Secret of Time Prelude (Zan-Reihe) von seldan626 (Heldengeschichten) ================================================================================ Kapitel 13: Sünde, Verhaftung und Sühne --------------------------------------- Als wir den Kellerraum gerade verlassen wollten, erschien ein Schriftzug auf dem Monitor und die generisch klingende Stimme von S.A.T.O.S. Erschallte: „Abschuss der Raketen in 24 Stunden“ „Verdammt“, brach es aus mir herraus, „Was sollt das?“ S.A.T.O.S. Erläuterte die Maßnahme mit einer sanften und statischen Stimme: „Der Raketenangriff wurde von Dr. Stein im Jahre 1990 verhindert. Ranish wollte Dr. Stein's Basis zerstören. Er hat meine Rechenleistung und meinen Verstand genutzt um diese Ranish Basis zu übernehmen. Nachdem ich die Kontrolle übernommen hatte brach ich den Raketenangriff ab und setzte eine hohe Spannung frei um die Ranishmitarbeiter zu töten. Da dieser Teil des Labors aber versiegelt war, blieb er unentdeckt, bis Dr. Stein ihn nutzte um seine Forschungen voranzutreiben. Unglücklicherweise konnte er den Befehl zum Raketenangriff nur vorübergehend außer Kraft setzen. Nachdem eure Präsenz aber eben einen hohen Teil meiner Aufmerksamkeit benötigt hatte, läuft dieser weiter. Haut schon ab, damit ich ihn wieder anhalten kann. Sonst werde ich euch frittieren! Ich schalte dieses Terminal nun ab, damit der Raketenangriff außer Kraft bleibt.“ Das Terminal fuhr herunter, und der Countdown erlosch. Erschrocken von den Ausführungen von S.A.T.O.S. verließ ich die Universität und schlich sich zurück zu Saria in mein Zimmer, wo ich weiter über alles nachdachte: „Dr. Stein hatte scheinbar gegen Ranish gekämpft.... Was war Ranish überhaupt? Und warum wollten sie Dr. Stein aus dem Weg räumen?“ Gerade in diesem Gedankengang unterbrach mich Tachion: „Ich kann vielleicht etwas mehr Klarheit in dieses Thema bringen, mir liegen diverse Videodaten vor, die ich mitgenommen habe. Sekunde ich werde sie gleich abspielen.“ Alles um mich herum verwandelte sich. Es war als wäre ich inmitten einer 3D Projektion. Tachion erklärte: „Diese Datei wurde am 1.10. 1960. aufgenommen. Im Labor der Ranish, stand Rimi, eine junge Dame mit weißen Haaren, von ihrem Bürotisch auf und strich sich durchs Haar. „Verdammt bin ich müde... Mir fehlt Schlaf.“, murmelte sie mit erschöpfter Stimme. Sie hatte seit Tagen nicht mehr geschlafen, die Forschung über die „innere Energie“ hielt sie wach. Vor kurzer Zeit war es ihr gelungen, Energie aus Menschen zu gewinnen, was bahnbrechende Fortschritte ermöglichte. Sie wusste ,dass sie schnell weiter forschen musste, damit keine anderen Forscher ihren Tätigkeitsbereich übernehmen. Sie arbeitete gerade weiter, als ein Mann in einem Laborkittel das Zimmer betrat. Rimi, die mit dem Rücken zu dem Mann gewandt auf ihrem Bürostuhl saß, bemerkte nicht, dass der Mann auf sie zulief. Er stand genau hinter ihr, umarmte sie und sah über ihre Schulter auf den Monitor, an dem sie gerade arbeitete. „Du solltest dich nicht überarbeiten Rimi. Du musst erschöpft sein. Gönne dir doch ein wenig Ruhe liebes“, sprach er liebevoll. Sie sah zu ihm hoch. Mit sichtbarer Müdigkeit in den Augen lehnte sie sich an seine Schulter und schloss ihre Augen. „Ich muss aber weiterarbeiten, wir stehen kurz vor einem epochalen Durchbruch, Yamato.“, murmelte die vor Müdigkeit einschlafende Frau. Yamato nahm den Arm der nun einschlafenden Frau, zog ihn über seine Schulter und trug sie aus dem Zimmer. „Den Durchbruch hast du schon längst erzielt Rimi, versuche nun dich etwas zu schonen, schließlich bist du schwanger.“, flüsterte der Mann während er die weißhaarige Frau in einen Nebenraum trug und in ein Bett legte. Er deckte sie zu, küsste ihre Stirn und verließ den Raum. Die Projektion verblasste und ich war wieder in meinem Zimmer. Verwirrt fragte ich Tachion: „Aber das bringt mich noch nicht wirklich weiter....“ Tachion erklärte gelassen: „Yamato ist Dr. Steins Vorname. Ich habe noch weitere Aufzeichnungen.“ Erneut verwandelte sich mein Zimmer und Tachion erklärte: „Diese Aufzeichnung ist vom 3.2. 1961“ Yamato betrat Yuris Labor in dem sie ,wie in letzter Zeit so oft, besessen von der Forschung der mysteriösen Energie, vor ihrem PC saß. „Rimi, du solltest dich wirklich ausruhen. Denk an unser Kind. Du bist mittlerweile im 5. Monat schwanger.“, mahnte der Mann ernst. „... du hast Recht. Das Kind geht vor. Ich werde die Arbeit für Heute ruhen lassen. Es ist nur momentan sehr spannend. Ich erringe einen neuen Durchbruch, ich habe die Chance die Welt zu verändern.“, erklärte Rimi. „Das weiß ich doch Schatz, aber denk an unser Kind. Es darf nicht unter unserer Forschung leiden“, erwiderte Yamato sanft. „Ich sollte langsam wirklich zu Bett gehen. Danke Yamato. Ich liebe dich“, murmelte Rimi und verließ das Labor. Kurz darrauf erläuterte Tachion: „Die nächste ist vom 6.5. 1985, es ist die letzte Aufzeichnung auf der Rimi Causa am leben ist. Rimi stand von ihrem Arbeitsplatz auf, schnappte sich ihre Pistole und verließ den Raum. Sie stürmte auf in das Labor, in dem die Igneuus Zellen gelagert wurden. Ein Forscher drehte sich nach ihrem Betreten des Raumes um und brüllte: „Hey hier ist der Zutritt auch für Ranishforscher verboten!“ Rimi erhob ihre Waffe und drückte ab. Ein lauter Knall ertönte mit dem sich der Kopf des Forschers verabschiedete und sein lebloser Körper zu Boden sank. Rimi rannte zu einem Schrank mit tiefgekühlten Reagenzgläsern. Eine Wolke aus sublimierenden Gas entfloh dem Schrank als Rimi ihn öffnete. Sie schnappte sich das Reagenzglas mit der Aufschrift „Igneuus“ worauf eine Alarmsirene ertönte und eine Durchsage ertönte: „Achtung an alle Mitarbeiter des Ranishforschungslabor. Eine Forscherin läuft Amok. Bitte versiegeln sie alle Sicherheitsbereiche und bewahren sie Ruhe.“ Rimi sprintete aus dem Labor, doch Soldaten hatten sie bereits umstellt. Ganz ruhig sah Rimi auf das Reagenzglas in ihrer Hand. „Hände hoch Doktor Rimi!“ befahl einer der Soldaten streng, „Sie sind umstellt, es gibt keinen Ausweg!“ Rimi stand einige Sekunden still im Raum und starrte nur das Gefäß in ihrer Hand an. Langsam fing sie an zu weinen. Ihr Griff um das Glas wurde fester und ihre Hand zitterte. Unerwartet warf sie das Reagenzglas einem der Soldaten ins Gesicht, worauf einige der anderen, sie umstellenden Soldaten, das Feuer auf Rimi eröffneten. Rimi Causa brach zusammen und verblutete auf dem Boden. Als alles um mich herum sich wieder in mein Zimmer verwandelt hatte fragte ich Tachion verstört: „Warum hat Rimi das getan?“ Tachion erwiderte darauf ruhig: „Sie hatte eine Tochter und einen Sohn mit Dr. Stein. Ihr Sohn starb in einem militärischen Einsatz von Ranish und ihre Tochter war schwerkrank. Sie forschte nach einem Serum und sah keinen Ausweg mehr. Zumindest lässt sich das aus den schriftlichen Aufzeichnungen so herauslesen. Interessant ist hierbei, dass ihr Mann, Dr. Stein, danach aus dem Ranish Zentrum verschwunden ist und nie mehr dort auftauchte. Ich senkte meinen Kopf und sagte leise: „Damit ist es ein wenig klarer, was passiert war....“ Langsam stellte ich fest, dass ich sehr müde war und legte mich in mein Bett. Meine Gedanken wirbelten aber dennoch schlief ich schnell ein. Mein von Reizen überflutetes Gehirn bescherte mir in dieser Nacht wiedermal einen besonders verrückten Traum. Ich war vor einer Art Gerichtsgebäude. Alles um mich herum bewegte sich rasend schnell. Als ich gerade reingehen wollte, sah ich ein vertrautes Gesicht. Slate Strife stand vor mir, grinste mich an und flüsterte mir zu: „Du hast noch einiges vor dir, mein Kleiner!“ Langsam ging er auf mich zu, während ich bemerkte, dass ich mich nicht bewegen konnte. Er zog eine Spritze und injizierte mir etwas in meinen Hals. Ich spürte einen stechenden Schmerz und petzte die Augen zu. Als ich sie wieder öffnete war Slate verschwunden und ich befand mich in einem total dunklen Raum. Ich sah mich um, fand jedoch keinen Ausgang, und spürte wie meine Furcht mehr und mehr zunahm. Auf einmal hörte ich ein lautes Grummeln. Dämonen... sie waren im Raum. Und ich war alleine, nicht einmal in der Lage mich zu verwandeln oder mich zu wehren. Langsam erschienen sie um mich herum. Ich war umzingelt, es gab keinen Fluchtweg, keine Chance mich zu retten. Sie kamen näher auf mich zu und ich brach vor Angst schlotternd zusammen. Am nächsten Morgen wurde ich sehr unsanft von zwei Beamten geweckt, einer von ihnen war mir wohlvertraut. Es war jener, der den Fall Yuri Sattler bearbeitete, und mich neulich dazu brachte, mir unfreiwillig einen neuen Ort zum Nächtigen zu suchen. Mit ernstem Ton befahl er: „Aufstehen ZAN! Sie sind verhaftet. Die Anklage lautet Mord. Sie haben das Recht zu schweigen. Sollten sie sich jedoch äußern, kann alles was sie sagen vor Gericht gegen sie verwendet werden!“ Seine Aussage hat mich zuerst so schockiert, dass ich fassungslos im Bett lag und dachte, ich träume immer noch irgendwelchen Blödsinn. Als der Polizeibeamte mich erneut aufforderte mitzukommen, tat ich was er sagte und begleitete ihn im Schlafanzug aufs Revier. Dort angekommen verfrachtete er mich in eine Zelle und sagte: „Das Verfahren wird Morgen beginnen. Sie dürfen sich einen Anwalt holen, wenn sie keinen haben wird ihnen vom Gericht ein Pflichtverteidiger gestellt. Sie haben einen Anruf frei. Sagen sie mir wenn sie ihn tätigen möchten. Bis auf weiteres bleiben sie hier in Gewahrsam.“ In meiner Zelle auf meiner weniger bequemen Bettersatzeinheit liegend, dachte ich nach, ob ich überhaupt so etwas wie einen Anwalt anrufen sollte. Immerhin konnte ich wenn ich wollte jederzeit aus diesem Gefängnis ausbrechen. Ich entschied mich Saria anzurufen, da sie mir eventuell ein paar Klamotten mitbringen konnte. Schließlich wollte ich nicht im Pyjama vor Gericht erscheinen. Ich fragte den Polizisten: „Entschuldigen sie mich? Ich würde gerne meinen Anruf tätigen.“ der Polizist öffnete die Zellentür und führte mich zum Telefon. Ich wählte Sarias Nummer und rief sie an, aber nach endlosem Klingeln ging nur der Anrufbeantworter dran.Ich dachte mir nur: „Also doch im Schlafanzug vor Gericht... Super“ und ließ eine Nachricht aufzeichnen. „Saria. Hey ich bins. Ich bin im Gefängnis. Sie denken ich hätte Yuri umgebracht. Hilf mir...“ Als ich fertig war hoffte ich, dass sie diese Nachricht bald abhörte und ging zurück in meine Zelle. Erneut auf meinem bettähnlichen Brett liegend sah ich mich in meinem vorübergehende neuen Zimmer ein wenig um. Risse in der Decke, abblätternde Farbe an den Wänden. Es war nicht gerade das Dolphin Hotel in New York. Ich hätte zu gerne mit meinen Elementaren geredet, aber ich konnte mir es nicht leisten, dass einer der Polizisten das hörte. Also wartete ich. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam Saria. Sie stand auf der anderen Seite meines Gitters und tröstete mich: „Keine Sorge Zan. Das wird sich alles aufklären.Du wirst sehen, bald bist du wieder frei. Ich schaue, dass ich einen Anwalt für dich organisiere. Bleib du so lange hier.“ Zögernd antwortete ich: „... wo soll ich denn bitte hingehen?“ Worauf sie mit strenger Miene erwiderte: „DU weißt genau was ich meine Zan. Mach keine Dummheiten!“ Sie verließ das Revier wieder. Alles was ich nun tun konnte war abwarten, also legte ich mich auf mein ungemütliches Möchtegernbettbrett und versuchte zu schlafen. In meinem Traum sah ich Yuris Wohnung. Aber dieses Mal nicht die zerstörte Version, sondern die ganz normale Wohnung. Es war spät Abends. Ich schritt zur Küche in der ich Yuri und eine andere Frau streiten sah. Sie konnten mich wohl nicht sehen. Yuri brüllte: „Was machen sie hier? Verlassen sie mein Haus oder ich rufe die Polizei.“ Die Frau kam mir seltsam bekannt vor. Plötzlich fiel es mir wieder ein, es war die Frau aus dem Kaufhaus. Sie schritt langsam auf Yuri zu und fragte sie bedrohlich: „Wo ist dieser kleine Idiot hin, der mir den Feuerelementar gestohlen hat? Yuri griff nach dem Telefon, die andere Frau jedoch sprintete auf Yuri zu und schlug ihr so hart in den Magen, dass Yuri an die Decke flog, worauf sie mit einem harten Knall auf den Küchentisch krachte, welcher unter ihr wegbrach. „Wo ist dieses kleine Drecksbalg?“ Yuri hustete Blut und sah zu der Frau auf: „Ich habe keine Ahnung wovon du sprichst....“, keuchte Yuri, während sie an ihrer Kehle hochgehoben wurde. Die Frau schleuderte sie gegen den Schrank in der Küche, sodass auch dieser in Kleinholtz zersplitterte. Ich versuchte die Frau aufzuhalten, Griff jedoch immer durch sie hindurch, als wäre sie gar nicht Materiell, schließlich schloss ich meine Augen, weil ich es nicht länger mit ansehen konnte. Ich hörte die Stimme von Slate: „Das ist deinetwegen passiert! Du bist daran Schuld Zan!“ Ich schrie auf: „Das ist nicht wahr! Ich habe sie nicht getötet!“ Slate antwortete ruhig: „Das spielt keine Rolle, sie ist gestorben, weil diese Frau DICH gesucht hat!“ Ich dachte nach: „Er hatte eigentlich sogar recht... Es WAR meine schuld. Technisch gesehen hatte ich Yuri auf dem Gewissen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)