Wenn ein Playboy sein Herz an eine Eiskönigin verliert... von -BloodyCross- ================================================================================ Kapitel 3: Nachhilfe und gemeinsame Flucht ------------------------------------------ >>>> Lucinda <<<< „Ich soll WAS?!? Sind Sie verrückt geworden?!? Bei allem Respekt, aber ich glaube da bin ich nicht die richtige Person…“ Leise lachte die Direktorin auf der anderen Leitung. „Kind. Ich kenne dich schon ein bisschen länger. Du bist genau richtig dafür. Du verstehst alles einwandfrei, bist fleißig und hast ein sprachliches Talent, weswegen du auch sehr gut erklären kannst. Bitte tu mir den Gefallen. Ich will nicht eines dieser hormongesteuerten Mädchen als Nachhilfe für ihn organisieren.“ „Warum machen Sie sich überhaupt so viel Gedanken um ihn? Er ist doch ein ganz normaler Schüler. Außerdem glaubte ich würde er sich freuen, wenn eines dieser Groupies ihm Nachhilfe gibt. Ich kann mir Jack einfach nicht. Der Typ ist ein arrogantes Arschloch!“ „Sei nicht immer so vulgär. Heute ist die erste Nachhilfestunde. Um vierzehn Uhr bist du bei ihm. Die Adresse habe ich dir schon genannt. Benimm dich. Sein Vater ist ein sehr strenger und höfflicher Mann. Lucy, ich will dich nicht anlügen. Die Schule hat ein paar Geldprobleme. Jack’s Vater hat uns eine Finanzspritze gegeben…“ „Aber heute ist Samstag. Egal. Von mir aus. Aber nur weil meine Mutter und mein Vater Sie so gern gehabt haben und weil ich noch nicht von der Schule geflogen bin. Trotzdem, warum ich? Was habe ich verbrochen um so bestraft zu werden“, jammerte ich herum. >>>> Jack <<<< Gähnend warf ich einen Blick auf seinen Wecker. Es war schon 13 Uhr. Verschlafen nahm ich mein Handy in die Hand und klappte es auf. Fünf Anrufe in Abwesenheit und eine SMS. Von meiner Direktorin? Guten Morgen, Jack. Deine Nachhilfe ist um 14:00 bei Ihnen. LG Direktorin Schnell. >Nach…Scheiße! Die habe ich ja total vergessen! Wen bekomme ich wohl als Nachhilfe? Sicher eines meiner Groupies. Ey…das wird anstrengend. Naja ich sollte mich schon einmal fertig machen…< Ich schlich mich ins Bad. Dort verbrachte ich schon einmal eine halbe Stunde. Anschließend ging ich in die Küche und aß dort einen Apfel, eine Kirschenteigtasche und ein Aufstrichbrot. Ich war kurz einen Blick auf meine Armbanduhr. Dreiviertel zwei. Vorsichtig klopfte ich an die Tür, die zu Vater’s Büro führte. Niemand antwortete. Auf einmal stand Herbert hinter mir und verkündete: „Junger Herr, ihr Vater ist außer Haus. Er hat dringende Geschäfte zu erledigen, aber er lässt sich entschuldigen und versichert Ihnen, dass er zum Abendessen wieder im Hause sein wird.“ „Soll er doch zur Hölle fahren!!! Ich hasse diesen Mistkerl von Vater“, begann ich zu fluchen. Der Butler des Hauses und somit irgendwie die gute Seele, Herbert, versuchte mich zu zügeln: „Aber junger Herr, so können sie doch nicht über den Hausherren reden. Er ist doch Ihr Vater und sorgt sich sicher nur um Euer Wohl.“ „Nein, tut er nicht. meine Mutter hat sich gesorgt. Mein lieber Stiefpenner würde mir am liebsten den Hals umdrehen.“ Bevor Herbert etwas erwidern konnte klingelte es an der Haustür. Meine Nachhilfe und Rettung! Auf einmal fand ich sie nicht mehr so schlimm. Ich folgte Herbert der gerade die Tür öffnete. Mir klappte der Mund auf. Entsetz starrte ich meine Nachhilfelehrerin an. Sie starrte wütend zurück. „Hy, du versnopter Möchtegern-Playboy-Macho. Bringen wir’s hinter uns.“ Lucinda wandte sich nun an Herbert und war wie ausgewechselt. Sie lächelte und vollführte einen leichten Knicks: „Guten Tag. Es tut mir leid falls ich gerade stören sollte. Ich bin Lucinda Giou. Die zukünftige Nachhilfelehrerin von Jack.“ „Ich bin der Butler des Hauses. Herbert. Junge Lady, falls Sie irgendwelche Wünsche haben sollten, wenden Sie sich an mich. Freut mich Ihre Bekanntschaft zu machen.“ Herbert verbeugte sich leicht und bevor er ging fügte er noch hinzu: „Haben Sie bitte Geduld mit dem jungen Herrn. Ich entschuldige mich…“ Ich starrte Lucy noch immer mit offenem Mund an. „Was glotzt du so blöd? Gehen wir jetzt irgendwohin lernen? Mir gefällt das hier auch ganz und gar nicht, aber lass uns das jetzt einfach schnell über die Bühne bringen, okay?“ Ich nickte nur stumm und führte sie dann zu meinem Zimmer. Mein Bett war auf einmal gemacht, der Tisch aufgeräumt, das Zimmer gelüftete und meine CDs standen auch wieder auf ihrem gewohnten Platz. Die Unordnung war wie weggeblasen. Eines musste man meinem Vater lassen. Er wusste wen er einstellen musste. Lucinda ließ sich auf den Boden sinken. „Die Schnell hat mir erzählt, dass du das letzte Jahr kein Chemie, kein Geschichte und auch Rechnungswesen hattest. Ich darf dir das ganze Wissen was du brauchst um die Abschlussprüfungen zu bestehen in drei Wochen folglich also in 21 Tagen beibringen. Ich komme jeden Tag zu dir, auch am Wochenende. Samstags und sonntags werden wir den ganzen Tag lernen. Unter der Woche nur nach der Schule. Falls ich das nicht schaffe hast du noch zehn Tage Zeit. Glaubst du, du schaffst das, oder willst du gleich das ganze Monat beanspruchen?“ „Ich werde das schon schaffen.“ „Mit welchem Fach möchtest du anfangen?“ „Chemie. Das hatte ich schon drei Jahre.“ „Gut.“ „Ja.“ „Was war das Letzte, was du gemacht hast?“ Ich beobachtete Lucinda die ganze Zeit. Sie hatte ihr Haar zu einem strengen Knoten gebunden und eine verwaschene Jeans an. Dazu einen schwarzen Kapuzenpulli der ihr mindestens drei Nummern zu groß war. Wir lernten bis die Uhr sieben Uhr abends anzeigte. Mein Magen knurrte. „Können wir Schluss machen? Ich habe schon voll Hunger.“ „JA. Von mir aus. Wir sind schon sehr weit gekommen, Ich hätte dir nicht zugetraut, dass du so lernfähig bist. Wenn du dir das von heute alles gemerkt hast und wir morgen wieder so viel lernen, dann könnten wir Chemie morgen schon abhacken. Ich gehe dann einmal nach Hause.“ Lucy stand auf und packte ihr Zeug zusammen. Sie streckte sich. „Möchtest du hier essen? Herbert und Rosalie kochen immer viel zu viel. Sieh es als Belohnung an. Dafür, dass du meine Nachhilfelehrern bist.“ Über Luce‘ Gesicht zuckte der Hauch eines Lächelns. Hatte ich mir das nur eingebildet? Ich räusperte mich. Sie nickte. Zusammen gingen wir in die Küche. In der Küche stand ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen. Auf diesem Tisch aßen eigentlich nur die Angestellten. Wenn ich durfte, aß ich aber meistens bei den Angestellten als bei meinem Stiefvater. Lucinda setzte sich. Sich zog sich den Pulli über den Kopf und verknotete diesen um ihre Taille. Unter dem schwarzen Kapuzensweater trug sie ein langärmliches schwarz-rot-kariertes Hemd. Ich starrte unweigerlich erst ihre Brüste an und dann in ihr Gesicht. Sie las konzentrier in einem Buch und schien mich gar nicht zu bemerkten. Ich stellte einen Teller mit Essen hin. Sie blickte auf und nickte. Das Buch tat sie wieder in ihre Tasche. Wir begannen schweigen zu essen. Plötzlich vernahm ich ein Rufen. >>>> ErzählerIn <<<< Lucinda und Jack saßen beide plötzlich kerzengerade da. Lucinda verengt misstrauisch die Augen. Jack stand auf und meinte nur: „Bleib ruhig sitzen und iss weiter. Das wird mein…das wird nur der Freund von meinem Vater sein, der gerade vorübergehend hier wohnt.“ Jack eilte aus der Küche in die Eingangshalle. Lucinda wollte zuerst weiteressen, doch ihre Neugier und seltsamerweise Sorge trieb sie dazu hinter Jack herzuschleichen. „Du kleiner dreckiger Bastard. Ich…bring dich um!“, lallte Jack’s Vater. Jack rümpfte angewidert die Nase. Sein Stiefvater hatte schon wieder getrunken. „Vater, Sie sollte sich vielleicht hin…“ Da passierte es, gerade als Lucinda die Eingangshalle betrat, schlug Jack’s Vater dem Jungen mit voller Wucht ins Gesicht. Jack ging zu Boden. Au einmal tauchte Herbert auf und zerrte den für Lucinda fremden Mann weg. Dieser regte sich darüber lautstark auf. In der Zwischenzeit war Jack auch schon wieder auf den Beinen und drehte sich zu Lucinda. „Seine Frau hat ihn rausgeschmissen, deswegen wohnt er vorübergehend hier. Keine Sorge, alles ist gut, Er hat heute anscheinend ein bisschen zu viel Wein getrunken. Sobald mein Vater wieder von der Arbeit ist, wird er ihn rausschmeißen“, log Jack wie gedruckt. >Irgendwas ist hier faul. Ich kann nicht glauben, dass das nur ein Freund von seinem Vater war…. Auch egal ich muss hier weg…< „Ich geh dann… Danke, für das Esse…“ Bevor Luce ihren Satz beenden konnte tauchte auch schon wieder der betrunkene Mann in der Halle auf. Schwanken kam er auf Jack zu, der wie erstarrt stehen geblieben war. Lucinda packte aus Reflex Jack‘s Hand und zerrte ihn aus dem Haus raus zu ihrem Auto. Sie schloss die Beifahrertür auf und schubste Jack rein. Bevor er irgendetwas machen konnte, stieg Lucy auch schon voll auf’s Gas. Die ganze Autofahrt über schwiegen beide. Lucinda blieb vor ihrem Haus stehen. „Kannst du zu irgendwelchen Freunden?“, fragte Luce leise. Jack schüttelte seinen Kopf. „Dann schlaf heut bei mir. Ich hab ein Gästezimmer. Dann können wir morgen gleich weiterlernen. Du kannst ja morgen wieder nach Hause. Dann ist dein Vater sicher wieder zu Hause und dieser widerliche Kerl von vorhin, wird nicht mehr da sein.“ Lucinda glaubte selbst nicht so ganz an ihre Worte. Jack blieb stumm. Nach einiger Zeit des Schweigens flüsterte er leise: „Danke.“ „Du bist in meinen Augen trotzdem noch ein Arschloch. Auch egal. Komm erst einmal mit rein.“ Das Mädchen mit den ausdruckslosen Augen steig aus dem Weg und sperrte ihre Haustür auf. Zehn Minuten später lag Jack im Gästezimmer auf dem Bett. Er hatte einen Pyjama von Lucinda bekommen, der früher einmal einer von ihrem Bruder gewesen war. Mit ausdruckslosen Augen starrte der reiche Junge an die Decke. Er musste an seinen Vater denken. An seinen richtigen Vater. An seinen Stiefvater und an seine Mutter. Seine Mutter war die warmherzigste Person gewesen, die er kannte. >-<->-< Flashback >-<->-< „Komm her, Jack. Komm zu deiner Mama.“ Ein kleiner blonder Junge stürmte auf eine weizenblonde Frau zu. Die noch etwas jüngere Frau packte den kleinen Jungen unter den Achseln und wirbelte ihn in der Luft im Kreis. Ihr Lachen klang wie tausend kleine Glöckchen. Es war ein wunderschönes Lachen in das sich jeder Mann verliebte. „Mama!“ Der kleine Junge streckte seine kleinen Händchen nach seiner Mutter aus. Sie drückte ihn fest an sich. Ihre rehbraunen Augen leuchteten nur so von der Liebe zu ihrem Sohn. Jack schmiegte sich lächelnd an seine Mutter. Ein Mann mit haselnussbraunem Haar trat auf die kleine Lichtung im Wald auf der Mutter und Sohn spielten. Die junge Mutter begann sanftmütig zu lächeln. „Hallo, mein Liebster.“ Der großgewachsene Mann küsste seine Lebensgefährtin. „Baba, Baba, schau mal…“, begann der 3-jährige Junge erfreut zu fiepen. Der goldblonde Junge hielt seinem Vater eine Blumenkette hin. Diese war zwar gründlich misslungen, aber dies störte den jungen Mann nicht. „Ist die etwa für mich?“, fragte er mit gespieltem Erstaunen, „Das ist aber eine sehr schöne Kette“, fügte der Vater des kleinen Jungen ernstgemeint hinzu. „Wir haben heute Blumenketten gebastelt“, ließ die Frau mit dem Kind auf dem Arm mit ihrer melodischen Singsangstimme verlauten. „Er ist ein richtiger kleiner Wirbelwind.“ „Immerhin ist es auch unser Sohn. Stimmt’s Jack?“ Sofort nickte der blonde Junge. „Baba, Mama“, strahlte er fröhlich. Seine kleinen Hände streckten sich nun nach seinem Vater aus. Dieser nahm ihn sofort auf den Arm. Mit der anderen noch freien Hand zog er seine Geliebte zu sich. „Ich liebe dich und unseren Sohn“, verkündete er. Die kleine Familie ging glücklich nach Hause. In diesem Moment kamen sie sich vor wie die glücklichsten Menschen der Welt. Doch das sollte sich an diesem Tag für immer ändern. >-<->-< Flashback Ende >-<->-< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)