Ein Teufel zum verlieben?!? von Aya_ko ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Kapitel 3 Denka war auf direktem Weg zu seinem Lieblingsplatz auf dem Schuldach geflüchtet. Hier traf er selten jemanden, genoss die Ruhe und sammelte Kraft für den weiteren Tag. Etwas das heute wohl notwendiger war als je zuvor. Er hatte ja gespürt das es nicht vorbei war, aber warum tauchte ER ausgerechnet hier auf? Warum verschwant ER nicht einfach wieder und lies ihn in Ruhe? Es war einfach nicht fair! War sein Leben nicht so schon schlimm genug? Sein eigener Vater hasste ihn und machte ihm das Leben zur Hölle! Wozu also brauchte es da noch einen leibhaftigen Teufel? Er fand eigentlich das sein Vater diese Rolle bestens beherrschte! Konnte Mikaru ihn nicht einfach in Frieden lassen? Was hatte er denn bloß getan das ihn das Schicksal so bestrafte? Womit hatte er all den Schmerz und das Leid verdient? Warum konnte es nicht einfach aufhören? Er konnte nicht mehr! Tränen sammelten sich in seinen Augen und liefen über seine Wangen. Denka versuchte gar nicht erst dagegen anzukämpfen, es wäre ohnehin sinnlos gewesen. So saß er einfach nur mit dem Rücken an die Wand gelehnt auf dem Boden und weinte still vor sich hin. Die Knie hatte er angezogen und mit den Händen umschlungen, den Kopf auf die Knie gelegt. Er hörte nicht wie die Tür geöffnet wurde und Ivy das Dach betrat. “Denka?“ ,rief der leise und schloss die Tür wieder hinter sich. Er war sich sicher das Denka hierher gekommen war, war dies doch der einzige Ort an dem er zur Ruhe kommen konnte. Schnell ging er um den Treppenaufbau herum und blieb mitten im Schritt stehen als er den gesuchten dort sitzen sah. ´Oh Denka.´,dachte er traurig und setzte sich neben ihn. Er wusste aus Erfahrung das es nichts bringen würde diesen jetzt anzusprechen, also blieb er stumm. Schweigend saßen sie nebeneinander, während im Gebäude unter ihnen die Pause zu Ende und der Unterbricht weiter ging. Es war schon öfter vorgekommen das sie hier mehrere Stunden saßen. Denka, weil er einfach zu fertig war um in die Klasse zurückzukehren und Ivy, weil er ihm zeigen wollte das er nicht allein war. Der Unterschied zu sonst bestand nur darin das diesmal nicht Denkas Vater der Grund dafür war. “Wer ist dieser Mikaru?“ ,fragte Ivy schließlich leise. Denka schwieg und gab auch sonst kein Anzeichen dafür das er ihn gehört hatte, doch Ivy ließ sich davon nicht täuschen. Er kannte den anderen inzwischen gut genug um zu wissen, das der ihm jetzt wieder zuhörte. “Nun sag schon. Ihr kennt euch doch offensichtlich.“ Langsam hob Denka den Kopf und sah seinen Freund an. Noch immer glänzten seine Wangen feucht, doch die Tränen waren versiegt. “Ich kenne ihn nicht“ ,sagte er und schüttelte den Kopf. “Denka jetzt hör schon auf mit dem Quatsch! Klar kennt ihr euch! Euer Benehmen läst doch gar keinen anderen Schluss zu!“ Ertappt zuckte Denka zusammen und wandte den Kopf wieder ab. Wieder sagte minutenlang keiner von ihnen ein Wort. Dann stand Ivy entschlossen auf. “Schön, wenn du es mir nicht sagst, frag ich halt ihn.“ ,sagte er und wandte sich zum gehen. “Nein!“ ,rief Denka da erschrocken und umklammerte Ivys Hüfte, so das dieser sich nicht mehr vom Fleck rühren konnte. “Wa… was soll das denn jetzt? Lass mich los.“ ,stammelte Ivy überrascht und versuchte sich aus Denkas Griff zu befreien. Doch die Angst um seinen Freund gab dem zusätzliche Kraft, so das er ihn ohne Probleme festhalten konnte. “Komm ihm nicht zu nahe. Bitte Ivy, bleib weg von ihm. Er ist gefährlich!“ ,sprudelte es aus Denka heraus, bevor er Zeit hatte seine Worte zu überdenken. Sofort erstarrte Ivy und drehte sich so gut es ging zu ihm um. “Du kennst ihn also doch.“ ,stellte er trocken fest und sah Denka in die Augen. Zögernd lies Denka ihn los und lies sich zurück in eine sitzende Position fallen. Langsam schüttelte er den Kopf. “Nein, ich kenne ihn nicht. Nicht wirklich.“ ,nuschelte er leise. Sofort öffnete Ivy den Mund um ihn zu fragen was genau das nun heißen sollte, doch Denka sprach schon von allein weiter. “Ich bin… ich bin ihm gestern das erste mal … begegnet. Aber bis vorhin kannte ich nicht mal seinen Namen.“ ´Sofern das überhaupt sein richtiger ist.´,fügte er noch in Gedanken hinzu und starrte auf seine Hände. “So, du bist ihm also begegnet.“ ,meinte Ivy und setzte sich wieder neben ihn. “Und was ist da passiert, das du so in Panik gerätst kaum das du ihn wiedersiehst?“ Da schwieg Denka lieber und senkte seinen Kopf noch etwas mehr, damit ihm die Haare ins Gesicht fielen und verbargen das er bei der Erinnerung daran ungewollt rot wurde. “Einiges.“ ,flüsterte er und biss sich auf die Unterlippe. “Und das heißt was?“ ,fragte Ivy nach und lies ihn nicht aus den Augen. “Ist doch egal! Er ist gefährlich, mehr brauchst du nicht wissen.“ Beschwörend sah Denka Ivy an. Er durfte auf keinen Fall zulassen das der Mikaru zur Rede stellte und dann vielleicht auch zu dessen Opfer wurde. Er würde auf keinen Fall zulassen das Ivy irgendwas passierte! Ivy war der erste wirkliche Freund den Denka je gehabt hatte. Immer hatte er sich von anderen ferngehalten, war ein Einzelgänger gewesen. Nie hatte er sich getraut Nähe zuzulassen, aus Angst jemand könnte davon erfahren was sein Vater mit ihm tat. Er fürchtete das jeden seine Schwäche abstoßen und man ihn dafür verachten würde. Er tat es ja selbst auch! All die Jahre hatte dieser Plan auch funktioniert. Bis im letzten Jahr Ivy in seine Klasse kam. Durch seine freundliche, offene Art hatte er sich sofort mit allen gut verstanden. Nur Denka war auf Abstand gegangen, hatte Ivys Versuche sich mit ihm anzufreunden abgeblockt. Doch egal wie er es auch versuchte, Ivy hatte nicht aufgegeben. Es war Denka in den 4 Wochen die das so ging nie aufgefallen, doch Ivy hatte ihn die ganze Zeit beobachtet. Er hatte unbedingt herausfinden wollen warum Denka niemanden an sich heran lies obwohl er doch sichtlich unter seiner Einsamkeit litt. Es dauerte auch nicht lange bis ihm einige Dinge auffielen, doch behielt er die für sich, ahnte er doch das Denka eh nur alles abstreiten würde. Eines Tages änderte sich alles. In der Nacht hatte Denka erst wieder eine ziemliche Tracht Prügel einstecken müssen und konnte sich daher an diesem Tag kaum bewegen. Und ausgerechnet da hatte Sport auf dem Plan gestanden. Es war so schon schwer genug immer die ganzen blauen Flecken zu verstecken und annähernd gute Leistungen zu bringen, aber so war es völlig hoffnungslos. Also war Denka hierher aufs Dach geflüchtet und dachte er sei gerettet. Und dann hatte plötzlich Ivy vor ihm gestanden und gefragt warum er nicht im Unterricht war. Sie hatten sich gestritten und Ivy hatte ihn festgehalten, wollte ihn einfach mitschleifen, und wie in einem schlechten Film war dabei Denkas Hemd zerrissen. Und während Denka noch nach einer Erklärung gesucht hatte, hatte Ivy bestätigt gesehen was er vermutet hatte. Denka war einfach weggerannt und wollte ihm von da an erst recht aus dem Weg gehen, dachte er doch das Ivy ihn jetzt verachten würde. Doch der bemühte sich jetzt erst recht darum sein Freund zu werden. Auf die Frage warum, bekam Denka immer nur ein "Einfach so." zur Antwort. Und irgendwann hatte er schließlich aufgegeben zu fragen, hatte es einfach genossen endlich auch jemand zu haben den er Freund nennen konnte. Und hatte begonnen zu vertrauen. “Das reicht mir aber nicht! Er geht in unsere Klasse, da wäre es schon praktisch zu wissen was zwischen euch war.“ ,sagte Ivy und sah ihn auffordernd an. Denka hatte nie bereut ihm zu vertrauen, doch das konnte er ihm einfach nicht sagen! “Das kann ich dir nicht sagen!“ ,antwortete Denka und klang dabei so verzweifelt das Ivy es nicht über sich brachte weiter zu fragen. Seufzend setzte er sich wieder, legte den Kopf in den Nacken und sah in den Himmel. “Und was nun?“ ,fragte er nach einer Weile und sah Denka von der Seite an. Der zuckte mit den Schultern und nuschelte: “Warten. Er wird bestimmt bald wieder verschwinden … Ja ganz sicher …“ Die Frage war nur was mit ihm selbst wäre, wenn es so weit war. “Verschwinden? Wie kommst du darauf?“ “Ich weis es eben.“ ,seufzte Denka und sah seinen Freund an. “Versprich mir das du ihn in Ruhe läst, ja?“ Grübelnd betrachtete Ivy Denkas Gesicht und der flehende Ausdruck in dessen Augen bescherte ihm eine Gänsehaut. Zögernd nickte er, unschlüssig ob er hier das richtige tat. Doch als er sah wie sich Erleichterung auf Denkas Gesicht breit machte, musste er lächeln. Den Rest der Unterrichtsstunde saßen sie schweigend nebeneinander und starrten in den Himmel. Als es schließlich zur großen Pause klingelte, machten sie sich auf den Weg zurück ins Klassenzimmer. Als sie den Flur entlang gingen, blieb Denka stehen und betrachtete sein Gesicht in einer der Fensterscheiben. “Ich glaub, ich sollte noch schnell aufs Klo gehen.“ ,meinte er mit schiefem Grinsen und Ivy nickte verstehend und ging allein weiter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)