Listen to the Voice von BlackCherryBlossum ================================================================================ Man muss nicht immer stark sein ------------------------------- Obwohl es Winter war und der Schnee das ganze Gelände bedeckte war es nicht zu kalt. Die Sonne schien sogar. Das ließ sich Temari natürlich nicht entgehen und setzte sich auf den Stuhl, der auf ihrem Balkon stand, und ließ sich von der Sonne ins Gesicht strahlen. Ein Lächeln zierte ihr hübsches Gesicht. Ihre Gedanken schweiften unabsichtlich zu einem gewissen Ananaszopf. Und wie aus Zauberei rief von unten jemand ihren Namen. „Hey, Temari“ Angesprochene schaute über ihren Balkon herunter. Unten stand Shikamaru, der zu ihr nach oben schaute. Er war es also, der sie gerufen hatte. „Hey, Shika. Heut' mal nicht am schlafen, wie?“, rief Temari zu ihm runter. „Ha ha. Echt lustig Tema.“, meinte der Angesprochene sarkastisch. „Was machst jetzt?“, fragte die Sabakuno. „Ich wollte eigentlich einen Kaffee trinken gehen. Willst du mitkommen?“ „Klar“, rief sie, „warte, ich bin gleich unten“. Und schon war Temari wieder in die WG rein gegangen, hatte sich ihre Schuhe angezogen und schnappte sich ihre Schlüssel und war schon aus der Tür verschwunden. Ihren Freundinnen hatte sie nur einen Zettel hinterlassen, wo dran stand, dass sie mit Shikamaru unterwegs war, weil ihre Freundinnen eh alle nicht zu Hause waren. Tenten war nämlich mit Neji zum Trainingsraum gegangen. Hinata war mit Naruto aus. Die beiden wollten zusammen in der Stadt etwas Essen gehen. Und Sakura war mit Sasuke in der Jungen WG. Die beiden hatten sich ihre Ruhe wirklich verdient. Denn seit die beiden zusammen waren, hatte Sakura als auch Sasuke verzweifelte Briefe von seinen Fan-Girls bzw. Sakuras Verehrern bekommen, wo man sie bat sich voneinander zu trennen. Sakura hatte dabei lachen müssen. „Wie doof musste man sein, um so was zu schreien?“, hatte sie gesagt. Und obwohl Sasuke und Sakura zusammen waren, liefen ihre Fans und Verehrer ihnen hinterher. Und heute hatten die beiden sich mal vorgenommen, nicht zu gehen oder auch nur irgendwas im geringsten zu tun, wo sie verfolgt oder gehetzt werden. Darum hatten sie sich dafür entschieden, einfach mal sich im Zimmer zu verbarrikadieren. „Hey!“, rief Temari fröhlich zu Shika, als sie zu ihm hinrannte. „Hey! Sei vorsichtige, sonnst fällst du....“ PLUMS! Zu spät. Temari war ausgerutscht und auf den Nara gefallen. „noch hin“, beendete Shikamaru seinen Satz, keuchend, als sie auf ihn fiel. „Oh. Sorry Shika“, entschuldigte sich die blonde und ging von ihm runter. Sie stand auf und hielt ihm die Hand hin. Diese nahm er dankend an, und lies sich von der Sabakuno herauf ziehen. Zusammen machten sie sich zu einem Café, welches nicht weit von der Schule war. Im Café „Mahony“ setzten die beiden sich ans Fenster. Sie setzten sich gegenüber von einander und bestellten sich etwas. Einen Latte Macchiato für Temari und einen Cappuccino für Shikamaru. Die beiden unterhielten sich über Gott und die Welt. Selten hatte die blonde sich mit dem Nara so viel unterhalte. Sonnst hatten entweder er oder sie geschlafen, oder sie beiden haben geschlafen. „Sag mal, Shika, hast du eigentlich Geschwister?“, fragte sie ihn einfach mal so. „Nein. Aber meine Eltern wollen unbedingt noch ein Kind. Und du?“ „Ja, zwei sogar. Einen älteren und einen jüngeren Bruder.“, antwortete Temari. „Wie ist es so mit Geschwister?“, fragte Shika. „Eigentlich ganz gut. Kankuro und Gaara können zwar total nerven, aber sonnst sind sie eigentlich ganz okay. Die beiden haben immer versucht mich zu beschützen. Obwohl Kankuro und ich uns eigentlich um Gaara hätten kümmern müssen, da er der jüngste von uns ist“ „Scheint ja so, als würdet ihr echt aneinander hängen“, meinte der Nara. „Ja. Sie sind einer der wichtigsten Personen für mich. Meine Eltern sind nicht oft zu Hause, da hatten wir eben nun mal nur uns. Aber, wie ist eigentlich das Leben als Einzelkind?“, fragte sie nun ihren Gegenüber. „Ruhig. Meine Eltern sind auch oft nicht daheim. Sie verwöhnen mich immer, aber das interessiert mich meistens nicht. Aber wenn die beiden mal das sind, bekommt man echt keine Ruhe“ „Warum?“ „Mum sagt immer, ich sei wie Vater und bin immer nur so faul“ „Mit der Faulheit liegt deine Mutter mal gar nicht so falsch“, unterbrach die blonde Shikamaru grinsend. „Stimmt. Aber das musst du mir jetzt nicht unter die Nase reiben.“ Er schaute kurz auf die Uhr, und sah, dass es fast acht Uhr abends war. Sie beschlossen zu zahlen und auf dem Weg einfach weiter zu reden. Die beiden liefen nun aus dem „Mahony“ raus und Shikamaru fuhr mit seiner Erzählung fort. „Meine Mum hasst es einfach, wenn jemand zu faul ist. Deswegen scheucht sie uns immer aus dem Bett.“, er schüttelte grinsend den Kopf, als er daran denken musste wie seine Mutter ihn wach bekommen hatte. Sie hatte ihn immer mit einem kalten Kübel Wasser aufgeweckt. „Du scheinst dich ja ziemlich gut mit deinen Eltern zu verstehen.“, stellte Temari fest. „Ja. Ich gebe es zwar nur ungern zu, aber ich könnte mir echt keine besseren Eltern für mich vorstellen. Was ist mit deinen Eltern?“ „Wie schon gesagt, sie sind nicht oft da. Und wenn sie mal zu Hause sind, dann ist es so, als ob sie trotzdem nicht da wären. Oder sie streiten sich einfach nur. Wie du siehst, Ich könnte mir bessere Eltern vorstellen.“ Temaris Gesicht wurde etwas traurig, als sie von ihren Eltern erzählte. Natürlich entging das Shikamaru nicht und musterte sie. Der Sabakuno fiel alles ein. Ihre Eltern, wie sie sich stritten. Schon von klein auf waren sie und ihre Brüder auf sich gestellt. Schon als sie Kinder waren, mussten sie immer mit anhören, wie sich ihre Mutter mit ihrem Vater stritt. Es machte sie immer traurig. So zu sehen, wie ihre Familie den Bach runter ging. Sie hatte nur noch Kankuro und Gaara. Nach ein paar Jahren bekam sie auch noch Tenten, Sakura und Hinata dazu. Ihnen konnte die Sabakuno all ihren Kummer erzählen. Immer noch hatte Temari einen traurigen Gesichtsausdruck. Irgendwann hielt Shikamaru an. Die Sabakuno bemerkte das aber erst nach ein paar Schritten später. „Tut mir leid. Ich hätte nicht fragen sollen“, meinte der Nara dann. Temari schüttelte nur ab. „Braucht es nicht. Du konntest es ja nicht wissen.“, brachte sie mit einem gequälten lächeln heraus. In ihrer Stimme konnte er klar und deutlich ihre Trauer hören. Sie waren schon fast an der Schule, aber auf dem Weg dorthin trafen sie auf keine Menschenseele. Er schritt zu ihr und nahm sie in den Arm. Erschrocken über sein Tun lag sie nun in seinen Armen. Aber dennoch fühlte sie sich wohl in ihnen. „Du brauchst nicht immer die Starke zu spielen“, sagte Shikamaru in einem sanften Ton. Stille. „Ich hab die Trauer in deinen Augen gesehen. Es ist okay wenn du ein mal Schwäche zeigst“, fuhr er fort. Temari, die schon ziemlich fast am Weinen war, konnte ihre Tränen nicht mehr zurück halten. Zu lange hatte sie diese unterdrückt, musste immer stark sein. Und nun konnte sie einfach nicht mehr. In ihr brach ein Damm und die stumme tränen fanden ihren Weg über ihr hübsches Gesicht. Temari spürte, wie Shikamaru sie fester in den Arm nahm. Zögernd erwiderte sie seine Umarmung. Sie fühlte sich richtig wohl bei dem Nara. Endlich konnte sie ihren Tränen freien Lauf lassen. Es war, als würde ihr ein Stein vom Herzen fallen. Bilder aus ihrer Kindheit kamen in den Sinn. Doch ein Bild ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Ihre Eltern, wie sie sich Sachen entgegen schmeißen. Von Kissen bis zu Tellern. Sie brachte ein trauriges Lächeln zu Stande, als sie daran denken musste, wie ihr Haus danach aussah. An diesem Tag hatte sie schon befürchtet, ihre Eltern würden sich scheiden lassen, und sie und ihre Brüder würden auseinander gerissen. Sie hatte Angst. Angst um ihre Familie. Angst, dass sie in tausende von Splittern zerbrechen würde. Angst, die Menschen, die sie liebt zu verlieren. Doch zum Glück war es nicht so weit gekommen. Sie wusste nicht, wie lange sie mit Shikamaru schon in dieser Umarmung stand. Aber es interessierte sie irgendwie nicht. Temari war froh, Shikamaru zu haben. Sie fühlte sich bei ihm sehr wohl. Und das nicht nur heute, sondern schon die ganze Zeit über. „Alles wieder okay?“, fragte Shikamaru, als sie aufgehört hatte zu weinen. Temari nickte und konnte nur ein schwaches „ja“ herausbringen. Sie lösten ihre Umarmung und Shikamaru sah ihr mitten ins Gesicht. Er hob eine Hand und wischte mit einem Daumen ihre letzte Träne davon. Shikamaru fühlte sich ebenfalls wohl ins Temari nähe. Das war ihm schon eine Weile aufgefallen. Und er konnte einfach nicht mitansehen, wie traurig seine beste Freundin war. Sie kannten sich zwar noch nicht so lange und sie stritten sich ab und an. Aber der Streit war nach wenigen Minuten vergessen. Und doch waren sie beste Freunde. Vielleicht auch mehr. Denn beide fühlten mehr füreinander, nur sagten sie nichts. Beide, in Gedanken versunken, merkten nicht, wie sie sich immer mehr näherten. Shika immer noch seine Hand an Temaris Wange. Langsam schlossen sie ihre Augen. Das einzige was sie nur noch merkten war, dass sich ihre Lippen berührten. Ein riesiges Feuerwerk brach in den beiden aus. Nach einer gefühlten Ewigkeit trennten sich die beiden voneinander. Schwer atmend schauten sie sich, mit einem lächeln, an. Shikamaru legte seine Stirn gegen die Temaris. Man konnte ihren Atem förmlich in der Luft sehen. „Ich Liebe Dich, Temari“ Temari küsste ihn ein weiteres mal. Als sie sich wieder voneinander trennten hauchte sie ihm ebenfalls ein „Ich Liebe Dich Auch, Shikamaru“ zu. „Wir sehen uns dann morgen“, sagte Shikamaru, bevor er Temari einen flüchtigen Kuss auf ihre Lippen drückte, und sich Richtung WG der Jungs machte. Glücklich sperrte Temari die Tür zur WG auf und lief ins Wohnzimmer wo Sakura, eng umschlungen mit Sasuke auf dem Sofa saß und Hinata, die in der Küche was zum Essen vorbereitete. Tenten musste wohl noch beim Training mit Neji sein, denn nur noch sie fehlte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)