Du hast dich verändert von usagi_san ================================================================================ Kapitel 7: Überraschung! ------------------------ Wieder einmal stellte Joey fest, dass es hier einfach nur sterbenslangweilig war. Die paar Zeitschriften die man ihm brachte, hatte er bereits gelesen. In der Flimmerkiste lief grundsätzlich nichts was ihn wirklich interessierte und da in der Schule die Vorbereitungen für das anstehende Schulfest getroffen wurden, hatten seine Freunde nur wenig Zeit für ihn. An die frische Luft wollten ihn die Ärzte vorerst auch noch nicht lassen. Sollte er den heutigen Tag schon wieder damit verbringen, die Kacheln an der Wand im Badezimmer zu zählen? Oder damit wie schnell er von Programm 1 auf 164 zappen konnte? Kurz um, Joey hatte die Nase voll von diesem klinischen, langweiligen Gefängnis. Und hoffte jedes Mal darauf, wenn ein Kittelträger vorbei kam, dass dieser ihm die „Entlassung“ erteilen würde. Andernorts in der Firma, saß der CEO an seinem Schreibtisch und konnte sich schon wieder nicht richtig auf seinen Papierkram konzentrieren. Seine Gedanken kreisten um die immer wiederkehrende Frage: 'Warum hat Wheeler sich eingemischt? Ihn beschützt?' Das ganze war immer noch merkwürdig in seinen Augen. Schließlich wusste er, wie wenig Wheeler ihn leiden konnte. Aber... nur mal angenommen....das es nicht stimmte... Vielleicht irrte er sich ja und Wheeler hatte wirklich nichts Persönliches gegen ihn? Oder war das nun doch zu weit hergeholt? Zugegeben, er selbst hasste ihn nicht. Lediglich die schlechte Art sich zu duellieren und zu kleiden, konnte er an ihm nicht leiden. Aber davon abgesehen... Auf irgendeine Art war ihm Joey eigentlich immer sympathisch gewesen. Und da war noch etwas: Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie sehr er es mochte, die üblichen Wortgefechte mit ihm auszutragen. Und überhaupt, war Joey bisher der einzigste der sich vom CEO noch nie hatte einschüchtern lassen. Er war ihm bisher immer mutig entgegen getreten. Seto bemerkte wie er grinsen musste. Auf was für Gedanken kam er da eigentlich? „Hey Großer Bruder, was ist mit dir los?“ Stimmt ja, Mokuba war auch anwesend. Sofort ließ er sein Grinsen aus dem Gesicht verschwinden. „Nichts ist los, kümmer dich um deine Arbeit!“ Mokuba tat dies auch und behielt seine Vermutung, was Seto so zum Grinsen brachte, lieber für sich. Derweil bekam Joey einen neuen Verband angelegt und der leitende Arzt bestätigte, dass der Patient doch schon am nächsten Morgen das Krankenhaus verlassen darf. Die folgende Nacht konnte Joey kaum ein Auge zu machen. Dafür war die Vorfreude aus der Klinik rauszukommen einfach zu groß gewesen. Pünktlich um halb neun, als man ihm das Frühstück servierte, stand er bereits fertig gekleidet vor dem Bett. „Sie sollten ruhig noch etwas essen, gestärkt ist es besser nach draußen zu gehen.“, lächelte die Krankenschwester. „Keine Sorge, ohne Essen bin ich noch nie aus dem Haus gegangen.“ Etwas später dann war es endlich soweit. Das Frühstück war bis auf den letzten Krümel leer und nun würde er der Freiheit entgegen gehen. Nur zu blöd, dass er sich mal wieder verirrte und ihm ein Angestellter den Weg nach draußen zeigen musste. Unnötig war es. Immerhin hatte man ihm ja schon genug geholfen... Er öffnete die große Tür und was ihn da draußen erwartete, wünschte man keinem! Eine große Schar an Menschen mit Mikrofonen und Kameras bewaffnet, kamen ihm sogleich entgegen und feuerten drauf los. Etliche Fragen drangen an seine Ohren von allen Seiten, keine einzige konnte er richtig zuordnen oder vollständig heraushören. Es artete schon regelrecht in wildes Geschrei aus. Joey war total mit der Situation überfordert, wusste weder vorwärts noch rückwärts, noch was er sagen sollte. Bis ihn jemand von hinten am Arm packte und ihn zurück ins Gebäude zerrte. Natürlich von einem lautstarken Protest Seitens der Menschenmenge. Zurück auf dem Flur brauchte Joey einen kurzen Moment, um das Ganze zu verdauen. Wie nur kamen diese ganzen berühmten Leute mit dieser Sache zurecht? Und das auch noch ständig? Weshalb waren diese Heinis überhaupt da draußen? „Was ist hier los?!“ Joey drehte sich um und erblickte Kaiba, der den Flur entlang kam. Der Angestellte, der grade geholfen hatte, erklärte es kurz. „Wenn ich den erwische der es ausgeplaudert hat...“, murmelte Seto daraufhin und winkte den Blonden zu sich rüber. „Komm mit, es gibt einen Seitenausgang, den noch keiner kennt.“ So folgte Wheeler dem CEO ein Stück weit und dann...tatsächlich! Hinter einer Skulptur und einem Vorhang versteckt, befand sich eine Tür in der Wand. „Draußen wartet ein Auto auf dich. Es wird dich unerkannt zu deinem gewünschten Ziel fahren.“ „Zu viel der Ehre… wirklich…“ winkte Joey ab. „Du nimmst das Taxi, kapiert?!“ „Ja, is ja gut...meine Güte...“ Joey legte die Hand auf die Türklinke und wollte sie grade runter drücken, als Seto noch etwas sagte: „Und da wäre noch etwas.“ „Und was?“ fragte der Blonde und drehte seinen Kopf in Richtung Firmenchef. Seto beugte sich etwas vor und hauchte ihm einen Kuss auf den Mund. Völlig überrumpelt von dieser Geste, ergriff Joey die Flucht nach draußen. Seto sah ihm schmunzelnd hinterher. Dann verschloss er die Tür und zupfte den Vorhang wieder zurecht. Auch vom Personal wussten nur sehr wenige von diesem Seitenausgang und das sollte gefälligst so bleiben. „So kann man natürlich auch Danke sagen.“ Seto wirbelte herum und blickte direkt in Mokubas Gesicht. „Überraschung!“ kam es breitgrinsend vom kleinen Kaiba. Seto wurde ganz anders... Hatte sein Bruder grade alles gesehen? ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)