Only a Dream!? von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Schlaflose Nächte ---------------------------- Only a Dream!? (Teil 1) - Schlaflose Nächte Es war mal wieder einer dieser Tage, an denen man am liebsten gar nicht aus dem Bett steigen würde. Draußen regnete es in Strömen, es war dunkel und kalt und die wenigen Autos, die am Fenster vorbei fuhren schlitterten auf der glatten, nassen Straße. Es machte nicht den Anschein als würde der Regen in den nächsten Stunden aufhören. Dabei war doch Samstag, endlich mal wieder Wochenende und dann so ein Sauwetter. Wie konnte es denn im Winter nur Regnen!? Na ja, aber richtig Winter war sowieso nicht. Es war viel zu warm. Der Winter war schon fast wieder vorbei und hatte noch gar nicht richtig angefangen. Langsam erwachte Conan aus seinem traumlosen Schlaf. Eigenartig, sonst träumte er doch immer die wildesten Sachen durcheinander, aber heute...musste wohl daran liegen, dass er kaum geschlafen hatte. Erst mal dieser schreckliche Regen, der in der Nacht mit Gewitter begonnen hatte und dann auch noch Ran hatten ihn wach gehalten. Mitten in der Nacht war er durch einen lauten Knall aufgewacht. Musste wohl ein Blitz gewesen sein, der irgendwo in der Nähe eingeschlagen war. Aber dann war da noch so ein merkwürdiges Geräusch. "Oh nein, nicht schon wieder", murmelte Conan traurig vor sich hin. Das merkwürdige Geräusch war ein nicht zu überhörendes Schluchzen gewesen, welches mal wieder aus Rans Zimmer drang. Da ihres genau neben seinen lag, konnte er alles hören, was drüben so vor sich ging. Langsam wälzte sich Conan aus seinem Bett, schlich leise über den kalten Fußboden zur Tür und trat auf den Gang. Hier waren das Gewitter und der Wind wenigstens nicht so laut. Aber sollte er wirklich rüber gehen? Wie sollte er ihr denn helfen? Er war doch nur ein kleines Kind. Aber er konnte sie ja auch nicht einfach allein lassen mit ihrem Kummer. Fast jede Nacht hörte er sie in ihren Zimmer weinen. Nur wegen ihm heulte sie sich nächtelang die Augen aus dem Kopf. In der letzten Zeit war es sogar noch schlimmer geworden. Kein Wunder, schließlich war ja bald ihr Geburtstag und immer noch fehlte von Shinichi jede Spur. Das letzte Mal hatte er sich zu Weihnachten gemeldet, als er ihr ein Geschenk hinterlassen hatte. Aber er konnte es ihr doch nicht erzählen. Erzählen, dass ihr geliebter Shinichi doch eigentlich immer in ihrer Nähe war, das würde alles noch viel schlimmer machen. Er konnte nicht riskieren, dass ihr diese Männer etwas antaten. Außerdem wäre sie mit Sicherheit total enttäuscht und mächtig sauer auf ihn. Wenn er nur daran dachte wie er einmal mit ihr gebadet hatte. Oh Gott, sie würde ihm mit Sicherheit den Kopf abreißen. Ja, irgendwann würde er das Gegengift bekommen, und dann würde er vielleicht alles beichten, aber bis dahin...bis dahin musste er ihr irgendwie anders helfen und für sich hoffen, dass schon bald der Tag kommen würde, an dem er wieder er selbst sein konnte. So beschloss er dann doch zu ihr ins Zimmer zu gehen. Er konnte es nicht ertragen, dass sie sich wegen ihm so fertig machte. Fast unhörbar klopfte er vorsichtig an Rans Zimmertür. Er konnte noch ein leises Schniefen vernehmen, bevor sie ein verheultes "Ja" herausbrachte. Langsam öffnete Conan die Tür und lugte ins Zimmer: "Du bist noch wach?" "Ja, ich konnte nicht schlafen. Komm doch rein." Ran versuchte verzweifelt die Traurigkeit aus ihrer Stimme zu verbannen, aber so ganz wollte ihr das nicht gelingen. Außerdem verrieten ihre roten, geschwollenen Augen und die vielen Taschentücher auf dem Boden, dass sie schon eine ganze Zeit lang geweint haben musste. "Hast du geweint?" fragte Conan mit unschuldiger, aber doch besorgter Kinderstimme. "Aber nein, wie kommst du denn darauf, ich bin nur ein bisschen erkältet verstehst du!? Kannst du nicht schlafen? Komm mal her zu mir!" Das ließ sich Conan nicht zweimal sagen. Er nickte kurz und bewegte sich dann schnell auf Rans Bett zu. Er überlegte, ob er sie doch noch mal darauf ansprechen sollte, warum sie geweint hatte. Obwohl er das ja eigentlich schon wusste. Vorsichtig legte er seine kurzen Arme um ihren Körper. "Warum hast du wieder geweint, Ran? Sag schon! Wieder wegen Shinichi?" fragte er leise. Ran begann wieder zu schluchzen und drückte Conan fest an sich. "Weißt du, Shinichi hat sich schon so lange nicht mehr gemeldet. Das letzte mal vor fast zwei Monaten. Was ist, wenn ihm etwas passiert ist. Ich mache mir solche Sorgen. Und.....und ich habe Angst vor dem Gewitter. Früher als wir noch klein waren hat Shinichi mich immer getröstet, wenn ich Angst hatte....und jetzt ist er nicht da. Ich weiß nicht wie lange ich das noch aushalte. Ich vermisse ihn so!" Conan erschauderte. Wie meinte sie das, sie weiß nicht mehr wie lange sie das noch aushält!? Sie würde doch nicht....Nein, Ran würde sich nie etwas antun, oder? Es wurde wirklich höchste Zeit, dass er das Gegengift bekam. Gerade als er etwas dazu sagen wollte, sprach Ran weiter. "Vielleicht hat er ja eine Freundin und mich schon längst vergessen. Und ich sitze hier und mache mir riesige Sorgen, weil er sich nicht meldet." Sofort löste sich Conan von ihr und sah sie an. Wie konnte sie denn so was auch nur denken. Er und eine andere haben? Niemals! "Nein Ran, ich bin mir sicher, dass Shinichi immer an dich denkt und dich auch vermisst. Vielleicht ist dieser Fall ja so kompliziert und gefährlich, dass er sich nicht so oft melden kann." erwiderte er. Wenigstens ein bisschen wollte er bei der Wahrheit bleiben. Es war ja wirklich ziemlich gefährlich, wenn er Ran ab und zu anrief. Sie sah ihn traurig an und in diesem Augenblick überkam Conan wieder das Gefühl, das er in der letzten Zeit so oft hatte wenn er sie weinen sah. Er würde sie am liebsten jetzt in den Arm nehmen, ihr über den Rücken streicheln und ihr sagen, dass sie nicht weinen müsse und alles wieder in Ordnung käme. Wie gerne würde er sie jetzt küssen. Aber wie sah das denn aus. Immerhin dachte sie er wäre ein sieben jähriger Grundschüler. Stattdessen fragte er sie ganz plötzlich: "Darf ich heute Nacht bei dir schlafen?" Er wusste selber nicht was ihn da überkam, aber er wollte ihr in diesem Augenblick einfach ganz nah sein. Zuerst guckte Ran etwas erstaunt, aber dann lächelte sie ihn fast ein bisschen erleichtert an: "Aber klar kannst du bei mir schlafen. Komm unter die Decke." Sie hob Conan hoch und legte ihn unter ihre Bettdecke. Dieser schmiegte sich dicht an sie und lächelte zufrieden. Es war so schön ihre Nähe zu spüren. Aber noch schöner wäre es wenn er jetzt Shinichi Kudo wäre. Dann könnte er sie jetzt einfach umarmen und sie Küssen. Er seufzte einmal laut. "Was ist denn Conan?" fragte Ran ihn ganz sanft. Oh Gott, diese Stimme! "Ach nichts, ich hab nur gerade an etwas gedacht." Er machte eine kleine Pause. "Sag mal Ran was magst du an Shinichi eigentlich besonders?" Er hoffte, dass er sie jetzt nicht wieder zum Weinen brachte, aber es brachte ja auch nichts immer alles in sich hinein zu fressen und sich total zu verschließen. Außerdem hörte er es so gerne, wenn sie über ihn sprach; mit ihrer sanften Stimme und dem Glänzen in den Augen. Ran dachte gar nicht daran wieder zu weinen, es huschte sogar ein kleines Lächeln über ihr Gesicht. Es tat ihr vielleicht mal ganz gut über Shinichi zu reden und jemanden zu haben, der zuhörte. Ihren Vater interessierte sein Verschwinden überhaupt nicht, er war sogar fast glücklich darüber und alles was Sonoko konnte war auch nur über Shinichi zu meckern. "Na ja, er ist einfach schon immer da gewesen, so lange ich denken kann, verstehst du!? Er hat mir immer geholfen und mich getröstet, wenn ich traurig war. Ich weiß noch einmal haben wir bei seinen Eltern im Garten gespielt. Wir haben gar nicht darauf geachtet, was wir machen und da bin ich aus Versehen in das Blumenbeet von Shinichis Mutter getreten. Diese Blumen waren ihr ein und alles und ich hab sie total zertrampelt. Als sie uns dann zum Essen holen wollte hat sie das natürlich gesehen. Ich wollte gerade beichten, dass ich das gewesen war und mich entschuldigen, da hat Shinichi einfach die ganze Schuld auf sich genommen. Er hat gesagt, dass er es war, obwohl er wusste, dass er mehr Ärger bekommen würde. Seine Mutter hat ihm auch eine ganz schöne Standpauke gehalten und er musste ein Jahr lang den Garten pflegen. Und dann wollte er noch nicht einmal, dass ich mich dafür bedanke. Er meinte er würde es jeder Zeit wieder tun. Und das hat er auch, fast jedes mal, wenn ich etwas angestellt hatte. Auch wenn ihn einige für ziemlich arrogant und eingebildet halten ist er immer für seine Freunde da und setzt sich für sie ein. Und selbst jetzt wo er nicht hier ist, hab ich das Gefühl, dass er immer in meiner Nähe ist und auf mich auf passt. Ich liebe einfach alles an ihm, seine ganze Art, wie er spricht, wie er lächelt, wie er angibt, wenn er mal wieder einen Fall gelöst hat, einfach alles." Conan sah sie mit großen Augen und lächelnd an. Das sie das noch wusste. Er hatte damals nicht gewollt, dass sie Ärger bekam. Lieber würde er alle Schuld der Welt auf sich nehmen, als Ran in Schwierigkeiten zu sehen. Wenn sie wüsste wie sehr er sie auch liebte... Ran lächelte auch leicht, er sah aber auch , dass sie wieder Tränen in den Augen hatte. "Ich bin mir sicher, dass Shinichi dich genauso sehr liebt und bald zu dir zurück kommt. Glaub mir, es dauert bestimmt nicht mehr lange." Wie sehr er hoffte, dass es wirklich so war. Schon fast ein Jahr lang fristete er sein Dasein als Conan Edogawa und suchte nach den Männern, aber er hatte immer noch keine Spur von Gin und Vodka. Sie konnten doch nicht vom Erdboden verschwunden sein. Er nahm sich vor gleich am nächsten Tag bei Heiji und beim Professor anzurufen. Vielleicht gab es etwas neues. Er könnte ja auch mal versuchen bei Inspektor Megure etwas herauszubekommen. Wenn er als Shinichi Kudo anrief müsste es doch klappen. Immerhin war er nicht umsonst der Erlöser der japanischen Polizei. Er wollte Ran endlich sagen wie sehr er sie liebte, mehr als alles andere auf der Welt. Dass er ohne sie nicht mehr leben konnte. Ran sah ihn an und nickte leicht. "Ja, ich werde einfach hoffen, dass es so ist und er bald zurück kommt. Danke, ich bin so froh, dass du da bist. Wenn du auch noch weg wärst wüsste ich gar nicht was ich machen sollte. Jetzt sollten wir aber mal langsam schlafen, es ist schon ziemlich spät." Oh ja, schlafen mussten sie, aber ob er das konnte! Hier, so nah bei ihr. Er merkte wie ihm urplötzlich sehr heiß wurde. Ran hatte die Augen schon geschlossen und sich in die Decke eingekuschelt, sodass sie nicht sehen konnte wie rot er geworden war. Wenn er doch jetzt nur Shinichi wäre. Er wollte endlich wieder er selbst sein. Er spürte ihren weiblichen Körper an seinem kleinen Kinderkörper und dachte er würde verrückt werden. Ran war schon im Land der Träume und er...er musste sich hier rumquälen. Das war doch wirklich ungerecht. Wie wunderschön sie aussah. Ihre Gesichter trennten gerade mal ein paar Zentimeter. "Ran!?" Leise sprach er sie an, um sicher zu sein, dass sie wirklich schlief und wie es aussah tat sie das auch. Langsam beugte er sich noch weiter vor und war ihrem Gesicht jetzt so nah, dass gerade mal noch ein Blatt Papier dazwischen gepasst hätte. Sein Herz fing an wie wild zu klopfen und er hatte Angst, dass sie davon aufwachen würde. Er schloss seine Augen und sein ganzer Körper begann zu kribbeln, als er ganz leicht und sanft ihre Lippen mit seinen berührte. Am liebsten würde er gar nicht mehr aufhören, ihre Lippen waren so weich und es fühlte sich unbeschreiblich schön an, sie zu spüren. Aber er musste aufhören, was wäre wenn sie jetzt aufwachen würde. Als Conan sich wieder von ihr gelöst hatte bildete sich auf Rans Gesicht ein Lächeln und sie murmelte ein leises "Shinichi", schlief aber seelenruhig weiter. Sie hatte geträumt, dass Shinichi sie in den Arm nahm und sie küsste. Ein bisschen beruhigt hatte sich Conan jetzt, aber er konnte sich nicht vorstellen, wie er noch einschlafen sollte. Er fühlte sich einfach schrecklich und ihm war zum Heulen zu mute. Kapitel 2: Unerwarteter Besuch ------------------------------ (b)Only a Dream!? (Teil 2) - Unerwarteter Besuch(/b) Wie er es dann doch geschafft hatte einzuschlafen wusste er nicht, nur dass er sich immer noch schrecklich fühlte. Es war zwar ein neuer Tag, doch seine düsteren Gedanken waren immer noch die selben. Der starke Regen passte ganz gut zu seiner Gemütslage. Er musste unbedingt diese Männer finden. Er konnte an nichts Anderes mehr denken, wollte Ran endlich sagen wie sehr er sie liebte. Das machte ihn fast Wahnsinnig. Wo war eigentlich Ran? Neben ihm lag sie jedenfalls nicht mehr. Na ja, es musste schon sehr spät sein, vielleicht hatte sie schon Frühstück gemacht. Bei dem Gedanken hüpfte Conan gleich aus dem Bett. Ein kräftiges Frühstück würde ihm vielleicht ganz gut tun und ihn auf andere Gedanken bringen. Also ging er schnell ins Badezimmer um sich zu wachen und umzuziehen. Ran schimpfte immer, wenn er in Schlafsachen am Küchentisch erschien. Als er aber in der Küche war sah er keine Ran, und auch im Rest der Wohnung war niemand. Dann war sie mit Sicherheit Einkaufen. Aber bei dem Wetter, sie würde sich doch nur erkälten. Conan setzte sich an den Wohnzimmertisch und wartete, dass Ran wiederkam. Sein Blick fiel auf die Uhr. Es war noch gar nicht so spät, erst halb zehn. Und Ran war schon einkaufen!? Sie hatte bestimmt mal wieder nicht mehr schlafen können. Und wo war eigentlich Kogoro? Ein Auftrag? Der würde das doch sowieso nicht schaffen ohne ihn. Gerade fiel ihm ein, dass er ja Inspektor Megure anrufen wollte, als er Stimmen vor der Tür hören konnte. Aber wessen Stimmen waren das? Die eine gehörte eindeutig Ran, aber die andere? Kokoro war es nicht. Er kannte diese Stimme, aber durch die Tür war sie nur dumpf zu hören, so dass er sie nicht identifizieren konnte. "Hey Kudo!" dröhnte Heijis Stimme an sein Ohr, nachdem Ran die Tür aufgeschlossen hatte. Conan stand auf und sah ihn grimmig an. Zum Glück hatte Ran gerade die schweren Einkaufstüten abgestellt, sodass sie nichts gehört hatte. Was wollte der denn hier? Und noch dazu mit Ran, was wollte er von ihr? Er hatte doch nicht etwa irgendwas erzählt...! "Hallo Heiji, wie geht's so? Was machst du denn in Tokio?" begrüßte Conan seinen alten Freund. Dieser blickte ihn nur zuerst mit einem breiten Grinsen an und guckte dann zu Ran. Auch Conan sah sie nun an. Es herrschte ein betretenes Schweigen, was Ran natürlich sofort verstand und aus dem Zimmer verschwand. "Möchte nur mal wissen was ihr immer zu bereden habt!" murmelte sie beleidigt und verzog sich in die Küche um Frühstück zu machen. "Möchtest du auch mitessen, Heiji?" rief sie noch mal ins Wohnzimmer. "Ähm, nein danke! Ich wollte nur ganz kurz bleiben." Conan und Heiji setzten sich inzwischen wieder hin und Conan wollte sofort wissen was los war. Vielleicht hatte Heiji was über die beiden Männer rausbekommen, oder ein Gegengift. Heiji kam doch sonst nicht einfach mal schnell nach Tokio. Er war voller Vorfreude und konnte vor Aufregung schon kaum noch ruhig auf seinem Platzt sitzen. "Also los, erzähl schon. Du kommst doch nicht umsonst hier her. Hast du was über die Männer in schwarz rausbekommen? Hast du sie gefunden...?" "Jetzt mal schön langsam, beruhige dich wieder. Also ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute Nachricht ist, dass wir einen von den Männern festnehmen konnten..." Conan machte fast Freudensprünge, so aufgeregt war er. Sie hatten jemanden von dieser grässlichen Organisation gefunden, vielleicht hatte er das Gegengift bei sich gehabt... In seiner überschwänglichen Freude hatte er ganz vergessen, dass Heiji noch etwas von einer schlechten Nachricht gesagt hatte, doch dieser holte ihn schnell wieder auf den Boden der Realität zurück. "Jetzt warte mal, freu dich nicht zu früh, jetzt kommt die schlechte Nachricht. Bei der Festnahme wurden einige Polizisten und auch der von der Organisation in eine größere Schießerei verwickelt. Na ja, und bevor er uns bzw. meinem Vater genügend Informationen geben konnte hat er leider den Löffel abgegeben." Das freudige Strahlen auf Conans Gesicht verschwand urplötzlich. Er ließ sich wieder aufs Sofa zurücksinken und guckte Heiji ungläubig und enttäuscht an. Er fühlte sich, als hätte gerade jemand den Weltuntergang hervorgesagt, obwohl ihm selbst das im Moment lieber wäre, als noch mal ein Jahr als Grundschüler zu verbringen.. Heiji starrte betreten zu Boden. "Tut mir leid, dass ich nicht bessere Nachrichten hatte." "Nein, nein, ist schon gut. Du kannst doch nichts dafür. Wäre ja auch zu schön gewesen. So ein Mist. Wahrscheinlich werde ich für immer so ein erbärmlicher Zwerg bleiben müssen..." Verzweifelt starrte er vor sich hin, vor seinen Augen verschwamm alles. Er war kurz davor in Tränen auszubrechen, nur Heijis Anwesenheit hinderte ihn daran. Es war doch wirklich zum Verzweifeln. Was hatte er denn getan, dass er so ein Schicksal verdiente?! Heiji sah Conan mit ernster Miene an. "Es geht um Ran hab ich Recht!? Wenn sie nicht wäre, dann wäre alles nur halb so schlimm. Dass du geschrumpft wurdest meine ich. Es ist bestimmt nicht so toll wieder ein kleiner Knirps zu sein, aber du würdest es besser wegstecken, wenn es Ran nicht so schlecht gehen würde, oder?" Conan sah ihn an. Er musste daran denken wie er Heiji kennen gelernt hatte. Nie hätte er gedacht, dass aus diesem etwas schusseligen und eigensinnigen Schülerdetektiven mal sein bester Freund werden würde. Auch wenn sie nicht unbedingt sehr nah beieinander wohnten, er hatte das Gefühl, dass er ihm fast alles erzählen konnte. Er wollte ihm erzählen, wie sehr es ihn fertig machte, wenn er Ran weinen hörte., wie sehr es ihn quälte sie nicht umarmen und küssen zu können. Dass er jetzt, wo er ihr nicht nah sein durfte und konnte erst gemerkt hatte, wie sehr er sie liebte und sie brauchte. Ja, gut, er war schon vorher in sie verliebt gewesen, hatte sich aber sich nicht getraut etwas zu sagen, aus Angst sie würde nicht genauso fühlen. Aber jetzt wusste er es besser. Er wollte ihm sagen, wie sehr er sich selbst dafür hasste, dass er ihr nicht gestanden hatte wie viel sie ihm bedeutet, als er die Gelegenheit dazu hatte. All das schwirrte ihm im Kopf herum, als Heiji ihn bemitleidend und gespannt ansah, aber das einzige was er tat war kurz zu nicken und traurig den Boden mit seinem Blick zu löchern. Doch Heiji wusste genau was in ihm vorging. Wenn er sich vorstellte ihm würde das passieren, da wurde ihm gleich ganz anders. Er wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen, als Conan ihn nun doch ansprach. "Tu mir einen Gefallen und......geh zu Kazuha, sobald du wieder in Osaka bist. Sag ihr.....sag ihr, dass du sie liebst, bevor es irgendwann zu spät ist. Man kann nie wissen was passiert." Heiji musste lächeln und wurde etwas rot, als er an Kazuha dachte. Ja das würde er wohl machen wenn er wieder zu Hause war. Aber vorher musste er sich wahrscheinlich noch eine kräftige Standpauke anhören müssen, dass er einfach so verschwunden war ohne ihr bescheid zu sagen. Doch jetzt musste er diese Sache hier erst mal klären. Er wollte Shinichi unbedingt helfen. "Hör mal Kudo! Wir werden das Gegengift ganz sicher finden und dich wieder in dein altes Ich zurückverwandeln. Vertrau mir, wir finden schon eine Möglichkeit. Vielleicht wenn wir alles noch mal durchgehen, was der Typ von der Organisation gesagt hat. Wer weiß, vielleicht haben wir was übersehen." "Ich weiß es ja wirklich zu schätzen, dass du mir helfen willst, aber ich glaube nicht, dass es einen Sinn hat. Du hast doch selber gesagt, dass ihr nichts herausbekommen habt." "Hey, jetzt hört's aber auf. Du wirst doch wohl jetzt nicht aufgeben. Ich werde dir alles erzählen, was wir erfahren haben. Vielleicht schaffen es du und dein Superhirn ja irgendeinen Sinn darin zu finden. Ich werde jedenfalls nicht zulassen, dass du einfach so aufgibst und dich und Ran weiter quälst. Das ist ja nicht mehr mit anzusehen. Du versinkst ja noch im Selbstmitleid." Conan schaute zu Heiji auf und sah ihn über das ganze Gesicht grinsen. Der würde doch sowieso nicht aufgeben. Unweigerlich musste er über Heijis Standpauke lachen. "Na gut, ich gebe mich geschlagen. Lass uns zu Professor Agasa gehen. Hier können wir nicht ungestört reden, wenn Ran da ist." Heiji sah ihn zufrieden an. Und zu Professor Agasa wollte er auch , besser konnte es gar nicht laufen. Sie standen auf und wollten sich gerade anziehen, als Ran aus der Küche kam und sie ganz erstaunt ansah. "Wo wollt ihr denn jetzt beide hin? Conan das Frühstück ist fertig." "Ähm, tut mir leid Ran, aber wir müssen noch zum Professor....äh Heiji wollte sich gerne etwas erklären lassen." Auch das noch, sie würde bestimmt wütend werden, wenn er jetzt einfach ging. Aber plötzlich wollte er einfach alles von Heiji erfahren. Vielleicht war ja etwas brauchbares dabei. "Aber das könnt ihr doch noch nach dem Essen machen. Ich hab doch jetzt nicht alles umsonst gemacht. Du bleibst gefälligst hier...!" Doch Conan war mit Heiji schon nach draußen verschwunden und hatte die Wohnungstür hinter sich geschlossen. "Jetzt ist mir auch der Appetit vergangen!" Wütend stapfte Ran in ihr Zimmer. "Wir hätten auch ruhig noch bis nach dem Essen warten können. Ich glaube sie ist ziemlich sauer." Heiji sah seinen kleinen Freund besorgt an. "Ach die verkraftet das schon, nur ich ertrage es nicht, ich will jetzt endlich wissen was los ist. Jetzt noch mit ihr am Tisch zu sitzen hätte mir den Rest gegeben. Ich kann sie kaum noch ansehen ohne gleich verrückt zu werden." Heiji musste grinsen. Shinichi war schon arm dran, aber irgendwie war er auch zu witzig. Er konnte es nicht ertragen mit dem Menschen den er am meisten liebte in einem Raum zu sein? Na das konnte ja ne tolle Beziehung werden...Obwohl, bei ihm und Kazuha verlief es ja nicht gerade anders. Nur hatte es bei ihnen einen anderen Grund. Die brachte ihn auch echt zur Verzweiflung, immer musste sie ihn anschreien. Warum stritten sie sich denn nur die ganze Zeit!? Er liebte sie doch. Das breite Grinsen verblasste auf seinem Gesicht. Er schüttelte den Kopf, daran konnte er jetzt keinen Gedanken verschwenden, zuerst musste er Shinichi helfen. "Na du änderst aber schnell deine Meinung. Gerade musste ich dich noch zwingen mitzukommen..." "Ist ja schon gut, jetzt lass uns endlich gehen." Mann war er froh, dass er Heiji gerade nicht gesagt hatte was in ihm vorging, so eine Nervensäge! Er schüttelte ungläubig den Kopf und Heiji musste nur noch mehr lachen. "Du wirst sehen, spätestens heute Abend bist du wieder Shinichi Kudo!" rief er laut und zog den völlig verduzten Conan hinter sich her in Richtung Agasas Haus. Kapitel 3: Eine kleine Verschwörung ----------------------------------- (b)Only a Dream!? (Teil 3) - Eine kleine Verschwörung(/b) "Oh!? Guten morgen Shinichi...und Heiji! Was macht ihr denn beide hier?" Verwundert sah er die beiden an, doch dann fiel ihm wieder etwas ein. "Ach es ist ganz gut, dass du kommst Shinichi, ich habe da vielleicht etwas für dich." Als Heiji und Conan sich nicht rührten zog er sie ins Haus und bugsierte sie ins Wohnzimmer. "Was ist denn los, wollt ihr hier Wurzeln schlagen? Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit. Und ich bin mir sicher, dass du es auch so schnell wie möglich hinter dir hättest, Shinichi!" Er verschwan kurz ins Labor, nachdem er die beiden angewiesen hatte sich aufs Sofa zu setzen. Verwirrt sahen Heiji und Conan sich an. Was redete der denn da!? Hatte wohl zu wenig geschlafen. Sie wollten hier doch nur in Ruhe reden und der drehte völlig durch. So hatte Shinichi ihn noch nie erlebt. "Ähm Professor, wir wollten sie nicht stören, aber wir..." Weiter sprechen konnte er nicht, denn Professor Agasa kam mit einer Spritze wieder ins Wohnzimmer und ging geradewegs auf Conan zu. "Äh, was haben sie denn vor Professor?? Sie wollen doch mit diesem Ding da nicht etwa zu mir, oder??? Sie wissen ganz genau, dass ich keine Spritzen vertrage!!!" Ängstlich sprang er vom Sofa auf und versuchte von Professor Agasa wegzukommen. Er hatte schon immer Angst vor Spritzen gehabt. Nachdem sein Vater einmal umgekippt war als er geimpft wurde und er es mit ansehen musste hatte er keinen Arzt näher als zwei Meter an ihn rankommen lassen. Ein bisschen peinlich war ihm das schon, aber was sollte er machen. Jeder hatte vor irgendetwas Angst und er nun mal vor Spritzen. Panisch und hilfesuchend sah er Heiji an, der jedoch hatte nicht vor seinem Freund irgendwie zu helfen. Im Gegenteil, er konnte sich vor lachen kaum noch auf dem Sofa halten und drohte runter zu rutschen. Der große und tolle Shinichi hatte Angst vor einer harmlosen Spritze!? Besser ging es ja gar nicht mehr. Das musste er unbedingt allen erzählen, wenn Shinichi wieder er selbst war. Würde ja nicht mehr so lange dauern... Jetzt musste auch der Professor lachen. "Ach komm schon Shinichi, hab dich doch nicht so. Ich will dir nur ein bisschen Blut abnehmen." Plötzlich fing er an Conan überlegen anzugrinsen. "Na ja, vielleicht sollte ich dir sagen wozu, aber eigentlich sollte es eine Überraschung werden." Verdutzt sah Conan den Professor an. Was redete er denn jetzt schon wieder!? Auch Heiji hatte sich inzwischen beruhigt und sah Conan erwartungsvoll an. Er wusste natürlich auch was los war. Agasa ließ die Spritze sinken und lächelte Conan an. "Als ich letzte Woche bei unserem Forschertreffen war hat einer meiner Kollegen von einer merkwürdigen Mixtur gesprochen. Ein Freund von ihm hatte es in die Hände bekommen und ihm davon erzählt. Sie soll jemanden geschrumpft haben." Conan bekam große Augen und sein Herz fing an schneller zu Pochen. Ungläubig sah er zu Heiji, der seinen Blick breit grinsend erwiderte. Wusste er etwa davon? Hatte er ihm diese Story vorhin nur erzählt um ihn hierher zu locken? Aber wenn er das gewusst hätte wäre er doch freiwillig mitgekommen. Na das war ja jetzt auch egal, gespannt lauschte er weiter dem Professor. "Du kannst dir ja vorstellen, dass ich gleich alles darüber in Erfahrung bringen wollte. Ein wenig später hab ich mich dann mit ihm in eine stille Ecke verzogen und ihm von deinem Fall erzählt. Er hat mir einige Versuche beschrieben an denen sowohl diese Mixtur als auch ein Mittel zur Rückverwandlung beteiligt waren. Leider meinte er, dass er dass Gegenmittel nicht auftreiben könne, aber die Mixtur an sich wäre kein Problem. Vor zwei Tagen hatte er sie mir dann vorbei gebracht, weil er gerade geschäftig in Tokio zu tun hatte. Nur leider gibt es noch ein kleines Problem. Das Gegenmittel muss direkt auf das Objekt, in diesem Fall dich, abgestimmt werden. Na ja, und dazu brauche ich den Erythrozyten- und den Leukozytenanteil deines Blutes. Das heißt ich müsste dir jetzt mal ein kleines bisschen Blut abnehmen. Eigentlich sollte das ja wie gesagt eine Überraschung werden, nur war das nicht so einfach, weil ich ja weiß, das du Spritzen nicht so magst. Heiji sollte dich hierher bringen und unter irgendeinem Vorwand wollte ich dir dann Blut abnehmen. Aber jetzt wo du es weißt ist es vielleicht doch einfacher." Etwas geschafft von seiner kleinen Rede ließ sich der Professor neben Heiji auf das Sofa sinken. Dieser rutschte unweigerlich ein bisschen weg, da er ja immer noch die Spritze in der Hand hatte. Conan starrte ihn immer noch mit großen Augen und weit aufgerissenem Mund an. Er konnte überhaupt nichts sagen, einfach nur da sitzen und erst mal alles verdauen. Das würde ja heißen, dass er bald wieder Shinichi war. Er konnte sein Glück kaum fassen. Wenn doch nur diese Spritze nicht wäre...Plötzlich fiel ihm ein was Heiji ihm noch vor kurzem erzählt hatte. "Sag mal Heiji, das mit dem Mann von der Organisation stimmt ja dann wohl auch nicht, oder?" Ein bisschen enttäuscht war er schon. Immerhin hatten diese Männer ihm das angetan und das wäre seine Chance gewesen sie dafür büßen zu lassen. "Doch doch, das stimmt schon. Allerdings hab ich dir verschwiegen, dass wir schon etwas aus ihm rausbekommen haben. Ursprünglich wollte ich dir das ja erzählen, aber auf dem Weg zu dir hat mich der Professor angerufen und mir von dem Gegenmittel erzählt. Da dachte ich , dass ich dich noch ein bisschen schmoren lasse. Ich weiß es war gemein, aber ich konnte einfach nicht widerstehen." Verlegen grinsend sah er Conan an. Hoffentlich wurde er jetzt nicht wütend. Aber dieser dachte gar nicht daran. Aufgeregt stürzte er auf Heiji zu. "Na dann erzähl schon, was habt ihr rausgefunden? Vielleicht können wir diese Organisation endlich hinter Schloss und Riegel bringen. Ich werde nicht zulassen, dass sie noch mehr unschuldige Menschen umbringen." Professor Agasa schüttelte den Kopf. Dieser Junge war doch wirklich unglaublich. Jetzt hatte er die Gelegenheit wieder er selbst zu werden und dachte trotzdem nur an seine Fälle. "Ich glaube das könnt ihr später auch noch besprechen, Shinichi. Ich würde sagen, dass wir erst mal das Gegenmittel herstellen. Oder willst du nicht mehr Shinichi Kudo sein!? Wenn das der Fall ist, dann solltest du jetzt wieder gehen, ich hab nämlich viel zu tun." Conan und Heiji sahen ihn erschrocken an. So hatten sie den Professor ja noch nie reden hören. Er hatte sich ziemlich wütend angehört. Verlegen sah Agasa zu Boden. "Ähm, tut mir leid Jungs, ich wollte euch nicht so anschnauzen." Die Worte hatten härter geklungen, als sie gemeint waren, aber Shinichi raubte ihm den letzten Nerv. Dieser Junge hatte soviel durchmachen müssen und nun konnte er ihm endlich helfen. Die ganze Zeit hatte er Mitleid mit Shinichi und jetzt wo sein Leiden endlich ein Ende haben könnte hatte er es plötzlich nicht mehr so eilig. Er dachte immer nur an andere und nie an sich. Dabei war ihm gar nicht bewusst wie er sich selber damit fertig machte. Es gab eben Menschen die musste man zu ihrem Glück zwingen und Shinichi war anscheinend so jemand. "Nein, sie brauchen sich nicht entschuldigen. Ist schon gut Professor, ich weiß, dass sie es nur gut meinen.....Na dann bringen wir es mal hinter uns." Conan schluckte hörbar und Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Heiji fing wieder an über das ganze Gesicht zu grinsen. "Na dann mal los Kudo. Du wirst doch wohl keine Angst haben, oder!? Na hör mal, wir müssen uns unseren Ängsten stellen, hast du selbst mal irgendwann gesagt." "Na wenn das so ist..." Conan wand sich an den Professor. "Ich finde sie sollten ihm auch ein bisschen Blut abnehmen, wer weiß für was das mal gut ist." Gehässig sah er Heiji an, der plötzlich weiß wie die Wand geworden war und noch ein Stück von Agasa wegrutschte. Sein Herz fing an zu klopfen und er schwitzte am ganzen Körper. "Ach weißt du, ich glaube das ist nicht so eine gute Idee...!" "Ach warum denn nicht? Du hast doch nicht etwas Angst, oder!? Na hör mal, wir müssen uns unseren Ängsten stellen, hast du selbst mal gesagt." Nun grinste er noch breiter. Wenn er leiden musste, dann sollte Heiji mit leiden. "Ich hab doch keine Angst", brachte Heiji keuchend hervor und versuchte selbstsicher zu lachen. "Es ist nur,...äh, ich hab...äh, ich bin gestern in Osaka geimpft worden und...äh, ich hab mal gehört, dass das nicht so gut ist, wenn einem danach Blut abgenommen wird." Überzeugt von seiner Ausrede, aber immer noch ein bisschen zitternd lehnte er sich wieder zurück. "Ach das ist kein Problem!" mischte sich jetzt Professor Agasa ein. "Vielleicht ist es Shinichi ein bisschen angenehmer, wenn nicht nur ihm Blut abgenommen wird...!" Conan lachte in sich hinein. Das war nicht der Grund. Eigentlich wollte er sich damit bei Heiji rächen, weil er ihm die Informationen verschwiegen hatte. Aber Hauptsache er konnte ihm eins auswischen. Heiji hatte das wohl gemerkt, denn er sah Conan giftig an. "Na warte Kudo, dafür wirst du büßen..." Ein paar Minuten später ließen sich Conan und Heiji zitternd, erschöpft und käseweiß wiedereinmal auf das Sofa sinken. "Ihr solltet euch noch ein paar Minuten ausruhen, ich werde inzwischen schon mal die Blutproben ins Labor bringen." Mit diesen Worten ließ er die beiden allein und verschwand. "Na ja, so schlimm war es doch gar nicht, oder!?" versuchte Conan Heiji zu beruhigen, aber dieser schien irgendwie abwesend zu sein. "Nie wieder! Nie wieder lasse ich irgendjemanden mit einer Spritze an mich ran." Murmelte er vor sich hin. Um den Einstich bildete sich ein großer roter Fleck und der Watteped, den er darauf drückte war schon mit Blut durchtränkt. Es würde ein schöner großer Bluterguss werden. "Na ja, vielleicht hat er doch ein bisschen fest zugestochen, aber der Professor ist halt ziemlich kräftig." Plötzlich klingelte Heijis Handy und er wurde aus seinen selbstmitleidigen Gedanken gerissen. Als er abnahm brüllte ihm sofort eine hysterische Frauenstimme entgegen: "HEIJI!!!! Was fällt dir eigentlich ein einfach abzuhauen, wir waren verabredet!!!! Ich habe gerade bei dir angerufen und mit deiner Mutter gesprochen! Sie meinte du musstest ganz dringend nach Tokio zu deinem Freund, weil er deine Hilfe brauch!. Hast du auch nur einmal...!" "Hallo Kazuha." Reagierte Heiji immer noch ein bisschen lahm. Doch sie hörte ihm gar nicht zu sondern polterte einfach weiter drauf los. "Was glaubst du eigentlich wer du bis!!??. Du glaubst wohl du könntest dir alles erlauben!! Aber eines sage ich dir!! Wenn du denkst, dass du......!" Da Heiji wusste, dass es keinen Sinn hatte sie zu unterbrechen ließ er sie erst mal zu ende meckern. "Kazuha, jetzt hör mir doch einmal zu! Ich hab dir das doch von Shinichi erzählt, und ich habe etwas rausbekommen, was für ihn von äußerster Wichtigkeit ist. Er hat vielleicht die Chance diese Organisation, die ihn geschrumpft hat dingfest zu machen und ich werde ihm dabei helfen." Doch wenn er dachte, dass Kazuha jetzt ruhiger würde, hatte er sich getäuscht. Ganz im Gegenteil, sie wurde nur noch wütender und brüllte so laut, dass sich sogar Conan die Ohren zuhalten musste. "NA DANN MACH DOCH WAS DU WILLST!!! Aber sag Shinichi, wenn dir auch nur irgendwas passiert drehe ich ihm persönlich den Hals um! Und glaube nicht, dass ich mich um dich kümmere wenn du verletzt zu Hause liegst und mir die Ohren voll jammerst! Ich hab jedenfalls die Nase voll!!!" Mit diesen Worten schmiss sie zu Hause den Hörer auf die Gabel und ließ einen völlig verdatterten Heiji am anderen Ende zurück. "Na das war diesmal aber ein ziemlich heftiger Wutausbruch. Ich glaube nicht, dass sie mir so schnell wieder verzeiht." Eigentlich war er so was schon gewohnt, aber er hatte gedacht, dass sie sich vielleicht ein bisschen Sorgen machte. Conan starrte seinen Freund immer noch total geschockt an, als schon der Professor wieder im Raum stand. "So, jetzt müsstet ihr wieder fit sein und könnt euch erst mal um eure Organisation kümmern. Ich schätze so in höchstens drei Stunden müsste das Gegenmittel fertig sein. Dann könnt ihr es abholen." Dankbar sah Conan Professor Agasa an und zerrte an Heiji, der immer noch perplex auf sein Telefon starrte und an Kazuha dachte. "Nun komm schon Alter, die beruhigt sich schon wieder. Sie macht sich doch nur Sorgen, sonst hätte sie gar nicht erst angerufen. Ich wette, wenn du wieder kommst lässt sie dich die nächsten Wochen nicht mehr aus den Augen." Heiji erwachte wieder aus seiner Trance und grinste Conan an. "Klar beruhigt sie sich schon wieder. Die hat andauernd solche Ausraster." Erleichtert atmete Conan auf und wandte sich an Agasa. "Vielen Dank Professor! Wir werden denn jetzt mal rüber gehen und in drei Stunden um eins kommen wir wieder und holen das Mittel." Kapitel 4: Informationen! ------------------------- Informationen! Conan und Heiji waren inzwischen bei Shinichi und hatten es sich im Wohnzimmer gemütlich gemacht. Obwohl schon ziemlich lange niemand hier gewesen war, war das Haus doch noch ganz gut in Stand. Das Wasser funktionierte noch und auch der Strom wurde noch nicht abgeschaltet. Und selbst die Staubschicht auf den Möbeln war nicht ganz so hoch wie Conan gedacht hatte. Nur den Tisch musste er kurz abwischen. Irgendwie hatte er ja Ran im Verdacht hier ab und zu für Ordnung zu sorgen, damit er, wenn er wieder nach Hause kam, kein völlig staubiges und funktionsuntüchtiges Haus vorfand. Manchmal kam sie total geschafft nach Hause und wollte partout nicht sagen wo sie war. Bei dem Gedanken daran musste Conan lächeln. Blieb bloß zu hoffen, dass sie nicht ausgerechnet heute wieder mal auf die Idee kam hier aufzuräumen. Aber es regnete ja immer noch, da würde sie nicht freiwillig raus gehen. "Na dann erzähl mal, was ihr alles rausgefunden habt!" Sagte Conan gespannt und stellte zwei Tassen und eine Kanne mit Tee auf den Tisch. Dann sah er Heiji an, der mal wieder übers ganze Gesicht grinste. Dem schien auch nichts die Laune zu Trüben, noch nicht mal, dass seine Freundin ihn vorhin ziemlich zur Sau gemacht hatte. Das schien einfach an ihm vorüber zu ziehen. Selbst die Aussicht auf ein Treffen mit dieser Organisation machte ihm nichts aus. "Habt ihr den Typen denn in Osaka geschnappt?" "Nein nein, das war schon hier. Mein Vater war gerade beruflich hier in Tokio. Es ging um Schutzgelderpressung, wobei anscheinend diese Organisation beteiligt war. Ich glaube die haben überall ihre Hände im Spiel. Der Besitzer eines großen Konzerns in Tokio hatte sich bei der Polizei gemeldet und davon berichtet, dass bald wieder eine Geldübergabe stattfinden würde. Die Polizei hat dann alle möglichen Vorkehrungen getroffen, um den Täter auf frischer Tat zu ertappen. Und dann haben sie halt diesen Typen festgenommen und erfahren, dass er zu einer großen Organisation gehört namens ,Black Organisation'. Mein Vater hat mich dann sofort angerufen und davon erzählt. Als ich das von dir und der Organisation erfahren habe hab ich hin gebeten mir sofort davon zu berichten, wenn er jemanden von einer groß organisierten Verbrecherbande festnimmt. Ich hab ihm nicht gesagt warum, aber er meinte er würde es tun." Conan hatte die ganze Zeit gespannt zugehört. "Du hast doch aber gesagt bei seiner Festnahme wurden alle in eine Schießerei verwickelt und der Typ wurde angeschossen! Oder war das auch nur, um mich auf die Schippe zu nehmen?" "Was denkst du denn von mir?" fragte Heiji ein bisschen beleidigt. "Natürlich stimmt das. Wir konnten allerdings vorher noch ein paar Informationen aus ihm herausquetschen. Er hat irgendetwas von einem geheimen Zusammentreffen gesagt, welches einmal im Monat stattfindet. Der Typ muss schon ganz schön fertig gewesen sein, ich glaube nicht, dass er uns das sonst alles erzählt hätte." "Na los. Erzähl schon, was hat er denn gesagt!" Conan wurde immer ungeduldiger. "Spann mich nicht länger auf die Folter." Heiji war ja sein bester Freund, aber langsam bekam er eine richtige Wut auf ihn. Der machte ihn noch nervlich fertig, wenn er ihm nicht bald sagte, was Sache war. Heiji hingegen machte es Spaß seinen Kumpel ein bisschen auf die Folter zu spannen. Das war die Rache für die Spritze vorhin. Er trank noch einmal genüsslich von seinem Tee bevor er mit seinem Bericht fortfuhr. "Also zuerst sind wir aus seinem Gerede nicht schlau geworden. Er hat etwas von ,Black Star' und 19 hundert gesagt und nachdem wir ihn noch mal gefragt hatten, hat er noch irgendwelche unzusammenhängenden Zahlen vor sich hingemurmelt. Er war schon ziemlich abwesend und bis ins Krankenhaus hat er es auch nicht mehr geschafft." Den Rest hatte Conan schon gar nicht mehr mitangehört. Fieberhaft überlegte er, ob er irgendetwas mit diesen Informationen anfangen könnte, doch Heiji holte ihn wieder aus seinen Gedanken hervor. "Bevor du dir dein hübsches Köpfchen zermarterst hör mir erst noch weiter zu." Conan hörte auf zu denken, insofern ihm das möglich war, und sah seinen Freund wieder ganz gespannt an. "Ich hab doch gesagt, dass wir am Anfang auch nicht daraus schlau geworden sind, aber Nachdem ein Kollege meines Vaters die Identität des Typen herausgefunden hat waren wir um einiges schlauer. Er war nämlich früher mal bei der Marine und da sagen sie doch anstatt der Uhrzeit immer hundert....so zum Beispiel 19 hundert, verstanden!?" Conan nickte und nun wusste er auch was die anderen Sachen zu bedeuten hatten. "Lass mich raten! ,Black Star' ist der Name eines Schiffes und die Zahlen entweder Koordinaten oder die Nummern der Lagerhäuser am Kai, hab ich Recht!?" Heiji grinste ihn anerkennend an. "Hab ich doch gesagt, du und dein Verstand schaffen das. Und die Zahlen waren der Name des Kais und die Nummern der Lagerhäuser. Welches war einfach rauszubekommen, es gibt nur ein einziges, das leer steht." "Hm, aber wir wissen nicht an welchem Tag, oder!? Wir wissen zwar, dass dieses Treffen einmal im Monat statt findet, aber wir wissen nicht wann genau." "Doch, das wissen wir auch." Immer noch strahlte Heiji übers ganze Gesicht. Endlich konnte er auch mal etwas für Shinichi tun, er hatte sich selbst oft genug helfen lassen. "Dieses Schiff, ,Black Star' ist so eine Art Fähre und wird von Montag bis Samstag gebraucht, nur Sonntags nicht. Die Hafenaufsicht meinte, dass das Boot einmal im Monat am Sonntag für eine große Familienfeier gemietet wird. Dreimal darfst du raten wer diese große Familie ist...!" "Na klar, unsere Organisation. Ich nehme mal an, dass der Kapitän des Schiffes auch dazu gehört, denn sonst würde es ja irgendwann mal auffallen, dass da keine Familie an Bord ist...Der Name passt ja auch ganz gut!" Einen kurzen Moment schwiegen beide und hingen ihren eigenen Gedanken nach, bis Conan wieder das Wort ergriff. "Jetzt brauchen wir nur noch einen brauchbaren Plan, mit dem wir diese Bande ein für alle mal hinter Gittern bringen können. Immerhin ist morgen schon Sonntag." "Ja schon, aber das können wir erst machen, wenn du wieder der alte bist. Vorher können wir glaube ich nicht viel ausrichten. Mein Vater ist für diese Organisation eigentlich nicht zuständig, aber er hat Inspektor Megure versprochen ihm bei dieser Angelegenheit zu helfen. Allerdings sonderlich weit sind sie nicht, sie haben erst heute Morgen alles herausgefunden, deshalb bin ich gleich zu dir gekommen. Ich könnte natürlich schon mal hingehen und mich noch ein bisschen umhören, aber wenn es dir lieber ist bleibe ich hier." Conan schüttelte den Kopf. "Nein, bleib lieber hier. Ich glaube es reicht, wenn wir ein bisschen später hingehen. Es ist ja noch relativ früh." Eigentlich wollte er gerade nur nicht gern alleine sein, aber das würde er niemals zugeben. Er war schon immer recht einsam gewesen in diesem Haus, aber jetzt, mit der Aussicht morgen vielleicht ein paar Probleme zu bekommen, war es ihm noch unangenehmer. Er wollte gerne mal wieder ungezwungen mit irgendwem reden und jetzt wo Heiji gerade da war.....immerhin waren sie ja Freunde. Schon fast eine Stunde war es her, dass sie bei Professor Agasa waren und da sie jetzt für die nächsten zwei Stunden sowieso nichts zu tun hatten machten sie es sich richtig schön bequem und redeten über alte Fälle. Kapitel 5: Endlich wieder Shinichi! ----------------------------------- Only a Dream!? (Teil 5) - Endlich wieder Shinichi! Um Punkt ein Uhr standen Conan und Heiji wieder vor Professor Agasas Tür. Conan hatte schnell noch ein paar seiner alten Klamotten mitgenommen. Wenn er wieder groß war würden ihm seine jetzigen nicht mehr passen und er fand den Gedanken nackt in Professor Agasas Labor vor dessen und Heijis Augen zu stehen nicht so verlockend. Ein paar Minuten nachdem sie geklingelt hatten öffnete ein total fertiger Professor die Tür. Sein Arbeitskittel wies an einigen Stellen Löcher auf und war gesprenkelt mit Flecken von einer dunkelroten fast bräunlichen Farbe. Sein Gesicht war voll Ruß und seine Brille hing nur noch an einem Bügel. Entsetzt starrten Heiji und Conan ihn an. "Ähm Professor! Sind sie sicher, dass sie ein Gegenmittel entwickelt haben und keinen Stoff, der bei Berührung in die Luft fliegt?" Professor Agasa guckte ziemlich grimmig aus der Wäsche und machte Anstalten die Tür gleich wieder wütend zuzuschmeißen. "Noch so ein Spruch mein Lieber und ich kippe das Zeug ins Klo. Dann kannst du sehen, wie du wieder groß wirst." "Das arme Klo! Na wenigstens wissen wir dann wie das Zeug wirkt." grinste Conan ihm entgegen. "Shinichi, ich warne dich..." "Ja ja, ist schon gut Professor. Es tut mir leid! Vielen dank, dass sie das für mich tun!" Auf Professor Agasas Gesicht zeigte sich nun wieder ein zufriedenes Lächeln. "Ach was, das ist doch selbstverständlich." Winkte er ab. "Jetzt kommt aber endlich mal rein, es ist ja bitter kalt hier draußen. Vielleicht bekommen wir doch noch einen richtigen Winter." Die Temperatur war in den paar Stunden wirklich rapide gesunken. Der Regen hatte zwar aufgehört, doch jetzt wehte ein eisiger Wind und die Pfützen, die sich auf den Straßen gebildet hatten fingen langsam an zu gefrieren. Schnell schloss Agasa die Tür, als Heiji und Conan eingetreten waren und führte sie ins Labor. Conan verschwand noch mal schnell im Bad, um sich die mitgebrachten Sachen anzuziehen. Verzweifelt versuchte er die Treppen zum Labor wieder heil hinunter zu kommen, was aber gar nicht so einfach war. Andauernd stolperte er über die viel zu langen Hosenbeine und am Geländer konnte er sich auch nicht wirklich gut festhalten, da seine Hemdärmel mindestens 20 Zentimeter über seine Hände hinausgingen und er sofort wieder abrutschte, sobald er sich abzustützen versuchte. Als er dann doch irgendwann ins Labor kam brach Heiji sofort in einen Lachanfall aus. "Gut siehst du aus, Kudo! Hast du schon mal überlegt bei ner Modenschau mitzumachen!?" Conan überhörte dieses kindische Gerede und lief beleidigt und mit erhobenem Kopf schnurstracks an Heiji vorbei, direkt auf den Professor zu. "Gute Idee sich umzuziehen, bald werden dir ja deinen anderen Sachen nicht mehr passen!" zwinkerte der Professor und hielt ein Reagenzglas mit einer Flüssigkeit in die Höhe, welche die gleiche Farbe wie die Flecken auf Agasas Arbeitsmantel hatte. Er hatte sich zwar schon wieder ein bisschen hergerichtet, aber Conan sah ihn immer noch etwas skeptisch an. Nervös schluckte er und wischte sich mit dem Handrücken eine Menge Schweiß von der Stirn. "Also,...äh, ich glaube ich bin bereit dieses Zeug zu schlucken." Unsicher lächelte er den Professor an, der allerdings sah nur verständnislos zurück. "Wer hat denn was von schlucken gesagt!? Ich muss dir das Mittel leider spritzen." "Aber...!" Conan wollte entschieden protestieren. War diese eine Spritze nicht schon genug gewesen!? "Nichts aber! Das Mittel muss sofort in dein Blut, weil es im Magen eine ätzende Wirkung hat. Tut mir sehr leid für dich ,aber anders geht es nicht." Noch mehr Schweißperlen bildeten sich auf Conans Stirn. Wenn er nur an die Spritze von vorhin dachte. Der Professor hatte zugestochen, als würde er einen Elefanten stechen wollen. Aber er wollte unbedingt wieder er selbst sein, und wenn er es dafür noch mal über sich ergehen lassen musste würde er es halt tun. Ängstlich sah er zu Heiji, der seinen Blick mitleidend erwiderte. Er hatte selbst vorhin eine von Agasas Spritzen ertragen müssen und würde lieber eine lebende Spinne verzehren, als es noch mal zu tun. "Na dann bringe ich es am besten schnell hinter mich." Der Professor nickte. Er hatte schon eine Ampulle mit der Flüssigkeit gefüllt und kam nun mit der vollen Spritze auf Conan zu. Sanfter als beim ersten mal, aber dennoch zu stark für Conans Geschmack rammte Agasa ihm die Nadel in den Arm. Er hatte kaum Zeit sich über den Schmerz Gedanken zu machen, den das Einstechen der Spritze verursachte, denn er war vergleichsweise Harmlos zu dem, der sich seiner jetzt bemächtigte. Es war das selbe Gefühl, welches er hatte, als er durch Heijis Schnaps kurz wieder groß geworden war. Ein Stechen durchzog seine Brust und er hatte Angst sein Herz würde aus dieser herausspringen. Conans Knochen fühlten sich an, als ob sie schmelzen würden und er hatte das Gefühl den Verstand zu verlieren. Besorgt starrte Heiji auf , den sich am Boden windenden, Conan und wollte gerade auf ihn zustürmen, als sich eine Hand auf seine Schultern legte. Er drehte sich um und blickte in das angespannte Gesicht des Professors. "Keine Panik, Heiji. Das ist ganz normal. Es wird ihm gleich wieder besser gehen." Conan hingegen konnte überhaupt nichts mehr wahr nehmen. Die Schmerzen in seinem Körper wurden unerträglich, als würde ihm bei vollem Bewusstsein langsam die Haut vom Leib gezogen. Ihm schwanden die Sinne und in Gedanken war er nur noch bei dem Augenblick, an dem alles vorbei sein würde. Er stieß noch einen lauten Schmerzensschrei aus, bevor alles um ihn herum schwarz wurde und er in ein tiefes Loch stürzte. "Ich glaube er wacht auf..." "Ja, er kommt zu sich! Sehen sie!" Auf dem Sofa in Professor Agasas Labor kam er wieder zu sich. Allein schon der Gedanke, die Augen zu öffnen, tat weh, weshalb er es auch lange nicht getan hatte. Er lag einfach nur da und horchte den Stimmen um ihn herum. Allmählich überwand er sich dazu, doch langsam seine Augen aufzuschlagen, aber es kam ihm vor, als würde ihm jemand einen Schleier vor das Gesicht halten. Er konnte kaum etwas erkennen und sein Kopf dröhnte noch mehr, als er die Augen weit geöffnet hatte. "Shinichi...?" Er blinzelte ein paar mal, bis die verschwommenen Gestalten wieder schärfere Umrisse annahmen. Über ihm, umringt von Reagenzgläsern, Maschinen und missglückten Versuchsergebnissen, erblickte er die besorgten Gesichter von Heiji und Professor Agasa, die ihn gespannt musterten. "Oh mein Gott...", stöhnte Shinichi auf. "Was ist? Alles in Ordnung?" Er setzte sich langsam auf und rieb sich vorsichtig über das Gesicht. "Ja, es ist alles in Ordnung. Nur mein Kopf fühlt sich an, als hätte ich mit Kogoro Mori den Abend verbracht und seine Lieblingsbeschäftigung geteilt." Ein erleichtertes Schnauben war von Heiji zu hören. "Ich hab es echt mit der Angst gekriegt, sah schlimm aus, wie du dich da auf dem Boden gewälzt hast..." Jetzt fielen ihm die schrecklichen Schmerzen wieder ein.....und, dass er jetzt eigentlich wieder Shinichi sein müsste. Wie konnte er das nur vergessen?! Wie von der Tarantel gestochen sprang er plötzlich auf und sah an sich herunter. Seine Hosenbeine...seine Hosenbeine waren nicht mehr zu lang! Sie waren sogar etwas zu kurz. Sein Herz machte Freudensprünge. Er sah auf und konnte nun Heiji, der vor ihm stand, genau in sein grinsendes Gesicht gucken. Shinichi lachte vor Freude laut auf und Sprang Heiji um den Hals. Dieser wurde etwas rot und versuchte ihn von sich wegzudrücken. "Ähm, Shinichi....!" Doch er hatte ihn schon längst wieder losgelassen und sich zu Agasa umgedreht. "Professor ich könnte sie knutschen!......Ach was soll's...!" Mit diesen Worten machte er einen Satz nach vorne und drückte dem verdutzten Professor einen Kuss auf die Wange. "Was würde ich nur ohne sie tun...!?" Shinichis überschwänglicher Freudentanz wurde plötzlich durch das Läuten der Türklingel unterbrochen. Verwundert sahen er und Heiji den Professor an. "Erwarten sie noch jemanden?" "Hm!? Nein, eigentlich nicht. Heiji könntest du vielleicht hin gehen, ich würde Shinichi gerne noch mal untersuchen, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist." Heiji nickte kurz und verschwand aus dem Labor. Gerade als er auf dem Flur war klingelte es noch mal, diesmal aber lauter und auch um einiges länger. "Ja ja, ich komme ja schon. Einen Moment noch!! Ich bin doch kein D-Zug" Mit einem Ruck riss er die Tür auf. "Guten Tag, was kann ich für sie t.......Oh....Wa...was machst du denn hier????" Entsetzt starrte er auf die Person, die vor ihm stand! Kapitel 6: Noch ein Besuch! --------------------------- Only a Dream!? (Teil 6) - Noch ein Besuch! Ohne eine Antwort ließ Kazuha ihre Tasche fallen und gab Heiji eine schallende Ohrfeige um sich kurz darauf um seinen Hals zu werfen und bitterlich anzufangen zu weinen. Sie hatte gleich nach dem Telefonat mit ihm ein paar nötige Sachen in ihre Reisetasche gestopft, ihren Eltern einen Zettel geschrieben, dass sie ein paar Tage nach Tokio zu einer Freundin fahren würde und war dann zum Bahnhof gefahren, um noch den nächsten Zug zu bekommen, der sie zu Heiji bringen würde. Hier stand sie nun in seinen Armen und heulte sich bei ihm aus. Er wusste zuerst gar nicht was er tun sollte, das hatte sie noch nie gemacht. Normalerweise brüllte sie ihn immer nur an oder redete gar nicht mehr mit ihr, aber geweint hatte sie in seiner Gegenwart noch nie. Nach kurzem Zögern legte dann aber doch seine Arme um sie und drückte sie fest an sich. Er war ein bisschen rot um die Wangen geworden, aber so sah man wenigstens nicht die Spuren ihrer Hand. Den Schmerz spürte er auch schon gar nicht mehr. Er war es fast gewohnt, mindestens einmal pro Woche hatte er ihre Hand im Gesicht kleben. Hoffentlich würde sich das ändern, wenn sie endlich zusammen waren, lange würden seine Wangen das nicht mehr aushalten. "Heiji! Du bist...so ein Idiot! Warum lässt du mich einfach so alleine??, schluchzte Kazuha in sein Hemd. Er drückte sie leicht von sich weg, um ihr die Tränen aus dem Gesicht zu wischen, "Jetzt wein doch nicht! Beruhige dich!", wollte er sie trösten, doch irgendwie war das wohl nicht das Richtige gewesen. Anstatt sich zu beruhigen rastete sie nur wieder aus. Dass er auch immer alles falsch machen musste. "ICH WEINE SO VIEL ES MIR PASST!! Und beruhigen will ich mich auch nicht! Es ist alles deine Schuld! Ich mache mir doch nur Sorgen um dich!", schrie sie ihm plötzlich wieder entgegen, wobei wieder haufenweise Tränen aus ihren Augen flossen. Immer dachte er nur an sich, und nicht daran wie sie sich fühlte. War sie ihm vielleicht nicht so wichtig wie er immer tat?! Der Gedanke versetzte ihr einen Stich ins Herz. "Ich mache mir doch nur Sorgen um dich!", wiederholte sie noch einmal fast lautlos. Heiji starrte sie erstaunt an. Irgendwas hatte sich wirklich verändert. Früher hatte sie nur geschrieen, aber jetzt weinte sie auch noch dazu. Sie schien sich ernsthaft Sorgen zu machen. Vielleicht war es ja bald soweit.... Er musste ein kleines Lächeln unterdrücken. Wenn sie mitbekam, dass er sich freute, wäre sie womöglich noch wütender. Angelockt durch den Krach, den die Beiden ,Turteltäubchen' veranstalteten, standen auf einmal Shinichi und Professor Agasa ebenfalls im Flur und beobachteten grinsend das Schauspiel. Als Kazuha Shinichi entdeckte schnaubte sie einmal kräftig wie ein verschnupftes Nashorn und stampfte wütend und mit erhobenem Zeigefinger auf ihn zu. "Ach, ist ja schön, du bist endlich wieder groß, Shinichi!!?", keifte sie ihn ironisch an. Zaghaft nickte er und an Stelle des Grinsens auf seinem Gesicht zeigte sich dort jetzt pure Angst. Von Kazuhas Wutausbrüchen hatte er schon viel gehört und vor ein paar Stunden sogar live einen miterlebt. Er wollte nicht unbedingt in die Schusslinie geraten. Als Conan hatte er Kazuha ja schon ein paar mal getroffen, aber da war sie immer ausgesprochen freundlich zu ihm gewesen...doch bevor er weiterdenken konnte spürte er schon Kazuhas Finger in seiner Brust. "DU...!!! Es ist alles nur deine Schuld! Nur wegen dir ist Heiji einfach abgehauen.", schrie sie ihn an. "Wärst du nicht geschrumpft worden würde er jetzt nicht auf die Idee kommen mit dir diese dämliche Organisation zu jagen, dann wäre er jetzt in Osaka und würde DORT seinen dämlichen Kriminalfälle lösen und sich hier nicht in Lebensgefahr begeben. Warum kannst du das nicht alleine machen? Das ist wirklich....!!" "Jetzt reicht es aber mal langsam, Kazuha!" Sie stoppte und drehte sich spöttisch zu Heiji um. Was war denn jetzt los? Was mischte er sich denn jetzt hier ein? Na gut, eigentlich ging es ja um ihn, aber er war ja nicht besser. Jetzt hatte er auch noch den Nerv sie anzubrüllen, langsam wunderte sie gar nichts mehr. Heiji hingegen war es langsam zu bunt geworden. Jetzt machte sie auch noch seinen besten Freund für alles verantwortlich. Er hatte ja eigentlich immer ziemlich viel Geduld bei ihren Streitereien und so sehr er sie auch liebte, jetzt ging sie eindeutig zu weit. Shinichi hatte ihn ja nicht gezwungen nach Tokio zu kommen. Dass sie immer so unfair sein musste. "Jetzt mach aber mal halblang!". Er stand jetzt genau vor ihr und sah ihr wütend und enttäuscht in die Augen. "Shinichi ist ja wohl derjenige, der am meisten darunter leidet und am wenigsten Schuld hat. Wer konnte ahnen, dass ihm diese abartigen Typen so ein Gift einflößen. Hast du auch nur einmal daran gedacht, dass er auch hätte tot sein können. Es ist ja wohl nur natürlich, dass er sie dafür hinter Gitter bringen will, mal ganz davon abgesehen, dass es Verbrecher sind und es unsere Aufgabe ist sie zur Strecke zu bringen. Und ich werde ihm dabei helfen. Das Ganze hätte auch mir passieren können. Stell dir vor ich wäre diesen Typen gefolgt und sie hätten mich geschrumpft. Ich bin mir sicher Shinichi hätte mir genauso geholfen. Wir werden diese Typen hinter Schloss und Riegel bringen und wenn es das letzte ist was ich tue. Er ist nun mal mein bester Freund und ich werde ihn das sicher nicht alleine tun lassen. Wenn du das nicht verstehst, dann tut es mir leid, aber mach ihn nicht dafür verantwortlich, dass ist ganz allein meine Entscheidung." Das hatte gesessen! Kazuha ließ sich auf den Boden sinken und fing noch mehr an zu weinen, als sie es ohnehin schon tat. Es war eigentlich schon abzusehen, dass sie so reagierte, weshalb sich Heiji auch nicht sonderlich wunderte. Er kniete sich langsam zu ihr runter und nahm sie sanft in die Arme. "Hey, ist doch schon gut. Hör auf zu weinen, Kazuha." Doch anstatt aufzuhören heulte sie nur noch mehr und die Tränen rannen wie kleine Sturzbäche nur so an ihren Wangen herunter und wollten gar nicht mehr aufhören. Sie hatte wirklich ziemlichen Mist gebaut, aber was sollte sie anderes tun?! Sie machte sich nun mal Sorgen um ihn. Wenn ihm etwas passieren würde... "Nein.....nichts ist gut.", schluchzte sie. Normal reden war in ihrem Zustand gerade nahezu unmöglich. "Ich...es tut mir so....leid. Ich war...so unfair, aber ich mache mir doch nur Sorgen um dich. Was soll ich denn machen, wenn dir was passiert?" Sie drückte ihren Kopf so sehr an seinen Oberkörper, dass er merkte wie seine Brust langsam feucht wurde. Er drückte sie noch fester an sich. "Mir wird schon nichts passieren. Mein Vater ist dabei, Inspektor Megure ist dabei und haufenweise Polizisten.", versuchte er sie zu beruhigen. Er ging zumindest mal schwer davon aus. Immerhin wollte die Polizei diese Verbrecher auch endlich einbuchten, da würden sie das vorher ja wohl ordentlich planen und für Sicherheit sorgen. "Und du solltest dich nicht bei mir entschuldigen, sondern eher bei Shinichi. ich bin deine Wutausbrüche ja schon gewohnt, aber ich glaube er hat einen ziemlichen Schock erlitten.", versuchte Heiji Kazuha aufzumuntern und lächelte sie leicht an. Shinichi sah wirklich aus, als hätte er einen Geist gesehen. Er schien kaum ansprechbar zu sein und starrte die ganze Zeit auf die, immer noch offene, Haustür. Professor Agasa war schon seit geraumer Zeit wieder in sein Labor verschwunden. Diese jugendlichen Streithähne, wie sich da gegenseitig anschrieen, gaben ihm das Gefühl noch älter zu sein , als er es ohnehin schon war. Nein, das musste er sich jetzt nicht antun, es gab Wichtigeres. Kazuha hob den Kopf und sah Heiji vorsichtig an. Dann versuchte sie trotzig die übriggebliebenen Tränen, die nicht in seinem Hemd verschwunden waren, wegzuwischen und ihm entgegenzulächeln, was ihr auch einigermaßen gelang. Sie drehte sich zu Shinichi um und setzte langsam zu einer Entschuldigung an. "Also,...ich.. ähm, es tut mir leid Shinichi, dass ich dich so angefahren habe, aber..... nein, es tut mir wirklich sehr leid." Shinichi löste sich wieder aus seiner Starre, in der er seit längerer Zeit verharrte und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Ach, das ist schon in Ordnung Kazuha. Ich kann dich verstehen, ist halb so schlimm.", winkte er unsicher ab und sah nachdenklich an die Decke. Und ob er sie verstehen konnte. Und er gab ihr eigentlich sogar Recht. Seine Fälle waren ihm immer wichtiger als irgendetwas anderes und jetzt hatte er auch noch seinen besten Freund mit reingezogen. Na wenn das mal gut ging. Zum Glück wusste Ran nichts von der ganzen Sache. "Oh Gott, Ran!", dachte er laut. Zu ihr musste er ja auch noch gehen. Was heißt er musste, er wollte ja. Er wollte ihr endlich alles sagen, dass er Conan war und dass er sie liebte. Er merkte gar nicht wie Kazuha und Heiji ihn plötzlich anstarrten. "Was ist denn mit Ran?", fragte Kazuha besorgt. Sie hatte sich inzwischen schon wieder vollständig beruhigt, nur ihre Augen waren noch etwas geschwollen und rot. "Warst du schon bei ihr?" Shinichi schreckte aus seinen Gedanken hoch. "Ähm nein, der Professor hat mir gerade erst das Gegenmittel gegeben." Nachdenklich sah er Heiji an. "Was ist denn mit dem Plan? Wollen wir nicht aufs Präsidium fahren?" Kazuhas Gesicht nahm schon wieder gefährlich wütende Züge an, doch bevor sie irgendetwas sagen konnte hatte Heiji sich schon vor sie gestellt und grinste Shinichi an. "Ich glaube das hat noch ein bisschen Zeit. Die Bande trifft sich erst morgen um 19 Uhr. Ich würde vorschlagen, dass du erst mal zu Ran gehst. Immerhin habt ihr beide ganz schön was nachzuholen. Du hast doch schon so lange darauf gewartet. Kazuha und ich werden zusammen zu meinem Vater und dem Inspektor fahren und mit ihnen einen Plan ausbrüten. Dann müssen wir halt dieses eine mal ohne dein Superhirn auskommen. Es gibt auch noch Wichtigeres auf der Welt." Er zwinkerte Shinichi zu und wandte sich dann an Kazuha. "Das ist doch in Ordnung für dich, oder Kazuha?" Sie sah ihn nur entgeistert an und nickte leicht mit dem Kopf. Noch nie hatte sie Heiji so fürsorglich mit jemandem reden hören. Fast war sie ein bisschen neidisch auf Shinichi. "Na dann ist ja alles geklärt. Und wenn du von Ran wiederkommst, dann erkläre ich dir alles." Heiji war von seiner Idee geradezu begeistert. Shinichi lächelte ihn dankbar an. Zwar hätte er auch gerne mitgeholfen den Plan zu entwickeln, um diese Verbrecher auffliegen zu lassen, aber Heiji hatte Recht, Ran war im Moment viel wichtiger. "In Ordnung, dann zeige ich euch jetzt erst mal mein Haus. Ich nehme an ihr wisst noch nicht wo ihr unterkommen sollt und ich hab in meinem Haus mehr als genug Gästezimmer und Betten frei. Ich zeig euch alles, dann findet ihr euch besser zurecht." Sie verabschiedeten sich noch von Professor Agasa, bevor sie zum Anwesen der Kudos herüber gingen und Shinichi ihnen das Haus zeigte. Heiji war ja schon ein paar mal dort gewesen und hatte sich an das riesige Haus gewöhnt, aber Kazuha war total begeistert. "Das ist ja ne richtige Villa! Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass du hier ganz alleine wohnst. Ist das nicht ziemlich einsam ohne deine Eltern?" Und ob es das war, und wäre Ran nicht immer für ihn da gewesen, dann hätte er es so alleine bestimmt auch nicht ausgehalten. Nur das würde er niemals zugeben. Er tat immer so stark, auch wenn er es manchmal gar nicht war. Er war der Meinung es sei schlecht für einen Detektiven Schwächen zu zeigen. "Ach es ist schon ganz in Ordnung so wie es ist. Dann gehen mir meine Eltern jedenfalls nicht auf die Nerven." Grinsend sah er Heiji und Kazuha an, die aber nur verständnislos den Kopf schüttelten. Er führte sie durch das ganze Haus, wobei Kazuha nicht selten erstaunte Laute von sich gab, sie war noch nie in einem so großen Haus gewesen. Shinichi gab ihnen zwei Zimmer im ersten Stock, wo auch seines lag. Kazuha hatte darauf bestanden alleine und nicht mit Heiji in einem Zimmer zu schlafen. Die beiden richteten sich erst mal notdürftig ein und fuhren dann aufs Polizeirevier. Shinichi hingegen machte sich sofort auf den Weg zu Ran. Kapitel 7: Geständnisse! (Part 1) --------------------------------- Only a Dream!? (Teil 7) - Geständnisse! (Part 1) Er wusste überhaupt nicht, wie sie reagieren würde. Vielleicht war sie so wütend, weil er sich so lange nicht gemeldet hatte, dass sie ihn sofort wieder rausschmiss und ihn nie wieder sehen wollte. Na ja, das würde sie vielleicht nicht unbedingt tun, aber dass sie wütend sein würde war schon wesentlich realistischer. Und wenn sie dann auch noch erfuhr, dass er die ganze Zeit Conan war...."Oh Gott, bitte lass sie nicht sauer sein!" Er hoffte natürlich, dass sie sich unendlich freuen würde und sich ihm um den Hals warf. So hatte er sich das immer in seinen endlosen Träumen vorgestellt. Dann konnte er ihr doch auch ohne Probleme sagen, was er für sie empfand?! Oh ja, darauf hatte er so lange gewartet, aber jetzt wo er kurz davor stand kam es ihm gar nicht mehr so einfach vor. Seine Beine fingen schon an zu zittern, wenn er nur daran dachte. Sein Bauch kribbelte und sein Herz pochte wie verrückt. Wenn er jetzt schon so aufgeregt war, wie würde es dann erst werden, wenn er vor ihr stand!? Würde er es überhaupt fertig bringen ihr das zu sagen? Er wusste doch, dass sie ihn auch liebte, das hatte sie erst vor ein paar Stunden gesagt. Also warum diese Angst? "Na toll, was ist denn das jetzt!? Das fehlt ja gerade noch." Jetzt hatte es auch noch angefangen zu schneien, das passte ja wunderbar. Aber so ließ Ran ihn vielleicht wenigstens ins Haus, selbst wenn sie sauer war. Sie würde ihn doch bei diesem Wetter bestimmt nicht draußen stehen lassen. Na ja, und etwas romantisches hatte es ja auch. Ein kleines Lächeln huschte über Shinichis Gesicht. Aufgeregt stapfte er durch den immer dichter werdenden Schnee, der sogar relativ schnell auf den Straßen liegen blieb. Zur gleichen Zeit stand Ran bei sich zu Hause in der Küche und kochte sich eine Suppe. Ihr Vater war verreist und Conan hatte sich seit dem Frühstück auch nicht mehr blicken lassen. Sollte er sich doch selber etwas kochen, wenn er zurück kam. Da bereitete sie so ein schönes Frühstück vor und der haute einfach ab. Dann musste er eben hungern. Sie war immer noch wütend auf ihn und hoffte, dass sie das Essen auf andere Gedanken bringen würde. Außerdem war es ungemütlich und kalt, selbst in der Wohnung. Jetzt hatte es auch noch angefangen zu schneien. Eigentlich mochte sie ja Schnee, aber zur Zeit wollte sie irgendwie überhaupt nichts glücklich machen. Wenigstens hatte sie jetzt wo keiner der beiden Störenfriede da war mal ein bisschen Zeit für sich. Sie hatte ja beide lieb, aber so richtig Ruhe hatte sie lange nicht mehr gehabt. Allerdings hatte sie sich das ein bisschen anders vorgestellt, denn plötzlich musste sie wieder an Shinichi denken. Das musste sie immer, wenn sie allein war, was normalerweise nur Nachts der Fall war. Aber jetzt wo Conan und ihr Vater sie nicht ablenkten kamen wieder diese ganzen unterdrückten Gefühle hoch. "Oh nein, nicht das auch noch.", murmelte sie. Ein paar Tränen tropften lautlos auf die Herdplatte. Verzweifelt versuchte sie ihre Augen wieder trocken zu bekommen, aber es wollte ihr einfach nicht gelingen. Wütend über sich selbst, dass sie sich nicht unter Kontrolle hatte, stocherte sie mit dem Kochlöffel in der Suppe herum. Plötzlich klingelte es an der Tür und Ran wurde aus ihren Gedanken gerissen. Wer konnte das denn jetzt sein? Wahrscheinlich Conan, der doch noch Hunger bekommen hatte. Schnell versuchte sie ihre Tränen zu trocknen, sie wollte nicht, dass er sie schon wieder weinen sah. Als sie sich wieder einigermaßen gefasst hatte lief sie, immer noch mit dem Löffel in der Hand, zur Tür und riss sie mit einem Ruck auf. "Sag mal was fällt dir eigentlich ein!? Zuerst haust du einfach ab und dann....." Weiter kam sie nicht, denn bei dem Anblick, der sich ihr bot, verschlug es ihr die Sprache. Langsam glitt der Kochlöffel, den sie noch immer bei sich hatte aus ihrer Hand und fiel mit einem lauten Klirren auf den Parkettboden. Als wäre sie in Trance hob Ran langsam ihren Arm und berührte mit den Fingerspitzen vorsichtig seine Wange. Wie aus Angst er würde sich vor ihren Augen auflösen streichelte sie leicht darüber. "Shi....Shinichi!?? Bist du das wirklich?!" Völlig eingeschneit durch seinen langen Marsch stand er vor Kälte zitternd vor ihrer Tür. Warum musste es nur so schnell so kalt werden. Er war viel zu dünn angezogen. "Hallo Ran!", flüsterte er und lächelte zaghaft. Fast so als hätten seine Worte sie wieder in die Realität zurück geholt fiel sie ihm um den Hals und brach wieder in Tränen aus. So sehr hatte sie noch nie geweint. Die ganze Zeit in der er weg war hatte sie nicht annährend so viel geweint. Auch nicht, als ihre Eltern sich damals scheiden ließen. Shinichi merkte wie ihre Beine unter ihr nachgaben, legte aber noch rechtzeitig die Arme um ihre Taille um sie zu stützen. Er drückte sie fest an sich und kniff die Augen zusammen. Ein paar Tränen traten daraus hervor. So lange hatte er darauf warten müssen sie in die Arme nehmen zu können. Er hatte ihre Nähe so sehr vermisste, das ganze Jahr über. Auch wenn er als Conan immer bei ihr gewesen war. Er konnte es einfach nicht mehr ertragen sie so traurig und verzweifelt zu sehen und nichts tun zu können. Er wollte sie nie wieder loslassen und würde es auch nicht tun. Wie hatte er nur glauben können, dass sie sauer sein und ihn rausschmeißen würde. Aber vielleicht war das hier auch nur die erste Reaktion. Das dicke Ende würde sowieso noch kommen. Wenn sie erfuhr, dass er Conan war, würde sie bestimmt nicht so reagieren. Aber das hatte noch Zeit. Erst mal wollte er diesen Augenblick genießen, alles andere konnte warten. Ran konnte sich die ersten paar Minuten gar nicht beruhigen. Sie lag einfach nur in seinen Armen und ließ all ihren Gefühlen freien Lauf. Sie kam gar nicht auf die Idee ihn anzuschreien, oder sonst wie sauer zu sein. Sie war viel zu glücklich, dass er endlich wieder da war. Sie hatte schon gar nicht mehr daran geglaubt, dass er jemals wiederkam, aber zum Glück hatte sie sich geirrt. Nach einigen Minuten löste sie sich langsam wieder von Shinichi und sah ihm in die Augen. Immer noch flossen haufenweise Tränen aus ihren Augen und sie zitterte. War ja auch kein Wunder, immerhin war die Tür noch auf und draußen waren nicht unbedingt Sommertemperaturen. Es schneite immer noch und auf den Straßen und Bäumen lag schon eine Zentimeter hohe Schneeschicht. "Wollen wir nicht langsam reingehen?", fragte er vorsichtig. Immer noch hatte er Angst sie würde plötzlich ihre Meinung doch noch ändern und ihn hemmungslos anschreien. Sie nickte fast unmerklich rührte sich aber nicht von der Stelle sondern starrte ihm weiterhin in die Augen. Sanft schob er sie vor sich her in den warmen Flur und schloss die Tür hinter sich. Plötzlich fiel Ran ihm wieder um den Hals und begann erneut zu weinen. "Shinichi....ich dachte....ich dachte du würdest nie wieder kommen.", schluchzte sie, so gut das möglich war. Sie bekam schon kaum noch Luft vom vielen Weinen, aber sie konnte einfach nicht aufhören. Er drückte sie leicht von sich und wischte ihr sanft die Tränen aus dem Gesicht. Schüchtern lächelte er ihr entgegen. "Zu dir würde ich immer zurück kommen.", sagte er zaghaft und streichelte ihr über die Wange. "Shi...Shinichi..." Sie traute ihren Ohren kaum. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Sie konnte überhaupt nicht mehr klar denken. Shinichi ging es nicht anders. Er musste es ihr jetzt sagen, unbedingt. Wer weiß wann wieder so eine gute Gelegenheit kam. Aber er konnte es einfach nicht. Er brachte diese drei Worte einfach nicht über seine Lippen. Es war zum Verzweifeln. Warum war das nur so schwer, sie hatte ihm doch als er Conan war oft genug gesagt, wie sehr sie Shinichi liebte!? Er brauchte also keine Angst haben, dass sie seine Gefühle nicht erwiderte!? Aber alles was er zustande brachte war ein verzweifelter Seufzer! Dabei war er doch schon so nah dran. Ran sah ihn gespannt an. Warum sagte er nichts mehr? Sie versuchte vergebens ihre Gedanken wieder ein bisschen zu ordnen, aber sie flogen in ihrem Kopf einfach nur total wild durcheinander. "Shinichi, ich ....ich hab dich so vermisst....ich....!" Sanft legte er seinen Finger auf ihre Lippen. "Ich hab dich auch vermisst! Ran...ich...!" Er stockte. Er konnte diese simplen drei Worte einfach nicht sagen. Sein Herz pochte wie verrückt während er sie unentwegt anstarrte. Sie war so schön, wie sie ihn ganz gespannt ansah. Als wartete sie nur darauf, dass er es ihr endlich sagte. Er konnte doch jetzt keinen Rückzieher machen. Nicht jetzt wo er so kurz davor war. Nein, er würde das jetzt durchziehen. Was hatte er denn zu verlieren? Außer vielleicht ihre gute Freundschaft. War es vielleicht das was ihn daran hinderte ihr zu sagen, dass er sie liebte. Dass er Angst hatte sie könnten dann nicht mehr so vertraut miteinander reden!? Aber je näher man sich kam, desto besser würde doch die Beziehung, oder etwa nicht? Die Freundschaft würde mit Sicherheit nicht erhalten bleiben, aber dafür hatten sie etwas viel Wertvolleres. Er wollte sie für den Rest seines Lebens lieben und mit ihr zusammen sein. Ein Leben ohne sie konnte er sich gar nicht mehr vorstellen. "Ich....ich muss dir etwas sagen, etwas sehr wichtiges! Ran, ich....ich....ach verdammt!" fluchte er. Warum brachte er bloß keinen anständigen Satz heraus. Er konnte doch sonst alles, also warum fiel es ihm so schwer diese drei Worte zu sagen? Allerdings war das hier wirklich nicht das selbe wie Verbrecher überführen. Das hier war um einiges schwieriger. (Geduld Leute, es kommt ja noch, es kommt ja noch! Der Teil ist noch lang :P) Er musste das jetzt einfach schaffen. Er holte noch einmal tief Luft und kniff die Augen zusammen. "Ran...ich...ich...liebe dich!" Endlich! Endlich war es geschafft. Endlich hatte er diesen einen Satz gesagt, der ihm so viel Mühe gekostet hatte. Langsam schlug er die Augen wieder auf und lächelte Ran an. Nun endlich wusste sie was er für sie empfand. Aber was war denn mit ihr? Freute sie sich denn gar nicht? Unsicher sah er sie an. Ran stand nur stocksteif da und starrte ihn an. Stumme Tränen rannen ihre Wangen hinunter. Sie konnte gar nicht fassen was er gesagt hatte. Er liebte sie? Nie hätte sie geglaubt, dass er ihr die gleichen Gefühle entgegen bringen würde. Das lächeln auf Shinichis Gesicht verschwand und er wandte den Blick von ihr ab. Er konnte es nicht ertragen sie nur dastehen zu sehen wie sie nichts sagte. Es versetzte ihm einen Stich ins Herz. Wie sollte er das deuten? Er hatte es ihr endlich gesagt, und sie? Alles was sie tat war dastehen und ihn anstarren. Liebte sie ihn denn doch nicht? "Vielleicht...vielleicht hätte ich es nicht sagen sollen.", sagte er fast lautlos und senkte den Blick. Er merkte wie sich langsam Tränen in seinen Augen bildeten. Energisch versuchte er sie zu unterdrücken. Nein, er würde jetzt nicht weinen, er würde stark sein. Dann liebte sie ihn halt nicht, was war daran so schlimm? Es gab genug andere Mädchen auf der Welt. Aber wem machte er da was vor. Ja, es gab genug Mädchen, aber keine, die er wollte. Er wollte einzig und allein sie! Und er würde um sie kämpfen. Ran schüttelte Langsam den Kopf. "Nein, du...ich...ich liebe dich doch auch Shinichi!" Noch während sie das sagte fiel sie ihm um den Hals und klammerte sich an ihn. Immer mehr Tränen strömten aus ihren Augen. Der ganze Schmerz des letzten Jahres kam plötzlich aus ihr heraus. Aber warum weinte sie? Sie sollte doch glücklich sein - Shinichi war endlich wieder da und hatte ihr auch gesagt, dass er sie liebte. Aber aus irgendeinem Grund konnte sie sich nicht wirklich freuen. Sie hatte das Gefühl, dass sie noch nicht alles überstanden hatten. Das Schlimmste stand ihnen noch bevor. Shinichi atmete erleichtert aus, als Ran ihn umarmte, und hielt sie so fest er konnte. Niemals mehr würde er sie gehen lassen. Alles würde er für sie tun. Er hatte schon geglaubt sie würde ihn nicht mehr lieben, weil sie überhaupt keine Reaktion gezeigt hatte, aber zum Glück war dem nicht so. Er hatte sich ganz um sonst Sorgen gemacht. Nach endlosen Minuten löste er sich vorsichtig aus der Umarmung und schob Ran sanft ein Stück von sich weg, damit er sie ansehen konnte. Durch das viele Weinen war ihr Gesicht total nass geworden und ihre Haare klebten daran. Zärtlich strich er ihr die Strähnen aus dem Gesicht. "Ran, ich liebe dich so sehr....ich...." er stoppte. Während er leicht seine Hände auf ihren Wangen ruhen ließ und mit dem Finger sanft ihre Lippen entlang fuhr kam er mit seinem Gesicht ihrem immer näher. Er fing leicht an zu zittern, wusste nicht, ob es richtig war, was er jetzt tat. Sein Bauch wollte gar nicht mehr aufhören zu rumoren und sein Herz schlug auch wie verrückt. Er schloss die Augen und legte ganz leicht und sanft seine Lippen auf ihre. Ein wohlig warmes Gefühl machte sich in seinem ganzen Körper breit. So sehr hatte er sich das gewünscht und jetzt war es endlich soweit. Ran zuckte leicht zusammen, als sie seine Lippen auf ihren spürte schloss dann aber ebenfalls genießerisch die Augen und erwiderte seinen Kuss. Es war ihr erster Kuss und es war unbeschreiblich schön. Seine Lippen waren so warm und weich und sie spürte seinen heißen Atem. Ihre Münder verschmolzen miteinander und wollten gar nicht mehr voneinander ablassen. Ein Kribbeln durchzog ihre Körper und die Zeit schien überhaupt nicht weiter zu laufen. Sie hatten alles um sich herum vergessen, alles was jetzt zählte waren sie beide. Shinichi nahm seine Hände von Rans Wangen und legte sie um ihre Taille während sie ihre Arme um seinen Hals schlang und ihn noch näher zu sich zog. Ein paar einzelne Tränen verließen ihre Augenwinkel. Nur diesmal weinte sie nicht aus Verzweiflung, sondern aus vollkommener Zufriedenheit und Glück. Sie war so unendlich glücklich wie sie es schon seit langem nicht mehr gewesen war. Sogar ihre beunruhigenden Gedanken legte sie erst mal beiseite. Darüber konnte sie später immer noch nachdenken und ihn danach fragen. Jetzt zählte nur dieser Augenblick. Nach schier endloser Zeit trennten sich ihre Lippen wieder langsam voneinander. Obwohl nur ein paar Minuten vergangen waren kam es den beiden so vor als wären es Stunden gewesen. Ran hatte noch immer die Augen geschlossen und ihr Mund stand leicht offen. Verliebt lächelte Shinichi sie an und legte einen Finger auf ihre Lippen. Langsam öffnete sie nun auch die Augen und lächelte ihn ebenfalls glücklich an. Kapitel 8: Geständnisse! (Part 2) --------------------------------- Only a Dream!? (Teil 7) - Geständnisse! (Part 2) "Hey Kudo!! Wir sind wieder da!", hallte Heijis Stimme durch das Haus nachdem er die Tür aufgeschlossen hatte. Doch alles blieb still. Nur ein amüsierter Laut von Kazuha war zu hören. "Hey Kudo, hörst du nicht!? Wir haben auch was zu Essen mitgebracht!" Schnaufend ließ er die schweren Einkaufstüten auf den Boden gleiten und drehte sich wütend zu Kazuha um. "Warum musste ich eigentlich alleine die ganzen blöden Tüten schleppen, he? Kannst du mir das mal verraten?!" Kazuha grinste ihn überlegen an. Sie war wieder ganz die alte und nichts war mehr davon zu merken, dass sie vor ein paar Stunden mit den Nerven noch völlig am Ende war. "Na ich bin die Frau, und du bist der Mann. Wie war das?! ,Die Frau ist das schwächere Geschlecht!?' Das waren bis jetzt immer deine Worte, ich halte mich nur daran.", antwortete sie und verschwand lachend in der Küche. "Und so was nennt sich Gleichberechtigung." Heiji warf ihr wütende Blicke hinterher. Was dachte sich dieses Mädchen eigentlich!? Aber da er wusste, dass eine Diskussion mit ihr nichts bringen würde schloss er, leise vor sich hin meckernd, die Tür und torkelte Kazuha in die Küche hinterher. "Wo ist denn bloß Kudo, der müsste längst wieder da sein. So lange kann das doch nicht dauern." Er stöhnte und stellte die Taschen wieder ab. Shinichi hatte nichts zu Essen im Haus und wenn sie beide hier eine Weile bleiben sollten, dann bräuchten sie wohl oder übel was. Aber Shinichi hätte ihnen ruhig helfen können. Genervt räumte er die Sachen in den Kühlschrank. "Na ich denke Shinichi wird noch bei Ran sein." Kazuha half ihm die Sachen im Schrank zu verstauen. Er hatte schon alles tragen müssen, da konnte sie ihm jetzt ja mal helfen. "Das dauert schon noch eine Weile, immerhin hat sie ihn fast ein Jahr nicht gesehen, da wird sie ihn nicht so schnell wieder gehen lassen. Sie warf einen Blick auf Heiji. Wenn das doch bei ihnen auch endlich klappen würde. Aber das war aussichtslos. So wie sie sich immer stritten, war es nahezu unmöglich, dass er in sie verliebt war. Wie konnte sie auch nur annährend daran denken? "Jaaa, kann sein. Trotzdem. Das kann doch nicht sein, dass wir für die faule Sau einkaufen gehen." Er verzog das Gesicht. Eigentlich machte es ihm ja nichts aus, aber beim Einkaufen musste er sich natürlich wieder mit Kazuha streiten. Warum auch nicht. Das war einfach nicht mehr auszuhalten. Er seufzte. "Wollen wir etwas fernsehen? Wenn Shinichi so bald nicht wieder kommt, dann können wir uns ja ein bisschen die Zeit vertreiben." Sie lächelte ihn an. "Ja klar, aber ich suche den Film aus. Wen du das machst kommt nur wieder ein Krimi bei raus." Sie formte mit ihren Fingern ein Lächeln aus seinem Mund. "Und jetzt zieh nicht so ein Gesicht. So ist es doch viel schöner.", sagte sie grinsend. Er wurde rot und kratze sich an der Wange. Sie war so süß, wenn sie ihn anlächelte. Wenn er ihr doch nur sagen könnte, dass er sie liebte. Aber es ging einfach nicht. Sie würde das nie erwidern. Sie waren immerhin beste Freunde. Es passierte einfach nicht, dass sich beste Freunde ineinander verliebten. Vielleicht einmal in tausend Fällen, so wie bei Shinichi und Ran, aber niemals bei ihm. Dann müsste er schon riesiges Glück haben, wenn sie ihn ebenfalls lieben würde. Er musste sich eben mit ihrer Freundschaft zu Frieden geben. Natürlich war das auch was Besonderes, aber er wusste nicht wie er das verkraften würde, wenn sie irgendwann einen Freund hatte. Dann würde er sicherlich durchdrehen. Er war jetzt schon jedes mal eifersüchtig, wenn irgendwer sie nur ansah. Allerdings hatte es auch was gutes, wenn er ihr bester Freund war. Er konnte fast immer in ihrer Nähe sein und wenn er mal längere Zeit mit ihr zusammen war, was sowieso eigentlich immer der Fall war, kam niemand auf die Idee, dass er sie anbaggern wollte.... "Heiji? Hallo! Sag mal lebst du noch?" Sie zog an seinem Arm und holte ihn wieder aus seinen Gedanken. Irgendwas stimmte doch mit ihm nicht. Der träumte doch sonst nicht so vor sich hin. Wahrscheinlich dachte er an irgendein Mädchen. Sie seufzte und wedelte mit ihrer hand vor seinem Gesicht. "Erde an Heiji!" "Äh was? Wolltest du was Kazu?" Verwirrt sah er sie an. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass er die ganze Zeit starr aus dem Fenster geglotzt hatte. "Sag mal hörst du mir nicht zu oder was? Bin ich so uninteressant?" Sie runzelte die Stirn. "Ich hab gefragt ob ich Tee machen soll. Weil es so kalt draußen ist....." Er war ja mal wieder die Freundlichkeit in Person. Er machte immer einen Aufstand, wenn sie ihm nicht zuhörte, aber er durfte das. Wie schon beim Einkaufen. Sie hatte nur einem Jungen hinterher gesehen und ihm kurz nicht zugehört und schon war er wieder sauer gewesen. Vielleicht war er aber auch einfach nur eifersüchtig. Sie lächelte bei dem Gedanke, obwohl sie wusste, dass es nicht so war. Aber schön wäre es trotzdem. "Ach so. Nein, du bist nicht uninteressant, so ein Blödsinn. Ich war nur kurz in Gedanken." Er lächelte sie versöhnlich an. Sie sollte nicht schon wieder sauer sein, er hielt es langsam nicht mehr aus sich andauernd mit ihr zu streiten. "Ist schon gut, ich mache den Tee und du suchst schon mal einen Film aus." "Na schön." Kazuha verzog sich kopfschüttelnd ins Wohnzimmer und suchte einen Film aus dem Schrank. Das würde ihm vielleicht nicht gefallen, aber sie nahm Romeo & Julia (was für ein Zufall -.-") . Sollte er doch meckern, sie hatte keine Lust einen Krimi zu gucken. Und außerdem war es schön romantisch. So ein bisschen wollte sie wenigstens, wenn sie schon nicht zusammen waren. Draußen wurde es langsam stockfinster, nur der Schnee, der auf den Straßen lag und immer noch in großen Flocken von Himmel fiel, erhellte die Stadt ein wenig. Auf der Einfahrt der Villa Kudo war schon eine Zentimeter dicke Schneeschicht. Kazuha machte das große Deckenlicht aus und schaltete eine kleine Lampe neben dem Sofa an. Es war ein kleiner blauer Stern, der nicht viel, dafür aber seichtes, blaues Licht ausstrahlte. Zufrieden mit sich schob sie den Film in den Rekorder und machte es sich auf der Couch bequem. Sie kam sich ein bisschen albern vor, weil sie das alles ein bisschen romantisch gemacht hatte, aber es sollte eben gemütlich sein. Wenn er es so nicht wollte, dann sollte er halt woanders hingehen. Sie schnappte sich noch schnell eine Decke aus dem Schrank und kuschelte sich darein. Es war doch ziemlich kalt im Zimmer. In Gedanken versunken bereitete Heiji in der Küche den Tee. Er musste schon wieder die ganze Zeit an sie denken, und wie gerne er mit ihr zusammen wäre. Er konnte gar nicht sagen, wie lange er schon in sie verliebt war, er hatte irgendwann einfach gemerkt, dass sie mehr für ihn war, als nur eine alte Sandkastenfreundin und sein "große Schwester", wie sie sich selber nannte. Er wäre auch zu gerne mehr für sie gewesen, aber das war wohl unmöglich. Dasa war wohl auch der Grund, warum sie sich immer stritten. Er war ja nicht ganz unschuldig daran, aber es war besser keine Gefühle zu zeigen und so musste er sie eben immer aufziehen. Seufzend kramte er noch ein bisschen Süßkram aus dem Schrank und wankte mit einem Tablett voll mit Tee und Essen ins Wohnzimmer. Als er es betrat hätte er das Tablett beinahe fallen gelassen, aber er konnte es gerade noch so halten. Was hatte sie denn hier veranstaltet? Nicht, dass es ihm nicht gefiel, aber es passte so gar nicht zu ihr. Langsam balancierte er das Tablett zum Tisch und schob es vorsichtig darauf. "Was ist denn mit dir los?", fragte er lächelnd, als er sie so in die Decke gekuschelt sah. "Ach mir ist nur verdammt kalt und ich habe keine Ahnung wie der Ofen angeht.", antwortete sie und grinste verlegen. Normalerweise gab sie es nicht gerne zu, wenn sie etwas nicht konnte, oder nicht wusste, vor allem nicht vor ihm. Aber heute war irgendwie alles anders, sie wusste auch nicht genau was es war. "Na gut, ich weiß es auch nicht genau, aber ich versuche es trotzdem mal." Er begab sich in den Kampf und drehte sich nach ein paar Minuten mit Ruß im Gesicht wieder zu ihr um. Er hatte es sogar geschafft den Ofen anzubekommen und grinste sie freudig an, während er sich auf das Sofa setzte. "Siehst du, es geht doch.", sagte er und lehnte sich geschafft zurück. Als sie sein Gesicht aus der Nähe sah musste sie leicht lachen. Er war so süß, er merkte noch nicht mal wie er aussah. Anstatt ihn zu ärgern, wie sie es sonst gemacht hätte, nahm sie ein Taschentuch und wischte ihm sanft das Zeug aus dem Gesicht. Er wollte schon protestieren, aber er war zu verwirrt von dem was sie machte. "Kazu was ist denn da?", fragte er nur und sah sie an. "Du bist dreckig da.", sagte sie lachend und wischte noch den Rest weg. Er wurde etwas rot und kratzte sich verlegen am Kopf. "das kann ich auch alleine.", murmelte er unzufrieden. Warum war sie auf einmal so komisch zu ihm? Sie war so anhänglich seit der Sache von vorhin. Sie hatte ja kaum gemeckert und rumgezickt, wie sie es sonst gerne tat. "Wollen wir langsam mal den Film gucken?", fragte er unsicher und nahm die Fernbedienung. Sie war wirklich ziemlich anders, das machte ihn nachdenklich. Vielleicht hatte es ja doch etwas mit ihm zu tun. "Ja klar, der Film wird dir gefallen.", sagte sie grinsend und lehnte sich wieder zurück. Sie zog die Decke bis ans Kinn hoch und deckte auch Heiji etwas zu. Der Ofen war zwar jetzt an, aber so warm war es trotzdem noch nicht. Etwas abwesend lächelte sie vor sich hin. Sie wusste selber nicht was auf einmal mit ihr los war, aber sie hatte es satt immer nur über ihn zu meckern. Selbst wenn sie nicht zusammen waren, konnte sie ja etwas netter zu ihm sein. Es grenzte ja schon fast an ein Wunder, dass er sich das alles gefallen ließ. Etwas skeptisch sah er sie an und schaltete den Ferneseher und das Video an. Angespannt lehnte er sich auch zurück, während er sich etwas verkrampfte. Seit wann tat sie so was? Ihm wurde ziemlich warm als er so mit ihr unter einer Decke saß, aber er wollte es auch nicht ändern. Es war schön ihr so nah zu sein und er rutschte noch etwas näher zu ihr. Ihr schien kalt zu sein und das war doch eine gute Möglichkeit sie zu wärmen. Als der Film anfing stöhnte er leise, sagte er lieber nichts. Er hatte ja zugestimmt, dass sie den Film aussuchte, er hätte sich eigentlich auch denken können, dass sie den nahm. Sie hatte ihn doch schon bestimmt 20 mal gesehen, wurde das nicht langsam langweilig? Er musste sich das auch schon ein paar mal mit ihr antun, aber heute war es anders als sonst. Ob er sich heute traute. Sie kuschelte sich noch etwas an ihn und legte unbewusst einen Arm um seine Bauch. Unmerklich zuckte er zusammen, aber er ließ sich nicht anmerken, wie aufgeregt er war. War das nicht ziemlich peinlich? Er war 17 und bekam bei so was schon Gänsehaut. Als er dann auch langsam seine Arme um sie legte merkte er, wie ihm die Hitze ins Gesicht stieg. Aber ihr ging es nicht anders. Es war so schön und sie fühlte sich so unglaublich wohl bei ihm. So sehr hatte sie das noch nie empfunden, aber sie waren sich auch noch nie so nah gewesen. Zumindest nicht in der letzten Zeit. Als sie kleiner waren vielleicht, aber seit sie auf der Oberschule waren hatten sie sich immer mehr distanziert. Eigentlich seit sie gemerkt hatte, dass sie in ihn verliebt war. Seit dem war sie immer ziemlich fies zu ihm gewesen. Und er hatte sich nie wirklich gewehrt. Ob er sie denn auch mochte? Sie hob etwas den Kopf und sah ihn eine Zeit lang an. Als er es irgendwann merkte wandte er den Kopf vom Fernseher ab und sah sie gespannt an. "Ist irgendwas Kazu?", fragte er lächelnd und wurde rot. Zum Glück konnte man das in dem matten Licht nicht so gut sehen und bei seiner dunklen Haut noch weniger. Ihre Gesichter waren nur ein paar Zentimeter voneinander entfernt. Sein Herz schlug etwas schneller gegen seine Brust und er versuchte ihren Blick auszuweichen. Aber er konnte sich einfach nicht von ihren schönen grünen Augen lösen. Stumm sah er sie weiter an. "Weißt du Heiji....wir kennen uns ja jetzt schon ziemlich lange und ich hab mich gefragt..." Sie schluckte und krallte ihre Finger in die Decke. Auf den Film achtete sie schon lange nicht mehr. Eigentlich hatte sie von Anfang an nichts mitbekommen. "Ja was denn Kazu?", fragte er zögerlich. Hoffentlich sagte sie das was er sich wünschte. Aber das war wohl ausgeschlossen, warum zog er das auch nur in Erwägung? "Ich...ähm...ich hab es vergessen.", sagte sie verlegen und wandte den Blick ab. Warum traute sie sich nicht? Jetzt war genau der richtige Zeitpunkt, oder nicht? Und was hatte sie denn schon zu verlieren? Er würde ja wohl nicht ihre Freundschaft beenden, wenn er sie nicht lieben würde. Also warum hatte sie nicht den Mumm dazu? Seufzend wollte sie wieder etwas runter rutschen, doch er hielt sie fest. Wenn sie es nicht tat, dann würde er es eben tun. Was konnte schon groß passieren, außer dass sie ihn ablehnen würde. Aber das war doch das schlimmste. Deswegen hatte er doch so lange gezögert. Langsam schwand sein Mut wieder und er musste das jetzt durchziehen, bevor er ganz weg war und nur ein erbärmlicher Feigling zurück blieb. Er fasste sie an den Schultern und zwang sie so ihn anzusehen. Er wusste nicht was er von ihrem komischen Benehmen gerade halten sollte, aber er sah es jetzt so wie er es sehen wollte. Er bildete sich jetzt ein, dass sie es aus dem selben Grund tat wie er, sonst würde er sich nie trauen. "Kazu, ich...." Gespannt sah sie ihn an. Wollte er es jetzt sagen? Sie betete so dafür, sie selber würde es nie fertig bringen. Nicht, wenn sie den ersten Schritt tun müsste. "Weißt du....also ich...", stotterte er. Das war schwerer als er gedacht hatte. So ein mist, das musste er doch schaffen. Er sah in ihre schönen Augen, wie gespannt sie ihn ansahen und plötzlich kam es einfach über ihn. Ruckartig, aber doch sanft zog er sie zu sich hoch und presste seine Lippen auf ihren Mund. So war es einfacher, als tausend Worte darum herum zu reden. Langsam schloss er auch die Augen und entspannte sich. Kazuha war total überrumpelt und konnte erst mal überhaupt nicht reagieren. Damit hatte sie jetzt gar nicht gerechnet. Mir allem, aber damit nicht. Nach einiger Zeit erwiderte sie den Kuss ohne Bedenken. Er würde sie doch nicht einfach nur so küssen, da war sie sich sicher. Er musste sie doch lieben, oder? Glücklich schloss sie die Augen und legte ihre Hände in seinen Nacken. Sie drückte ihn fest an sich und ließ sich langsam nach hinten auf die Couch gleiten. Sanft fuhr sie durch seine Haare und stieß gegen seine Kappe, die auf dem Boden landete. Er kümmerte sich nicht sonderlich darum, diese Sache war ihm jetzt viel wichtiger. Sanft ließ er seine Zunge in ihren Mund gleiten und erkundete noch etwas schüchtern ihre Mundhöhle. Doch sie ging sofort, ohne irgendwelche Bedenken, auf sein Spielchen ein. Was konnte daran denn falsch sein, was sie hier taten? War es nicht offensichtlich, dass er sie liebte. Sie kannte ihn so gut, er würde das niemals tun, wenn er nichts für sie empfinden würde. Und selbst wenn, wäre es ihr jetzt ich egal, sie wollte einfach nur diesen Augenblick genießen. Sie berührte leicht mit ihrer Zunge die seine. Beide zuckten etwas zusammen, doch führten gleich ihr Zungenspielchen fort. Er war so glücklich, niemals hätte er erwarte, dass sie so reagieren würde. Er stützte sich mit einer Hand an der Lehne ab und strich mit der anderen sanft über ihre Wange. Als sie sich nach ewiger Zeit schwer atmend wieder voneinander lösten sahen sie sich verliebt tief in die Augen. "Ich liebe dich Kazu...", sagte er lächelnd. Jetzt hatte er auf einmal keine Angst mehr, sie war wie weggeblasen. Ob es davon kam, weil sie den Kuss erwidert hatte, oder ob es ihm jetzt nach dem Kuss einfach nur egal war, was sie erwidern würde konnte er nicht sagen. Er wusste nur, dass er sich endlich getraut hatte das zu sagen, was ihm so lange auf der Seele gelastet hatte und ihn fast aufgefressen hätte, wenn er es nicht endlich rausgelassen hätte. Überglücklich legte Kazuha die Arme um ihn und lächelte. Ihre Wangen waren rot und ihr Atem ging flach und schwer. "Ich liebe dich auch so sehr....", flüsterte sie und zog ihn zu sich runter. Glücklich kuschelte sie sich an ihn. Sie war so froh, dass es endlich raus war, dass er den ersten Schritt gewagt hatte. Lange hätte sie diese Ungewissheit nicht mehr ausgehalten und von alleine getraut hätte sie sich schon mal gar nicht. Ein paar Minuten lagen sie schweigend so da und hielten sich fest, bis Kazuha ihn wieder langsam zu sich zog und ihm küsste. So lange hatten sie warten müssen, jetzt konnte sie nicht länger. Der Film lief immer noch und war auch schon fast zu ende, aber beide merkten davon rein gar nichts. Leidenschaftlich erwiderte er ihren Kuss und ihre Zungen trieben wieder ihr Spielchen. Erst langsam und sachte, dennoch leidenschaftlich, aber mit der Zeit immer stürmischer und fordernder. Ungeduldig fuhr Kazuha mit ihren Händen unter Heijis Hemd und strich über seinen nackten Rücken. Grinsend zog er die Decke über sie beide, aber immer wieder rutschte sie runter. Sanft glitten seine Hände unter ihre Oberteil und über ihren Körper. Sie zuckte zusammen unter seinen kalten Händen und bekam eine Gänsehaut. Mit zittrigen Händen fuhr sie über seinen Oberkörper und blieb an den Knöpfen seines Hemdes stocken. Langsam und bedächtig öffnete sie die Knöpfe und streifte ihm das Hemd ab. Sie zitterte nicht nur vor Kälte sie hatte auch Angst, aber sie vertraute ihm und wollte es doch selber. Sein Körper zog sich zusammen, als sie sanft mit ihren Händen seine Bauchmuskeln umspielte. Schweiß stand ihm auf der Stirn, obwohl ihm kalt war. Für Sekundenbruchteile löste er seine Lippen von ihren und zog ihr das Top über den Kopf. Sofort legte er wieder seine Lippen auf ihre und führte ihren leidenschaftlichen Kuss fort. Sie waren beide unsicher in dem was sie taten, aber die Leidenschaft und das Feuer in ihren Körpern verdrängte die unangenehmen und die unsicheren Gedanken. Sie hatten nur noch Augen für den anderen und wurden von ihrer Begierde angetrieben. .......... Kapitel 9: Geständnisse! (Part 3) --------------------------------- ok, der teil ist schlecht! richtig schlecht! -.- ich hab auch eigentich gar keinen bock mehr weiterzuschreiben, aber ich hab es versprochen. wer ein bisschen aufmerksam ist, der merkt, dass der zweite teil dieses kapitels anders geschrieben ist als der rest. das liegt daran, dass ich vor fast einem jahr angefangen hab und nun eben etwas anders schreibe ^^" na ja, lest es oder lasst es sein XD für kritik bin ich offen, cih weiß selbst, dass ich noch ganz schön was lernen muss ^^" Only a Dream!? (Teil 7) - Geständnisse! (Part 3) Zitternd schmiegte sie sich noch näher an ihn und zog die Decke bis zum Kinn hoch. Draußen schneite es immer noch wie verrückt und sie hatte das Gefühl, dass sich die Kälte auch auf das Zimmer ausbreitete. Warum war es denn bloß so verdammt kalt? Sie hatte doch extra die Heizung aufgedreht, aber wahrscheinlich funktionierte sie mal wieder nicht. Das kam nur davon, wenn ihr Vater immer alles selber reparieren wollte. Vor einer Woche war die Heizung schon mal kaputt gewesen, aber anstatt einen Klempner zu rufen musste er wieder selbst daran rumwerkeln. "Ach lass nur Mausebein, das schaffe ich schon alleine, das kostet doch nur unnötig Geld." Na toll, da sah man ja was er alleine schaffte. Diese paar Yen hätte er ruhig noch bezahlen können, dann müsste sie jetzt wenigstens nicht frieren. Vor allem nicht heute an diesem schönen Tag, oder war es schon Nacht? Ja, der Tag war wirklich schön gewesen. Seit langer Zeit war sie mal wieder richtig glücklich gewesen. Und das ,nur' weil Shinichi wieder da war. Er hatte einfach so vor der Tür gestanden und ihr gesagt, dass er sie liebte. Seit diesem Augenblick hatte sie fast alles um sich herum vergessen. Aber wie gesagt nur fast, denn auch ein kleiner Wehrmutstropfen schlich sich in ihr Glücksgefühl. Irgendwas war noch im Busch und es hatte damit zu tun, dass er so lange verschwunden war. Selbst wenn sie versuchte diese Gefühl zu verdrängen, es kam immer wieder und ließ ihr keine richtige Ruhe. Sie wand sich um und blickte in sein schlafendes Gesicht. Er sah so süß und friedlich aus, wenn er schlief. Sanft fuhr sie mit ihren Fingern über sein Gesicht. Sie liebte einfach seine weiche Haut und sein schönes Gesicht. Sie lächelte leicht, bis ihr plötzlich ein kalter Schauer über den Rücken lief. Als sie sich zu ihm umgedreht hatte war die Decke von ihren Schulter gerutscht und lag nun nur noch halb auf ihr drauf. Jetzt lagen sie schon so dicht aneinander gekuschelt im Bett und die Decke reichte immer noch nicht. Genervt stöhnte sie auf und machte sich daran sich wieder vollständig zuzudecken. "Hey meine Süße, was ist denn los? Kannst du nicht schlafen?" Erschrocken fuhr sie auf. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er auch wach sein würde. Er hörte sich kein bisschen verschlafen an. "Nein, es ist so kalt hier drinnen, die Heizung geht mal wieder nicht. Und was ist mit dir, kannst du auch nicht schlafen?" Sie legte sich auf ihn drauf und strich ihm über die Stirn. Er lächelte sie sanft an. "Nein, in deiner Gegenwart finde ich einfach keine Ruhe." "Sollte das jetzt ein Kompliment sein oder was?", fragte sie und sah ihn skeptisch an. "Na was denn sonst mein Engel." Er legte die Arme um sie und drückte sie näher an sich. Ran lief rot an, er hatte immerhin nur eine Boxershorts an. Die Schlafsachen von ihrem Vater wollte sie ihm nicht antun. "Shinichi, du..." Doch weiter kam sie nicht, weil er ihr einen Kuss auf den Mund drückte. "Was hast du?" Frech grinsend sah er sie an. "Ach...nichts!" stotterte sie und drehte den Kopf von ihm weg. Warum war sie so angespannt, war doch jetzt egal. "Was ist los Süße?" Er drehte ihren Kopf wieder zu sich und sah sie an. "Nichts, ist schon gut." Sanft strich sie ihm über die Wange. "Wirklich!", fügte sie hinzu, als er sie immer noch ungläubig ansah. Sie beugte sich zu ihm runter und legte sanft ihre Lippen auf seine. Grinsend erwiderte er den Kuss, erst etwas unbeholfen, aber mit der Zeit mutiger. Das war alles noch so neu für ihn und auch nicht unbedingt einfach, wenn man fast ein Jahr als Grundschüler rumgelaufen ist. Er sehnte sich nach ihr und nach ihrem Körper, aber er wusste nicht wie er es anstellen sollte. Schüchtern fuhr er mit seiner Zunge über ihre Lippen, bis sie ihren Mund langsam öffnete. Ihre Zunge schoss aus ihrem Mund und neckte spielerisch seine. Nach ein paar Minuten lösten sie sich wieder voneinander und sahen sich an. Sanft strich er ihr ein paar Haare aus dem Gesicht. "Was war mit dir? Warum warst du so lange fort?" Ernst und traurig sah sie ihn an. "Ich hab mir sorgen gemacht, weißt du das!?" Sie konnte sich einfach nicht zurück halten, es lag ihr schon zu lange auf der Zunge. Im nächsten Moment hätte sie sich draufbeißen können. Es war gerade so schön und sie musste alles wieder zu Nichte machen. "Ähm...ja also..." Er wusste ja, dass sie irgendwann darüber reden mussten, aber jetzt!? Das war ein ausgesprochen schlechter Zeitpunkt. Damit würde er die ganze Stimmung ruinieren, wenn sie das nicht sowieso schon war. Und zugegeben, Angst hatte er auch. Es war gar nicht so leicht ihr das zu sagen, sie würde bestimmt mächtig enttäuscht sein. Und das jetzt, wo sie sich endlich gefunden hatten. Aber sie ließ ihm keine andere Wahl. Wenn er jetzt kneifen würde wäre sie genauso sauer. "Also das ist eine ziemlich lange Geschichte. Du weißt doch noch, als...." Zu seinem Glück überlegte sie es sich anders und hielt ihm die Hand auf den Mund. "Nein, warte. Das kannst du mir morgen immer noch erzählen." Sie wollte ihr ungutes Gefühl nicht noch weiter ausbauen, sie wollte es endlich vergessen und an nichts mehr denken. Wenn er schon so anfing war es bestimmt nicht einfach zu erklären. "Jetzt hab ich anderes mit dir vor." Sie sah ihn verführerisch an. "Sooo, und was wenn ich fragen darf?", sagte er interessiert. "Willst du mich verhauen?" Er streckte ihr die Zunge raus. Er war so erleichtert, dass er ihr jetzt nicht alles erklären musste. "Fast." Sie sah ihn starr an und grinste. "Schlaf mit mir!" Die letzten drei Worte sagte sie so ernst und betont, dass er sich verschluckte und anfangen musste zu husten. (Fragt mich nicht an was er sich verschluckt hat. Vielleicht an seiner Spucke, oder so. Ist ja auch egal, jedenfalls hat er's getan. :p) "Äh...Ran, das ist nicht dein Ernst, oder!?" Ängstlich sah er sie an. Was waren das denn jetzt für Anwandlungen? So kannte er sie gar nicht. "Du hast doch nicht etwa Angst, oder?" Empört sah er sie an. "Was? Woher denn? Wovor sollte ich denn Angst haben?" Aber Tatsache war, dass er wirklich Angst hatte. Er hatte immerhin bis jetzt noch nicht sonderlich viel Erfahrung gemacht. An so etwas wie Sex hatte er bis jetzt nicht sonderlich viele Gedanken ,verschwendet', das machte sich jetzt bemerkbar. "Na ich weiß ja nicht was du schon für Erfahrungen gesammelt hast.", sagte sie schon fast etwas spöttisch. "Was...was meinst du? Heißt das du hast schon...?" Entsetzt und enttäuscht starrte er sie an. War er denn nicht ihr erster Freund? Hatte er denn irgendwas wichtiges verpasst, als er Conan war? Aber sie hätte es ihm, Conan, doch erzählt. Lächelnd sah sie ihm direkt in die Augen. "Ach was mein Meisterdetektiv. Wie könnte ich denn? Ich liebe doch nur dich, schon immer. Wie hätte ich denn mit jemand anderem? Du solltest mich besser kennen." "Ich...ich dachte nur..." Erleichterung machte sich in ihm breit und er atmete hörbar aus. "Ich liebe dich auch, für immer und ewig!" Er zog sie zu sich und küsste sie leidenschaftlich. "Ja ja, ich weiß, und jetzt tu endlich was, bevor ich noch über dich herfalle.", sagte sie neckisch und erwiderte seinen Kuss stürmisch. Sie fuhr mit ihren Fingern langsam über seinen nackten Oberkörper. Warum war sie auf einmal so hektisch? Hatte sie Angst etwas zu verpassen? Zögerlich löste sich Shinichi wieder von ihr. "Ich weiß nicht Ran. Meinst du das ist richtig? Wir sollten es nicht überstürzen finde ich." Es war ja nicht so, dass er nicht wollte, wer konnte bei so einem wunderschönen Mädchen schon widerstehen, aber sie war mit Sicherheit noch nicht bereit dazu. Und ob er das war, da war er sich auch nicht so sicher. Nicht, dass sie es beide später bereuen würden. Es musste einen bestimmten Grund dafür geben, dass sie es so eilig damit hatte und er war sich auch ziemlich sicher was es war. "Was ist aber, wenn ich es überstürzen will? Shinichi ich liebe dich und ich weiß du würdest nichts tun was ich nicht will. Aber DAS will ich jetzt." Sie fing langsam an seine Brust mit Küssen zu übersähen und massierte seine Bauchmuskeln. (Ich will auch ^^ *neidischbin*) Er keuchte kurz auf. "Na wenn du dir so sicher bist." "Ja, bin ich." Sie lächelte ihn an und sie versanken wieder in einem leidenschaftlichen, endlosen Kuss. Langsam und vorsichtig wanderten Shinichis Hände unter ihr Schlafanzugoberteil (blödes Wort -.-). Es war ihr zuerst ein bisschen unangenehm, aber sie vertraute ihm und er tat alles so bedächtig und voller Gefühl, dass sie die unangenehmen Gedanken verdrängte und sich völlig dem Kuss und seinen Brührungen hingab. Außerdem wollte sie es ja so. Als Shinichis Hände ihren BH trafen zuckte sie dennoch leicht zusammen, schlang dann aber ihre Arme um seinen Hals und zog ihn noch näher an sich heran. "Ich liebe dich...." (so lasst eure Fantasie spielen, ich bin nicht in Stimmung dafür XD XD) Am nächsten Morgen schliefen beide lange aus. Die Nacht war anstrengend gewesen und den Schlaf konnten beide brauchen. Beide hatten neue Erfahrungen gesammelt, die sie erst mal verarbeiten mussten. Als Ran aufwachte langte sie sofort mit der Hand neben sich um nach Shinichi zu fühlen. Erleichtert seufzte sie, als ihre Hand auf seinem Bauch aufkam. Shinichi brummte und zog sich die Decke über den Kopf, worauf Ran leise kicherte. "Hey du Langschläfer. Sei nicht so ein Morgenmuffel Shinichi." Sein Arm langte unter der Decke hervor und suchte nach Rans Hand. Er schnappte danach und zog Ran unter die Decke, wo er sie sanft küsste. "Dir auch einen guten Morgen, meine Süße." Ran kicherte wieder und strich ihm über die Wange. Beide lagen immer noch unter der Decke. Sanft lächelte sie ihn an. "Guten Morgen mein Schatz." Er war ja so süß. Jedes mal wenn sie ihn ansah könnte sie sich neu in ihn verlieben. Seine Haare standen von allen Seiten ab und er kniff verschlafen die Augen zusammen, als Ran endlich die Bettdecke wegschob. Er vergrub das Gesicht im Kissen. Ran fuhr ihm zärtlich durch die Haare. "Hey mein Schatz, nicht weiter schlafen." Sie stieg über Shinichi drüber und kletterte aus dem Bett. "Ich mach uns Frühstück." Als Antwort bekam sie ein Brummen. Sie schüttelte nur den Kopf und verschwand aus dem Zimmer. Er war ja so eine Schnarchnase, fast so schlimm wie ihr Vater. Sie schüttelte sich. Sowas durfte sie erst gar nicht denken, Shinichi würde sich niemals so daneben benehmen wie ihr Vater. Zum Glück war der noch verreist und ließ sie in Ruhe. Shinichi richtete sich etwas auf, da er sowieso nicht mehr schlafen konnte. Er legte die Arme hinter den Kopf und sah an die Decke. Glücklich seufzte er und legte sich das Kissen aufs Gesicht. Er fühlte sich so wohl wie schon lange nicht mehr. Er hatte Ran endlich gesagt was er für sie empfand und hatte die schönste Nacht seines Lebens hinter sich. "Hey Süßer, was tust du da?" Ran kam wieder ins Zimmer und stellte ein Tablett mit Frühstück auf den Nachttisch. Sie schnappte das Kissen von seinem Gesicht. "Vor mich hin träumen." , antwortete er. Ran runzelte die Stirn. "Von wem?" Shinichi grinste sie an. "Von dir!" Ran wurde etwas rot, als Shinichi sie durchdringend ansah. "Hör auf damit, iss lieber etwas." Sie wandte sich ab. Wie peinlich, warum musste er sie so anstarren? Er war so anhänglich, so kannte sie ihn gar nicht. "Du bist ein wahrer Engel, genau dass was mein Magen jetzt braucht." Er strich Ran über den Rücken und beugte sich über das Tablett. "Womit hab ich das verdient?" Ran lächelte und beobachtete ihn. "Hm, was wollen wir heute noch machen Shinichi?", fragte sie nach einer Weile. Shinichi blieb sein Brötchen im Hals stecken. "Ähm...also weißt du...ehrlich gesagt hab ich heute noch etwas vor." Oh nein, er wollte es ihr nicht jetzt sagen. Aber das würde er wohl oder übel tun müssen. Sie würde wissen wollen warum er heute keine Zeit für sie hatte. "Was?" Ran sah ihn traurig an. "Ich dachte wir unternehmen etwas schönes." "Na ja, das geht schlecht." Er seufzte und legte das Brötchen auf einen Teller. "Ran? Ich muss dir etwas sagen." Er spielte nervös mit einem Kopfkissen. Nach und nach zog er die Federn raus. Ran sah ihn gespannt an. "Du weißt doch noch gestern Abend. Da hast du mich gefragt wo ich die ganze Zeit war. Ich war wirklich froh, dass ich da nicht mehr antworten musste. Aber jetzt. Ich ab lange genug geschwiegen." Er sah sie an. "Versprich mir, dass du nicht wütend wirst." Er sah sie hoffnungsvoll an. "Das kann ich nicht, ich weiß ja nicht mal um was es geht.", meinte sie. Shinichi schluckte. "Ok...." Zögernd erzählte er ihr alles was seit dem Abend im Tropical Land passiert war. Dass er Conan war, dass er sie die ganze Zeit angelogen hatte, und dass er heute Abend wieder weg musste um die Organisation endlich zu stellen. Die ganze Zeit während er geredet hatte, hatte er an dem Kissen gezogen. Inzwischen waren sämtliche Federn draußen und auf dem Bett verstreut, als er endlich fertig war. Langsam hob er den Kopf um Ran anzusehen. Aber es gefiel ihm gar nicht was er sah. Mit ausdruckslosen Augen starrte sie ihn an. "Shinichi....Warum.....?" Tränen liefen ihr über die Wangen und wollten gar nicht mehr aufhören. Warum hatte er sie angelogen? Warum hatte er nichts gesagt, ihr nicht vertraut? Sie hätte ihm doch helfen können. "Ran....ich...es tut mir so leid..." So hatte er sie noch nie gesehen. Ihre Augen waren so vollkommen leer und ohne jegliches Gefühl. Ein Schauer lief ihm über den Rücken. "Ich konnte dir nichts sagen, bitte glaub mir. Ich hab es nicht mit Absicht getan." Es tat ihm weh sie so zu sehen, aber was hätte er denn tun sollen? Langsam nickte Ran. Shinichi sah sie verwundert an. "Du bist so gemein." Ran schluchzte. "Du hast es die ganze Zeit ausgenutzt. Du hast gewusst wie ich leide und hast trotzdem immer weiter gemacht. Die ganze Zeit warst du da und hast nur zugesehen. Es war doch bestimmt schön für dich. ICH WAR DIR DOCH TOTAL EGAL!" Mit bitterbösem Blick sah sie ihn an. Shinichi hatte sie noch nie so wütend gesehen. Bevor er noch weiter nachdenken konnte hatte er schon ihre Hand im Gesicht. Seine Wange lief rot an und brannte höllisch. Er blickte zur Seite. "Ran bitte...." Wie konnte sie das nur von ihm denken? Als ob er das mit Absicht getan hätte. Wie konnte sie denken, dass sie ihm egal war? "Nein, nichts bitte!! Du bist das letzte Shinichi!" Sie hätte so gerne gesagt, dass sie ihn nie mehr wiedersehen wollte, dass er sie ein für alle mal in Ruhe lassen sollte, aber das konnte sie nicht. Sie wusste selber gut genug, dass sie das niemals durchziehen könnte. Dafür liebte sie ihn viel zu sehr. Wütend stand sie auf, doch Shinichi hielt sie am Arm fest. "Bitte warte doch, lass es mich erklären.", sagte er verzweifelt. Ran riss sich von ihm los. "Meinst du nicht, es ist zu spät für Erklärungen?" Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn enttäuscht an. Shinichi senkte den Blick. "Bitte hör mir zu." Er sprach schnell weiter, als Ran gehen wollte. "Ran, ich könnte dir nie mit Absicht wehtun. Ich hatte keine andere Wahl..." "Doch, die hattest du!", sagte Ran steif. "Du hättest es mir sagen können." Sie war stur. Er konnte doch nicht erwarten, dass sie durch so ein paar Entschuldigungen weich wurde. Es tat so weh, dass er sie belogen hatte. Er vertraute ihr nicht. "Aber das ging nicht Ran, bitte glaub mir." Er versuchte Augenkontakt mit ihr, aber Ran sah stur zur Seite. Sie hatte die Arme vor dem Körper verschränkt und hörte ihm zu. "Ich konnte das Risiko nicht eingehen es jemandem zu sagen. Ran, ich vertraue dir, das weißt du doch!?" Ein verächtliches Schnaufen war von ihr zu hören. Shinichi zuckte zusammen, ließ sich aber nicht beirren. Er wollte es wieder gut machen, er wollte, dass Ran ihn verstand. "Es war einfach zu gefährlich, ich hätte es nicht ausgehalten, wenn dir etwas zugestoßen wäre." Er sah sie traurig an. Etwas regte sich in Rans Gesicht. Sie sah ihn an, in seine Augen. Er meinte es ehrlich, aber sie war so enttäuscht. "Warum hätte mir etwas passieren sollen?" Sie sah ihn skeptisch an. "Shinichi, ich weiß nicht was ich dir glauben soll." Sie hatte sich etwas beruhigt und setzte sich wieder aufs Bett. Shinichi wollte nach ihrer Hand greifen, aber Ran zog sie weg. Er seufzte. "Ran, diese Männer...Wenn sie gewusst hätten, dass ich am Leben bin...sie hätten mich so lange gesucht bis sie mich gefunden hätten und dann wäre ich mausetot." Ran schauderte. "Es durfte niemand wissen, wer ich wirklich bin. Sobald die Organisation Wind davon bekommt, dass jemand über sie bescheid weiß, wir derjenige ausgeschaltet. Wenn ich es dir gesagt hätte..." Er sah Ran an. Er hoffte so sehr, dass sie ihn verstehen würde. "Ich wollte nicht, dass sie dir etwas antun, deswegen hab ich es nicht gesagt. Es hat nichts damit zu tun, dass ich dir nicht vertraue, das tu ich Ran." Er griff wieder nach ihrer Hand, diesmal zog Ran sie nicht weg. "Meinst du mir hat es spaß gemacht dich so zum Narren zu halten?!" Ran schüttelte zögernd den Kopf. Sie war so hin und her gerissen. Einerseits wollte sie ihm glauben, es klang auch alles so klar, jetzt wo er es sagte. Aber andererseits konnte sie s noch immer nicht verstehen. "Es war die schlimmste Zeit meines Lebens, das kannst du mir glauben." Mürrisch sah Ran ihn an. "Nein nein, so mein ich das nicht.", sagte Shinichi schnell. Er wollte sie nur nicht noch mehr verärgern. "Aber stell dir das doch mal vor. Es war schön dir so nah zu sein, davon hatte ich so lange geträumt." Er wurde kaum merklich etwas rot. War ja auch peinlich, sie musste denken er wäre ein perverser Spanner. Auch wenn es ja die Wahrheit war. "Aber nicht als sieben jähriger. Ich konnte nichts tun. Es war schrecklich zu sehen wie du leidest und zu wissen, dass ich nichts dagegen tun konnte. Anrufen konnte ich nicht oft. Stell dir vor sie hätten es mitbekommen, dass ich noch am Leben bin. Jedes mal wenn du wieder geweint hast konnte ich nichts tun, außer als blöder Gnom neben dir zu sitzen und zu versuchen dich irgendwie wenigstens etwas zu trösten." Er seufzte. "Ran bitte glaub mir, wenn ich es irgendwie rückgängig machen könnte dann würde ich es tun. Ich möchte nicht, dass du traurig bist, nicht wieder. Es hat so gut getan gestern. Dich so zu sehen, wie du lachst...Ran?" Warum reagierte sie denn nicht? Shinichi sah sie unsicher an. Sie schreckte aus ihren Gedanken hoch. "Es tut mir leid, ich...." Shinichi schüttelte den Kopf. "Nein, entschuldige dich nicht. Ich bin derjenige, der es tun sollte. Ich weiß nur nicht wie oft noch. Ran, ich bitte dich, verzeih mir." Ran blieb stumm. Wieder liefen ihr Tränen über die Wange, die sie energisch wegwischte. "Weine nicht mehr, bitte." Saft fuhr Shinichi mit dem Daumen über ihre Wange um die Tränen zu entfernen. Ran hielt seine Hand fest. Seine Brührungen taten ihr so gut. Sie wollte ihm so gerne verzeihen, er würde ihr doch nicht mit Absicht wehtun. Wenn er eine Wahl gehabt hätte... "Shinichi...", schluchzte sie und fiel ihm um den Hals. "Warum musst du denn wieder weg? Bitte geh nicht." Erleichtert legte er die Arme um seine Ran und drückte sie an sich. Er hatte solche Angst, dass sie ihn rausschmeißen würde und ihm sagen würde, dass sie ihn ne mehr wiedersehen wollte. Er wusste, dass es ein hartes Stück Arbeit werden würde ihr die Wahrheit zu sagen. Aber sie hatte es besser aufgenommen als er gedacht hatte. Außer vielleicht am Anfang. "Nicht weinen. Ich komme doch bald wieder. Heute Abend bin ich wieder da." Ran nickte zaghaft. Jetzt war er gerade wieder da und wollte sie schon wieder verlassen. "Lass uns noch etwas schönes unternehmen. Ein paar Stunden Zeit haben wir noch. Und hör doch endlich auf zu weinen." Shinichi drückte sie sanft von sich weg und lächelte sie an. Ran wischte sich die letzten Tränen weg und lächelte zurück. "Shinichi!? Versprich, dass du aufpasst. Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas passiert." Sie sah ihn traurig an. "Keine Angst, ich passe auf mich auf. Ich werde dich nie wieder verlassen, das verspreche ich dir!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)