Dangerous Relationship von Ascian_Dragon (They are enemies, but somehow they couldn't be without the other...) ================================================================================ Kapitel 2: Verlangen -------------------- Es vergingen Wochen, bis die ganze Shinsengumi wieder vereint war und das, weil Kondou Isami angeschossen wurde, als er auf der Hauptstraße unterwegs war. Matsumoto tat alles, um die Blutung zu stoppen. Jedoch würde es sich in der Nacht entscheiden, ob der Kommandant überlebte oder nicht. Souji, der bislang nur in seinem Zimmer war, hörte von dem Trubel und wollte nachsehen. Als er Kondou da liegen sah, setzte sein Herz kurz aus. Kondou könnte diese Nacht überleben oder sterben… Dieser Gedanke machte Souji wütend. „Kondou-san…“ hauchte er und lief zurück auf sein Zimmer. Kannst du noch kämpfen? Diese Worte von Kaoru hallten in seinem Kopf wieder. Wutschnaubend zog er das Fläschchen hervor und betrachtete es. Die Zähne knirschend öffnete er es. „Ich kann noch kämpfen!“ fauchte er und trank es leer. Kurz danach bekam er einen Krampf. Das Fläschchen fiel auf seinem Futon und er krümmte sich. In ihm spürte er einen großen Schmerz. Er drückte sein Gesicht auf seinen Kissen, damit niemand seinen Schrei hörte, der dadurch gedämpft wurde. Sein Haar schimmerte im Mondlicht und nahm langsam eine weiße Farbe an. Seine grünen Augen wurden blutrot und keine Minute später ebbte der Schmerz ab. Er fühlte sich besser, stärker. Er erhob sich, wankte jedoch etwas, ehe er hinauslief. Sein Schwert bereit in der Hand hatte er sich vorgenommen, Kondous Angreifer büssen zu lassen, für das, was sie seinem Vorbild angetan hatten. Er bemerkte nicht, dass Chizuru draußen war, die gerade neues Wasser für Kondou holen wollte. Trotz Nebel erkannte sie seine Silhouette, doch als sie ihm hinterher laufen wollte, stieß sie auf Keisuke und Heisuke. Etwas weiter vom Hauptsitz entfernt, standen einige Männer mit Waffen vor einer Mauer und schossen in die Luft. Als sie Schritte wahrnahmen, grinste derjenige, der die Waffe in der Hand hielt. „Hey, da ist doch tatsächlich einer gekommen.“ meinte er und die Blicke richteten sich an Souji, der mit erhobenem Schwert aus dem Nebel hervortrat. Einer schoss auf ihn, doch der nun Weißhaarige durchschnitt die Kugel mit einem Hieb. „Was zum-“ „Habt ihr auf Kondou-san geschossen?“ wollte der Shinsengumi wissen, den Menschen immer näher kommend und dabei immer bedrohlicher wirkend. „Der ist doch verrückt!“ rief einer, ein anderer trat vor. „Los, töten wir ihn!“ Zwei von den sechs Männern stürmten auf Okita zu, der sie jedoch ohne mit der Wimper zu zucken, sofort umbrachte. Er preschte voran, durchtrennte einem den Kopf vom Rumpf, einen anderen rammte er mit dessen Lanze in die Mauer. Die letzten beiden liefen vor Angst weg. Souji zog die Lanze aus dem Mann, welcher zu Boden fiel und ließ die Waffe auf ihn fallen. Gerade wollte er sich den Flüchtigen zuwenden, als er eine Anwesenheit spürte. Er kannte sie. Und jetzt konnte er spüren, wie stark sie war. Er drehte sich um und erblickte Kaoru, jedoch nicht im Kimono, sondern in männlicher Kleidung. Sein schwarzer Umhang wehte im Wind, sein Grinsen war finsterer als sonst. „Nagumo Kaoru…“ begann Souji und richtete sein Schwert auf ihn. „Hast du Kondou-san angegriffen?“ fragte er ruhig. Der Dunkelhaarige musterte ihn. „Wie ich sehe, hast du das Ochimizu doch eingenommen.“ stellte er vergnügt fest. „Es ist mir eine Ehre, den besten Schwertkämpfer der Shinsengumi in einen Rasetsu verwandelt zu haben.“ Der Verwandelte drückte ihn an die nächste Hauswand und der Kleinere spürte die blutige kalte Klinge an seinem Hals, jedoch verebbte sein Grinsen dadurch nicht. „Beantworte mir meine Frage!“ knurrte der andere und drückte die Klinge fester an dessen Hals. „Du hast keine Beweise und doch wagst du es, mich einfach zu verdächtigen?“ kam die Gegenfrage, ehe Kaoru eine Hand an die Klinge legte und sie von sich schob. Souji verengte die Augen. „Überleg doch mal. Diese Typen sind Überlebende der Grabwache. Sie sind sicher gekommen, um Itou zu rächen, aber sie trauten sich nicht, in das Hauptquartier der Shinsengumi einzudringen…“ meinte der Dunkelhaarige, sein Blick war ernst. Als Souji von ihm abließ, packte Kaoru ihn am Kragen und zog ihn näher zu sich. Ihre Gesichter waren nur Zentimeter voneinander entfernt. „Aber… vielleicht war ich es, der ihnen gesagt hat, dass sie sich auf die Hauptstraße konzentrieren sollten…“ Wieder entfachte der Zorn in Soujis Augen, ehe Kaoru wieder zu Grinsen begann. „Was denn? Ich wollte nie Probleme verursachen, aber dass der Kommandant der Shinsengumi so unachtsam sein würde, war auch nicht mein Problem.“ Der Andere wollte sich losreißen und ihn in Stücke schneiden, doch irgendwie konnte er nicht. Besser gesagt, sein Körper reagierte nicht. „Was… hast du vor?“ wollte er wissen, doch Kaoru lächelte nun. „Was denkst du, was ich vorhabe?“ fragte er zurück. Souji wusste keine Antwort. Er konnte den Blick des anderen nicht deuten und vor allem bemerkte er nun ganz deutlich, dass sein Gegenüber keine Frau war. Der Dunkelhaarige starrte in seine grünen Augen, ehe er fies grinste und auf seine Unterlippe biss. Blut trat aus der kleinen Wunde aus, worauf der andere ihn verwirrt ansah. Warum tat er das? Doch ehe er sich eine logische Erklärung ausdenken konnte, reagierte sein Körper plötzlich auf Etwas. Er atmete schwer und sein Blick fixierte die rote Flüssigkeit, die nun von Kaorus Lippen runter lief. Ehe er realisieren konnte, was er tat, packte er den Kleineren an den Haaren und presste seine Lippen auf die seine. Souji konnte sich nicht stoppen. Ob es an dem Ochimizu lag? Er leckte das Blut von den Lippen und wollte mehr davon. Kaoru hatte dies erwartet und genoss den recht wilden Kuss. Da er ein Oni war und keine Fälschung, war sein Blut ganz besonders begehrt von den Rasetsu. Das war auch ein Grund, weshalb San’nan-san Chizurus Blut haben wollte. Das Gleiche passierte nun mit dem Kapitän der ersten Einheit. Kaorus Zunge streifte einen spitzen Eckzahn des anderen und der Geschmack von Blut lag in seinem Mund, worauf Souji nun mit seiner Zunge die des anderen anstupste und mehr von dem Blut haben wollte. Kaoru ließ sich auf dieses Zungenspiel ein und drückte den Älteren fester an sich, um mehr von ihm zu spüren. Ihm war bewusst, dass er einen Mann küsste. Aber Souji hatte ihn schon von Anfang an interessiert, seit er in seine Augen geblickt hatte. Dass er nun den besten Mann der Shinsengumi in seiner Gewalt hatte, war ihm mehr als recht. Die Wunden, die Kaoru hatte, hatten sich durch seine Rasse schnell geschlossen, aber Souji wollte nicht aufhören. Er spürte sein Herz rasen, aber es war keine Verliebtheit, sondern mehr die Aufregung. So etwas hatte er nie gemacht, schon gar nicht mit einem Mann. Überhaupt hatte er sich nur damit beschäftigt, für die Shinsengumi nützlich zu sein. Er presste den Kleineren fester an die Hauswand und drückte sein Knie gegen dessen Unterleib. Die Hand des Älteren wanderte von seinem Haar, runter zur Schulter und anschließend an dessen Brust, um die weiße Bluse zu öffnen, doch in diesem Moment kam Souji wieder zu sich und riss sich von Kaoru los, der nach Luft schnappte. Der Weißhaarige wich zurück und wischte sich mit dem Ärmel über den Mund. „Du… was…?!“ knurrte er und verengte die Augen. „Schade…“ murmelte Kaoru belustigt und richtete sich seinen Umhang. „Warum bist du hier?“ wollte Souji wissen, der sich wieder fasste. „Ich wette, du kannst dir nicht vorstellen, wie schlimm die Hölle sein kann, oder?“ fragte er stattdessen und blickte ernst. „Was meinst du?!“ „Ich meine die Nagumo-Familie… Weißt du, wie sie einen behandeln, nur weil er kein weiblicher Oni ist?“ fragte er wieder und blickte nun finsterer. „Tage lang musste ich diese Grausamkeiten ertragen… Und Chizuru vergisst alles… Sie hat ihren eigenen großen Bruder vergessen…“ Er ging um Souji herum, der seinen Blick nicht von ihm ließ. „Sie freundet sich mit euch Menschen an… Jene, die unser Zuhause zerstört haben… und lässt sich von ihnen beschützen…“ Er blieb stehen und kehrte dabei dem anderen den Rücken. „Ich konnte niemanden beschützen… Mich hatte damals auch niemand beschützt. Ich wollte meine Schwester beschützen, aber sie wurde von euch Menschen manipuliert und sie glaubt, dass sie euch ähnelt…“ Als er sich umdrehte, konnte man die Wut des Jüngeren sehen, die in seinen Augen wütete. „Ich bin hier, um meiner Schwester zu zeigen, wie ihr Menschen wirklich seid. Ich werde vor ihren Augen all ihre ‚Freunde’ umbringen und ihr klar machen, zu wem sie gehört.“ sagte er. Der Rasetsu musterte ihn, dann grinste er leicht. „Gott, bist du erbärmlich.“ war sein Kommentar. Kaoru weitete leicht die Augen, als er dies hörte. Er hatte erwartet, dass niemand Mitleid zeigte. Doch er konnte zurückschlagen. „Weißt du, dass ich dich belogen habe?“ fragte er grinsend, worauf Souji die Augen verengte. „Das Ochimizu kann deine Krankheit nicht heilen. Du hast dir somit nur dein Ende beschleunigt.“ Der Tuberkuloseerkrankte stutzte und riss die Augen weit auf. Er würde nicht gesund werden? Hass stieg in ihm auf und er hielt seine Waffe bereit. Er griff an, doch Kaoru hatte ebenfalls schnell sein Schwert gezückt und wehrte seinen Angriff ab. „Gib auf. Du kannst gegen mich nichts ausrichten. Ein falscher Oni besiegt keinen richtigen Oni.“ sagte Kaoru und ging zum Gegenschlag über. Souji hatte große Mühe, die Angriffe abzuwehren, vor allem weil er wieder den Drang spürte, loszuhusten. „Okita-san!!“ rief eine Mädchenstimme. Die Kämpfenden hielten inne. „Sieh an.“ meinte Kaoru und erkannte eine Silhouette im Nebel. Souji blickte in die Richtung, aus der die Stimme kam, ehe Kaoru ihm erneut einen Kuss gab und anschließend auf das Dach des Hauses hinter sich sprang. Der Rasetsu hielt inne und sah ihm nach. „Souji!“ hörte man nun Heisuke rufen und neben der Silhouette folgte eine weitere. Der Gerufene wollte antworten, als er einige Krieger mit Schusswaffen entdeckte, die auf die beiden zielten. „Chizuru-chan!“ rief er und rannte los. „Pass auf!“ Ein Schuss ertönte und Chizuru schrie entsetzt auf. „Scheiße! Verschwinden wir!“ rief der Angreifer, als er Souji vor sich sah, der sich schützend vor die beiden geworfen hatte und die Kugel mit seinem Körper abgewehrt hatte. „Okita-san!“ hörte er die Kleine schreien. „Souji!“ Heisuke fing den Älteren auf, als dieser drohte, umzukippen. Er verlor langsam das Bewusstsein, das einzige was er erkannte, war Kaoru auf dem Dach. Dieser sah auf ihn herab und seufzte. „So ein Dummkopf, aber ich habe erwartet, dass er sie beschützt…“ murmelte er leise vor sich hin und sah zu Chizuru. „Du wirst schon sehen, Chizuru… Du wirst erfahren, wie ich mich gefühlt habe…“ Mit diesen Worten verschwand er und auch Souji verlor nun die Besinnung. „Souji! Du bist ein Rasetsu geworden!“ sagte Heisuke entsetzt, doch der andere hörte ihn nicht mehr. „Okita-san, warum?“ wollte Chizuru wissen, die den Tränen Nahe war und über die Schläfe des anderen strich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)