Die Vergessenen Phönixe von SeKaYa (Die Geschichte der Gefallenen Helden) ================================================================================ Prolog: -------- Die Vergessenen Phönixe ~ Gefallene Helden ~ Disclaimer: Alle bekannten Personen, Namen, Orte und Begriffe sind Eigentum von J. K. Rowling. Die Zitate in kursiv sind direkt aus "Harry Potter und der Orden des Phönix" (S.207/208) übernommen und stammen alle von Alastor Moody. Die Anspielung der "neunten Hölle" stammt aus Dantes Göttlicher Komödie. Warnung: Eigentlich keine, dürfte soweit den Büchern entsprechen. ~*~ Prolog ~*~ Sein Holzbein pochte laut in der Stille des Hauses, als er umständlich die schmale Stiege zum Dachboden hinaufging. Seine Stimmung war nicht sonderlich gut, aber das war sie nie in dieser Zeit. Natürlich, viel war da draußen noch nicht passiert, aber er machte sich keine Illusionen, dass es so bleiben würde. Die Ruhe vor dem Sturm. Er war nicht umsonst einer der besten Auroren seiner Zeit gewesen. Mochte man ihn auch paranoid nennen, Alastor Moody irrte sich nicht in diesen Dingen: Der offene Krieg stand ihnen noch bevor. Aber momentan hatte er ein wenig andere Sorgen als den Krieg, denn der Krieg war etwas Alltägliches für den ehemaligen Auroren. Er hatte bereits zwei Kriege hinter sich, der Gedanke eines dritten schreckte ihn nicht so sehr wie viele andere. Seine Gedanken waren auf Sturgis Podmore gerichtet und darauf, dass dieser verfluchte Podmore seinen besten Tarnumhang verschlampt hatte. Hätte ihn ruhig zurückgeben können. Nun, Moody wäre nicht Moody, wenn er nicht noch einen in Reserve hätte, doch es war wirklich ärgerlich – es war schließlich sein bester gewesen. Natürlich war es so oder so besser, wenn sie beide Tarnumhänge hatten, deshalb ärgerte es ihn nicht so sehr, dass er seinen zweiten hervorsuchen musste. Ihn ärgerte nur, dass Podmore mit seinem besten verschwunden war und sie sich mit einem zweitklassigen Umhang behelfen mussten. Wenn er Podmore in die Finger bekam, konnte der was erleben! Moody ließ sein magisches Auge rotieren, als er in der Dachkammer stand. Einige verstaubte Kisten standen herum. Moody brauchte nicht einmal hineinzusehen, nicht einmal mit dem magischen Auge, um zu wissen, was darin war. Aurorenroben. Dienstabzeichen. Es war ewig her, seit er das letzte Mal die Robe der Auroren getragen hatte. Das letzte Mal war am ersten November 1981 gewesen – der Tag, an dem er in den Ruhestand getreten war. Auch wenn Moody es ein wenig bedauerte, die Zentrale verlassen zu haben, er handelte nach Prinzipien. Er lebte danach. Und es war ihm zuwider gewesen, dass die Todesser, selbst wenn sie noch so eindeutig schuldig waren, einfach so in Askaban landeten. Jeder hatte ein Recht darauf, eine Verhandlung zu bekommen, das gehörte zu den Menschenrechten. Auch wenn man bei Todessern nicht so wirklich an Menschlichkeit und Menschenrechte glauben mochte. Es war falsch gewesen. Zumindest ein Todesser hätte nicht nach Askaban gedurft – denn er war kein Todesser. Sirius Black hätte wirklich Anrecht auf eine faire Verhandlung gehabt. Er war auch der Grund für Moodys Abgang gewesen. Vielleicht war es doch keine so bedauerliche Entscheidung gewesen. Sein Blick schweifte zu einer anderen Kiste. Wenn er sich nicht irrte, dann war der Tarnumhang dort drin. Er humpelte hinüber und öffnete den schweren Deckel. Zuvor löste er jedoch die Banne, die er üblicherweise über seine Sachen legte. Sicher war sicher, schon immer gewesen. Hatte ihm in den vorherigen Kriegen auch immer geholfen. Nicht, dass es ihn davor schützte, vielleicht doch getötet zu werden – man musste nur daran denken, dass man direkt, wenn man am Ort des Geschehens ankam, einen Fluch in den Rücken kriegen konnte – aber es half. Moody blickte in die Truhe und beäugte den Inhalt einen Moment lang. Dort war der gesuchte Tarnumhang, aber etwas anderes hatte seinen Blick eingefangen. Langsam nahm er das alte Foto, das obenauf lag, herunter und wischte mit dem Robenärmel den Staub von der Scheibe, hinter der seine alten Kameraden auf ewig lächelten. Moody konnte sich selbst sehen, wie er zwischen Dumbledore und Dädalus Diggel stand. Er sah Hagrids massigen Körper und sein freundliches, von einer wilden Mähne verdecktes Gesicht, Lupin, der schon damals so kränklich wirkte, Sirius Black ohne die Schatten von Askaban, Elphias Doge mit diesem verdammten Hut – Moody hatte diesen Hut schon damals gehasst, allein der Anblick hatte ihn aggressiv gemacht – und Sturgis Podmore, der ihm immer noch seinen besten Tarnumhang schuldete. Aber ohne ihn hätte er das Bild wohl nicht gefunden. Das war kein Grund für Dankbarkeit, doch wenigstens hatte es einen guten Aspekt. Moodys Blick wanderte weiter die Gesichter entlang, Reihe um Reihe. Da war Aberforth Dumbledore, dieser schräge Kerl – hatte er nicht mit einem Ziegenskandal seinerzeit für Schlagzeilen gesorgt...? – , und Emmeline Vance. Da war der Verräter Peter Pettigrew, und die beiden Potters, Lily und James. Und dann waren da noch die anderen Opfer des Krieges, Marlene McKinnon, die Prewetts, Fenwick, Edgar, Dearborn und Meadowes... Sie alle standen da, lächelnd und winkend, auf ewig festgehalten. So, wie er sie immer im Gedächtnis behalten hatte. Mutig. Tatkräftig. Voller Leben, egal was das Schicksal auch bereithielt. Es gab kein Zögern und Zaudern, wenn sie in den Kampf gezogen waren. Es gab nur eines: Kameradschaft, Treue bis zum Tod. Und eher würde man sterben, als den Kameraden zu verraten – das war ihr Lebensgrundsatz gewesen, damals. Das war ihre eingeschworene Gruppe gewesen, die im Geheimen gegen die Front des Bösen agiert hatte. ooOoo "Original der Orden des Phönix." 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