Mevoli - meine Reise als Pokemon von Sajoco ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1: Die Pokemon Akademi ----------------------------------------- Es war ein herrlicher Morgen in Frodomar City. Der Arenaleiter und seine Frau kümmerten sich um ihre Pokemon. “Wo ist eigentlich unsere Tochter?” “Sie schläft noch, aber bist du dir sicher, dass wir sie auf die Akademi für junge Pokemon-Trainer schicken sollten?” “Ja, sie soll eines Tages hier die Arena führen wenn wir nicht mehr sind, und wenn sie keine Pokemon leiden kann ist das ein großes Problem”, sagte der Arenaleiter sauer. “Dann werde ich sie jetzt wecken gehen.” Nach wenigen Minuten kam die Mutter den Flur entlang. Kurz darauf öffnete sich die Tür von Sammy’s Zimmer und ihre Mutter weckte sie zärtlich. “Na komm, es wird Zeit wach zu werden und auf zu stehen. Dein Vater und ich wir wollen mit dir reden.” “Reden? Worüber ist doch alles gesagt….”, murmelte Sammy verschlafen. “Sammy mach es uns doch nicht so schwer.” “Schwer? Ihr wollt doch das ich Pokemon liebe. Sie sind überall und sie nerven mich!”, zickte das Mädchen ihre Mutter an. “Aber Sammy…” Ihrer Mutter fehlten die Worte. Sie konnte einfach nicht verstehen warum ihre Tochter keine Pokemon leiden konnte, obwohl sie mit ihnen groß geworden war. “Sammy, aufstehen sofort! Dann packst du deinen Koffer und wirst zur Akademi für junge Pokemon-Trainer gehen!”, sagte ihr Vater energisch als er das Zimmer betrat. Das Mädchen sprang aus dem Bett und konnte ihren Ohren nicht trauen. “Wohin? Das kann doch nicht euer Ernst sein! Ich hasse diese Wesen!”, schrie sie voller Wut. Doch die Wut konnte ihr nicht helfen. Kaum zwei Stunden später saß sie mit ihrem Vater in seinem Flugzeug auf dem Weg zur Akademi. Stillschweigend und mit verschränkten Armen saß sie da und starrte aus dem Fenster. “Sobald du das erste Jahr in der Akademi gemeistert hast bekommst du ein eigenes Pokemon. Es wird ein Evoli sein”, sagte ihr Vater und war sich sicher das seine Tochter es lieben lernen würde. Allerdings bekam er keine Antwort von seiner Tochter und so herrschte Stille im Flug. Es dauerte einige stille Stunden bis sie das Festland erreichten. Nachdem das Flugzeug zum Stehen gekommen war, stiegen Vater und Tochter aus diesem aus und sahen sich um. “Sieh dir diese vielen Schüler an. Wie glücklich sie doch sind. Sie wollen so viel über Pokemon erfahren und das ist auch sehr wichtig”, erklärte ihr Vater ihr. “Wichtig? Für was sollte so etwas wichtig sein.” “Sammy ich warne dich, benimm dich gefälligst!”, schimpfte ihr Vater. “Ja…. Ja….”, maulte das Mädchen und ging mit ihren Sachen ins Gebäude. Ihr Vater verfolgte sie auf Schritt und Tritt. Sammy ging das ziemlich auf den Geist, doch sie hatte keine andere Wahl, ihre Eltern hatten ernst gemacht und sie musste es ausbaden. “Hallo, ich bin die Direktorin Frau Gadian. Herzlich willkommen auf der Akademi für junge Pokemon-Trainer. Du musst Sammy Sabre sein. Welches ist denn dein Lieblings Pokemon?” Das Mädchen zuckte mit den Achseln und fing an zu grinsen. “Mein Lieblings Pokemon? Das ist schon ausgestorben.” “Was? Das ist aber nicht sehr schön. Ist es denn ein Amonitas? Oder vielleicht ein Aerodactyl, ach was red ich da bestimmt ein Liliep”, lächelte die Direktorin. “Nein, es ist ein Doofipok”, gab Sammy ihr zur Antwort. “Sammy! Benimm dich und entschuldige dich sofort wieder!”, schimpfte ihr Vater erneut. “Es tut mir leid, aber ich mag nun mal keine Pokemon”, sagte Sammy und verbeugte sich kurz. “Was? Du magst keine Pokemon? Dann solltest du mal mein Rossana kennenlernen”, lächelte die Direktorin und schleppte Sammy mit in ihr Büro. Das Büro war recht klein und dennoch passten die Direktorin, ihr Rossana, Sammy und ihr Vater hinein. Das Mädchen sah sich um und blickte Rossana streng an. *Hässliches Pokemon… aber es sieht der Direktorin ähnlich…*, dachte sich Sammy und sah zu ihrem Vater. “Hallo Rossana. So hab es kennengelernt darf ich jetzt in meine Klasse?”, wollte Sammy wissen. “Aber sicher, den Gang hinunter rechts”, sagte die Direktorin. Ihr Vater begleitete Sammy bis in ihr Klassenzimmer und übergab sie in die Obhut der Lehrerin. Sammy setzte sich an einen Tisch und starrte auf die Tafel, während um sie herum alle Kinder über Pokemon redeten. Ein kleines Mädchen jedoch, das etwas jünger wie Sammy war, ging auf sie zu. “Hallo ich bin Lilli und wie heißt du?”, wollte das kleine Mädchen wissen. Die neue musterte das kleine Mädchen mit den grünen Haaren und dem weißen Kleid, mit dem rot/schwarzen Kragen. “Ich bin Sammy.” “Das freut mich, mein Lieblings Pokemon ist ein Kirlia und deines?”, fragte Lilli neugierig nach. “Ich mag keine Pokemon. Ich bin hier nur weil meine Eltern wollen das ich eines Tages mich um ihre Pokemon kümmern muss und die Arena leiten soll”, erzählte Sammy. Bei dem Wort Arena wollten gleich mehr Kinder von Sammy etwas erfahren. Doch sie blieb still schweigend auf ihrem Stuhl sitzen. Lilli setzte sich neben sie hin und lächelte. “Es ist ungewöhnlich, aber es gibt einige wie dich”, sagte sie und schrieb etwas auf einen Zettel. *Ich mochte auch keine Pokemon, bis mich ein Kirlia gerettet hat.* Sammy laß in Gedanken die Worte von Lilli. “Ach? Ich würde mich niemals von einem Pokemon retten lassen. Aber es gibt ein Pokemon das ich ganz gern habe, aber das heißt noch lange nicht das ich alle Pokemon dieser Art mag, oder überhaupt Pokemon”, sagte Sammy und zerknüllte den Zettel. “Welches ist es denn?”, wollte Lilli wissen. “Hast du keinen anderen gefunden den du nerven kannst? Oder bin ich schon dein nächstes Opfer!”, murmelte Sammy in ihren nicht vorhandenen Bart. Lilli fing darauf hin an laut zu lachen. Sammy hingegen verdrehte nur ihre Augen und wünschte sich weg von diesem Ort. Nach einigen Stunden des Kennenlernens begann der Rundgang durch die Akademi. Lilli hing an Sammy als ob sich die Mädchen schon seit Jahren kennen würden, doch dass passte der Älteren gar nicht. “Sag mal du kleine Nervensäge, warum bist du eigentlich in meiner Klasse? Bist du nicht etwas zu jung für diese Schule?”, fauchte Sammy das kleine Mädchen erneut an. “Meine Mutter ist hier die Direktorin”, kicherte Lilli und lächelte ihre neue ‘Freundin’ an. *Auch das noch…*, dachte sich Sammy und ging genervt weiter. Die Schulräume waren groß und oft voller Regale mit Pokebällen, Bücher und verschiedensten Gegenständen für die Pokemon und ihre Trainer. “Als erstes möchte ich euch bitten, dass sich jedes Kind ein Buch schnappt, es durch liest und am nächsten Tag den Inhalt das Buches erzählt”, sagte der Lehrer und setzte sich auf einen Stuhl. “Eine Buchbeschreibung, an einem Tag… am ersten Tag… und überhaupt, ach man…” “Komm schon Sammy, dass macht Spaß glaub mir, ich kenn ein ganz tolles Buch”, kaum erzählte Lilli von dem Buch, schon war sie verschwunden und suchte es. Sammy hingegen setzte sich hin und schaute aus dem Fenster, ihr passte hier gar nichts, angefangen von dem ‘du musst hier sein’ bist zur Nervensäge Lilli. Das kleine grünhaarige Mädchen, kam schnell wieder angerannt und hielt ein äußerst schönes, dennoch altes Buch in der Hand. Verziert war es mit goldener Schrift und einem ebenso goldenen Pokemonumriss auf einem brauenen Lederumschlag. “Die Legende der Pokemon,…”, las Sammy vor. “Ja, das hab ich schon ganz oft gelesen, es ließt sich super und ist total spannend und …” “Ja, ja ist schon gut, dass nehm ich. Aber sei jetzt bitte leise.” Lilli grinste und verschwand erneut. Seufzend rückte Sammy ihre pinke Sternspange, auf der die Buchstaben ‘R U N A’ in schwarzer Schrift geschrieben waren, zurecht und schlug das Buch auf. Sie merkte nicht das mit jedem Wort das sie laß, sich der Himmel verdunkelte. Das Buch war in der Tat spannend geschrieben, dass mochte Sammy und sie laß mehr und mehr. Nicht nur der Himmel war nun schwarz sondern auch das Schulzimmer. Das Mädchen entdeckte den Umriss von einem Pokemon in dem Buch und wollte wissen wie es hieß. “Lilli weißt du wie dieses Pokemon heißt?…”, jetzt erst bemerkte das Mädchen die Dunkelheit um sich herum und bekam es mit der Angst zu tun. “….Lilli? LILLI!!!!!!!!”, rief sie so laut sie konnte. Vor ihr Tauchte eine kleine weiße Erscheinung auf. “Lilli bist du das?”, wollte Sammy wissen und spürte ein komisches Gefühl in sich. “Du magst keine Pokemon weil du sie nicht kennst, werde eines mit ihnen und du wirst sie lieben, pass auf dich auf kleine Sammy.” Sammy spürte wie sich ihr Körper schmerzhaft veränderte. Sie wollte schreien, doch ihre Stimme verstummte. Aus ihren Augen flossen Tränen, die ihr Gesicht überschwemmten. Ihre Knochen schmerzten und ihre Haut war mehr und mehr mit Haaren eingehüllt. Ihre sonst so kleinen Ohren, bekamen eine enorme Länge. Ein puscheliger Schwanz, entwickelte sich bei ihr. Das Gesicht verformte sich. Doch von alledem bekam, sie nichts mehr mit. Das Mädchen war bewusstlos. Kapitel 2: Kapitel 2: Wer und was bin ich? ------------------------------------------ “Hey, alles in Ordnung mit dir?”, ertönte eine Stimme in den Ohren von Sammy. Langsam begannen sich ihre Augenlieder zu bewegen. Mit einem verschwommenen Blick erkannte sie eine unscharfe Silhouette. “Ich bring dich am besten zu Schwester Joy, sie wird dir sicher helfen können.” Sammy’s Kopf wurde schwer und sie verlor erneut das Bewusstsein. Nach wenigen Minuten, ertönten zwei Stimmen die sich unterhielten. “Ich habe es gefunden, ich schätze es ist von einem Kampf ganz erschöpft, können sie ihm helfen Schwester Joy?” “Oh, das arme Ding. Lass es am besten hier. Ich kümmere mich schon um unseren kleinen Patienten, du brauchst dir keine Sorgen zu machen.” “Danke Schwester Joy.” Schritte waren zu hören, sie entfernten sich von Sammy. Jemand hatte sie zu Schwester Joy gebracht und sie nun dort alleine gelassen. Das Mädchen fand dies sehr unhöflich. Jedoch konnte sie Schwester Joy auch nach ihrem Retter fragen. Sie nahm den Geruch der Medikamente auf und spürte die weiche Matte auf der sie lag. Sammy fand es angenehm und dennoch etwas beängstigend. Ein kaltes Gefühl ließ sie zusammenzucken. “Schon gut, ich untersuche dich nur”, erklang die beruhigende Stimme von Schwester Joy. *Okay~*, dachte sich das Mädchen und überließ Schwester Joy die Untersuchung. Sammy fand es schon recht sonderbar. Ihre Beine wurden getestet, ausgestreckt und abgetastet. Es kitzelte sie. Dann lag sie auf dem Rücken, dann wieder auf dem Bauch. Ihre Ohren wurden getestet und eine helle Lampe leuchtete ihr in ihre erschöpften Augen. Das war zu viel für sie. Sie sprang auf und … und knurrte. Verwundert über das Geräusch aus ihrem Mund, schüttelte sie sich. “Ach du armes kleines Evoli. Keine Sorge, dir geht es gleich wieder besser, dann kannst du wieder herumtollen.” *Evoli? Wen meint sie denn mit Evoli?*, dachte sich Sammy und tapste auf der Liege zu einem Tablett, was neben ihr auf einem Tisch lag. Mit vorsichtigem Blick sah sie auf die Spiegelung. Vor Schreck sprang sie zurück, stieß einige Instrumente von der Liege. Diese klirrten als sie auf den Boden landeten. Panisch sprang Sammy von dem Tisch und landete unsanft auf dem kalten Fliesenboden. Ihre Pfoten rutschten beim Rennen immer wieder auseinander, sie hatte das Gefühl als würde sie Schlittschuhlaufen - nur ohne Schlittschuhe. Die Tür, welche Sammy nun im Blick hatte, ging auf und ein großes rosafarbenes Pokemon trat herein. Sammy nutzte diese Gelegenheit und huschte an dem Pokemon vorbei. Aufgeregt rannte sie den Flur entlang, suchend nach einem Ausgang. Ein Fluchtweg war schnell gefunden. Sammy wartete kauernd hinter einer Topfpflanze, bis sich die Tür vom PokemonCenter öffnete. Es war inzwischen später Vormittag und das Glück stand auf Sammy’s Seite. Die Tür ging kurze Zeit später auf, und das kleine Evoli huschte nach draußen. Sie rannte ins nächstgelegene Gebüsch und keuchte. “Okay, das ist nicht witzig. Wenn das ein Traum ist, möchte ich bitte ganz schnell erwachen… ich will kein Pokemon sein!”, sagte sie hechelnd. Mehrfach sah sie sich ihre Pfoten an. “Wenn dies ein Traum ist, dann muss ich nur irgendwie wach werden… mal sehen vielleicht mit Wasser?” Sammy tapste weiter durch die Büsche. Instinktmäßig hielt sie die Nase in die Luft und schnupperte. An sich unterschied sie sich nicht von wilden Pokemon. Nur hatte sie für ein Evoli eine untypische Fellfarbe, sie dunkelgrau, fast schon schwarz. Ihr Kopffell war strubbeligerer und sie trug ihre pinkfarbene Sternenspange. Sammy überlegte sich wie sie es anstellen konnte aus ihrem Traum aufzuwachen. Schließlich fiel ihr keine Möglichkeit ein und sie ging langsam den Weg entlang. Auf vier Pfoten zu laufen war für sie recht ungewöhnlich und die Sichtweise die sie nun hatte, schien ihr recht unvorteilhaft. “Ich kann ja gar nichts sehen, weder was hinter dem Busch ist noch wo der Weg mich hinführt”, seufzte sie. “Aber ich könnte es dir sagen”, erklang eine fremde Stimme. Sammy sah sich fragend in alle Richtungen um, konnte jedoch niemanden entdecken. Schließlich fing die Stimme an zu kichern und das dazugehörige Pokemon landete neben dem Evoli. “Thi hi hi. Du bist komisch. Bist du deinem Trainer entlaufen und findest nicht mehr zurück?” Sammy sah das Vogelpokemon skeptisch an. “Ich bin niemanden entlaufen, außerdem habe ich keinen Trainer. Ich bin doch selbst ein Mensch!”, rechtfertigte sie sich. Nach diesen Worten konnte sich das Taubsi nicht mehr vor lachen halten. Es hatte schon viel gehört, aber das sich ein Evoli für einen Menschen hielt, war ihm neu. “Okay Evoli, du bist echt ein komisches Pokemon, du solltest Cooper und seine Gruppe kennen lernen.” “Cooper? Wer ist Cooper?”, wollte Sammy wissen. “Das wirst du dann schon sehen. Ich bin Orwell, ein richtiges Taubsi.” “Taubsi, ah ja, das hätte ich mir denken können, ihr Gurrt ja ständig herum”, spottete Sammy. “Ach? Normalerweise erzählen wir uns immer Neuigkeiten, vor allem über kleine Evolis die sich für Menschen halten. Na komm mal mit Runa”, meinte Orwell und flog voraus. “Runa? Wieso nennst du mich denn so? Ich heiße… ach ist ja auch egal…”, seufzte sie erneut. “Na auf deinem Stern da steht Runa”, erklärte Orwell ihr. “Stimmt ja, ich trage ja noch meine Haarspange. Naja, dann heiß ich eben so lange ich ein Evoli bin Runa, wird ja auch nichts daran ändern das ich so ausseh wie ich ausseh.” Sammy, die sich ab nun Runa nannte so wie Orwell sie benannt hatte, folgte dem Taubsi und hatte Mühe mit ihm Schritt zu halten. Orwell flog mehrere Runden über Runa. “Sag mal Runa, tun dir die Füße weh, du läufst als hättest du es erst kürzlich gelernt.” “Ich laufe ja eigentlich auf zwei Beinen und nicht auf vier. Das ist wesentlich einfacher…”, grummelte Runa und stolperte weiter ihren Weg hinter Orwell hinterher. Der Weg den das Taubsi entlangführte, war voller verschiedenen Pflanzen, eine Allee aus Blumen und Büschen. Runa überlegte sich was wohl Cooper für ein Pokemon war, wenn es überhaupt ein Pokemon war. Vielleicht war Cooper ja auch ein Mensch und konnte ihr helfen wieder in ihre Ursprüngliche Form zurück zu kehren. Egal was Cooper auch sein vermag, sie würde es früher oder später ohnehin erfahren. Die verschiedenen Gerüche die sie als Evoli nun wahrnahm, brachten sie ganz durcheinander. Von überall duftete es, jedoch konnte sie rein gar nichts erkennen was sie damit in Verbindung bringen konnte. Als ihr ein besonders süßlicher Duft in die Nase stieg blieb sie stehen. “Orwell warte mal!”, rief sie dem Taubsi zu. Der kleine Vogel drehte um und landete neben dem merkwürdigen Evoli. “Was hast du denn?” “Hier riecht es so gut, was ist das?”, fragte Runa interessiert. Grinsend beantwortete Orwell diese leichte Frage. “Das ist der liebliche Duft von Anziehung. Dort hinter dem Gebüsch wohnt eine Pflanzenpokemonfamilie. Willst du mal gucken gehen?” Als Mensch hatte Sammy kein Interesse daran gehabt Pokemon zu beobachten, als Evoli jedoch fand sie das spannend. Sie nickte und streckte ihren Kopf durch das Gebüsch. Auf einer Wiese tanzten Blubella, Giflor, Duflor und Myrapla miteinander. Sie setzten verschiedene Attacken ein, die miteinander kombiniert wunderschön aussahen. So etwas hatte Sammy noch nie zuvor gesehen. Ihr Mund war vom Staunen ganz weit aufgerissen und nur ein kleines “Wow~” brachte sie heraus. “Ja, das sage ich auch immer. Sie tanzen jeden sonnigen Nachmittag hier herum”, erzählte Orwell. Ein kleines Myrapla jedoch saß etwas abseits von der tanzenden Menge. Runa bemerkte es recht spät, ging aber auf es zu. Immerhin tanzten alle fröhlich miteinander, nur dieses eine Myrapla wurde ausgeschlossen. “Hey alles in Ordnung bei dir? Warum tanzt du denn nicht mit?”, wollte das Evoli wissen. “Ich kann keine Attacken die so schön sind wie die anderen…”, weinte das Myrapla. “Ach es kommt doch nicht darauf an welche Attacken du kannst oder nicht, Hauptsache du hast Spaß beim tanzen und lebst deinen Traum”, meinte Runa freundlich. “Wirklich?”, fragte Myrapla nach. “Runa hat recht, du solltest dir keine Gedanken darüber machen. Hab Spaß, dass ist das was zählt.” Orwell und Runa blieben noch eine ganze Weile bei dem Myrapla, was sich ihnen als Bella vorgestellt hatte. Schließlich fiel Bella ein, dass sie ihre Attacken auch trainieren könnte und sah Runa hoffnungsvoll an. “Runa, hilfst du mir vielleicht? Ich könnte in einem Kampf mit dir vielleicht eine neue Attacke erlernen!” Das Evoli nickte. Sie wollte dem Myrapla unbedingt helfen. “Ich bin der Schiedsrichter!”, rief Orwell und flog in die Höhe. Die beiden Pokemon stellten sich gegenüber auf. Doch bevor der Kampf begann fiel Runa ein, dass sie gar nicht wusste welche Attacken sie überhaupt einsetzen konnte. Außerdem hatte sie nicht wirklich viel Ahnung von Attacken. “Ich,…”, fing sie an zu beichten, “…ich habe keinen blassen Schimmer von meinen Attacken. Ich meine … ich… ich kann überhaupt keine Attacken…” Verwirrt und überrascht sahen Orwell und Bella das Evoli an. Wie ein Pokemon keine Attacke konnte, war ihnen schleierhaft. “Du hast doch sicher von deinen Eltern eine Attacke beigebracht bekommen. Sonst würdest du ja nicht alleine unterwegs sein.”, sagte Orwell. Das Taubsi schüttelte den Kopf. Für ihn war es unerklärlich wie ein Pokemon keine Attacke beherrschen konnte. Jedoch hatte er selbst von den Attacken eines Evolis keine Ahnung. “Ich glaube, dann wird das nichts mit dem Übungskampf.” Bella nickte verständnisvoll. Sie fand es sehr schade, denn sie wollte noch etwas Zeit mit Runa und Orwell verbringen. Doch Orwell empfand es für wichtiger, Runa schnellstmöglich zu Cooper zu bringen. “Tanze einfach mit deiner Familie mit Bella, sie werden dich sicher nicht ausschließen nur weil du keine Attacke drauf hast die mit den anderen Harmoniert. Sie mich an, ich kann gar keine Attacke und ihr seit trotzdem nicht abweisend zu mir.”, sagte Runa lächelnd. Das Lächeln steckte an. Bella kuschelte sich erst an Runa, dann an Orwell und verabschiedete sich von den beiden Pokemon. Während Orwell neben Runa herflog, lief Myrapla wieder zu ihrer Familie. Evoli drehte ihren Kopf noch einmal in Richtung der tanzenden Pokemonfamilie und lächelte. Auch wenn Bella keine Attacken beherrschte, die sie so prachtvoll vorführen konnte, konnte sie immer noch mittanzen und Spaß dabei haben. Für Runa war es nun aber an der Zeit, diesen Cooper zu treffen. “Mach schon Runa, wir brauchen noch etwas um bei Cooper anzukommen”, nörgelte Orwell an der langsamen Gehweise von Runa. “Hör auf zu meckern, ich mach so schnell ich kann. Bin ja kein D-Zug!”, zickte das Evoli zurück und versuchte mit dem Vogelpokemon Schritt zu halten. Kapitel 3: Kapitel 3: Straßenbandenkonflikte -------------------------------------------- Nach einer geschlagenen Stunde Fuß- und Flugmarsch erreichten Orwell und Runa den Stadtrand. Orwell wollte gerade seine neugewonnene Freundin warnen, jedoch hatte das Evoli bereits einen Pfad eingeschlagen, den sie lieber nicht hätte nehmen sollen. “Runa halt! Pass auf!“, rief Orwell, als er den Schatten entdeckte der hinter Runa auftauchte. Das Evoli drehte sich um und sah ein Kinn vor sich, an dessen Seiten Sabber heruntertropfte. “Was bist du denn?”, fragte Runa das rosafarbene Pokemon. “Mach das du weg kommst, solange du noch kannst!”, versuchte Orwell die Situation zu retten. Evoli musste ein breites Grinsen unterdrücken. Vor so einem Pokemon hatte sie doch keine Angst, selbst ohne Attacke konnte sie diesen Gegner K.O. schlagen. “Orwell, was hast du denn? Dieses sabbernde Hündchen kann mir gar nichts.” “Das ist kein Hündchen, das ist ein Snubbull!”, rief das Taubsi panisch. “Es sieht mir sehr harmlos aus,… und dumm.” “Dumm? Du hast mich dumm genannt, na warte!”, motzte das Snubbull. Runa sah etwas irritiert zu dem rosafarbenen Pokemon und setzte sich provokant auf den Boden. Diese Reaktion setzte dem Fass den Boden auf und Snubbull setzte zu einer Attacke an. *Okay, so war das jetzt nicht geplant, aber gut…*, dachte sie sich und stand wieder auf. “Orwell, sei ein guter Freund und sag mir mal was ich kennen müsste, also von meinen Attacken her… Orwell? Orwell!”, rief sie, doch von Orwell war keine Spur zu sehen. Weder in der Luft, noch am Boden - das Taubsi war verschwunden. “Na ganz großes Kino…”, seufzte Runa und kassierte eine Tackle-Attacke ein. Diese schleuderte das Evoli zu Boden. Mit schmerzverkrampftem Blick richtete sie sich wieder auf. “Du Honk! Das hat weh getan!”, keifte sie das Snubbull an. *Was der kann, das kann ich schon lange!*, dachte sie sich und setzte zu ihrer ersten Attacke an, einem Tackle. Runa war nicht gerade schnell, jedoch hatte sie auch keinen besonders klugen Gegner. Sie rannte auf das Pokemon zu und rammte ihren Kopf in dessen Bauch. “Hehe, so was nennt man Kopfnuss, du Sabberbacke”, spottete Runa und tänzelte triumphierend um das, sich am Bauch haltende, Snubbull. Doch auch wenn diese Attacke nicht stark war, hatte das Snubbull genau das erreicht was es wollte. Die gesamte Gruppe von diesem hinterhältigen Pokemon, hatte gesehen das dieses kleine dahergelaufene Evoli es angegriffen hatte. Das war für die Granbull-Gruppe zu viel. Diese 1,4 Meter großen Riesendoggen umzingelten Runa. Jetzt zu entkommen, wäre wahrhaftig keine schlechte Idee gewesen, jedoch gab es kein sichtbares Schlupfloch für sie. “Das Evoli war gemein zu mir, ich wollte mit ihm spielen und es hat mir wehgetan!”, jammerte das Snubbull gespielt. “Wie bitte, was? Du hast doch angefangen und…”, fing Runa an sich rechtfertigen zu wollen. Nur brachte das nicht die positive Wirkung, die sie sich vorgestellt hatte. Runa entschied sich, nach der ersten fehlgeschlagenen Art der Rechtfertigung, als nächstes für die mutige Art. Sie baute ihren kleinen Körper gerade auf und hatte sogar ihren Schwanz in der richtigen Pose. Mit hocherhobenen Kopf sah sie das am stärksten aussehende Granbull an. “Ich habe mich nur gewehrt, und wenn das falsch gewesen sein sollte, dann tut das mir aufrichtig leid. Ich wollte niemanden verletzten.” Das Knurren wurde stärker und der Kreis, den die Granbull um Runa gebildet hatten, wurde enger und kleiner. So allmählich bekam Runa Angst. In ihr kam erneut hoch, warum sie Pokemon eigentlich nicht leiden konnte. Orwell war feige abgehauen und ließ sie im Stich und diese Horde dummer Granbull schienen auch nicht besonders gut auf sie zu Sprechen zu sein. “Okay Freunde, wisst ihr was, ich lass euch einfach in Ruhe, werde dieses Gebiet schnellst möglich verlassen und ihr … ihr seit so nett und lasst mich gehen. Na was haltet ihr von meinem Angebot?”, versuchte Runa es auf die nette Tour. Diese zeigte ebenso wenig Wirkung, wie die anderen Versuche zuvor. Das Granbull welches vor ihr stand, packte Runa am Kragenfell und zog es an diesem in die Luft. Evoli versuchte sich mit den Vorderpfoten an dem Arm des Granbull’s festzuhalten. In der Luft zappelnd, sah sie in einem Augenwinkel ein zweites Granbull, dessen Pfote anfing zu leuchten. *Was ist denn jetzt…*, dachte sich Runa, bevor sie einen kräftigen Power-Punch einstecken musste. “UH~”, stöhnte sie schmerzhaft auf. Doch damit war es nicht getan, immer und immer wieder boxte das Pokemon in ihren Bauch. Wie ein Pokemon nur solche Schmerzen ertragen konnte, war dem Evoli-Mädchen unerklärlich. Sie selbst weinte vor Schmerzen. Schließlich warf das Granbull Evoli auf den Boden. Mit einem harten Aufprall blieb sie dort regungslos liegen. “War das schon alles?”, erklang die Stimme des Snubbull’s. “Es ist doch schon besiegt, was sollen wir denn noch mit ihr anstellen?” Snubbull machte eine schnappende Bewegung, woraufhin das größte Granbull zustimmend nickte. Von dieser Geste bekam Runa nicht viel mit, sie hatte mühe ihre Bauchschmerzen zu ertragen. Das Granbull näherte sich Runa mit weitgeöffnetem Mund. “Das war‘s dann mit dir!”, lachte das kleine Snubbull hämisch. Auf einmal ging alles ziemlich schnell. Runa wurde am Nackenfell gepackt, empfand einen reißenden Schmerz an ihrem Ohr und schrie laut auf. Sekunden später befand sie sich auf einer Mauer und konnte mit ansehen wie sich ein gewaltiger Kampf auf der Gasse entfachte. “Ach Runa, das sieht wirklich übel aus”, meinte eine ihr bekannte Stimme neben ihr. Orwell saß auf der Mauer und stützte seine verletzte Freundin, während er dem Kampf zusah. Runa konnte vor Tränen kaum erkennen, wer da mit wem kämpfte. Ihr war nur klar, dass Orwell sie wohl nicht im Stich gelassen hatte, sondern Verstärkung besorgt hatte. Die Granbull-Gang hatte es nicht leicht gegen die Gruppe Pokemon die sie gerade bekämpften. Fiffyen, Magnayen, Fukano’s, Hunduster und Hundemon, eine gefährliche Mischung aus Feuer- und Unlichttypen. “Bringt sie hier weg!”, rief eine Stimme aus der Kampfzone. Gerade in diesem Moment wurde Runa schwarz vor Augen. Ein Magnayen packte es behutsam am Nackenfell und sprang mit ihm von der Mauer. Orwell flog begleitend hinter her. Ebenso ein kleines Fiffyen, dass die Augen nicht von Runa abwenden wollte. “Das Ohr sieht nicht gut aus, es wird wohl nie wieder komplett zusammenwachsen. Ob sie das stören wird?”, meinte das Fiffyen. “Anfangs wird es sicher ungewohnt für sie sein, aber immerhin ist sie mit dem Leben davon gekommen, da ist so ein angebissenes Ohr verschmerzlich”, empfand Orwell. Die Sonne war inzwischen untergegangen, als Runa ihre Augen wieder öffnete. “Oh man, was für ein irrer Traum…”, waren ihre ersten Worte. Sie streckte sich und ein stechender Schmerz durchfuhr ihr Ohr und ihren Körper. “AHHR”, schrie sie laut auf und biss sich auf ihre Unterlippe. “Was um alles in der Welt?…”, sie blickte auf ihre Pfoten und ihr wurde klar, dass es sich nicht um einen Traum gehandelt hatte. An vieles konnte sie sich nicht mehr erinnern, nur an das Snubbull und seine Granbull-Gang und den Kampf der danach entbrannte. Sie versuchte aufzustehen, doch ihre Beine zitterten zu stark, weshalb sie wieder auf den Boden plumpste. “Du musst dich schon schonen, kleines. Deine Wunde muss noch verheilen”, erklärte eine sanfte Stimme. Runa brauchte ihren Kopf nicht großartig zu bewegen. Sie sah auf Anhieb die großen dunklen Pfoten von einem Pokemon. Evoli schluckte. Ihr war etwas unwohl bei dem Gedanken an die angesprochene Wunde und die dazugehörige Heilung. “Wunde? Bin ich…”, sprach sie aus und wurde prompt von Orwell unterbrochen. “Runa, na zum Glück lebst du noch. Ich hatte Müh und Not Cooper und seine Bande zu finden. Sie waren gerade auf Futtersuche und zufällig in der Nähe, wir kamen gerade rechtzeitig! Wer weiß was sie noch mit dir gemacht hätten!”, platzte es aus dem vorlauten Vogelpokemon heraus. “Cooper und seine Bande? Du hast gesagt du bringst mich zu Cooper, du hast nichts von noch mehr Pokemon gesagt!”, schnauzte sie Orwell an. “Ist das denn so schlimm? Du brauchst keine Angst zu haben, und wenn es dir zu viele fremde Pokemon sind, dann schicke ich sie eben alle weg, bis du bereit für sie bist.” Runa hebte den Kopf und erblickte neben den großen Pfoten ein Pokemon, welches nur etwas größer war als sie selbst. Mit einem freundlichen Lächeln, sah er auf Runa hinab. “Wenn ich mich vorstellen darf, ich bin Cooper - ein Fiffyen.” Nun war Runa klar, weswegen Orwell sie zu ihm bringen wollte. Ein Fiffyen und ein Evoli waren recht ähnlich, beherrschten fast alle gleichen Attacken und nahmen sich von der Kraft nicht viel. “Ich habe von Orwell erfahren, dass du recht verwirrt bist. Glaubst du seiest ein Mensch und außerdem kannst du keine Attacken. Ich werde mich persönlich darum kümmern, dass du dich selbst verteidigen kannst. Aber zuvor werde erst einmal wieder gesund. Hast du denn auf irgendwas einen besonderen Appetit?”, wollte Cooper von ihr wissen. “Ich bin nicht verwirrt!”, fing Runa an zu protestieren, “Und außerdem bin ich wirklich ein Mensch, ich bin in ein Evoli verwandelt worden! Das ist mein voller Ernst!” “Klar doch, du warst ein Mensch und wurdest als Evoli wieder geboren, oder ist der Drang in dir so stark das du ein Mensch sein willst?”, grinste Cooper. “Ach vergiss es, ihr glaubt mir ja ohnehin nicht.” Runa beschloss, sobald wie es ihr nur möglich war von diesen Irren zu verschwinden. Nun jedoch bekam sie einen immer noch fragenden Blick von Cooper. “Was?!?!”, fragte Runa genervt. “Hattest wohl meine Frage überhört. Naja macht nichts, für dich wiederhole ich mich gerne noch einmal. Also auf was hast du Appetit, Orwell hat mit gesagt du hast bisher noch nichts gegessen, dein Magen muss ja umkommen vor Hunger.” Runa runzelte die Stirn. Sie hatte in der Tat Magenprobleme, ob die allerdings nur vom Hunger kamen war eine andere Sache. “Hotdog, ich will jetzt einen Hotdog”, winselte sie. Orwell und Cooper sahen sich verblüfft an. Hotdogs hatten beide schon einmal probiert und konnten nur bedingt sagen, dass dieser Menschenfraß schmeckte. “Das Brötchen war ja ganz okay, aber etwas zu weich für meinen Geschmack”, fing Orwell an, sich an das letzte Hotdogbrötchen zu erinnern. “Ach das Fleisch war auch nicht so sonderlich lecker. Aber wenn es Runa glücklich macht, dann werden wir ihr einfach einen besorgen”, beschloss Cooper. “Einen? Ich hab meistens zwei davon verdrückt.” “Gut dann sollen es eben zwei sein, aber jetzt ruh dich bitte aus Runa, wir wollen ja nicht das es dir schlechter geht. Immerhin wird der Schmerz in deinem linken Ohr noch einige Zeit anhalten”, sagte Cooper besorgt. “Ihr könnt ja bei Chaneira vorbeischauen und sie um einen Heiltrank bitten. Dann wird die Wunde Schneller verheilen und Runa wird es wieder besser gehen”, meinte das Magnayen, welches sich die ganze Zeit um Runa gekümmert hatte. “Machen wir, also dann halt die Ohren steif Runa!”, scherzte Orwell. Kapitel 4: Kapitel 4: Zwei Hot-Dogs für Runa -------------------------------------------- Orwell‘s witziger Kommentar, missfiel Evoli. Sie sah zu Magnayen, dass ihr vorsichtig und so gut es eben mit Pfoten und einer Schnauze ging, den Verband am Ohr wechselte. Trotz großen Schmerzen ertrug Runa es mit großer Tapferkeit. Ihr Vorhaben, bei der besten Gelegenheit hier zu verschwinden, hatte sie noch nicht verworfen. Zwar war das Magnayen und auch dieser Cooper ganz freundlich, aber auf die Dauer würde sie hier nicht lange verweilen können. Sie wollte wieder ein Mensch werden, dass stand für sie fest. Der Verband saß, zwar etwas locker aber er tat seinen Zweck. “So Runa, ich würde dir raten, dass du dich jetzt noch etwas hinlegst und ausruhst. Die Jungs kommen sicher bald wieder und bringen dir deinen Hotdog”, nach diesen Worten bekam Runa von dem Magnayen die feuchte Zunge über den Kopf geleckt. “TU - DAS - NIE - WIEDER!”, fauchte Runa und warf dem Magnayen einen finsteren Blick zu. “Oh, na dann lass ich dich jetzt alleine.” Anstatt ein Danke zu erhalten, bekam Magnayen von Runa nur eine negative Reaktion. Bedrückt verließ das Unlichtpokemon das Lager und zog sich zurück. Endlich war Runa alleine. Diese Stille fand sie einfach herrlich. Keine Pokemon - nur sie allein. Mit einem tief erleichterten Seufzer streckte sie sich und setzte sich auf. Es war nicht sonderlich hell in der alten Lagerhalle, in der sie sich nun befand. Dennoch war sie geräumig und durch die untergehende Sonne konnte man gut erkennen was dort alles herumstand. Eine Kiste, die besonders höher gelegen war als die Anderen, gefiel Runa. Sie stellte sich auf. Zwar war sie noch etwas wackelig auf den Beinen, doch das hinderte sie nicht an ihrem Vorhaben. Schritt für Schritt tapste sie auf die Kiste zu. Als sie vor dieser ankam, schüttelte sie den Kopf. “Da komm ich ja nie hoch…”, seufzte sie und legte sich vor die Kiste hin. Während Runa sich einen neuen Platz suchte. Suchten Orwell und Cooper vergebens nach dem Hotdogstand. Sie hatten bereits die Hälfte der Stadt durchkämmt, als ein besonders vielversprechender Duft Cooper in die Nase stieg. “Orwell, ich rieche etwas, sie mal nach ob du den Stand entdeckst!”, rief das Fiffyen dem Vogelpokemon zu. Orwell überflog die Straßen die in der Nähe waren und wurde schließlich fündig. Dank Coopers Spürnase und Orwells Adleraugen, war es ein leichtes diesen Hotdogstand zu finden. Als sie einige Meter von dem Stand entfernt waren, sahen sie sich ratlos an. Wie um alles in der Welt sollten sie nun an einen oder gar zwei Hotdogs herankommen? Cooper war ratlos. Er überlegte und überlegte. Zeichnete mit der Pfote einen Plan in den Staub der Straße und verwischte ihn wieder. “So geht das nicht, wir brauchen keinen Plan, wir brauchen die perfekte Gelegenheit!”, fing Orwell an, den Tatsachen ins Auge zu sehen. “Ja, und wann kommt die? Es ist immerhin schon Abends, welcher Mensch würde jetzt noch einen Hotdog essen?” “Die Frage beantworte ich dir”, grinste Orwell. Cooper sah ihn fragend an, bis das Taubsi mit dem Kopf in Richtung Hotdogverkäufer nickte. Es war wohl ein Glücksmoment für die beiden Pokemon, denn soeben hatte der Hotdogstand einen Kunden gefunden. Sie warteten einige Minuten. Schlichen sich immer näher an den Stand und schließlich schnappte Orwell zu. Er flog mit einer Schnelligkeit, die fast schon an ein Aero-Ass herankam, auf den Hotdog zu, den der Verkäufer seinem Kunden überreichen wollte. Gekonnt griff Orwell mit seinen Krallen nach dem Hotdog und flog mit ihm davon. “Jeah, so was nenn ich perfektes Timing!”, grinste er und wartete in der Luft auf seinen Freund. Cooper war ungeduldig, denn der nächste Hotdog würde schwieriger werden. Doch wer rechnete denn mit zwei Hotdog-Dieben auf einmal? Der Hotdogverkäufer legte das Würstchen in das Brötchen und Cooper schnappte zu. Er sprang auf den dicken Mann zu, warf ihn zu Boden und fing den unfertigen Hotdog auf. “Na wartet ihr Biester!”, rief der Verkäufer nun sauer. Cooper rannte weiter und achtete nicht mehr auf das was hinter ihm geschah. Auch Orwell verlor keinen Gedanken an den Verkäufer, er flog zu Fiffyen und lobte ihn für diese schnelle Reaktion. Der Hotdogverkäufer jedoch, holte seine beiden Pokemon aus den Bällen und ließ sie die Fährte der beiden Diebe aufnehmen. “Du warst klasse Cooper, den Dicken einfach so umzuhauen hätte sich nicht jeder getraut.” “Schtimmt schon”, stimmte Cooper seinem Freund zu, seine Aussprache war nicht perfekt, aber wie sollte sie auch, er hatte immerhin den Hotdog im Maul. Die beiden Freunde ließen sich zwar etwas Zeit, gingen aber auf direktem Weg zum Lager. Von ihren Verfolgern hatten sie immer noch nichts mitbekommen. Die beiden Pokemon hatten Fiffyen und Taubsi schon seit mehreren Minuten im Visier, warteten aber auf einen geeigneten Zeitpunkt um zuzuschlagen. “Jetzt?”, flüsterte der Eine fragend. “Nein, noch nicht!”, antwortete ihm der Zweite leise. “Okay, aber ich übernehme den Vogel!” “Von mir aus, ich steh ohnehin nicht auf Geflügel.” Hätte Orwell nicht einen Flugkreis um Cooper gezogen, würde er sicher immer noch gelassen neben dem Fiffyen fliegen. Das Taubsi tat so als wäre es keine Besonderheit, dass zwei Pokemon mit Halsbändern sie verfolgten. “Du Cooper, kennst du zwei Hunduster mit Halsbändern?”, fragte das Vogelpokemon leise. “Nischt dasch isch wüschte, wiescho frahgscht duh?” “Dann sollten wir jetzt wohl lieber einen Zahn zulegen!” “Hö?”, machte Cooper fragend und drehte seinen Kopf nach hinten. Nun sah auch Fiffyen die Verfolger und ahnte zu wem diese beiden Pokemon gehörten. Langsam drehte er seinen Kopf wieder nach vorne und stimmte Orwell zu. Er warf den Hotdog kurz nach oben, gab Orwell den Wegplan zu verstehen und fing den Hotdog wieder auf. “Wir nehmen eine Abkürzung, nach links und dann über die Baustelle.” Cooper und Orwell legten einen Zahn zu. Sie rannten in Richtung Baustelle um die beiden Hunduster abzuschütteln. Die Verfolger ließen sich aber nicht so leicht davon abbringen das Fiffyen und das Taubsi in Ruhe zu lassen. Sie hatten einen Auftrag und den wollten sie auch ausführen. Cooper rannte durch eine große Röhre, während Orwell in die andere Richtung flog. Die zwei Hunduster teilten sich aber nicht auf, so wie es die beiden Freunde geplant hatten. Sie verfolgten beide Cooper und versperrten ihm beide Ein- und Ausgänge der Röhre. “Fer~ammt!”, fluchte Cooper. “Gib uns den Hotdog, dann lassen wir dich vielleicht wieder Laufen”, fing einer der Hunduster an. “Nischts dah”, widersprach ihm Cooper. “Warte Cooper ich helfe dir!”, rief Orwell, als er bemerkte das die Hunduster sich nicht aufgeteilt hatten. Er flog im Sturzflug auf das Hunduster zu, welches Coopers Ausweg blockierte. Mit einer Schnabel-Attacke griff er den Feuerhund an. Immer wieder hackte er dem Hunduster auf den Kopf. “Anke Orbell”, bedankte sich Fiffyen und huschte neben dem Hunduster aus der Röhre. “Du Volltrottel, lass dich nicht von einem Taubsi besiegen!”, knurrte das andere Hunduster. Das angesprochene Hunduster holte zu einer Konterattacke aus indem es mit Glut nach Taubsi schoss. Mit Leichtigkeit konnte Orwell den Feuerbällen ausweichen. Cooper rannte indessen weiter, gefolgt von dem zweiten Hunduster. Er wollte das feindlich gesinnte Pokemon nicht in sein Lager führen, aber was blieb ihm übrig. Er wollte den Hotdog unbedingt bei Runa abliefern, dann könnte er dem Hunduster auch gegenübertreten. Taubsi folgte in einem weiten Abstand seinem Freund. Runa bekam von den Schwierigkeiten, die die Jungs wegen ihrem Hotdog-Wunsch hatten nichts mit. Sie hatte sich inzwischen daran gemacht etwas mit ihrem neuen Körper anzufangen. Als Evoli war alles nicht so einfach wie als Mensch, dennoch konnte sie mittlerweile gut auf allen Vieren laufen und auch schon mit den Schwanz wedeln. Ihr Ohr schmerzte zwar noch, aber Runa war noch nie jemand der Schmerzen lange beachtete. Für sie zählte das Sprichwort ‘Was dich nicht umbringt, macht dich härter’. Gerade als sie sich daran machte etwas springen zu üben, platzte Cooper in die Lagerhalle. Ganz außer Atem kam er in der Mitte der Halle zum stehen. “Oh, meine Hotdogs!”, freute sich Runa und ging auf Cooper zu. “Ja hier, der zweite kommt gleich per Flugpost!”, meinte Cooper hastig, als er Runa den Hotdog übergeben hatte. “Danke, das ist nett von euch”, bedankte sich Runa endlich einmal freundlich und ließ sich den Hotdog schmecken so gut es ging. Das Essen war ja nur halb fertig, schon ausgekühlt und zudem auch staubig von der Baustelle. Immer wieder fing sie an zu husten. “Wo wart ihr denn, auf meinen Hotdog klebt ja die halbe Wüste”, grummelte Runa und aß murrend weiter. “Tut mir leid, es gab kleine oder eher große Unstimmigkeiten”, meinte Fiffyen und stellte sich nun vor Runa. Das Hunduster war inzwischen auch im Lager angekommen und forderte den Hotdog zurück. “Vergiss es der gehört Runa! Sie wollte ihn und sie bekommt ihn!”, knurrte Cooper. Runa sah auf und entdeckte das Hunduster. Sie musste dreimal überlegen, bis ihr einfiel wie dieses hundeartige Pokemon hieß. “Das ist mir doch egal, auch wenn sie die Königin von Jotho wäre würde ich ihr den geklauten Hotdog wieder wegnehmen!”, knurrte das Hunduster. Runa setzte sich und schleckte sich mit ihrer Zunge über ihre Mundwinkel. Der Hotdog hatte ihr geschmeckt, wenn auch etwas mit Widerwillen. “Sie haben den geklaut?”, fragte Runa erschütternd. Auf eine Antwort jedoch konnte sie warten, denn inzwischen waren Orwell und das zweite Hunduster angekommen. Durch einen Windstoß von Orwell flog das Hunduster mitten in die Halle und landete unsanft auf dem Boden. Man sah dem Taubsi an, dass dieser Kampf es sehr geschwächt hatte, es landete neben Runa und legte ihr den Hotdog auf den Boden. “Ich hoffe der ist jetzt nicht so staubig wie der von Cooper”, sagte sie leicht genervt. “Nein und komplett ist er auch also lass ihn dir schmecken, Prinzesschen!”, scherzte Orwell ironisch. Cooper stand nun alleine gegen zwei Gegner da. Er hoffte auf Hilfe von seiner Gang und setzte Jauler ein. “Soll uns das beeindrucken?”, lachte das eine Hunduster. “So jetzt her mit dem Hotdog!” Runa kümmerte sich nicht um die Probleme von Cooper, sie biss genüsslich in den zweiten Hotdog hinein. Kaute und fing an laut aufzuheulen. Keiner rührte sich. Jeder blickte auf das kleine graue Evoli, welches panisch im Kreis rannte und etwas undeutlich vor sich hin schrie. “Runa was hast du?”, fragte Orwell, der sogar einen Schritt zurückgewichen war. Das Evoli blieb stehen, funkelte das Taubsi böse an und meinte: “Das war scharf! Ich wollte zwei Hotdogs und was bringt ihr mir?”, fing sie an zu schimpfen. Die beiden Hunduster fingen an zu grinsen. Sie schupsten erst Cooper beiseite, dann Orwell und stellten sich anschließend parallel neben Runa auf. “Aber du hast doch mit uns zwei Hot-Dogs”, grinsten sie. Kapitel 5: Kapitel 5: Runa hat genug ------------------------------------ Runa rollte mit ihren Augen. Die beiden Hunduster waren ihr mehr als unangenehm. Sie machte einen kleinen Sprung nach vorne und stellte sich neben Orwell. “Also Jungs, wie sieht es denn jetzt aus, wollt ihr uns immer noch bekämpfen wegen der Hotdogs?”, wollte Fiffyen wissen. “Nun ja, ihr habt sie immerhin gestohlen.” “Ich muss mich für Cooper und Orwell entschuldigen, sie wollten mir etwas zu Essen besorgen, ich hatte eben Hunger auf Hotdogs und ich meine damit das Essen, nicht euch…”, erklärte Runa. “Es ist echt lustig, ich habe noch nie ein Evoli einen Hotdog essen sehen, wie kommst du denn dazu darauf Hunger zu haben?”, wollte das eine Hunduster wissen. “Ganz einfach, als ich ein Mensch war, habe ich oft Hotdogs gegessen und daher weiß ich das sie mir schmecken. Zumindest wenn sie nicht gerade scharf gemacht wurden.” Nicht nur die Hunduster fingen an zu lachen, auch Cooper und Orwell fanden diese Erklärung sehr witzig. “Nehmt sie nicht so ernst, sie ist etwas verwirrt”, grinste Orwell. “Ich bin nicht verwirrt!”, knurrte Runa. Langsam wurde es ihr echt zu doof, dies immer wieder zu wiederholen. “Wurdest du von Menschen gefüttert?”, wollte Corey, das Hunduster wissen. “Ja”, stimmte Runa zu. “Gebadet, gekämmt und vielleicht sogar gewickelt?” “Ja, ja und ja - zumindest bis ich das alles alleine konnte.” “Okay sie ist bei Menschen groß geworden.” “Sag ich doch!”, meinte Runa und wedelte freundlich. Nachdem nun das Thema Menschen und die Aufzucht von Runa geklärt war, verabschiedeten sich Corey und Flo von den wilden Pokemon. Die beiden Hunduster machten sich wieder auf den Weg zurück zu ihrem Trainer. “Und wenn ich wieder ein Mensch bin, dann bezahl ich euch die Hotdogs!”, rief Runa ihnen hinter her. “Wenn sie wieder bei den Menschen ist”, grinste Flo. “Tja, dann wird sie ein Prinzesschen.” Die Hunduster verschwanden um die nächste Ecke. Cooper hatte seinen Kopf gesenkt, ihm gefiel nicht was die Hunduster gesagt hatten. Fiffyen wollte nicht das Runa zurück zu den Menschen ging. Er hatte sie mehr als gern. “So und jetzt?”, wollte Runa wissen. Cooper und Orwell sahen sie verwundert an. Inzwischen war die Sonne bereits untergegangen. “Runa, ich weiß ja nicht wie lang du bei den Menschen aufbleiben durftest, aber hier gehen wir schlafen wenn das Licht ausgeht, also die Sonne untergegangen ist.” “Was soll das, ich bin kein kleines Kind mehr! Aber gut wenn es sein muss…”, grummelte Runa und ging zu ihrem neugewonnen Platz an der Kiste. “Ich denke wir werden morgen etwas mit dir trainieren, aber erst morgen”, meinte Cooper. “Wenn es denn sein muss… gute Nacht.” “Gute Nacht Runa, gute Nacht Cooper.” “Gute Nacht ihr…”, gähnte Fiffyen. Am nächsten Morgen hatte Fiffyen bereits Frühstück für Runa besorgt. Mit liebevoller Stimme weckte er das Evoli. “Guten Morgen, Runalein.” Ein kleines, leises Grummeln, erklang von Runa und sie legte sich ihre Pfote übers Ohr. “AU~”, schrie sie auf. Ihr Ohr hatte in der Nacht zwar aufgehört zu bluten, jedoch schmerzte es immer noch sehr. Runa biss sich auf ihre Unterlippe. Dann drehte sie sich zu Fiffyen um und schnautze ihn an. “Sag mal, hab ich dir gesagt du sollst mich wecken? Du bist echt unmöglich!”, knurrte sie. “Tschuldigung, aber du musst ja irgendwann aufstehen, immerhin ist es schon nach 10 Uhr.” Runa’s Blick war skeptisch, woher wusste das Fiffyen denn wie viel Uhr es war? “Du kannst die Uhr lesen?”, fragte sie nach. “Nein, aber ich weiß das es nach 10 Uhr sein muss, da der Bäcker bereits auf hat und seine alten Semmeln nicht vor 10 Uhr in die Mülltonne schmeißt.” Die Erklärung klang für Runa logisch, wiederum allerdings gab es ihr einen neuen Grund Cooper nieder zu machen. “Alte Brötchen? Ich ess doch keine abgelaufenen, alten Brötchen!” Fiffyen wollte gerade etwas erwidern, als das Magnayen sich einmischte. “Runa, hör auf! Es reicht jetzt, wir bringen dich zu Chaneira. Das wird aber das letzte sein was wir für dich tun werden!”, schimpfte sie. Runa schwieg, sie ignorierte die Brötchen und stand auf. Eingeschnappt ging sie an Magnayen und Fiffyen vorbei. Als sie zwischen dem offenen Tor der Lagerhalle stand drehte sie sich um. “Dann bring mich dort hin!”, meinte sie und drehte sich von den beiden Unlichtpokemon weg. “Cooper, bring sie zum Pokemoncenter, dort lass sie alleine, wehe du bringst sie wieder hier her! Sie gehört hier nicht hin, ich hoffe du verstehst das Cooper! Sonst hat mein kleiner Sohn bald keine Gang mehr und auch kein Dach über den Kopf!” “Aber Mam! Du meinst ich soll mich zwischen ihr und euch entscheiden?”, fragte Cooper entsetzt. “Ja mein Sohn.” Das Magnayen ging weg und ließ Cooper alleine. Das junge Fiffyen, sah seiner Mutter nach. Sollte er sich gegen Runa entscheiden, würde seine erste große Liebe flöten gehen, wenn er jedoch zu dem dahergelaufenen Evoli stehen sollte, würde ihn seine Familie eiskalt liegen lassen. Diese Entscheidung wollte er nicht überstürzen. Bedrückt rannte er Runa hinterher. Er brauchte einige Minuten bis er das Evoli gefunden hatte. Sie war schon einige Meter weiter und blickte von der Seitengasse auf die Straße. “Runa, warte. Du läufst falsch, wenn du hier lang gehst ist das nicht gut.” Evoli drehte sich zu Fiffyen um und sah ihn an. “Dann geh voraus.” Diese Worte befolgte Cooper gerne, er ging Stolz vor und führte Runa zu dem Pokemoncenter. Am Pokemoncenter angekommen, führte Cooper seine kleine Freundin zu einem Hintereingang. Dort warteten bereits einige Pokemon. Sie sahen für Runa nicht aus, als hätten sie einen Trainer. Dreckig und verzottelt wie Fiffyen sahen sie aus. Cooper setzte sich zu ihnen und begrüßte sie. Runa würdigte ihnen keinen Blick. “Sag mal, was hat DIE denn?”, wollte ein Fukano wissen. “Ach sie ist etwas sauer, weil sie nicht mehr bei den Menschen lebt. Glaube ich zumindest”, erklärte Cooper. “Ich heiße im übrigen Shadow, und ich bin wegen meinen Schwestern Kasai und Flaka hier, sie haben gezofft und sind in Kaugummie geflogen, jetzt kleben sie zusammen und gerade sind sie bei Chaneira”, erzählte Shadow. Runa blickte nur kurz zu diesem Fukano. Es war größer als sie und wohl auch stärker. Dennoch hatte dieses Fukano kleine Geschwister, so wie Runa als Mensch auch. Sie wollte es nicht zugeben, dennoch fand sie dieses freundliche Fukano sympathisch. “Was ist mit euch, warum seit ihr hier?”, wollte es wissen. “Runa, hatte einen Unfall, sie ist daher etwas verwirrt und außerdem hat sie ein verletztes Ohr.” “Cooper!”, knurrte Runa und schlug ihn mit ihrer Pfote. “Äh... geht Rutenschlag nicht mit dem Schwanz?”, fragte Fukano verwundert. “Ist mir egal, ich kann eh keine Attacken! Und ich bin nicht verwirrt”, meinte Runa sauer und setzte sich an die Tür. Nach einigen Minuten kamen zwei kleine Fukano stürmisch aus der Tür. Sie steuerten auf Shadow zu und kuschelten sich an sie. “Jetzt sind wir wieder sauber!”, lachte Flaka. “Und kleben nicht mehr aneinander!”, grinste Kasai. Shadow stupste ihre Geschwister mit dem Kopf an.” “Das ist schön, so dann gehen wir mal wieder. Macht es gut Cooper und Runa, wir sehen uns sicher irgendwann wieder.” “Wo hast du denn dein Revier?”, wollte Cooper wissen. “Im Park, könnt ja mal vorbei schneien.” “Ja machen wir.” “Cool, also bis dann.” Cooper drehte sich zu Runa und lächelte sie an. “Sie hat uns eingeladen”, sagte er fröhlich. Runa ignorierte sein Lächeln, sein Blick und ebenso seine Worte. Für sie zählte es nur, dass das Chaneira sie nun aufrief um sie zu behandeln. Sie tapste zu dem großen eiförmigen Pokemon und ließ sich die Wunde versorgen. Durch den Hypertrank den Schwester Joy ihr auf das Ohr sprühte, brannte die Wunde und Runa heulte auf. “Tut mir leid, das brennt etwas, aber gleich tut dir dein Ohr nicht mehr weh”, versuchte Schwester Joy sie zu beruhigen. Runa lies die Prozedur geduldig über sich ergehen. Als sie fertig war, ging sie zurück zu Cooper. “So jetzt möchte ich etwas essen, wo gibt es hier nen Italiener?”, meinte Runa gut gelaunt. “Runa, ich muss dir etwas gestehen…”, fing Cooper an etwas herumzudrucksen. “Ich höre…” Er schluckte und nahm ihre Pfote zwischen seine beiden. Runa zog ihre Pfote blitzschnell weg. “Komm mir jetzt nicht auf die Tour! Das kann ich jetzt wirklich nicht gebrauchen!”, fing sie an Cooper wieder fertig zu machen. Das er ihr seine Liebe gestand, war ihr mehr als peinlich. Sie war ein Mensch und wollte keine Pokemon als Freunde. Sie wollte einen Menschen als Freund, einen süßen Jungen und kein dreckiges Streunerpokemon. Das Fiffyen etwas ganz anderes ansprechen wollte, fiel ihr gar nicht in den Sinn. Sie übernahm nun das Kommando und ging voraus. “Aber Runa!”, bat Fiffyen sie ihm zuzuhören. “Nichts Runa, behalte das einfach für dich, dann ist es besser.” Cooper senkte seinen Kopf. Im Gegensatz zu Runa, dachte er, sie hätte herausgefunden, dass seine Mutter sie rausschmiss und daher so darauf reagierte. “Ich will doch auch nicht das es so endet, aber…”, fing er erneut an. “Wie? Aber willst es mir sagen, ja wo kommen wir denn da hin?”, fuhr sie ihn an, “Darauf kann ich dankend verzichten!” Sauer wie sie war, rannte sie auf den Gehweg der Hauptstraße. Das dies Konsequenzen für sie haben könnte daran dachte sie nicht. Sie wollte nur eines - weg von Cooper und all seinen Pokemonfreunden. Evoli hielt ihre Nase in den Wind, sie versuchte etwas leckeres aufzuspüren was sie eventuell zu sich nehmen konnte. Dabei ging sie immer tiefer in die Stadt hinein. Cooper sah ihr nur traurig hinterher. “So sollte es aber nicht enden…”, sagte er traurig. Kapitel 6: Kapitel 6: Runa’s Spange ----------------------------------- Kaum hatte Runa Fiffyen hinter sich gelassen, schon wurde sie von einem anderen Pokemon verfolgt. Das Evoli jedoch hatte keine Ahnung, wer ihr hinterher lief, also vermutete sie Cooper. Mit einem ernsten Blick, drehte sie sich um. Von Cooper war keine Spur zu sehen, nur ein fast schwarzes Vulpix grinste sie an. “Hat dich Cooper geschickt?”, fragte sie genervt. “Cooper? Tut mir leid, ich kenne keinen Cooper. Aber ich sehe ein niedliches Evoli vor mir”, entgegnete das Vulpix ihr mit einer tiefen Stimme. Runa blickte das Vulpix skeptisch an. Sie wollte keine Pokemon mehr sehen, nur noch etwas essbares. Daher setzte sie sich nur hin und drehte ihren Kopf schnippisch von dem Vulpix weg. “Ach Prinzesschen, hab ich etwas falsch gesagt?”, fragte das Vulpix. Es schlich sich an Evoli vorbei und stupste es friedlich an den Kopf an. Immer und immer wieder, bis es Runa zu viel wurde. “Könnt ihr mich nicht einfach in Ruhe lassen?”, knurrte sie das fremde Pokemon an. Ohne weitere Worte, rannte das Vulpix weg. Es verschwand hinter der nächsten Straßenecke und war von da an nicht mehr zu sehen. “Das war jetzt aber einfach, so sollte es immer laufen!”, grinste Runa und ging mit hoch erhobenen Kopf weiter die Straße entlang. Es wurde windiger und der Wind wirbelte Runa durch das Fell. Was die Folge hatte, dass ihr Pony ihr ins Auge wehte. Genervt versuchte sie mit ihrer Pfote ihre Spange zu erreichen. Sie tastete sich durch ihren Pony, jedoch fand sie keine Spange mehr. Panisch wuschelte sie sich immer wieder über ihren Kopf. Nach vielfachem erfolglosen suchen, setzte sie sich mit einem verzweifelten Blick hin. Ihre Augen füllten sich voll Tränen. “Runa! Runa, was hast du?!?”, rief eine ihr bekannte Stimme. Evoli blickte in das freche Gesicht des Fiffyen’s. Cooper sah sich Runa genauer an, ihm fiel sofort auf das die Sternenspange des Evoli’s fehlte. “Was ist passiert? Wo ist deine Spange?”, wollte er von ihr wissen. “Ich weiß es nicht… ich bin einfach hier entlang gelaufen und der Wind pustete mir immer die Haare ins Gesicht und dann hab ich gemerkt das mir meine Spange fehlt…”, winselte sie. “Dann hast du sie sicher irgendwo verloren. Das ist nicht so schlimm, wir suchen sie einfach”, schlug Cooper vor. “Okay~”, stimmte Runa zu. Cooper lächelte seine Freundin an. Runa war absolut nicht zum Lächeln, also erwiderte sie es nicht. Während sie den Weg zurück gingen achtete Runa besonders auf den Weg. Auch Cooper achtete peinlich genau auf jedes Detail. Bis er anfing Detektiv zu spielen. “Sag mal, bist du mit irgendwem zusammengestoßen oder hingefallen?”, wollte er wissen. Es gab vielleicht mehrere Gründe warum er das wissen wollte, jedoch zählte im Moment mehr für ihn Runa wieder Glücklich zu machen. “Jetzt wo du es sagst, ein dunkles Fuchspokemon hatte mir durch mein Haar gewuschelt!”, fiel ihr ein, worauf sie abrupt stehen blieb. “Ein Vulpix?!” “Ja, ich glaube so ein Pokemon war das”, stimmte sie Cooper zu. “Dann war das sicher unser schwarzer Dieb, er ist so hinterhältig!” “Du meinst er hat mit mir gespielt um an meine Spange zu kommen?!” “Ja ich glaube schon, aber was lässt du dich auch auf so einen Typen ein!”, sagte Cooper eifersüchtig. “Ich hab mich mit gar keinem Eingelassen du Streuner! Ich lass mich nämlich nicht mit einem Pokemon ein, mein Herz gehört einem Menschen, auch wenn ich ihn noch nicht gefunden habe!” Nach diesen enttäuschenden Worten, war Cooper baff. Er konnte es nicht glauben was durch seine Ohren gelangte. Für Cooper war eines klar, er wollte seine Herzensdame überzeugen nicht zu einem Menschen zu gehen, sie sollte wild bleiben und bei ihm. Ganz egal was seine Mutter sagen würde. Sie kamen an eine Einmündung vorbei, die in eine Gasse führte. Runa blieb stehen und blickte dort hinein. “Cooper, warte… hier ist das Vulpix reingelaufen, das weiß ich genau, denn dort an dem Modegeschäft habe ich mich um gedreht, da ich gedacht hatte du bist derjenige der mich verfolgt.” “Du hast an mich gedacht?” Ein Glücksgefühl kam in Cooper auf. “Ja, so in der Art… aber lass uns dort nach der Spange und dem Vulpix suchen, okay?” “Okay~”, stimmte Fiffyen dem Vorhaben zu. Die Pokemon gingen in die Gasse. Links und rechts türmten sich Kartons und Müllhaufen neben den Containern. Am Ende der Gasse trennte ein geflochtener Drahtzaun diese, von der weiterführenden Gasse. “Hier ist ne Sackgasse…”, seufzte Runa. “Aber nicht wenn ich, Cooper der Held, einen Ausweg finde!” Das Evoli sah das Pokemon skeptisch an. Wie sollte es hier einen anderen Ausweg geben? Drüber klettern konnte Runa nicht und durch das Gitter passte sie nicht. “Und wie?”, fragte Runa. “Wir werden durch dieses Loch hier auf die andere Seite gelangen, dort können wir der Spur von Vulpix folgen.” Runa lugte zu der Kiste, hinter der Cooper verschwante. Ein freches Grinsen huschte über ihre Lippen und sie folgte ihm. Das Fiffyen schnupperte an jedem Eck, um die Spur des Vulpix aufzunehmen. Runa hingegen sah sich nur nach Fakten um. Die Pokemon kamen an einer Kiste vorbei und wurden fündig. Das dunkle Vulpix schien zu schlafen. “Du DIEB! Gib mir meine Spange zurück!”, schrie Runa das schlafende Feuerpokemon an. “Wie? Was? Wo!?” “Runa, beiß ihm in den Schwanz damit er nicht entkommt!”, rief Cooper. “Was? Nee, mach du das doch!”, entgegnete Runa ihm. “Kommt mal runter ihr zwei. Wer seit ihr? Und was um alles in der Welt wollt ihr von mir?”, fragte das Vulpix. “Meine Spange! Du hast sie mir gestohlen!” Vorsichtig kam das Vulpix aus der Kiste, im Licht konnte es das Evoli besser erkennen. “Ach ja deine Spange,… die… die habe ich nicht mehr.” “Was? Was hast du mit ihr gemacht!” “Ich wollte sie für einen Tauschhandel haben, ich wollte ein Steak jedoch habe ich nur eine Fleischwurst dafür erhalten. Also reg dich ab, so wertvoll war sie nun auch wieder nicht.” Nach den Worten von dem Vulpix wurde Runa ganz schlecht. Cooper wurde aufbrausend. “Sie hat sie von den Menschen bekommen, diese Spange hat einen großen Wert für Runa und du klaust sie und das für eine Fleischwurst?!” “Tja, was soll ich noch großartig dazu sagen?”, meinte das Vulpix schulterzuckend. “An wen hast du sie verscherbelt?”, wollte Runa wissen. “Hm, das war an ein kleines Piccochilla namens Imp.” “Du wirst uns zu diesem Ding bringen!”, schimpfe Runa. “Wenn dich das glücklich macht…”, meinte Vulpix locker. Fiffyen betrachtete das Vulpix mit bösen Augen, denn es ging viel zu nah an Runa entlang. Evoli hingegen machte sich keine Gedanken, es wollte nur ihre Spange habe. “Imp ist ein Schelm, ich weiß nicht ob er deine Spange noch besitzt.” “Dann wird es dir schlecht gehen!”, kurrte Cooper. Er konnte das Vulpix jetzt schon nicht leiden. Nach einigen Schritten, kamen sie an ein großes Gebäude. Eine Schule, wie sich herausstellte. Jedoch waren Ferien und die Schule somit leer. Vulpix ging auf einen Baum zu. “Hey! Hey Imp!”, rief sie den Baum hinauf. Es dauerte wenige Minuten, doch dann kam ein kleines graues Piccochilla den Baum hinunter. “Ah Zora, was für eine Ehre. Zweimal an einem Tag mit dir ein Geschäft zu machen kommt nicht alle Tage vor.” “Zora? Du bist ein Mädchen?”, staunte Fiffyen. “Ja und? Was dachtest DU denn?” “Ich? Ich wusste das natürlich!” “Klar Cooper, das erklärt auch deine Eifersucht”, grinste Runa. “Ähm…” “Also wie ich sehe, wolltest du mir Kunden bringen Zora. Neue Kunden bedeuten, ein neuer Stammkreis”, freute sich Imp. “Nein, tut mir leid Imp, aber diese Dame hier möchte die Spange die ich dir heute im Tausch angeboten habe zurück haben.” “Oh, das geht nicht. Die habe ich schon weiter vertauscht. Ich habe dafür diese Geldmünze erhalten. Dafür kann ich mir leckere Karotten kaufen.” Karotten. Runa’s kostbare Spange, sollte für Karotten getauscht werden. Über einen großen Umweg, aber dennoch für Karotten. Seufzend setzte sie sich und krallte ihre Vorderpfoten in den Sandboden. “Meine Spange war das einzige was mich daran erinnert das ich einmal ein Mensch gewesen bin”, Runa sah die ungläubigen Augen von Imp und Zora, “Ich bin wirklich ein Mensch gewesen, ob ihr mir das nun glaubt oder nicht, das ist mir ja so was von egal! Aber eines sag ich euch, ich hol mir jetzt meine Spange wieder und wenn es Tage dauern sollte. Also Imp, oder wie du heißt. An wen hast du sie vertickt!” Die Worte des Evoli’s waren wirklich sauer. Cooper nickte dem Piccochilla zu. “Kraftwerk, da ist ein kleines Pichu, ich weiß aber nicht wie es heißt. Es wollte etwas besonderes für seinen großen Bruder und da kam ihm die Spange ganz recht. Kann also gut sein, dass deine Spange schon wieder weitergegeben wurde”, erzählte Imp entschuldigend. “Kraftwerk? Dann geh ich jetzt da hin, wo geht es entlang?” Imp zeigte in die Richtung des Kraftwerks. Mit leisen Worten meinte er, “es wird aber schwierig werden, denn…” Während er sprach, hatte sich Runa bereits auf den Weg gemacht, ohne Imp weiter zuzuhören. Cooper tätschelte Imp die Schulter. “Mach dir nichts draus, sie ist immer so…”, seufzte Cooper und verabschiedete sich von den beiden Pokemon. Mit schnellen Schritten rannte er Runa nach. Bis zum Kraftwerk dauerte es eine geschlagene Stunde. Runa und Cooper hatten in der ganzen Zeit kein Wort miteinander geredet. Als sie dort ankamen hielt Fiffyen seine Freundin zurück. “Runa, ich darf nicht ins Kraftwerk, weißt du ich habe da so ein Problem mit den Voltobal und Lektrobal. Daher haben wir die Abmachung getroffen, sie bleiben bei sich und unsere Gang eben bei uns im Revier. Willst du also wirklich da hinein?”, fragte Cooper vorsichtig. “Ich gehöre nicht zu deiner Gang, daher habe ich das Privileg mir von dort meine Spange wieder zuholen. Kannst ja hier warten, aber ohne meine Spange werde ich nicht wieder kommen!” “Das bezweifele ich ja auch gar nicht, ich mein ja nur,… du hast doch keine Attacke drauf…” “Mach dir mal keine Sorgen, beißen, kratzen und so weiter konnte ich als Mensch auch, also sollte das als Evoli schon nicht so schwer werden.” “Das ist ja das was mir Sorgen bereitet…”, sagte Cooper, während sich Runa von ihm in Richtung Kraftwerk entfernte. Kapitel 7: Kapitel 7: Freund oder Feind? ---------------------------------------- Runa hörte nicht auf das, was Cooper zu ihr sagte. Sie ging ihren Weg weiter, egal wo er sie hinführen sollte. Das Evoli-Mädchen wollte ihre Spange zurück, koste es was es wolle. Vorsichtig schlich sie sich an der Mauer des Kraftwerks entlang. *Wo ist denn der Hintereingang…*, dachte sie sich und versuchte ein Schlupfloch zu finden, dass in das Kraftwerk führte. Runa kam schließlich an einem kleinen Kellerfenster vorbei. Behutsam tippte sie mit der Pfote gegen dieses und grinste. Es war nicht verschlossen, ein idealer Eingang für sie. Schnell kletterte sie durch das Kellerfenster in das Gebäude. So gut wie es bisher lief, so wenig hatte sie darüber nachgedacht, in welcher Höhe das Fenster im Raum angebracht war. Zwar war Runa nun im Raum angelangt, jedoch etwas unsanft auf dem Boden gelandet. “Misst… als Mensch wäre das nicht so schwer gewesen…”, grummelte sie. Runa schüttelte sich den Staub vom Fell und ging langsam geradeaus. Es war zu dunkel, das Evoli konnte kaum etwas erkennen. Sie stolperte über mehrere Kartons bis sie an einer Holztür anstieß. “Autschi,… hm ist das die Tür?”, fragte sie sich und tastete die Tür weiter ab. Mehrfach sprang sie an der Tür hoch, bis sie beinahe die Türklinke erreicht hatte. “Ah, da ist sie also, jetzt nur noch drankommen…” Eine halbe Stunde verging bis Runa einen Weg gefunden hatte, die Tür zu öffnen. Sie sprang auf eine Kiste, von dieser auf eine größere und bahnte sich somit den Weg zur Türklinke. Am Ende musste sie nur noch von der Kiste auf die Türklinke drücken. Die Tür sprang auf und Runa konnte durch das schummernde Licht der Gänge aus dem Raum gelangen. “So, jetzt nur noch meine Spange finden…”, meinte sie und sah sich um. Die Gänge waren lang und Runa hatte das Gefühl immer und immer wieder im Kreis zu laufen. Ihre Pfoten waren kaum zu hören, lediglich ihre kleinen Krallen hörte man auf dem kalten Steinboden klacken. Zu dem Klacken kam nun aber auch ein anderes Geräusch, was Runa dazu veranlasste stehen zu bleiben. *Okay, das kommt nicht von mir*, dachte sie und hielt sich dicht an der Wand. “Volto~ Voltobal~ Bzzz~”, erklang es und mehrere Pokeballartige Pokemon tauchten hinter Runa auf. “Eindringling! Eindringling!” “Ein Eindringling? Wo?!”, fragte Runa verwundert. Sie wollte so tun als ob sie nicht wusste, dass sie der Eindringling war. Als diese Taktik nicht viel weiterhalf und die Voltobal schneller auf Runa zurollten, zog sie sich zurück. “Ach ihr meint mich? Nee ich bin nur zu besuch, macht’s gut!” Runa hatte ein Problem. Sie wurde verfolgt, schon wieder, aber diesmal von einer ganzen Horde rollender Elektrokugeln. Im Rennen war Evoli nun recht geschickt. Für Runa war es ein leichtes, den Voltobal zu entkommen. Doch wunderte es sie allmählich, da immer wenn sie sich sicher fühlte, ein merkwürdiges ‘~ika~’ durch die Gänge hallte, kurz darauf wurde sie von den Voltobal gefunden oder eingeholt. Wieder war es soweit. Runa hatte ein geeignetes Versteck gefunden. Sie lag auf einer Kiste und duckte sich. Sie lauschte und hörte ein tippeln über ihr. Runa blickte an die Decke. Über ihr lief ein Lüftungsschacht entlang. “~pika~”, erklang es hallend. *Jetzt versteh ich… da oben ist wer der mich verpfeift!*, dachte sie. “Hey du Vollidiot! Hör auf mich auffliegen zu lassen!”, rief Runa sauer. Das Rollen, der Voltobal, erklang immer lauter. Evoli musste sich ein besseres Versteck suchen. Sie sah sich um. Das Glück war erneut auf ihrer Seite. Ein kleiner Lüftungsschachtschlitz schaute hinter einer der Kiste hervor. Runa sprang von ihrer Kiste herunter und drückte mit ganzer kraft die andere Kiste vom Lüftungsschacht weg. Nach einigen Versuchen konnte sie das Gitter öffnen. Noch bevor die Voltobal die Sackgasse mit den Kisten erreichten, krabbelte Runa in den Schacht hinein und zog das Gitter so gut es ging zurück an den Lüftungsschachteingang um ihn zu verschließen. *So du Petze, jetzt werde ich dich mir vorknöpfen!*, huschte es durch ihre Gedanken. Durch den Lüftungsschacht krabbelnd, machte sie sich auf die Suche nach dem Verräter. Es dauerte nicht lange und sie fand ein Gitter, durch das sie hindurch sehen konnte. Unter ihr schlief ein kleines Pokemon. Runa stemmte sich mehrfach gegen das Gitter bis es herausklappte und sie mit sich in die Tiefe zog. Mit Müh und Not konnte sie sich an der Luke festhalten. Ihre Kraft verließ sie jedoch recht bald und so stürzte sie in die Tiefe. Runa versuchte noch durch Schwimmbewegungen, die Fallrichtung zu bestimmen - was aber nicht gelang - und so landete sie auf dem schlafenden Pokemon. “PIIIIII~”, schrie es. Runa war zwar sanft gelandet, wurde aber unsanft von dem Pokemon geschockt. “Wahhhh! Hör auf!”, rief sie. Langsam hörte das Pokemon auf und sah Runa verwundert an. Es konnte sich nicht erklären warum ein Evoli es hier im Kraftwerk angreifen sollte. “Warum hast du mich angegriffen!”, meldete sich das kleine Pokemon zu Wort. “Hab ich nicht, ich bin von da oben nur runtergefallen~”, jammerte Runa leise. Ihr Körper zuckte. Langsam erholte sie sich von der geballten Elektroladung und setzte sich vorsichtig vor dem Fremden hin. “Tut mir ja wirklich leid, aber ich wollte dich keines Wegs erschrecken oder angreifen, das ist nicht meine Art”, entschuldigte sich Runa. “Mir tut es auch leid”, meinte das Mauspokemon. “Was suchst du hier überhaupt? Willst du einen Donnerstein stehlen um dich zu entwickeln?” “Nein! Ich will mich nicht entwickeln, ich bin eigentlich ein Mensch!” “Ein Mensch? Bisschen verrückt was?”, grinste das männliche Pichu. “Verrückt? Nein nicht das ich wüsste, sonst hätten es mir die Stimmen schon längst gesagt!”, konterte Runa. “Grüß sie mal von mir und sag ihnen, sie haben bei ihrem letzten Besuch ihre Jacken liegen lassen.” Runa musste lachen. So eine Antwort hatte sie nicht erwartet. Dieses Pokemon war ihr sympathisch. Schließlich wollte sie wissen mit wem sie es hier zu tun hatte. “Okay, also gut ich gebe mich geschlagen. Ich bin Runa und wer bist du?” “Ich bin Neo ein Pichu. Mein großer Bruder Sparks muss hier auch irgendwo herumlaufen.” Neo hatte Sparks kaum erwähnt gehabt, als er schon auftauchte. Das Pikachu war so groß wie Cooper und machte Runa für einen Moment Angst. Das legte sich sofort wieder, als sie sah was er da in seinem Fell trug. “Das ist meine Spange!”, rief sie ihm entgegen. Sparks ging auf die zwei Pokemon zu. Er stellte sich zu seinem Pichu-Bruder und sah zu Runa. “Hm, sagt man nicht normalerweise ‘Hallo’, wenn man wen trifft?”, fragte er locker. “Hallo oder nicht, du trägst meine Spange in deinem Fell!”, knurrte sie. “Deine? Neo hat sie mir geschenkt. Es war ein Geschenk und ist somit meine Spange.” “Da steht aber Runa drauf und ICH heiße Runa, außerdem hat mir ein Vulpix diese Spange geklaut, hat sie mit einem Piccochilla getauscht und von dem hat dein Bruder sie getauscht um sie dir zu schenken. Aber wenn du darauf bestehst. Sie ist Pink! Das sieht an dir schwul aus!”, meinte Runa schnippisch. Neo sah etwas traurig zu Runa. Er fühlte sich schlecht, weil er nicht wusste das die Spange einem Pokemon gehörte, was sie nicht feiwillig getauscht hatte. “Tut mir leid Runa, hätte ich gewusst das sie dir gehört, hätte ich sie nicht weiterverschenkt.” “Das ist ja jetzt egal… wenn dein Bruder meint er müsse drauf bestehen diese Mädchenspange zu tragen, dann soll er doch!” Runa wusste zwar wo ihre Spange abgeblieben war, doch war der neue Besitzer anscheinend nicht bereit sie herzugeben. Enttäuscht stand Runa auf und ging einige Schritte von den Elektromäusen weg. “Was denn? Wo willst du denn jetzt hin?”, wollte Neo wissen. Er sah zu Runa und dann zu Sparks, der seine Arme verschränkt hatte und schmollte. Pikachu fand das Gerede von Evoli kränkend, also beteiligte er sich nicht mehr an dem Gespräch. “Tja, meine Spange ist verloren, ich werde sie nie wieder tragen und somit ist der Fall für mich erledigt… Schade eigentlich, aber wenn dein Bruder so drauf ist, dann habe ich hier nichts mehr verloren. Also werde ich wieder den Weg nach draußen nehmen und von hier verschwinden.” Sparks rollte mit den Augen. Er griff sich mit der Pfote an die Spange und nahm sie ab. “Du bist vielleicht ein Mädchen”, meinte er spöttisch. “Ja bin ich auch, na und?” Runa hatte sich inzwischen von den beiden Elektropokemon weggedreht. So konnte sie nicht sehen das Sparks, ihre Spange bereits abgenommen hatte. Er zog Runa am Schwanz zu sich. Als sie sich lautstark mit einem “Hey!” umdrehte, klippte er ihr die Spange an ihren Pony. “Ich brauch keine Mädchenspange, dir scheint sie ja viel zu bedeuten. Da will ich nicht so sein. Ich brauche immerhin keine Spange, fand die Geste meines Bruders nur so nett. Neo kann ja nun wirklich nichts dafür, dass er mir Diebesgut geschenkt hat”, erklärte das Pikachu. Runa wusste nicht was sie darauf sagen sollte. Sie fand zwar die Art und Weise, WIE er ihr die Spange zurückgegeben hatte, nicht in Ordnung. Dennoch schenkte sie ihm ein dankbares Lächeln. “Ich danke dir, ja mir bedeutet meine Spange sehr viel. Sie erinnert mich daran das ich ein Mensch war…”, meinte Runa leise. “Ach ein Mensch? Ich war auch einmal ein Mensch”, meinte Sparks. Runa sah auf. Sie blickte dieses Pikachu mit strahlenden Augen an. Wenn er wirklich die Wahrheit sagte, dann würde sie niemand mehr als verrückt einstufen. Endlich hatte sie jemanden gefunden der das gleiche Durchlebt hatte wie sie. “Wirklich? Er zähl mal wie war es bei dir?”, wollte sie wissen. “Nun ja, ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Ich weiß nur das ich als Pikachu aufgewacht bin und erst einmal alles lernen musste. Laufen, stehen und meine ganzen Attacken. Es war nicht einfach, aber wie du siehst habe ich es geschafft sogar Elektroattacken zu erlernen. Ich will nie wieder ein Mensch sein. Das Pokemon Dasein gefällt mir viel besser. Geht es dir nicht auch so?” Die Erzählung von Sparks war wahrhaft eine Geschichte für sich, nur machte das Schmunzeln von Neo sie stutzig. “Du warst wirklich einmal ein Mensch?”, fragte sie erneut. “Nein, aber ich fand deinen Blick grad so knuffig!”, grinste Sparks. “Das war so klar~”, kicherte Neo. “DU DU DUUUUUUUU!”, rief Runa und ging auf Sparks los. Sparks hielt sie mit einer Pfote von sich fern. “Dann warst du es auch, der die Voltobal auf mich aufmerksam gemacht hatte!”, viel es Runa wie Schuppen von den Augen. “Hm, ja das war ich, aber da wusste ich ja nicht warum du hier bist. Sorry.” Der Blick von Evoli sagte alles aus. Sie war drauf und dran das Pikachu anzugreifen. Mit einem lauten “SPARKS!!!!!!” tat sie ihrer Wut kund. Kapitel 8: Kapitel 8: Trainingsfortschritte ------------------------------------------- Es dauerte eine Zeitlang, doch Runa beruhigte sich allmählich und sah zu dem Pikachu. Sparks saß neben dem Evoli und knapperte an einem Keks. Verwundert darüber, sprach sie die Elektromaus an. “Woher hast du denn jetzt den Keks?” “KEKS?!”, rief Neo und sah zu seinem Bruder. Sparks kam gar nicht erst zum Antworten, denn das Pichu stürzte sich auf ihn. Mit einem gekonnten Eisenschweif, hielt dieser seinen Bruder von weiterem Unsinn ab. Runa interessierte der Keks nach dieser Attacke gar nicht mehr so brennend. Sie wollte diese Attacke lernen. “Autsch~”, meinte Neo und saß schmollend auf dem Boden. Sparks zerbrach seinen Keks und teilte ihn mit Neo. Selbst Runa warf er ein kleines Stück entgegen. Doch im Gegensatz zu Pichu verspeiste sie es nicht sofort. “Ich will diese Attacke lernen!”, fuhr es aus ihr heraus, “Sparks ich bitte nie ein Pokemon um Hilfe, aber ich will auch so einen leuchtenden Schwanz haben! Wenn ich schon ein Evoli bin, dann sollte ich das aber auch können, immerhin sieht das unheimlich cool aus!” Sparks und Neo sahen sich etwas ratlos an, bevor beide ihren Blick wieder auf das Evoli richteten. Nach einigen schweige Minuten, ergriff der Jüngste das Wort. “Das wäre doch cool, du könntest mir und Runa den Eisenschweif beibringen. Dann wärst du unser Lehrer. Och bitte, du hast es mir doch schon so lange versprochen!” Runa stimmte Neo nickend zu. “Ja Neo hat recht, wenn du es ihm schon lange versprochen hast, dann wäre es jetzt genau die richtige Zeit es ihm und dann auch gleich mir beizubringen. Wenn ich wieder ein Mensch bin, besorge ich dir auch ganz viele Kekse!” Sparks ließ sich schließlich weichklopfen. Er grinste und hatte bereits einen Hintergedanken, wie er an seine Kekse kommen konnte. “Okay, aber wir sollten uns draußen einen Trainingsplatz suchen, hier drin würden die Voltobal nur ausflippen. Also kommt ihr zwei… oder sollte ich sagen, kommt meine Schüler… hm das klingt gar nicht so schlecht.” “Jeah!”, riefen Neo und Blue gemeinsam und gaben sich ein high five. Fröhlich folgten sie Sparks, der sie durch den Lüftungskanal nach draußen führte. Draußen wartete bereits Cooper auf seine Freundin. Als er sie mit zwei weiteren Pokemon sah, wurde er eifersüchtig und rannte auf sie zu. “Runa, alles in Ordnung mit dir? Was haben sie dir angetan?” “Wer ist denn der komische Vogel?”, spottete Sparks. “Das ist Cooper. Cooper das sind Sparks und Neo. Wir werden jetzt den Lichtschwanz trainieren gehen.” Cooper schüttelte ungläubig seinen Kopf. Er konnte sich nicht vorstellen welche Attacke Runa meinte und vor allem, wieso sie eine Attacke lernen wollte, wo sie sich doch bis vor kurzem dazu gestäubt hatte. “Die Attacke heißt Eisenschweif und nicht Lichtschwanz”, verbesserte Sparks sie. “Den Eisenschweif? DU? Runa, du kannst noch nicht mal Tackle, Biss, Rutenschlag oder sonstiges!”, sagte Cooper erstaunt. “Wie? Du kannst noch gar keine Attacke? Bist du ein Baby oder was?” “Nein, ich war ein Mensch verdammt! Ist doch klar das ich nichts kann, aber ich denke, dass ich es lernen kann. Immerhin habe ich bisher immer alles relativ schnell gelernt.” “Dann sollten wir mit dem leichtesten anfangen. Rutenschlag ist sowieso die Voraussetzung von Eisenschweif”, meinte Sparks und ging zu einem Busch. Dort suchte er einen etwas dickeren Stock, hob diesen auf und rammte ihn in den Boden, “So jetzt versuche den Stock umzuwerfen, indem du deinen Schwanz so bewegst wie Neo. Brüderchen führ das mal vor.” Runa war zuerst skeptisch, versuchte jedoch den Rutenschlag von Neo nachzuahmen. Sie wackelte mit ihrem Hintern und schwang ihren Schwanz nach links und rechts. Den Stock traf sie erst nach einigen Versuchen, jedoch blieb er fest im Boden verankert. “Das ist doof, der Stock bleibt ja stecken…”, grummelte sie. “Probiere doch mal mehr Schlagkraft aus, vielleicht kannst du ihn ja auch zerteilen, das ist auch ein Erfolg von Rutenschlag.” “Na gut…”, seufzte Runa und versuchte es erneut. Immer und immer wieder schlug ihr Schwanz auf den Ast ein, doch bekam dieser nicht mal einen Knacks. Neo sah wie Runa die Lust am Training verging. Er überlegte schnell und hatte tatsächlich eine Idee. “Ach komm Sparks, es hat doch kein Sinn einem Pokemon etwas beizubringen, dass von sich aus behauptet ein Mensch zu sein. Sowas schwachsinniges, komm lass uns gehen.” Sparks, Cooper und Runa sahen erstaunt zu dem kleinen Pichu. Anders als Sparks und Cooper, die weiterhin verwundert über die Aussage von Neo waren, war Runa erbost über dieses Gerücht was das Pichu in die Welt warf. “Ich dachte du bist mein Freund!”, schrie sie und schlug ihren Schwanz mit voller Wucht gegen den Stock. Mit einem lauten Knacken, zerbrach der Stock. Runa sah sich um. Die Hälfte des Astes lag auf dem Boden, die andere Hälfte steckte in der Erde fest. “Siehst du Runa, du kannst es doch! Du brauchst nur den richtigen Ansporn!”, grinste Neo und erklärte somit warum er dies über Runa gesagt hatte. Die vier trainierten noch eine ganze Weile. Erst Rutenschlag, dann Tackle und zu guter letzt Biss. Alle Attacken beherrschte das Evoli nun, jedoch war sie noch lange noch nicht so Stark wie andere Evolis. Während Fiffyen mit Runa Tackle und Biss trainierte, brachte Sparks seinem kleinen Bruder die ersten Ansätze für einen Eisenschweif bei. Man konnte gut erkennen, dass das kleine Pichu im Gesamten mehr Erfolg hatte als das Evoli. Die Freunde trainierten noch den ganzen Nachmittag bis in den späten Abend. Neo schlief schon an einen Baum gelehnt, als Runa ihren ersten großen Erfolg des Tages erreichte. Das Evoli schaffte es in einem Kampf mit Cooper, einen richtigen Tackle kombiniert mit einem kräftigen Rutenschlag einzusetzen. Das Fiffyen konnte nicht ausweichen und ging für einen Moment zu Boden. “Ja gut so Runa! Jetzt hast du es drauf!”, rief Sparks. Neo wachte von dem Lärm auf und rieb sich verschlafen seine Augen. “Was ist los? Hab ich was verpasst?”, fragte er, worauf ein langes Gähnen folgte. “Ja, Runa hat gerade ihre erste Combo geschafft. Außerdem sind ihre Attacken inzwischen wirklich gut geworden.” “Wirklich? Und ich hab es verschlafen…”, seufzte Neo enttäuscht. “Keine Sorge Neo, morgen wird Runa das sicher wiederholen.” “Morgen? Warum nicht jetzt?”, wollte Runa von Sparks wissen. “Weil es spät ist, wir sollten es nicht übertreiben. Komm erst wieder zu Kräften und wenn du ausgeschlafen hast, trainieren wir weiter.” Runa schüttelte den Kopf. “Nein, ich will noch einen Kampf!” “Runa wir sind aber alle müde…” “Egal, ich aber noch nicht. Mein Adrenalin will das ich weiter mache”, sagte sie und sprang hin und her. Mit einem Mal fing sie an zu rennen. Sie lief von Sparks zu Neo, von Neo zu Cooper und wieder zurück zu Sparks. “Seht ihr, mein Tackle wird immer schneller”, freute sich das Evoli. “Das kannst du morgen zu einem Ruckzuckhieb ausbauen, ein Tackle ist eigentlich nur ein schneller Stoß der auf den Gegner ausgeführt wird. So was wie Bodycheck, Bodyslam oder Kopfnuss, das sind alles Attacken die du durch Tackle erlernen kannst. Aber bitte Runa, heute nicht mehr.”, erklärte Cooper. “Genau Runa, sieh es doch wirklich mal so wie es ist. Bist du morgen ausgeschlafen, hast du bessere Chancen eine neue Attacke zu erlernen, oder deine bisher erlernten Attacken zu verbessern. Also Runa, lass uns schlafen gehen”, meinte das Pikachu. Sparks brauchte nicht lange, um auf Runa einzureden. Sie gähnte kurz darauf und stimmte dem Schlafen gehen zu. Cooper wollte Runa wieder zurück in die Stadt mitnehmen, doch das klappte nicht so wie er es sich erhofft hatte. “Runa kommst du? Wir gehen nach Hause.” “Nee du, ich bleib hier. Dann kann ich morgen nach dem Aufstehen gleich weiter trainieren. Es macht sogar Spaß diese Attacken zu erlernen.” Cooper machte große Augen. Er überlegte schnell und sah dann auf das Pikachu. “Dann bleib ich auch hier, denn du brauchst morgen ja wieder einen Trainingspartner!” “Tu das Cooper”, fing sie an und sah von dem Fiffyen zu Pikachu, “Sparks, gibt’s hier außer dem Kraftwerk eine Höhle oder so? Ich möchte ungern auf einer Wiese schlafen.” “Sicher, gleich dort unten am Fluss ist ein alter Baum, dessen gewaltiger Baumstamm hohl ist und eine kleine Höhle darstellt. Kommt mit ich bring euch hin.” “Danke Sparks”, bedankte sich Runa und ging hinter dem gelben Pokemon hinterher. Auch Fiffyen und Pichu folgten den Beiden, bis hin zur Höhle. Als sie dort ankamen, tranken alle vier erst einmal einen großen Schlug aus dem Fluss. Erfrischend kühl und doch lecker schmeckte das Wasser. Durch Sparks kleine Funken, die aus seinen Backen aufleuchteten, konnten sie dem Eingang der Baumhöhle erkennen. Runa war die erste die sich dort drin einkuschelte. Fiffyen folgte ihr und legte sich neben sie. Müde wankte auch Neo in die Höhle und ließ sich dort gähnend nieder. Sparks lächelte und schüttelte seinen Kopf. “Na dann, gute Nacht”, meinte er und legte sich ebenso in die Höhle, die somit mehr als voll war. Der nächste Morgen brach an. Als Runa aufwachte, lag sie alleine in der Höhle. Verschlafen sah sie sich um, konnte jedoch keinen ihrer Freunde entdecken. Sie streckte sich und tapste zum Flussufer. Ans Ufer gebeugt benässte sie ihr Gesicht mit der Pfote. Anschließend löschte sie ihren Durst. Nur ihren Hunger konnte sie nicht so einfach vertreiben. Mit Magenknurren versuchte sie den Weg zurück zum Kraftwerk zu finden. Wieder einmal merkte sie, dass es nicht einfach war, ein kleines Evoli zu sein. Runa suchte den Himmel und die Bäume ab. Vergeblich, denn Orwell war nicht zu sehen. Sie benutzte ihre Nase und versuchte so den richtigen Weg zu finden. Und wirklich, ein besonders leckerer Duft durchdrang ihre Nase. Blind folgte sie diesem und war erfreut, als sie sah zu was diesem Geruch gehörte. Sparks, Neo, Fiffyen und das Fukano vom Pokemoncenter, mit samt den kleinen Geschwistern, saßen um ein lecker gegrilltes, riesen Steak. “Guten Morgen Runa, schön das du uns alleine gefunden hast. Komm her! Wir wollen jetzt essen.” “Boah, ich hab einen riesen Kohldampf!”, rief das Evoli erfreut und rannte auf die kleine Gruppe zu. “Ja, essen, essen!”, riefen die beiden kleinen Fukanos und tollten mit Pichu herum. “Hallo, äh kennen wir uns nicht irgendwoher?”, fragte Runa, das ältere Fukano. “Wir haben uns vor dem Pokemoncenter kennengelernt, ich heiße Shadow und das sind meine kleinen Geschwister Kasai und Flaka. Du bist Runa, stimmts? Cooper und ich hatten heute die gleiche Beute im Auge und da kamen wir ins Gespräch. Er erzählte mir von deinen Trainingsfortschritten und da dachte ich, dass das Fleisch auch für sieben Pokemon reichen würde. Aber Neo und Sparks haben dankend abgelehnt, sie essen lieber Äpfel. Oh… ich rede schon wieder zu viel, lasst uns einfach essen”, erzählte Shadow aufgeregt. Alle stimmten ihr Wortlos zu und nahmen gemeinsam das Frühstück ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)