Fate years of a Princess von Emily-Jane (Liebe zwischen den Königreichen) ================================================================================ Kapitel 4: Verwirrung --------------------- Eine halbe Stunde später war ich mit Magdalena im Speisesaal. Wir waren so ziemlich die ersten. Nur Emilia, Prinzessin von Frankreich, war schon anwesend und unterhielt sich mit Yuki. Als die Tür zufiel und Emilia und Yuki zu uns sahen, lächelte letzterer mich an und kam freudig auf mich zu und zwinkerte. „Guten Morgen, Prinzessin Amelie.“ „Guten Morgen, mein Prinz.“ Wir taten wirklich so, als ob wir uns heute noch nicht gesehen hätten. Und ich musste wirklich zugeben: Ich kann bei ihm nicht spielen. Ich kann bei ihm nicht die brave Prinzessin spielen. Bei ihm habe ich das erste Mal das Gefühl, einfach so zu sein, wie ich sein will. Auf einmal hörten wir schallendes Lachen und der Kaiser und die Kaiserin traten in den Speisesaal ein. Emilia und ich verbeugten uns höflich. „Ah, schau nur, wir haben zwei neue Frühaufsteher, Masako.“ Masako kicherte und nickte uns zu. Unser Zeichen, dass wir uns wieder erheben durften. Der Kaiser nickte uns zu und fragte uns, ob wir auch gut geschlafen hätten. Emilia war natürlich überhöflich und antwortete: „Sogar besser wie in meinem eigenen Gemach, eure kaiserliche Hoheit.“ Ich sah aus den Augenwinkeln heraus, wie Yuki die Augen verdrehte. Ich musste leise kichern. Dann sah der Kaiser mich an. „Ähm, ich habe sehr gut geschlafen, vielen Dank.“ „Das freut uns!“ Zwischenzeitlich kamen dann auch die anderen Prinzen und Prinzessinnen in den Speisesaal hinein. Unter anderem auch Olga, Natascha, Henry und James. Nachdem wir uns eine Weile unterhielten und eigentlich Ausschau nach einem guten Platz hielten, kam Yuki auf mich zu. „Hey, Amelie.“ „Hey.“ „Ich… ich wollte dich fragen, ob du… naja… ob du vielleicht Lust hättest… neben mir zu sitzen?“ Ich war erstaunt. Das hätte ich nicht von ihm gedacht. Es hieß immer, er sei eingebildet und arrogant, aber ich habe seit meiner ersten Begegnung mit ihm nicht das geringste Gefühl gehabt, er sei arrogant und eingebildet. „Ähm, sicher!“ „Wirklich?“ „Ja! Sehr gerne!“ Ich wusste was es bedeutete, wenn eine Prinzessin neben einem unverheiratetem Prinzen saß: Hohe Verlobungsgefahr! Ja, ich mag Yuki, aber ob ich ihn jemals lieben könnte, geschweige denn mit ihm in den Bund der Ehe einzugehen? Ich weiß es nicht… Natürlich zogen wir einige Blicke auf uns, während des Frühstücks. Und natürlich fielen mir die Blicke von Yuki die er mir zuwarf, auf. Neben mir saß Natascha. Sie unterhielt sich angeregt mit James. Na, vielleicht hat es ja wenigstens bei den zwei gefunkt. Moment mal, was denke ich hier eigentlich? Das hörte sich ja gerade so an, als ob ich traurig sei, dass es zwischen Yuki und mir noch nicht gefunkt hatte. Okay Amelie: Lass es einfach auf dich zukommen! Nach dem Frühstück wurde bekannt gemacht, dass der Ball um achtzehn Uhr beginnen würde. Allmählich löste sich alles auf. Bis achtzehn Uhr konnten wir tun und lassen was wir wollten. James, Henry, Olga und Natascha fragten mich, ob ich mit in die Stadt gehen wollte. Hm, Unmengen von Bodyguards? Verstohlene Blicke der japanischen Bevölkerung? Darauf konnte ich verzichten. Ich blieb also im Schloss und nahm mir vor, meine „normalen“ besten Freundinnen anzurufen. Da ich gehört hatte, dass die Kaiserin und der Kaiser mit Yumi, Yukis kleine Schwester, zum Arzt mussten. Also war nur Yuki im Haus und ich glaube, der hatte sicher nichts dagegen, wenn ich im Freizeitanzug herumlief. Ich ging also auf mein Zimmer und zog mir eine schwarze, lockere Haremshose und ein grünes T-Shirt an. Dann schnappte ich mir meine Flip Flops und das Handy und ging in Richtung Schlosspark. Dieser war am heutigen Tag besonders schön, denn die Sonne schien angenehm auf ihn. Es war kein Wölkchen am Himmel. Ich setzte mich entscheidend auf die Hollywoodschaukel die am kleinen See des Gartens stand. Hier war es etwas schattiger, da die Schaukel umringt von schönen, blühenden Kirschblüten umgeben. Schnell suchte ich die Nummer von Anna heraus und drückte auf den grünen Knopf. Nach einigen Sekunden nahm sie ab. „Wie ist es so in Japan?“ „Eigentlich ganz schön.“ „Ganz schön?“ „Ja, warum?“ „Ach, nur so. Wie ist Yuki?“ Ich seufzte. „Oh je.“, klagte Anna. Ich lachte. „Nein, es ist nicht so wie du denkst. Er ist eigentlich total nett. Und bis jetzt lief alles gut. Ich kann mich nicht beschweren.“ „Also wirst du ihn heiraten?“ „Nein! Ich will ihn immer noch nicht heiraten, Anna. Er ist zwar nett… aber ob ich mich in ihn verlieben könnte…“ „Irgendwie habe ich ein gutes Gefühl bei der Sache, Li. Du, ich muss auflegen, wir fahren nach Mainz.“ „Alles klar! Sag den anderen einen lieben Gruß von mir.“ „Mach ich. Bis Montag!“ „Ja, bis Montag.“ Ich drückte auf das rote Knöpfchen, steckte das Handy in die Tasche und holte meinen grünen Ipod heraus. Ich schaltete ihn an, stöpselte ihn mir in meine Ohren und legte mich quer über die Hollywoodschaukel. Eigentlich dachte ich ja, ich wäre alleine im Park, doch als ich nach dem ersten Lied meine Augen kurz öffnete, erkannte ich Yuki, wie er vor mir stand. Sofort schnellte ich hoch und stand auf. „Oh, hallo Yuki. Tut mir leid, ich wusste nicht, dass du da stehst. Ich dachte, ich wäre alleine.“ Yuki lachte auf: „Keine Sorge, Prinzesschen.“ Prinzesschen? „Hättest du Lust heute Abend mit mir den Ball zu eröffnen?“ „Ähm, na klar. Warum denn auch nicht.“ „Schön. Was hältst du von mir?“ „Bitte was?!“ Okay, können wir das bitte noch mal hören? „Schön. Was hältst du von mir?“ Hm. Er hatte mich tatsächlich gefragt. „Was willst du denn hören?“ „Das, was du meinst, zu sagen.“ „Yuki… ich denke du weißt, was man so über dich sagt.“ „Nein, weiß ich nicht. Was sagt man denn so über mich?“ „Naja… das du ganz schön eingebildet und arrogant sein sollst.“ „Deswegen warst du bei deiner Ankunft auch so distanziert?“ „Was?“ „Im Gegensatz zu Olga und Natascha, die bei ihrer Ankunft gelächelt haben, warst du starr und kühl wie ein Fisch.“ Ein Fisch? „Nun, du musst wissen, dass ich dich eigentlich reinlegen wollte.“ „Bitte? Warum das?“ „Von deinen Eltern aus, sollst du dir eine Braut aussuchen, habe ich recht?“ „Ja. Und?“ „Man sagt sich, dass du auf feurige Mädchen stehst.“ „Stimmt auch wieder. Ich kann nichts mit braven Mädchen anfangen.“ „Spricht ja auch nichts dagegen.“ „Aber?“ „Aber meine Klassenkameraden waren der festen Überzeugung, dass du mich auswählen würdest, da sie mich als feurig bezeichnen. Und so habe ich mir gedacht, dass ich einfach das brave Prinzesschen imitiere.“ „Wohl schlecht gelaufen, oder?“ Ich lachte: „Ja, allerdings.“ Zu meinem erstaunen lief der heutige Tag recht ruhig. Ich alberte noch eine ganze Weile mit Yuki herum, bis ein Bediensteter ankündigte, dass seine Familie eingetroffen sei. Ich wollte gerade gehen, als Yuki mich zurückzog und mir einen Kuss auf die Wange verpasste. Etwas errötet im Gesicht drehte ich mich um- und stand direkt vor dem Kaiser! Ich verbeugte mich schnell und tiefer denn je. „Oh, ich wusste nicht, dass du in so netter und hübscher Gesellschaft bist, mein Sohn. Amelie, lassen wir doch die Höflichkeitsformen. Wie geht es deinen Eltern?“ „Ihnen geht es sehr gut, eure kaiserliche Hoheit.“ „Amelie… nenn mich Meiji.“ „Ganz wie ihr es wünscht.“ „Höflich wie der Vater und so hübsch wie die Mutter. Yuki, könnte ich dich kurz sprechen?“ „Ähm… ich geh dann mal.“ Ich nickte dem Kaiser zu und winkte Yuki. Dann ging ich ein paar Treppen hinauf, die mir den Weg ins Schloss zeigten. Auf dem Weg in mein Zimmer, kam mir Masako mit der kleinen Yumi auf dem Arm entgegen. Yumi sah sehr blass aus und klammerte sich wie ein Äffchen an seine Mutter. „Oh, hallo Amelie.“ „Hallo Masako. Was ist mit Yumi? Sie sieht nicht gut aus…“ „Ja, das stimmt. Wir waren vorhin beim Arzt. Sie hat eine schwere Lungenentzündung. Der Arzt weiß nicht, wie lange sie andauern wird. Möglicherweise trägt sie seelische Schäden davon. Ach Amelie… es ist schrecklich. Einfach nur schrecklich. Eigentlich wollte ich heute nach der Eröffnung des Balles mit Meiji nach Osaka zu den Onsen fahren, damit sich Yuki in Ruhe Gedanken machen kann, wegen… du weißt schon.“ „Ja, ich weiß. Und jetzt wollt ihr nicht weg?“ „Nein. Wir können Yumi nicht alleine lassen. Sie braucht unsere volle Aufmerksamkeit. Morgens, mittags und abends. Wie gut täte es uns, nur einmal zwei Stunden zu schlafen.“ „Masako… was hältst du davon, wenn ich Yumi bis heute Abend nehme. Ihr könnt euch dann ein wenig ausruhen.“ „Das würdest du machen?“ „Natürlich.“ „Wenn irgendetwas sein sollte-“ „Dann werde ich sofort zu euch kommen.“ „Ich danke dir, Amelie.“ „Keine Ursache. Ich mache das gerne.“ Masako gab mir Yumi, die anscheinend sofort Vertrauen zu mir hatte und sich wie bei ihrer Mutter, an mich klammerte. Ich verabschiedete mich von Masako und ging mit der kleinen Yumi auf mein Zimmer. Dort angekommen legte ich sie auf das große Bett und deckte sie zu. Sie schloss sofort die Augen. ------------------------------------------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)