Die Seele der Zeit von Sechmet (Yu-Gi-Oh! Part 6) ================================================================================ Kapitel 37: Risiko ------------------ Duke entfuhr ein spitzer Schrei. Soeben hatten sich er und Tristan von der Stelle entfernen wollen, von der aus sie den Mord an einem Ägypter beobachtet hatten, als hinter ihnen plötzlich drei Soldaten mit gezückten Lanzen aufgetaucht waren. Sie glänzenden, Tod bringenden Spitzen schwebten direkt vor ihnen und unterdrückten jeden Gedanken an Widerstand oder Flucht. Was die beiden jungen Männer jedoch endgültig erbleichen ließ, waren die verunstalteten Körper der Waffenträger. Fleisch fehlte an einigen Stellen vollständig, überall waren Brandverletzungen. Sie sollten nicht mehr am Leben sein und dennoch standen sie quicklebendig vor Duke und Tristan. Zunächst dachten sie an eine Sinnestäuschung ob der Hitze, doch als sie von den verstümmelten Wesen an den Armen gepackt und zu Boden gedrückt wurden, erkannten sie, dass diese Gestalten reinste Realität waren. „Sieh einer an, was haben wir denn hier?“, säuselte einer von ihnen. „Sahid, schau mal was wir gefunden haben!“, rief er schließlich nach jenem Soldaten, der soeben die beiden Bauern umgebracht hatte. Der kam auf der Stelle herbei geritten. „Ah, noch mehr Arbeitskräfte für unseren Herren“, befand der Besagte, als er sie erreicht hatte – bis er sie genauer musterte und ihm die außergewöhnliche Kleidung der beiden Männer auffiel. „Wer seid ihr und woher kommt ihr?“, verlangte er daher kurz darauf zu wissen. Duke warf Tristan einen beunruhigten Blick zu. Was war wohl die bessere Variante? Sich dumm stellen und so tun, als verstünde man nicht, was einem gesagt wurde? Oder besser kooperieren? Die Antwort auf diese Frage brauchten sie nicht selbst zu suchen. Als dem Soldaten die Wartezeit zu lang wurde, rammte er kommentarlos einen Speer direkt vor ihren Gesichtern in den Boden. Der reflexartige Ausweichversuch wurde durch die anderen Krieger verhindert, die die beiden jungen Männer aus dem 21. Jahrhundert weiterhin erbarmungslos gepackt hielten. „Ist ja schon gut, schon gut!“, entfuhr es Tristan vor Schreck. „Ich bin Tristan und das ist mein Freund Duke! Wir sind nur zu Besuch hier, eigentlich kommen wir aus Domino City! Und unsere Regierung wird bestimmt sehr, sehr verärgert sein, wenn ihr uns nicht sofort frei lasst!“ „Was zum Geier redest du da für einen Schwachsinn?“, zischte ihm Duke von der Seite zu. Als ob irgendjemand hier Domino City kennen würde. Sie befanden sich in einer Zeit, zu der noch nicht mal an besagte Stadt zu denken gewesen war! Tristan jedoch hoffte, dass seine Aussage Eindruck hinterlassen würde. Gerade weil hier niemand Domino City kennen konnte, hoffte er, dass es für sie zu riskant sein könnte, sie gefangen zu halten. „Woher wollt ihr kommen?“, erkundigte sich der Soldat abermals und riss den Braunhaarigen damit wieder aus den rasenden Gedanken. „Domino City!“ „Domminositie? Nie gehört. Wo soll das liegen?“ „Weit östlich.“ „Im Osten? So so. Nun, dann wird sich unser Herr mit Sicherheit freuen, darüber in Kenntnis gesetzt zu werden, dass es auch in dieser Himmelsrichtung noch Ländereien zu erobern gibt!“ Während Duke und Tristan jegliche Farbe verloren, brachen die umstehenden Krieger in Gelächter aus. „Davon würde ich abraten! Wir verfügen über Waffen, von denen ihr nur träumen könnt!“, versuchte Duke die Situation noch zu retten, doch er blieb erfolglos. „Welche Waffen sollen wir schon fürchten, Junge? Wir haben die Relikte der Götter auf unserer Seite! Nichts und niemand kann uns noch aufhalten!“ Er wandte den Blick ab und sah in den Himmel. Kurz darauf verzog er das Gesicht. „Wirklich schade. Ich hätte euch liebend gern selbst bei Caesian abgeliefert, aber daraus wird wohl nichts. Los Männer, wir rücken ab! Wir müssen die Wachposten am Versteck der Schattentänzer ablösen. Die beiden hier nehmen wir mit und übergeben sie den Soldaten, die nach Men-nefer zurückkehren.“ Kaum waren die Worte über seine Lippen gekommen, wurden Tristan und Duke auf die Beine gehievt. Stramme Knoten wurden um ihre Handgelenke gebunden, während die anderen Enden der Seile an einem Sattel befestigt wurden. Der Soldat, der die kleine Gruppe anzuführen schien, warf ihnen ein letztes, böses Grinsen zu. „Dann wollen wir sehen, ob ihr mit unseren Pferden Schritt halten könnt!“ Keiro hatte die Himmelspforte schon bald verlassen, nachdem sich sein Bruder auf den Weg zum Versteck der Schattentänzer gemacht hatte. Lange Zeit hatte er sich ziellos von seiner Ka-Bestie umher tragen lassen. Dass ein solches Handeln seine Risiken barg, war ihm durchaus bewusst. Er musste überaus vorsichtig sein, um keine Spuren zu hinterlassen, die ihren derzeitigen Unterschlupf verraten konnten. So hatte er Shadara schließlich in einen Teil der Wüste hinaus gelenkt, der sich weit ab vom Nil befand. Die Wahrscheinlichkeit, hier auf Menschen zu stoßen, war verschwindend gering. Letzten Endes hatten sie im Schatten eines Felsens angehalten. Seitdem sie dieses Fleckchen Erde erreicht hatten, saß er nun dort und hing seinen Gedanken nach. In der Nacht hatte ihn abermals dieser Traum befallen. Dieser Traum, an dem einst alles zerbrochen war. Keiro war gläubig. Er glaubte an die Götter und daran, dass sie die Geschicke der Menschen lenkten – auch wenn er ihnen, nach allem was geschehen war, schon lange nicht mehr huldigte. Für das Schicksal, das ihn und seine Familie einst ereilt hatte, gab es keine Entschuldigung. Selbst wenn er vielleicht hätte dankbar sein sollen, dass er überlebt hatte, er war es nicht. Denn genau genommen wäre ihm vieles erspart geblieben, wenn er einfach gestorben wäre. Diese Geschichte lag weit in der Vergangenheit und verfolgte ihn dennoch bis heute – in seinen Träumen. Auch wenn er dabei eher von Warnungen, sogar von Visionen sprach. Sie wiederholten sich ständig, hatten den selben Inhalt, wenn auch hier und da in anderer Gestalt. Und er war sich sicher, dass sie ein verzweifelter Versuch der Götter waren, das Geschehene wieder gut zu machen. Er legte den Kopf auf die angewinkelten Knie, als sich die Bilder wieder vor seinen Augen abspielten. Es war ihre Schuld gewesen. Wäre sie niemals nach Kul Elna gekommen, alles wäre anders verlaufen. Das Dorf wäre nie überfallen worden, es hätten nicht so viele Menschen ihr Leben lassen müssen ... Er sah sich selbst, als kleinen Jungen, wie er in der Nacht auf seiner Schlafstätte lag. Doch irgendetwas ließ ihn wach werden. Einem unbestimmten Gefühl folgend, ging er auf die Wege hinaus, die zwischen den mickrigen Lehmhütten entlang führten. Überall waberte Nebel. Nach einer Suche, die sich anfühlte, wie die Ewigkeit selbst, entdeckte er eine Gestalt zwischen den Schwaden. Langsam näherte sich Keiro ihr, bis er sie endlich erkennen konnte. „Risha ...?“ Dort stand sie, in ein weißes Kleidchen gehüllt. Ihr Blick war auf den Pfad gerichtet, der von den Klippen, die Kul Elna umgaben, hinab in das Dorf führte. Sie warf einen Blick über die Schulter, als sie ihn gewahrte. Sie wandte sich nur halb zu ihm um, sah ihm in die Augen – und Keiro stockte der Atem. Überall klebte Blut auf dem weißen Stoff, der ihren kindlichen Körper umgab. Eine Pfütze des roten Lebenssaftes umspielte ihre Füße, tränkte die Haut. Glühend rote Augen sahen ihn an. Ein abartiges Grinsen zog sich über ihre Züge. Er wollte sie fragen, was passiert sei, was hier geschah, doch dazu kam es nicht mehr. Ein einziges Wort kam über ihre Lippen, wie ein Flüstern und kalt wie Eis. „Sterbt ...“ Im selben Moment bebte der Boden. Es dauerte nicht lange, dann preschten die ersten Reiter in das Dorf hinein, hielten an und zerrten Menschen aus ihren Häusern. Um die beiden Kinder herum brach das Chaos aus, doch niemand schien Notiz von ihnen zu nehmen. „Was hast du getan?“, schrie Keiro seine Base an. Doch deren Grinsen wurde nur noch breiter, ehe sie in ein Lachen ausbrach, das nicht von dieser Welt war ... Jede Nacht sah er diese Bilder. Und er konnte nicht leugnen, dass er das Gefühl hatte, sie würden ihn allmählich in den Wahnsinn treiben. Er war sich bewusst, dass Risha die Soldaten nicht nach Kul Elna geführt hatte. Und dennoch war er sich sicher, dass diese Tragödie nie stattgefunden hätte, wäre sie nicht gewesen. Ihre eigenen Eltern hatten sie einst als verflucht bezeichnet – und er glaubte, Wahrheit in diesen Worten zu erkennen. Sie war ein verfluchtes Kind, ein Mensch, der nur Unheil hinterließ, gleich auf welchem Pfad er auch wandelte. Sie hatte ihm ihr wahres Gesicht schon oft genug gezeigt. Er konnte nicht falsch liegen. Es war einige Mondläufe her, dass Risha und Keiro von Resham aufgegriffen worden waren. Keiro hatte bald nachdem die erste Trauer vorüber gegangen war, begriffen, dass er nicht in der Vergangenheit leben durfte. Er musste weiter machen, einen anderen Weg gab es nicht. Risha hingegen war noch immer zurück gezogen, sprach mit kaum jemandem. Schon mehr als einmal hatten sich Vetter und Base deshalb gestritten. Sobald er versuchte, sie aus dem Loch zu holen, in das sie durch das Erlebte gefallen war, schlug sie praktisch um sich. Und trotzdem versuchte er es immer wieder – so auch eines Nachts, als er zu später Stunde an ihrer Kammer vorüber ging, in der noch immer Licht brannte. Obgleich sie nicht antwortete, als er klopfte, öffnete er schließlich die Tür, nur um sie auf ihrer Schlafstätte sitzend vorzufinden. Ihr Blick war stur gerade aus gerichtet, flog nur einen kurzen Moment in seine Richtung, um sich zu vergewissern, wer herein gekommen war. Angespannte Stille folgte, bis sich Keiro von der Tür löste und neben ihr Platz nahm. „Risha ... du musst endlich wieder richtig schlafen“, sprach er schließlich, während er eine Hand auf ihre Schulter legte. „Es tut dir nicht gut, wenn du andauernd unausgeruht bist.“ Ihr Blick war eiskalt, als er seinen traf. „Wenn du mir sagst, wie ich das machen soll? Bei all den Träumen?“ „Du musst dagegen ankämpfen, dich all dem stellen. Indem du davor wegläufst, machst du es nicht besser.“ Die folgende Reaktion sah er nicht kommen. Wie von der Tarantel gestochen, sprang Risha auf, schlug seine Hand von ihrer Schulter und funkelte ihn Wut entbrannt an. „Ich laufe weg? Ich? Ich tue nichts dergleichen, der Einzige, der das macht, bist du!“ „Risha, was ...?“ „Du machst weiter, als sei nichts geschehen! Du tust so, als habe es Kul Elna niemals gegeben, als hätten Bakura und die anderen niemals existiert!“ „Das ist völliger Unfug, und das weißt du“, entgegnete Keiro betont ruhig. „Wie könnte ich meinen eigenen Bruder, meine Familie jemals vergessen? Es ist wahr, es ist schlimm, dass sie tot sind. Schlimmer als alles, was uns wahrscheinlich jemals passieren wird. Aber hier zu sitzen und sich in Selbstmitleid zu wälzen, macht sie nicht mehr lebendig, Risha! Denkst du nicht, sie hätten gewollt, dass wir unser Leben fortsetzen und aus der Chance, die uns gegeben wurde, etwas Großartiges machen?“ Für einen Moment herrschte Stille. Dann rannen die ersten Tränen Rishas Wangen hinab. „Du verstehst ... gar nichts“, brachte sie mit erstickter Stimme hervor. „Das tue ich sehr wohl, Risha. In deinem Herzen befinden sich großer Schmerz und gewaltige Wut. Aber ehe ich nun weiterhin spreche, sag' du mir doch, was du von jetzt an tun willst. Nur hier sitzen? Weinen? Schreien? Ich verstehe ja, dass du Zeit brauchst, aber irgendwann musst du dich wieder aufraffen!“ Es folgte erneut drückendes Schweigen, bis das Mädchen ein einziges Wort hervor presste. „Rache.“ „Bitte?“ „Ich will Rache. Für das, was passiert ist.“ „Und wohin bringt dich das? Es verursacht nur noch mehr Leid – und es ändert rein gar nichts.“ „Es gibt mir Genugtuung.“ „Vielleicht im ersten Augenblick, aber dieses Gefühl kann und wird nicht von Dauer sein ...“ „Verdammt, halt dein Maul!“ Keiro verstummte augenblicklich, als ein Becher direkt neben seinem Kopf an der Wand zerschellte. Entgeistert starrte er Risha an, die wie ein Raubtier, das Mühe hatte, sich zu beherrschten, auf der gegenüber liegenden Seite des Raumes stand. „Halt den Mund“, wiederholte sie noch einmal. „Du verstehst mich kein bisschen. Das alles mögen deine Ansichten sein, die du mir aufzwingen willst – aber ich lasse sie mir nicht aufzwingen. Weder werde ich vergessen, was passiert ist, noch werde ich zulassen, dass es ungesühnt bleibt. Ich werde lernen, Keiro, und dann bringe ich sie alle, einen nach dem anderen, zur Strecke! Und du wirst mir dabei helfen, denn wir schulden es denen, die im Feuer Kul Elnas umgekommen sind!“ „Das werde ich nicht. Niemals. Denn wie ich schon sagte, es verändert rein gar nichts. Du bist völlig verblendet, Risha. Ich denke, wir sollten gleich bei Sonnenaufgang einen Heiler aufsuchen. Das, was geschehen ist, hat deine Sinne vernebelt. Du musst dich endlich wieder beruhigen, du selbst werden ...“ „Raus!“ „Ich werde jetzt nicht ...“ „Ich sagte 'Raus', verdammte Scheiße!“ Mit diesen Worten wurde Keiro bei den Schultern gepackt und zur Tür gezerrt. Erst, als sie dort angekommen waren, sah ihm Risha noch ein letztes Mal fest in die Augen. „Und jetzt verschwinde und komm' erst wieder zurück, wenn du eingesehen hast, dass du falsch liegst.“ Keiro wusste damals genau, welches Spiel sie spielte. Sie würde solange nicht mit ihm reden, bis er um des lieben Friedens Willen nachgab. Doch diesmal nicht. Nicht in einer so ernsten Angelegenheit. Es wurde Zeit, ihr ihre Grenzen zu zeigen – ihr zu beweisen, dass nicht immer alles nach Plan verlaufen konnte. „Ich werde meine Ansichten nicht ändern, Risha. Nicht in diesem Leben und auch nicht im nächsten.“ „Dann verrätst du mich.“ „Nein, ich lasse nur nicht zu, dass du deine Wut an mir auslässt! Oder an Anderen! Reiß dich endlich zusammen, verflucht nochmal!“ Erst, als er das schockierte Gesicht seiner Base sah, wurde ihm bewusst, dass er sie soeben angebrüllt hatte. Etwas, das nicht beabsichtigt gewesen war. Normalerweise schrie er nie. Doch die selbe Diskussion über Mondläufe hinweg immer wieder führen zu müssen, brachte auch seinen Geduldsfaden dazu, irgendwann zu reißen. Und trotzdem tat es ihm augenblicklich Leid. „Risha, das war nicht meine ...“ „Hau ab. Hau ab und komm mir nicht mehr unter die Augen. Du verstehst mich sowie so nicht, ich brauche dich nicht ...“ „Ich will dich ja verstehen, aber ich weiß doch selbst nicht, was ich tun soll!“ Als er erneut nach ihren Schultern greifen wollte, stieß sie ihn mit solcher Wucht von sich, dass er gegen die Wand auf der anderen Seite des schmalen Ganges prallte. Die Worte, die dann folgten, rissen eine Wunde in Keiros Herz, die sich bis heute nicht geschlossen hatte. „Wenn nur Bakura hier wäre! Er würde denken wie ich! Er würde es verstehen! Verdammt, warum bist du nicht an seiner Stelle gestorben?“ Noch immer tat es Keiro weh, wenn er an diesen Augenblick zurück dachte. In diesem Moment hatte er erkannt, dass das liebe, kleine Mädchen, das seine Base gewesen war, niemals existiert hatte. Seit dieser Nacht suchten ihn die Träume heim. Und er wusste genau, das sie ihm nur bestätigten, was er schon die ganze Zeit, seit Resham sie gefunden hatte, befürchtet hatte: Sie war verflucht. Sie war besessen von Rache. Und er hatte sie verloren. Von völliger Finsternis umgeben, schlichen sie durch die Gänge. Jede Fackel wäre ein zu großes Risiko gewesen. Man hatte gemerkt, dass sie hier waren, hatte vermutlich die Leichen der Soldaten gefunden. Eventuell waren diese auch selbst wieder aufgestanden und hatten Hilfe geholt. Nun mussten sie verhindern, dass man sie fand. Sie mussten so schnell wie nur möglich weg von hier. Doch die zwangsläufige Dunkelheit erleichterte es ihnen kein bisschen. Selbst Risha und Bakura, die schon des Öfteren in den finstersten Gemäuern herum gekrochen waren, stolperten immer wieder oder mussten inne halten, um sich irgendwie zu orientieren. Dabei achteten sie auf jedes noch so leise Geräusch. Doch es begegnete ihnen niemand. Nirgendwo waren Stimmen in den Gängen zu hören. So gelangten sie tatsächlich unbehelligt bis zu dem Tunnel, durch den sie herein gekommen waren. Auf leisen Sohlen schlichen sie so nah wie möglich an den Ausgang heran, um einen Blick nach draußen zu erhaschen. Ihre Befürchtung bestätigte sich: Die Soldaten, die Bakura und Risha zuvor in einem der Tunnel überwältigt hatten, waren entdeckt worden. Die Krieger unterhielten sich aufgebracht. „Ich weiß nicht, wer das war! Scheint, als wären sie überrascht worden!“ „Genau! Das müssen irgendwelche Schattentänzer gewesen sein, die sich versteckt haben!“ „ ... oder vielleicht Geister?“ „Ich wäre dafür, dass wir reingehen und die Bande raustreiben!“ „Wir werden nichts dergleichen tun!“, donnerte einer von ihnen dazwischen. Offenbar war er der Befehlshaber über den Haufen von Untoten und Soldaten. „Wir warten, bis die Anderen kommen, um uns abzulösen. Unsere Schicht ist gleich beendet, glaubt ihr, ich verzichte auf ein ordentliches Bier, um mich mit irgendwelchen hochmütigen Ägyptern zu schlagen? Soll sich Sahid, der elendige Hund, darum kümmern! Sorgt lediglich dafür, dass du Eingänge bewacht sind, damit niemand entkommt. Den Rest überlassen wir ihm.“ Zustimmendes Gelächter wurde laut. „Das bedeutet, wir haben für den Augenblick nichts zu befürchten ...“, murmelte Joey. „Gut erkannt, Blondie. Das bringt uns nur leider kein Stückchen weiter. Wir sitzen wie die Ratten in der Falle“, entgegnete Bakura Zähne knirschend. „Ich befürchte fast, uns bleibt nur eine Möglichkeit.“ „Das sehe ich ebenso. Wir müssen sie rasch beseitigen und dann zusehen, dass wir verschwinden“, stimmte Risha zu. „Richtig. Aber wir werden noch warten“, stimmte der Grabräuber zu. „Und weshalb? Ich meine, wenn die uns entdecken, dann haben wir erst recht ein Problem“, erkundigte sich Ryou und seine Stimme verriet, dass ihm gerade alles andere als wohl zumute war. „Ist doch logisch“, zischte Bakura. „Wenn wir die Kerle jetzt abmurksen und die Ablösung sieht das Gemetzel, werden sie sich sofort an unsere Fersen heften oder nach Men-nefer zurück reiten und Alarm schlagen. Deshalb warten wir, bis auch die Ablösung da ist, ehe wir den Tanz beginnen – und legen gleich alle um. Damit gewinnen wir mehr Zeit. Niemand wird Verdacht schöpfen, wenn eine Truppe, die für den restlichen Tag vom Dienst befreit ist, eine Zeit lang nicht auftaucht. Man wird denken, sie vergnüge sich, während die nächste Schicht anständig Wache hält.“ „Wenn man dir so zuhört, kann man echt froh sein, wenn man nicht so weit denken kann, wie du. Was auch immer an logischen Ansätzen aus deinem Mund kommt, es ist grundsätzlich menschenverachtend und krank“, kommentierte Joey diese Erklärung. „Ich fasse das mal als Kompliment auf ...“, entgegnete Bakura mit einem leichten Grinsen, während er die Soldaten nicht aus den Augen ließ. Eine ganze Weile tat sich nichts, dann waren Silhouetten am Horizont zu erkennen. „In Ordnung, sieht so aus, als bekämen wir Besuch. Ich wäre dafür, dass wir das Ganze schnell und sauber über die Bühne bringen – mit Ka-Bestien.“ „Solange es blutig genug wird, bin ich dabei“, stimmte Risha zu. „Sagt mal, was ist bei euch eigentlich falsch gelaufen? Die Eine dürstet regelrecht nach Blut, der Andere redet vom Töten, als wäre es ein Handwerk oder so!“, meinte Joey, während er sich die Haare raufte. „Ich meine, hallo? Hier geht es um Menschenleben!“ „Die nicht verschont bleiben können, wenn wir erfolgreich sein wollen. Oder willst du etwa verantwortlich dafür sein, wenn wir mit einer Meute Soldaten im Schlepptau zur Himmelspforte zurückkehren?“, fuhr Risha ihn an. „Hey Leute, seht mal da!“ Die Augen der drei Angesprochenen richteten sich augenblicklich wieder auf die Schar von Soldaten. Diese war den Neuankömmlingen entgegen gelaufen. Offenbar hatte irgendetwas ihre Aufmerksamkeit erregt. „Sieht aus, als habe Sachmet deine Gebete erhört, Blondschopf. Das ist unsere Chance! Zu den Pferden und dann nichts wie weg hier!“, zischte Risha noch über die Schulter, dann wollte sie auch schon los stürmen. „Halt!“ Wie erstarrt, hielt Risha inne. Augenblicklich fuhr sie herum und funkelte Ryou wütend an, von dem der Ruf gekommen war. „Was, bei Seth, ist nun schon wieder?“ „Wir können nicht einfach gehen! Joey, sieh nochmal genau hin! Da, bei den Soldaten!“, entgegnete der Weißhaarige, ehe er wie wild in Richtung der Feinde gestikulierte. Joey folgte seinen Gebärden schließlich – und erschrak. Das konnte nicht sein. Die Hitze und die Anstrengung mussten ihm einen bösen Streich spielen. Denn die beiden Personen, die er dort zu erkennen glaubte, konnten nicht hier sein. Aber es bestand kein Zweifel. Auch nachdem er sich mehrmals die Augen gerieben hatte, das Bild war nach wie vor das Gleiche. Dort drüben standen Duke und Tristan. Ein Blick zu Bakura versicherte dem Blonden, dass selbst er die beiden erkannt haben musste. „Was tun diese beiden Idioten hier?“, erkundigte er sich an Ryou gewandt. „Ich weiß es nicht! Wir dachten, sie wären nicht hier her gekommen!“, entgegnete der Besagte sofort. „Aber wie dem auch sei, wir müssen ihnen helfen!“ „Und wieso sollten wir das tun?“, erkundigte sich Risha mit verdrehten Augen. „Weil sie Freunde von uns sind!“, antwortete Ryou aufgebracht. „Ich sehe das Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen nicht – vom dem Risiko, das wir eingehend müssten, ganz zu schweigen! Jetzt haben wir die Chance, ungesehen davon zu kommen! Wenn wir noch länger warten oder versuchen, sie zu befreien, setzen wir unser Leben auf's Spiel!“, antwortete die Schattentänzerin aufgebracht. „Ja, aber ...“, wollte Ryou ansetzen, doch er wurde jäh unterbrochen. „Nichts 'aber'! Sie hat recht, wir werden wegen diesen beiden Hohlbirnen ganz bestimmt keine Rettungsmission starten, die unseren Auftrag und unser eigenes Dasein in Gefahr bringen könnte“, fuhr ihn der Grabräuber an. „Es gibt aber ein 'aber'!“, mischte sich plötzlich Joey ein. „Denkt doch mal nach: Wenn Caesian mitkriegt, dass Duke und Tristan Freunde von Atemu sind, dann wird er sie ganz sicher benutzen, um uns zu erpressen.“ „Nur weil man erpresst wird, Kleiner, heißt das noch lange nicht, dass man darauf auch eingehen muss“, erwiderte Risha. „Ach, und du würdest für Samira nicht alles tun, was in deiner Macht steht?“, konterte der Blonde sofort. „Zur Erinnerung: Ich spreche von dem kleinen, rothaarigen Energiebündel, das deinen Vater befreit hat, ohne dabei an das Risiko für ihr eigenes Leben zu denken!“ Betretenes Schweigen folgte, bis die Schattentänzerin endlich zu antworten vermochte. „Sam wüsste genau, dass ich sie nur zum Wohle des Clans aufgeben würde. Sie würde es nachvollziehen können. Sie würde nicht wollen, dass man wegen ihr all die Anderen in Gefahr bringt.“ „Mach' dich nicht lächerlich!“, schoss Joey nach. „Selbst du würdest alles daran setzen, sie zurück zu bekommen! Schieb' nicht immer deinen verdammten Clan vor, du bist nämlich ein frei denkender Mensch, der tun und lassen kann was er will. Und würde Samira entführt werden, du würdest sie retten wollen! Denn auch, wenn du dir alle Mühe gibst, einem den Gedanken auszutreiben, selbst du hast irgendwo tief in dir drin ein Herz, das sich zumindest um ein paar Menschen sorgt!“ „Schluss jetzt!“, ging Bakura schließlich dazwischen, stets darauf bedacht, nicht die Aufmerksamkeit der Soldaten auf die Gruppe zu lenken. „Diese sinnlose Diskussion bringt uns nicht weiter. Ich gebe es ungern zu, aber Blondie hat nicht unrecht. Ich sehe den Pharao bereits nach Men-nefer rennen, sobald er erfährt, dass seine Freunde dort gefangen sind – und dann war alles, was wir bisher unternommen haben, für die Katz'. Das heißt, wir werden wohl eingreifen müssen. Aber ...“, er machte eine bedeutungsvolle Pause und wandte sich zu Ryou und Joey um, „wenn wir sie nicht befreien können, aus welchen Gründen auch immer, müssen wir anderweitig dafür sorgen, dass sie für Caesian nicht mehr von Nutzen sein werden.“ Ryous Augen weiteten sich. „Was willst du damit sagen?“ „Dass ich sie töten werde, wenn eine Befreiung nicht möglich ist.“ „Wenn du es wagst, auch nur noch einmal daran zu denken, drehe ich dir persönlich den Hals um, hast du das kapiert?“ Joey waren die Worte kaum über die Lippen gekommen, da fand er sich plötzlich an der Wand wieder, während Bakuras Dolch an seiner Kehle saß. „Wann begreifst du es endlich? Das hier ist nicht die schöne heile Welt, die ihr aus eurem Zeitalter kennt! Dieses Land befindet sich im Krieg! Und im Krieg sterben nun einmal Menschen! Gesetze, Moral, Anstand, Tugend, all das wird hinfällig, sobald der erste Mann seinen Lebensatem aushaucht. Es geht hier nur ums nackte Überleben und die richtige Taktik. Und wenn die richtige Taktik nun einmal die ist, sich von Leuten aus den eigenen Reihen zu trennen, dann ist das eben so! Meinst du, der Feind denkt anders? Meinst du, Caesian hätte Skrupel, seine Männer zu opfern, um daraus einen Vorteil zu erlangen? Nein, den hätte er nicht! Und genau deshalb müssen wir ebenso denken. Denn wenn wir schonend und nachsichtig vorgehen, richten wir nichts, absolut gar nichts gegen ihn aus!“ „Selbst Caesian hat Menschen, an denen ihm etwas liegt! Diese Menschen hat jeder! Oder würdest du Keiro bereitwillig aufgeben, nur um ein Ziel zu erreichen? Oder Risha?“ Obgleich die Worte nur gepresst zwischen Joeys Lippen hervor gekommen waren, verfehlten sie ihre Wirkung nicht – zumindest glaubte Ryou, in den Augen des Grabräubers für einen kurzen Moment etwas aufblitzen zu sehen. Der fand seine Beherrschung jedoch so schnell wieder, dass der weißhaarige Junge gleich glaubte, sich geirrt zu haben. „Familie und Freunde, Blondie, sind zwei verschiedene Dinge. Ich könnte nun noch eine moralische Grundsatzdiskussion mit dir darüber führen, für wen du dich entscheiden würdest, wenn man dich fragen würde, ob dein bester Freund oder deine Schwester am Leben bleiben soll. Aber ich werde es nicht tun, denn für so einen Unfug haben wir keine Zeit!“ Mit diesen Worten zog er den Dolch zurück und stieß Joey zu Boden. Der Blonde war kaum hoch gekommen, als ihn Bakura noch einmal am Arm packte. „Aber eines schwöre ich dir: Sobald Ägypten außer Gefahr und der vorläufige Frieden zwischen allen Parteien beendet ist, bist du einer der Ersten, den ich abstechen werde, Köter!“ Mit diesen Worten wandte er sich um und huschte zum Ausgang. Dabei bedeutete er Risha, dass sie folgen sollte. Besagte Schattentänzerin warf noch einen mahnenden Blick zurück, dann ging auch sie. „Lass dich von ihm nicht beeindrucken. Was meinst du, wie oft er mir schon mit dem Tod gedroht hat?“, versuchte Ryou rasch, die angespannte Stille, die zurück geblieben war, zu entschärfen. Zu seinem Glück schien Joey den Augenblick auch nicht für geeignet zu erachten, um eine noch längere Diskussion zu führen, weswegen er seinem Klassenkameraden schließlich zum Ausgang folgte. Dort waren Risha und Bakura bereits dabei, die Lage zu besprechen. „Dreiundzwanzig Soldaten, zwei Gefangene. Könnte lustig werden“, befand Risha gerade. „Ich würde vorschlagen, unsere Ka-Bestien kümmern sich um die Soldaten. Der Kleine“, meinte sie mit Nicken in Richtung Ryou, „läuft derweil los und holt die Pferde. Der Andere kümmert sich um seine teuren Freunde – und sieht zu, dass er sie da raus holt, ehe unsere Zwillingsseelen die Umgebung dem Erdboden gleich gemacht haben. Sobald ihr eure Aufgaben erledigt habt, sucht ihr das Weite. Wir selbst könnten uns derweil darum kümmern, dass Caesians Männer auch schön brav ihre Köpfe verlieren, sobald sie unschädlich gemacht worden sind. Anschließend kommen wir nach.“ „Geht in Ordnung. Auf drei ...“, entgegnete Bakura. „Hey, Augenblick mal!“, ging plötzlich Joey dazwischen. „Ich brauche ein Messer oder so, sonst kann ich sie nicht los machen!“ Doch diese Aussage brachte ihm nichts weiter ein, als ein gehässiges Grinsen von Seiten Rishas. Nur einen Lidschlag später war die letzte Zahl gefallen und Cheron löste sich in einem lodernden Feuerball aus dem Körper der Schattentänzerin. Diabound folgte auf den Fuß. Sogleich wurden die Schreie der Soldaten laut, als sie sich mit den mächtigen Bestien konfrontiert sahen. Ryou brauchte kein weiteres Indiz, um zu wissen, dass seine Zeit gekommen war. So schnell er konnte, rannte er aus dem Tunnel heraus, vorbei an dem Massaker, das sich ihm bot, und weiter der Stelle entgegen, an der sie die Pferde zurück gelassen hatten. Auch Risha und Bakura verließen ihr Versteck und stürzten sich in die Masse aus Feinden, die so leicht nicht am Boden bleiben wollte. Joey indes sah sich eilig nach irgendetwas um, womit er die Fesseln seiner Freunde durchtrennen konnte. Schließlich fand er einen scharfkantigen Stein und entschied, dass er sich damit begnügen musste. Auch er stürzte aus der Deckung hervor und bahnte sich eilig einen Weg zwischen den kämpfenden Leibern hindurch. Einmal hielt er inne, als die Klinge von Rishas Dolch knapp an seinem Gesicht vorüber surrte, kurz darauf musste er sich zu Boden werfen, um nicht von Diabounds umher peitschenden Schweif von den Füßen gerissen zu werden. Trotz des Sandes, der in seinen Augen brannte, stemmte er sich eilig hoch und hetzte weiter. Endlich konnte er die Gesuchten in dem Tumult ausfindig machen. Da ihre Hände gefesselt waren, versuchten sie nur mit den Beinen, sich möglichst weit vom Kampfgeschehen zu entfernen, um nicht versehentlich erstochen oder nieder getrampelt zu werden. Sie hatten das große Glück gehabt, bereits vom Pferdesattel los gebunden worden zu sein, um an den Trupp übergeben zu werden, der nach Men-nefer hatte zurückkehren sollen – ansonsten wäre das Pferd vor Panik mit ihnen durchgegangen und hätte sie bereits weit hinter sich hergeschleift. Joey mobilisierte noch einmal alle Reserven und legte das letzte Stück Weg zurück, das ihn noch von seinen Freunden trennte. Die Hitze und die unter seinen Füßen weg rutschenden Sandkörner trieben ihm den Schweiß auf die Stirn. Erschöpft rang er nach Atem, als er sie endlich erreichte. Als er vor ihnen in die Knie sank und ein „Hey, Leute!“ hervor brachte, begegnete er nur ungläubigen Blicken. Es dauerte einige Lidschläge, bis Tristan und sein Begleiter realisierten, wer da gerade vor ihnen hockte und ihre Fesseln mit einem Stein bearbeitete. „Joey? Du? Was ... Wie kommst du hier her? Dann seid ihr also doch nicht verschwunden, sondern ...“ „Später, Tris'“, wies ihn der Blonde zurecht. „Gerade haben wir keine Zeit für Erklärungen.“ Er warf einen eiligen Blick über die Schulter. Zu seiner Erleichterung sah er bereits Ryou mit den Pferden im Schlepptau näher kommen. „Hört mir jetzt genau zu: Sobald die Seile durchtrennt sind, laufen wir zu den Pferden. Tristan reitet mit mir, Duke setzt sich hinter Ryou. Danach geht’s ab durch die Mitte.“ „Was? Ryou ist auch ...“, wollte sich der Schwarzhaarige gerade erkundigen, als der Besagte bereits in seinem Blickfeld erschien. „Ja, ich bin hier“, entgegnete er. „Mit mehr Informationen müsste ihr bis später warten, wir haben gerade keine ...“ „Zeit, ja, wir haben's verstanden!“, erwiderte Tristan. „Jetzt sieh schon zu, dass du diese verdammten Schnüre durch bekommst!“ „Was machst du da eigentlich?“, warf Ryou ein. „Wo ist dein Kurzschwert?“, hakte er weiter nach, während er sein eigenes aus der Halterung am Gürtel zog und den Blonden eilig beiseite schob, um sein Werk fortzusetzen. „Muss es irgendwo in den Gängen verloren haben ...“ „Sowas passiert auch nur dir, oder?“, kommentierte Duke, während Ryou auch seine Fesseln löste. „Können wir vielleicht später darüber diskutieren? Hieß es nicht 'ab durch die Mitte'?“, rief Tristan noch, als ihn Joey im nächsten Moment von den Füßen riss, gerade rechtzeitig, um einem Feuerball Cherons zu entgehen, der daneben gegangen war – wobei sich der Blonde alles andere als sicher war, dass es sich dabei nur um ein Versehen handelte. Gerade wollte er dem Ka irgendetwas Patziges zurufen, als ihm die Worte im Hals stecken blieben. Der Pegasus war einige Meter entfernt von ihm gelandet und riss gerade einem Soldaten den Kopf von den Schultern – mit Hilfe messerscharfer Zähne, die er zuvor definitiv nicht besessen hatte. Die unterarmlangen Eckzähne stellten dabei besonders furchteinflößende Exemplare dar. Doch noch mehr hatte sich an dem Biest verändert. Auf der Stirn prangte ein goldenes Horn. Der Körper wirkte raubtierhafter als zuvor, die Schwingen muteten an den Enden an, als seien sie verschlissen. Insgesamt schien das Wesen seine Aura gewandelt zu haben – als strahle Cheron plötzlich eine Dunkelheit aus, die vorher nicht da gewesen war. „Was zum Teufel ist das?“, fragte er mehr sich selbst, als die Anderen. Doch Ryou ließ ihm keine Zeit zum Überlegen, zerrte ihn auf die Beine und brachte ihn damit in das Hier und Jetzt zurück. Gemeinsam eilten sie zu den Pferden, saßen auf und ließen den Schauplatz, der inzwischen in Blut getränkt war, hinter sich zurück. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ So, endlich melde ich mich wieder zurück! Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen. Ab jetzt gehen die Updates wieder schneller voran, der vielen Freizeit sei dank! Danke an Baka-Akab für den Kommentar zum letzten Kapitel. :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)