Shitsumei-Faita! - I will crusade for... von Mikage-chan (5927) ================================================================================ Kapitel 3: "Tsuna..." --------------------- Und je mehr Tage ins Land zogen, desto auffälliger wurde alles. ER sprach kaum mit mir, holte mich nicht mehr von der Schule ab… Eigentlich tat er gar nichts. Und seltsamerweise funkte ständig Yamamoto dazwischen und bereitwillig zogen beide davon. Letzten Endes blieb ich bei Kyoko-chan und Onii-san und verbrachte mit ihnen die Mittagspause. Meine ‚Rechte Hand’ ließ sich nicht blicken. Nur ab und zu, sprachen wir das notwendigste. Ich musste irgendwas tun, sonst würde ich durchdrehen. Es schien als hätte ich etwas Falsches gemacht, also musste ich das was ich falsch gemacht hatte, wieder gut machen! Der Zeitpunkt, seit dem alles angefangen hatte: „NEIN! Ich will das nicht hören. Deine Aufgabe ist es, immer an meiner Seite zu bleiben… Weil du meine Rechte Hand bist!“ Diese Worte hallten in meinem Kopf. Mein Herz setzte aus, wollte ich nicht diese Tatsache aufklären? Und nun…? Wir waren uns so fern, dass es mir Angst machte, dass wir uns komplett aus den Augen verlieren könnten. Vielleicht hatte er es falsch verstanden. Natürlich sah ich ihn als Menschen an… Die Rechte Hand war nur ein Titel, den er sich gegeben hatte. Und nun schätzte er diese Tatsache gar nicht mehr. Das tägliche freudige ‚Juudaime’ blieb aus. Und auch wenn es mich manchmal genervt hatte, fehlte es jetzt ziemlich. Ich hätte nie gedacht, dass es mir SO fehlen würde. Es klingelte… Ich vergaß: Ich saß eigentlich in der Schule und müsste eigentlich lernen… Und vor mir, lag ein Test!? Das Blatt war fast leer, das würde glatte 0 Punkte bringen, falls das was ich da geschrieben hatte komplett falsch sein würde. Und da war sie: Eine Gelegenheit! Ich rannte dem Weißhaarigen hinterher, rief mehrmals seinen Namen. „Gokudera-kun!“ Endlich blieb er stehen und sah zu mir. „Was denn?“ fragte er gezwungen lächelnd. Und schon wieder zog sich alles in mir zusammen. Ich überspielte das Falsche Lächeln und fragte ihn direkt. „Ich… hab ein großes Problem…“ ich faltete beide Hände zusammen und verbeugte mich etwas. „Bitte hilf mir beim lernen! Mein Blatt war leer, ich hab nichts gewusst… Ich muss den Test sicher nachschreiben!“ flehte ich ihn an. „Das wäre mir eine große Hilfe.“ Ich richtete mich auf und blickte ihm direkt ins Gesicht. „Mhm… na gut!“ „Yatta!“ nicht nur mein Test war gerettet sondern auch ich. Die darauffolgenden Tage wurden mit lernen verbracht. Noch nie war lernen so schwer. Eine Wand befand sich zwischen uns, sie war für niemanden zu sehen, doch sie war zu spüren. Es erstreckten sich auf dem Boden haufenweise Blätter, mit vielen Skizzen, Merksätzen und anderen Sachen die ich brauchte um es zu verstehen. Ich lag mitten in diesem Haufen, somit hatte ich alle Blätter auf einem Blick… Mehrere Bücher lagen auf dem Tisch, in verschiedenen Schwierigkeitsstufen, das oberste Buch, war das leichteste, mit welchem ich noch arbeitete. Die anderen Bücher würden wohl erst Staub ansetzen, bevor sie gebraucht werden würden. Am Tisch saß mein Momentaner Mentor. Dieser erklärte alles noch mal und ließ mich dann die Sachen bearbeiten. Die weise wie er es anging, war trocken und spröde, wie die eines alten Lehrers und nicht die meines Freundes. Ich hatte mir das ganze doch etwas anders vorgestellt. Eine etwas lockere Atmosphäre, aber sie war noch angespannter als sonst! „Gokudera-kun…“ seufzte ich und zeigte ihm die Aufgaben die ich bearbeitet hatte vor. Er sah sie sich an und nickte dann altklug. Anscheinend waren diesmal alle Aufgaben richtig. Er schloss das Buch, welches er ab und zu gelesen hatte und erhob sich. Reflexartig hatte ich seine Hand ergriffen. Die Luft war elektrisierend. Unsere Blicke trafen sich und niemand wusste etwas auf meine Reaktion zu sagen, bis ich mich aufraffen konnte. „Es… tut mir Leid!“ „Wofür entschuldigst du dich?“ fragte er etwas perplex. „Du bist nicht nur meine Rechte Hand, sondern ein sehr guter Freund… Rechte Hand ist nur ein Titel! Du bist mir genauso wichtig wie die anderen es auch sind!“ Jetzt regte sich etwas, aber was auch immer es war. Es betrübte mich. „Gokudera-kun?“ „Tsuna?“ fragte er nur zurück. Ein stechen war zu vernehmen. Direkt im Herzen. Ich wusste nichts darauf zu erwidern, ließ seine Hand los. „Bis Morgen…“ kam es etwas trockener von ihm zurück, woraufhin er das Zimmer verließ. Zurück blieb nur die Stille und mein laut pochendes Herz. Es ertrug es nicht. „Tsuna…“ Das war alles so falsch… Verzweiflung plagte mein Gemüt und die Stille die herrschte erdrückte mich noch mehr. Zwar versuchte ich alles herunter zu schlucken, doch das Gefühl blieb. Es zerriss mich. „Tsuna!“ hallte das Wort noch mal in meinem Kopf und trieb mir die Tränen in die Augen. Wo blieb mein geliebtes ‚Juudaime’, welches ich jetzt noch mehr vermisste als sonst. Und ich vermisste die Aufmerksamkeit, die er mir sonst schenkte. Wieso bemerkte ich erst jetzt, dass es immer so herzerwärmend war, wenn er sich so um mich bemühte… Und jetzt!? Unbewusst war die Situation schlimmer geworden und noch angespannter. Das spürte ich schmerzhafter denn je. Yamamoto ging noch mehr dazwischen, aus Gründen die ich nicht kannte. Und jetzt fanden gar keine Gespräche mehr statt. Wenn ein Herz zerbrechlich war, wenn es zu viel litt, zerbrach es. Und meines war nun ganz zerbrochen. Ich versuchte alles Mögliche, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Einige Szenen die ich nur aus alten, längst vergessenen Tagen erlebt hatte, ließ ich wieder geschehen…. Erneut hatte ich ihn gefragt ob wir zusammen lernen konnten, doch Yamamoto schnappte ihn vor meinen Augen davon und beide ließen mich stehen, wie bestellt und nicht abgeholt. Irgendwas ging hier total schief. In der Pause wollte ich ihn fragen, ob wir gemeinsam unser Essen vertilgen konnten, so wie wir es immer taten. Doch nirgends war er auf zu spüren, also verbrachte ich die Zeit damit, ihn die ganze Zeit zu suchen, mein Lunch fest umklammert. Bis zum Schluss hatte ich gesucht, dann schellte es zum Unterricht. Mit leerem Magen, der wahrscheinlich eh nichts aufnehmen wollte, weil die Gefühle meinen Appetit gestohlen hatten, ging ich zu unserem Klassenraum. Yamamoto saß abwesend auf seinem Platz. Von unserem Besten Freund und besten Dynamit-Experten den man nur haben konnte, war keine Spur zu sehen. Auch während des Unterrichts ließ er sich nicht blicken, der Platz blieb leer. Ich seufzte erleichtert auf, als er zur nächsten Stunde wieder anwesend war. Er beachtete weder mich noch sonst wem. Bis zum schellen musste ich wohl warten. Vielleicht würde ich ihn abfangen können nach dem Unterricht. Vielleicht sollten wir noch mal über alles reden… Irgendwas musste sich ändern. Selbst Kyoko-chan schien es mit zu nehmen. Sie machte sich Sorgen, denn unser Verhalten kannte sie so selbst nicht. Wo wir sonst immer anhänglich waren, wobei das meiste von ihm ausging… Hockte jeder nun auf seinem Platz, ging jeder seine eigenen Wege… Und niemand schien mehr glücklich zu sein. Selbst einen Typ wie Yamamoto ging es an die Nieren. Das lächeln was er mir ab und zu zuwarf wirkte betrübt, auch wenn er es verschleierte. Und trotz Onii-sans ‚extremen’ Versöhnungsversuchen, hatte Gokudera es geschafft ihm zu entkommen und sich aus der Affäre zu ziehen, um so einem Gespräch aus dem Weg zu gehen! Wirklich jeder gab sein Bestes, nur ich blieb auf der Strecke liegen. Mit Dummen Versuchen, versuchte ich seinen ‚Instinkt’ zu wecken… Nach dem letzten Klingeln, beeilte ich mich, denn er hatte es auch eilig. Er hatte schneller den Raum verlassen, als ich erwartet hatte. Ich ließ meine Schultasche zurück und rannte ihm nach. Wir waren fast auf derselben Höhe, ich tat so, als müsste ich dringend irgendwohin und stolperte gekünstelt, wobei ich tatsächlich ins straucheln geriet und schließlich der Nase nach, auf dem Boden aufprallte. Dieselbe Szene, wie ich sie damals erlebt hatte: Lachend gingen wir zu dritt durch die Straßen, wir waren gerade unterwegs zu mir Nachhause, um für die bevorstehenden Tests zu üben. „Ich vertrau dir meine Note an!“ lachte Yamamoto mit heller Stimme auf. Meiner Kehle entsprang ein kichern. „Kch… oberste Priorität hat es Juudaime zu unterrichten. Du musst zusehen wo du bleibst!“ kommentierte der Weißhaarige und warf ihm einen finsteren Blick zu. „Wenn wir uns alle Mühe geben, werden wir beide gut durch die Prüfungen kommen…“ letzten Endes war Gokudera das Ass, mit den Besten Noten, die man erreichen konnte. Nur ich und Yamamoto blieben etwas auf der Strecke hängen. „Natürlich schaffen wir das!“ und schon war er wieder Feuer und Flamme. Diese Gefühlssprünge die meine selbsternannte Rechte Hand machte, waren manchmal sehr groß. Von Wütend oder säuerlich, zu einem guten Gemüt und einem sanften strahlen im Gesicht. Und das immer im Zusammenhang von Kommentaren, die von mir stammten. Ich konnte mich so gesehen als sein gutes Karma betrachten, ich hatte guten Einfluss auf seine Gefühle. Sein lächeln schenkte er nur mir… „Und wenn wir es geschafft haben, lade ich euch auf ne Portion Sushi ein!“ strahlte unser Baseball-Freak. „Oh jaaaah~!“ rief ich während ich gestolpert war und Richtung Boden segelte. Und weich gegen etwas gezogen wurde. Als ich aufblickte, fand ich mich in warmen Armen wieder, die mich am fallen gehindert hatten. Ein sanftes lächeln und strahlen ging vom Bombenleger aus. „Wow…“ Yamamoto pfiff noch begeistert. Verlegen gingen wir auseinander. „Du hast gute Reflexe, versuch es doch mal in der Baseball-AG!“ „Urusai!“ konterte unser zügig voranschreitender Mentor, während er den Kopf etwas geduckt hielt. Ich brauchte ein paar Sekunden, ehe ich mich gefangen hatte und lief schnell nach. Ein trauriges Seufzen kam über meine Lippen, kurze Zeit später spürte ich wie jemand mich hochzog. Ich wollte gerade den Namen aussprechen, an den ich gedacht hatte… Schwarze Haare, braune Augen. Und schon war ich wie gelähmt von der Erkenntnis. „Alles okay Tsuna?“ fragte eine heitere Stimme. „Ja, hatte nur nicht aufgepasst!“ gerade als er gehen wollte, hielt ich ihn zurück! „Yamamoto!“ rief ich. Jetzt oder nie. Er wusste sicherlich mehr, die Zufälle hatten sich angehäuft. So oft konnte niemand in der Nähe sein und dazwischen gehen, immer dann wenn es etwas mit meiner Rechten Hand zu tun hatte. Ansonsten ließ sich der schlagfertige Sportler zwar oft blicken, aber er blieb bei uns. Stattdessen ging er samt meines anderen Besten Freundes auf und davon! Ich bat ihn mir zu folgen und suchte ein ruhiges Plätzchen auf. Dort wo wir sonst immer saßen, war das Dach. Und dort war im seltensten Fall jemand drauf, also suchte ich den Ort auf. Leise quietschend öffnete sich die Metalltür, sofort kam ein kühler, erfrischender Wind aus dem Spalt entgegen geweht. Gefolgt von Sonnenlicht, als die Tür noch mehr aufgemacht wurde. Als wir nach draußen traten, erblickte ich erst kaum was, denn das Licht blendete im ersten Moment so stark, dass die Augen sich erst dran gewöhnen musste. Ich vernahm kurz einen bestimmten Geruch, vermischt mit etwas Rauch... Ich kämpfte gegen die Helligkeit an, doch als ich mich umher blickte, sah ich nur den Schwarzhaarigen, welcher mich skeptisch betrachtete. Beim näheren umsehen war nichts weiter zu erblicken. Ich setzte mich irgendwohin, er tat es mir nach. Aufmerksam betrachtete er mich, wartete auf das Kommende. „Ich frage mich… wieso du ihm hilfst…!?“ sprach ich nur, niemand hätte begriffen worum es ging, wenn er nicht eingeweiht wäre. Er spielte nicht den unschuldigen sondern ging drauf ein, er schaute leicht ernst und bedrückt. „Er hat mich drum gebeten…“ murmelte er. „Wieso…?“ Ich schluckte, erhob mich und lief zur Zäunung herüber. Ich streckte nervös meine Finger hindurch. Ich wollte nicht sitzen und auf eine negative antwort warten. Also… lief ich zum Gatter. Zudem, musste er nicht sehen, wie schwach ich war. Jeder wusste dass ich ein Nichtsnutz war, aber ich musste nicht meine Gefühle auf einem Präsentierteller servieren. Meine Augen brannten etwas unangenehm und mein Herz schlug schneller, als ich noch mal die Stimme erhob! „Hasst er mich?“ _____________________ Viel Spaß und bis zum nächsten kapitel x3 Eure Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)