Anaeruin von DhalaElenaAngel ================================================================================ Kapitel 18: Neue Entdeckungen ----------------------------- „Wow!“, strahlte Harry, als er sich umsah. Sie waren durch einen kleinen Flur in das Landhaus eingetreten, das auch nicht wirklich klein war. Charlie hatte maßlos untertrieben. Es war ein wunderschönes Haus mit großen Fenstern. Im Eingangsbereich lag ein bunter Läufer mit Drachenmotiv, das in eine Art Halle führte, die mit Parkett ausgelegt war. Von dort kam man ins Treppenhaus und in mehrere andere Zimmer, ins Wohnzimmer mit einem riesigen Kamin und flauschigen Sesseln und Sofas, in eine große Küche mit Essbereich, einen Salon, um Gäste zu empfangen. Und hier oben befanden sich vier Schlafzimmer, das Hauptzimmer, in dem sie gerade standen, war auch das Größte, mit eigenem Bad und einem Ankleideraum, einem großen, weichen Bett und einem Arbeitsbereich. Charlie beobachtete seinen Mann. Es war wie eine Verwandlung. Kaum war er weg von England, blühte er auf, er rannte durch die einzelnen Räume, wie jeder andere neugierige Teenager es auch tun würde. Die Drachen spielten unten in der Halle, die für Empfänge oder Ähnliches da war. Standartausstattung bei so einem Haus. Es war bis auf das Schlaf und Arbeitszimmer ja noch nicht mal fertig eingerichtet. Nun, dann konnten sie ja noch was gemeinsam machen. „Es freut mich, dass es dir gefällt. „Und es hat einen großen Garten, in dem du Tiere anschleppen kannst,“ fügte er an. „Wir werden im Frühjahr mal vorbei kommen, damit du ihn bewundern kannst.“ Harry nickte begeistert, stellte seine Tasche ab: „Gehen wir jetzt ins Reservat?“, fragte er neugierig. „Natürlich,“ nickte Charlie, nahm die Hand des Jüngeren in seine. „Komm, ich wette, Mister Abbas steht sich schon die Beine in den Bauch.“ „Nehmen wir die Kleinen mit?“ „Tun wir, damit wir sie rechtzeitig füttern können.“ „Dann los!“ Lachend folgte Charlie seinem aufgeregten Mann, der den Drachen einfach befahl, ihm zu folgen, was die auch wie Gänseküken alle vier taten, wieder hinaus ins Freie, die Straße nach oben, zu dem großen, runden Steintor, in dem statt einer Tür eine Art Membran schimmerte. Er trat dorthin, legte seine Hand auf die Membran und sah zu, wie sie sich trennte, holte dann Harry und winkte ihn und die Drachen hindurch, bevor er selbst eintrat. „Ah, endlich! Ich hab schon auf euch gewartet!“, tönte es von Theon, der gerade um die Ecke kam. „Harry, komm hierher, dann binde ich dich gleich in die Membran und... bist du sicher, dass die nicht gleich angreifen?“, fragte der Mann, sichtlich unsicher, als er die Kleinen sah, die ihn misstrauisch musterten. Harry kicherte nur: „Sie sind ganz harmlos, sie tun niemandem was...“ „Solang sie wissen, dass Harry sie beobachtet,“ vervollständige Charlie den Satz und half Theon, Harry in die Membran einzubinden, bevor sie den ausgetretenen Weg entlang liefen. Noch deutete eigentlich nichts darauf hin, dass hier Hunderte von Drachen leben sollten. „Wo sind sie denn alle?“, fragte Harry schließlich, nachdem sie eine ganze Weile gelaufen waren. „Ich seh nicht einen einzigen Drachen.“ „Sie verstecken sich, in den Wäldern oder sie sind in der Futterzone. Die Kleinen sind in der Aufzuchtstation,“ erklärte Charlie geduldig. „Ah, guck mal, da hinten! Da ist einer und.. was ist denn hier los?“, fragte er auf ein Mal, als er sah, wie aggressiv das Tier war, dass direkt auf sie zuhielt. Automatisch zog er seinen Stab, schob Harry hinter sich. Doch da drehte das aufgebrachte Tier auch schon ab Theon rieb sich sein Nasenbein. „Sagen wir einfach, Michaelson ist nicht wirklich gut im Umgang mit irgendwem, der noch atmet, sei es Mensch oder Tier,“ erklärte Theon. Der Idiot war in den letzten drei Tagen sieben Mal auf der Krankenstation. Ich will ihn nur noch feuern.“ „Was hindert Sie daran?“ „Nun, ich möchte ihm so was wie eine letzte Chance geben.“ „Sieht nicht sehr erfolgreich aus ,“ stellte Charlie nur fest, zuckte aber dann die Schultern und setzte seinen Gang mit Harry an der Hand fort, während die kleinen Drachen immer wieder auf und ab hüpften. „Ah, guck dahin, Harry! Da hinten sind die großen Ställe!“ Sofort folgte Harry mit den Augen dem ausgesteckten Arm, klatschte lachend. „Die sind riesig! Und so viele! Ich dachte, die Meisten schlafen in ihren eigenen Horten!“ „Einige mögen auch die Ställe und ein paar der Gebäude sind auch Lager,“ erklärte Charlie geduldig. „Außerdem sind da auch Unterkünfte für Pfleger, da viele aus dem Ausland kommen und nicht so lange bleiben wollen, haben sie hier keine eigenen Häuser. Ich übernachte da auch von Zeit zu Zeit, wenn es zu spät geworden ist um heim zu gehen.“ „Na endlich!“, lachte Harry nur, packte den Andere und rannte los. „Na los Ich will Norbert weidersehen! Zeig mir, wo er ist!“ Der Rotschopf konnte nur über diese Begeisterung lache, doch er ließ sich nur zu gern ziehen, übernahm aber dann die Führung, brache den Jüngeren zu einem abgetrennten Gatter, wo die Drachen immer hin kamen, wenn sie Futter wollten. Und sie hatten Glück – Norbert war tatsächlich da, er hatte das Bein einer Kuh in den Pfoten und riss sich gerade sichtlich genüsslich einige Fleischstreifen heraus. „Norbert! Norbert, bist das wirklich du!? Merlin, bist du groß geworden. Erinnerst du dich? Ich bin’s, Harry! Norbert, komm hierher!“, denn auch wenn Harry nichts lieber getan hätte, als die Umzäunung zu stürmen, doch er wurde von Charlie zurückgehalten. Vermutlich wegen der anderen drei Drachen, die da noch herum standen. Er sah, wie der Kopf des Angesprochenen herum zuckte, dann fiel die Keule zu Boden und der inzwischen eindrucksvoll gebaute Drache kam zum Gatter, senkte seinen Kopf und schnüffelte an Harry, sichtlich vorsichtig, während mehrere Pfleger das Ganze fassungslos verfolgten. Sie konnten nur zusehen, wie dieser Junge das riesige Tier streichelte, dass auch noch so vorsichtig war und das, wo es jeden Anderen sonst immer angefallen hatte. Norbert galt hier durchaus als aggressiv, wie alle Drachen es nun mal waren. „Und wie du aussiehst! Norbert! Na los! Hopp! Wisch dir das Blut mal von der Schnauze!“, tadelte Harry spielerisch. Der Drache blinzelte, dann wischte er sich tatsächlich mit der Pfote die Schnauze ab, leckte dann mit der Zunge das Blut weg und legte seinen Kopf schief und gab ein Geräusch von sich, dass an ein Schnurren erinnerte, als Harry ihn zur Belohnung wieder streichelte. „Weißt du was, Norbert?“, fragte Harry lachend. „Bald bin ich immer hier, hier bei dir und deinen Freunden! Dann arbeite ich hier mit Charlie! Und guck mal, ich hab auch schon ein paar Drachen. Sie sind noch ganz klein! Und du, du wirst sie sicher irgendwann beschützen, nicht wahr?“ Er kicherte, als das Tier wieder nickte, küsste Norbert auf die Nase. „Na los du! Geh! Geh spielen! Ich komm sicher bald wieder!“ Charlie lächelte, er sah, dass Nichts weiter geschah, also wandte er sich um, zu den anderen Pflegern, grüßte sie grinsend und beobachtete, wie sie sich ungläubig ansahen, immer wieder auf Harry deuteten und sich sichtlich fragten, wie so etwas denn sein könne. „Charlie!“, lächelte in dem Moment eine Frau. „Dich hätten wir hier nicht erwartet und ist das der Junge? Der, von dem Andrew erzählt hat?“ Der Rotschopf lächelte die Frau an, von der er erst von Anaeruin erfahren hatte. „Ja,“ gab er zurück, sah zu Harry, der noch immer am Zaun stand und die anderen Drachen beobachtete. „Er ist mein Mann. Er ist erstaunlich, oder? Die Drachen hören auf ihn, sogar die Erwachsenen. Schau sie dir an, wie sie zu ihm herüber gucken. Oder wie die Kleinen neben ihm stehen und alles beobachten, ohne Irgendwen anzufallen...“ „Ich bin erstaunt, “ stimmte sie nur zu. „Ich habe so etwas noch nie gesehen und auch noch nie von etwas Vergleichbarem gehört. Es ist der Wahnsinn. Wie er das.. Merlin! Nein! Nein, Charlie!!“ Erschrocken wandte Charlie sich um, nur um den sichtlich wild gewordenen Drachen von eben wieder zu sehen – fast genau vor seiner Nase und immer noch auf direktem Flug zu ihm, mit irre glänzenden Augen und Schaum vor dem Mund. Was war denn hier los? Wie dumm musste ein Pfleger sein, um einen Drachen in Rage zu bekommen?! Er wusste, er hatte keine Chance, er konnte noch nicht mal einen Zauberstab ziehen. „Neeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeein!“ Dieser Ruf brachte Charlie dazu, sich umzusehen – direkt in Harrys grün funkelnde, weit aufgerissene Augen. „Nein! Lass ihn!“ „Harry! Bleib, wo du bist! Blieb da! Mach...! was...?!“, verdattert sah er, wie sein Mann sich veränderte, wie sein Körper schrumpfte, die Augen sich zu Schlitzen zusammenzogen, Schuppen überall sprossen und aus den immer weiter schrumpfenden Händen kleine, aber messerscharfe Krallen wuchsen. Harry wusste nicht, was geschah, nur dass zu seinem Frust sein Körper nicht größer, sondern immer kleiner wurde! Was hatte das denn nun schon wieder zu bedeuten?! Das war so was von nicht fair! Er wollte das nicht! So konnte er Charlie nicht helfen! Es tat weh, als die Flügel aus seinem Rücken schossen. Was bitte hatte Flügel, Schuppen und war so erbärmlich klein, wie er?! Egal! Erst Charlie, dann wundern! Ohne nachzudenken oder sich von einer Hand, die nach ihm griff aufhalten zu lassen, schoss er zwischen den riesigen Drachen und Charlie und tat das einzige, was ihm einfiel: er holte tief Luft und pustete. Aber nicht mal Flammen kamen aus seinem Maul! Na toll! Das war so was von gar nicht fair! Wütend flatterte er vor dem aufgebrachten Drachen herum, er war kaum so groß, wie dessen Schnauze! Aber immerhin hatte der aufgehört, so böse zu gucken. ‚Weg!’, befahl er aufgebracht, als der irre Blick sich wieder fokussierte und sich auf ihn richtete. ‚Mein Charlie! Weg! Oder.. oder.. ich tu dir ganz schrecklich weh! Ich weiß vielleicht noch nicht wie, aber verdammt noch mal, ich werd es tun!’ Auf ein Mal merkte er, wie irgendwelcher Glitzerstaub von seinen Flügeln fiel. Oh, super, es wurde wirklich immer besser! Was zum Henker war er? Ein verdammter Flitterdrache? Eine Witzfigur! Aber zu seinem Erstaunen schienen seine Worte Wirkung zu zeigen. Das aufgebrachte Tier machte ein seltsames Geräusch, wandte sich um und ging. Harry dagegen sah sich um, machte Charlie aus, flog auf ihn zu und krallte sich in seinem Hemd fest. ‚Nicht fair, nicht fair, nicht fair, nicht fair! Ich bin eh nur so klein und dann hab ich noch nicht mal eine tolle Animagusfigur! Ich.. ich bin ein Witz! Charlie, tu was!’ Charlie hingegen starrte verdattert auf den Winzling, der sich an seine Jacke krallte und an den kleinen, aber mit Dornen versehrten Schwanz, der aufgeregt hin und her schwankte. Und er konnte sich ja irren, aber waren das da Tränen? Nein, noch mal auf Anfang zurück. Harry war ein Animagus? Ein Drachenanimagus und dazu noch ein Pixidrache? Ein Feendrache? Das giftigste und gefährlichste Wesen dss es überhaupt auf der Welt gab?! Der Junge musste aber auch immer noch einen drauf setzen! Rasch strich er über die Schuppen auf dem Rücken. „Ich will dich ja nicht enttäuschen, aber ich versteh nicht ein Wort, “ versuchte er, seinen aufgebrachten Mann zu beruhigen. „Ich bin unverletzt, die Anderen auch, du würdest es uns allen einfacher machen, wenn du dich transformieren würdest...“ ‚Wie denn?!’, versuchte Harry den Älteren um Rat zu fragen. Er wusste doch nicht mal so, was er da eigentlich getan hatte oder wie er in dieser peinlichen Form gelandet war! „Wir sollten vielleicht ins Warme,“ schlug Theon vor. „Da können wir alles besprechen.“ Der Leiter des Drachenhorstes war selbst schneeweiß. Er hatte es immer nur für ein Gerücht gehaltne, die Existenz der Pixidrachen, er hatte gedacht, dass sie ausgestorben waren. Aber es erklärte das glückliche Händchen des Jungen mit Tieren. Und einige andere Dinge. Aber vor allem musste er seine Leute zum Stillschweigen verdonnern. Das hier durfte den Horst nie verlassen, nicht auszudenken, was man eine Jagd nach dem Jüngeren veranstalten würde, sollte das je bekannt werden. Er selbst sorgte dafür, dass Jeder, wirklich jeder ihm folgte, der das gesehen hatte, schloss dann die Türen des Raumes und beobachtete Charlie, der versuchte, den aufgebrachten Jungen, der gar nicht so genau zu wissen schien, was ihm gerade geschehen war, zu beruhigen. Charlie musterte die Anderen, die immer noch nicht fassen konnten, was sie gerade gesehen hatten, dann sah er, wie Theon seinen Zauberstab zückte, er wandte sich etwas ab, bedeckte auch Harrys Augen, dann spürte er den Zauber, der über ihn wusch, bevor einer der Pfleger nach dem Anderen verschwand. „Sir?“ „Ich habe ihnen das Gedächtnis gelöscht,“ erklärte der Ältere ruhig. „Was meinst du, was geschehen würde, sollte jemand erfahren, dass ein Pixidrachenanimagus existiert? Er würde gejagt werden, nicht nur in England, sondern weltweit. Das hier war die sicherste Lösung. Du weißt es, ich weiß es, das ist mehr als genug.“ „Danke,“ seufzte Charlie, während er beobachtete, wie Harry sich langsam beruhigte und sich von der Jacke pflücken ließ, er ließ sich auf den Tisch setzen, sah die anderen Beiden fragend und erwartungsvoll an, hob regelrecht bettelnd die Pfoten. „Harry, konzentrier dich auf dein Aussehen, mach die Augen zu und wünsch dir, wieder so auszusehen,“ wies der Rotschopf seinen Mann an, als ihm klar wurde, dass Harry einfach keine Ahnung hatte, wie er wieder zu sich selbst werden sollte. Harry sah den Anderen misstrauisch an, nickte aber dann und versuchte es. Und selbst jetzt, mit Gebrauchsanweisung, brauchte er drei Anläufe, um sein Ziel zu erreichen. Er sah erleichtert, wie seine Hände wieder unter den Schuppen sichtbar wurden, sah dann zu Charlie und warf sich ihm in die Arme. „Gemein! Gemein, gemein, gemein, gemein! Ich bin eh schon so klein und dann bin ich schon ein Drache, ha, ha, da bin ich nur eine Lachnummer von einem Drachen! Der ist doch nur geflüchtet, weil er kurz davor war, sich über mich tot zu lachen! Und nicht mal Feuer spucken kann ich!“ „Öh...“, brachte Theon gerade mal so eben heraus. Der Junge war wirklich ahnungslos. „Harry,“ lachte Charlie. “Du… magst etwas kleiner sein, aber ich garantiere dir, sie hatten Angst vor dir! Du bist klein, aber das Gefährlichste, was überhaupt lebt! Das Pulver, das aus deinen Flügeln kam, kann tödlich giftig sein oder sogar Tote wieder ins Leben zurück holen. Und außerdem – du bist klein, wendig, flink und passt durch jede Ritze. Kannst du dir vorstellen, dass ein Drache wie Norbert sich hinter einem Baum verstecken kann?“, schlug er vor. „Du dagegen wärest praktisch unsichtbar!“ „Ich bin klein!“, jammerte Harry nur weiter, genoss aber auch die Streicheleinheiten, die er so einheimste. Erst eine ganze Weile später sah er auf. „Was genau bin ich überhaupt?!“ „Ich gebe dir heut Abend ein Buch,“ versprach Charlie. „Darin ist alles, was wir über diese Kreaturen wissen. Sollte ich erwähnen, dass sie eigentlich seit Jahrhunderten als ausgestorben gelten?“ Harry stöhnte nur und versteckte seinen Kopf an der Brust des Älteren: „Sprich, ich hab wieder den Vogel abgeschossen?“, fragte er. „Ja, so könnte man es ausdrücken,“ lächelte Charlie. Dann aber wurde er ernst und sah zu Theon. „Ich glaube, das war genug Chaos für einen Tag,“ schlug er vor. „Ich denke, ich verfrachte Harry nach Hause und in ein Bett und erkläre ihm Alles. Morgen werden wir dann noch mal durch gehen, denke ich. Oh, und noch was, der Drache, der durchgedreht ist, er hatte eine Verletzung in der Halsgegend, wie sie von den Drachenlanzen kommt – ich würde den Besten endlich feuern. Gründlich. Sonst geht es das nächste Mal ins Auge, denn noch arbeitet Harry hier nicht fest.“ „Ja, das sehe ich auch so, sammelt eure Drachenbrut ein und verschwindet erst mal, macht euch einen ruhigen Tag, zeig Harry den Rest vom Drachendorf, macht eure Weihnachtseinkäufe...“ Grinsend wälzte Harry sich auf seinen Geliebten. Der Tag gestern war, trotz allem, noch wirklich schön geworden. Sie hatten die Gegend um das Haus genauer erkundet und er hatte einen der Nachbarn kennen gelernt, eine ältere, freundliche Dame, die selbst eine Weile im Reservat gearbeitet hatte, nun aber nach einem Unfall in der Familie ihren Enkel liebevoll großzog, der jetzt schon verrückt nach den magischen Kreaturen war. Sonst gab es in dem kleinen Dorf nicht zu viel zu sehen. Es war so wie in Hogsmaede, es gab Läden mit den Grunddingen, Lebensmittel, eine Apotheke für Tränke und Zutaten, ein Laden mit Kesseln und anderen Dingen, einen mit Quiddichsachen, einem großen Buchladen. Natürlich einen Schneider und einen Stabmacher. Eine Eulenpoststation, die die Tiere auch züchtete. Eine magische Menagerie gab es nicht, dafür müsse man in die nächste Stadt, allerdings züchteten mehrere Leute im Umfeld irgendwelches Getier. Und das Beste war gewesen, dass nicht einer sich nach ihm umgedreht hatte, wegen dem, was in Zeitungen stand, man hatte ihn freundlich, aber etwas zurückhaltend gegrüßt, wie jeden Neuen. Es war wie eine Befreiung gewesen und für Harry war es ein Schauergedanke, das wieder aufgeben zu müssen. Nur die Tatsache, dass er, wenn alles vorbei war, wieder hierhin kommen konnte, zurück in das friedliche Leben, in dieses Haus, für das sie einige Möbel bei einem magischen Schreiner bestellt hatten. Nach dieser Besichtigung hatte Charlie mit ihm über seine Animagusform geredet, aber egal, was alle ihm weiß machen wollten, er fand sie lächerlich. So winzig und dumm! Und er konnte nicht mal Feuer spucken! Ein verdammter Feendrache! Sollte Draco je dahinter kommen, würde er verratzt sein! Aber gut, das war ein anderes Thema, für einen anderen Tag, er wollte sich die wenigen Stunden hier, bevor sie nach Frankreich aufbrechen würden, nicht versauen lassen. Stattdessen küsste er einen kleinen Weg über Charlies Brust. Gestern war es so spät geworden, dass sie nicht mal mehr dazu gekommen waren, das Bett einzuweihen! Nach all den Gesprächen und Erklärungen waren sie eingeschlafen, kaum, dass sie sich ins Bett gelegt hatten. Der Jüngere grinste, als er sah, wie Charlie ein zufriedenes Geräusch von sich gab, ohne auch nur ein Zeichen von Erwachen zu zeigen. Der Ältere war so putzig, wenn er noch schlief, was selten genug war. Rasch befreite Harry sich selbst von seiner Boxer, setzte sich dann auf Charlies Bauch, leckte über dessen Brustwarzen, die sich ihm nur zu schnell entgegen streckten Oh ja, der Körper des Rotschopfes war mehr als nur an dem interessiert, was er hier gerade begann und er liebte es, das zu sehen. Er hatte zu selten mal die Kontrolle, wenn sie dabei waren, meist übernahm Charlie die Führung, machte es ihm so unmöglich, auch nur geradeaus zu denken, so aber war er derjenige, der sagte, was getan wurde und er genoss es mehr als er gedacht hätte. Es war ja auch erst das zweite Mal, dass er in dieser Rolle war, das erste Mal war gewesen, als er den ersten Brief von Voldemort bekommen hatte, als er sich regelrecht auf den Drachenzähmer geschmissen hatte, um sich selbst zu vergewissern, dass es dem gut ging. Danach hatte Ron sich mal wieder beschwert, denn es war alles so schnell gegangen, dass sie die Stillezauber vergessen hatten und das nicht nur bei der ersten Runde. Es dauerte nicht lange, bis Harry spürte, wie die Hüfte des Älteren etwas nach vorn ging, dessen aufgerichtetes Glied an seinem Hintern entlang rieb. Er stöhnte etwas auf, ließ sich von einem kurzen Moment ablenken, legte seinen eigenen Kopf in den Nacken und schloss die Augen, bevor ihm klar wurde, was er da tat. Er brauchte trotzdem einen Moment, bis er sich gefangen hatte und seine Finger wieder über die empfindlichen Stellen des Anderen strichen. Er selbst murmelte einen kleinen, interessanten Zauber, den die Zwillinge ihm mal zugesteckt hatten. Na ja, nicht den einzelnen Zauber, aber ein ganzes Buch interessanter Dinge, als Ron sich mal über ihre Lautstärke beschwert hatte. Harry stöhnte selbst auf, als er spürte, wie der Zauber ihn dehnte, es war ein mehr als komisches Gefühl und Charlies Arbeit war ihm da entschieden lieber, doch für dieses Mal würde es wohl reichen. Er erhob sich etwas, positionierte sich und ließ sich langsam auf dem Glied des Älteren sinken, spürte, wie es ihn dehnte und füllte. Er liebte dieses Gefühl, von dem Anderen besessen zu sein, ihn in sich zu spüren, zu wissen, dass dieser Mann ihm und nur ihm allein gehörte. Mit einem besitzergreifenden Blick sah er auf den Ring an dessen Finger und musste grinsen, als sich Letztere auf ein Mal um seine Hüfte legten, ihn still hielten und die hellen Augen sich in seine bohrten. „Harry,“ stöhnte Charlie, als er aufwachte. Merlin, das war vielleicht ein Traum! Er schlug die Augen auf, nur um tatsächlich zu sehen, wie der Jüngere sich auf seinem besten Stück nieder ließ. Von wegen Traum! Merlin, dieser Junge! Er grinste, legte seine Hände auf die schmalen Hüften des Anderen, sah ihn an. Nach einem kurzen Moment beugte dieser sich vor, küsste ihn und die grünen Augen blitzten erwartungsvoll. Und wer war er, diesen zu enttäuschen? Mit einer blitzschnellen Bewegung drehte er sie Beide einfach um, legte sich Harrys Beine auf die Schultern und begann, sich in dieser unglaublichen Enge zu bewegen. Er wusste, lang würde er das nicht aushalten. Harry stöhnte, als der Rotschopf die Führung wieder an sich riss, alles Andere als beleidigt darüber, zu sehr genoss er, was dieser mit ihm tat, wie er mit seinem Körper spielte, wie mit einer gut gestimmten Harfe. Er brauchte nicht lang bevor er kam, fast zeitgleich mit dem Älteren. Charlie brauchte, nach dieser recht ungewöhnlichen Art geweckt zu werden, mehrere Momente, um wieder klar denken zu können. Er grinste etwas, küsste seinen Mann sanft: „Darf ich wissen, was der Grund dafür war?“, fragte er grinsend. Harry zuckte nur mit den Schultern, lächelte den Anderen an und erhob sich schließlich, nach einigen weiteren Augenblicken. „Komm!“, forderte er Charlie auf. „Gehen wir duschen! Und dann will ich Norbert noch Hallo sagen, bevor wir gehen!“ Der Ältere lachte nur leise, nickte aber und folgte dem verführerisch vor seiner Sicht entlang tänzelnden Hintern. Es war einfach nur Wahnsinn zu sehen, wie frei Harry sich hier benahm, wie normal er sein konnte, wenn man ihn denn nur ließ. Hier hatte er keine Angst und keine Bedenken. Kurz wurde Charlies Blick dunkel. Er wusste, Ginny würde nicht mit ihnen feiern und Harry würde sich zweifelsfrei die Schuld daran geben. Seine Eltern hatten sie vor drei Tagen in der Schule besucht und ein störrisches, dummes Mädchen vorgefunden, dass drei Mal versucht hatte, nach England abzuhauen und dass immer noch der Meinung war, dass er ihr den Mann und die Zukunft weggenommen habe. Sie wollte einfach nicht aufwachen. Das Dumme war eben, dass Ginny dadurch viel Schaden anstellen konnte, darum hatte man beschlossen, sie bei Karkaroff zu lassen. Er selbst hatte es vorgeschlagen, er würde ein Auge auf sie haben, so, dass sie nicht heimlich abhauen konnte oder sonst etwas Dummes tun würde. Er hatte angedeutet, dass er vielleicht einen Weg habe, Ginny die Augen zu öffnen und seine Eltern waren mehr als glücklich darüber gewesen. Diesen Gedanken verdrängend stand auch Charlie auf, folgte seinem Mann und stellte sich zu ihm unter die Dusche – weswegen die gleich mal wesentlich länger dauerte, bevor sie Beide wieder auftauchten und sich anzogen, um die Drachen zu füttern und anschließend zum Reservat zu gehen, um sich zu verabschieden. „Charlie...“ Der Ältere wandte sich um, lächelte Harry an: „Was gibt es?“ „Nächstes Jahr.. könnten wir da nicht... Weihnachten hier feiern?“, fragte der Grünäugige leise. „Mit einem Weihnachtsbaum in der großen Halle?“ Sanft zog der Ältere den Jüngeren an sich, umarmte ihn. „Ich denke, das ließe sich machen,“ stimmte er zu. „Und es sind genug Gästezimmer da, um alle unterzubringen...“, auch er freute sich schon darauf, hier das erste Weihnachten mit Harry zu verbringen, hier, in ihrem Haus, als die neue, kleine Familie, die sie waren. Etwas, dass er sich vor zwei Jahren noch nicht mal hätte vorstellen können. Eine Familie, etwas Kitschiges, wie ein Fest... und jetzt freute er sich schon darauf. Aber ihm war vollkommen klar, dass die Vorraussetzung dafür war, dass sie diesen verdammen Krieg hinter sich bringen mussten. „Ich... freu mich schon darauf,“ lächelte Harry. „Es gefällt mir hier so gut, das Dorf ist süß und der Drachenhort... ich könnte mir keinen tolleren Arbeitsplatz vorstellen.“ Charlie lachte leise. „Das kann ich mir denken,“ stimmte er zu, dann trat er nach unten. Die Drachen hatten die Nacht in dem Saal verbracht, sahen ihnen schon entgegen. Sie waren gerade am Spielen gewesen, aber jetzt wollten sie nur noch eines: ihr Futter! Sie gaben es den Kleinen, dann nahmen sie sie einfach mit. Was Charlie allerdings erstaunte, war der Auflauf, der im Reservat herrschte, als sie ankamen. Ganz in der Nähe des Tores, das sie ja sonst mieden, standen heute vierzehn ausgewachsene Drachen. Der Rotschopf zog vorsichtig seinen Zauberstab, doch noch bevor er irgendwas tun konnte, schoss Harry auch schon zu seinem Entsetzen an ihm vorbei und auf eines der riesigen Tiere zu, dass sofort seinen Kopf senkte und sich am Hals umarmen ließ! „Norbert! Ich hab gehofft, dass ich dich noch mal sehe, bevor wir erst mal gehen!“, rief Harry begeistert, rannte ohne Angst auf das riesige Tier zu und streichelte es. „Ich bin gestern gar nicht dazu gekommen, aber ich soll dich von Hagrid grüßen! Er hat dich immer noch lieb und ich wette, er kommt dich auch bald mal besuchen! Und ich bin auch bald für immer hier! Dann können wir uns jeden Tag sehen!“ Der Drache machte ein Geräusch, dass man eindeutig als einen Freudenlaut kategorisieren konnte und stupste den im Vergleich winzigen Menschen ganz vorsichtig an. Es war einfach nicht zu fassen, wie Harry mit diesen so gefürchteten Tieren umgehen konnte. Er begrüßte sogar das Tier, das ihn gestern hatte angreifen wollen und tätschelte es liebevoll, bat es, sich nicht mehr so zu benehmen und Charlie wusste, das Tier würde wohl keine Probleme mehr machen. „Ich fasse das immer noch nicht.“ Charlie wandte sich um, nickte seinem Boss zu. „Ja, nicht wahr? Es ist Wahnsinn, wie sie auf ihn hören. Auch, wenn er ein Pixidrache ist, in dieser Form ist er mehr als verletzlich und sie tun ihm trotzdem nichts.“ „Der Junge ist einfach besonders,“ gestand Theon dem Kleinen zu, er lächelte etwas, während er zusah, wie er die großen Tiere streichelte. „Drachen als Schoßhunde, das ist ein Anblick, an den man sich wirklich erst gewöhnen muss.“ „Sie sollten damit anfangen, das Bild wird sich wohl kaum ändern...“ „Ja, das sehe ich auch so und ich bin immer noch froh, dass er wirklich hier bleibt. Er muss dich wirklich lieben, Charlie.“ Der Rotschopf sah überrascht zu Theon. „Was meinen Sie?“, fragte er. „Ich habe die Blicke gesehen, die ihr Beide tauscht,“ gab der Ältere zurück. „Und ganz ehrlich – ich bin schon richtig eifersüchtig. Ich muss sagen, am Anfang war ich nur entsetzt, als ich erfahren habe, was ihr getan habt, aber jetzt, wo ich sehe, wie ihr miteinander umgeht – war es vermutlich das einzig Richtige.“ „Was meinen Sie?“, fragte der Rotschopf, der immer noch nicht verstand, was der Andere damit sagen wollte. „Wie viel weißt du über Pixidrachen?“ „Nicht mehr, als jeder Andere,“ gab Charlie zurück, während er beobachtete, wie Harry mit einem asiatischen Drachen redete und ihn streichelte. „Ich habe gestern ein paar alte Kontakte wieder aufleben lassen, “ erklärte Theon. „Ich musste mehr wissen und ich habe etwas erfahren, von einem Hüter der Drachen vor dreihundert Jahren, er hat hier gearbeitet und er und seine engste Mitarbeiterin hatten einen schon unheimlichen Erfolg damit, Drachen zu beernten, ohne sie zu töten. Sie haben manchmal, an ausgesuchte Tränkemeister, sogar Pixistaub verkauft.“ „Was hat das mit Harry zu Tun?“ „Sie waren ein Paar,“ erklärte Theon geduldig. „Und sie waren zwei Teile einer Seele. Ein Feendrache kann angeblich nicht mal seine Form annehmen, wenn er diesen nicht gefunden hat. Was euch verbindet ist tiefer, als du selbst auch nur ahnst.“ Er deutete auf die Symbole auf Charlies Zauberstab. „Das hier sagt, dass ihr zusammen gehört. Ihr müsst wirklich glücklich sein.“ Der Rotschopf sah, vielleicht das erste Mal, seit der Zeremonie, überrascht auf seinen Stab, sah die neuen, in seinen Zauberstab eingeprägten, alten Runen. Dumm nur, dass das nie sein starkes Fach gewesen war. Er hatte gedacht, dass das ganz normal sei, denn die Stäbe seiner Eltern waren ganz ähnlich. Dann zuckte er die Schultern, sah zu Harry, der es irgendwie geschafft hatte, auf einem der Drachen zu landen. „Ich liebe ihn,“ meinte er leise. „Und ich will ihn schützen, ihn vor noch mehr Ärger und Schmerz bewahren. Er ist sanft und liebevoll und so unendlich selbstlos...“ Theon nickte. „So wirkt er auch, wenn das bei seiner Geschichte eigentlich kaum zu glauben ist.“ Er beobachtete, wie Harry sich schließlich dem Drachen zuwandte, der sie alle gestern fast umgebracht hatte, leise mit ihm redete, schließlich seine Hand auf die hässliche Wunde legte und einige einfache Heilzauber sprach, die aber offensichtlich ausreichten. „Ich habe übrigens Michaelson gestern gefeuert und dabei raus gefunden, dass er auch noch geklaut hat. Drachenschuppen, Drachenblut, einige andere Dinge. Und ich muss annehmen, dass er zwei der Tiere getötet hat, der ägyptische Wüstendrache, mit dem dein Mann sich gerade anfreundet, sollte wohl Opfer Nummer drei werden.“ „Und das ist niemandem aufgefallen?!“ „Wer von uns weiß schon, wie viele Tiere hier wirklich leben?“, argumentierte Theon. „Ich hatte da eigentlich irgendwann auf die Hilfe deines Mannes gehofft, um weitere derartige Zwischenfälle zu vermeiden.“ Charlie nickte. „Wir werden alle katalogiesieren, sobald wir fest hier ankommen. Aber jetzt müssen wir langsam los, meine Familie wartet immerhin.“ „Ja, natürlich, “ nickte Theon, lächelte dann. „Ich freue mich schon, wenn du als mein Stellvertreter hier anfängst. Ich will keinen von euch gehen lassen...“ „Ja, aber unsere Familie ist in England und mitten im Kriegsgebiet. Wenn wir das nicht erst klären, wird es Harry überallhin verfolgen und ich will, dass er, wenn er hierher kommt, zur Ruhe kommen kann.“ „Das ist natürlich auch richtig,“ stimmte Theon ohne zu zögern zu. „Dann los, geht, wenn die Drachen ihn nicht als Geißel hier behalten.“ „Denen wied ich eins husten! Ganz allein mein Mann!“, lachte Charlie, bevor er sich umwandte. „Harry! Wir müssen los! Kommst du bitte?“ Harry seufzte, als er das hörte, ließ sich aber wieder von Norberts Rücken gleiten. „Also, meine Lieben: wir müssen erst mal los, aber wir kommen wieder und dann sind wir immer hier! Ich verlass mich dann auf euch, dass ihr auf die Kleinen achtet und ihnen alles beibringt! Ne?“ er streichelte jeden Einzelnen noch ein Mal, dann lächelte er und trat zu Charlie, nahm dessen Hand. Der Rotschopf lächelte nur und drückte die schmalere Hand, die sich in Seine gelegt hatte, nickte Theon zu. „Ich melde mich dann, wenn wir kommen,“ er sah zu den vier Kleinen, die sie Beide erwartungsvoll ansahen. „Also los, ihr vier, das war auch der Abrückbefehl für euch!“ Zu sechst verließen sie daraufhin das Reservat, traten wieder nach Draußen. „Ich freue mich schon, wenn wir wirklich hier bleiben...“ „Das ist gut zu wissen,“ nickte Charlie, spielte mit dem Portschlüssel und lief noch etwas weiter. Erst außerhalb des Dorfes nickte er schließlich. „Also, dann wollen wir mal.“ Harry lächelte nur, nickte und küsste Charlie. „Also los, “ stimmte er leise zu. Sofort spürte er die Wirkung des Portschlüssels und sah verdattert auf. Wie hatte Charlie ihn denn so schnell... Nein! Das war nicht die Hand seines Mannes! Nein! Entsetzt versuchte Harry, aufzuschreien, nach dem Rotschopf zu greifen, doch es war zu spät. Als er an sich herunter sah, sah er schneeweiße, lange, knochige und mit Schuppen überzogene Finger, die sich eng um seine Taille schlossen. Nein! Nein, nein, nein, nein, nein! „Charlieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee!“ „Aber, aber,“ hauchte die zischelnde Stimme in sein Ohr. Tom grinste innerlich. Es war keine Kunst gewesen, rauszufinden, wohin dieser eklige Rotschopf seinen Mann verschleppt hatte, er war hinterher gereist, hatte in den Schatten gewartet. In den Drachenhort hätte er nicht kommen können, die Membran zu durchschreiten war unmöglich und dann hatte er noch einen Zauber gebraucht, der verhindert hatte, dass die verdammten kleinen Drachen ihn rochen und wohlmöglich Alarm schlagen würden! Nein, nein, ganz sicher nicht. Er würde sich von nichts und niemandem von seinem Ziel abbringen lassen und er würde auch dem Jungen klar machen, dass er das Beste war, was er je bekommen würde. Er würde keine Widerrede oder andere Dinge dulden. Harry war sein! Nur er hatte den Jungen verdient, nur er konnte ihn verstehen! Und er würde es sein, der dessen Kraft zu nutzen verstehen würde! Wozu auf einen Feind setzen, wenn man einen Verbündeten haben konnte? Im Notfall würde etwas Folter, natürlich nichts, das Spuren hinterlassen würde, sicher dafür sorgen, dass Harry sich seiner Meinung bedingungslos anschließen und seine Pläne unterstützen würde. Um die Weasleys würde er sich später kümmern, erst musste er sicher gehen, dass Harry nicht sterben würde, wenn er den Idioten killen würde, sollte es so sein, man wusste ja nie bei diesen Blutritualen heutzutage, würde er den Anderen am Leben erhalten – gerade mal so eben. Der Andere würde sich wünschen, nie Hand an etwas gelegt zu haben, dass er für sich wollte! Mit weit aufgerissenen Augen starrte Harry auf diese geisterhafte Hand, ihm wurde so schlecht, als ihm wieder kam, was in diesem ersten Brief gestanden hatte, den er bekommen hatte und den Einzigen, den er je gelesen hatte. Nein! Er wollte nicht, dass der ihn je anfasste! Niemals! Er musste sich irgendwie... losreißen! Irgendwie! Er wollte zurück zu Charlie! In dessen starke Arme! „Na, na, “ tadelte Tom, strich mit seinen Fingen über das Oberteil seines künftigen Mannes, während er sich vorstellte, wie er diesen nehmen würde. „Wehr ich nicht, du weißt nicht, wo du sonst landen würdest...“ „Das... ist mir egal, du Monster! Lass... lass mich los!“ „Das ist keine Art mit seinem Mann und Herrn zu sprechen,“ tadelte Tom ruhig, nutzte die zweite Hand, um Harry mit einem Schneidezauber zu treffen. Er sah, wie das Blut feuerrot aus dem Schnitt perlte, grinste dabei. Solche Wunden konnte man spurlos wieder entfernen und er liebte den Anblick von Blut nun ein Mal, wobei das des Grünäugigen einen besonderen Ton zu haben schien, sicher schmeckte es auch besser... Harry musste all seine Willenskraft aufbringen, um nicht zu schreien, es tat weh, als der Zauber seine Wange aufschnitt, doch nicht der Schmerz war es, der ihm so zu schaffen machte, sondern die Hand die ihn hielt. Nein! Er wollte das nicht! Ohne ein zweites Mal nachzudenken, schloss er seine Augen, er spürte, wie sein Körper schrumpfte, so sehr, dass er sich aus dem Griff befreien konnte. Dann folgte ein übelkeiterregender Ruck, der ihn aus der Portschlüsselreise riss, für einen Moment wurde alles um ihn herum schwarz... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)