Fate years of a Princess von Emily-Jane (Liebe zwischen den Königreichen) ================================================================================ Kapitel 1: Heirat mit 16? Nein Danke! ------------------------------------- Freitagmorgen. Eigentlich sollte sich jedes schulpflichtiges Teenie darüber freuen, dass endlich Wochenende ist. Ich nicht. Aber ich habe einen Grund. Und zwar einen deftigen! Aber ich habe mich ja noch nicht vorgestellt: Mein Name ist Amelie Sophia Emma Lina Marie Gabriella von Deutschland. Prinzessin von Deutschland. Ich bin 16 Jahre alt und das unglücklichste Mädchen auf der ganzen Welt. Anlass: Ich bin auf den 18 Geburtstag des Prinzen von Japan eingeladen. Ich, und 50 andere Prinzen und Prinzessinnen. Das einzig gute an dieser Sache ist, dass ich Olga und Natascha wiedersehe. Olga und Natascha sind Zwillinge und Prinzessinnen von Russland. Sie sind die einzigen zwei Mädchen, die genauso fühlen wie ich. Was ist falsch daran, einfach normal zu sein? Meine Eltern hielten es für richtig, mich geheim zu halten, um mich zu schützen. Keiner wusste je, wer ich wirklich war. Bis zu meinem 15. Geburtstag. Klassenkameraden folgten mir bis zum Schloss, welches hinter hohen Rosenhecken gut versteckt war. Sie wurden entdeckt und meinen Eltern vorgeführt. Unglücklicherweise kam ich gerade die Treppen hinunter. Sie erkannten mich und ich musste erklären, wer ich wirklich war. Seitdem war ein Jahr vergangen und meine Klassenkameraden waren immer noch so zu mir, wie damals. Hin und wieder mussten sie lachen, wenn ich ihnen von meinen Reisen als Prinzessin erzählte. Doch jetzt wieder zu meinem eigentlichen Problem: Yuki von Japan. Seine Eltern verlangen von ihm, an seiner Geburtstagsfeier sich eine Braut auszusuchen. Mit achtzehn Jahren ist er im heiratsfähigen Alter. Das ist jung, doch am Hofe ist es genau richtig. Mein Problem ist nun, dass ich so viel von Yuki gehört habe und zu folgendem Entschluss komme: Lass die Finger von ihm! Er ist total eingebildet, arrogant und denkt nur an sich und den Thron, den er besteigen wird. Was wird aus mir, wenn er mich als seine Braut auswählt? Es wäre eine Beleidigung, die Heirat abzulehnen, deswegen muss ich alles dafür tun, dass er mich NICHT auswählt. Ich habe von Olga und Natascha erfahren, dass er „brave Mädchen“ absolut nicht leiden kann. „Feurig muss sie sein! Voller Leidenschaft!“, erzählte mir Olga. „Genau wie du!“, lachte Natascha. Und das war der Punkt. Ja, ich war feurig und ja, ich war auch voller Leidenschaft. Deswegen musste ich mich auf dem Geburtstag des Prinzen alles andere als feurig verhalten. Ich musste also so tun, als ob ich total brav bin. Das wird schwer. Sehr schwer sogar. Denn meine Familie, meine Lehrer und meine Klassenkameraden wussten, wie mein eigentlicher Charakter ist. Sie werden sich einen Ast ablachen, wenn sie mich auf dem kaiserlichen Empfang sehen, der live im Fernsehen übertragen wird. Was wird erst die Presse von mir denken? Ojemine… Wie auch immer, eigentlich habe ich nichts gegen Freitage, nur heute muss ich mit einem pompösen Ballkleid in die Schule gehen, da ich in der vierten Stunde von einem Helikopter abgeholt und zum Flughafen gebracht werde. Wie würden wohl meine Mitschüler reagieren, wenn ich in so einem Outfit auftauchen würde? Sie wussten zwar, dass heute in unserer Klasse alles ein wenig drunter und drüber ginge, aber DAVON wussten sie noch nichts. Es klopfte an meiner Zimmertür. „Ja?“ Die Türklinke ging nach unten. Es war meine Hofdame. Gräfin Magdalena. Ich setzte mich auf. Schnell knickste sie. „Guten Morgen, Gräfin.“ „Guten Morgen, eure Majestät. Majestät müssen jetzt aufstehen, um nicht zu spät zu kommen.“ „Ich weiß. Ach Gräfin, könnte dieses Wochenende nicht schon rum sein?“ „Sie werden sicherlich viel Spaß haben, eure Majestät.“ „Möglicherweise. Kommen James und Henry?“ „Gewiss, eure Hoheit.“ James und Henry, die Prinzen von Großbritannien, waren neben Olga und Natascha ebenfalls meine besten „königlichen“ Freunde. Wir teilten alle Geheimnisse. Naja, fast alle. Olga und Natascha sind die einzigen die nicht wissen, dass James und Henry in die Zwillinge verliebt sind. Schon lustig, wenn man bedenkt, dass die Prinzen alles Mögliche versuchten, um auf sich aufmerksam zu machen. „Dann wird es vielleicht doch nicht so schlimm. Gräfin, sagen Sie, ist Jean Marie schon da?“ „Gerade eingetroffen, eure Majestät.“ „Na schön. Bringen wir es hinter uns.“ Noch im Schlafrock ging ich an der Gräfin vorbei und öffnete die Tür. „Gräfin, ich wünsche das Jean Marie in mein Gemach kommt. Sagen Sie ihm, ich bin gleich wieder da.“ „Sehr wohl eure Hoheit.“ Schnell verschwand ich ins Bad. Dort zog ich schnell ein einfaches Kleid an, das für das Frühstück genügen musste. Ich schlüpfte in meine Hausschuhe, machte die Tür auf und lief lachend die vielen Treppen zum Speisesaal hinunter. „Guten Morgen, Vater, guten Morgen Mutter.“ „Guten Morgen, Amelie.“ „Morgen, mein Schatz. Bereit für ein unglaublich schönes Wochenende?“ „Welches meinst du, Mutter?“ Meine Mutter, Cornelia Isabella Francesca, fing an zu kichern. „Ich weiß, dass du nicht gerade erfreut bist, dein Wochenende in Japan zu verbringen, aber ich habe von Masako erfahren, dass sich Yuki ganz besonders auf dich freut.“ „Ach, und warum?“ Bitte, alles nur das nicht! „Weil ich Masako von deinem feurigen Temperament erzählt habe und diese hat es dann Yuki erzählt. Hach, Horst, überleg doch mal, unsere Tochter! Kaiserin von Japan!“ „Ja, Cornelia, das wäre wirklich-“ „Schrecklich! Ich will mit 16 noch nicht heiraten! Ich will mein Leben leben!“ „Spätzchen, vielleicht bist du gar nicht sein Typ.“ Bla bla bla. „Ich muss jetzt hoch zu Jean Marie.“ „Du hast noch gar nichts gefrühstückt.“ „Hab keinen Hunger.“ Ich drehte mich zu meinen Eltern rum, verbeugte mich wie eine vornehme Königstochter und ging. „Hallo Jean Marie.“ „Ah, Bonjour Princesse Amelie. Wollen Sie ihr Kleid sehen?“ „Klar.“ Jean Marie klatschte in die Hände und Magdalena raste. Aus dem Nebenzimmer kam eine große Schaufensterpuppe hervor, auf der ein wunderschönes, in weiß gehaltenes Kleid hang. Unterhalb der Brust war ein langes Band, welches man am Rücken zu einer Schleife machte. Dieses Band war in den Farben der deutschen Flagge gehalten. Schwarz, rot, gold. Es sah traumhaft aus! „Jean Marie, du hast dich selbst übertroffen!“ „Oh, mercie beaucoup, Princesse.“ Die Gräfin schickte meinen Designer raus. Dann half sie mir mit dem Kleid. Erst kam natürlich der Reifrock, bei dem ich mir vorkam wie ein altes Tier, aber er war schon ganz nützlich. Während die Gräfin mir die Korsage immer mehr und immer mehr zuschnürte, machte mir Jean Marie die Haare. Nach knapp einer halben Stunde war ich fertig. Und ich muss sagen: Ich sah traumhaft aus! Aber wie auch immer, ich musste in diesem Outfit in die Schule, ich musste mit diesem Outfit lernen. „Danke Jean Marie. Gräfin, würden sie bitte den Wagen vorfahren lassen? Ich würde jetzt gerne in die Schule.“ „Jawohl, eure Majestät.“ Ein Knicks, und schon war sie weg. Kurze Zeit später kam sie wieder in mein Zimmer, nahm meine Schultasche und begleitete mich nach unten. Dort verabschiedete ich mich von meinen Eltern, die nicht mit nach Japan kommen konnten. „Viel Spaß, Amelie. Benimm dich und grüße uns Meiji, Masako und Yuki. Und natürlich die kleine Yumi.“ „Jaja, mach ich. Vielleicht willst du selber hin und die Grüße selbst überbringen?“ „Amelie! Sei kein Pessimist! Du siehst doch auch Olga und Natascha wieder!“ Papi wurde langsam ganz schön stinkig. Er kann es nämlich absolut nicht leiden, wenn ich keine Lust auf irgendeinen Ball habe. Denn „schließlich bist du die Prinzessin von Deutschland und hast Pflichten gegenüber deinem Land“, pflichte er mir immer bei. „Bis Montag.“ Ich winkte und stieg mit Magdalena ins Auto, da sie mich nach Japan begleitete. Auch in der Schule würde sie anwesend sein. Es dauerte nur fünf Minuten, da waren wir schon da. Ich ging auf eine Realschule, die noch ziemlich neu ist. Gerade mal 10 Jahre alt. Eigentlich ging ich ganz gern in diese Schule, doch mit manchen Lehrern kam ich einfach nicht aus. Sie akzeptierten auch immer noch nicht, dass ich ihre Prinzessin bin. Sie wollen es einfach nicht glauben. Nun gut, ihr Pech. Der Wagen hielt. Der Chauffeur stieg aus und öffnete mir und der Gräfin die Tür. Langsam stieg ich aus, um auch ja nicht das schöne Kleid zu beschmutzen. Insgeheim wünschte ich mir jetzt doch, dass ich einen Privatlehrer hätte, denn dann würden jetzt nicht die vielen Blicke auf mir ruhen. Als auch schließlich Magdalena ausgestiegen war, nahm sie meine Schultasche, schickte den Fahrer weg und begab sich mit mir in die Schule. Von rechts und von links, von hinten und von vorne bekam ich nur verwirrte Blicke. Klar, erst laufe ich in normalen Klamotten rum und jetzt das! Da würde ich auch verwirrt sein! „Gräfin, folgen sie mir.“ „Jawohl, eure Hoheit.“ Schnell ging ich durch die Massen, was mit dem Kleid etwas schwierig wurde. Dieser doofe Reifrock! Endlich kam ich an der Nische an, wo meine Klasse immer saß. Sie waren alle munter und plapperten nur so drauf los. Als ich ankam, fand ich neben Anna, einer Klassenkameradin und Freundin von mir, einen freien Platz. Der ist mir, dachte ich und setzte mich schnell. Magdalena gab mir meinen Fächer, der schneller auf war, als wenn jemand Fächer sagen konnte. „Gräfin, stellen sie die Tasche ab. Sie muss doch sicherlich schwer sein.“ „Ja, eure Majestät.“ Das weckte die Aufmerksamkeit meiner Klasse. Die Jungs sahen mit offenem Mund zu mir hin, die Mädchen waren entzückt. „Amelie!“, rief Anna. „Das ist ein Traum von einem Kleid!“ „Ja, ich weiß. Sag das Jean Marie.“ „Wer ist das?“ „Mein Designer.“ „Wow… ein eigener Designer… können wir nicht tauschen?“ „Gerne! Sofort! Jederzeit!“ „Was ist los?“, fragte mich David, den ich schon seit Kindergartentage an kannte. „Ich werde heute in der vierten Stunde von einem Helikopter abgeholt der mich zum Flughafen bringt.“ „Wohin geht’s?“ „Japan.“ „Ahhh, Japan! Wie cool!“ Huda, meine sudanesische Freundin, ist ein totaler Japan-Freak! Japan hier, Japan da. Wenn die wüsste… „Was machst du in Japan?“, fragte mich Tobias. „Feiern.“ Man konnte die Fragezeichen in den Gesichtern meiner Freunde deutlich sehen. Ich seufzte. „Prinz Yuki von Japan feiert seinen 18. Geburtstag. Aber das ist noch nicht alles…“ „Was denn noch?“ „Er soll sich eine Braut aussuchen.“ „WAS?“ „Schreit doch nicht so!“ „Das heißt, du kannst auch ausgewählt werden?“ „Ja… aber das wird nicht passieren.“ „Und warum nicht, wenn man fragen darf?“ „Prinz Yuki steht total auf feurige Mädchen.“ „Aber das bist du doch.“ „Toby, überleg doch mal! Ich will ihn doch gar nicht heiraten! Das heißt ich muss einfach nur das brave Prinzesschen spielen.“ „Du? Das ich nicht lache.“ „Sehr witzig. Willst du vielleicht mit 16 Jahren heiraten?“ „Moment mal, wenn du dann heiratest…“ „Was ich nicht tue.“ „Dann bist du ja Kaiserin!“ Alle sahen sie mich ganz gespannt an. Daran hatte selbst ich nicht gedacht. Falls er mich auswählen würde… wäre ich Kaiserin von Japan. „Ähm… ja… schon. Aber daran wollen wir erst gar nicht denken, schließlich werde ich ihn nicht heiraten!“ „Ich glaube da dran noch nicht.“ In diesem Moment klingelte es zur ersten Stunde. Es war ein sehr erlösendes Zeichen für mich. Schnell schnappte ich mir meine Clique und flüchtete mit ihr nach oben. Meine Gräfin hinter mir her. Völlig erschöpft kamen wir oben an. Gerade wollte ich mich noch ein wenig auf die beheizte Bank setzen, als unsere Deutsch- und Klassenlehrerin Frau Sommer kam und unsere Klasse aufschloss. Heute ging der Tag recht ruhig zur Gange. In der ersten Stunde hatten wir Klassenleiterstunde, dann Mathe, Geschichte und Sozialkunde. Mehr hatte zumindest ich heute nicht. Als wir uns schließlich zur Begrüßung aufrichteten, fiel natürlich auch ihr sofort auf, was mit mir los war. „Hab ich was verpasst?“, lachte sie. „Ja, sie heiratet!!!“, rief Chris in die Runde. „Halt die Klappe! Ich heirate nicht!“ Frau Sommer schaute zwischen uns zwei hin und her. „Also… ich höre…?“ Ich stieß einen langen Seufzer aus. „Yuki von Japan feiert seinen Geburtstag und soll sich eine Braut aussuchen.“ „Und die bist du?“ „Nein!!“, protestierte ich. „Ich setze alles daran es nicht zu werden! Yuki ist ein arrogantes eingebildetes Etwas!“ „Eure Majestät…“, fing Magdalena an. „Hier könnten überall Wissbegierige lauern.“ „Aber Gräfin! Ich glaube kaum, dass meine Klasse etwas über mich bei der Presse ausplaudern wird.“ Nach weiteren drei Stunden, in der ich noch einige hässliche Kommentare und Bemerkungen von meiner Mathelehrerin, Lobungen und Ratschläge von meinem Geschichts-und Sozialkundelehrer, kam pünktlich zum Pausenanfang der Helikopter. „Eure Majestät. Wir müssen los.“ „Gewiss. Also Leute, viel Spaß heute noch und schaut euch unbedingt die Live-Übertragung an!“ „Damit wir deinen Bräutigam sehen?“ „Sehr witzig. Also, Ciao!“ Der Helikopter landete mitten auf dem Schulhof. Unmengen von Bodyguards sprangen hinaus und sammelten sich um mich herum. Von dem vielen Wind flog fast meine Haarspange aus dem Haar. Nach einigen Komplikationen dadurch, waren wir schließlich drinnen. Es dauerte nur eine viertel Stunde, da waren wir schon am Flughafen angekommen. Dort wartete ein separates Flugzeug, dass für mich und meine „Aufpasser“ war. Ich bekam noch die schönsten Grüße und einen guten Flug gewünscht, als sich die Treppen der Maschinen öffneten und wir eintraten. Ich hatte ja schon vieles erlebt, aber das, war echt das schönste! --------------------------------------------- Hoffe es hat euch gefallen! ^^ LG :-* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)