Die Seele der Zeit von Sechmet (Yu-Gi-Oh! Part 6) ================================================================================ Kapitel 15: Demütigung ---------------------- Wie angewurzelt stand er auf einer der zahlreichen Dünen und blickte zum Horizont. Die Sonne schob sich an den Himmel, nachdem es schon gewesen war, als wolle sie nie mehr die Nacht verdrängen. Er musste kräftig schlucken, um den Kloß in seinem Hals zu vertreiben. Es war demütigend. Doch letztendlich ihre einzige Hoffnung. Riell hatte nach dem Verschwinden von Vater und Schwester vorerst das Kommando über die Schattentänzer übernommen. Viele von ihnen hatten den Kampf nicht überlebt. Die, die es geschafft hatten, waren beinahe alle verletzt und völlig entkräftet. In die Höhlen hatte keiner von ihnen mehr zurückkehren wollen, nun, da ihr Versteck entdeckt worden war. Sie alle fürchteten ein erneutes Erscheinen Caesians. Nein, in ihrem Unterschlupf waren sie nicht mehr sicher. Doch auch draußen in der Wüste fühlten sie sich nicht besser. Viel mehr verglich Riell diesen Umstand mit einer Schlange, die nur eine allzu leichte Beute für den hungrigen Falken war. So hatte er schweren Herzens eine Entscheidung getroffen, die allgemein nicht auf viel Gegenliebe gestoßen war. Doch er hatte keine andere Wahl. Die ganze Nacht hatte er kein Auge zu getan, das Für und Wider bedacht. Sein Vater war entführt worden, mit ihm die Saat des Chnum. Risha hatte Caesian auf ihre Fährte gelockt, um dem Rest des Clans die Flucht zu ermöglichen. Und mit ihr war der Dolch des Anubis verschwunden. Bei beiden Menschen stellte sich die Frage, ob sie eigentlich noch am Leben waren. Er schluckte bei dem Gedanken. Nein, der Feind hatte es geschafft, sie auf's Äußerste zu schwächen. Es gab keine andere Möglichkeit. Zu dem Gefühl des Verlusts würde sich in Riells Herz bald noch das der Demütigung einschleichen. Er griff sich an den Oberarm, krallte die Finger in die Haut und versuchte, das Zittern zu unterdrücken, das seinen Körper seit dem Angriff schüttelte. Er schloss für einen Moment die Augen und atmete bewusst ein und aus. Dann richtete er den Blick wieder gen Osten, wo die Sonne in einem glühend roten Feuerball aufging. Ohne es selbst zu merken, schüttelte er den Kopf. Der Schein des Himmelskörpers, der die Wüste in flammendes Licht tauchte, gab ihm an diesem Morgen keinen Frieden. Viel mehr ließ ihn dieses Bild erschaudern, erinnerte ihn an das Blut, das in der vergangenen Nacht geflossen war. Seufzend wandte er den Blick ab. „Was ist, mein Herr? Ich dachte, Ihr hättet diese Entscheidung wohl überlegt.“ Er sah sich um. Hinter ihm war Kipino erschienen. Der Mann, dem sowohl er, als auch seine Schwester, einiges zu verdanken hatten. Seit ihrer Kindheit war dieser Schattentänzer ihr persönlicher Vertrauter, Freund und vor allem Beschützer. Riell lächelte flüchtig. „Das habe ich auch. Aber es liegt dennoch ein schwerer Weg vor mir. Doch unserem Clan zuliebe, werde ich ihn gehen. Auch, wenn er vielleicht Gefahren bergen mag.“ „Eine Entscheidung ganz im Sinne Eures Vaters.“ „Ich danke dir. Ich hoffe, dass es wirklich in seinem Sinne ist... aber welche Wahl bleibt uns sonst? In der Wüste sind wir leichte Beute für Caesian. Er darf das Relikt des Thot nicht bekommen. Es ist schlimm genug, dass er die Saat des Chnum erbeuten konnte.“ „Und den Dolch des Anubis“, fügte Kipino resignierend hinzu. „Sei dir da nicht so sicher, mein Freund. Es ist Risha, die er verfolgt“, erwiderte Riell. Dabei klang er allerdings, als zweifle er selbst an seinen Worten. Und wenn er tief in sich hinein horchte, musste er sich eingestehen, dass er sich tatsächlich keineswegs sicher war, ob sie noch lebte. „Auch sie ist nur ein Mensch“, gab der Untergebene leise zu bedenken. „Auch sie ist nicht unsterblich.“ Ihre Blicke trafen sich kurz, ehe Reshams Sohn abermals zum Horizont blickte. „Daran will ich gar nicht denken...“ „Majestät“, fuhr Kipino fort. „Ich will Euch nicht die Hoffnung nehmen. Sie ist, was uns jetzt noch am Leben hält. Aber Ihr dürft nicht in ihr versinken. Wir alle sollten hoffen, doch zugleich sollten wir auch realistisch bleiben. Versteht Ihr, was ich meine, Euer Hoheit?“ Riell schien sich die Worte einen Moment lang durch den Kopf gehen zu lassen. Dann nickte er. „Ja. Ich glaube, ich weiß, wovon du sprichst, mein Freund.“ Er griff nach der Kapuze seines Umhangs und zog sie über das Haupt. Anschließend wandte er sich um und sah seinem Gegenüber an diesem Morgen zum ersten Mal richtig in die Augen. „Ich werde jetzt gehen. Die Nächte in der Wüste sind kalt. Die unseren leiden schon genug. Sie sollen nicht auch noch frieren.“ Er wollte gehen, doch Kipino hielt ihn noch einmal zurück. „Seid Ihr sicher, dass Ihr alleine gehen wollt? Verzeiht diese Anmaßung, doch ich denke noch immer, dass es besser wäre, wenn ich Euch begleiten würde.“ Reshams Sohn musterte den Schattentänzer mit einem freundlichen Lächeln und legte ihm schließlich eine Hand auf die Schulter. „Sorge und Anmaßung sind zwei verschiedene Dinge. Wem, wenn nicht dir, stünde es zu, derlei Einwände vorzubringen? Du hast schon viel für mich getan, Kipino. Und für meine Schwester. Doch ich bleibe dabei. Ich werde alleine gehen.“ „Es ist gefährlich.“ „Gewiss. Ich bin ein Schattentänzer. Einer der Letzten, die Men-nefer betreten sollten. Und dennoch- meine Entscheidung steht fest. Sollte mir etwas zustoßen, werdet ihr auf euch zu achten wissen.“ Sein Untergebener erwiderte das Lächeln, ehe er niederkniete. „Passt auf Euch auf, mein König.“ „Das werde ich.“ Mit diesem Versprechen kehrte Riell ihm den Rücken. Doch dann hielt er kurz inne. „Und noch etwas. Sollten mir der Pöbel und der Pharao nicht das Herz aus der Brust schneiden, wirst du aufhören, mich mit Adelstiteln anzusprechen und mich bei meinem Namen nennen. Verstanden? Das ist ein Befehl.“ Dann schritt er mit bangem Herzen Men-nefer entgegen und ließ einen verdutzten, aber schmunzelnden Kipino zurück. „Unsere Späher berichten von ersten Erkrankungen in Caesians Lager.“ Noch am selben Abend hatte Mana ihre Magie auf die feindlichen Reihen los gelassen. Offenbar mit Erfolg. Denn nun, da die Sonne aufgegangen und einige Stunden ins Land gezogen waren, hatten die Späher bereits erste Beobachtungen machen können, die darauf schließen ließen, dass es dem einen oder anderen Feind alles andere als gut ging. Erbrechen, Übelkeit, Magenschmerzen und Kopfweh sollten laut Mana die fremden Kämpfer plagen. „Voll ins schwarze! Super Arbeit!“, triumphierte Joey und lobte die junge Hofmagierin. „Bald wird Caesian nicht mehr wissen, wo oben und unten ist!“ „Ihr müsst ja verzweifelt sein, wenn ihr euch an so einen Strohhalm klammert. Es ist noch nicht einmal gesagt, dass es ihn überhaupt erwischt hat!“, grummelte Bakura, der die Freude des Blonden nicht im Geringsten nachvollziehen konnte. Gut, hatten die Soldaten eben Probleme mit ihrer Verdauung, deshalb würden sie aber nicht gleich abziehen. „So etwas nennt man Hoffnung“, murmelte Ryou, biss sich jedoch im nächsten Moment beinahe auf die Zunge, als ihn der Grabräuber ansah. „Ich bezeichne es als dämlich. Man sollte erkennen, wenn eine Lage aussichtslos ist“, zischte er. „Darin bist du natürlich der Experte“, konterte Mana. „So etwas ausgerechnet von jemandem, dessen eigener Plan komplett nach hinten losgegangen ist“, fügte sie kopfschüttelnd hinzu. Sofort fuhr Bakuras Haupt in ihre Richtung herum. „Er wäre nicht schief gelaufen, wäre mir nicht dieses golden glitzernde Göttervieh dazwischen gekommen!“ „Schweig auf der Stelle! Oder ich lasse dich wegen Gotteslästerung in den Kerker werfen!“, schaltete sich nun auch Seto ein, dem die Betitelung für Horakthi nicht passte. „Immerhin hast du es einer Gottheit zu verdanken, dass du überhaupt hier sitzen und nutzloses Zeug daher reden kannst.“ „Ganz ruhig!“, versuchte Keiro seinen Bruder zu beschwichtigen, als der sich gefährlich anspannte. „Genau“, pflichtete Atemu bei. „Das gilt für alle. Streit bringt uns auch nicht weiter. Im Gegenteil, er macht uns nur verwundbar und führt am Ende zu nichts. Ebenso wenig sollten wir uns zu früh freuen. Das war wirklich sehr gute Arbeit, Mana“, fuhr er an die Magierin gewandt fort. „Aber dennoch ist die Gefahr nicht gebannt.“ Er atmete tief durch. Auch an ihm nagte die Anspannung, die kontinuierlich über Men-nefer und dem Palast hing. Es fiel sogar dem Pharao immer schwerer, die Nerven zu behalten. Vor allem angesichts der Tatsache, dass sich zwei Personen unter ihnen befanden, die keine Gelegenheit ausließen, um irgendwie zu sticheln. Er warf einen unauffälligen Blick zu Marlic, der sich diesmal aus der Diskussion heraus gehalten hatte. Er betrachtete desinteressiert seine Fingernägel. Es war seltsam, dass er bislang keine Versuche unternommen hatte, Atemu in irgendeiner Weise zu schaden. Natürlich konnte er sich geändert haben, doch irgendetwas ließ den Pharao zweifeln, dass Marlic es zeigen würde, wäre dem so. Dafür war er zu stolz- ebenso wie Bakura. Und trotzdem wollte der Herrscher Ägyptens eine Antwort auf diese Frage. Bei dem Grabräuber vermutete er, dass Keiro der Grund war, warum er sich noch nicht aus dem Staub gemacht oder gegen sie gestellt hatte. Doch was hielt Marlic dazu an? „Nimm es mir nicht übel“, meinte er daher, als sich ihre Blicke trafen. „Aber es wundert mich ein wenig, dass du bislang auf unserer Seite stehst. Was bringt dich dazu?“ Der Angesprochene zog eine Augenbraue nach oben und sah ihn aufmerksam aus den violetten Augen an. Atemu erwartete, dass er jeden Moment grinsen würde, doch diese Reaktion blieb aus. Vielmehr lehnte sich sein Gegenüber zurück und verschränkte die Arme. Seine Miene war zwar nicht ernst, aber auch keinesfalls belustigt. „Na hör mal! Ich werde mir doch nicht von einem daher gelaufenen Möchtegernherrscher meine Privilegien nehmen lassen. Und wenn das bedeutet, dass ich rein zufällig mit euch auf einer Seite stehe, kann ich daran auch nichts ändern.“ Nun war es an dem Pharao, eine Augenbraue in die Höhe zu ziehen. „Was meinst du damit?“ Marlic lehnte sich nach vorne und sah schon beinahe wütend aus. Offenbar schien ihm die Nachfrage nicht zu schmecken. „Ganz einfach. Wenn es hier jemandem zusteht, dich dem Erdboden gleich zu machen, dann bin ich das! Ich alleine, verstanden? Und dieser Kerl glaubt allen Ernstes, er könne mir das wegnehmen? Vergiss es! Das lasse ich nicht zu.“ „Moment mal, was...?“ Bakura war aufgesprungen, doch hatte seine Worte nicht zu Ende führen können. Keiro war ebenso auf die Beine gekommen und hatte ihm eine Hand auf den Mund gepresst. „So, das reicht jetzt, Bruderherz. Wir machen jetzt einen entspannenden Spaziergang im Garten des Palastes, was hältst du davon? Oder willst du lieber ein wenig schlafen? Irgendwie bist du seitdem wir uns wiedergesehen haben so gereizt!“, meinte er ehrlich besorgt. Der Grabräuber schlug daraufhin die Hand weg, die auf seinen Lippen gelegen hatte und sah aus, als versuche er, sein Gegenüber mit Blicken zu töten. „Ich bin kein kleines Kind, kapiert?“, fauchte er auch sogleich. Keiro sah ihn verwundert an. „Dafür benimmst du dich wie eines.“ Sein Blick wanderte zu Ryou. „Sag mal, ihr zwei kennt euch doch schon länger, oder? Da hab ich doch irgendetwas mitbekommen?“ Der Weißhaarige sah vollkommen perplex zwischen den Zwillingen hin und her. „Ähm... man könnte es so ausdrücken, wenn man wollte...“ „Ah, gut“, befand Keiro und deutete auf den Grabräuber. „Ist der schon länger so?“ Da Ryou sich hütete, darauf zu antworten, weil er befürchtete, eine Retourkutsche von Bakura zu erhalten, übernahm Marik diese Aufgabe. Ungerührt winkte er ab. „Mach dir keine Sorgen, der ist schon so, seit wir ihn kennen.“ „Hey, sag mal, Kleiner?“, mischte sich nun auch Marlic wieder ein. „Hattest du in der Schule mal dieses komische Fach, das sich vermeintlich mit der Seele des Menschen auseinander setzt?“ „Kann es sein, dass du von Psychologie sprichst?“, seufzte sein Ebenbild. „Genau das. Also, hattest du das, Ryou?“ Der Angesprochene nickte. Irgendwie fühlte er sich gerade gar nicht wohl. Es lag zu viel Aufmerksamkeit auf ihm. „Pass auf!“, meinte Marlic, stand auf, ging zu dem Weißhaarigen hin und legte ihm einen Arm um die Schulter. „Ich habe da eine Theorie. Der gute Bakura ist immer so wahnsinnig aggressiv und frustriert“, fuhr er mit gehässigem Grinsen fort. „Was glaubst du, könnte das an einem Kindheitstrauma liegen?“ Der Körper des Grabräubers spannte sich an. Er ballte die Hände zu Fäusten. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. „Woher weißt du davon?“ „Ach, die Palastwachen scheinen in den letzten Tagen kaum andere Themen als Caesian und den König der Diebe zu kennen. Ich meine, es steht nicht jeden Tag jemand vor der Tür, der eigentlich tot sein sollte. Daher scheint dein Auftauchen für einige Furore zu sorgen. Da bekommt man so einiges mit. Aber zurück zu meiner Frage. Wie war das so, seiner ganzen Familie beim Sterben zu zusehen? Hm? Ich meine, das muss doch ein noch intensiveres Gefühl sein, als dem Tod eines Fremden beizuwohnen, nicht wahr?“ Inzwischen bebte Bakura am ganzen Körper. Er presste die Fingernägel in die Handflächen, dass es schmerzte. Noch ein Wort und... „Marlic! Meinst du nicht, dass du definitiv übertreibst?“, mischte sich Atemu ein, der das nahende Unheil erkannte. „Ich brauche keine Hilfe von dir, Pharao“, zischte der Grabräuber, der unablässig die feixende Fratze der anderen Milleniumsseele fixierte. „Was ist denn, Bakura?“, fuhr diese auch schon fort. „Bist du etwa so verbittert, weil du dein ganzes Leben lang so alleine warst? Mir kommen die Tränen. Weißt du, irgendwie beißt sich diese Geschichte mit deinem Image. Ich meine, guck doch mal... Du predigst, du seist die Finsternis, wolltest die ganze Welt vernichten, machst einen auf vollkommen gefühlskalt und dann tust du das alles wegen eben den Trieben, die du zu leugnen versuchst. Du widersprichst dir, findest du nicht? Also ich würde dir ja raten, diese Gefühlssache sein zu lassen. Familie zu haben ist doch sowie so vollkommen nutzlos und behindert einen nur... Du solltest froh sein, dass du sie alle los bist. Na ja, fast alle.“ Bakura schien zu explodieren. Sein Bruder hatte noch versucht, ihn an der Schulter zu packen, es jedoch nicht geschafft. Mit einem Schrei stürzte er sich auf Marlic und schlug diesem sofort mit der Rechten ins Gesicht. Der Grabwächter ging zu Boden, seine Miene veränderte sich aber keineswegs. Vielmehr wurde das Grinsen noch breiter, während er sich das Blut vom Kinn wischte. Der Grabräuber kniete inzwischen direkt über ihm und hatte ihn am Kragen gepackt. Seine Augen sprühten vor Wut. „Du widerliche Missgeburt! Ich bring dich um!“, schrie er, und wollte erneut zuschlagen, doch Keiro und Joey gingen gemeinsam dazwischen, ergriffen seine Arme und zerrten ihn hoch. „Sag mal spinnst du? Du kannst doch nicht einfach...“, wollte sein Bruder sagen, doch er wurde unterbrochen. „Ich könnte ihm noch viel mehr antun, wenn du mich lassen würdest!“, brüllte Bakura, der sich nicht ohne Gegenwehr von Marlic weg zerren ließ. Der am Boden liegende Ägypter hatte inzwischen begonnen, herzhaft zu lachen. Offenbar war er der Einzige, den diese Situation amüsierte. Zugleich machte er den Grabräuber damit nur noch wütender. „Hey Mann, jetzt beruhig dich doch!“, versuchte nun Joey sein Glück. „Der Pisser ist es doch nicht wert. Er ist eben ein Arschloch, daran wird sich auch nichts ändern, wenn du ihn zusammen schlägst!“ „Ich will ihn nicht zusammen schlagen, ich will ihn verdammt nochmal töten!“, fauchte Bakura zurück und versuchte weiterhin sich loszureißen. Der Grabwächter hatte indes noch immer nicht aufgehört zu lachen. „Wer hätte gedacht, dass du dich so leicht auf die Palme bringen lässt? Regelrecht erbärmlich!“ „Es ist genug! Los, raus hier!“, ging endlich Atemu dazwischen, der das Geschehen bislang völlig perplex beobachtet hatte. Jetzt war auch seine Geduld einmal am Ende. Er hatte kein gutes Verhältnis zu Bakura, ganz im Gegenteil, aber damit war die andere Hälfte Mariks eindeutig zu weit gegangen. Sein Handeln widersprach komplett der Moral, die dem jungen Herrscher zu eigen war. Ein erstaunter Blick streifte ihn. „Also bitte, Euer Majestät...“, wollte Marlic ansetzen, doch der Pharao ließ ihn gar nicht groß zu Wort kommen. „Ich kann auch die Wachen rufen, wenn dir das lieber ist!“, donnerte er. „Ist ja gut. Immerhin hatte ich meinen Spaß bereits.“ Noch immer grinsend erhob sich Marlic schließlich doch noch. Den Blick nicht von dem Grabräuber wendend ging er betont langsam auf die Tür zu. Selbst ein „Wird's bald?“ von Atemu brachte ihn nicht dazu, sich schneller zu bewegen. Letztendlich verschwand er aber doch noch. Augenblicklich riss sich Bakura los. Noch immer zitterte er vor Wut. „Alles in Ordnung?“, fragte Keiro. Sofort wirbelte der Grabräuber herum. „Ob alles in Ordnung ist?“, brüllte er. Nichts war 'in Ordnung'. Überhaupt nichts. Nicht nur, dass dieser Abschaum in Dingen herum gestochert hatte, die ihn nichts angingen und tatsächlich der einzige Schwachpunkt Bakuras waren. Er war auch noch vor versammelter Mannschaft von Mariks Reinkarnation vorgeführt, gedemütigt worden. Etwas, das er mehr hasste, als viele andere Dinge auf der Welt. Noch immer brodelte die Wut in seinem Inneren. Zugleich spürte er etwas, das er schon lange nicht mehr empfunden hatte. Einen Kloß in seinem Hals. Er war kurz davor, endgültig die Kontrolle über sich zu verlieren. Er wirbelte herum und rauschte an Keiro vorbei, der ihm bis zur Tür folgte, es dann jedoch sein ließ. Er rannte den Gang hinab. Er wollte einfach nur eines sein- Alleine. „Es tut mir Leid, dass Ihr das mit ansehen musstest, mein König“, meinte Keiro wenig später, als sich alle wieder beruhigt und Platz genommen hatten. Ausgenommen der beiden Streithähne natürlich. Doch Atemu schüttelte nur den Kopf. „Es war nicht deine Schuld. Und auch nicht die deines Bruders.“ Yugi stimmte zu. „Keiner von uns hat ein... nun, gutes Verhältnis zu ihm. Aber das ging eindeutig zu weit. Niemand sollte so behandelt werden.“ Keiro nickte seufzend. „Ja, ich weiß. Und dennoch... wisst Ihr, als Bakura mir seine Missgunst, die er Euch gegenüber hegt, verdeutlicht hat, dachte ich zunächst, er wäre einfach nur verbohrt. Aber jetzt sehe ich, dass unsere Vergangenheit wohl mehr an ihm nagt, als ich vermutete...“ Ryou schluckte. Er konnte sich noch gut an die Zeit erinnern, da der Grabräuber seinen Körper missbraucht hatte. Er hatte häufig die Gefühle dieser anderen Seele spüren können, als wären es seine eigenen. Zumeist waren es Dinge wie Hass, Zorn, Abscheu, Verachtung, Misstrauen gewesen. Aber auch andere, die er nicht hatte deuten können. Inzwischen hatte er jedoch den Eindruck, zu wissen, worum es sich dabei gehandelt hatte... Vielleicht war Bakura doch nicht so wahnsinnig gefühlskalt, wie er immer geglaubt hatte. Irgendwie überraschte ihn dieser Gedanke nicht. Im Grunde ging er davon aus, dass jeder Mensch irgendwo einen wunden Punkt hatte. Und trotzdem wollten diese beiden Dinge- seine Erinnerung an die Zeit, da er besessen gewesen war, und die jetzige Erkenntnis- nicht zusammen passen. Ryou erhob sich plötzlich. Seit drei Tagen hatte er nun kontinuierlich Menschen um sich, außer, wenn er schlief- was seit ihrer Ankunft nicht oft gewesen war. Zudem machten ihn die Gedanken, die ihm soeben gekommen waren, unsicher. Sie schwirrten durcheinander, er konnte sie nicht ordnen. Ein klares Zeichen, dass er eine Auszeit brauchte. „Entschuldigt mich bitte für eine Weile. Aber ich brauche ein bisschen Ruhe, die letzten Tage ist so viel passiert.“ Ein Nicken, dass Verständnis verdeutlichte, folgte von Yugi, dann verließ Ryou den Raum ebenfalls. Seit dem gestrigen Abend war Risha nun schon auf der Flucht. Das Pferd hatte sie längst zurück gelassen. Das Tier war schon bald nach Sonnenaufgang aufgrund der stetig steigenden Temperaturen völlig entkräftet gewesen. So hatte sie sich zunächst versichert, einen möglichst großen Abstand zu ihren Verfolgern zu haben, anschließend war sie zu Fuß weiter gegangen. Inzwischen war ihr Mund trocken. Der säuerliche Geschmack ließ sich nicht ignorieren. Ihre Kehle brannte, schrie nach Wasser, während ihre Muskeln sie daran erinnerten, dass sie Ruhe brauchten. Ihre nackten Füße schmerzten ob des heißen Sandes, der sich unter ihren Sohlen erstreckte. Sie konnte jetzt nicht rasten. Wenn sie jetzt stehen blieb oder sich hinsetzte, würde sie nicht mehr weiter kommen, das war ihr bewusst. Die Hitze trieb ihr den Schweiß auf die Haut. Und dennoch fühlte sie sich lange nicht so erschöpft, wie es schon ab und an der Fall gewesen war. Einmal hatte sie fast drei Tage in der Wüste überlebt, war ziellos umher geirrt. Dagegen war das hier ein Zuckerschlecken. Schließlich stieg der Weg an. Mühevoll quälte sie sich hinauf. Dann endete er abrupt. Anscheinend war sie auf eine steinerne Klippe gekommen, die der Sand verbarg. Sie sah in die Tiefe... und atmete erleichtert auf. Etwa fünf Meter ging es zu ihrem Füßen abwärts. Dort unten standen einige Dattelpalmen, die den Lauf des Nils säumten. Wie hatte sie nur derart die Orientierung verlieren können, dass ihr nicht klar gewesen war, dass die rettenden Fluten bald auftauchen mussten? Das machte die Sache gleich einfacher. Sie hatte zwar keinen Schlauch dabei, doch würde sie ihren Durst jetzt stillen, wäre sie in der Lage, ihren Verfolgern noch länger zu entgehen und sie vielleicht gänzlich abzuschütteln. Dann hieß es, die Schattentänzer zu finden. Es war offensichtlich, dass sie nicht in die Höhlen zurückkehren würden. Der ewige Wind der Wüste umspielte ihre Haare, als sie die Fäuste ballte. Caesian würde dafür bezahlen. Dafür, dass er ihr Volk derartig erschüttert hatte. Dafür, dass er ihren Ziehvater entführt hatte. Dafür, dass er sie erneut gedemütigt hatte. Plötzlich schreckte sie aus ihren Gedanken hoch. Dieses Geräusch... Sie wirbelte herum und erblickte die Reiter, die sich in wahnsinnigem Tempo näherten, Waffen hoch erhoben. Sofort zückte sie ihre Dolche, ließ das Artefakt jedoch an ihrem Gürtel. Sie hatten sie gefunden. Zwar war der Feldherr nicht bei ihnen, doch auch sie reichten schon aus, um ihr in ihrer derzeitigen Lage zu zu setzen. Sie erwägte, Cheron zu rufen, doch verwarf den Gedanken wieder. Dafür würde sie ihre Energie aufteilen müssen. Etwas, das sie sich gerade, im Angesicht eines Kampfes, nicht leisten konnte. Nicht mit der Entkräftung ihres Körpers, die sich nicht leugnen ließ. Die Reiter schienen den Abgrund früher zu gewahren, als es bei ihr der Fall gewesen war. Sie zügelten ihre Pferde am Kamm der Erhebung und stiegen ab. Drohend näherten sie sich. „Hallo Kleines...“, zischte einer von ihnen, der das Kommando zu haben schien. Sie zog eine Augenbraue nach oben, versuchte, möglichst unbeeindruckt zu wirken. Es war wichtig, dem Gegner niemals Schwäche zu zeigen, selbst, wenn sie sich kaum verbergen ließ. „Du hast da etwas, das unser Gebieter gerne haben möchte...“ „Dann holt es euch!“ Nach spielen war ihr soeben nicht zumute. Sie wollte diese Geschichte hinter sich bringen. „Ganz wie du willst...“ Sofort stürmten zwei Krieger vor. Risha wich den Hieben ihrer Waffen aus, fuhr herum und schlug einem den Knauf ihres Dolchs mitten ins Gesicht. Blut spritzte aus seiner Nase, als er zu Boden ging. Die Attacke des anderen parierte sie zunächst, bis sich ihr eine Gelegenheit bot, ihm die Klinge in den Leib zu stoßen. Auch er sackte zusammen. Anschließend rannte der Kommandant selbst auf sie zu. Immer wieder krachte Metall auf Metall. Zwar gelang es ihr, beinahe jeden Hieb abzufangen, doch schaffte es ihr Gegenüber, sie immer weiter zurück zu drängen- in Richtung des Abgrundes. Immer wieder warf sie einen prüfenden Blick nach hinten. Was ihr schließlich zum Verhängnis wurde... Abermals sah sie in Richtung der Fluten, die sich durch die Wüste wanden, da traf sie plötzlich ein Faustschlag im Gesicht. Benommen taumelte sie einige Schritte zurück, dann spürte sie eine Kante unter ihren Füßen. Einen Augenblick später befand sie sich in freiem Fall, ehe ihr Körper von Wasser verschluckt wurde. Sterne tanzten vor ihren Augen, als sie in den reißenden Fluten versank und davon gespült wurde. Für einen Moment sah sie einen grellen, goldenen Schimmer- wohl die Sonne Ägyptens, die selbst das Dunkel der Wogen durchdrang. Wasser flutete in ihre Lungen. Dann wurde es schwarz um sie herum. Atemu hatte sie nach draußen in die Gärten geführt. Ihm war die Decke regelrecht auf den Kopf gefallen, er hatte einfach an die frische Luft kommen müssen. Auch seine Freunde aus dem 21. Jahrhundert hatten diesen Vorschlag begrüßt. Ein großer Teil der Spannung fiel sogleich von ihnen allen ab, als sie so durch das Grün in Richtung des blühenden Flammenbaumes schlenderten, der ihnen Schutz vor der sengenden Sonne bieten sollte. Vor allem Marik und Tea bestaunten die fein säuberlichen Anlagen, die der Erholung dienen sollten. Hier schien das, was draußen vor den Toren lauerte, so ewig weit entfernt. Beinahe idyllisch... Joey ließ sich seufzend am Stamm des Baumes nieder und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Genüsslich schloss er die Augen. „So stelle ich mir das Leben im alten Ägypten und seinen Palästen vor...“ Atemu sank grinsend neben ihm nieder. „Wenn es nur wirklich so einfach wäre...“ „Wo ist eigentlich Keiro?“, erkundigte sich Yugi und sah sich suchend um. „Er wollte mal nach Bakura sehen. Nicht, dass er gerade Amok läuft“, antwortete der Pharao. „Was ich ihm durchaus zutrauen würde...“ „Ich will ja nicht unhöflich sein oder wirken, als würde ich nicht verstehen, was dich momentan alles belastet, Alter“, entgegnete der Blonde. „Aber wäre es vielleicht möglich, das ganze Thema mal eine halbe Stunde sein zu lassen? Sowohl Caesian, als auch diese beiden Knallköpfe und die Schattentänzer? Mein Schädel fühlt sich an, als würde er bald platzen. Nur eine halbe Stunde, mehr verlange ich gar nicht. Ich denke, das würde uns allen gut tun.“ Tea schmunzelte. Wäre Tristan bei ihnen, er hätte sich einen Kommentar auf Joeys Aussage hin nicht nehmen lassen. Irgendein Spruch wäre ihm bestimmt eingefallen, wenn sein bester Freund meinte, sein Kopf würde bald zerspringen. Vielleicht: 'Ist es denn so anstrengend, mal dein Hirn zu benutzen?'. Ja, mit Sicherheit etwas in der Art. Anfangs hatte sie geglaubt, es sei kein gutes Omen, dass sie nicht alle gemeinsam in diese Zeit gekommen waren. Inzwischen war sie froh darüber. Eine Person weniger, um die sie sich Sorgen machen brauchte. Obwohl, konnte man das wirklich so sagen? Denn wenn Caesian uneinsichtig blieb und die Relikte weiterhin missbrauchte, dann würde die Welt hier enden. Und dann gäbe es auch keine Zukunft... Tea schüttelte energisch den Kopf. Nein, Joey hatte recht. Sie sollten wirklich einmal an etwas anderes denken, als dauernd nur die Probleme durchzukauen, die sich vor ihnen erstreckten, wie ein Feld aus Dornenbüschen. Auch Atemu stimmte dem zu. „Du hast recht. Eine kurze Auszeit muss auch hin und wieder sein. Wir kamen bislang kaum dazu, uns wirklich über euer Leben und die Veränderungen darin zu unterhalten. Nun erzählt. Wie ist die Schule zum Beispiel?“ „Öde und langweilig“, erwiderte Joey. „Vor allem so Kram wie Englisch. Wir müssen Shakespear lesen!“ „Also ich mag ihn“, meinte Marik. „Er hatte wirklich einen unglaublichen Stil.“ „Du magst ja auch alles, was die Lehrer uns beibringen. Außerdem kannst du da gar nicht mitreden, du besuchst eine richtige Schule erst, seitdem die Sache mit Battle City vorbei ist“, winkte der Blonde ab. „Und hast dir damit echt einiges erspart.“ „Ich denke, genau das ist der Unterschied“, lächelte Yugi. „Marik ist vorher nur von Privatlehrern unterrichtet worden und das auch nicht nur in gewöhnlichen Fächern, wie wir sie kennen. Du wirst es eher als Privileg denn als Qual betrachten, oder?“, fragte er an den jungen Ägypter gewandt. Der grinste verlegen zurück. „Ja, ein bisschen schon. Ich bin einfach froh, jetzt ein normales Leben führen zu können, so wie alle anderen auch. Und wenn das heißt, dass ich in die Schule gehen und einen Abschluss machen muss, dann tue ich das mit Vergnügen. Es ist für mich einfach mehr ein 'dürfen' als ein 'müssen'.“ „Das freut mich wirklich. Es ist schön zu sehen, dass du nun mit deinem Leben zufrieden bist“, meinte Atemu. „Was ich zum Großteil Euch zu verdanken habe, Pharao.“ „Du darfst mich ebenso duzen, wie es die anderen auch tun. Immerhin bist du einer von uns“, korrigierte der Herrscher Ägyptens freundlich. „Und sonst? Was hat sich noch verändert? Wie geht es deinem Großvater, Yugi?“ „Bestens, danke der Nachfrage. Der Laden läuft prima und bis auf ein paar Hexenschüsse ab und an ist er noch immer fit“, entgegnete der Angesprochene. Atemu nickte. „Gut zu hören. Sobald ihr wieder in eurer Zeit seid, grüß ihn bitte von mir. Ebenso Tristan, Duke und die anderen. Und wie ist es bei dir Tea? Was macht das Tanzen?“ „Ich gebe mein Bestes! Derzeit tanze ich fast noch mehr, als sonst. Es ist ja nicht mehr lange hin, dann schreiben wir unsere Abschlussprüfungen. Für mich ist es ein unersetzbarer Ausgleich zu dem ganzen Stress, den das mit sich bringt. Zugleich birgt dieses Hobby wieder seine ganz eigenen Hürden. Ich will versuchen, nach der Schule einen Termin für ein Vortanzen am Broadway zu bekommen. Vielleicht nehmen sie mich ja!“ Atemu musste lächeln. Schon damals- oder nun eher in der Zukunft- hatte sie oft davon geschwärmt, diese Chance einmal ergreifen zu wollen. „Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück dafür.“ Er sah auf, als er Schritte hörte. Es war Keiro, der sich ihnen näherte. „Und, erfolgreich gewesen?“, fragte Joey. Doch der Angesprochene schüttelte den Kopf. „Nein, ich kann ihn nicht finden.“ „Dürfte ein gutes Zeichen sein“, kommentierte Marik, woraufhin er sich verdutzte Blicke zuzog. „Was denn? Würde es irgendwo qualmen oder krachen, wüssten wir zwar, wo sich Bakura rumtreibt, aber das hätte zugleich nichts Gutes zu bedeuten.“ „Wohl wahr“, seufzte Keiro und ließ sich bei der Gruppe nieder. „Im übrigen hoffe ich, euch nicht zu stören. Sollte das der Fall sein, so sagt es einfach.“ „Nein, nein“, versicherte Yugi. „Das tust du nicht. Wir haben uns gerade nur eine kleine Auszeit gegönnt. Atemu wollte wissen, wie es um unser Leben im 21. Jahrhundert bestellt ist.“ Sofort schnellte der Kopf des Weißhaarigen herum. „Wenn es für euch in Ordnung ist, würde ich auch gerne ein wenig davon hören! Zumal ihr noch gar nicht erzählt habt, wie es dazu kommt, dass ihr den Pharao kennt- ihr scheint sehr vertraut, dafür, dass ihr erst vor einigen Tagen hier gelandet seid. Vielleicht hättet ihr ja Lust, mich ein wenig zu erleuchten?“ ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ So, da ist es endlich, das neue Kapitel. An sich ging es hier wohl eher weniger spannend zu, dafür finde ich, dass ich es ganz gut hinbekommen habe, diesmal allen Charakteren gerecht zu werden. Am meisten habe ich mich an der Stelle aufgerieben, bei der es zur Auseinandersetzung von Marlic und Bakura kommt. Ich hoffe, ich habe beide halbwegs getroffen. Für mich ist es einfach ein wenig unrealistisch, dass die beiden sich verstehen könnten- immerhin ist einer sturer als der andere. Wobei ich jedoch immer fand, dass Bakura zumindest noch gewisse Grenzen kannte, während das bei Mariks dunkler Hälfte zu fehlen schien. Aber das ist nur meine Meinung, manch einer mag das anders sehen. So, nun genug geschmarrt. Wie immer ein Danke an 3sakuraharuno3 für den Kommentar zum letzten Kapitel. Grüße, Sechmet Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)