Die Seele der Zeit von Sechmet (Yu-Gi-Oh! Part 6) ================================================================================ Kapitel 3: Ich lebe... ---------------------- Ich lebe... Langsam öffnete er die Augen. Doch kaum hatte er die Lider mühsam auseinander geschoben, presste er sie wieder zusammen. Es war zu hell. Eine ganze Weile brauchte er, bis er sich an das Licht gewöhnt hatte. Zu lange hatte ihn die Finsternis umschlossen. Die ewige Finsternis, die ihm nach so langer Suche Ruhe gegeben hatte. Er drehte den Kopf zur Seite. Die Sonne verriet ihm, dass der Tag bereits bis zur Mittagszeit voran geschritten war. Hatte er früher auch immer so lange geschlafen? Nein, es war wohl die Erschöpfung, die ihn solange hatte ruhen lassen. Aber der Schlaf hatte gut getan und seine Wirkung nicht verfehlt. Gestern Abend noch hatte er sich völlig ausgelaugt, beinahe krank gefühlt. Jetzt war es nicht anders als sonst. So wie damals, als er gelebt hatte. Leben... ja, er war tatsächlich wieder am Leben. Zunächst war es ihm wie ein Traum vorgekommen, als er vor Anubis getreten war. Die Worte des Gottes hatten seine Ohren erfüllt, doch seinen Kopf nicht erreicht. Er hatte eine Weile gebraucht, bis ihm klar geworden war, worum es ging. Doch dann hatte er ohne großes Überlegen zugestimmt. Ihm wäre nie eingefallen, die Bitten seiner Freunde und des ägyptischen Volkes auszuschlagen. Es lag nicht in seiner Natur, die Hilfe in der Not zu verweigern. Er wusste nicht, was genau vorgefallen war- Anubis hatte sich kurz gefasst- doch wenn ein Gott selbst einen Toten zu sich rief, um ihm eine Bitte aus dem Diesseits zu überbringen, dann konnte es sich nicht um eine Lappalie handeln. Egal, was es war, Ägypten musste in großen Schwierigkeiten stecken. Vorsichtig setzte er sich auf. Der Schwindel, den er befürchtet hatte, blieb aus. Er fühlte sich tatsächlich genau so fit, wie eh und je. Trotzdem blieb er vorsichtig, als er sich daran machte, aus dem Bett zu steigen. Man konnte ja nie wissen... Als er dann doch sicher auf seinen Füßen stand, ging er zu dem großen Balkon hinüber, der an das Zimmer grenzte. Die Strahlen der Sonne fielen warm auf seine Haut, während sie seine Augen zunächst blendeten. Der immer währende Wind durchfuhr seine Haare. Er hörte die Geräusche der Stadt, die niemals verstummten. Doch sie waren anders als sonst. Atemu glaubte regelrecht zu spüren, wie ihnen jegliche Heiterkeit fehlte. Was war hier nur geschehen? Für einen Moment schloss er die Lider und genoss die Wärme, sowie die Brise auf seiner Haut. Seto würde ihm die Antworten geben können, nach denen er verlangte. Er wandte sich um und verließ das Zimmer. Der Palast war noch genau so, wie er ihn in Erinnerung hatte. Mächtig und prunkvoll zogen sich die langen Korridore dahin. Als ihn einer der Wächter, die vor seinen Räumen aufgepasst hatten, gewahrte, verneigte er sich sofort tief. Atemu gebot ihm mit einer Handgeste, aufzustehen. „Wo finde ich den Pharao?“, war die schlichte Frage. Sein Gegenüber schien erstaunt, dass dies so einfach über seine Lippen gekommen war. Gewiss war es eigenartig, nicht mehr selbst diesen Titel zu tragen, nachdem er so lange Zeit selbst auf diese Weise angesprochen worden war. Doch es macht ihm auch nichts aus. Er war noch nie jemand gewesen, dem Ruhm und hochrangige Bezeichnungen allzu viel wert gewesen waren. Als der Mann meinte, Seto hielte sich in seinen Gemächern auf, bedankte sich Atemu und lief den Gang hinab. Als wäre es erst gestern gewesen, fand er seinen Weg durch die Hallen und Flure. Nichts hatte sich verändert. Wieso sollte es auch anders sein? Menschen wurden geboren und starben. Ebenso verhielt es sich mit den Pharaonen. Auch an ihnen ging der Tod nicht vorüber oder war anders, als bei gewöhnlichen Bauern oder Händlern. Ihm kam ein Sprichwort in den Sinn, das er noch aus seiner Zeit als Geist des Milleniumspuzzles kannte. Im Angesicht des Todes sind alle gleich... Wie zutreffend diese Zeilen doch waren. Er erreichte den Gang, von dem er wusste, dass an seinem Ende Setos Gemächer lagen. Schon von weitem konnte er deutlich die wütende Stimme einer Frau vernehmen. Als er sein Ziel fand, wusste er auch, weshalb. Die Tür zu den Kammern des amtierenden Pharao stand offen. Nun erkannte er auch, wer da schimpfte. Es war Mana. Im Türrahmen blieb er stehen. Der Magierin gegenüber befand sich Atemus Cousin, dessen Gesicht kenntlich machte, wie genervt er war. Die Arme hatte er vor der Brust verschränkt. „Du hättest es mir sagen müssen! Ich meine, was soll das? Zuerst helfe ich dir- wohlgemerkt war ich die Einzige, die dir helfen konnte!- und dann hintergehst du mich?“ „Ich habe dich nicht hintergangen“, entgegnete Seto kühl. „Ich habe dir lediglich ein paar Details erspart.“ „Ein paar Details? Details?“ Das letzte Wort hatte Mana beinahe geschrien. „Du tust gerade so, als sei es eine Belanglosigkeit, dass Bakura wieder aufgetaucht ist! Und nicht nur er alleine! Ich habe zwar keine Ahnung, inwiefern dieser Marlic, oder wie er sich nennt, Atemu auf die Nerven gegangen ist, aber er wird seine Gründe gehabt haben, diesen Kerl über den Jordan zu schicken! Der Typ kann nicht normal sein! Er ist geisteskrank! Alleine die Tatsache, dass er schon wieder quicklebendig durch die Gegend läuft, spricht für sich! Oder wie würdest du jemanden bezeichnen, der, kaum dass er wohlgemerkt aus dem Totenreich zurück gekehrt ist, beginnt, den halben Harem des Pharao anzugraben?“ „Lass' ihn doch. An den meisten dieser Frauen hege ich sowie so kein Interesse“, erwiderte Seto ungerührt. „Solange das alles ist, was er tut...“ „Und selbst wenn er nichts im Schilde führt, bleibt da immer noch Bakura!“ Atemu konnte förmlich hören, wie der Geduldsfaden seines Cousins riss. Es wurde Zeit, dazwischen zu gehen. „Pass mal auf, Mana! Vor den Toren Men-nefers steht eine Armee! Ich glaube kaum, dass dies ein Problem ist, mit dem sich der Faktor Bakura auch nur annähernd messen könnte! Ihn hat Atemu bereits einmal in die Knie gezwungen!“, schallte Setos Stimme durch den Raum, doch die Magierin blieb unbeeindruckt. „Wenn ich dich erinnern darf: Er hat ihn in die Knie gezwungen, ja. Aber unter verdammt hohen Verlusten! Wie konntest du dich nur auf so einen Kuhhandel einlassen? Wir wollten Atemu zurück haben, nicht auch noch diese beiden Spinner!“ „Weil es unsere einzige Chance war, wann begreifst du das endlich? Was glaubst du, wie hoch die tägliche Sterberate erst sein wird, wenn wir Caesian nicht...“ Seto brach mitten im Satz ab, als er Atemus Erscheinen wahrnahm. Auch Mana wurde schlagartig still. Ein Nicken von Seiten des amtierenden Pharao war die Einleitung, die die drückende Stille wieder durchbrechen sollte. „Seid gegrüßt, mein König. Bitte verzeiht, dass ihr diese Entgleisung mitanhören musstet.“ „Nicht der Rede wert“, erwiderte Atemu mit einem freundlichen Lächeln. Beinahe hätte er sich ein Grinsen nicht verkneifen können. Er wusste genau, dass es Mana weniger darum ging, dass Bakura oder Marlic aufgetaucht waren, sondern viel mehr darum, dass Seto sie vorab nicht darüber in Kenntnis gesetzt hatte. Er kannte sie einfach schon zu lange, um dies nicht zu bemerken. „Wie geht es euch, mein Pharao?“, kam schließlich die Frage von Seiten der jungen Magierin. „Mir geht es prächtig. Als hätte ich diese Welt nie verlassen“, antwortete Atemu freundlich. „Doch der Titel den du mir soeben gegeben hast, gebührt nun Seto alleine.“ „Nicht mehr“, mischte sich Besagter ein. „Ihr seid zu uns zurück gekehrt, mein König. In der Stunde schwerster Not. Das Volk hat längst davon Kenntnis genommen, dass ihr wieder heimgekommen seid. Wenn man so will, war ich nur euer Statthalter. Dieser Titel ist nun nicht mehr der meine. Sondern der seines rechtmäßigen Trägers.“ Wie um seine Worte zu unterstreichen, sank Seto auf die Knie hinab. „Doch es würde mich freuen, dürfte ich weiterhin im Amt des Hohepriesters zu euren Diensten sein, mein Gebieter.“ Atemu zeigte sich zunächst erstaunt. Bis ihm klar wurde, dass er hier wieder zwei Persönlichkeiten durcheinander brachte. Er hatte hier seinen Cousin vor sich, nicht Seto Kaiba, den Chef der gleichnamigen Kooperation aus dem 21. Jahrhundert. Diesem wäre nie im Traum eingefallen, vor Atemu nieder zu knien. Nicht um alles in der Welt. Nachdem sich die anfängliche Verwunderung des jungen Königs gelegt hatte, bedeutete er seinem Verwandten, sich zu erheben. „Selbstverständlich werdet ihr euer Amt beibehalten, Seto. Ich wüsste nicht, weshalb ich euch dies verwehren sollte. Voraus gesetzt ihr seid bereit, mir zu erklären, was vorgefallen ist, Cousin.“ Er sah die Augen des Hohepriesters kurz aufblitzen, als er das letzte Wort betonte. Dann folgte erneut ein Nicken. „Setzt euch“, forderte er die beiden Besucher seiner Gemächer auf und bot ihnen einen Platz am großen Tisch des Zimmers an. Einen Diener wies er an, Tee zu bringen. Erst, als das heiße Getränke gebracht worden und der Mann wieder verschwunden war, begann Seto zu berichten. „Vor zwei Mondläufen stand plötzlich diese Armee vor unseren Toren. Zunächst sah es aus, als wäre es ein gewöhnlicher, kläglicher Versuch, die Macht über Ägypten an sich zu reißen. Der Feldherr dieser Truppen ist Caesian, der Herrscher eines Landes im Westen, das als verarmt gilt. Des Weiteren scheinen sämtliche Gesetzte dort mehr Zierde als ernst gemeinte Regeln zu sein. Alles in allem also ein Ort, über den niemand regieren möchte. Doch das Volk trägt dabei keine Schuld. Allein Caesians Tyrannei kann dafür zur Rechenschaft gezogen werden.“ Atemu nickte immer wieder, um seinem Gegenüber zu verdeutlichen, dass er ihm folgen konnte. Seto fuhr indes fort. „Jedenfalls glaubten wir an einen einfachen und schnellen Sieg. Doch diese Illusion wurde bald zerstört. Wir zogen mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung standen, gegen Caesian. Ohne Erfolg. Sämtliche Truppen und auch unsere Ka-Bestien wurden zurück geworfen. Mit Mühe und Not gelingt es uns seitdem, die Stadt zu halten. Sämtliche Dörfer in der Umgebung sind geräumt, die Menschen hier her gebracht worden. Damit sie in Sicherheit sind.“ Der Hohepriester hielt einen Moment inne, ehe er weiter sprach. „Bitte verzeiht, dass wir kein Fest zu euren Ehren ausrichten ließen. Doch unsere Vorräte sind leider... etwas erschöpft...“ Er schluckte merklich, als dieses Eingeständnis über seine Lippen kam. Was sollte Atemu nur von ihm denken? Er hatte sein Amt in Setos Hände gelegt, in dem Glauben und in dem Vertrauen, dass er ihm ein würdiger Nachfolger sein würde. Und er hatte diese Erwartungen nicht annähernd erfüllen können. Er hatte versagt. Beinahe wäre ihm die Schamröte ins Gesicht gestiegen. Sein Stolz war tief verletzt, pulsierte wie eine offene Wunde auf seiner Seele. Das ganze nun auch noch in Worte fassen zu müssen, machte es nicht besser. Wie erstarrt saß er da und wartete auf Atemus Reaktion. Als er einen scheuen Blick in Richtung des Pharao warf, weiteten sich seine Augen. War das ein Lächeln auf seinem Gesicht? Wenn ja, warum fehlte ihm dann jeglicher Hohn, jede Ironie? Warum strahlte es so eine ungeheure Wärme und ein tiefes Verständnis aus? Schließlich legte sich auch noch eine Hand auf die Schulter des Hohepriesters. „Macht euch keine Sorgen, Seto. Wir werden die Feierlichkeiten einfach nachholen, sobald dieser Caesian verschwunden ist. Manchmal ist eben nicht der richtige Zeitpunkt für ein Fest.“ Das Volk hatte sich in dem jungen König keineswegs getäuscht. Die Güte war wahrlich sein zweiter Vorname. „Wie viele Soldaten sind uns noch geblieben? Wie haben sich die Kämpfe genau zugetragen?“, waren die nächsten Fragen Atemus. Seto holte einige Schriftrollen hervor. Sie enthielten allerlei Aufzeichnungen über den Verlauf der Schlachten. Jede Einzelheit konnte der entscheidende Hinweis sein. Dies würde gewiss ein langer Abend werden... Gerade, als der Hohepriester mit den näheren Ausführungen beginnen wollte, eilte ein Mann in das Zimmer. Ein Wachtposten, wie es schien. „Majestät? Irgendetwas ungewöhnliches ereignet sich im Westen!“ Regungslos lag er am Boden. Längst hatte er sein Bewusstsein wieder erlangt. Doch er bewegte sich nicht. Dachte nicht einmal daran. Es fühlte sich zu unwirklich an, um wahr zu sein. Der kalte Stein, der ihn selbst durch den Mantel hindurch noch frösteln ließ. Der raue Sand unter seinen Händen. Die Luft, die modrig in seine Lungen strömte. Die Geräusche der Wachen, die auf dem Gang auf und ab gingen. Sein Blick war starr an die Decke der bewachten Kammer gerichtet. Er hatte es noch immer nicht verstanden. Irgendwie entzog sich die gesamte Situation seinem Denkvermögen. Jedes Mal, wenn er glaubte, einen Faden gefunden zu haben, verlor er ihn sogleich wieder. Wie war es nur möglich? Wie konnte er wieder am Leben sein? Warum hatte Anubis ausgerechnet diese Bedingung an die Wiedergeburt des Pharao geknüpft? In seinen Augen war es nicht logisch. Beinahe regte sich so etwas wie Wut in ihm. Hatte ihn der verdammte Schakalkopf überhaupt gefragt, ob er wieder leben wollte? Nein, natürlich nicht! Der Kerl war ja auch ein Gott! Götter entschieden einfach, sie fragten nicht. Und genau das war es, was ihn ankotzte. Er hasste es, wenn man über seinen Kopf hinweg entschied. Allgemein konnte er es nicht leiden, wenn irgendetwas anders eintrat, als er es gewollt hatte. Das war schon zu oft geschehen. In seinem... anderen Leben? Die Bezeichnung war seltsam. Er hörte, wie sich die Wachen auf dem Flur unterhielten, dann pochte es an der Türe. Noch ehe er irgendwie reagiere konnte, wurde die Klinke herunter gedrückt. Desinteressiert sah er zur Seite. Und konnte sich einen genervten Laut nicht verkneifen. „Auch das noch“, murmelte er und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. „Hallo Kuralein...“, drang die feixende Stimme an seine Ohren. Er verdrehte instinktiv die Augen. „Was willst du?“ „Hey, nicht so unfreundlich! Draußen scheint die Sonne, es ist ein herrlicher Tag. Und du vegetierst hier in diesem Loch vor dich hin.“ Marlic war neben ihm auf die Knie gegangen und musterte ihn mit diesem hässlichen Grinsen, dass der Grabräuber auf den Tod nicht ausstehen konnte. „Dabei war der Pharao gar so nett und hat uns weitaus hübschere Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Von der dauerhaften Bewachung durch irgendwelche unterbezahlten Idioten mal abgesehen. Wie konntest du dieses nette Angebot nur ausschlagen? Mein Zimmer hat sogar Fenster mit Blick auf den Nil.“ „Weil ich kein Speichellecker bin, ganz einfach“, knurrte Bakura, ehe er seine Muskeln wieder entdeckte und sich stöhnend aufsetzte. Die Knochen taten ihm vom harten Boden weh. „Mein lieber Kura. Jetzt tust du mir aber unrecht.“ „Ach ja? Und wieso tue ich das deiner Meinung nach?“ „Du unterstellst mir, ich würde zu Füßen des ach so göttlichen Pharao kriechen. Dabei ziehe ich lediglich meine Vorteile aus der derzeitigen Situation.“ „Inwiefern?“ „Falls du es noch nicht bemerkt haben solltest: Wir sind nicht mehr im Besitz unserer Milleniumsgegenstände“, begann Marlic zu erklären. „Ach, was du nicht sagst!“, kommentierte Bakura, ehe er sich wieder in eine liegende Position sinken ließ. Konnte ihn dieses Individuum nicht endlich wieder alleine lassen? „Ja, stell dir vor. Wir haben sie nicht mehr. Das bedeutet, wir sind derzeit so etwas wie ganz gewöhnliche Sterbliche. Einmal davon abgesehen, dass wir vor einem Tag aus dem Reich der Toten zurückgekehrt sind“, fuhr der andere jedoch unbeirrt fort. „Und bis sich das ändert, müssen wir eben das beste aus der Situation machen. Zumindest ich kann mich darüber bislang auch nicht beklagen. Der gute Seto scheint sich nicht wirklich für uns zu interessieren. Bislang konnte ich alles tun und lassen, was ich wollte. Aber gut, es ist nur zu verständlich, dass er momentan besseres zu tun hat. Ich meine, es steht eben nicht jeden Tag eine Armee vor den Toren der Hauptstadt Ägyptens.“ Bakura wurde hellhörig. „Eine Armee?“ „Ja. Irgendein Kerl namens Caesian oder so. Die ganze Stadt ist abgeriegelt. Aber warte nur. Wenn der Pharao den Typ in den Boden gestampft hat, und die Wege wieder frei sind, dann verdufte ich und mach' mir ein schönes, zweites Leben unter der ewigen Sonne.“ Der Grabräuber zog eine Augenbraue nach oben, dann drehte er sich desinteressiert auf die Seite. Kurz darauf spürte er, wie ihn Marlic piekte. „He, nicht schlafen! Los, lass uns gehen, mir ist langweilig. Ich hab' da ne' echt nette Absteige in der Stadt gefunden. Die haben sogar noch Bier. Komm' schon, ich lade dich auch ein. Wir könnten das Kriegsbeil begraben, das sich während Battle City zwischen uns aufgetan hat.“ „Wenn du dem Pharao in den Hintern kriechen willst, bitte. Ich bleib' hier.“ Der Grabwächter verzog das Gesicht. „Ich habe dir doch gerade eben erklärt, dass ich nicht...“ „Ist mir egal! Du strapazierst meine Nerven. Scher' dich endlich zum Teufel...“ Für einen Augenblick sah Marlic aus, als würde er platzen. Dann erhob er sich ruckartig, wobei er einen letzten, beleidigten Ton von sich gab, und verschwand. Bakura blieb allein zurück, beschäftigt mit seinen Gedanken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)