Mass Effect - Der Untergang - Akt I von Cpt_Ratzfatz ================================================================================ Kapitel 13: Unerwartete Ereignisse ---------------------------------- Joker und Shepard waren beide überrascht als sie ungehindert das Massenportal passieren konnten und die gewaltige Armada hinter sich ließen. Eigentlich hatten sie schon fest damit gerechnet entdeckt und zerlegt zu werden, nur entweder ignorierte man sie, oder man konnte sie erst gar nicht wahrnehmen. Sie gingen von letzterem aus, was bedeutet das das Loch im Hangar keinen Einfluss auf die Tarnfähigkeit der Normandy hatte – zum Glück. Kaum waren sie auf der anderen Seite des Massenportals angekommen mussten sie feststellen, dass sie eine Sache vollkommen vergessen hatten. Die Schiffe auf der anderen Seite. Die Flotte die den Zugang in das System abriegeln sollte. Denen flogen sie jetzt in die Arme. Nur die hatten selbst andere Sorgen. Kaum erschien die Normandy im System, da passierten sie auch schon zwei Asari-Kreuzer und ein Geschwader Jäger das Massenportal in entgegengesetzte Richtung. Sie flogen in den sicheren Tod. Die Normandy beschleunigte auf Überlichtgeschwindigkeit und wortkarg sahen sich Joker und Shepard an. „Das ist es, oder? Wir sind nicht so ganz allein da draußen. Stimmt es, das es Menschen sind?“, begann Joker, wobei er kein Wort darüber verlor wie schrecklich Shepard aussah. „Ich weiß es nicht. Ich weiß es einfach nicht. Ich stand ihnen gegenüber, Auge in Auge, und obwohl vieles dafür spricht spricht auch irgendwas dagegen. Keine Ahnung was, aber verstehen will ich es einfach nicht.“, antwortete dieser. „Haben sie eine Ahnung woher die kommen?“ „Nicht die geringste“ „Naja, Commander, was mir im Moment mehr Sorgen bereitet sind deren Schiffe. Wer bitte baut solche Kolosse?“ Shepard konnte da nur mit den Schultern zucken und Joker senkte den Kopf. „Wissen Sie, Shepard, es stört mich nicht sonderlich das es die Menschheit zweimal zu geben scheint, wohl ein paar verlorene Verwandte, auch nicht ihr gewaltiges Arsenal ... was mich aber stört ist wie die drauf sind ... und da wird der zweite Punkt ganz gefährlich. Shepard kratzte sich an der Backe, die noch immer mit dem Blut der Frau verschmiert war. „Haben die tatsächlich Atomwaffen auf dem Planeten eingesetzt?“ Shepard nickte. „Fünf Mal. Mindestens.“ „Heilige Scheiße! Na die machen keine halben Sachen.“ „Hab ich gemerkt. Wie sieht es mit der Normandy aus? Ihre Schäden? Wir haben da unten einen ziemlich heftigen Treffer abbekommen.“ Joker stöhnte. „Ich weiß nicht mal was für Munition die verwenden, aber ein Schuss und schon hatten die mit Leichtigkeit die dicke Silaris-Panzerung durchschlagen. Ein Schuss! Wir können froh sein das wir überhaupt noch fliegen.“ „So schlimm?“ „Es hält sich in Grenzen. Einen zweiten Treffer ohne die Schilde hätten wir vielleicht nicht überstanden. Wenigstens funktioniert der Tarnmodus noch, naja gerade so, keine Ahnung wie, aber er tut es. HA, die gute Mädchen lässt uns nicht im Stich ... Jedenfalls sollten wir das erstbeste Dock anfliegen um die Schäden wenigstens provisorisch zu beheben, sonst kann ich für nichts garantieren.“ Shepard kratzte sich nervös an der Backe. „Was wäre die erstbeste Möglichkeit?“ „Illium.“, meldete EDI. „Bloß nicht Illium.“, dachte sich Shepard. Nicht nachdem er dort für so ein Chaos gesorgt hatte. „Gibt es eine Alternative?“, fragte er. „Unter den gegebenen Umstände, um die Sicherheit der Besatzung und des Schiffes zu gewährleisten, ist eine längere Reise nicht zu empfehlen.“, antwortete EDI. „Na gut.“, stöhnte Shepard. „Da fällt mir was ein.“, begann Joker. „Die Sache von vorhin, die Atomwaffen, haben sie sich schon auf eine Verstrahlung hin untersuchen lassen?“ In diesem Moment weiteten sich Shepards Augen. In dieser Hölle und dem ganzen Chaos hatte er diesen einen Punkt vollkommen außer Acht gelassen. Radioaktive Verseuchung erzeugt durch die Atomexplosionen. Sie waren 20, maximal 25 Kilometer von einer Atomexplosion entfernt gewesen, die im mehrere Megatonnen stark war. Hätten sie sich zu diesem Zeitpunkt auch noch auf freiem Feld befunden und nicht in der Stadt, dann hätte sie die Druckwelle ebenfalls erwischt. „EDI?“, bat Joker. „Commander Shepard weißt keine signifikanten Spuren von radioaktiver Kontamination auf, ebenso wie Doktor T'Soni, Tali'Zorah und Garrus Vakarian. Trotzdem wird zur persönlichen Sicherheit zur Einnahme von Kaliumiodid geraten. Etwas erleichtert atmete Shepard auf. Trotzdem bereite ihm die Angelegenheit Sorgen. Sie waren viel zu nahe an der Bombe dran gewesen, um so unbeschadet davon zu kommen. Bei dieser geringen Entfernung hätten sie in jeden Fall Strahlenschäden erleiden müssen. Letztendlich verwarf Shepard diesen Gedanken. „Ich bin dann mal wieder auf der Krankenstation ... Joker, rufen sie schon mal alle anderen im Konferenzraum zusammen ... am besten auch den turianischen Admiral ... ich stoße später hinzu.“, sagte Shepard und verließ das Cockpit. „Aye, Aye, Commander, ich sag Miranda Bescheid.“ Shepard fuhr hinunter zum Crewdeck und ging sofort zur Krankenstation, wo Doktor Chakwas bereits zusammen mit Garrus, Liara und sogar Zaeed warteten. EDI hatte sie bereits informiert und sie hatte für alle eine Ladung Kaliumiodid bereitgestellt. Allgemein auch als Iodtabletten bezeichnet verhinderten sie das Festsetzen von radioaktiven Stoffen in den Schilddrüsen. Derweil ertönte aus den Lautsprechern die Durchsage, dass sich alle im CIC sammeln sollten und nicht im Konferenzraum. Garrus, Liara und Zaeed verabschiedeten sich daraufhin. Mit nur ein paar Schrammen, Kratzern und kleineren Blutergüssen waren sie noch halbwegs gut davon gekommen. „Wir gehen dann mal.“, sagte Liara und stand schon in der Tür. „Wartet!“, rief ihnen Shepard hinterher. „Sagt Tali sie soll die gesammelten Daten und Beweise vorbereiten! Ich will das Material gleich allen präsentieren.“ „Machen wir.“, sagte Garrus. Dann wandte sich Shepard wieder Chakwas zu und setzte sich auf ihre Anweisung hin auf eines der freien Krankenbetten. „Das Blut an ihrer Backe. Sie sagten es gehört denen?“, begann sie. „Ja. Eine Frau hatte mich damit angespuckt.“ „Mh.“, kam es kurz von ihr. Sie begann zuerst damit für Mordin einige Proben des angetrockneten Blutes zu sammeln und wischte den Rest dann vorsichtig ab, der sich nur auf die Backe beschränkte. Dabei fiel er auf das die Backe stark gerötet war und drückte mit dem Finger kurz auf die Rötung. „Spüren Sie etwas?“ „So was wie ein Jucken, manchmal sogar ein Stechen.“ „Vielleicht eine allergische Reaktion. Ich untersuche das Blut gleich genauer und gebe ihnen erstmal etwas was die Symptome mildert.“, erklärte sie und trug auf der Haut eine dünne, kaum sichtbare Schicht aus Medigel auf. Danach nahm sie sich der geschundenen Nase vor. „Um die genauen Schäden festzustellen würde ich das mal röntgen ...“ „Tut mir leid, wenn ich sie jetzt unterbrechen muss, Doktor Chakwas, aber können wir das auf später verschiebe? Ich muss oben noch eine Besprechung abhalten.“ „Nur auf ihre Verantwortung. Aus medizinischer Sicht würde ich davon abraten, aber ... auf den ersten Blick sieht es nicht so schlimm aus.“ „In Ordnung. Danke. Kommen Sie mit hoch?“ Chakwas sah zu dem Turianer und Amara Majong. „Geht nicht. Miss Majongs Zustand hat sich verschlechtert. Die Ereignisse der letzten Stunden haben nicht zu ihrer Genesung beigetragen. Wir sollte sie sobald es sich ergibt in ein richtiges Krankenhaus bringen.“ Shepard nahm das zur Kenntnis, nickte und verließ wieder die Krankenstation. Dann fuhr er kurz hoch zu seiner Kabine, wo er seine Rüstung ablegte und seine normale Freizeitkleidung anzog. Dann ging es wieder runter ins CIC. Als die Fahrstuhltüren aufgingen merkte Shepard warum man alle hier versammelt hatte. Sie der Besatzung der Normandy gesellten sich noch gut zwei Dutzend Turianer, die man gerettet hatte. Mit denen alle zusammen wäre es im Konferenzraum garantiert zu eng geworden.. Noch herrschte ein erhebliches Tuscheln, das jetzt mit Shepards Erscheinen schlagartig verschwand. Kaum aus dem Fahrstuhl heraus traten Miranda und Tali an ihn heran. „Ist alles vorbereitet?“, fragte er. „Was das betrifft .. .wir haben da ein ... Problem.“, sagte Miranda. Problem – Shepard konnte dieses Wort einfach nicht mehr hören. Ihm fiel kaum auf wie geknickt die beiden wirkten. „Die Daten.“ begann Tali. „Sie sind weg.“ Shepard reagierte nicht. Er wusste nicht was er jetzt sagen sollte. „Mein ... Universalwerkzeug ... der EMP ... hat es zerstört ... die ganze Elektronik ... ist ausgebrannt ... und damit ... alle Daten.“, Talis stimme klang sehr verängstigt. Shepard lies sich diese neue Erkenntnis noch mal zu Gemüte führen. Alle Daten, die den Angriff, dessen Hintergründe, die Beteiligung eines Senators der Allianz, der Asari und alles drum herum beweisen konnten waren unwiederbringlich verloren. Sie hatten da draußen soeben für nichts und wieder nichts ihr leben riskiert. Natürlich hatten sie ja noch Zaeed, doch eine einfache Zeugenaussage würde hier keineswegs ausreichen. Hatten Tali die Daten etwas nicht zur Normandy hochgeladen? Nein, zu dem Zeitpunkt wollte die Normandy ja dem turianischen Notsignal nachgehen. Sie hatten gar nichts mehr. „Entschuldigt mich bitte für einen Moment.“, sagte Shepard und ging ins Techlabor. „SCHEISSE!!!“, war plötzlich gedämpft, aber klar verständlich durch die Tür zu hören und alle sahen sich danach um. „SO EINE VERFLUCHTE SCHEISSE!!!“ „FUCK!!! FUCK!!! FUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUCK!!!!!“ Dann kam Shepard wieder ins CIC, wo er sofort von allen angestarrt wurde. Ungewollt hatte er jetzt deren ungeteilte Aufmerksamkeit. Schwer atmend stellte sich Shepard auf das Podest vor der Galaxiekarte, wo er sich über das Gesicht fuhr und umsah. Überall blickte er in ratlose und neugierige Gesichter. „Haben wir ... ein paar Bilder ... von ihnen?“, fragte er. An Stelle der Galaxiekarte wurde ein Bild von einer grau-uniformierten Frau abgebildet, mit dem Fokus auf den Kopf, aufgenommen durch Shepards Helmkamera. Es war der erste Kontakt den sie mit den Einwohner der Kolonie gemacht hatten, kurz nachdem man ihnen den Hammerhead-Schwebepanzer zerschossen hatte. Unter dem Großteil der menschlichen Besatzung war ein Tuscheln und Flüstern zu vernehmen. Die Turianer hingegen blieben ruhig. Nur Jack begann plötzlich zu Lachen. „Eine Albino-Ratte!“, kommentierte sie den Anblick der Soldatin. Es war unpassend, doch wenn man die tiefroten Augen und die blasse Haut- und Haarfarbe betrachtet, dann wirkte die Bezeichnung für den Moment so gar nicht unpassend. „Das sind die ... Bewohner ... mit denen wir auf dem Planeten konfrontiert wurden. Wie sie alle sehen können sehen sie Menschen recht ähnlich ... genetisch betrachtet ... sollen es sogar Menschen sein. Woher sie kommen wissen wir nicht ...“ Da hob einer der Turianer die Hand. „Ja?“, reagierte Shepard darauf. „Ähm ... Wollen Sie damit sagen, dass Sie sich nicht sicher sind ob das ihre Artgenossen sind?“ „Bitte?!“ „Verstehen Sie mich nicht falsch, aber ich sehe hier keinen Unterschied.“ Shepard betrachtete erneut das Bild der Soldatin und sah dann in die Menge. Er sah wie die anderen Turianer das Bild genauer betrachteten und versuchten Unterschiede zu finden. Als Vergleich dazu nahmen sie vornehmlich sein Gesicht. Skeptische Blicke, soviel erkannte Shepard halbwegs in den Gesichtern der Turianer. Einen wirklich Unterschied konnten sie nicht erkennen. In der blassen Frau sahen sie nur einen weiteren Menschen. Natürlich bemerkten sie die optische Differenzen, nur sie nahmen sie ganz anders war. Wahrscheinlich hatte man deshalb den Planeten ohne weiteres belagert und angegriffen. Man hielt die Einwohner für Menschen, oder wegen der enormen Reichtümer der Welt nahm man die nahe liegendste Option und wollte sich einfach keine andere Meinung dazu bilden. Die Gier hatte sie allesamt blind gemacht und jetzt zahlten sie den Preis dafür. Auf der anderen Seite musste Shepard zugeben, dass er auch so gedacht hatte. „Haben wir weitere Aufnahmen?“, fragte Shepard. „Ja, einen Moment.“, sagte Miranda und wählte über ihr Universalwerkzeug einen Videoclip aus. „Das wird jetzt etwas heftiger.“, warnte sie. „Ist mir recht.“, sagte Shepard gleichgültig. Das Video, was jetzt abgespielt wurde, war ein Ausschnitt aus dem Kampf auf der Straße, angefangen an der Stelle, wo Shepard und ein Soldat um eine Schrotflinte rangen, wie er versucht diesen mit einem Riemen erfolglos zu erwürgen, wie sich dieser mit einem Messer aus seiner misslichen Lage befreite und wie Shepard am Ende gezwungen seinem Gegner erst einmal und dann mehrfach in den Kopf zu schießen, weil dieser einfach nicht sterben wollte. Gerade bei der letzten Szene stieß so mancher der Anwesenden, sogar einige Turianer, einen entsetzten Schrei aus. Danach starrten sie alle nur mit offenen Mündern nach vorne. „Gefährliche Gegner und würdige Gegner!“, meinte Grunt. Wenn der wüsste ... Shepard kratzte sich wieder an der Backe und fuhr fort. „Ich weiß nicht was ich groß dazu sagen soll ... wir wissen nicht wer sie sind, oder woher sie kommen. Wir haben sie nur im Kampf gesehen und da zeigten sie geradezu beängstigende Leistungen.“ „Man sagte uns die Asari wären für das ganze Chaos verantwortlich?“, fragte einer der Turianer und alle drehten sich nach Liara um, die sich räusperte und bedrückt den Kopf senkte. „Liara.“, bat Shepard. „Die Serrenien Mineral Prospectors, ein Minenkonzern unter direkter Kontrolle der Matriachinen der Asari Republiken mit Hauptsitz auf Illium. Ihr Ziel war es die reichen Element Zero-Vorkommen der Kolonie zu sichern, die eine potentielle Gefahr für Thessias Wohlstand und Reichtum darstellen. Die Vorkommen sind so groß, das man mit ihnen den galaxisweiten Element Zero-Preis nachhaltig beeinflussen kann. Nur niemand hatten nicht mit Widerstand gerechnet, womit sie letztendlich eine unaufhaltsame Spirale der Eskalation in Gang gesetzt haben.“ Viele wirkten sehr geschockt über die Erkenntnis, zumal es für sie die befürchtete Bestätigung war. Ihre Kameraden musste sterben weil andere den Hals nicht voll genug bekommen konnten. „Leider wurden sämtliche Beweise darüber vernichtet ...“, offenbarte Shepard, bis plötzlich der Fahrstuhl piepte und aus den sich öffnenden Türen Chakwas kam. In ihren Händen hielt sie einen kleinen, stählernen Kasten, auf dessen Deckel das Symbol für biologische Gefahrenstoffe prangerte. Sie winkte kurz der Menge zu und ging zu Mordins Labor, woraufhin ihr der Salarianer sofort folgte. Etwas nervös kratzte sich Shepard wieder und sah dann wie alle anderen auch zum nächsten Bild zu dem Miranda wechselte, welches ein langes, keilförmiges Raumschiff zeigte. „Was sie hier sehen ist wohl mit Abstand eines der größten jemals gebauten Objekte im All. Dieses Raumschiff hat eine Länge von 15 Kilometern und ist fast fünf Kilometer breit. Seine schieren Ausmaße reichen an die eines Massenportals heran.“, erklärte sie und wechselte auf Ausschnitte aus ein paar Raumkämpfen. „Beim Angriff auf die Blockade hatte diese unbekannte Flotte fast 500 Schiffe eingesetzt. Weitere 300 Schiffe sicherten das Massenportal und erledigten jeden der versuchte zu Flüchten. Die kleinsten maßen eine Länge von einem halben Kilometer, andere waren bis zu zwei und vier Kilometer lang.“ Miranda schaltete wieder das Bild um und zeigte Ausschnitte aus dem Gefecht mit dem Raumschiff, dass die Reaper-Bewaffnung sein eigenen nennen konnte. „Soweit wir es beobachten konnten sind diese Schiffe mit konventionellen Geschützen, schweren Lasern, Raketen, Thanix-Kanonen und sogar Atomwaffen bewaffnet, wobei sie Letzteres im Raumkampf und für Angriffe auf den Planeten selbst haben.“ Wider großes Geflüster und Getuschel. Man konnte nicht glauben wie eine fortgeschrittene und intelligente Spezies auf so fragwürdige und gefährliche Technologien zurückgreifen konnte und selbst so weit gehen würde eine Gartenwelt damit zu bombardieren. Noch erschreckender waren die schier unvorstelllbaren Zahlen und Größen, die man ihnen hier präsentierte. Ebenso stellten sich viele die Frage warum die Blockadeflotte sich mit einem dermaßen überlegenen Gegner angelegt hatte, doch für solche Details hatten sie im Moment kein Auge. Jack hatte dazu ihre ganz eigene Meinung. „Was es Schwanzersatz!“ „Was?“, erwiderte einer der Turianer. „Die müssen doch wohl die absolut kleinsten Schwänze in der ganzen Galaxie haben, wenn die so große Schiffe bauen.“ „Jack.“, ermahnte Shepard. „Ich glaube ich verstehe worauf sie hinaus will.“, meinte Tirimus erster Offizier. „Die Frage nach der Größe der Schiffe. Welche Motivation steckt hinter dem Bau solch gewaltiger Festungen`“ „Ich glaube die wichtigste Frage ist nicht warum man solch große Raumschiffe baut, sondern wie. Welche Zivilisation steckt dahinter? Wie groß sind ihre Reserven, ihre Industrie, ihre Wirtschaft? Niemand kann mir erzählen das eine derartige Armada ohne Logistik und Nachschub auskommt. Ebenso stellt sich die Frage nach dem Rest ihrer Streitkräfte. Haben sie hier soeben einen Großteil, oder nur einen Bruchteil ihrer tatsächlichen Stärke präsentiert. Und warum treffen wir gerade jetzt auf sie? Wieso hat man etwas derartiges nicht viel früher bemerkt?“, erkannte Tirimus und sprach Shepard damit aus der Seele. „Sie sehen in welcher Gefahr wir uns befinden.“, fuhr Shepard fort. „Der Rat muss darüber informiert werden und handeln, bevor diese Situation noch weiter eskaliert ...“ Shepard stoppte, als er merkte wie ihn alle mit leicht geöffneten Mündern anstarrten. „Was ist?“, fragte er. „Sie bluten.“, meinte Liara. „Ich blute? Wo?“ Viele zeigten auf ihre linke Backe und langsam spürte auch Shepard wie etwas seine Backe hinunter lief. Instinktiv nahm er die Hand hoch und fuhr sich über die Backe. Seine Hand wurde schlagartig kalt. Die Blicke des Publikums schlugen in blankes Entsetzen um. Ein Blick Shepards auf seine Hand zeigte zu seinem eigenen Entsetzen wieso. An ihr klebte Blut, Fleisch und Hautfetzen. Seine Backe begann zu zerfallen. Panisch sprang er vom Podest hinunter, rannte zuerst zum Fahrstuhl, stoppte aber vorher und rannte hinüber ins Tech-Labor. Miranda und Liara rannten ihm sofort hinterher, während der Rest wie angewurzelt da stand. Im Labor angekommen sah er nach Chakwas und Mordin, die zusammen vor einem Mirkoskop saßen. Ihre Blicke fielen sofort auf Shepard der vor ihrem Tisch stand, wie er auf seine erneut blutverschmierte Backe die Hand drückte und leise „Hilfe.“, winselte. „Mein Gott.“, stieß Chakwas aus. „Labor abriegeln!“, befahl Mordin, was EDI auch sofort tat. Dann räumten die beiden die Proben und einige Geräte schnell vom Tisch und den ganzen Rest an Gerätschaften, hunderttausende Credits wert, warfen sie mit einer schnellen Handbewegung vom Tisch. „Hinlegen!“, befahl Mordin. Das lies sich Shepard nicht zweimal sagen und legte sich sofort auf den Tisch in der Mitte des Raumes. Seinen Kopf drehte Mordin leicht nach links, so dass er durch eines der Fenster nach draußen schauen konnte. „Rausschauen! Ablenkung. Nicht bewegen! Situation kritisch!“, sagte er hastig. Shepard konnte dazu eh kaum was sagen dazu zitterte er vor Angst zu sehr. Völlig hilflos sahen Miranda und Liara zu, hinter denen sich die Tür sofort geschlossen und die jetzt mit ihm Labor gefangen waren. „Schleimhäute schützen! Infektion darf nicht übergreifen!“ „Infektion?“, fragte Liara. „Hatten sie direkten Kontakt mit Shepard, oder seinem Blut?“, wandte sich Chakwas an die beiden. „Äh ... nein.“, stammelte Liara. „Mit was hat sich Shepard infiziert?!“; fragte Miranda mit Nachdruck. „Es ist der Reaper-Virus.“ Shepards, Liaras und Mirandas Augen weiteten sich und Shepard wollte seinen Kopf nach vorne drehen, was Mordin sofort unterband und ihn wieder runter drückte. „NICHT BEWEGEN, SHEPARD!“, ermahnte Mordin laut. „Gelangt auch nur ein Tropfen von dem infizierten Blut in Mund, Augen, oder Ohren, können wir für nichts mehr garantieren!“, ergänzte Chakwas und gab Shepard ein starkes Beruhigungsmittel. Sie mussten unbedingt den schnell steigenden Blutdruck senken, bevor der Virus noch auf irgendeine Art und Weise in den direkten Blutkreislauf gelangt und sich im ganzen Körper auszubreiten droht. „Haben sie Schmerzen?“, fragte sie. „Nein.“, sagte Shepard ganz leise. „Hat der Virus schon das Nervensystem angegriffen?“ „Unwahrscheinlich.“, war Mordins simple Antwortet und er bereitete mehrere Spritzen vor. Ein Blick nach unten lies Chakwas fluchen. „Verdammt!“, stieß sie aus, als sie den Rand des Tisches und Shepards Hand sah, an der das infizierte Blut klebte. Sofort wickelte sie betroffene Stellen mit einfachen Bandagen ein, die sie mit Medigel getränkt hatte. Mordin richtete derweil Shepards Kopf etwas auf, sodass dieser an die Decke sah und tupfte die blutverschmierte Backe mit Desinfektionstüchern ab. Hier zeigte sich sofort das volle Ausmaß des Befalls. Die obere Hautschicht an der Backe hatte sich abgelöst und aus dem darunter liegenden Fleisch lösten sich bereits etliche Fasern, zusammen mit dem Blut, das ihm den Nacken hinunter lief. Der Virus hatte sich ungewöhnlich schnell ans Werk gemacht und arbeitete dabei wie ein fleischfressendes Bakterium. Die blutverschmierten Tücher und Handschuhe entsorgte Mordin sofort in eine kleine, handliche Brennkammer und vernichtete sie rückstandslos. Danach schnappte er sich sofort neue Handschuhe und griff zu einer Spritze. „Ist das ... ein Gegenmittel?“, fragte Shepard. „Nein, konzentrierte Medigelinfusion. Antikörper unmöglich, Virus muss direkt angegriffen werden.“, erklärte Mordin. Shepard blickte ziemlich ratlos drein, genau wie Miranda und Liara, weshalb Chakwas es etwas genauer erklärte, während Mordin ihm den Inhalt der Spritze in die Backe jagte. „Gegen den Reaper-Virus kann man nicht einfach ein Gegenmittel entwickeln, wie es bei jeder gewöhnlichen Grippe der Fall ist. Dafür ist er viel zu aggressiv. Er verfügt über sowas wie einen biologischen IFF-Marker und greift alle fremden Zellen gleichermaßen an. Die einzig effektive Möglichkeit ihn zu stoppen ist der ausreichende Einsatz von einfachen Desinfektionsmitteln.“ „Mehr nicht?“, fragte Miranda. „Mehr nicht.“, bestätigte Mordin, während er eine weitere Injektion vorbereitete. „Wie konnte ... wie konnte ... das passieren? Wie konnte ... er sich anstecken?“, fragte Liara. „Das Blut.“, begann Chakwas. „Das Blut das ihm eine Frau ins Gesicht gespuckt haben soll ... Ich habe es untersucht ... ich wollte wissen wie menschlich es ist ... und dann fand ich darin den Virus.“ „Weiter!“, ermahnte Mordin. Mordin und Chakwas arbeiteten weiter an Shepard und gaben ihm eine weitere Betäubungsspritze, die ihn einschlafen lies, gaben ihm weitere Medigelinfusionen, entsorgten und vernichteten kontaminierte Tücher und Handschuhe und wiederholten diese Prozedur mehrfach. „Wieso ist dieser Virus in deren Blut?“, fragte Miranda Minuten später, als sich die Angelegenheit etwas beruhigt hat. „Das ist etwas schwer zu verstehen. Diese Gattung von ... Menschen ... der Reaper-Virus ... es sieht fast so aus als bildet er ihr Immunsystem. “, erklärte Chakwas Völlig fassungslos starrten Miranda und Liara sie an, als es ihnen langsam klar wurde. „Wie ist ... sowas möglich?“, fragte Liara. „Wir wissen ja das ... der Reaper-Virus auf Basis von menschlichen Leukozyten geschaffen wurde, den weißen Blutkörperchen, zumindest dachten wir das bis jetzt. Jetzt wissen wir, das der Reaper-Virus in Wahrheit deren Immunsystem darstellt und ganz offensichtlich den Platz der weißen Blutkörperchen einnimmt. Das heißt, sie gewinnen die gefährlichste biologische Waffe der Galaxie aus ihrem eigenen Blut.“ „Das ist unmöglich.“, meinte Miranda. „Die Proben beweisen leider das Gegenteil.“, meinte Mordin. „Aber ...“, Miranda stöhnte und schlug die Hand ins Gesicht. Ihr wurde sofort einiges klar. Das Labor von Doktor Giront musste an einige Blutproben dran gekommen sein, allerdings war nicht klar, ob es ihm gelang daraus eine Waffe zu synthetisieren, oder ob er einfach nur besagte Stoffe herausgefiltert hat, da sie schon waffenfähig waren. Genauso stellt sich die Frage wer das Labor gesprengt hat. „Wie viel Zeit hat Shepard noch?“, fragte Miranda. Mordin sah kurz zu Shepard und nahm seine übliche Denkerpose eine. „Maximal ... zehn Minuten.“ Eine vernichtende Antwort. Chakwas sah ihn überrascht an. Liara begann zu zittern und hielt sich beide Hände vor den Mund. „Shepard ... wird sterben?“, stotterte Miranda. Da blickte Mordin selbst plötzlich ziemlich überrascht. „Nein, Shepard wird überleben. Vorsichtige Schätzung, Infektion wird bis dahin vollständig neutralisiert sein.“ „Mordin, sie sind ein Arschloch.“, sagte Liara und setzte sich in eine Ecke des Raumes. „Interessant.“, merkte der Salarianer an. „SIE ...“, fauchte Miranda. „Egal. Sind Sie sich da absolut sicher?“ „Ja, Virus ... nichts weiter als genetisch hochgerüstete Leukozyten, hohe Reaktionsgeschwindigkeit ... besitzt keine Reproduktionsmöglichkeiten – glücklicherweise – keine hohe Konzentration der Reaper-Viren, Verhältnis ähnlich hoch wie Leukozyten im menschlichen Blut, sind auch nicht in den direkten Blutkreislauf gelangt, größere Mengen und Tod unvermeidlich. Problem bei Behandlung ist nicht Art, sondern Bereitstellung einfacher Mittel im entsprechenden Umfang.“ Miranda atmete erleichtert auf und sah zu Shepard. „Halten Sie mich auf dem Laufenden.“, sagte sie und wollte das Labor verlassen, nur um dann festzustellen, dass sich die Tür nicht öffnen ließ. „Auf Anweisung von Doktor Mordin Solus wurde das Labor verriegelt.“, ertönte es von EDI. „Ausbreitung biologischer Kampfstoffe auf der Normandy?“, fragte Mordin. „Meine Sensoren erkennen keine Anzeichen für weitere Infektionen unter der Besatzung. Erhöhter Blutdruck bedingt durch Stress, Angst und Nervosität hingegen hoch. Kein Hinweis auf schnellen körperlichen Zerfall.“ „Mh, Virus scheinbar doch nicht über Luft übertragbar ... muss weitere Test durchführen ... Labor entriegeln.“; befahl Mordin und Miranda ging daraufhin sofort ins CIC, wo bereits Jacob sie erwartete. „Miranda, was ist passiert? Geht es dem Commander gut?“, fragte er. „Wie mans nimmt. Er hat sich mit dem Reaper-Virus angesteckt, aber wir haben alles unter Kontrolle.“ „Wie das? Ich dachte der liegt sicher verwahrt im Labor?“ „Das ist etwas komplizierter. Ich erkläre es dir später ... hat Shepard hier Blutflecken hinterlassen, als er raus lief?“ „Ja, ein paar.“ „Hat die irgendjemand angefasst?!“ „Nein, dafür hatten alle zu viel Angst bekommen und haben sich sofort verzogen ... könnten Reste des Virus darin stecken?“ „Davon ist auszugehen.“ „Ich kann sie wegwischen lassen. Rupert hat bestimmt ein passendes Mittel auf Lager.“ „Nein, das reicht keinesfalls. Dazu brauchen wir schwereres Gerät ... hol einen Flammenwerfer ... und einen Feuerlöscher. Anfangs blickte Jacob etwas verdutzt drein, dann leistete er der Anweisung aber Folge und verschwand in die Waffenkammer.“ Miranda seufzte. „Was für ein beschissener Tag.“ Nur langsam öffnete Shepard seine Augen. Er fühlte sich eigenartig. Sein Körper war kalt und schmerzte und sein Gesicht erschien starr. Er söhnte und gähnte kurz auf. Dann versuchte Shepard aufzustehen.. „Er wacht auf.“, vernahm er eine weibliche Stimme und spürte wie man ihm aufhalf. Nur langsam normalisierte sich seine Sicht und er erkannte Liara und Garrus neben sich, während Chakwas etwas abseits stand. „Ich ... lebe ... noch? Wie schlimm ... war es?“, stotterte Shepard. „Sie haben mehr Glück als Verstand gehabt. Hätte Mordin nicht vorher schon die ersten Proben untersucht, wir hätten nicht gewusst was wir hätten machen sollen.“, erklärte Chakwas. „Wie habe ... ich mich infiziert?“ „Das Blut das an ihrer Backe klebte. Da war er drin.“ „Wie ...“ „Ich erkläre es ihnen später genauer, Shepard.“, unterbrach ihn Liara ruhig. „Danke. Wie lange war ich weg?“ erwiderte er. „Nur eine knappe halbe Stunde, vielleicht etwas mehr.“, sagte Liara. „Was? Nur so kurz?“ „Ich verstehe es auch nicht. Ich habe ihnen zwei volle Beruhigungsspritzen verpasst. Sie hätten noch mindestens für Stunden außer Gefecht sein müssen.“, erklärte Chakwas. „Mh.“, brummte Shepard und strich mit seiner Hand über die Backe. An dessen Stelle spürte er ein großes Pflaster. „Wie sieht es ... darunter aus?“, fragte er. „Der betroffene Bereich beschränkte sich glücklicherweise nur auf die Backe, allerdings kam es da zu erheblichen Zersetzungserscheinungen. Die Haut hat sich in diesem Bereich komplett abgelöst und im Fleisch sind tiefe Wunden entstanden. Das Gewebe hat dabei schwere Schäden genommen. Eine Rekonstruktion kann sich dem Ursprungszustand annähern. Trotzdem werden Narben bleiben.“ „Sehen Sie es positiv, Shepard. Wir können jetzt, wie sagt ihr Menschen dazu, im Partnerlook gehen.“, meinte Garrus, womit er diesen zum Lachen brachte. Leider jedoch nur für einen Moment, dann verstummte Shepard wieder, als ein stechender Schmerz durch seine Backe jagte. Jetzt hatten sie noch eine Sache gemeinsam. „ Danke ... das ihr mich ... gerettet habt.“, sagte Shepard. „Sehen Sie es als Wiedergutmachung für die Rettung aus den Klauen der Kollektoren.“; erwiderte Chakwas, während sie zu sah wie Shepard vom kalten Metalltisch glitt, auf dem er die ganze Zeit schon gelegen hatte. Er spürte das auch sein Hals bandagiert war. Dabei vernahm er ein Murmeln auf der anderen Seite des Raumes. „Beeindruckend ... unfassbar ... nicht möglich.“ „Was hat er?“, fragte Shepard. „Das geht schon die ganze Zeit so, seit ich ihm die Blutproben gegeben habe. Die Sache ist einfach nur ... skuril ... eigentlich hielten wir den Reaper-Virus schon für heftig, aber das Blut ... wir haben hier den eindeutigen Beweis, dass es Menschen sind, vom Verwandschaftsverhältnis würde ich sehe eher als Brüder und Schwestern definieren, doch die direkten Eingriffe in ihre Genetik, die an ihnen vorgenommen wurden ... ich bin keine Genetikerin, aber so etwas haben wir noch nicht gesehen.“ „Können Sie mir genaueres sagen?“ „Im Moment noch nicht. Wir stehen erst am Anfang unserer Untersuchungen, nur das Bild was sich bis jetzt abzeichnet ist einfach nur erschreckend.“ „Wow, naja, da haben wir wenigsten was für den Citadel-Rat ... Moment ... der Rat! Wir müssen zum Rat!“ „Beruhigen Sie sich, Shepard, wir haben alles unter Kontrolle.“, sagte Liara. „Sind wir etwa schon auf der Citadel?“ „Nicht ganz ... eine Raumstation bei Illium. Man versucht die Schäden provisorisch zu beheben.“, sagte Garrus. „illium? Nachdem wir dort so ein Chaos angerichtet haben?“ „Keine Sorge, Shepard. Admiral Tirimus hat die Normandy unter seinem Namen angemeldet. Da stellt so schnell keiner irgendwelche Fragen.“ „Tirimus. Ich würde mich gerne mal persönlich mit dem Admiral unterhalten.“ „Ist im Moment ganz schlecht. Tirimus ist nicht an Bord, sondern auf der Raumstation. Er sagte er will seine Crew mit einem der Shuttles zurück nach Palaven schicken, da sie schon genug durchgemacht haben.“ „Kommt er wieder?“ „Natürlich. Er will auch mit ihnen vor den Rat treten.“ „Ein turianischer Admiral auf unserer Seite ... vielleicht war doch nicht alles umsonst ... trotzdem sollte ich mich vorher mal mit dem Rat in Verbindung setzen.“ „Halten Sie das für eine gute Idee, Shepard?“, fragte Liara. „Nach all dem was geschehen ist ... ja. Da fällt mir ein ... diese Armada ... sind uns irgendwelche Schiffe gefolgt?“ „Joker und EDI überwachen den Sektor und haben am letzten Massenportal Sensorbojen ausgesetzt. Bis jetzt ist da noch nichts durchgekommen.“ „Wenigstens etwas.“, sagte Shepard und ging zur Tür. „Ähm ... wie ist das mit Ansteckungsgefahr, oder so?“, fragte er vorher noch. „Da müssen Sie sich keine Sorgen machen. EDIs Bioscanner haben das ganze Schiffe und jede einzelne Person überprüft. Ansonsten hätten wir niemanden von Bord gelassen, wenn eine Gefährdung bestehen würde.“, antwortete Chakwas. „In Ordnung.“, sagte Shepard und ging in den Konferenzraum, wo ihn EDI sofort begrüßte. „Wünschen Sie eine Verbindung zum Citadel-Rat, Shepard?“, fragte sie höflich. „Ja bitte.“ „Verbindung wird aufgebaut ... es ist schön zu sehen das es ihnen gut geht ... ich war ... besorgt.“ „Danke, EDI. Ich weiß das zu schätzen.“ „Verbindung hergestellt.“, sagte EDI, nachdem sie den Tisch im Boden versenkt und den Raum verdunkelt hatte. Nur Sekunden später erschien in Lebensgröße das holographische Abbild des turianischen Ratsherren Valern. „Shepard! Sie haben vielleicht Nerven sich hier zu melden!“,sagte dieser sofort harsch. Eine unfreundliche Begrüßung, die er allerdings selbst verschuldet hatte. „Verzeihen Sie bitte vielmals die Störung, Ratsherr. Ich weiß, dass wir nie das beste Verhältnis hatte, aber in den letzten Tagen standen wir alle unter enormen Stress.“ „Ja, Captain Alenko erwähnte das. Als Entschuldigung für ihren Umgang kann ich das dennoch nicht ansehen.“ Kein Wunder das Valern sauer war, hatte Shepard ihn doch deutlich verbal angegangen. „Das ist mir klar. Leider melde ich mich bei Ihnen wegen einer Angelegenheit, die weitaus komplizierter ist ... wo ist der Rest des Rates?“ „Beim Mittagessen. Im Gegensatz zu Ihnen machen wir was sinnvolles und stehen kurz vor einer friedlichen Lösung der Illium-Handelskrise.“ „Genau deshalb wolle ich mich bei ihnen melden. Die Sache ist weitaus komplizierter. Wir befinden uns im Moment bei Illium und ... diese ganze Handelskrise ... sie ist eine Farce ... hier läuft schon längst ein Krieg.“ Da wurde Valern sofort aufmerksam. „Ich höre.“ „Folgendes: Nur ein paar Portale weiter liegt eine menschliche Kolonie, zumindest hielten wir sie ursprünglich dafür, und die ist aufgrund gewaltiger Element Zero-Vorkommen Opfer eines koordinierten Angriffs etlicher Söldnergruppen geworden, das geschah alles auf Geheiß des Asari-Republiken. Vor ein, oder zwei Stunden kam es dann zu einem Gegenangriff einer massiven Flotte aus hunderten von Raumschiffen ...“ „Sind Sie inzwischen vollkommen wahnsinnig geworden?“, fragte Valern hart. „Was?!“, erwiderte Shepard überrascht. „Sie tischen mir hier diese Geschichte auf, beschuldigen unsere und ihre Verbündeten und als nächstes erzählen sie mir garantiert das da die Reaper aufgetaucht sind.“ „Nein, ich ...“ „Vielleicht wäre an der Geschichte ja etwas dran, wenn Captain Alenko sie mir erzählen würde, aber nein, denn haben Sie ja hier zurückgelassen, entgegen unserer Vereinbarung!“ „Aber ich ...“ „Ich tue so, als hätte ich das eben nicht gehört. Hätten Sie diese Anschuldigungen vor dem Rest des Rates gemacht, geschweige vor Tevos ... Nein, das behalte ich für mich. Damit tue ich Ihnen eine Gefallen, Shepard. Zeigen Sie wenigstens dafür etwas Dankbarkeit, falls Sie noch wissen was das ist.“, waren Valerns letzte Worte und er kappte die Verbindung. Fassungslos stand Shepard für den Moment einfach nur da. „DANKBARKEIT?! DIE DEFINITION KENNST WOHL NUR AUS DEM WÖRTERBUCH, DU ARSCHLOCH!!!“ „Die Verbindung besteht nicht mehr. Der turianische Ratsherr kann sie nicht mehr hören.“, meldete EDI. „Stell sie sofort wieder her.“ „Verbindung wird aufgebaut ... Verbindungsaufbau nicht möglich, wir werden gezielt blockiert.“ „Dieser Drecksack ... kannst du die Sperre umgehen?“ „Ja, aber das wird etwas Zeit in Anspruch nehmen. Ich muss die notwendigen Daten und Profile von neu auf erzeugen.“ „Schon ok, mach dich sofort an die Arbeit ... ich rede solange mal mir Tirimus.“, sagte Shepard und griff zu seinem Universalwerkzeug. „Ich richte für sie eine abhörsichere Verbindung ein.“, ergänzte EDI. Interessiert betrachtete Tirimus seinen ersten Offizier, wie dieser mit der Asari an einem Schalter diskutierte. Diese weigerte sich den Turianer einen Militärrabatt für den Transit nach Palaven zu gestatten. Die angeblichen Gründe die sie hierfür nannte waren vielfältig: Erst mit einer weiteren Person konnte man den Rabatt in Anspruch nehmen, er würde nur im Kriegsfall in Kraft treten, nur offizielle Angehörige der Streitkräfte verbündeter Völker dürften ihn in Anspruch nehmen, sie warf einigen Turianern doch tatsächlich vor Söldner zu sein. Die Asari war gut darin immer neue Gründe zu erfinden und selbst wenn plötzlich so manche ihrer Aussagen im Widerspruch stand hatte sie eine Antwort darauf parat, doch an seinem ersten Offizier biss sie sich daran die Zähne aus, denn der lies sich so leicht keineswegs abwimmeln. Natürlich hätten sie auch mit der Normandy zur Citadel und dann weiter nach Palaven fliegen können, doch nach den jüngsten Ereignissen schienen seine Leute davor eher etwas Angst zu haben. Verübeln konnte er es ihnen nicht. Tirimus sah sich das an, bis sich sein Universalwerkzeug zu Wort meldete und einen Anruf ankündigte. „Ja bitte?“, sagte er plump. „Adimiral Tirimus? Hier ist Shepard. Haben Sie eine Minute?“ „Ah, Commander Shepard. Für sie jederzeit. Es hieß um Sie stand es mehr als schlecht?“ „Wie gesagt, es stand. So schnell wird man mich nicht los. Ich hatte versucht mit dem Rat zu reden, war allerdings wenig erfolgreich.“ „Wie konnten sie ihnen das nicht glauben?“ „Genauer gesagt es war nur einer von ihnen. Der turianische Ratsher Valern war als einzigster verfügbar. Er hatte mich nicht sonderlich ... ernst genommen.“ „Valern, eigentlich ein guter Mann, wenn es um die Interessen der Hierarchie geht, aber etwas kompliziert im Umgang ... habe ich gehört.“ „Ich hab's gemerkt ...“ „Commander Shepard.“, unterbrach EDI. „Sie entschuldigen mich für einen Moment, Admiral?“, bat Shepard. „Klar, ich muss hier noch meinem ersten Offizier Schützenhilfe leisten. Kann noch etwas dauern.“, erwiderte Tirimus und wurde von Shepard auf stumm geschaltet. „Haben wir wieder Valern in der Leitung, oder dieses Mal den Rest des Rates?“ „Es war mir leider nicht möglich Kontakt herzustellen. Die Com-Barken reagieren auf keinen einzigen meiner Versuche eine Verbindung aufzubauen. Das gesamte Extranet ist zusammengebrochen.“ „Wie ist das möglich?“, fragte Shpeard. In diesem Moment jagte eine gewaltige Erschütterung durch die Normandy, die ihn von den Füßen riss und zu Boden schleuderte. Sirenen heulten sofort laut auf. „STATUS!“, brüllte Shepard. „Explosionen auf der Raumstation. Kompletter Verlust an Atmosphäre und Schwerkraft. Sofortige Evakuierung wird empfohlen.“ „VERDAMMT!“, fluchte Shepard laut und stolperte zur Tür, als weitere, dieses Mal kleiner Erschütterungen, durch den Rumpf jagten und ihn beinahe das Gleichgewicht verlieren ließen. Über die Waffenkammer rannte Shepard ins CIC, wo er erneut durch eine schwere Erschütterung zu Boden fiel. Der Besatzung erging es genauso, während sie versuchte ihre Stationen zu besetzen. Shepard sprang auf, rannte den Gang durch und wurde an dessen Ende von einer weiteren, dieses Mal sehr viel stärkeren Erschütterung gegen die Cockpittür geworden, die daraufhin aufglitt. Im Cockpit saß längst Joker an seinem Platz und seine flinken Hände flogen regelrecht über die Armaturen. Gerade so schaffte es Shepard sich am Sitz des Copiloten festzuhalten und schwang sich kurzerhand in diesen hinein. „BRINGEN SIE UNS VON HIER WEG, JOKER!!!“ „GEHT NICHT! DIE HALTERUNGEN KLEMMEN!!!“ Die Normandy hing noch immer im Dock des Raumstation fest. Die Halteklammern öffneten sich nicht mehr, da das dafür zuständige Personal längst tot war. Die Barrieren der Tore waren ausgefallen und in der Hülle der Station klafften Löcher. Dies hatte zu einer schlagartigen Dekompression geführt und alles und jeden im Dock und an Bord der Station hinaus ins All gesogen. Joker fuhr die Triebwerke hoch und versuchte verzweifelt die Normandy mit Gewalt aus den Verankerungen zu lösen – vergeblich. „TUN SIE DOCH WAS!“, rief Shepard. „ICH VERSUCHE ES JA!“, erwiderte Joker hilflos. Dann meldete sich nebenbei einer der Computer zu Wort. Aus dem Hangar der Normandy glitt das Kodiak-Shuttle heraus und erschien vor dem Bug der Normandy. Ehe sie sich versahen drehte es um und raste knapp über der Normandy hinweg. Es donnerte genau in die Verankerungen, zerstörte sie beim Aufprall und befreite so die Normandy aus ihren Ketten. EDI hatte die Kontrolle übernommen und war auf kurze Distanz in der Lage gewesen es zu steuern. Auch sie hatte ein reges Interesse daran entwickelt zu überleben. „Was zum ...?“, stieß Shepard aus, bis er die Erschütterungen des Aufpralls spürte die auch in das Schiff übertragen wurden. „WIR SIND FREI!“, stieß Joker freudig aus. „DANN RAUS HIER!!“, rief Shepard und Joker startete durch. Sie passierten das Tor und drehten sofort bei. An ihnen jagten Raketen, leuchtende Kugeln und Strahlen vorbei, die die Raumstation trafen und sie endgültig zerstörten. „Oh Scheiße.“, sagte die beiden gleichzeitig, als sie den Ursprung dieses Höllenfeuers sahen. Ein massives, etliche Kilometer langes Raumschiff. In dem Blickfeld vor ihnen lag Illium, das Juwel an der Grenze der Terminus-Systeme. Davor sahen sie unzählige hellblau leuchtende Lichter, die auf den Planeten zu hielten. Es waren hunderte von Großkampfschiffen. Ihre „Brüder und Schwestern“ waren angekommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)