Mevoli - meine Reise als Pokemon von Sajoco ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2: Wer und was bin ich? ------------------------------------------ “Hey, alles in Ordnung mit dir?”, ertönte eine Stimme in den Ohren von Sammy. Langsam begannen sich ihre Augenlieder zu bewegen. Mit einem verschwommenen Blick erkannte sie eine unscharfe Silhouette. “Ich bring dich am besten zu Schwester Joy, sie wird dir sicher helfen können.” Sammy’s Kopf wurde schwer und sie verlor erneut das Bewusstsein. Nach wenigen Minuten, ertönten zwei Stimmen die sich unterhielten. “Ich habe es gefunden, ich schätze es ist von einem Kampf ganz erschöpft, können sie ihm helfen Schwester Joy?” “Oh, das arme Ding. Lass es am besten hier. Ich kümmere mich schon um unseren kleinen Patienten, du brauchst dir keine Sorgen zu machen.” “Danke Schwester Joy.” Schritte waren zu hören, sie entfernten sich von Sammy. Jemand hatte sie zu Schwester Joy gebracht und sie nun dort alleine gelassen. Das Mädchen fand dies sehr unhöflich. Jedoch konnte sie Schwester Joy auch nach ihrem Retter fragen. Sie nahm den Geruch der Medikamente auf und spürte die weiche Matte auf der sie lag. Sammy fand es angenehm und dennoch etwas beängstigend. Ein kaltes Gefühl ließ sie zusammenzucken. “Schon gut, ich untersuche dich nur”, erklang die beruhigende Stimme von Schwester Joy. *Okay~*, dachte sich das Mädchen und überließ Schwester Joy die Untersuchung. Sammy fand es schon recht sonderbar. Ihre Beine wurden getestet, ausgestreckt und abgetastet. Es kitzelte sie. Dann lag sie auf dem Rücken, dann wieder auf dem Bauch. Ihre Ohren wurden getestet und eine helle Lampe leuchtete ihr in ihre erschöpften Augen. Das war zu viel für sie. Sie sprang auf und … und knurrte. Verwundert über das Geräusch aus ihrem Mund, schüttelte sie sich. “Ach du armes kleines Evoli. Keine Sorge, dir geht es gleich wieder besser, dann kannst du wieder herumtollen.” *Evoli? Wen meint sie denn mit Evoli?*, dachte sich Sammy und tapste auf der Liege zu einem Tablett, was neben ihr auf einem Tisch lag. Mit vorsichtigem Blick sah sie auf die Spiegelung. Vor Schreck sprang sie zurück, stieß einige Instrumente von der Liege. Diese klirrten als sie auf den Boden landeten. Panisch sprang Sammy von dem Tisch und landete unsanft auf dem kalten Fliesenboden. Ihre Pfoten rutschten beim Rennen immer wieder auseinander, sie hatte das Gefühl als würde sie Schlittschuhlaufen - nur ohne Schlittschuhe. Die Tür, welche Sammy nun im Blick hatte, ging auf und ein großes rosafarbenes Pokemon trat herein. Sammy nutzte diese Gelegenheit und huschte an dem Pokemon vorbei. Aufgeregt rannte sie den Flur entlang, suchend nach einem Ausgang. Ein Fluchtweg war schnell gefunden. Sammy wartete kauernd hinter einer Topfpflanze, bis sich die Tür vom PokemonCenter öffnete. Es war inzwischen später Vormittag und das Glück stand auf Sammy’s Seite. Die Tür ging kurze Zeit später auf, und das kleine Evoli huschte nach draußen. Sie rannte ins nächstgelegene Gebüsch und keuchte. “Okay, das ist nicht witzig. Wenn das ein Traum ist, möchte ich bitte ganz schnell erwachen… ich will kein Pokemon sein!”, sagte sie hechelnd. Mehrfach sah sie sich ihre Pfoten an. “Wenn dies ein Traum ist, dann muss ich nur irgendwie wach werden… mal sehen vielleicht mit Wasser?” Sammy tapste weiter durch die Büsche. Instinktmäßig hielt sie die Nase in die Luft und schnupperte. An sich unterschied sie sich nicht von wilden Pokemon. Nur hatte sie für ein Evoli eine untypische Fellfarbe, sie dunkelgrau, fast schon schwarz. Ihr Kopffell war strubbeligerer und sie trug ihre pinkfarbene Sternenspange. Sammy überlegte sich wie sie es anstellen konnte aus ihrem Traum aufzuwachen. Schließlich fiel ihr keine Möglichkeit ein und sie ging langsam den Weg entlang. Auf vier Pfoten zu laufen war für sie recht ungewöhnlich und die Sichtweise die sie nun hatte, schien ihr recht unvorteilhaft. “Ich kann ja gar nichts sehen, weder was hinter dem Busch ist noch wo der Weg mich hinführt”, seufzte sie. “Aber ich könnte es dir sagen”, erklang eine fremde Stimme. Sammy sah sich fragend in alle Richtungen um, konnte jedoch niemanden entdecken. Schließlich fing die Stimme an zu kichern und das dazugehörige Pokemon landete neben dem Evoli. “Thi hi hi. Du bist komisch. Bist du deinem Trainer entlaufen und findest nicht mehr zurück?” Sammy sah das Vogelpokemon skeptisch an. “Ich bin niemanden entlaufen, außerdem habe ich keinen Trainer. Ich bin doch selbst ein Mensch!”, rechtfertigte sie sich. Nach diesen Worten konnte sich das Taubsi nicht mehr vor lachen halten. Es hatte schon viel gehört, aber das sich ein Evoli für einen Menschen hielt, war ihm neu. “Okay Evoli, du bist echt ein komisches Pokemon, du solltest Cooper und seine Gruppe kennen lernen.” “Cooper? Wer ist Cooper?”, wollte Sammy wissen. “Das wirst du dann schon sehen. Ich bin Orwell, ein richtiges Taubsi.” “Taubsi, ah ja, das hätte ich mir denken können, ihr Gurrt ja ständig herum”, spottete Sammy. “Ach? Normalerweise erzählen wir uns immer Neuigkeiten, vor allem über kleine Evolis die sich für Menschen halten. Na komm mal mit Runa”, meinte Orwell und flog voraus. “Runa? Wieso nennst du mich denn so? Ich heiße… ach ist ja auch egal…”, seufzte sie erneut. “Na auf deinem Stern da steht Runa”, erklärte Orwell ihr. “Stimmt ja, ich trage ja noch meine Haarspange. Naja, dann heiß ich eben so lange ich ein Evoli bin Runa, wird ja auch nichts daran ändern das ich so ausseh wie ich ausseh.” Sammy, die sich ab nun Runa nannte so wie Orwell sie benannt hatte, folgte dem Taubsi und hatte Mühe mit ihm Schritt zu halten. Orwell flog mehrere Runden über Runa. “Sag mal Runa, tun dir die Füße weh, du läufst als hättest du es erst kürzlich gelernt.” “Ich laufe ja eigentlich auf zwei Beinen und nicht auf vier. Das ist wesentlich einfacher…”, grummelte Runa und stolperte weiter ihren Weg hinter Orwell hinterher. Der Weg den das Taubsi entlangführte, war voller verschiedenen Pflanzen, eine Allee aus Blumen und Büschen. Runa überlegte sich was wohl Cooper für ein Pokemon war, wenn es überhaupt ein Pokemon war. Vielleicht war Cooper ja auch ein Mensch und konnte ihr helfen wieder in ihre Ursprüngliche Form zurück zu kehren. Egal was Cooper auch sein vermag, sie würde es früher oder später ohnehin erfahren. Die verschiedenen Gerüche die sie als Evoli nun wahrnahm, brachten sie ganz durcheinander. Von überall duftete es, jedoch konnte sie rein gar nichts erkennen was sie damit in Verbindung bringen konnte. Als ihr ein besonders süßlicher Duft in die Nase stieg blieb sie stehen. “Orwell warte mal!”, rief sie dem Taubsi zu. Der kleine Vogel drehte um und landete neben dem merkwürdigen Evoli. “Was hast du denn?” “Hier riecht es so gut, was ist das?”, fragte Runa interessiert. Grinsend beantwortete Orwell diese leichte Frage. “Das ist der liebliche Duft von Anziehung. Dort hinter dem Gebüsch wohnt eine Pflanzenpokemonfamilie. Willst du mal gucken gehen?” Als Mensch hatte Sammy kein Interesse daran gehabt Pokemon zu beobachten, als Evoli jedoch fand sie das spannend. Sie nickte und streckte ihren Kopf durch das Gebüsch. Auf einer Wiese tanzten Blubella, Giflor, Duflor und Myrapla miteinander. Sie setzten verschiedene Attacken ein, die miteinander kombiniert wunderschön aussahen. So etwas hatte Sammy noch nie zuvor gesehen. Ihr Mund war vom Staunen ganz weit aufgerissen und nur ein kleines “Wow~” brachte sie heraus. “Ja, das sage ich auch immer. Sie tanzen jeden sonnigen Nachmittag hier herum”, erzählte Orwell. Ein kleines Myrapla jedoch saß etwas abseits von der tanzenden Menge. Runa bemerkte es recht spät, ging aber auf es zu. Immerhin tanzten alle fröhlich miteinander, nur dieses eine Myrapla wurde ausgeschlossen. “Hey alles in Ordnung bei dir? Warum tanzt du denn nicht mit?”, wollte das Evoli wissen. “Ich kann keine Attacken die so schön sind wie die anderen…”, weinte das Myrapla. “Ach es kommt doch nicht darauf an welche Attacken du kannst oder nicht, Hauptsache du hast Spaß beim tanzen und lebst deinen Traum”, meinte Runa freundlich. “Wirklich?”, fragte Myrapla nach. “Runa hat recht, du solltest dir keine Gedanken darüber machen. Hab Spaß, dass ist das was zählt.” Orwell und Runa blieben noch eine ganze Weile bei dem Myrapla, was sich ihnen als Bella vorgestellt hatte. Schließlich fiel Bella ein, dass sie ihre Attacken auch trainieren könnte und sah Runa hoffnungsvoll an. “Runa, hilfst du mir vielleicht? Ich könnte in einem Kampf mit dir vielleicht eine neue Attacke erlernen!” Das Evoli nickte. Sie wollte dem Myrapla unbedingt helfen. “Ich bin der Schiedsrichter!”, rief Orwell und flog in die Höhe. Die beiden Pokemon stellten sich gegenüber auf. Doch bevor der Kampf begann fiel Runa ein, dass sie gar nicht wusste welche Attacken sie überhaupt einsetzen konnte. Außerdem hatte sie nicht wirklich viel Ahnung von Attacken. “Ich,…”, fing sie an zu beichten, “…ich habe keinen blassen Schimmer von meinen Attacken. Ich meine … ich… ich kann überhaupt keine Attacken…” Verwirrt und überrascht sahen Orwell und Bella das Evoli an. Wie ein Pokemon keine Attacke konnte, war ihnen schleierhaft. “Du hast doch sicher von deinen Eltern eine Attacke beigebracht bekommen. Sonst würdest du ja nicht alleine unterwegs sein.”, sagte Orwell. Das Taubsi schüttelte den Kopf. Für ihn war es unerklärlich wie ein Pokemon keine Attacke beherrschen konnte. Jedoch hatte er selbst von den Attacken eines Evolis keine Ahnung. “Ich glaube, dann wird das nichts mit dem Übungskampf.” Bella nickte verständnisvoll. Sie fand es sehr schade, denn sie wollte noch etwas Zeit mit Runa und Orwell verbringen. Doch Orwell empfand es für wichtiger, Runa schnellstmöglich zu Cooper zu bringen. “Tanze einfach mit deiner Familie mit Bella, sie werden dich sicher nicht ausschließen nur weil du keine Attacke drauf hast die mit den anderen Harmoniert. Sie mich an, ich kann gar keine Attacke und ihr seit trotzdem nicht abweisend zu mir.”, sagte Runa lächelnd. Das Lächeln steckte an. Bella kuschelte sich erst an Runa, dann an Orwell und verabschiedete sich von den beiden Pokemon. Während Orwell neben Runa herflog, lief Myrapla wieder zu ihrer Familie. Evoli drehte ihren Kopf noch einmal in Richtung der tanzenden Pokemonfamilie und lächelte. Auch wenn Bella keine Attacken beherrschte, die sie so prachtvoll vorführen konnte, konnte sie immer noch mittanzen und Spaß dabei haben. Für Runa war es nun aber an der Zeit, diesen Cooper zu treffen. “Mach schon Runa, wir brauchen noch etwas um bei Cooper anzukommen”, nörgelte Orwell an der langsamen Gehweise von Runa. “Hör auf zu meckern, ich mach so schnell ich kann. Bin ja kein D-Zug!”, zickte das Evoli zurück und versuchte mit dem Vogelpokemon Schritt zu halten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)