Nothing is, like what it seems von Ran34 ================================================================================ Kapitel 21: Picture 4 you ------------------------- Heute, am Donnerstagmorgen, kam Sam etwas früher ins Büro. Joanna würde erst in einer halben Stunde hier auftauchen, er wollte sie nicht wecken, denn sie musste unbedingt ein wenig Schlaf nachholen. Er holte seine Post aus seinem Postfach und ging in sein Büro. Als er die braune Holztür, die zu seinem Büro führte, aufschließen wollte, stellte er fest, dass diese gar nicht abgeschlossen war. Er trat vorsichtig ein, doch er konnte keine Veränderung bemerken. Seine Schränke waren abgeschlossen, alle Schubladen waren ordnungsgemäß geschlossen, die Pflanzen standen noch an ihrem Platz, das Fenster war verschlossen und ließ das helle Morgenlicht der Sonne durch, auf seinem Tisch lag noch immer die Akte, die er sich gestern herausgesucht hatte und sein Stift hatte noch immer dieselbe Position darauf inne. Vielleicht hatte er gestern ganz einfach vergessen abzuschließen? Als er seine Post auf seinem Schreibtisch ablegte, da fiel ihm auf, was anders war. Auf seinem Tisch lag ein Foto, das dort nicht hingehörte. Er hob es hoch und betrachtete es genauer, setze sich in seinen Schreibtischstuhl und versank in Gedanken. Erst Joanna`s Stimme holte ihn aus seinen Gedanken. „Sam? Ist alles in Ordnung? Ist etwas passiert? Du siehst so nachdenklich aus.“, schnell versteckte er das Foto, bevor sie es bemerken konnte, unter seiner Post. „Doch, es ist alles in Ordnung. Ich habe nur über den aktuellen Fall nachgedacht…“ „Mach dir keine Sorgen, du schaffst das schon. Ich vertraue in deine Fähigkeiten als Staatsanwalt.“, sagte sie aufmunternd. „Äh… ja, danke.“, sie schaute ihn ein wenig misstrauisch an, ging dann jedoch los, um weitere Termine abzusprechen. >Kann das wirklich sein? Hat sie deswegen geschluckt, als ich ihr erzählt habe, was meine Trennungsgründe wären? Nein… ich kann mir das nicht vorstellen, immerhin hat sie mir doch selbst gesagt, dass es für sie auch ein Trennungsgrund wäre, aber woher kommt dann dieses Foto?! Ich muss mich irgendwie ablenken, sonst wird das heute nichts mehr mit Arbeiten… Doch wie bekomme ich heraus, was ich von diesem Bild halten soll? Soll ich sie direkt darauf ansprechen? Wenn es aber anders ist, als es aussieht, dann wird sie mich mit Sicherheit hassen. Ich meine, ich würde damit beweisen, dass ich ihr nicht vertraue und genau das ist es ja nicht, was ich will! Die Situation ist wirklich vertrackt!< Drei Stunden später. „Sam? Sam! Dein Kaffee!“, sagte Joanna ein wenig genervt. „Was? …Oh, danke.“, sagte er ein wenig verwirrt. „Sam? Nun rück schon raus damit, was ist los?“ „Jo, es ist wirklich nichts, glaub mir.“ „Du bist schon seit heute Morgen so komisch drauf. Da ist es doch natürlich, dass ich nicht davon ausgehe, dass alles in Ordnung ist.“, sagte sie streng. Sam nippte an seinem Kaffee und war wieder in Gedanken versunken. Kopfschüttelnd verließ Joanna das Büro und setzte sich seufzend an ihren Schreibtisch vor Sam`s Büro. Plötzlich bemerkte sie Mr. Markrat, der an der Tür zu ihrem Büro stand. Sie sah ihn fragend an, doch er bedeutete ihr, dass er nicht sprechen konnte. Sie zeigte auf Sam`s Tür und er nickte entschuldigend. >Ok, es hat etwas mit Blue Bird zu tun, doch was verheimlicht Sam mir? Egal was es ist, ich scheine Glück zu haben, denn ER scheint seinen Spaß daran zu haben, mich leiden zu sehen… Das heißt, dass ich eventuell etwas Zeit gewonnen habe. Ich muss nur zusehen, dass ich Sam aus diesem Zustand gerissen bekomme! Er muss sich auf seinen Prozess nächste Woche Montag vorbereiten, doch wie soll das gehen, wenn er nicht einmal auf der Arbeit seine Gedanken bei sich hat?!< „Sam? Wollen wir zusammen in die Mittagspause gehen?“, fragte sie vorsichtig. „Ähm… ich… ich weiß nicht. Ich glaube, ich bleibe hier und arbeite noch ein wenig an dem Fall.“ „Sam… die Akte liegt noch genauso vor dir, wie vorhin. Was ist los? Du kannst mit mir genauso über alles reden, wie ich mit dir… also schieß los!“ „Du musst mir aber versprechen, dass du nicht böse auf mich bist!“ „Ich verspreche es.“ „…und dass du mir nicht vorwirfst, dir nicht zu vertrauen!“ „Ok, ich verspreche auch dies, aber jetzt erzähl mir verdammt nochmal, was los ist!“ „Sei ehrlich zu mir, hast du mich in der letzten Zeit betrogen?“ „Was?! Wie kommst du zu so einer Annahme?!“ „Bitte… ich will nur sichergehen…“, sagte er mit gesenktem Blick. „Natürlich nicht! Ich liebe dich und würde dich nie betrügen, ich bin glücklich mit dir. …Ist es, weil wir bis jetzt noch nicht sehr weit gegangen sind?“ „Nein… Deine Antwort beruhigt mich. Ich bin zwar davon ausgegangen, dass es ein Fake ist, aber ich wollte noch einmal sichergehen. Natürlich wünsche ich mir mehr Zärtlichkeiten, aber wenn du dafür noch nicht bereit bist, dann ist es für mich in Ordnung…“, sagte er kopfschüttelnd. „Was ist ein Fake? Wie meinst du das?“ „Als ich heute Morgen in mein Büro kam, war es nicht abgeschlossen, doch nichts wurde entfernt. Es ist eher so, dass noch etwas hinzugefügt wurde. Ich fand ein Foto auf meinem Schreibtisch, das dich mit einem anderen Kerl zeigte. Es ist datiert und würde genau in den Zeitraum fallen, seit wir zusammen sind. Noch viel genauer gesagt, ist es vor ein paar Wochen gemacht worden, an einem Tag, da du mich versetzt hast, um Einkaufen zu gehen. Ich habe mir das Bild lange angeschaut. Auf den ersten Blick war ich natürlich schockiert meine Freundin mit einem anderen zu sehen, doch als ich genauer hinsah, bemerkte ich, dass die Narbe fehlt. Die Narbe, die du dir zugezogen hast, als deine Ex auf dich geschossen hat.“, bei diesen Worten reichte er ihr das Foto. Sie besah sich das Foto genauer. Es zeigte Joanna, wie sie Sex mit einem ihr unbekannten Mann hatte. Es war eindeutig eine Fotomontage, immerhin kannte sie ihren Körper genau und wusste auch, dass sie nie mit diesem Mann geschlafen hatte. Sie drehte das Foto um und entdeckte in einer Ecke, in winziger Schrift, einen Gruß: Mit freundlichen Grüßen BB Das BB war mit einer blauen Feder hinterlegt und nur schwer zu erkennen, doch Joanna stach es sofort ins Auge, immerhin hatte sie es jetzt schon einige Male gesehen. >Er spielt mit mir, so wie ich es vermutet habe und er lässt es mich auch wissen. Er war schon immer ein Sadist und liebt es andere Leute leiden zu sehen… diese Erfahrung habe ich schon zu genüge gemacht. Er quält seine Opfer erst einmal psychisch, bevor er sie physisch zu Grunde richtet. Er beobachtet mit Sicherheit jeden meiner Schritte und wird sicherlich persönlich anwesend sein, wenn es so weit ist, dass er beginnt mich physisch zu quälen. Ich hoffe nur, dass ich diesem Ganzen bald ein Ende setzen kann. Es wird wohl im wahrsten Sinne des Wortes ein Ende mit Schrecken sein, nachdem es ein Schrecken ohne Ende war.< „Ich bin dir nicht böse und ich kann es verstehen, wenn du dir Gedanken machst. Viel schlimmer wäre es doch, wenn du dich gar nicht dafür interessieren würdest und es dir egal wäre, ob ich dir treu wäre oder nicht. Auch danke ich dir dafür, dass du diese Fotomontage durchschaut hast, das beweist mir, dass du mich mittlerweile recht gut kennst und mir vertraust. Danke, ich liebe dich.“, sagte sie und küsste ihn auf die Wange. Er lächelte sie sanft an und war froh, dass ihre Beziehung auch diese kleine Krise überstanden hatte. --------------------------------------------------------------------------------------- Wenn ich mir jetzt so die Überschrift anschaue, dann denke ich, dass der Inhalt des Kapis doch ein wenig überraschend ist, oder? Das nächste Kapi wird wohl etwas auf sich warten lassen, da ich im Moment ein wenig damit zu kämpfen habe, Kapi 24 schreiben (es wird ein wenig länger, als di anderen) und da ich mich mit Kapitel 25 konfrontiert sehe und das ein harter Brocken wird, also nicht wundern. Es WIRD weitergehen, habt nur ein wenig Geduld^^ lg~ --------------------------------------------------------------------------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)