Amnesia von schickimicki (Harry/Draco) ================================================================================ Kapitel 3: Eine Tasse heiße Schokolade -------------------------------------- Ersteinmal, ein riesiges Dankeschön für sagenhafte 7 Reviews für das letzte Kap und die ganzen Favoriteneinträge. Da dies seit langer Zeit meine erste FF ist, weiß ich nicht, was so Durchschnitt bei den Favoriteneinträgen ist, aber ich muss sagen, dass finde ich doch schon ganz ordentlich. In diesem Kap geht es mit Draco und Harry weiter und erste Spannunggen kommen natürlich auch auf! So, nun viel Spaß mit dem neuen Kap. Kapitel 3 Eine Tasse heiße Schokolade „Verlobter?“, stammelte Harry. Der Blonde lächelte und schien kurz in Erinnerungen zu schwelgen. „Ja, dein Verlobter. Zwar ist unsere Verlobung noch nicht der Öffentlichkeit bekannt gemacht worden, aber meine Mutter plant schon eifrig die Zeremonie.“ Na wenn das keine Neuigkeiten waren! Er selbst hatte keine Erinnerungen an sein früheres Leben, seine Familie oder Freunde und das erste was er erfuhr, war, dass er einen Verlobten hatte, der einem blonden Supermodel glich und den er anscheinend heiraten wollte. „Ich bin schwul?“, entschlüpfte es ihm und als der Blonde anfing zu lachen, schoss ihm die Röte ins Gesicht. „Ja.“, antwortet Draco zwischen zwei Lachern. „Also soweit ich das beurteilen kann, muss du mindestens bisexuell sein.“ „Oh…“ Peinlich berührt nickte Harry und starrte auf die weiße Seidenbettdecke. „Hey,“ kam es sanft und zwei Finger umschlossen sein Kinn, zwangen Harry aufzusehen und er blickte in die sturmgrauen Augen Dracos. „Dir muss das nichts unangenehm sein, Harry. Ich bin dein Verlobter und zusammen werden wir das hinbekommen, schließlich will ich dich bald heiraten.“ Harry lächelte schüchtern und Draco ließ sein Kinn los. „Hast du Schmerzen?“, fragte Draco nun besorgt und Harry schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich, nur mein Kopf fühlt sich ein bisschen schwer an.“, antwortete er wahrheitsgemäß und Draco nickte. „Mibby!“, rief er in den leeren Raum hinein. Es ploppte und die Hauselfe erschien mit einer Verbeugung. „Sir, was kann Mibby für Master Draco tun?“, quickte sie aufgeregt und Harry starrte das Wesen mit einer Mischung aus Schock und Neugier an. „Bring einen Trank gegen leichte Kopfschmerzen für den neuen Master.“, befahl Draco und Harry kam in den Sinn, dass der Blonde es gewohnt war, Untergebene zu kommandieren. „Und dann lass aus der Küche ein paar Snacks hochkommen.“ „Wie der Master Draco es wünscht!“,rief Mibby, verbeugte sich und verschwand. „Was war das?“ „Nur eine der Hauselfen des Manors.“, antwortete Draco und Harry nickte, obwohl er immer noch nicht wusste, wie dieses Wesen einfach so im Raum erschienen und wie durch Zauberhand wieder verschwunden war. Wieder war ein Ploppen zu hören, aber dieses Mal erschien nicht eines dieser kleinen Wesen, sondern der Tisch des Zimmer begann sich mit allerlei Leckereien zu decken. „Wow!“, hauchte Harry und seine Augen wanderten ungläubig über die erschienen Speisen. „Was… wie geht das?“ Draco sah Harry einen Moment verwirrt an, doch dann erhellte sich sein Gesicht. „Oh das! Das ist nur Hauselfenmagie.“, erklärte Draco. „Aber wie…“, begann Harry wieder und sah ihn mit fragenden grünen Augen an und Draco verstand. Schweigend stand er auf und ging zum Tisch, wo er nach der Phiole mit dem leichten Kopfschmerztrank suchte. Kurz überlegte er ihn sich selbst zu genehmigen, aber den Gedanken verwarf er wieder. Jetzt seine Zurechnungsfähigkeit unter Zaubertränke zu setzen, empfand Draco der Situation nicht angemessen. „Trink das erst einmal, Harry.“ Er reichte Harry die Phiole, doch dieser sah nur skeptisch auf den grünen Trank und schüttelte leicht den Kopf. „Das sieht giftig aus!“, sagte Harry und besah sich näher die giftgrün schimmernde Flüssigkeit. „Die Farbe eines Zaubertrankes sagt nichts über seine Toxität aus.“, erklärte Draco und kurz war er in Versuchung ein Kommentar über die unterirdischen Fähigkeiten des Schwarzhaarigen in der Tränkekunst zu verlieren, aber er schaffte es seine bissige Bemerkung herunterzuschlucken. Sein Plan war es schließlich Harry für sich zu gewinne und nicht sich ihn, wie vor sieben Jahren, zum Feind zu machen. „Zaubertrank?“, stotterte Harry fragend. „Ja, Harry. Ein Zaubertrank.“ „Oh…“ Harry starrte die Phiole in seinen Händen an, als würde sie eine giftige Viper. „Zaubertrank… Zauber!“,kreischte Harry panisch, schleuderte die Phiole von sich, wo sie auf dem Parket zersprang. Der Trank zischte bei dem Kontakt mit dem Holz und begann sogar leicht zu Rauchen. Harry geriet dadurch nur noch mehr in Panik und fluchtartig sprang er aus dem Bett, flüchtete sich hinter den gedeckten Tisch am anderen Ende des Zimmers und brachte damit so viel Abstand wie nur eben möglich zwischen den Zaubertrank, der gerade ein Loch ins Eichenparkett brannte, Draco und sich selbst. „Du bist ja total verrückt!“, schrie Harry weiter und blickte hektisch sich zur Zimmertür, eine baldige Flucht planend. Draco schloss die Augen und massierte angespannt seine Nasenwurzel. Na das konnte ja was werden! „Harry, bitte beruhig dich“, redete Draco mit samtiger Stimme und schritt langsam auf den aufgebrachten Harry zu. „Bleib weg du kranker Psycho!“ „Liebling,“ versuchte er weiter den Schwarzhaarigen zu beruhigen, doch dieser reagierte nicht besonders gut auf seine Annäherungsversuche. Gerade noch rechtzeitig konnte Draco der fliegenden Tasse ausweichen. Harry starrte ihn mit einem kämpferischen Ausdruck über den Tisch hinweg an. „Nenn mich nicht `Liebling´ du Irrer!“ Eine weitere der teuren, feengefertigten Teetassen wurde nach dem blonden Zauberer geworfen, aber diesmal war er vorbereitet. Flink zog Draco seinen Zauberstab. „PROTEGO!“, schrie er und die Teetasse prallte an dem milchig schimmernden Schild ab und zersprang. Draco hob den Schild auf und schritt mit erhobenem Zauberstab auf Harry zu. Dieser wich gegen die Wand zurück, seine Augen waren weit aufgerissen und starrten ängstlich auf den Stab. „Du wirst dich jetzt beruhigen und aufhören mit Teegeschirr nach mir zu werfen!“, befahl Draco scharf und schritt um den Tisch. „Hast du das verstanden?“ „Du hast gezaubert…“, kam es von Harry zusammenhanglos und er löste seinen Blick von Dracos Stab, suchte mit seinen schönen, dunkelgrünen Augen die grauen Dracos und sah ihm mit einer Mischung aus kindlicher Neugier und Furcht an. „Du bist ein Zauberer, oder?“, fragte Harry und Draco senkte seinen Stab. „Ja ich bin ein Zauberer. Und du bist es auch Harry!“ *** Narcissa stand in der marmornen Eingangshalle und verabschiedete gerade Severus Snape als sie laute Schreie vernahm, die aus Richtung des Südflügels kamen. „Euer Gast ist anscheinend aufgewacht.“, feixte Snape und fuhr damit fort, die Knöpfe seines schwarzen Reiseumhangs zu schließen. „Anscheinend“, entgegnete die blonde Hexe und horchte angespannt. Snape grinste ihr höhnisch entgegen. Sein Grinsen schien ihr „Ich wusste doch das es zwischen den beiden nicht funktioniert!“ entgegen zu schreien. Einen Moment war es still und Narcissa wollte schon erleichtert ausatmen, als sie ein lautes Klirren vernahm. „Es reicht eine kleine Begegnung der beiden und schon streiten sie sich wie ein altes Ehepaar.“, sinnierte Snape, doch die Hexe hörte genau den sarkastischen Unterton. „Das erinnert mich doch glatt an die Zeit, als die beiden täglich in Hogwarts aneinandergerieten.“ Narcissa konnte nun ihren Sohn schreien hören. „Aber was sagen die Muggel doch gleich,“ begann Snape und beide Magier lauschten ein zweites Mal dem Geräusch von zerbrechendem Glas. „Was sich liebt das neckt sich.“ Seine schwarzen Augen bohrten sich in Narcissas. „Ist es nicht so Verehrteste?“ Narcissa horchte, doch nun schien alles ruhig zu bleiben. „Ja Severus. Was sich liebt, dass neckt sich.“ Snape verließ mit wehenden Roben Malfoy Manor. *** Draco war gegangen. Auf den ersten Blick wirkte das Zimmer leer, doch beim näheren hinsehen bemerkte man ein zusammengerolltes Bündel von Mensch, welches zitternd und schluchzend in dem großen Bett lag. Harry Potter weinte nicht. Harry heulte! Er heulte sich die Seele aus dem Leib und konnte nicht einmal genau sagen warum. Es war surreal das er Schmerz empfand und Trauer und Verlust. Draco hatte ihm von Zauberern und Hexen erzählt und jetzt kannte er plötzlich so viele Namen und die dazugehörigen Geschichten und Draco hatte ihm gesagt, dass all die Menschen mit ihren Geschichten zu seinem Leben gehörten. Und er kannte keinen einzigen von ihnen.; nicht seinen Vater, James Potter, der seine Mutter und ihn verteidigte und dabei starb; nicht seine Mutter Lily Potter, die ihr Leben für das seine opferte und damit den größten Schwarzmagier aller Zeiten bezwang. Er kannte nicht Voldemort, der ihn seine Eltern und Freunde beraubt hatte und den er vor einem Monat besiegt haben sollte. Jetzt kannte er die Namen von Schulkameraden, von Lehrern und Bekannten, von Toten und Lebenden. Aber er kannte kein einziges Gesicht, er wusste nicht was er mit ihnen verband, was sie zusammen erlebt hatten, ob er sie liebe oder hasste. Harry wusste nichts mehr! Schluchzend drehte er sich um und seine roten, verquollenen Augen wanderten desorientiert durch das Zimmer. Es war hübsch eingerichtet, mit Kamin und mehreren Sitzgelegenheiten davor, ein kunstvoll mit Schnitzereien verzierter Kleiderschrank stand in der Nähe des Bettes und der Esstisch unter einem kleinen Kristallkronleuchter, war immer noch mit allerlei Leckereien gedeckt. Beide Zauberer hatten sie nicht angerührt. Das Zimmer war hübsch mit der teuren Einrichtung, aber Harry konnte bei all dem Luxus nichts Persönliches finden. Es hingen nur Landschaftsportraits an den Wänden und persönliche Fotografien suchte er vergebens. Er fühlte sich unwohl in diesem Raum, wie ein Fremdkörper der in einen Bereich vorgedrungen war, der eigentlich nicht für ihn bestimmt worden war. Andererseits fand Harry auf eine verqueere Art und Weise, dass dieser Raum ohne Persönlichkeit und Seele zu ihm passte, denn auch er war nicht mehr als ein Ding ohne Erinnerungen, Gefühle und Persönlichkeit. Harry war zwar von Draco mit unglaublich vielen Informationen gefüllt worden, die er am liebsten nie erfahren hätte, aber sein Innerstes war immer noch leer. Langsam erstarben die Schluchzer und die Tränenspuren auf Harrys Haut begannen zu trocknen, als keine neuen Tränen mehr fließen wollten. Immer noch lag er teilnahmslos auf dem Bett und starrte ins Nichts. Als es laut ploppte und eine Hauselfe im Zimmer erschien, regte sich Harry nicht, jedoch richteten sich seine verweinten Augen auf das kleine Wesen. Die Hauselfe verbeugte sich sofort eifrig vor dem Bett in dem Harry lag. Er fragte sich kurz, ob diese Wesen Diener waren, oder von den Zauberern als Haussklaven gehalten wurden, denn ihr unterwürfiges Verhalten irritierte ihn. „Harry Potter, Sir!“ Die Hauselfe trat näher an das Bett und verbeugte sich dabei fleißig. „Mibby ist so froh das Master Harry Potter aufgewacht ist und es ihm gut geht.“ Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie in ihren Händen ein Tablett mit eine dampfende Tasse balancierten. Mibby stellte das Tablett vorsichtig auf einen hölzernen Beistelltisch neben dem Bett und sah Harry mit ihren riesigen Tennisballaugen an. „Äh…“, begann Harry und rappelte sich in eine sitzende Position. „Mibby hat Sir Harry Potter einen Becher heiße Schokolade gebracht!“ Eifrig deutete sie auf den Becher. „Mibby bringt dem jungen Master Draco auch immer heiße Schokolade…“ kurz schien sie in Erinnerungen versunken, bis sie fortfuhr. „…wenn Master Dracor traurig ist und weint, wie Sir Harry Potter!“ Ihre Augen wurden noch riesiger und Harry meinte, dass sie gleich aus ihren Höhlen springen mussten. Die Hauselfe quickte auf und rammte ihren Kopf mit aller Macht gegen das hölzerne Bettgestell. Obwohl das Bett stabil gebaut war, konnte Harry die Erschütterung spüren. Erschrocken kroch er zum Bettrand. Mibby saß auf dem Boden und blickte leicht benebelt drein. „Mibby ist ein böser Hauself,“ murmelte sie leise vor sich hin. „Geheimnisse vom jungen Master verraten… Oh! Mibby ist ein schlechter Hauself!“ „Nein, Miss Mibby! Sie sind ein sehr netter Hauself!“, sagte Harry schnell. „Sie haben mir schließlich heiße Schokolade gebracht!“ Harry griff nach dem Becher und nahm einen großen Schluck des heißen Getränkes. Ungeachtet er seine Zunge verbrannte und ihm wieder Tränen in die Augen stiegen, lächelte er die Elfe an und nippte noch einmal vorsichtiger an der Schokolade. „Mhh! Die ist wirklich lecker! Haben Sie die Schokolade zubereitet, Miss Mibby?“, fragte Harry, doch irgendetwas hatte er wohl gerade falsch gemacht. Anstatt das sich die Hauselfe beruhigte, stieß sie nun einen Schrei aus, warf sich auf den Boden und fing an zu weinen. Erschrocken kippte Harry fasst vom Bett und goss dabei etwas seines Getränkes auf das edle Bettlaken. „Harry Potter ist so gütig!“, schluchzte sie und Harry sah vorsichtig über die Bettkante, auf die immer noch am Boden liegende Hauselfe. „Mibby hat Großes gehört, aber das-“ Mit sichtlicher Mühe stemmte sie sich vom Boden und sah zu Harry empor. „Sir Potter ist so gütig! Behandelt Mibby wie einen Menschen und nennt sie Miss, aber Mibby ist doch nur eine dumme, böse Hauselfe!“ Wieder begann sie ihren Kopf gegen das Bett zu schlagen. „Hör auf damit dich selbst zu verletzen!“,rief Harry erschrocken und die Elfe stoppte tatsächlich ihre Selbstbestrafung und sah mit tränennassen Augen zu ihm auf. „Sir Harry Potter gibt Mibby den Befehl aufzuhören?“, fragte die Elfe nach. Harry nickte unsicher und fügte ebenso hinzu:„Ja. Ich verbietet dir dich selbst zu bestrafen.“ Die Hauselfe begann zu strahlen. „Harry Potter ist ein Freund der Hauselfen! Mibby hat viel von Harry Potter gehört! Viel!“ *** Draco stand an der Balkonbrüstung und sah auf den dunklen Park, der das Manor umgab. Ein paar Räume weiter war das Zimmer von Potter. Vermutlich würde er schlafen, oder aber ihm ging es wie Draco und auch er konnte keinen Schlaf finden. Wundern würde es den blonden Zauberer nicht, schließlich hatten die Malfoys heute Harry Potters altes Leben beendet und Draco hatte mit ihrem Gespräch am späten Nachmittag den ersten Schritt von seinem neuen Leben eingeleitet. Draco stöhnte und blickte in den sternenklaren Himmel. Er begann jetzt schon sein neues Leben mit Potter zu hassen! Ein leises Ploppen war durch die geöffnete Balkontür zu hören. Er betrat den geräumigen Salon seines Appartements und sein Blick fixierte sofort eine Hauselfe, die mit einem Tablett im Raum stand und Draco freudig ansah. „Was willst du Mibby?“, fragte er harsch. „Ich habe nicht nach dir gerufen!“ Die Hauselfe zuckte ängstlich zusammen und augenblicklich tat Draco seine Zurechtweisung leid, schließlich konnte die Hauselfe nichts für seine Situation. „Master Draco hat Mibby nicht gerufen, aber Mibby ist trotzdem da. Mibby hat etwas für jungen Master!“, erklärte sie und Dracos Augen nahmen die dampfende Tasse war. „Heiße Schokolade?“ „Ja! Mibby hat auch Sir Harry Potter heiße Schokolade gebracht, damit er aufhört zu weinen.“ Ihre Ohren wackelten und ihre Augen sahen traurig zu Draco auf. „Er hat geweint?“ Irgendwie fand Draco, dass Tränen nicht zu Potter passten. Schließlich war er der Held der Zaubererwelt. Er war stark, stärker als jeden Magier den er kannte. Nein, Tränen passten nicht zu dem Jungen, der das Glück für sich zu pachten schien. „Ja, junger Master. Aber Mibby hat Harry Potter mit ihrer heißen Schokolade wieder aufgemuntert!“ „Oh…“ Mibby stellte das Tablett auf einen Tisch und machte eine tiefe Verbeugung vor Draco. „Mibby wünscht Master Draco eine gute Nacht.“, sagte sie, schnipste mit ihrem Finger und verschwand. Wieder stand Draco auf dem Balkon. Er nippte an der Tasse und ein bekanntes warmes Gefühl durchströmte ihn. Ob Harry es nach der Schokolade auch besser gegangen war? Draco glaubte die Antwort zu wissen. Lächelnd blickte er in den Nachthimmel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)