Sonnenrot und hell wie der Mond von Mimina (NaruHina, (SasuSaku, InoShika)) ================================================================================ Kapitel 14: Die Zeit ist reif ----------------------------- Die Zeit ist reif Es war vor etwa sechs Jahren. Eine Zeit, in der ich genau so hart trainierte wie heute, jedoch ohne Anleitung, ohne Dojo, denn Meister Jiraya kannte ich damals noch nicht. Ich stand wie immer früh auf, die Sonne war noch nicht aufgegangen, da sprintete ich zur Wiese und den beiden selbstgebastelten Holzpfählen, die mit prall gefüllten Federkissen verkleidet waren. Obwohl ich sie erst vor einer Woche erneuert hatte, waren sie schon arg in Mitleidenschaft gezogen. Das hieß wohl, dass ich sie heute nach dem Training erneuern musste. Ich fing mit meinem Streckprogramm an, dann wärmte ich meine Muskeln mit ein paar leichten Übungen auf. Als ich leicht zu schwitzen begann wusste ich, dass das richtige Training nun starten konnte. Sogleich erhob ich meine Hände und stellte mich vor den Pfahl. Ich atmete tief ein, bevor ich anfing eine Salve an Faustschlägen und Kicken auf ihn loszulassen. Die Zeit verging rasch. Die Vögel begannen zu Zwitschern und schon bald schob sich auch die Sonne über den Horizont und schickte ihre ersten Strahlen in den neuen Tag. Die Welt erwachte zum Leben und ich war mittendrin, wie jeden Morgen. Nach etwa zwei Stunden unaufhörlichen Trainings setzte ich mich zu einer Pause in das grüne noch vom Tau feuchte Gras und nahm ein paar Schlucke von meiner Wasserflasche. Ich war zufrieden mit dem heutigen Tempo. Mir fiel auf, dass ich meine Beinarbeit vielleicht noch etwas verbessern konnte, also nahm ich mir vor ein paar Dynamische Übungen wir „Jumping Squats“ in mein Training mit einzubringen und mir einen kleinen Parkour aufzubauen. Platz hatte ich ja genug. Ich sprang auf und nach etwa 10 Minuten leichter Streckübungen begann ich die letzte Übungsstunde vor der Schule in Angriff zu nehmen. Ich war so versunken, dass ich nicht bemerkte, wie zwei Gestalten sich mir näherten. Erst als sie nahezu vor mir standen hielt ich inne und unterbrach mein Training. Es war ein Alter Mann, graue Haare und mit Jogginganzug, und ein Junge der etwa so alt war wie ich. „Na sieh mal einer an! Was haben wir denn hier?“ Der Alte lachte und musterte mich als er seinen Lauf unterbrach und die Hand zum Gruß hob. „Yo.“ Ich hob meine Hand ebenso und wollte schon fast wieder mit meinem Training fortfahren als der Alte näherkam und offenbar das Gespräch suchte. „Was machst du denn so früh hier, Junge?“ Dann musterte er die Pfähle und die Erde, die unter meinen Bewegungen nicht mehr Grün war, sondern matschig braun. „Und sind diese Apparaturen dein Werk?“ Irgendetwas an dem Wort Apparaturen ging mir gegen den Strich und ich runzelte verärgert die Stirn. „Nenn sie nicht Apparaturen Alter Mann! Und falls du es noch nicht gemerkt hast, ich trainiere hier!“ Der Alte musterte mich für einen Augenblick und winkte seinen Begleiter zu sich. Der Junge kam zu uns gejoggt und der Alte nahm ihn lachend bei der Schulter als er mit dem anderen Arm in meine Richtung deutete. „Siehst du, Sasuke, das nenne ich mal Trainingswillen. Es ist zwar ein ziemlich jämmerlich aussehendes Trainingsgerät, aber offenbar übt unser junger Freund da hartnäckig daran.“ Ich spürte wie Wut in meine Knochen kroch als ich meine Augen zu Schlitzen verengte und ihn grimmig ansah. „Wenn ihr jetzt fertig seid, euch über mich lustig zu machen dann könnt ihr genauso gut verschwinden.“ Doch wieder lachte der Alte. „Wie alt bist du, Junge?“ „Was geht dich das an?“ gab ich trotzig zurück. Der Alte lächelte verschmitzt und fragte unbekümmert weiter. „Wie lange trainierst du heute schon?“ War die zweite Frage. Ich drehte mich jedoch um, holte meinen IPod heraus und kramte nach meinen Kopfhörern in der Tasche. „Was ist, wenn ich dir ein Angebot mache.“ Verärgert drehte ich mich zu ihm um. „Ich brauche kein doofes Angebot und ich brauche erst recht keine Zuschauer bei meinem Training! Haut endlich ab!“ Ungerührt und beinahe belustigt sprach der Knacker weiter ohne auf mich zu achten. „Sasuke hier ist mein bester Schüler. Wenn du ihn besiegen kannst oder mich beeindruckst, dann werde ich dich in meinem Dojo trainieren lassen.“ Überrascht hielt ich mitten in meiner Bewegung inne, mir die Kopfhörer ins Ohr zu stecken und sah mir den alten Knacker genauer an. „Du hast ein Dojo?“ fragte ich entgeistert und ich versuchte die aufkeimende Aufregung hinunterzuschlucken. Ich wusste genau, dass ich kein Geld habe, um in einem Dojo zu trainieren. „Meister Jiraya, ich bin dagegen solche Straßenlooser ins Dojo mitaufzunehmen.“ Der Junge namens Sasuke protestierte doch mit einer Handbewegung wischte Jiraya Sasukes Kommentar beiseite. Das Wort Straßenlooser hinterließ noch mehr Wut in mir und ich sah den Jungen finster an. „Na was sagst du, Kleiner? Bist du bereit für eine Herausforderung?“ Ich öffne meine Augen und bin augenblicklich hell wach. Die ersten Sonnenstrahlen des Tages lassen mich einige Male blinzen bevor mir bewusst wird, was heute für ein Tag ist. So habe ich sie kennengelernt. Manchmal träume ich von dem Tag, an dem ich Jiraya und zugleich auch Sasuke zum ersten Mal getroffen habe. Ich erinnere mich noch an alles was damals geschah. An die frische Luft, an das Vogelgezwitscher und auch an den Kampf. Er war hart und sogar blutig und an mehreren Punkten war sich Sasuke seines Sieges so sicher, dass er mit einem spöttischen Lächeln auf mich herabsah und mich einen Looser nannte, doch immer wieder rappelte ich mich auf und kämpfte den Ärger und die Wut hinaus, die er in meinem Inneren auslöste. Nach dem Kampf hatte ich blaue Flecken über meinen Körper verstreut und ich sehe mich noch keuchend in der Wiese liegen während Sasuke bei weitem nicht so mitgenommen ausgesehen hatte. Jiraya hatte sich neben mich gesetzt und ich hätte im selben Augenblick am liebsten losgeheult, weil mir genau bewusst war, dass Sasuke besser war als ich, dass ich ihn nicht besiegen konnte. Trotzdem habe ich versucht aufzustehen und weiterzumachen, bevor mich Jiraya sanft in den Boden drückte. „Die erste Lektion deines neuen Meisters ist, zu lernen wann du geschlagen bist.“ Ich hatte seine Hand wegeschlagen und ihn trotzig angesehen. „Ich gebe niemals auf. Das ist mein Weg.“ Ich versuchte mich im selben Moment aufzurichten, doch der Schmerz fuhr mir durch die Knochen wie scharfe Messer. Erst musterte mich Jiraya mit einer Spur aus Überraschung, doch dann lachte er lauthals los und klopfte mir schmerzhaft auf die Schulter. „Ich mag dich, Bengel.“ „Meister, der Looser wird unser Training nur stören, ich hab keine Lust auf einen Klotz am Bein.“ Bei diesen Worten schwallte mir wieder die Wut in den Bauch und ich rappelte mich auf um erneut auf Sasuke loszugehen. Jiraya jedoch zog mich mit Leichtigkeit wieder zurück und setze sich auf meine Beine und nagelte mich so am Boden fest. „Lass mich...- Geh runter von mir alter Knacker! Ich werde ihn fertigmachen! Ich werde ihn besiegen, das verspreche ich!!“ „RUHE JETZT!“ donnerte seine Stimme über die Wiese und ich blitzte ihn verärgert an. „Ihr seid jetzt beide meine Schüler, das heißt ihr kämpft nicht gegeneinander, wenn es nicht dem Training dient!“ Er sah mich streng an als ich begriff was er meinte. „Ihr werdet lernen euch mit Respekt zu behandeln und euch gegenseitig zu helfen, wenn ihr Hilfe braucht, habt ihr mich verstanden? Ich brauche keinen Schüler, der sein Ego über den Verstand siegen lässt.“ Er sieht streng abwechselnd zwischen mir und Sasuke hin und her. „Habe ich euer Wort, dass ihr diese Bedingung erfüllen könnt?“ Ich sah wie Sasuke sich aufrichtete. „Ja Meister.“ „Ja.“ Bestätigte auch ich und schon zog mich Jiraya auf seinen Rücken und trug mich huckepack unter schweren, ohrenbetäubenden Protesten meinerseits und abfälligen Bemerkungen von Sasukes Seite ins Krankenhaus. Seit damals habe ich richtig gelernt zu trainieren. Ich habe gelernt zu kämpfen und nicht aufzugeben. Jiraya ist ein Lehrmeister für mich geworden und auch als Sasuke nach Amerika gegangen war, blieb ich sein Schüler und sein Dojo wurde wie zu einem zweiten Zuhause. Ich habe natürlich nicht die Illusion, dass ich mich darauf verlassen kann, dass Sasuke sich an dieses Versprechen erinnert. Natürlich habe ich keinen Anhaltspunkt, dass er in den Jahren seiner Abwesenheit nicht zu diesem Mistkerl geworden ist, der mit Hiashi Hyuga gemeinsame Sache macht um seinen Reichtum und seinen Einfluss zu vergrößern. Denn wenn es so ist, dann wird der heutige Tag zeigen ob ich Sasuke dieses Mal besiegen und mein Versprechen so halten kann. Wenn nötig werde ich gegen ihn kämpfen um sie vor diesen Menschen zu retten, die sie immer nur einsperren wollen. Ein Schwall Adrenalin jagt durch meinen Körper als ich an den heutigen Rettungsplan denke und fast wünsche ich mir, es würde endlich losgehen, damit diese nagende Aufregung endlich zum Ausdruck kommen kann. Ich springe aus meinem Bett und stolpere fast ins Bad und als ich mir grade frisch geduscht mein Frühstück machen möchte, klingelt es an der Tür. Ich sehe auf die Uhr und mein Herz beginnt noch schneller zu rasen. Sakura steht vor meiner Tür, Ino und Shikamaru kommen ebenso grade um die Ecke gebogen. Der Himmel ist trüb, bewölkt und grau, doch ich achte nicht weiter darauf. Auch Sakura scheint nervös, Ino und Shikamaru stürmen in mein Wohnzimmer und für einige Atemzüge sitzen wir gespannt rund um meinen Wohnzimmertisch und keiner sagt ein Wort. „Heute gilt es.“ Eröffne ich und unterbreche damit das Schweigen. Wir sehen uns abwechselnd an. „Wer jetzt noch aussteigen möchte – das ist eure letzte Chance.“ Ich würde es niemandem übelnehmen. Das was wir vorhaben könnte ganz schön in die Hose gehen. Da lacht Sakura grimmig auf. „Ich mache keinen Rückzieher. Niemals.“ Ino lächelt entschlossen und sieht Shikamaru an, der drückt ihre Hand und nickt uns dann ebenso entschlossen in die Runde. „Ich bin dabei.“ Ich kann mir ein lächeln nicht verkneifen, denn mir fallen Senseis Worte über Hinatas Reichtum wieder ein. Ich sehe das blauhaarige Mädchen, wenn ich meine Augen schließe und bin auch jetzt fasziniert von ihrer Stärke. Die Uhr schlägt viertel nach 9 Uhr. „Es ist Zeit Leute, gehen wir.“ Alle erheben sich um den Tisch herum. „Wir werden dich jetzt holen, Hinata!“ Sakura sieht grimmig aus, als sie Inos Worte bestätigt. „Entspannt euch, Leute, alles ist durchgeplant. Wir haben die besten Chancen. Es wird funktionieren.“ Shikamaru lässt entspannt den Kopf schief hängen und grinst. „Das wird eine Herausforderung.“ *~* „Vielleicht hältst du das für geheuchelt, keine echte Stärke. Aber denk mal darüber nach. Kann etwas, dass stark macht, wirklich lächerlich sein?“ Ihr Lächeln, dass sie ihm über ihre Schultern zuwirft ist keineswegs künstlich. Es ist auch nicht traurig, es ist einfach nur total nervig. Ihre Augen sehen ihn sanft an, fast verzeihend, ihre Haare fallen in seidigen Strähnen um ihr Gesicht und rahmen es ein. Als sie die Tür des Zimmers berührt legt Sasuke eine Hand auf seine Schläfe und sieht sie an. Ein klick der Tür verrät ihm, dass sie sie geöffnet hat, doch bevor dieses dumme Mädchen noch weitere Fehler macht, ist er hinter ihr und drückt sie an die Tür. Seine Hand verdeckt ihren Mund und seine Lippen schweben neben ihrem Ohr. „Wenn du dich jetzt bewegst, machst du unseren Plan zunichte.“, raunt er in ihr Ohr und bemerkt genervt, wie sie von seiner Berührung schaudert. Sie windet sich in seinen Händen, versucht zu entkommen und stemmt sich mit aller Kraft gegen ihn. „Hör auf, wenn du deine Freunde wiedersehen willst!“ Er schließt die Tür lautlos und schon entschlüpft sie ihm. „Ich sagte doch, dass du mich nicht mehr damit erpressen kannst!“ ruft sie schwer atmend. „Ich werde meine Freunde auf meine Art beschü-! “ Wieder legt er eine Hand vor ihren Mund um sie zum Schweigen zu bringen. „Deine Freunde wollen dich heute hier rausholen und du machst grade alles zunichte!“ zischt er in ihr Ohr und sofort erstirbt ihr Widerstand. Für einen Moment ist alles still. „W-Was?“ Mit großen Augen sieht sie ihren Verlobten an, der grummelnd seinen Kopf schüttelt. „Wenn du dich jetzt gewaltsam aus diesem Zimmer befreist, dann wird Hyuga dich in den Bunker werfen lassen und von da können weder ich noch deine ach so geliebten Freunde dich befreien.“ Entnervt schnaubt er und lässt Hinata los, die ihren Widerstand ihm gegenüber vollkommen aufgegeben hat. „Was?“ fragt sie noch einmal. „W-Wer bist du?“ Abwägend sieht er die Hyuga-Erbin kritisch an. „Sag es mir. Oder ich schreie.“ Innerlich flucht Sasuke bevor er den Kopf abermals schüttelt. Ich bin hier Undercover um deinen Vater das Handwerk zu legen. Er wird in Übersee verdächtigt, Kunstgegenstände zu fälschen und zu schmuggeln. Er bewahrt hier seine Unterlagen auf, doch die Beweise reichen noch nicht für einen Haftbefehl. Deswegen bin ich hier.“ ************* Nach langen Jahren mache ich weiter um bei einem nicht fertigen Werk das Ende einzuläuten! Endlich gehts weiter! :D Bis bald! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)