Mass Effect - Der Untergang - Akt I von Cpt_Ratzfatz ================================================================================ Kapitel 7: Der Unsichtbare Feind -------------------------------- Vollkommen perplex stand Shepard da und starrte Rana an. Die junge Asari, er hatte keine Ahnung wie alt sie wirklich war, kam langsam aus dem Container und blieb vor ihm stehen. Ruhig musterte Shepard sie von Kopf bis Fuss. Kaidan und Jack konnten mit der Asari nichts anfangen, geschweige Shepards Blicke nachvollziehen. Nur Grunt kam die Asari, die er noch nie zuvor gesehen hatte, eigenartig bekannt vor. Rana trug einen ganz gewöhnlichen Alltagsanzug – nichts besonders, nichts auffallendes. Eng bei sich hielt sie einen ganz traditionellen, stählernen Aktenkoffer. Sie wirkte müde und entkräftet. „Das kam jetzt unerwartet.“, sagte Shepard und starrte Rana weiterhin an. „Ok, Leute, wir ziehen ab!“, rief Minova. Nachdem eine der Asari einen Brandsatz mit Zeitzünder in den Container mit den Leichen der Eclipse-Söldner gelegt hatte machte sie und ihre Truppe schlagartig einen Abgang. Shiala ging auf Shepard zu, legte ihre Hand auf seine Schulter und sah ihn an. „Vielen Dank, dass Sie gekommen sind, Shepard. Ich werde mich irgendwann später bei ihnen melden, aber jetzt will auch ich Illium so schnell es geht verlassen. Zhu's Hope braucht mich ... und ich will hier nicht länger bleiben. Das mag jetzt so aussehen, als würde ich sie im Stich lassen, vielleicht ist es das auch, aber ich weiß das Sie damit fertig werden.“ Dann verließ sie ebenfalls die Halle. Er sah Rana wieder an. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir beide uns so schnell wiedersehen würden.“ „Ich weiß. Eigentlich hatte ich darauf gehofft Sie nie wieder sehen zu müssen, aber ich bin hier in etwas hinein geraten, wo nur Sie mir wieder raushelfen können.“ „Klingt ja ganz interessant, aber wieso sollte ich das tun? ... Wenn ich sehe was allein schon bis jetzt für ein Chaos entstanden, da frage ich mich ob es nicht doch ein Fehler war Sie gehen zu lassen.“ Rana schluckte. Als die beiden sich zum ersten Mal trafen erforschte Rana für Saren die Indoktrination durch den Reaper Sovereign. Sie schaffte es nur ganz knapp aus der Anlage auf Virmire zu entkommen, bevor sie durch eine Atombombe dem Erdboden gleich gemacht wurde. Erst zwei Jahre später trafen wieder aufeinander. Hier arbeitete Rana für den kroganischen Warlord Okeer und dessen Projekt, was letztendlich zur Schaffung Grunts führte. Auch hier lies Shepard sie wieder ziehen und nun stand sie vor ihm. Rana blickte kurz zum Container mit den Leichen, dann wieder auf ihren Koffer und zuletzt zu Shepard. Dann fielen die Blicke der drei auf den Ausgang des Treppenhauses. Der Rest von Shepards, Jacob, Garrus, Mordin und Legion, hatten ebenfalls ihren weg hier hinunter gefunden und schlossen sich ihm an. „Ich rate mal wild drauf los: Der ganze Ärger, den Sie fabriziert haben hat irgendwas mit dem Koffer da zu tun?“, fragte Shepard. Sein Ton zeigte, dass er mehr als unzufrieden war Rana wiederzusehen, hatte er doch erwartet sie würde besser aufpassen wohin sie geht. Rana nickte nur. „Und was ist da drinnen?“ Rana atmete kurz durch und sah dann auf. „Ein biologischer Kampfstoff.“ Es dauerte einen Moment bis man begriff was Rana ihnen da offenbart hatte. Mordin war der erste, der sich dazu äußerte. „Eine biologische Waffe in einem dicht besiedelten Gebiet. Unverantwortlich!“. „Moment mal! Ist das da ein Einschussloch?!“, fragte Garrus nervös. Rana drehte den Koffer zur Seite und man erkannte, dass da tatsächlich ein Einschussloch in der mittleren oberen Ecke klaffte – ein glatter Druchschuss. „Ja.“, bestätigte sie. „Aber das war schon vorher da, der Inhalt ist intakt.“ Alle gingen mehrere Schritte zurück. „Och bitte! Wenn die Proben beschädigt wären, dann würde ich hier jetzt garantiert nicht stehen.“ „Mit ist irgendwie nicht wohl bei der ganzen Sache.“, meinte Shepard. „Shepard, bitte helfen Sie mir! Ich hab so viel riskiert, nur um sie zu finden, von meinem eigenen Leben ganz zu schweigen.“ „Gut, gut ... sagen Sie mir erstmal wie gefährlich diese Waffe ist.“ „Absolut tödlich! Dieser Kampfstoff kann das Leben von Millionen, ja sogar Milliarden kosten! Das Ding ist ein regelrechter Supervirus!“ „SCHEISSE!“. Shepard musste abwiegen. Sollte er tatsächlich das Risiko eingehen? Andererseits konnte er Rana schlechte mit ihrer Fracht alleine stehen lassen und vielleicht war schon die Tatsache, dass sie vor ihm stand ein Beweis dafür, dass sie sich geändert hatte. Am Ende war es EDI, die seinen Entscheidungsprozess beschleunigte. „Commander Shepard, Eclipse beginnt sein Attentatsteam zu vermissen. Ein kleiner Truppe ist zu ihnen unterwegs. Die Blues Suns vermissen ebenfalls ihre Einheiten. Bislang haben sie keine Überblick über die Situation. Ich kann durch Manipulation ihrer Kommunikationswege eine vorläufige Koordination unterbinden. Empfehle deshalb sofort abzurücken.“ „EDI wird versuchen Falschmeldungen rauszuhauen. Das sollte ihnen genug Zeit und Raum verschaffen um hoffentlich unbemerkt zur Normandy zu kommen, bevor die eine regelrechte Hetzjagd beginnen. Im Moment kümmert sich EDI darum sämtliche Aufzeichnungen des Überwachungssystems zu löschen, gleichzeitig wird das System einen folgenschweren Absturz erleiden. Damit sollten hoffentlich alle unsere Spuren verwischt werden.“, ergänzte Miranda. „Verstanden. Wie viel Zeit bleibt uns?“, fragte Shepard. „Keine Ahnung, hängt davon ab, wie schnell sie alles wieder online bekommen. Besser Sie nehmen sofort die Beine in die Hand.“ „Ok ... Es ist an der Zeit zu verschwinden! Alle zurück auf die Normandy!“ „Und was ist mit ihr?“, fragte Jack nach Shepards lautstarkem Befehl. „Sie kommt natürlich mit.“ Sichtlich erleichtert folgte Rana den anderen. Dabei gingen Legion, Jacob, Grunt und Jack neben ihr her, um sie nach allen Seiten hin abzuschirmen, wobei Mordin das Schlusslicht bildete, um eventuelle Verfolger aufzuspüren und auszuschalten, während Shepard, Garrus und Kaidan vor gingen und den die Gruppe anführten. Über ein zweites Treppenhaus, EDI hatte einen Bauplan gefunden und einen optimalen Fluchtweg ausgearbeitet, der in Shepard Visier hochgeladen wurde, gelangten sie zu mehreren Seitengassen und ein paar Wartungsschächten, worüber sie vollkommen unbemerkt nach oben gelangen. Noch auf ihrem Weg hörten sie die Explosion des Brandsatzes, als sein Zeitzünder ablief. Bereits nach kurzer Zeit kamen sie aus einer dunklen Ecke in den oberen Etagen hervor, der sie in eine große Lounge führte. Shepard wusste bereits wie sie waren. Ein kurzer Blick zur Seite und er sah das Eternity, eine Bar, die von der Asari-Matriachin Aethyta geleitet wurde. Ohne sich hier lange aufzuhalten verließen sie die Lounge und gelangten über einen Gang zurück zu den großen, offen liegenden Handelsplätzen. Zwischen durch begegnete ihnen kein einziger Söldner. EDI leistete hervorragende Arbeit, während sie die Söldner nicht nur in die Irre führte, sondern auch von Shepards Gruppe fernhielt. Stattdessen liefen ihnen jede Menge Soldaten und Polizisten über den Weg, von denen sie aber ignoriert wurden. Die würden in den nächsten Tagen noch genug zu tun haben, um weitere Eskalationen zu verhindern. Ohne Probleme gelangen sie so zum Raumhafen zur bereits mit aufgewärmten Triebwerken wartende Normandy und in unter zehn Minuten schaffte Joker sie von der Planetenoberfläche ins All. Ihr ganzer Abgang lief ausgesprochen unspektakulär, selbst Joker hielt sich peinlichst genau an die Anweisungen der Fluglotsen um selbst das kleinste bisschen eines Verdachts zu vermeiden. Shepard konnte das nur Recht sein. Auf seiner Kabine hat er sich inzwischen von seiner Rüstung befreit und war in seine bequeme Freizeitkleidung geschlüpft. Vor einem Spiegel stehend sah er sich an und dachte nach. Er konnte kaum verstehen wie er so schnell vom Regen in der Traufe landen konnte, geschweige wie schnell er Rana Thanoptis an der Backe hatte, wie ein Baby, das man an einer Türschwelle ausgesetzt hatte. Shepard atmete tief durch, ging zum Aufzug und fuhr runter zum CIC von wo aus er direkt ins Labor ging. Dort standen bereits Rana, Mordin und Miranda versammelt um den Koffer. Rana öffnete ihn erst, als Shepard mit im Raum war. Langsam klappte sie den Deckel und begann mit ihren Ausführungen. „Das ist es. Um das dreht sich alles.“ Im Koffer befanden sich vier kleine Glasbehälter, eingebettet in ein schützendes styroporähnliches Material. Wie viel es im Ernstfall tatsächlich gebracht hätte ist unklar, zumal das Einschussloch genau einen Zentimeter neben einer der Proben lag. Vorsichtig nahm Mordin eines der Behältnisse heraus und betrachtete die darin befindliche farblose, wässrig anmutende Flüssigkeit. „Diese vier Proben sind alle. Alle die im Labor eingelagert waren, in dem ich gearbeitete habe. Wahrscheinlich haben sie es deshalb so schnell gemerkt. Alle Proben waren weg, genau wie ich. Im Nachhinein betrachtet war das nicht sehr intelligent, aber ich konnte nicht zulassen das denen da auch nur eine einzige Zelle übrig bleibt.“ Mordin betrachtete das kleine Gefäß genauer. Schloss man seine Hand konnte man es komplett verdecken. Es verfügte über einen Sicherheitsverschluss, denn man nur mit eine bestimmte Handhabung öffnen konnte. Dadurch ging man sicher das solche Behälter nicht versehentlich geöffnet wurden. „Die Behälter sind aus einem extrem gehärtetem Panzerglas. Irgendein spezielles Hightech-Material, angeblich das beste was es zu kaufen gibt. Es heißt man könnte darauf treten, ohne das auch nur ein einziger Kratzer entstehen würde. Ausprobiert habe ich es selbstverständlich nie.“ In dem Moment drehte sich Mordin zur Seite und lies den Behälter fallen. Mit einem Klirren schlug es auf dem Boden auf und blieb dort liegen. Wie starr vor Schreck starrten alle anderen auf den Boden. Daraufhin ertönte ein Krachen, wonach sich ebenfalls alle umdrehten. Shepard war bewusstlos zusammengebrochen. „Das kam unerwartet.“, sagte die völlig verstörte Miranda. Man half Shepard auf, setzte ihn auf einen Stuhl und Mordin gab ihm ein passendes Mittel um ihn schnellstmöglich wieder auf zu wecken. Der ganze Stress der letzten Tage war defintiv zu viel für Shepard gewesen und Mordins kleiner „Test“ hatte ihm ganz klar den Rest gegeben. Bereits nach ein paar Minuten war Shepard wieder wach. Etwas benommen, aber wach. Den Ärger, den Miranda Mordin in der Zwischenzeit gemacht hatte, hatte er natürlich nicht mitbekommen. „Alles in Ordnung, Shepard?“, fragte Miranda. „Ging mir schon mal besser.“, sagte er leise. „Kommt nicht wieder vor.“, gab Mordin von sich, woraufhin Shepard kurz nickte. „Wir sollten Sie auf Ihre Kabine bringen ...“ „Nein!“, widersprach er. „Ich will jetzt wissen mit was wir es hier zu tun haben.“ „Also ... wollen wir weitermachen?“, fragte Rana. „Ich bitte darum.“ „Gut ... ähm ... wo waren wir stehen geblieben?“ „Mir egal ... sag mir einfach um was für eine Art von biologischer Waffe es sich hier handelt.“ Mordin nahm eines der Behältnisse und legte es in eine Maschine. Das Gerät wurde versiegelt und begann automatisch die Probe zu öffnen und Teile des Inhalts zu entnehmen. „Es ist ein über Luft und Flüssigkeit übertragbarer Killervirus, dessen einzige Aufgabe darin besteht möglichst großen Schaden anzurichten, aber er ist in seiner gesamten Gegebenheit ausgesprochen eigenartig. Während normale Viren versuchen Zellen zu infizieren und sich dabei zu vermehren, verhält sich dieser Virus genau andersherum. Er zerstört jede Zelle die er antrifft, ausnahmslos.“ „Unwahrscheinlich.“, meinte Mordin. „Das dachten man anfangs auch, bis wir eines besseren belehrt wurde. Das Problem ist aber der Aufbau des Virus selbst, da er augenscheinlich von den Menschen stammen muss.“ „Das Ding ist von uns?“, fragte Miranda entrüstet. „Das zu erklären ist etwas schwierig ... wartet mal kurz.“ Mordin und Rana werkelten kurz an der Maschine herum und nur Momente später wurde auf dem Bildschirm eines Computers ein vorläufiges Ergebnis über den zu untersuchenden Virus angezeigt. Neben etlichen unverständlichen, wissenschaftlichen Texten waren auch einige Bilder vorhanden. Darunter auch eine Grafik die schon etwas mehr Aufschluss geben konnte. „Höchst eigenartig.“, meinte Mordin. Der Bildschirm zeigte zwei ineinander verzwirbelte Bahnen an – eine Doppelhelix. „Ja.“, bestätigte Rana. „Das ist der genetische Aufbau des Virus.“ Shepard und Miranda konnten damit nicht viel anfangen. DNA wurde eh immer als Doppelhelix angezeigt. Interessant waren dabei nur die einzelnen Bausteine. „Wir haben ihm den Namen Reaper-Virus gegeben.“ Shepard sah Miranda kurz an. Tolle Namenswahl. Etwas besseres hattet ihr nicht auf Lager?“, fragte er. „Nein, alle anderen Namen waren einfach zu lang und wir hielten den für ausgesprochen passend.“ Shepard konnte nur den Kopf schütteln. „Ich sagte ja das der Virus von den Menschen zu stammen scheint. Damit wollte ich sagen, dass der Reaper-Virus die menschlichen DNA als Grundlage hat. Nach allem was wir kennen scheint der Virus auf den Leukozyten zu basieren.“ „Und was sind Leukozyten?“, fragte Shepard. „Menschliches Immunsystem, anderer Begriff: weiße Blutkörperchen. Habe dennoch Zweifel an Ihren Ausführungen.“, kam von Mordin die Anwort. „Ich weiß das klingt unglaubwürdig, aber so ging es mir auch als ich zum ersten Mal davon hörte. Irgendwer hat mithilfe fortgeschrittener Gentechnik aus den schützenden Leukozyten einen absolut tödlichen Virus gemacht. Shepard sah zu Miranda. „Hat Cerberus nebenbei noch irgendein Biowaffenprogramm am laufen?“ Miranda schwieg. „EDI?“ „Zum aktuellen Zeitpunkt besitzt Cerberus kein Programm das die Entwicklung von biologischen Waffen auf dieser Grundlage vorsieht. Es liegen keine Informationen über angefangene, abgebrochene, gescheiterte, zukünftige, oder erfolgreiche Programme vor.“ „Putzig ... Mordin, habt ihr vielleicht damit etwas zu tun. Der Salarianer wirkte entrüstet, auch wenn die Frage angesichts der Genophage mehr als berechtigt war. „Auf keinen Fall!“ Shepard zögerte einen Moment bis sich der letzte noch halbwegs zutreffende Gedanke immer stärker zu Wort meldete. „So ein Scheiß. Sagt mir jetzt bitte nicht das da nur noch die Allianz als letzte Möglichkeit übrig bleibt.“ „Das würde ich persönlich ausschließen.“, meinte Rana. „Sehen Sie, der Virus ist dermaßen aggressiv, er greift sogar menschliche Zellen an. Ich gehe nicht davon aus das sich Menschen direkt an einem derartigen Projekt beteiligen würden, dass das Potential besitzt gegen sie selbst eingesetzt zu werden.“ „Wer kommt dann aber noch als Erfinder in Frage? Die Kollektoren? Irgendein Überbleibsel von Ihnen?“, fragte Miranda. „Technisch möglich, aber unwahrscheinlich. Waren für bereit massenhafte Verschleppung, nicht massenhafte Ausrottung.“ „Ok, ok, ok. Ihr könnt meinetwegen alleine weiter spekulieren, aber wenn ich mir noch mehr von diesen Killer-Todes-Super-was-weiß-ich-was-Virus anhören muss,dann brech ich garantiert gleich noch mal zusammen, deshalb werde mich jetzt doch hinlegen und etwas ausruhen. Währenddessen könnt ihr sonst was mit dem Virus machen ... Macht ein paar Tests und sammelt irgendwelche Ergebnisse, damit ich etwas habe was ich dem Rat präsentieren kann ... Miranda. Kaidan arbeitet bestimmt auch schon an seinem Bericht. Den soll er solange zurück halten, bis wir hier entsprechende Ergebnisse haben.“, sagte Shepard und versuchte auf sehr wackeligen Beinen langsam aufzustehen. Miranda musste ihn abstützen. „Ich hau mich jetzt für ein paar Stunden aufs Ohr. Weckt mich sobald ihr fertig seid. Man sieht sich.“ Leicht torkelnd verschwand Shepard mit Mirandas Hilfe aus dem Labor und verzog sich in seine Kabine, wo er sich sofort ins Bett fallen lies. In der Zwischenzeit sahen sich Mordin und Rana den Virus genauer an und führten etliche Tests durch. Ranas Wissen über den Virus beschleunigte die Arbeit ungemein. Bereits nach kurzer Zeit wurde Shepard von Miranda geweckt. „Wie lange habe ich geschlafen?“, stöhnte er müde. „Eine knappe Stunde.“ „Och nö. Weck mich morgen wieder.“, war seine Antwort und er zog sich die Decke über den Kopf. „Gerne, aber Sie sollten sofort ins Labor kommen. Mordin dreht am Rad und läuft die ganze Zeit nur im Kreis.“ „Verdammt.“, murmelte Shepard und schwang sich aus dem Bett. „Sollte ich nochmal zusammenbrechen, dann ist es aus. Dann habe ich keine Lust mehr. Dann kann sich die Galaxie einen neuen Helden suchen.“ Sofort fuhr Shepard runter ins Labor und fand dort tatsächlich Mordin vor, der nur im Kreis herum lief und und unverständliches Zeug von sich gab, während Rana an einem Tisch daneben saß und hilflos zusah. Ruhig setzte sich Shepard auf einen Stuhl, schaute Mordin einen Moment zu und meinte dann: „Ernsthaft, eine Laufrad wäre für ihn ideal. Wie lange geht das schon so, ich meine seit wie lange läuft er so im Kreis herum.“ „Seit fünf, sechs Minuten. Da ich nicht wusste was ich tun sollte habe ich sie rufen lassen.“ „Und weshalb läuft er so im Kreis.“ Rana zuckte nur mit den Schultern. „Vielleicht ist er ja so schockiert von den Ergebnissen.“, mutmaßte sie. „Mh ... Mordin!“ „Shepard.“, war die sofortige Antwort des Salarianers, der für einen längeren Zeitrum einfach alles um sich herum vergessen hatte. „Das ging ja schnell.“ witzelte Miranda. „Ich habe gehört sie haben mir was zu berichten?“ „Nichts gutes, Shepard. Tests abgeschlossen, Ergebnisse sind beunruhigend. Schlimmer als erwartet.“ „Bitte nicht.“, sagte Shepard zwischen drinnen leise. „Reaper-Virus hat menschliche DNA als Grundlage, Leukozyten sind der Ursprung, massive gentechnische Modifikationen zur Steigerung der Aggressivität und Funktion, eigentlich unmöglich, und trotzdem vorhanden. Virus verfolgt nur eine Aufgabe – Vernichtung. Angriffe richten sich gegen Zellen aller Art. Bakterien, andere Viren, Blutkörperchen, alle organischen Stoffe im Körper. Kampf bis zum endgültigen Tod beider – bedingslos, kompromislos.“ Jetzt hatte Shepard Blut geleckt. Jetzt wollte er unbedingt mehr über das wissen, was sie sich da an Bord geholt hatten. „Wie arbeitet der Virus genau?“ „Simpel und brutal, aber völlig untypisch. Kein umschließen, oder einschließen der Opferzelle. Augenscheinlich Vermehrungsakt durch Kontakt und Übertragung eigener DNA. Statt Übernahme betroffener Zelle, Zersetztung und Zerstörung der Zelle. Fragen der Vermehrung noch ungeklärt.“ „Was die Vermehrung angeht, da sind wir auch nicht sonderlich schlau draus geworden. Wir haben ein einziges Mal gesehen wie eine der Testzellen in eine Reaper-Zelle umgewandelt wurde und seine Arbeit fortsetzte, während eine andere umgewandelte Zelle sofort angegriffen und erledigt wurde. Ein Muster wurde darin noch nicht entdecken.“, ergänzte Rana. „Haben Präsentation vorbereitet, Reaper-Virus im Einsatz, interessiert?“ „Natürlich!“, sagten Shepard und Miranda zusammen. Mordin schaltete das Licht im Labor aus und aktivierte einen Projektor, der ein dreidimensionales Bild in der Mitte des Raumes erzeugte, das er mit seinem Omnitool steuerte. Das Bild zeigte, soviel verstand Shepard von Biologie, die leukozytenähnlichen Zellen, welche einfach nur ziellos herumeierten. Hier endete auch sein Biologieverständnis. „Start der ersten Präsentation: Reaper-Virus vor Testbeginn. Ruhig, unscheinbar, jederzeit bereit loszuschlagen. Hinzugabe der ersten Testobjekte, eine einfache Kultur aus Influenzaviren ... einfacher Grippevirus.“ In die Aufnahme schob sich ein gewaltiges Rohr, die Spitze einer kleinen Nadel. Mithilfe dieser Spritze wurden die Grippeviren der Probe hinzugefügt und reihten sich zu den Reaper-Zellen, die anfangs untätig blieben. Für Shepard sahen die Zellen des Grippevirus nur wie kleine Beeren mit Stacheln aus, während die Reaper-Viren ihn an mit Streuseln besetzte Pralinen erinnerten. Das er dabei grad Hunger auf ein Müsli mit Himbeeren bekam war ein lustiger Nebeneffekt. Das ihm dieser Appetit gleich wieder vergehen würde wusste er zu dem Zeitpunkt natürlich nicht. Die Grippeviren dümpelten für einen Moment regungslos neben den Reaper-Viren her und begannen sich nur langsam anzunähern. Sie sahen potentielle Ziele zur Infektion und Vermehrung. Shepard fiel dabei auf das die Blicke von Mordin und Rana strenger wurden und konzentrierte sich ebenfalls auf die beiden am nächsten zueinander liegenden Viren. Diese kamen sich immer näher und nach ein paar Sekunden berührten sie sich mit Ihren Fühlern, Rüsseln, oder Stacheln. Shepard wusste einfach nicht wie er diese kleinen Dinger an der Oberfläche der Viren beschreiben sollte. Beide Zellen zuckten nur ein einziges Mal und dann begann die Zelle des Grippevirus langsam zu zerfallen und aufzulösen, während die Reaper-Viren sich in Bewegung setzten und geradezu selbstständig nach weiteren Opfern suchten. Regungslos betrachtete Shepard den von statten gehende Kampf auf mikroskopischen Niveau, der sich ganz klar als Massaker definieren lies. Während er selbst darin nur irgendwelche kämpfenden Lebensmittel sah, sein Hunger hatte sich trotzdem längst verflüchtigt, war es für Wissenschaftler wieMordin und Rana allerdings der reinste Hardcore-Horror-Splatter-Film. Die Reaper-Viren erledigten ihre Aufgabe erschreckend meisterhaft. Nach nur ein paar Sekunden waren alle Grippeviren restlos vernichtet, während von den Reaper-Viren keine einzige Zelle verloren ging. „Gleicher Verlauf bei allen anderen Testdurchgängen.“, begann Mordin wieder und schaltete die Aufnahmen durch. „Tests mit allen was zur Verfügung stand. Turianische Zellen, die von Asari, meine eigenen, Varianten des Kollektor-Virus und der Genophage, kroganische Zellen, verschiedene Gewebezellen, verschiedene Krankheitserreger, einer tödlicher, als der andere, sogar menschliche Zellen. Alle Testproben vernichtet. Rückstandslos.“ „Äh, Moment ... dieser Reaper-Virus, der ja aus menschlicher DNA gemacht sein soll geht tatsächlich auch gegen menschliche Zellen vor? Dann wäre das der Beweis, dass er unmöglich ein Produkt von den Menschen sein, geschweige von Cerberus. Wir würden niemals etwas derartiges entwickeln, das sogar unsere eigene Art bedrohen könnte!“, sagte Miranda verteidigend. „Stimme überein. Menschliche DNA sehr wahrscheinlich aufgrund hoher genetischer Vielfältigkeit und Anpassungsfähigkeit ausgewählt. Menschen nicht zwangsläufig Urheber des Virus. Dennoch weitere Forschung dringend nötig um Reaper-Virus zu verstehen und Gegenmaßnahmen zu entwickeln.“ Mordin sah kurz zu Rana, die daraufhin nickte. „In dem Labor in dem ich gearbeitet hatte gab es Aufzeichnungen über die Tests an lebenden Objekten durchgeführt, um einen Eindruck davon zu bekommen wie ... effizient ... der Virus tatsächlich ist. Abhängig davon wie der Virus aufgenommen wird unterscheiden sich die weiteren Folgen. Einer erblindete zuerst, als die Sehnerven zerstört wurden, einer verblutete innerlich, nachdem ihm der Virus direkt in den Blutkreislauf gespritzt wurde, ein anderer erlitt einen Hirntot. Es gab nur einen der den Virus überlebte, aber es wird erwähnt, dass er sich aufgrund von massiven inneren Schäden und Schmerzen, die nicht mal mit den besten Mittel gelindert werden konnten kurz darauf das Leben nahm.“ „Daran haben Sie gearbeitet?!“, wurde Shepard laut. Er spielte mit dem Gedanken eine Waffe zu holen und die Sache hier und jetzt zu beenden. „Ich habe nie daran gearbeitet. Ich habe nur die Aufnahmen von den Opfern gesehen, die man als Testobjekte missbraucht hatte und gerade deshalb fasste ich den Entschluss zu türmen. Ich wollte einen Neuanfang machen und nicht schon wieder in irgendetwas ... Falsches hineingezogen werden. Nur das Problem war halt ... als ich von dem Virus erfuhr, musste ich mich entscheiden mitzuarbeiten, oder es sein zu lassen. Leider sind diejenigen, die die Mitarbeit verweigerten ausgesprochen schnell dahingeschieden.“ „Da hatten Sie sich ja einen tollen Arbeitsplatz ausgesucht. Einfach mal so 'nen Supervirus zu entwickeln.“ „Ich weiß, ich weiß. Im Nachhinein ist mir bei vielen Kollegen und gerade bei der Führung eine starke ... moralische Flexibilität aufgefallen. Die haben mit geradezu jedem zusammengearbeitet der ihnen ausreichend Geld bezahlte. Hauptkunden waren zumeist Söldner und irgendwelche Völker aus den Terminus-Systemen.“ „Wenn das so ist: In wessen Auftrag wurde der Reaper-Virus entwickelt?“ „Nach allem was ich weiß Eclipse.“ „Das ist nicht gut. Wenn sich Söldner mit derartigen biologischen Waffen eindecken, dann könnte das sehr bald zu einem ernstzunehmenden Bedrohung werden.“, merkte Miranda an. „Daran habe ich eben auch gedacht.“, erwiderte Shepard „Darüber muss ich den Rat informieren ... Mordin, mit Ihren eigenen Worten, aber ohne das ganze Wissenschaftszeug. Wie gefährlich ist der Virus?“ „Habe bisher mit vielen biologischen Waffen zu tun, alle harmlos im Vergleich zu Reaper-Virus ... Shepard, ich kenne nichts tödlicheres, ganze Galaxie kennt nichts tödlicheres. Virus könnte nur erste Stufe einer noch gefährlicheren Waffen sein. Entwicklung und drohende Verbreitung muss aufgehalten werden. Um jeden Preis. Rat darf nicht weghören.“ „Ok, dass reibe ich denen genau so unter die Nase ... Rana, das Sie ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben, um uns vor dieser Gefahr zu warnen bewundere ich. Trotzdem will ich nachher noch mal kurz mit Ihnen reden. Könnten Sie dafür in meiner Kabine warten?“ Rana nickte. „Gut, Miranda, holen sie Kaidan. Sagen Sie ihm er soll seinen Bericht abschicken und sich dann sofort beim Konferenzraum bei mir melden.“ „Verstanden, Commander.“ „Mordin, stellen Sie mit EDI schnellstmöglich eine Zusammenfassung der Testergebnisse her, die wir dann dem Rat präsentieren können. Die werden nach Kaidans Bericht garantiert Blut sehen wollen und das sollte sie hoffentlich auf den Boden der Tatsachen zurück bringen.“ „Ja.“ Daraufhin verließ Shepard das Labor durch die Seitentür und wartete vor der Tür des direkt daneben liegenden Konferenzraums. Dort dachte er über die vielen Erkenntnisse nach die er in so kurzer Zeit gesammelt hatte. Wutentbrannt holte er aus und schlug mit der Faust gegen die Wand, sodass in ihr eine große Delle zurück blieb. Er könnte kotzen. Statt durch die Galaxie zu reisen und Unterstützung für den bevorstehenden Kampf gegen die Reaper zu sammeln durfte er sich jetzt mit durchgenknallten Söldnern, einer tödlichen biologischen Waffe und wieder mit den dickköpfigen Politikern herum schlagen. Doch er sah darin eine Chance. Bereits nach nur ein paar Minuten erschien Kaidan bei ihm. Er wirkte blass. „Sie sehen gar nicht gut aus. Alles ok bei Ihnen?“, fragte Shepard. „Hab gekotzt.“, war Kaidans einfache Antwort. „Etwas als sie den Bericht absendeten?“ „Nein, davor, als ich erfuhr, dass ich es machen soll.“ „Mh ... zum Ausgleich, ich bin vorhin zusammengebrochen.“ „Hört sich nicht gut.“ „Nur halb so schlimm. Erschöpfung, kombiniert mit einem bösen Streich von Mordin.“ „Mordin? Der Salarianer? Der kam mir immer so harmlos vor.“ „Vorsicht. Mordin ist nicht nur ein hervorragender Forscher, sondern auch ein ehemaliger STG-Agent. Unterschätzen sie ihn niemals.“ „Hui.“, machte Kaidan. „Und was hat er über unsere Fracht herausgefunden, diese Biowaffe?“ „Er hat ein bisschen herum getestet. Das Ergebnis, kurz gesagt, es ist absolut tödlich. Das Ding könnte die ganze Galaxie auslöschen, wenn es in die falschen Hände gerät.“ „Meine Güte ... davon muss der Rat erfahren.“ „Genau deshalb habe ich sie gerufen. Ich habe für die einen ordentlichen Satz Beweise zusammengestellt. Dieses Mal werden sie auf mich hören müssen.“ „Gut, hoffentlich werden sie das.“ „Eingehende Verbindung, Commander Shepard. Es ist der Citadel-Rat.“, meldete EDI. „Pünktlich wie ein Uhrwerk. Stürzen wir uns ins Gemetzel.“, meinte Shepard und zusammen betraten sie den ÜLG-Kommunikationsraum, der inzwischen zum Konferenzraum umfunktioniert wurde.“ Der Tisch versank in der Mitte des abgedunkelten Raumes im Boden und an seiner Stelle erschien die holographische Projektion der vier Ratsmitglieder. „Captain Alenko, wir haben soeben Ihren Bericht empfangen. Entspricht dieser der Wahrheit? Ist ihr Team an dem Massaker auf Illium beteiligt gewesen?“, fragte ihn Tevos ruhig. Shepard konnte sich ein Lachen nur mit Mühe verkneifen. Sofort bezeichnete man den Vorfall schon als Massaker. Und die Opfer waren bestimmt die ganzen, armen Söldner, die keiner Fliege was zu Leide tun konnten. Natürlich kam es zu Kollateralschäden, allerdings wusste er nicht wie hoch die Opferzahlen unter der Zivilbevölkerung waren. „Ja, Ratsherr, der Bericht entspricht der Wahrheit, aber ich verwehre mich der Bezeichnung als Massaker.“, gab Kaidan trocken zurück. Entsprechend geschockt wirkte die Asari, als sie das hörte. „Sind Sie noch zu retten? Wir haben Sie an Shepards Seite gesetzt, damit sie solche Gewalttaten in Zukunft verhindern und jetzt begehen sie die zusammen!“, fluchte der turianische Ratsherr Sparatus wütend. „Wenn ich darauf hinweisen darf ...“, begann Kaidan. „NEIN, DÜRFEN SIE NICHT!!! Sie sollten Shepards Kreuzug der Zerstörung Einhalt gebieten und nicht in einem Krisengebiet weiter anheizen!“, fiel Sparatus ihm ins Wort. Shepard konnte da nur den Kopf schütteln. „Commander, bitte etwas mehr Ernsthaftigkeit. Diese Sache ist für uns alle schwierig genug.“, ermahnte Anderson. Shepard wirkte überrascht. Nicht wegen Anderson, sondern weil er dachte er würde abseits der Aufnahme stehen. „Sie dürfen nicht vergessen, dass wir Ihnen eine zweite Chance gaben, wenn auch mit Auflagen und dieses Vertrauen haben Sie enttäuscht.“, sagte der Salarianer. „Enttäuscht?! Pah! Sie sollten sich mal selbst hören. Suchen nach den Schuldigen auf Illium selbst. Wir waren es nicht, die in einem dicht bevölkertem Areal schwere Waffen, wie Mechs, oder Jäger eingesetzt haben. Wir haben uns nur selbst verteidigt. Sie kommen mir vor, als hätten sie Captain Alenkos Bericht nicht mal richtig durchgelesen.“, fauchte Shepard zurück. „Natürlich haben wir das. Uns ist sehr wohl die Beteiligung einer Gruppierung von Söldner bewusst, doch Captain Alenkos Bericht ist dabei unsere einzigste Quelle, da das Überwachungssystem in Nos Astra zu dem Zeitpunkt außer Betrieb war. Und unter Berücksichtigung der hohen Opferzahlen ...“, erklärte Tevos. „Wie viele Opfer gab es überhaupt?“, fragte Shepard Er hatte sich nicht wirklich damit befasst, aber selbst im schlimmsten Fall tippte er auf 30 bis 40 Tote herum. „115 Tote. Viele Schwerverletzte. Und das nur nach ersten Meldungen. Die Zahl wird in den nächsten Tagen bestimmt noch nach oben korrigiert.“ Shepards Augen weiteten sich. Damit hatte er nicht gerechnet. Tatsächlich war seine erste Schätzung ausgesprochen präzise, nur leider war ihm dabei einen einzigen Faktor unbekannt geblieben – die Mantis. Als der Jäger in die Tiefe stürzte und traf er genau eine Haltestelle an dem viele Pendler dicht gedrängt auf die öffentlichen Nahverkehrsmittel warteten. Gerade die Explosion der Reste an mitgeführter Munition und Waffen ließen die Opferzahlen massiv nach oben gehen. Für Shepard war ganz klar, das er die Gemüter beruhigen musste. Zum Glück hatte er noch ein Ass im Ärmel. „Ich muss zugeben, dass ich nicht mit diesem Ausmaß gerechnet habe, aber verantwortlich sind wir dafür nicht. Vor Ort versuchten wir alles um einer Eskalation aus dem Weg zu gehen und genau dieses Szenario zu verhindern und daran sind wir gescheitert. Ebenso muss ich auf den Erfolg des Einsatzes hinweisen, da es uns gelang eine Wissenschaftlerin mit sensiblen Informationen aus dem Gebiet zu evakuieren, welche den tatsächlichen Ursprung für diese ganze Gewalt darstellt.“ „Das wäre der nächste Punkt über den wir sprechen müssen. Captain Alenkos Bericht lässt den genauen Grund für Ihre Reise nach Illium offen.“, erklärte Anderson. Kaidan wirkte schockiert, hatte er doch einen lückenlosen Bericht verfasst. Die Schuld musste man hier bei EDI suchen. Die Schiffs-KI hatte während der Übertragung diese Informationen bewusst ausgelassen. Mordin hatte EDI darum gebeten, damit Shepard eine bessere Bühne hatte. „Den Datensatz übertragen.“, befahl Shepard. „Ratsherren, ich weiß so manch einer von ihnen kann mich nicht leiden, aber ich versichere ihnen das das nicht auf Gegenseitigkeit beruht. In den letzten Jahren, während ich meinen Kreuzzug der Zerstörung durch die Galaxie führte ...“, man hörte ganz klar den zynischen Unterton heraus, der sich an Sparatus richtete, dann wurde seine Stimme ernsthafter, „habe ich viele Kontakte geknüpft. Einer dieser Kontakte hatte sich bei mir gemeldet und bat schnellstmöglichst um ein Treffen auf Illium. Dieser Kontakt, eine Asari-Wissenschaftlerin, offenbarte uns unter Einsatz ihres eigenen Lebens Erschreckendes. Nach unseren bisherigen Erkenntnissen versuchen Söldner in den Besitz einer biologischen Massenvernichtungswaffe zu kommen, oder sind bereits im Besitz eines waffenfähigem Virus. Womöglich war das von Ihnen erwähnte Massaker sogar ein Versuch der Söldner einen Mord an der Wissenschaftlerin zu vertuschen, der nur durch unsere Anwesenheit scheiterte.“ „Haben Sie dafür irgendwelche Beweise?“, fragte Sparatus misstrauisch. „Natürlich. Inzwischen sollten sie einen entsprechenden Datensatz erhalten haben. Er enthält zwar keine Beweise für meinen Bericht über die Vorkommnisse auf Illium, dafür aber wichtige Informationen über die Eigenschaften und Fähigkeiten der Biowaffe selbst. Alleine schon die bestätigte Existenz des Virus untermauert meine Sicht der Ereignisse sehr.“ Shepard vernahm ein leises Piepen, das von der Projektion kam. Die Ratsmitglieder hatten seine Nachricht erhalten, öffneten über kleine Armaturen vor ihnen den Anhang und betrachteten den Inhalt. „Die Normandy verfügt über die erforderliche Ausrüstung und das notwendige Personal um den Virus zu untersuchen. Vor ihnen liegen die ersten Erkenntnisse unseres Top-Forschers und der Wissenschaftlerin, die wir gerettet haben. Um es mit ihren Worten sagen: Es ist der mit Abstand gefährlichste Virus den die Galaxie kennt. Es gibt nichts vergleichbares.“ Die Ratsmitglieder hörten Shepard nur beiläufig zu, die Schlagwörter nahmen sie trotzdem wahr. Anhand ihrer Gesichtsausdrücke konnte Shepard erkennen, das sie zunehmend schockiert waren. Sie brauchten ganz klar noch einen Moment um das ganze Ausmaß, sowie das gefährdende Potential zu erkennen. „Sind all diese Daten ... zutreffend?“, fragte Tevos. „Es sind nur vorläufige Ergebnisse, aber ja, sie sind zutreffend.“, bestätigte Shepard. „Und an dieses Zeug versuchen Söldner zu kommen?“, fragte Anderson. „Wir vermuten Eclipse dahinter, nur im Moment fehlen uns dafür die Beweise. Allerdings besteht durchaus die Gefahr, das sich der Virus bereits in den Händen jener Söldner befindet, oder noch schlimmer, in die Hände von irgendwelchen Terroristen, Piraten, oder Warlords gelangen könnte.“ „Die Beweislast ist in jeder Hinsicht erdrückend, ja sogar über jeden Zweifel erhaben. Die Gefahr die davon ausgeht ist unermesslich und ich kann mir nicht vorstellen welche Konsequenzen uns erwarten, wenn dieses Virus in Umlauf kommt.“, sagte Sparatus mit bedrückter Stimme. Nur mit dem was jetzt vom turianischen Ratsherr kam hatte Shepard nicht gerechnet – überhaupt nicht. „Commander Shepard ... Ich muss mich bei Ihnen in aller Form entschuldigen. Ich war ... voreingenommen ... gerade Ihnen gegenüber ... und das tut mir aufrichtig leid. Der Rat, wir alle, werden sie in jeder Hinsicht nach Kräften unterstützen.“ Natürlich könnte Shepard jetzt darauf herumreiten, doch das war einfach nicht sein Stil, obwohl im der Rat und ganz besonders Sparatus manchmal ganz schön auf die Nerven gingen. „Ratsherr, für Ihre Ehrlichkeit bin ich Ihnen sehr dankbar. Ich weiß das zu schätzen ... in dieser Situation muss ich sie um einen Gefallen bitten.“ „Alles was Sie wollen.“ Sparatus merkte plötzlich das er ganz schön in der Zwickmühle saß, sollte Shepard jetzt nach der Wiederherstellung seines Spectres-Status fragen. Das merkte auch der Rest des Rates und es war auch Shepards erster Gedanke, wäre sein ursprüngliches Anliegen nicht etwas anderes gewesen. „Ich möchte das sie uns diese Biowaffe abnehmen und ihre Untersuchung fortsetzen. Trotz der vorhandenen Mittel halte ich ein Kriegsschiff nicht für den geeigneten Ort zur Aufbewahrung eines Objektes mit diesem Gefahrenpotential.“ Die Ratsmitglieder wirkten erleichtert. Shepard hatte eh nicht vor dauerhaft an der kurzen Leine gehalten zu werden. Inzwischen sah er in diesem Problem die ideale Möglichkeit zurück zu den Spectres zu können. Vielleicht würden sie seinen Status wieder reaktivieren, sobald er diesen Fall erfolgreich abschließt – zumindest hoffte er das. Ein kleines bisschen Flunkern half dabei sehr. Nicht das er es befürworten würde, aber hatte er eine andere Wahl? „Selbstverständlich, Commander. Die Salarianische Union ist sofort bereit ein Stealth-Schiff mitsamt einer kompletten STG-Einsatzgruppe zu entsenden, um den sicheren Transport zu gewährleisten. Wir werden ein Expertenteam aus den besten Genforschern aus allen Mitgliedsvölkern zusammen stellen lassen, um uns damit zu befassen.“, erklärte der Salarianer. Shepard war beeindruckt wie schnell das ging. Tatsächlich hatte Mordin seine Finger mit im Spiel. Mit diversen Codezusätzen, wie sie bei Spectres und STG-Einheiten üblich sind, könnte er die Beweise entsprechend klassifizieren und somit auch für den Rat glaubhafter machen. „Hervorragend. Ich werde Ihnen schon bald Ort und Zeit für die Übergabe nennen.“ „Wie werden Sie jetzt weiter verfahren, Shepard?“, fragte Anderson. „Mein Vorschlag wäre es diesem Fall weiter nachzugehen und den Ursprung des Virus, sowie die Hintermänner ausfindig zu machen. Deshalb sollten wir bei dem Labor anfangen, aus dem der Virus stammt.“ Mit Nicken signalisierte der Rat Zustimmung. „Wir danken Ihnen für Ihre Ausführungen, Commander Shepard. Captain Alenko, an Sie haben wir weitere Fragen.“, sagte Tevos. „Wenn ich jetzt nicht mehr gebraucht werde, bitte ich um die Erlaubnis wegtreten zu dürfe, Sir.“, richtete sich Shepard ganz förmlich an Kaidan. „Erlaubnis erteilt.“ „Zu Befehl.“, sagte Shepard, die beiden salutierten und er verließ den Konferenzraum. Sofort stieg er in den Fahrstuhl und fuhr hoch in seine Kabine, wo Rana bereits auf ihn wartete. Warum er sie ausgerechnet nach oben geschickte hatte wußte er selbst nicht mehr. Er hätte sie genauso gut auf dem Observationsdeck, in Samaras altem Raum, einquartieren können. Rana stand vor dem Aquarium und betrachtete die Fische darin, bis Shepard den Raum betrat. „Was hat der Rat gesagt?“, fragte sie neugierig. „Wir haben jede Unterstützung die wir brauchen ... allerdings waren sie anfangs skeptisch und ohne Beweise hätten sie mich garantiert zum Abschuss freigegeben.“, sagte Shepard, während er sich in den Stuhl vor seinen Schreibtisch setzte. Rana wirkte erleichtert und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. „Eine Sache müssen Sie mir erklären. Wie schaffen Sie es nur in solch schlechter Gesellschaft zu landen. Ich meine, zuerst Saren, danach Okeer und jetzt ... was sind das für Kerle? Bioterroristen?“ „Keine Ahnung ... scheinbar bin ich mit dem Pech auf die Welt gekommen ... nach Okeer wollte ich was wohltätiges machen, etwas was anderen hilft, also hatte ich ... wie soll ich es sagen ... meine Fähigkeiten öffentlich angeboten und bekam auch gleich über einen Vermittler ein Angebot für ein Labor zur Erforschung von Impfstoffen. Ich hätte von Anfang an schon misstrauisch werden sollen, als ich merkte, dass das Labor eine Raumstation in den Terminus-Systemen ist.“ „Impfstoffe ... für die braucht man ja erst die Krankheit ... lassen Sie mich raten, diese Impfstoffe wurden garantiert mithilfe von irgendwelchen hochgefährlichen Killerviren entwickelt, die ihr auch vor Ort hergestellt habt.“ „Tatsächlich lief es so ab, wie ich allerdings erst nach einiger Zeit bemerkte. Und irgendwann kam ich auf die Idee abzuhauen.“ „Ich gehe nicht davon aus, das man da so einfach kündigen kann.“, spekulierte Shepard leicht zynisch. „Stimmt ... es gab eine Reihe höchst eigenartiger Selbstmorde mit ebenso eigenartigen Todesumständen.“ „Äh ... Selbstmorde? Ernsthaft?“ „Was würden Sie dazu sagen, wenn Sie erfahren, dass Ihr Arbeitskollege sich selbst mehrfach in den Rücken gestochen hat und sich dann vom Atrium gestürzt hat?“, fragte Rana wütend. „Das habe ich schon verstanden. Tut mir leid, wenn ich etwas unsensibel rüber kam.“, entschuldigte sich Shepard. „Verzeihung ... ich habe etwas ... überreagiert.“ „Schon gut ... wie haben sie es trotzdem geschafft zu entkommen?“ „Jeden Monat startet ein Frachter Richtung Illium um Nachschub und neue Asurüstung zu besorgen. Die dortigen Import- und Exportbeschränkungen sind so lax, das man an alles kommen kann was man braucht. Ein paar Tage vorher brachten uns die Söldner von Eclipse den Reaper-Virus. Da ich mich innerhalb kürzester Zeit zu einer ihrer Top-Wissenschaftlerinnen gemustert hatte durfte ich an diesem Projekt mitarbeiten, aber als ich den Virus sah ... die Videos von den ... Versuchsobjekten ... da fasste ich den endgültigen Entschluss abzuhauen. Ich sagte meinem Vorgesetzten das ich für diesen besonderen Auftrag ebenso besondere Ausrüstung für meine Arbeit brauche und habe ihn lange genug mit Fachbegriffen und technischen Begrifflichkeiten genervt ... von denen ich so manches selbst nicht verstanden habe. „Und das hat funktioniert?“ „Es war recht einfach. Der Kerl war nicht nur ein Fachidiot, sondern ein absoluter Vollidiot. Er hatte keine Ahnung von richtiger Laborarbeit und ich habe keine Ahnung wie der an seinen Doktortitel gekommen ist. Außerdem war er ein Mensch ...“ „Sehr interessant.“ „Entschuldigung ... das meinte ich nicht so.“ „Schon ok. Machen Sie einfach weiter.“ „Nun ja, wie gesagt. Ich habe ihn solange genervt bis ich mit durfte. Kurz vorher entwendete ich in der Mittagspause alle Proben des Virus, ein paar Daten und sobald ich auf Illium war, tauchte ich in der Menge unter und war weg.“ „So einfach?“ „So einfach.“ „Beeindruckend, das hätte ich Ihnen niemals zugetraut.“, sagte Shepard als Retourkutsche. „Danke.“, antwortete Rana leicht ungehalten. „Und jetzt interessiert es mich wie Sie an Shiala gekommen sind.“ „Das war ebenfalls recht einfach. Eine Extranet-Suche nach Ihnen hat mich auf sie gebracht. Eigentlich wollte ich mich von vorne herein an Sie wenden, weil ich weiß, nichts für ungut, wie Sie Probleme lösen, doch es ist ja nicht so, dass mit ihrer Nummer überall geworben wird und über offizielle Kanäle zu gehen erschien mir als zu unsicher. Während der Suche nach Ihnen hatte ich mir auch alte Einsätze von Ihnen angesehen und fand dabei Feros, die ExoGeni-Kolonie, die jetzt von einer Asari geleitet wird. Ich war neugierig, informierte mich, auch über Shiala, fand heraus das sie ebenfalls auf Illium war, so viel Glück muss man mal haben und kontaktierte sie. Leider gelang es mir nicht sie zu überzeugen. Erst als ein paar Eclipse-Söldner auf unserem Treffen auftauchen ... sie rettete mir das Leben.“ „Und der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte. Sie haben ganz schön was erlebt.“ „Zu viel, wenn Sie mich fragen und ich habe noch ein paar Jahrunderte zu leben. Ich habe so vieles falsch gemacht ...“ „Und jetzt haben Sie wahrscheinlich unzählige Millionen Leben gerettet. Sie waren bereit Ihr eigenes zu geben, nur um uns zu warnen. Es ist egal was für Fehler Sie in der Vergangenheit gemacht haben mögen, es ist die Gegenwart die zählt und Sie können immer noch Gutes tun.“ „Danke ... Shepard ... aber wie geht es jetzt weiter?“ „Sie wissen doch wo diese Raumstation liegt, oder?“ „Ich kenne nur den nächsten Planeten, Korlus. Den Namen des Clusters, oder des Systems leider nicht. Die Station selbst liegt versteckt in einem Asteroidengürtel.“ „Das kann man schnell herausfinden, keine Sorge.“ „Wollen Sie da etwa hin?“ „Nur einen kleinen Besuch abstatten. Wir müssen heraus finden woher genau der Virus kommt. Und das wäre unser erster Anhaltspunkt. Wird garantiert häßlich.“ „Muss ich mit?“ „Nein, du kannst an Bord der Normandy bleiben ... aber ich habe da grad einen anderen Gedanken. Wären Sie bereit sich in die Obhut des Citadel-Rates zu geben?“ Rana sah Shepard leicht irritiert an. „Der Rat ist bereit Mittel für die Erforschung und Untersuchung des Reaper-Virus bereit zu stellen und wenn Sie wollen könnte ich den Rat dazu bewegen für Ihre Sicherheit zu sorgen.“ Rana starrte an die Decke und dachte nach. „Wenn ich damit argumentiere, das sie beim Virus mithelfen können, dann wird das um einiges leichter.“ Rana nickte. „Gut ... wir haben vorher noch was kleines zu erledigen. Sie können sich solange im Observationsraum auf dem Crewdeck etwas ausruhen, oder, wenn Sie wollen, Mordin weiter assistieren. Das überlasse ich Ihnen. Ich sage Ihnen dann Bescheid wie es wieder geht.“ „Danke. Vielen Dank.“, sagte sie und verließ die Kabine. Shepard blieb noch einen Moment sitzen und schaute dann auf die Uhr. Nach einem Moment des Wartens schaltete er seinen Computer ein, checkte kurz die neuen Nachrichten, tippte selbst etwas drauf herum und verließ danach sofort seine Kabine. Er fuhr runter zum CIC und ging durch bis er zu Joker kam. „Ah, Commander. Und? Wie sieht es aus? Ich will alle schmutzigen, kleinen Details wissen.“, sagte er mit seiner fröhlichen, quicklebendigen Stimme. „Wir sind an was großem dran ... ich gebe später mehr bekannt ... Wo sind wir im Moment? Welcher Planet ist das?“, fragte Shepard, als er durch die Cockpitfenster den rötlichen Planeten sah „Popolus.“, war Jokers Antwort. „Korrektur, Mister Moreau. Das ist der Planet Ponolus.“, kam es von EDI. „Egal ist doch eh alles das selbe.“, lautete seine Antwort. „Wie gesagt, PONOLUS ... im Tasale-System, Illium liegt auf der anderen Seite des Systems.“ „Gut, wir müssen nämlich ins Osun-System, Sanduhr-Nebel. Wenn ich mich nicht irre ist es eines der Nachbarcluster.“ „Jep, nur ein Masseportal entfernt. Was wollen wir denn da?“ „Gibt eine Überraschung ... sind wir reisebereit?“ „Bedingt.“ „Das heißt?“ „Sehen Sie, Commander, da wir Illium fluchtartig verlassen mussten konnte die Normandy ihren ÜLG-Antriebskern nur zu 60 % entladen. Sie wissen ja, ÜLG-Reisen laden den Element-Zero-Kern statisch auf. Ich habe versucht das Magnetfeld von Ponolus für die Entladung zu nutzen, aber so effizent ist diese Form des Entladevorgangs nicht.“ „Sind wir überhaupt noch fähig zu ÜLG-Reisen?“ „Das ist kein Problem, wir könnten noch gute 20 bis 30 Stunden ÜLG fliegen, aber die Entladung sollten wie besser früher, als später abschließen, sonst bekommen wir eine Ladungssättigung ... und werden alle gegrillt.“ „In Ordnung, es wird eh nur ein kleiner Flug, ich hoffe mal das das nicht zum Problem wird. Setzten Sie Kurs auf das Osun-System. „Zu Befehl, Commander.“, bestätigte Joker. Er aktivierte die Schiffskontrollen, lies die Besatzung auf ihre Posten gehen und zündete die Triebwerke. Nachdem sie sich weit genug von dem venusähnlichen Planeten entfernt hatten startete Joker den ÜLG-Antrieb. Bereits wenige Minuten später erreichten sie das Masseportal und führten den Sprung über mehrere Hundert Lichtjahre im Bruchteil einer Sekunde durch. Nachdem sie im Osun-System angekommen waren flogen sie in Richtung des Planeten Erinle, eine große salarianische Kolonie. „Commander, ich habe hier ein unbekanntes Objekt auf meinem Schirm ... ein Raumschiff, es kreuzt unseren Kurs.“, meldete Joker. Miranda stand neben Shepard und blickte Joker über die Schulter. „Was für ein Schiff ist es?“, fragte sie. „Keine Ahnung, EDI?“ „Analyse läuft, Mister Moreau. Es ist ein mittlerer, batarianischer Kreuzer der Hensa-Klasse.“ „Batarianer?“ Berechne sofort einen Ausweichkurs ...“, empfahl Miranda. „Nein, halten Sie den Kurs ... sobald es möglich ist docken sie an.“, befahl Shepard. „Was haben Sie vor?“, fragte Miranda. „Vertauen Sie mir.“ „Bitte nicht.“, schoss es Miranda durch den Kopf. Auch Joker kam das eigenartig vor, aber immerhin vertraute er Shepard voll und ganz. Die Normandy näherte sich dem Kreuzer an und legte sich an dessen Längsseite, an der der Kreuzer am hintersten Ende ein kleine Andockstelle bot. „Andocken.“, befahl Shepard und Joker steuerte die Normandy näher an den Kreuzer heran. Was es genau mit dem Kreuzer auf sich hatte blieb unbekannt. Shepard schwieg diesbezüglich und der Kommunikationsverkehr, der ausgesprochen schlecht war, beschränkte sich auf einfache Positions- und Navigationsangaben. „Wir haben angedockte.“, meldete Joker, nachdem man ein leichtes Vibrieren der Schiffshülle verspüren konnte. „Druckausgleich läuft. Dekontamination wird durchgeführt, die Normandy ist bereit für den Transfer.“, ergänzte EDI. „Sehr gut.“, sagte Shepard und ging zur Luftschleuse an der bereits Miranda und Kaidan in Begleitung eines schwer bewaffneten Trupps von Allianz-Soldaten wartete. „Nur eine Sicherheitsmaßnahme.“, erklärte sie. Shepard ignorierte das und wartete vor der Luftschleuse, die sich nach wenigen Sekunden zu öffnen begann. Mit Neugier und Vorsicht achteten alle auf die sich öffnende Schleuse, bis ihnen eine Person entgegen kam. „Oh.“, kam es von Kaidan. „Also das hätten Sie uns ruhig sagen können.“, moserte Miranda. Shepard lächelte und begrüßte seinen Gast. „Willkommen an Bord, Tali.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)