Klorollentausch von abgemeldet (CYOA - Choose your own adventure!) ================================================================================ Kapitel 21: 21 -------------- Du gehst nach links in der Hoffnung, endlich aus diesem endlosen unterirdischen Gang zu entkommen. Der Gang steigt einige Meter weit an, dann macht er eine Biegung und die Fackeln an den Wänden weichen modernen Deckenlampen. Sieht gut aus, denkst du selbstzufrieden und biegst um die nächste Ecke – und läufst direkt in jemanden hinein. Du hast ihn nicht gehört Wie konntest du ihn nicht hören? „Oh, sorry, sorry!“, entfährt es dir, als du zurückstolperst und rechnest damit, im nächsten Moment angegriffen zu werden. Als du allerdings siehst, wen du da vor dir hast, bleibt dir kurz der Mund offen stehen. „Hibari?“ „Wenn du noch mal so nah an mich rankommst, töte ich dich“, murmelt er übellaunig, würdigt dich jedoch nicht mal eines Blickes. „Geht es hier nach draußen?“ Er wirft einen Blick über deine Schulter. Du blinzelst verwirrt. „Was? Dasselbe wollte ich dich gerade...“ Allmählich dämmert es dir und du verstummst. Ein Grinsen schleicht sich auf dein Gesicht, was Hibari gar nicht zu gefallen scheint. „Heeey, du hast dich verlaufen, was?“ Noch nie hat Hibari dich mit solcher Verachtung gemustert. „Nein.“ Doch du grinst noch ein Stück breiter, du kannst einfach nicht anders. „Natürlich nicht. Ich übrigens auch nicht. Ich bin auch mit Absicht die Rutsche runtergerutscht“, fügst du scherzhaft hinzu, aber er geht gar nicht erst darauf ein. „Also da hinten kein Ausgang?“ Dir liegt schon wieder ein Spruch auf den Lippen, aber du bist ja nicht vollkommen lebensmüde. Daher versuchst du, möglichst sachlich zu antworten: „Da sind nur unendliche Gänge und ein metertiefes Loch.“ Hibari grummelt etwas Unverständliches, wendet sich einfach ab und geht zurück. „H-He, warte!“, rufst du und läufst hinterher. „Ich suche auch den Ausgang.“ „Na und?“ „Und... das bedeutet, dass wir denselben Weg haben. Quasi.“ Du versuchst, nicht genervt zu klingeln. Warum muss er sich immer so arrogant aufführen? Obwohl du weißt, dass er ja eigentlich auf dich steht und nur schüchtern ist, nervt es dich dennoch. Die anderen stehen ja auch alle auf dich und können vernünftig mit dir kommunizieren. Außer Ryohei. Aber der kann mit niemandem vernünftig kommunizieren. „Wie bist du überhaupt hier runter gekommen?“, fragst du in die Stille hinein, als ihr eine Weile stumm nebeneinander hergegangen sein. Hibari sieht dich nicht mal an und geht einfach weiter. „Ich meine, wenn du rein bist, müsstest du doch über den gleichen Weg auch wieder rauskönnen?“ Er ignoriert dich weiter. „Oder bist du etwa auch durch eine Falltür gefallen?“ Du prustest bei dem Gedanken. Hibari wirft dir einen Blick von der vernichtenden Sorte zu, sagt aber nichts. Vielleicht ist er tatsächlich in so ein Loch gefallen wie du. „Hör mal, Hibari.“ Du sprichst ernst und beobachtest ihn von der Seite. „Wenn du mich küssen möchtest, darfst du das gerne tun.“ Er bleibt abrupt stehen und sein Blick ist schwer zu deuten. Du hast so einen Ausdruck noch nie auf seinem Gesicht gesehen. Einen Ausdruck, der ganz eindeutig zu sagen scheint: WTF. Ein paar Sekunden sieht er dich so an, dann schüttelt er verwirrt den Kopf und geht weiter. „Das war ernst gemeint“, beteuerst du, während du noch darüber nachdenkst, ob du seine Reaktion als süß oder beleidigend einstufen sollst. „Es ist okay, wenn du deine Gefühle für mich nicht anders ausdrü-“ Du hältst inne, als du bemerkst, dass ihr an einer weiteren Gabelung angekommen seid. Hibari steht unentschlossen davor. „Aus welcher Richtung bist du gekommen?“, fragst du und bleibst neben ihm stehen. Er antwortet nicht. Und für dich ist klar, was das bedeutet. „Du weißt es nicht mehr?“ Allmählich findest du das nicht mehr lustig. Wer hätte ahnen können, dass Hibari so einen schlechten Orientierungssinn hat? Vielleicht ist er deshalb immer auf der Schulgelände gewesen. Er hat einfach nie den Ausgang gefunden. Deine ungläubige Frage scheint Hibari zu verärgern. Er zückt seine Tonfas und im nächsten Moment hast du einen davon nah vor deinem Gesicht. „Jetzt schweig endlich.“ Du öffnest den Mund, schließt ihn wieder und schluckst. Langsam lässt er den Tonfa wieder sinken. „Geht doch.“ Er wendet sich wieder den beiden Gängen zu, die vor euch liegen. „Ich gehe nach rechts. Wenn du die Klappe halten kannst, kannst du mitkommen. Wenn nicht, geh nach links.“ Und damit geht er los. Du musst dich schnell entscheiden. Die eigentliche Frage lautet: Kannst du schweigen? Denn wenn du mit Hibari gehst, erwartet sich wahrscheinlich der sichere Tod, wenn du auch nur ein Wort sagst. Wenn du das nicht kannst, solltest du vielleicht alleine den linken Gang beschreiten... Was tust du? Nach links gehen → 27 Hibari nach rechts folgen → 29 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)