Nothing is, like what it seems von Ran34 ================================================================================ Kapitel 29: Everybody carries a Part of the Blame ------------------------------------------------- „John, bitte lassen Sie ihn los, der Krankenwagen ist schon unterwegs und wenn wir versuchen das Blut am Zirkulieren zu erhalten, die Blutung zu verschließen und die Lunge weiterhin mit Sauerstoff zu versorgen, dann könnte es uns gelingen, ihn zu retten!“ „Sie übernehmen die Herzmassage, ich die Beatmung.“, sagte John ernst und nun wesentlich gefasster, er zog seine Bluse und seinen BH aus und drückte die Bluse auf die Wunde. Die Zeit schien ihr ärgster Feind zu sein, während sie so lange um Sams Leben kämpften, bis der Krankenwagen eintraf. Auch, als Sam in den Krankenwagen geschoben und in die Klinik gefahren wurde, wich John nicht von seiner Seite. Die Sanitäter und der Arzt taten, während der Fahrt ihr Bestes, um Sam wiederzubeleben und als sein Herz endlich wieder zu schlagen begann und auf dem Monitor die piepende Bestätigung ertönte, brach John zusammen. ... „Wo ist mein Bruder?!“, fragte Abigail aufgebracht. „Es tut mir leid, er wurde schwer verwundet, ich weiß nicht, ob er es schafft…“, sagte Sven traurig und erschöpft. „Was?! Nein!“, sagte sie fassungslos und schlug mit ihren Fäusten immer wieder auf seine Brust ein, bis sie weinend an ebendieser zusammenbrach. Einen halben Tag später. „Wie geht es Ihnen? Wissen Sie, wie Sie heißen?“ „Natürlich weiß ich das! Mein Name ist John Clarkson, lassen Sie mich bitte zu ihm!“, sagte er verzweifelt. „Ich werde gleich mal nachfragen, ob Sie kurz zu ihm rein können.“, sagte die Krankenschwester und ging von dannen. Als sie wiederkam, hatte sie ein leichtes Lächeln auf den Lippen: „Sie dürfen zu ihm, aber bleiben Sie nicht zu lange.“, die Schwester führte ihn aus seinem Zimmer auf die Intensivstation. Dort übergab sie ihn in die Hände der behandelnden Ärztin: „Erschrecken Sie sich nicht, wenn Sie ihn sehen. Er ist in ein künstliches Koma versetzt worden, damit er sich besser regenerieren kann, immerhin war er eine kleine Weile tot. Wenn Sie ihn berühren, dann wird er Ihnen ungewöhnlich kühl vorkommen, aber auch das ist normal, denn wir haben seine Körpertemperatur ein wenig heruntergefahren. Die Ärzte haben es geschafft das Herzgewebe und die verletzte Arterie zusammenzuflicken, doch er hat eine Menge Blut verloren und wir müssen jetzt einfach abwarten. Ich lasse Sie kurz mit ihm allein.“ Er nickte bestätigend und sie öffnete ihm die Tür. Als er Sam sah, brach er fast in Tränen aus. >Das ist alles meine Schuld! Ich hätte ihn nicht näher an mich heranlassen dürfen, ich war einfach zu egoistisch. Warum? …Warum zerstöre ich so viele Menschenleben? Blue Bird hätte mich erschießen sollen und nicht ihn! Was ist, wenn er nie wieder aufwacht?! Ich könnte nicht weiterleben mit der Gewissheit, Schuld an seinem Zustand zu sein! Bitte, Sam, gib nicht auf. Auch wenn du mich hasst, es gibt noch so viele Leute, die dir etwas bedeuten und denen du etwas bedeutest!< Er setzte sich neben ihn und streichelte seine Hand. „Mr. Clarkson? Sie müssen sich jetzt leider verabschieden.“, er nickte und stand auf. Bevor er den Raum verließ, blickte er noch einmal zurück. „Denken Sie, dass er wieder aufwachen wird?“ „Er kann es schaffen, aber er braucht dabei jede Unterstützung, die er bekommen kann.“ „Wie meinen Sie das?“ „Reden Sie mit ihm, zeigen Sie ihm, dass Sie für ihn da sind. Es hat sich herausgestellt, dass Komapatienten fast alles mitbekommen haben, was man zu ihnen gesagt hat.“, sagte sie ermunternd. „Ich werde es versuchen, aber ich glaube nicht, dass es etwas bringt. Ich bin schuld an seinem Zustand und er wird mich sicherlich hassen, wenn er aufwacht!“ „Wenn Sie nicht selbst die Waffe in die Hand genommen haben und auf ihn geschossen haben, dann tragen Sie auch keine Schuld an den Ereignissen. …Nun gehen Sie aber wieder ins Bett, Sie sind immerhin selber Patient.“, ermahnte ihn die Ärztin. Ohne ein weiteres Wort ging John in sein Zimmer, legte sich auf sein Bett, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schaute an die Decke. Er zuckte vor Schmerz zusammen, als er mit dem Rücken das Lacken berührte, doch es war ihm egal. Er lag hier mit einem ausgepeitschten Rücken, aber Sam lag nur ein paar Stationen weiter im Koma. >Wird es etwas bringen, wenn ich mit ihm rede? Vielleicht kommt er schon aus dem Grund zurück, dass er mir die Meinung geigen möchte? …Es ist mir egal, was er für einen Grund hat wieder aufzuwachen, Hauptsache er tut es! ...Sam, es tut mir so leid!<, eine Träne floss ihm die Wange hinunter. Ein Klopfen an seiner Tür riss ihn aus den Gedanken: „Kann ich reinkommen?“ „Ist mir egal. Wie bist du freigekommen? Haben sie dich nicht gleich bei lebendigem Leibe erhängt?“ „Hör zu John, es ist nicht so, wie es aussah.“ „Ach, es ist nicht so, dass du mich gefoltert und gedemütigt hast?! Dann klär mich doch bitte auf!“, sagte er gereizt. „Hätte ich es nicht getan, dann hätte er dich gleich umgebracht und du hättest keine Chance gehabt, gerettet zu werden.“ „Ach ja? Was hast du denn zu meiner Rettung beigetragen?! Du hättest mich einfach gehen lassen oder kurz und schmerzlos umbringen sollen, dann hättest du mir geholfen!“ „Hör zu, es war mein Auftrag Blue Bird gefangen zu nehmen und ihn notfalls zu beseitigen. Doch ich bin erst vor kurzem seine rechte Hand geworden und es hat sich noch keine Gelegenheit ergeben.“ „Was soll das heißen?!“ „Ich bin kein Schwerverbrecher, John. Die WSA hat mich auf ihn angesetzt. Ich wollte nicht, dass Sam verletzt wird, ich habe ihm unseren Aufenthaltsort verraten, damit er Verstärkung holen und dich retten kann.“ „Was ist die WSA? Ein Wasser- und Schifffahrtsamt? Was haben die denn damit zu tun?!“, fragte er ein wenig verwirrt auf seine Hände starrend. „Das ist die World Security Agency. Eine streng geheime Organisation, die weniger Skrupel hat, als zum Beispiel die CIA oder die Heimatschutzbehörde. …Bitte, John, kannst du mich nicht wenigstens ansehen?“, flehte Taylor. „Warum die psychische Folter? Hättest du mich nicht einfach entführen können?“, fragte er und blickte ihn vorwurfsvoll an. „Ich wollte dir ein wenig Zeit verschaffen. Und falls du es nicht gemerkt hast, hatten die ganzen Dinge hauptsächlich auf Samuel abgezielt. Ich gebe es zu, ich mag einen leichten Bruderkomplex haben, aber ich habe ihm nicht getraut, Jo. Hast du seine Reaktion gesehen, als er im Begriff war es herauszufinden? Er wird dich nie so akzeptieren wie du bist und ich wollte dir diesen Schmerz ersparen, aber ihr hieltet einfach zu fest zusammen.“ „Er wurde meinetwegen fast ermordet, Taylor!“, John brach in Tränen aus, geistesgegenwärtig nahm sein Bruder ihn in den Arm und streichelte ihm vorsichtig, um den von ihm geschundenen Rücken nicht zu sehr zu strapazieren, über den Rücken. John krallte sich an ihn und ließ, mit der Situation überfordert, seinen Tränen freien Lauf. ... „Dad? Sam ist… angeschossen worden.“, sagte Oliver unter Schluchzen am Telefon. „Wie steht es um ihn?“ „Sehr… sehr schlecht… Was ist, wenn er stirbt, Dad?!“, schluchzte er. „Beruhige dich, Oliver. Wo bist du grade?“ „Noch immer in Sams Wohnung.“ „Bist du alleine?“, fragte er besorgt. „Nein, aber kann ich bei dir zu Hause vorbeikommen?“ „Natürlich. Du kannst sofort herkommen, kannst du denjenigen, der bei dir ist fragen, ob er dich bringt.“ „Ja… macht er.“ „Sehr gut, bis gleich.“, sagte die sanfte Stimme Mr. Hudges besorgt zu seinem Sohn. ... „Jo? Oh, ich wollte nicht stören.“, sagte Abigail, als sie eintrat. „Nein, ist schon gut, komm nur rein.“, sagte er und löste sich von seinem Bruder. „Wie geht es dir?“ „Warum bist du hier? Müsstest du mich nicht verachten?“, fragte er, während er sich die Tränen mit seinem Ärmel von den Wangen wischte. „Schon vergessen, dass ich dein Geheimnis schon viel früher durchschaut habe? Es stimmt schon, dass du eine Teilschuld an den Geschehnissen hast, aber die habe selbst ich. Denn ich hätte ihn zurückhalten müssen, als er einfach so in das Gebäude gestürmt ist und er hätte gar nicht erst auf eine solch wahnwitzige Idee kommen dürfen. Wir sind Teil eines Ganzen, Jo, jeder trägt seinen Teil zu den Geschehnissen bei.“, sie setzte sich auf sein Bett und streichelte ihm über den Kopf. Plötzlich begann sie zu schmunzeln: „Gestern habe ich noch gesagt, dass ihr unspektakulär seid und jetzt finde ich mich quasi in einem meiner Filme wieder. Welch Ironie des Schicksals.“ „Meinst du es gibt noch eine Chance für uns?“ „Ich weiß es nicht, Jo, aber du solltest nicht aufgeben. Ich werde euch unterstützen, …ich werde dich unterstützen, also bitte… gib nicht auf, ja?“ „Abigail, du bist spitze. Wäre ich nicht so hoffnungslos in deinen Bruder verschossen, würde ich dich auf der Stelle zu meiner Freundin machen.“, sagte er und umarmte sie. „Man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben.“, sagte sie lachend. „Ach ja, wie unhöflich von mir. Das ist besagter Bruder.“, stellte er Taylor vor. „Hallo, mein Name ist Taylor Clarkson.“, sagte er und reichte ihr eine Hand. „Abigail O`Donnal.“, erwiderte sie und ein süßes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. „Ich verstehe gar nicht, warum du sagtest, dass du ihn nicht magst, ihr scheint euch doch sehr gut zu verstehen“, sagte Abigail ein wenig verwundert. „Naja, ich habe ihn früher des Öfteren geärgert und das nicht grade auf eine nette Art und Weise. Ich habe damals viel Mist gebaut und bin irgendwann von Zuhause abgehauen. Es tut mir immer noch leid, dass ich euch beide damals im Stich gelassen habe, Jo.“ „Das kannst du dir ja wohl jetzt sparen, oder? Außerdem solltest du solche Worte lieber an Ma richten, als an mich. Du weißt, was sie alles für uns aufgegeben hat!“, sagte John und blickte Taylor durchdringend an. „Hast du ihre jetzige Telefonnummer? Vielleicht sollte ich das heute Abend hinter mich bringen.“, sagte er ein wenig wehmütig lächelnd. Die drei unterhielten sich noch lange, bis die Besucherzeit um war und Abigail und Taylor gehen mussten. --------------------------------------------------------------------------------------- So, ich hoffe, dass ihr jetzt alle ausatmen könnt^^d So viel steht fest, Sam hat das ganze überlebt, fragt sich nur, ob er je wieder aus dem Koma aufwacht... Tja und das werde ich euch natürlich nicht verraten :P Also, man liest sich im nächsten Kapitel von Nilwis! (\(^v^)/) lg --------------------------------------------------------------------------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)