Nothing is, like what it seems von Ran34 ================================================================================ Kapitel 18: If I die -------------------- „Inspektor Rose? Wir haben eine auffällige Aktivität innerhalb `des Nestes` gefunden.“ „Inwiefern?“, fragte die rothaarige, grün-äugige Frau. „Immer häufiger werden Telefonate nach Britannien-England getätigt. Wir gehen davon aus, dass er sich dort aufhält.“ „Sehr gut. Wir müssen ihn finden, bevor ER es tut! Stellen Sie einen ihrer besten Trupps zusammen und packen Sie ihn ein, wir fliegen nach England, unverzüglich… Wie geht es unserem Maulwurf?“ „Alles bestens soweit. Keiner schöpft Verdacht.“ „Sehr gut. Also los, wir müssen alles vorbereiten.“, sagte die rothaarige Frau und trat ins Büro ihres Vorgesetzten. Zu dieser Zeit saßen Joanna und Samuel zusammen auf der Couch im Wohnzimmer. „Wie hast du heute Nacht geschlafen?“, fragte Sam besorgt. „Schon ein wenig besser…“ „Hattest du zumindest mal wieder ein paar schöne Träume?“ „Nein, ich habe von meiner Ex geträumt und glaub mir, das sind weder schöne Träume, noch schöne Erinnerungen.“ „Magst du darüber reden?“ >Ich habe nicht mehr viel Zeit! Das Einzige was ich tun kann ist, so ehrlich wie möglich zu ihm zu sein, ohne ihn in Gefahr zu bringen… Vielleicht sollte ich einfach mit ihm darüber reden?< „Alicia, so hieß meine Ex, war eigentlich total lieb. Leider hatte sie ein paar Probleme innerhalb ihrer Familie, weil sie aus ärmlichen Verhältnissen kam, aber das war nie ein Hindernis für sie. Sie war eine starke Frau, das habe ich zumindest immer gedacht... Die Leute, die meine Wohnung auseinandergenommen haben, haben sie natürlich genau dadurch auf ihre Seite gezogen. Ich vermute, dass sie ihr versprochen haben, ihr finanziell unter die Arme zu greifen, wenn sie zu ihnen überläuft. Jedenfalls kam ich eines Tages nach Hause und da sah ich schon, dass meine Wohnung durchwühlt worden war. Als ich ins Schlafzimmer kam, stand sie dort und blickte aus dem Fenster. Ihre Augen waren kalt, nichts war mehr von der starken, gutherzigen Frau, die sie eigentlich war zu erkennen, als sie die Waffe auf mich richtete. Verstehst du? Sie hat versucht mich umzubringen und mich dabei nicht nur physisch verletzt! Ich habe sie so sehr geliebt, es hat mir fast das Herz zerrissen, als sie den Schuss auf mich abfeuerte… Ich bin geflohen, so schnell ich konnte und habe sie seitdem nicht mehr gesehen. Egal was mit ihr passiert ist… ich glaube, ich will und kann sie einfach nicht wiedersehen! Ich habe solche Angst um dich, verstehst du mich jetzt?“ Sam legte einen Arm um ihre Schultern und zog sie zu sich heran: „Das erklärt einiges. Glaub mir, ich werde dich für nichts auf dieser Welt verraten. Ich habe ein stabiles Umfeld und ich werde dir allen Halt geben, den du brauchst. Du kannst dich auf mich verlassen.“ „Danke.“, sagte sie und schmiegte sich eng an ihn. „Hat sie dich angeschossen?“ Joanna nickte: „Ja, hier.“, sie entblößte ihre Schulter und zeigte ihm die Narbe, die der Streifschuss hinterlassen hatte. >Eigentlich wäre es meine Pflicht ein solches Vergehen der Polizei zu melden, doch ich würde sie damit sicherlich in Schwierigkeiten bringen… Ich wünschte nur, sie könnte mir alles erzählen, dann könnte ich ihr mit Sicherheit helfen! Man könnte ihr einen Personenschutz zur Seite stellen, falls es haarig wird. Doch ich denke, dass sie das alles schon in Betracht gezogen hat, also gibt es noch eine wichtige Tatsache, die sie mir verschweigt, doch was könnte das sein? Nachdem, was sie mir erzählt hat, könnte alles möglich sein! Ich blicke da einfach nicht durch…< Derweil in Deutschland: „Was meinen Sie damit, Sie könnten meinem Antrag nicht stattgeben?!“ „Beruhigen Sie sich Inspektor Rose. Wir verstehen einfach nicht, was so wichtig an diesem Fall ist.“ „Er wird international gesucht und Sie halten es nicht für nötig, jetzt wo wir ihm auf den Fersen sind, ein Einsatzkommando loszuschicken?!“ „Wir sind ihm schon länger nachgejagt und das einzige was es uns gebracht hat, war eine Menge Geld auszugeben. Unser Budget wurde gekürzt und wir müssen sehen, wie wir damit handhaben.“ „Sie scheinen mit diesem Fall nicht sehr vertraut zu sein, da Sie noch nicht lange diesen Posten inne haben, aber ich erzähle Ihnen jetzt mal etwas. ER ist hinter ihm her, verstehen Sie, was ich meine? Wir reden hier nicht von einem unbedeutenden Mann, der durch die Weltgeschichte reist! Er wird verfolgt, viel eher ist er sogar zu SEINEM Lieblingsziel geworden!“, sagte sie in zischendem Ton. „Sie wollen mir doch nicht wirklich erzählen, dass wir im Begriff sind IHN zu schnappen, oder?“ „Doch, genau das will ich Ihnen damit sagen. ER hat sich bereits auf den Weg gemacht und das bedeutet, dass wir nicht mehr viel Zeit zu verlieren haben, also was ist nun?“ Ihr Vorgesetzter nahm den Telefonhörer ab und wählte eine Nummer, dabei ließ er sie nicht einen Moment aus den Augen: „Machen Sie unsere Spezialeinheit zum Abflug bereit. In einer Stunde fliegen wir los.“ „Danke.“, sagte sie ein wenig erleichtert: „Aber was meinen Sie mit wir?“ „Ich werde natürlich mitkommen!“, sagte er ein wenig empört. „Aber Boss, wenn Ihnen etwas passiert?“ „Ich war nicht umsonst jahrelang Teil der Spezialeinheit, bei einem solch dicken Fisch, muss ich dabei sein.“, damit war die Sache für ihn besprochen. Er stand auf, nahm seine Jacke und verließ schnellen Schrittes sein Büro. … „Sam? Was findest du, ist das Schlimmste, was man sich innerhalb einer Beziehung antun kann?“, fragte Joanna vorsichtig. „Was für mich unverzeihlich ist, ist das Fremdgehen. Wenn mir mein Partner fremdgeht, dann kenne ich kein Pardon und mache Schluss. Aber ich finde auch, dass eine Beziehung nicht auf Lügen aufgebaut werden sollte.“, unwillkürlich musste Joanna schlucken und ihr Herz fühlte sich ein ganzes Stück schwerer. Er bemerkte ihre Reaktion: „Hey, ich verstehe, dass du mir nicht alles sagen kannst, aber es ist besser du sagst es mir auf diese Art und Weise, als das du mich anlügst.“ >Scheiße, jetzt habe ich ein noch schlechteres Gewissen, als sowieso schon…< „Ähm… ja.“, sagte sie ein wenig deprimiert. „Wie ist es denn bei dir?“ „Hmm… naja, das müsste sich ja eigentlich von alleine erklären, oder? Ich dulde keinen Verrat und wenn mich jemand anschießt, dann mache ich natürlich Schluss. Ich denke, dass es bei Lügen immer darauf ankommt, was es für Lügen sind... Achja und wenn jemand meine Familie nicht so akzeptiert, wie sie ist, dann sehe ich auch keinen Sinn darin die Beziehung weiterhin bestehen zu lassen.“ „Ist deine Familie so speziell?“, fragte er ein wenig überrascht. „Teilweise ja. Aber egal, wie `speziell` sie ist, meine Familie ist mir das wichtigste auf der Welt und ich würde alles tun, um sie zu beschützen! Meine Familie hat immer zu mir gehalten und mich immer unterstützt, deshalb muss auch mein Partner meine Familie akzeptieren.“ „Wow~ deine Familie scheint mir jetzt schon sympathisch zu sein. Es ist toll, wenn man so zusammenhält. Ob ich deine Familie allerdings tatsächlich mag und mit ihnen klarkomme, kann ich dir nicht sagen, immerhin kenne ich sie ja nicht.“ „Ich denke, dass du sie so oder so kennenlernen wirst.“ „Wie meinst du das?“ „Hör zu, du musst mir etwas versprechen.“, sagte sie ernst. „Was denn?“ „Es hört sich vielleicht etwas absurd an, aber wenn ich sterbe, dann möchte ich hier in Oxford beerdigt werden, sodass du mich immer besuchen kannst, wenn du das möchtest. Und ich möchte, dass du meine Familie kennenlernst und auch wenn ich nicht mehr da bin, dass du sie versuchst kennenzulernen. Besonders meinen Vater darfst du nicht alleine lassen, bitte versprich mir das.“ „Wenn ich so etwas höre, dann mache ich mir ernsthafte Sorgen um dich…“ „Bitte, versprich es!“, sagte sie ein wenig verzweifelt. „Ja, ich verspreche es, aber ich hoffe trotzdem, dass es nicht so weit kommen wird!“ --------------------------------------------------------------------------------------- Ihr habt es sicherlich schon bemerkt, die Story hat jetzt noch einen dritten Handlungsstrang bekommen^^ Ich hoffe euch hat dieses Kapi gefallen! Ich habe schon Stimmen laut werden hören, dass ihr gerne etwas mehr über Joannas Vergangenheit hören/lesen möchtet und keine Angst, dem wird natürlich stattgegeben. ^^b lg~ --------------------------------------------------------------------------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)