchte, dass du mitkommst." "Du meinst, du darfst mich nicht alleine lassen." "Was ist denn heute los mit dir? Ich meine es, wie ich es sage; Ich will dich dabei haben. Gott, musst du immer alles so kompliziert machen?" Ein befriedigter Ausdruck legte sich auf sein Gesicht und er stand auf, ohne zu antworten. Ich musterte ihn halb verärgert, halb verwirrt. Suchte er etwa Bestätigung bei mir? wenn es so wäre, wäre es schmeichelhaft. Gemeinsam verließen wir die Wohnung. "Was musst du erledigen?", wollte Sasuke wissen. "Ich will nur etwas überprüfen." Ich lächelte ihn ausweichend an. Eigentlich dürfte er nicht dabei sein, aber ich musste meine Arbeit machen... Und meine aufgewühlten Nerven beruhigen. Zwar versuchte ich, mir einzureden,d ass die Ähnlichkeiten zwischen dem Opfer und mir reiner Zufall waren, aber es machte mich nervös. Nicht, weil ich Angst hatte, sondern weil ich nicht noch mehr schuldig am Tod dieser Menschen sein wollte, als ich es sowieso schon war. Wenn Michelangelo wirklich mich im Visier haben sollte, sollte er gefälligst mich angreifen und nicht irgendwelche Zivilisten. Ich konnte mich wenigstens wehren. Das Pathologieteam kannte mich inzwischen schon, aber Sasuke musterten sie skeptisch. "Das ist Sasuke Uchiha. Beachtet ihn gar nicht und bringt mich bitte zu dem letzten Toten." Sasuke warf mir einen Blick zu, in dem sich Belustigung und Verärgerung darüber, als nicht beachtenswert tituliert zu werden, und auch eine gewisse Befriedigung darüber, seine Ruhe zu haben, stritten. Ich grinste ihn an und folgte Herr Ringa zu seinem Untersuchungstisch, auf dem das neuste Opfer lag. "In der Kürze der Zeit haben wir leider noch nicht viel rausgefunden.", entschuldigte der ältere Mann sich, woraufhin ich ihm ein Lächeln schenkte. "Macht nichts. Ich war nur nicht am Tatort und wollte ihn sehen, bevor wir die Ermittlungen beginnen. Ihm die letzte Ehre erweisen und..." Ich zuckte die Schultern. ´Und mich davon überzeugen, dass er mir nicht ähnlich sieht.` konnte ich ja schlecht sagen. Er nickte verständnisvoll und führte mich zum Untersuchungstisch. An den Anblick von Toten würde ich mich nie gewöhnen. Vielleicht sollte ich, aber ich konnte und wollte nicht. Der Mann, der vor mir lag, war noch sehr jung, vielleicht Mitte zwanzig, und sah nicht schlecht aus. Zumindest sein Gesicht, denn von seinem Hals abwärts war nicht viel mehr von ihm übrig als eine rote Masse. "Wissen Sie schon, was für eine Säure es war?" "Nein, aber so hoch konzentriert, wie das Mittel war, stellt sich die Frage, woher er es bezogen hat." "Er war Chemiker.", antwortete ich geistesabwesend. Mein Blick war auf den Fremden vor mir gerichtet und je länger ich ihn betrachtete, desto größer schienen mir die Ähnlichkeiten zwischen uns zu werden. Wenigstens hatte der Mörder Itsuki keine Narben auf die Wangen geritzt, das wäre zu gruselig gewesen. Bei dem Gedanken daran, dass das alles hier mir gegolten haben könnte, wurde mir speiübel. Ich wollte nicht schuld daran sein. Nicht am Tod dieses Mannes und auch nicht an dem der anderen sechzehn Menschen. Mein Blick wurde glasig. Hätte ich das alles verhindern können, wenn ich Michelangelo dazu gebracht hätte, sich mir zu stellen? Es waren natürlich nur Vermutungen, aber die Möglichkeit schnürte mir fast die Kehle ab. "Gehen wir." Verwirrt sah ich zu Sasuke auf, der mit verschränkten Armen hinter mir stand und das gerade verlangt hatte. "Was...?" "Die Chemikalien bereiten mir Kopfschmerzen." "Oh." Ich musterte ihn. Normalerweise grub sich eine Falte zwischen seine Augenbrauen, wenn er Migräne hatte, aber die fehlte jetzt. Obwohl ich nicht wusste, wieso er log, nickte ich mit einer gewissen Erleichterung. "Ja, ich bin fertig. Gehen wir." Dieser Ausflug war eine beunruhigende Erfahrung und ich war froh, als ich mich bedankt und verabschiedet hatte und wieder auf die Straße kam. Ich holte tief Luft, wobei ich feststellte, dass es nach Frühling roch, was meine Nerven ein wenig beruhigte. Das waren alles nur Vermutungen... Und selbst wenn sie wahr sein sollten, hatte ich vor Itsukis Tod nichts von diesen verborgenen Motiven mir bezüglich gewusst. Aber ich hätte den Wahnsinnigen fassen müssen, bevor all das hatte passieren können. "Es ist nicht mehr dein Fall." Sasuke sah mich nachdenklich an mit seinem Blick, der meine Gedanken zu lesen schien. "Steiger dich nicht wieder so in die Sache rein." Ich lächelte - Einfach, weil ich ihn ansah und mich der Anblick seines Gesichts zum Lächeln brachte, aber auch, weil er auf seine schroffe Art versuchte, mich zu beruhigen. "Ich weiß. Werd ich schon nicht... Hast du Lust, joggen zu gehen?" Er schien nicht überzeugt von meiner Unbeschwertheit, kommentierte das aber nicht, sondern nickte nur. Ich holte erleichtert tief Luft. Sport war genau das, was ich jetzt brauchte, um mich abzulenken. "Hey, Schwager im Spe. Alles klar?", grinste ich Neji an, nachdem ich Hinata mit einem Kuss begrüßt hatte. Ich wusste, dass er diese Bezeichnung nicht mochte und ärgerte ihn erst recht gerne damit. Meine Freundin und Tenten, die neben Neji stand, kicherten, während er meine Stichelei mit einem gediegenen Nicken überging. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg und ich fragte: "Wir gehen nachher schon noch weg, oder?" "Oh ja! Karaoke wäre super.", schlug Tenten vor, die als einzige angetan von meiner Anregung schien. "Cool, das haben wir schon ewig nicht mehr gemacht." Ich grinste Hinata an, die mir ein verunsichertes Lächeln schenkte. Beruhigend drückte ich ihre Hand. "Wir singen wieder zusammen, ja, Takara?" "Bloß nicht! Dann hört man wieder nur dein Gejaule und Hinata geht komplett unter.", widersprach Tenten und ich zog eine beleidigte Schnute. "Stimmt ja gar nicht." "Du singst so laut, wie du falsch singst." "Ihr Kunstbanausen habt ja nur keine Ahnung!" Ich jammerte noch ein bisschen weiter, während ich mit Tenten den Verlauf des späteren Abends plante. Die Hyuuga hielten sich aus der Unterhaltung raus, bis ich das Thema wechselte: "Was Baa-chan wohl will? Und dann auch noch von so vielen von uns." Neji, der nach wie vor einzige Jo-nin unter uns, bekam einige fragende Blicke zugeworfen, doch natürlich war er die Diskretion in Person. "Das erfahren wir sicher bald." Ich bedrängte ihn noch weiter, bis wir am Hokage-Turm ankamen, wo sich einige Kollegen eingefunden hatten. Gemeinsam mit diesen ging unsere kleine Gruppe in den Konferenzraum, der uns genannt worden war. In dem Raum waren schlussendlich bestimmt zwanzig Shinobi, was für einen ziemlichen Lärmpegel sorgte, welcher jedoch abrupt erstarb, sobald Tsunade und Shizune den Raum betraten. Die Hokage ließ den Blick über die Reihen gespannt dreinblickender Gesichter wandern. Ihre Augenbraue zuckte kaum merklich, also sie mein breites Begrüßungs-Grinsen sah, doch dann wandte sie sich ab. "Guten Abend. Ich möchte gleich zur Sache kommen. Der Grund, aus dem ich euch so zahlreich herbeordert haben, hat mit einem wichtigen Fahndungserfolg der letzten Woche zu tun, über den ihr sicher alle informiert seid." Zustimmendes Nicken und lobendes Murmeln brandete auf. Nur ich runzelte die Stirn. "Was für eine Festnahme?", fragte ich Hinata neben mir. "Man hat i-im Zuge der verschärften Si-Sicherheitsvorkerungen einen Schwerverbrecher aus S-Suna hier im Dorf fassen können... Die Neu-Neuigkeit hat groß die Runde gemacht und..." "Ich würde gerne fortfahren, Miss Hyuuga, wenn Ihnen das Recht ist.", mischte Tsunade sich ärgerlich ein. Meine Freundin lief tiefrot an und senkte den Blick. "En-Ent... Entschuldigung...", hauchte sie verlegen. Ich drückte bedauernd ihre Hand, konnte mir ein Grinsen aber nicht verkneifen, weil es schon lustig war, wenn ein schweigsamer Engel wie Hinata wegen Geschwätzigkeit ermahnt wurde, obwohl sie neben mir, dem größten Plappermaul weit und breit, saß. "Nun gut.", fuhr die Hokage fort. "Das Gericht findet sich in dieser Sache in zwei Wochen zu einem Eilverfahren zusammen, um baldestmöglich ein Urteil zu fällen. Da die Verbrechen allerdings größtenteils in Suna-Gakure und Umgebung verübt wurden, wird der Kazekage an der Urteilsbildung beteiligt sein und hier kommt ihr ins Spiel. Wie jeder weiß, herrscht im Dorf momentan Ausnahmezustand und obwohl ich dem Kazekage davon abgeraten habe, sich hierher zu begeben, wünscht er, persönlich vor Ort zu sein, um sein Dorf zu repräsentieren. Die Wachen sind sowieso schon verstärkt, aber ihr werdet während seines Aufenthalts eine Sondereinheit zum Schutz des Kage bilden. Es ist unsere Pflicht, für seine Sicherheit zu sorgen." "Kommen Temari und Kankuro nicht mit?" "Natürlich bringt er seine eigenen Sicherheitsleute mit, aber ich konnte ihn davon überzeugen, dass zusätzliche Wachen in der momentanen Situation unabdingbar sind. Ihr werdet euch in Gruppen aufteilen und..." Während Tsunade den Plan erklärte, dachte ich darüber nach, was sie erläutert hatte. Unabdingbar waren Wachen also, ja? Und warum lief sie selbst dann fast schutzlos durch die Gegend? Ich schnaubte leise. Typische, weibliche Doppelmoral. Andererseits war ich auch erfreut; Gaara würde also kommen, und als ein Mitglied dieses Kommandos würde ich Zeit und Gelegenheit haben, ihn zu sehen. Ich hatte ihn schon ewig nicht mehr gesehen, aber früher hatten wir ab und an Briefkontakt, der sich jedoch verlaufen hatte, als Sasuke zu mir kam. So, wie die meisten meiner Freundschaften... Ich schob den Gedanken beiseite, denn er hatte einen bitteren Nachgeschmack. Außerdem wollte ich nicht an Sasuke denken, nicht, wenn meine Freundin neben mir saß. Vielleicht würde ich ja auch ab und zu mit Hinata eingeteilt sein, sodass wir mehr Zeit miteinander verbringen und somit unsere Defizite aufarbeiten konnten. Vielleicht würde ich so wieder stärker den Wunsch verspüren, bei ihr zu sein und nicht den, vor ihr wegzulaufen, weil ich mich schämte... Vielleicht. Die Frage war nur, was jetzt mit den Aufgaben in meinem Team war, denn weder Sai noch Sakura waren hier, also arbeiteten sie wohl weiter an unserem Mafiosi-Fall und halfen den ANBU. Und was sollte ich mit Sasuke machen? Darüber musste ich eindeutig mit Tsunade sprechen. ~ ♥ ~ Hallo Leute! :D Ich bin mir noch nicht ganz so sicher, was den weiteren Verlauf dieses Teilabschnittes anbelangt... Ich meine, ich weiß, was ich etwa schreiben will, aber die Details noch nich. Außerdem finde ich das Skript, das ich mir vor zwei Jahren - OMG, ist das schon so lange her?! xDD - Gemacht habe, inzwischen teilweise recht peinlich... XD° Na ja, ich versuche, das Beste daraus zu machen. Wow, wir haben inzwischen schon über 50 Leser und ich freue mich über jeden einzelnen von euch. Danke, ihr seid die größten. ♥ Wie gesagt, das Projekt ist inzwischen auch schon zwei Jahre alt, was ich irgendwie kaum fassen kann... Es ist mir ziemlich ans Herz gewachsen und ich hoffe, ich habe mich verbessert, seit ich angefangen habe und dass die Story trotz der langen Zeit noch spannend ist. Inzwischen haben wir etwas mehr als die Hälfte geschafft und die meisten haben ja spätestens seit dem letzten ´Michelangelo-Kapitel` mitbekommen, was hier so abgeht. ;3 Stört es euch eigentlich, dass in jedem Teilabschnitt neue Charakter vorkommen? Das ist mir grade so aufgefallen und es war eigentlich nicht beabsichtigt aber hm, irgendwie haben sich die Einheiten zu eigenständigen Storys entwickelt mit jeweils abgeschlossenen Handlungen mit ihren Charaktern. Außer Naruto und Sasuke halt. xD Uh, jetzt hab ich für meine Verhältnisse viel Gelabert, verzeiht mir. ♥ Bis zum nächsten Kapitel! lG SaSi PS: Ach ja, und sie haben immer noch keinen Sex. ;P Hosted by Animexx e.V. 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