Anaeruin von DhalaElenaAngel ================================================================================ Kapitel 1: Zeichen ------------------ Hi! hier bin ich wieder, nach langer ZEit, wie ich zugeben muss. Aber immerhin. Ich hoffe, ihr habt euren Spaß. *Kekse hinstellt* Mata ne, ADE _______________________________________________________________________________ Da! Er tat es schon wieder! Charlie runzelte die Stirn. Das erste Mal hätte es noch ein Irrtum sein können, das zweite Mal eine Täuschung, doch dieses Mal sah er es ganz deutlich. Harry schrak regelrecht vor der Berührung zurück, er wollte sichtlich nicht angefasst werden, denn jedes Mal waren die Augen mit einem Film aus Schmerz überzogen. Und es hatte nichts mit Trauer zu tun, was aber außer ihm nur noch Ron zu merken schien. Er war erst vor zwei Tagen aus Rumänien zurückgekehrt, er hatte seinen Job für ein Jahr zur Ruhe gelegt, da im Moment ohnehin nur wenige Drachen da waren, er würde auch ohne Probleme im Jahr darauf zurückkehren können. Er wusste, dieser grausige Krieg ging nun in seine Endphase, er konnte seine Familie nicht allein lassen und nicht nur er war dieser Meinung gewesen, auch Bill hatte sich für ein Jahr aus Ägypten frei stellen lassen, Fleur war ebenfalls hier. Nun, das war ja auch der Grund für diese Versammlung, die Hochzeit der Beiden, die diese unbedingt noch vor dem Ausbruch des Krieges halten wollten. Darum hatte man auch Harry für eine Woche erlaubt, zu ihnen zu kommen. Er hatte den Jungen bisher nur ein Mal gesehen, vor knapp zwei Jahren. Beim Quiddichcup. Bill und er hatten damals Karten und Zelte bezahlt und die Familie, sowie Hermine und Harry eingeladen. Es war eine der wenigen Möglichkeiten, wie sie ihre Familie unterstützen durften, denn Geld anzunehmen, lehnten ihre Eltern rundheraus ab, obwohl sowohl er als auch Bill verdammt gut verdienten. Aber ihre Eltern waren stur, sie sagten, sie würden das angesparte Geld irgendwann brauchen, zum Kauf eines Hauses, wenn das erste Kind kommen würde, oder sonst was. Bill hatte sich bereits ein Haus geleistet, ganz in der Nähe des Fuchsbaus, doch natürlich würden Fleur und er es erst nach der Hochzeit beziehen. Er selbst war weniger traditionell, immer schon gewesen. Er liebte Bulgarien und seine Drachen, er hatte sich in der Nähe des Horstes ein Haus geleistet, denn egal, wen er mal heiraten würde, seinen Job war er nicht bereit, jemals aufzugeben. Auch hatte er sein Haus geschützt. Ein Freund hatte ihm dazu geraten. Er hatte gesagt in Zeiten eines Krieges könne man nie vorsichtig genug sein, vor Allen, wenn die Familie darin verwickelt sei. So hatte er alles Mögliche getan, um diese Sicherheit zu gewährleisten. Blutschutzzauber, die viele alte Familien benutzten, ein Zauber, der ähnlich funktionierte, wie der der Blacks, Fidelus, wobei er sein eigener Geheimnisverwahrer war. Die Geschichte der Potters hatte ihn gelehrt, alle nur möglichen Vorkehrungen zu treffen. Erneut richtete Charlie seinen Blick auf den Jungen, der gerade erst mit Tonks angekommen war, die aber auch schon wieder verschwunden sein musste, als der gesagte weggesehen hatte. Erneut sah er nur, wie Harry verzweifelt versuchte, ein Zucken zu unterdrücken, als seine Mutter ihn fest umarmte, danach setzte er sich, lächelte, nickte manchmal, doch er schien nicht wirklich anwesend zu sein. Er schien mit... seinem Bewusstsein zu kämpfen, manchmal lehnte er sich auch an Ron, der Diesen dann jedes Mal vorsichtig ansah. Doch sonst schien niemand etwas zu merken. Die Anderen redeten aufeinander ein, die Zwillinge machten ihre Scherze, Ginny versuchte wieder mal, sich an Harry ran zu machen und seine Mutter redete vermutlich wieder darüber, was es zu Essen geben würde. Apropos Essen. Charlie sah auf den angebissenen Apfel in seiner Hand, der langsam eine eher weniger appetitliche Braunfärbung annahm, seufzte und warf ihn weg. Harry schien dünn, ziemlich dünn. So war es ihm schon beim Turnier vorgekommen, als er den Jungen das erste Mal gesehen hatte. Im Gegensatz zu Ron war der Junge auch wirklich klein, kaum größer als Ginny, vermutlich etwas kleiner, als Granger. Das Mädchen hatte sich, rein äußerlich, sehr zu ihrem Vorteil verändert, sie war bereits gestern gekommen, Ron hatte ihm erzählt, dass sie zusammen waren, dann aber hatte er herumgedruckst, dass er das am liebsten schleunigst ändern würde. Es passte einfach nicht, auf keine Weise. Das Mädchen kommandierte seinen kleinen Bruder nur herum und hatte ihre Nase ständig in irgendwelchen Wälzern. Bei ihrer letzten Begegnung hatte er sie besser leiden können. Und er stand voll hinter Rons Entscheidung, mit ihr Schluss zu machen, das war vermutlich für Alle das Beste, denn sie liebte, es, den Anderen als dumm hinzustellen, dabei war Ron alles Andere als eben das. Niemand kam in Schach gegen ihn an und wenn er wollte, lernte er schnell und leicht. „Charlie?“ Überrascht wandte der Angesprochene sich um, lächelte seinen Bruder dann an. Er mochte Percy, der Junge war auf seine Weise genial, doch er hatte es oft schwer, das auch zu beweisen, einer der vielen Jungen der Weasleys, der eher zurückhaltend war. Er tat sich schwer, seine Gefühle zu zeigen, doch er hatte sie und viele verletzten sie leichtfertig. Er war der Bruder, zu dem Percy den meisten Kontakt hatte. Letztes Jahr hatte er, entgegen des Willens des Direktors, eine Stelle im Ministerium angenommen, es machte ihm Spaß, doch es hätte ihn fast seine Familie gekostet, dank der Dinge, die dieser dumme Mann gesagt und behauptet hatte. Darum mochte er den Gedanken daran, dass Dumbledore nicht nur anwesend sein, sondern die Trauung vornehmen würde, gar nicht. Er wusste, seine Eltern würden diese Meinung nicht sehr gut finden, doch er empfand den Mann mindestens so als Schlächter, wie Voldemort auch. Sicher, Letzterer, war irre und bösartig, aber Merlin! Das war der Alte auch, wenn er es besser verstecken konnte. „Was gibt es?“, fragte er, ohne seinen Blick von Harry abzuwenden. „Du stehst schon seit einer halben Stunde hier,“ gab Percy ruhig zurück. Er machte sich doch etwas Sorgen um seinen Bruder, er hatte die gesamte Zeit aus dem Fenster gestarrt und dessen Gesicht hatte sich immer weiter verdunkelt. „Schau hin, “ forderte Charlie den Anderen auf. „Sieh dir Harry genau an. Da stimmt doch was nicht! Er sieht mehr tot als lebendig aus! Dabei kommt er doch gerade von seinen Verwandten! Sollte es ihm da nicht gut gehen?!“ „Hast du vergessen, dass sein Patenonkel vor ein paar Wochen gefallen ist?“, erinnerte Percy, doch auch er stellte sich zum Fenster, sah nach draußen. Alle saßen da und genossen die Sonne, auch Penelope, seine Verlobte, die er im nächsten Jahr heiraten wollte, am Besten, wenn der Krieg vorbei war, er fand es riskant, was Bill da machte, aber er äußerte sich dazu sonst nicht. „Er hat Black geliebt, es ist klar, dass es ihm nicht so gut geht.“ „Das meine ich nicht, das könnte ich verstehen, aber sobald Jemand ihn berührt, zuckt er zurück und Percy, in seinen Augen sehe ich nicht so viel Trauer, wie ich Schmerzen sehe.“ Das brachte den Anderen dazu, doch noch mal hin zu sehen. „Er sieht... etwas müde aus,“ gab er zu. „Du solltest mit Ron reden, wenn Jemand was weiß, dann am ehesten er.“ „Das habe ich vor,“ gab Charlie zurück. „Mit ihm oder mit Harry selbst, ich habe das Gefühl, dass da wirklich was nicht stimmt und ich glaube, der senile, alte Mann hat was damit zu tun!“ Erneut blickte Percy zu seinem Bruder. Er mochte Dumbledore nicht mehr, nicht, seit der ernstlich versucht hatte, einen Keil zwischen ihn und seine Familie zu treiben. „Warum? Er braucht Harry, ich meine, warum sollte er ihm dann schaden?“ „Das ist es, was ich gern herausfinden würde, “ gab Charlie ruhig zurück. „Weißt du, ob Lupin kommen wird? Soweit ich weiß, fühlt er sich doch Harry ziemlich nah.“ „Er steht auf der Gästeliste, “ nickte der Jüngere. „Denkst du, er weiß etwas?“ „Lupin ist ein Werwolf, “ gab Charlie zurück, als wolle er Percy fragen, ob er den Verstand verloren habe. „Wenn er Harry als Teil seines Rudels sieht und annehmen muss, dass er verletzt wurde, was würde er dann wohl tun?“ „Ähhh...“ „Alles und Jeden, der etwas damit zu tun haben könnte, kurz und klein hacken, zerfetzen, ihnen die Herzen heraus reißen, Harry von hier weg bringen und England – zu Recht – seinem Schicksal überlassen.“ „Oh...“, Percy schüttete sich ein Glas Wasser ein: „Dann weiß er es wohl eher nicht.“ „Aber vielleicht vermutet er etwas, das kann durchaus sein.“ „Sag mal, warum beobachtest du ihn eigentlich von hier aus? Du könntest auch einfach raus gehen und ihn begrüßen,“ schlug Percy vor. „Selbst ich habe schon pflichtbewusst meine Hallos gesagt.“ Charlie zuckte mit den Schultern. „Ich bin nicht gern in der Nähe, wenn Granger wieder mal meint, unser aller Intelligenz in Frage stellen zu müssen,“ gab er prompt zurück. „Ich könnte versucht sein, ihr eine zu klatschen. Oh, nicht zu vergessen, dass unser Schwesterlein auf ein Mal meint, alle wären besser, als wir und sie habe einen höheren Status verdient, als reinblütige Schönheit. Ich ertrage nicht so viel auf ein Mal, bevor ich Dummheiten begehe, die mir auch im Nachhinein nicht wirklich leid tun.“ Percy seufzte leise. „Ich versteh einfach nicht, warum er sie nicht fallen lässt.“ „Er will, aber nicht jetzt, du weißt, dass Mutter, was das Gör angeht, auf einem Auge blind ist. Ich nehme an, entweder trennt er sich kurz vor oder kurz nach der Hochzeit.“ „Na dann... wenn du ihnen nicht begegnen willst, würde ich sagen, solltest du hoch gehen, ich lasse mir was einfallen, dann kannst du das Abendessen *verpassen*.“ „Danke, “ lächelte Charlie. „Nachher werde ich mir Ronnikins schnappen...“ Percy grinste einfach nur, sah seinem Bruder hinterher. „Ich bin gespannt, wann du dir eingestehst, dass du auf Goody-Goody-Potter stehst, “ murmelte er nur. Seit zwei Jahren fragte der Ältere in jedem Brief nach dem Grünäugigen und das ausgerechnet ihn, wo er doch weder in der Schule war, noch so persönlichen Kontakt zu dem Jungen hatte, der generell eher dazu neigte, Jedem aus dem Weg zu gehen. Er wollte meist nur seine Ruhe, die man Harry, als dem Jungen-der-lebt, natürlich nie gewährte. „Charlie?“, fragte Ron leise, er schüttelte seinen Bruder heftig an der Schulter. „Charlie komm schon! Wach auf!“ Der Jüngere machte sich wahnsinnige Sorgen, er hatte sofort gewusst, dass etwas nicht stimmte, als er Harry gesehen hatte, es war unübersehbar gewesen! Doch nicht mal er hätte mit der Schwere dessen gerechnet, was er dann hatte sehen müssen, nachdem er Harry fast zwei Stunden bearbeitet hatte, um ihn dazu zu bringen, ihm die Wunden zu zeigen. Das Dumme war nur, sie waren zu schwer, als das er etwas tun konnte, er war, verdammt noch mal, kein Heiler, er war nicht mal mäßig begabt, was das anging! Harry hatte aber gebettelt, dass er auf keinen Fall seine Mutter holen sollte und sonst gab es nur noch eine Person im Hause, die einigermaßen mit Wunden umgehen konnte, weil er sie während der Ausbildung ständig gehabt hatte: Charlie. „W’sch losch?“, grummelte Charlie, der irgendwann einfach nicht mehr vorgeben konnte, zu schlafen, dazu war Ron zu brutal. Dabei war es gerade so schön warm! Was dachte der Idiot sich eigentlich! Müde wandte er sich zur Seite. „’sch sich schu spät! Lasch mich schlafen!“ Verdammt, es war noch nicht mal Mitternacht, er hatte sich früh hingelegt, aber nicht damit gerechnet, dass man ihn gleich nach dem Einschlafen wieder wecken würde! „Verdammt, Charlie!“, zischte Ron angepisst. „Ich wecke dich sicher nicht mal eben so zum Spaß! Beweg deinen Hintern ich brauche wirklich, wirklich deine Hilfe! Nicht ich, aber Harry!“ „Harry?!“, fragte Charlie alarmiert, richtete sich abrupt auf. „Was ist los?“, fragte er. Während er sich eine Schlafhose über die Boxer zog. „Komm einfach!“, drängte Ron, war schon wieder auf dem Weg zurück. Charlie folgte auf dem Fuß. Er hatte ja gleich gedacht, dass etwas nicht stimmte. Rasch trat er in das Zimmer, das Harry sich mit seinem Bruder teilte – und schluckte. Der Schwarzhaarige saß auf seinem Bett, die Beine an den Körper gezogen, den Kopf auf die Arme gelehnt und das Gesicht versteckt. Er sah klein und hilflos aus, aber das Schlimmste war der Anblick von Harrys Rücken. Da war nur Blut, Vieles getrocknet, aber Einiges tröpfelte noch über die Krusten. „Was in Merlins Namen...?!“ Ron setzte sich, strich seinem Freund leicht über die Hände. „Sein Onkel, “ gab er zurück. Er wusste, dass Harry wieder weinte, weil er nicht wollte, dass Irgendwer es sah. „Ron, hol mir alle Heiltränke und Salben, die du finden kannst. Bandagen, “ ordnete Charlie ruhig an. „Und am Besten holst du auch Ma...!“ „Nein!“ Ron schüttelte den Kopf, legte Harry beruhigend die Hand auf den Kopf. „Wir holen sie nicht,“ versprach er leise, funkelte seinen Bruder böse an, erst dann verließ er sein Zimmer, wieder nur auf Zehenspitzen. So ruhig wie möglich setzte Charlie sich, er sah auf den Jüngeren, der sein Gesicht wieder versteckt hatte. „Harry, was in Merlins Namen ist passiert? Warum hat dein Onkel das getan? Das ist Misshandlung! Das ist doch Wahnsinn, das...!“ Und auf ein Mal fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. „Das... ist nicht das erste Mal, oder?“ Harry biss sich einfach nur auf die Lippen. Er wollte nicht antworten, er wollte es nicht, schon gar nicht Charlie, der Ältere hielt ihn nun sicher nur noch mehr für einen Schwächling. Er verlor kein Wort, während Tränen weiter seine Wange herunter liefen, er wusste, er hatte nur drei Tage, drei Tage bewachter Freiheit, bevor er weg musste, er durfte nicht mal zur Hochzeit bleiben, denn seine Anwesenheit würde alle angeblich zu sehr gefährden. Ron hatte gesagt, dass das Unfug sei, was ja auch er selbst dachte. Es war nur eine weitere Gemeinheit von Dumbledore, eine von vielen... Charlie beobachtete das stumme Beben der Schultern und das gab ihm mehr Gewissheit, als er hatte haben wollen. „Ich muss das alles desinfizieren,“ erklärte er dann. „Das wird weh tun.“ Er strich leicht über eine von Harrys Händen. „Wird er dich wieder schlagen, wenn du zurück gehst?“ „Natürlich wird er das,“ zischte Ron in dem Moment, während er seine Beute auf dem Bett verteilte. „Er schlägt Harry schon solang er denken kann! Und ich glaube, dieses Mal ist er sogar mit einem Messer auf ihn los gegangen! Harry hat eine tiefe Wunde an der linken Schulter und kann seinen Arm kaum bewegen! Denkst du, der hört auf? Denkst du das wirklich?!“ „Aber... weiß Dumbledore es?“, fragte Charlie, vollkommen ruhig, während er eines der Tücher, die sein Bruder mitgebracht hatte, in eine Schüssel Wasser tauchte, die er herbeigezaubert hatte und begann, vorsichtig das getrocknete Blut zu entfernen, er zuckte selbst zusammen, während der Jüngere sich nicht rührte. Ron knurrte nur ungehalten. „Natürlich! Ich weiß, dass Harry ihn die letzten drei Jahre angefleht hat, nicht zurück geschickt zu werden! Und jedes Mal hat der Alte ihn dazu gezwungen! Er will Harry nur erlauben, drei Tage zu bleiben, er darf nicht bei der Hochzeit dabei sein! Egal, was Ma und Dad gesagt haben! Und was denkst du, was es bringt, wenn wir jetzt versuchen, ihn zu heilen! Was glaubst du, wie er aussehen wird, wenn er wieder zur Schule kommt?!“ „Weiß er genau, was sie tun?!“, hakte Charlie nach, während er mit der unangenehmen Desinfizierung begann. Er unterbrach kurz, trat vor Harry und brachte ihn mit sanfter Gewalt dazu, den Kopf zu heben. Harry sah lange in die blaugrauen Augen, er zuckte mit den Schultern. „Einiges,“ gab er leise zurück, bevor er seinen Kopf wieder versteckte. Er wollte nicht darüber reden, er hatte von Anfang an gar nicht zeigen wollen, wie es ihm ging, doch Ron hatte ihn ja dazu gezwungen und dann auch noch seinen Bruder geholt... ausgerechnet Charlie... „Du kannst nicht zurück,“ gab der Ältere nur zurück, verteilte eine Creme auf den heftigen Wunden, Einige waren wirklich tief!! „Er... wird mich zurück schicken, er... kann über mich bestimmen,“ gab Harry nur dumpf zurück. Er wusste, es gab keine Hoffnung, es hatte sie nie gegeben. Da Sirius, auch bevor er gestorben war, als Schwerverbrecher gegolten hatte, hatte er nie etwas bestimmen würfen, er hatte sich oft mit dem Direktor gestritten, aber es hatte nie zu einem Ergebnis geführt und nun würde es das erst recht nicht mehr. „Mir wird etwas einfallen,“ gab Charlie ruhig zurück. „Ich verspreche es.“ Rasch befestigte er den Verband, schloss Harry dann in die Arme, strich durch dessen Haare. „Ich finde einen Weg! Das kann und wird so nicht weitergehen!“ Ron lächelte etwas, froh, dass er Charlie geholt hatte, er wusste, der Andere würde zu seinem Wort stehen, er würde eine Lösung finden. Wenn Jemand helfen konnte, dann vielleicht er. Ja, Ron wusste, was Charlie für seinen Freund empfand, seine Blicke waren mehr als eindeutig, auch, wenn der Ältere immer dachte, niemand würde es bemerken. Von wegen! Vielleicht konnte er jetzt endlich sicher stellen, dass Harrys Leiden aufhören würde. Denn Hermine schien es nicht zu interessieren, sie stand hinter jeder noch so dummen Erklärung, die der Alte gab. „Wie?“, fragte Harry nur hoffnungslos. Er hatte schon lange aufgegeben, doch im Moment lehnte er sich in die Wärme hinter sich. Er war so müde, so erschöpft. „Wie ich sagte, ich finde einen Weg, ich verspreche es,“ gab er nur mit fester Stimme zurück. Er merkte, wie Harry sich an ihn lehnte, strich weiter über dessen Züge, er saß einfach da, wollte den Jüngeren nicht aus seinen Armen lassen. Der Grünäugige sah so fertig aus, so geschafft, hoffnungslos. Er wollte ihm helfen, so weit es ging, ihn trösten, solange der es zuließ. Er beobachtete, wie dessen Augen schließlich zufielen, sein Kopf schwerer an Charlies’ Seite ruhte. „Was willst du tun?“, fragte Ron ganz vernünftig. „Ich meine, du hast es ihm versprochen, aber in einem hat er Recht, Dumbledore hat die Vormundschaft über ihn.“ „Etwas wird mir einfallen,“ gab Charlie hart zurück. Vorsichtig legte er Harry auf sein Kissen, deckte ihn zu und strich ihm die Haare aus der Stirn. Sie waren gewachsen, das erkannte er sofort. Und es stand Harry. „Was ist mit Lupin? Remus wird sicher was einfallen...“ „Er kommt aber, wenn überhaupt, erst zur Hochzeit, ich habe bis jetzt keine Zusicherung,“ gab Charlie knapp zurück. „Darum werde ich einige einfache Dinge tun, “ fügte er an. „Ich werde ihm schreiben, wenn er dann bis morgen nicht da ist, werde ich mich nicht auf ihn verlassen. Im Notfall... werde ich ihn heimlich von hier wegbringen, “ fügte er ruhig an. „Er wird in zwei Wochen sechzehn nicht wahr?“ „Und?“, fragte Ron. „Was hat das mit Allem zu tun? Denkst du etwa, Dumbledore wüsste nicht zu verhindern, dass er sich selbst erwachsen erklärt? Er wird es nicht zulassen!“ „Damit habe ich gerechnet, ich werde trotzdem einige Dinge ausforschen.“ „Wie willst du das so schnell schaffen?!“ „Du hast einen Bruder, der im Ministerium arbeitet,“ gab Charlie zurück. „Glaub mir, ich werde etwas tun.“ Er sah erneut auf den Jungen, der sich vollkommen in sich selbst zusammengerollt hatte. „Ich muss los,“ gab er dann zurück. „Sollte heut Nacht etwas sein, ich bin in meinem Zimmer.“ Damit erhob er sich und verschwand. Er musste Percy wecken, einen sicher nicht leichten Brief verschicken – und eine Lösung finden. Wozu er nicht mal eine Woche hatte. Außerdem brauchte er mehr Tränke und Heilmittel für Harrys Wunden, gerade für die, die seinen gesamten Arm zu beeinträchtigen schien. Ron sah seinem Bruder hinterher, dann zu seinem besten Freund. „Ich hoffe, er weiß, was er tut, “ murmelte er, denn er hatte Angst, dass es noch schlimmer werden würde. Denn so heftig, wie heute war es auch noch nie gewesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)