Become the first Vampire von Jujichan ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ich weiß nicht, wann er mich bemerkt hatte, aber ich nahm ihn heute zum ersten Mal wahr. Der Mann mit den langen, schwarzen Haaren, den roten Augen und diesem... seltsamen Etwas in seinem Blick. Ich bin erst Gestern 9 geworden, aber dennoch habe ich es nicht wirklich gefeiert. Wie jeden Tag, hatte ich auch an meinem Geburtstag nicht das Bett verlassen, doch mein 9 Geburtstag war auch der Tag, an dem meine Eltern mit gemeinsam mit meinem Arzt, der immer bei dieser Siedlung gewesen war, mitteilten, dass ich nicht mehr lange zu leben hatte. Auch wenn das etwas war, was ich schon vorher gewusst hatte, so stimmte mich diese Entgültigkeit sehr traurig. Ich war schon, als ich noch ein Baby war, schwer krank und konnte mich kaum regen. Als ich zur Welt kam, habe ich nicht mal geschrien. Ich lag einfach nur still, atmete leise und krümmte mich immer dann, wenn die Sonne meine Haut erreichte. Niemand wusste eine Hilfe. Anfangs war ich immer mal wieder heimlich mit der Decke über dem Kopf draußen, aber irgendwann war ich so schwach, dass ich selbst das nicht mehr konnte. Mit nur 4 Jahren war ich entgültig ans Bett gefesselt, unfähig, selbst zu handeln und immer schwächer werdend. Mein schwarzes Haar wurde nach und nach heller, bis es schließlich weiß war und dann bekomme ich schließlich so eine Nachicht. Auch wenn ich mir immer etwas Lebensfreude bewahrt hatte, so entglitt mir die verbliebene Freude nach und nach auch... Und doch... Dieser Mann, der einfach da stand und mich an zu sehen schien, was man dank der Dunkelheit nicht sicher sagen konnte, hatte wohl nicht bemerkt, dass ich die Augen geöffnet hatte. Ich sah ihn eine Weile an, dann fasste ich mir schließlich ein Herz und sprach ihn an, was ziemlich schwer war, da ich selten sprach. „... sind sie... ein Engel?“, fragte ich leise und legte den Kopf schief. Der Mann hatte wohl in seinen Gedanken gesteckt, denn er zuckte kaum merklich und ertappt zusammen, als er mich wieder direkt anzusehen schien. Als er leise lachte, klang es jedoch wirklich wie das Lachen eines Engels, doch er schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin bestimmt kein Engel, mein Kleiner~“, sagte er mit einer samtweichen Stimme, die mich sofort in ihren Bann schlug, aber ich warmir sich nicht sicher, ob der Mann nicht log, denn seine Stimme sprach eher für einen Engel, als für einen Menschen. „Was seid ihr dann, Herr?“, fragte ich leise und lächelte neugierig. „Ein viel mächtigeres Wesen, als ein Engel...“, murmelte der Fremde und ich hatte schon das leise Gefühl, dass er mir nicht ganz antworten wollte, aber das sollte mir Recht sein... wenigstens sprach mal jemand mit mir und das machte mich wirklich glücklich. „Sind sie ein Gott?“, fragte ich weiter, doch bevor er mir antworten konnte, hörte ich Schritte und sah kurz zur Tür. Als ich wieder zu ihm sah, war er verschwunden. Verwirrt blinzelte ich. Hatte ich mir den Mann nur eingebildet?! Beim Gedanken an den Mann musste ich leicht lächeln. Er hatte etwas unglaublich anziehendes an sich, was ich nicht zu beschreiben vermochte, aber ich verstand nicht, warum ein so schönes Wesen, wenn es denn nicht meiner Fantasie entsprungen war, zu mir kommen sollte... Die Tage vergingen und er besuchte mich immer und immer wieder, wenn ich alleine war. Ich gewann ihn richtig lieb und oftmals wünschte ich, ich könnte ihn irgendwann mal nach draußen begleiten. Wenn man sein Leben lang im Bett verbracht hat, freut man sich an den merkwürdigsten Dingen. Jedes Mal wenn er bei mir war, konnte er mich zum Lachen bringen, auch wenn er hin und wieder einen etwas unbeholfenen Eindruck machte, den er zu vertuschen versuchte. Oftmals erzählte er mir Gesichten von draußen, beschrieb mir Tiere, Pflanzen... und die Sonne. Ich liebte die Sonne, nur leider machte sie mich krank und würde mich töten, wenn ich mein Zimmer verlassen würde, aber nach seinen Besuchen konnte ich zumindest von alle dem Träumen. Er besuchte mich ein ganzes Jahr lang immer und immer wieder, aber dann kam er plötzlich nicht mehr... Es vergingen Monate und es schien, als sei mit ihm auch ein Teil meines Willens weiter zu kämpfen gegangen. Nach nur 3 weiteren Monaten war ich wirklich mager geworden und es kostete mich jetzt schon eine menge Mühe, überhaubt die Augen zu öffnen. Es war mitten in der Nacht, als ich die vertrauten Laute wahr nahm. Erst dumpf, wie im Traum, doch dann immer deutlicher. Der Rhythmus der Schritte... Ich erkannte ihn sofort daran. Als er stehen blieb, schlug ich nur langsam und mit einer menge Anstrengung die Augen langsam auf. Er sah mich ernst an, was mir irgendwie das Gefühl gab, ich hätte Mist gebaut, aber schließlich hockte er sich wieder zu mir und seine warme Hand strich über meine Wange, wenn auch nur hauch zart, als habe er Angst, mich zu zerbrechen. „Du bist schwach geworden, mein Kleiner~“, sagte er leise, während er mich weiterhin ernst betrachtete. Ich zwang meinen starren und schwachen Körper sich zu regen und nickte langsam. Mir war erst in den drei Monaten ohne ihn aufgefallen, dass er mir nie seinen Namen genannt hatte, aber jetzt konnte ich ihn auch nicht mehr fragen und obwohl ich ihm nie meinen gesagt hatte, hatte er ihn schon längst gewusst. Vermutlich hatten meine Eltern mal meinen Namen erwähnt... zumindest vermutete ich das. „Willst du sterben?“ Mit diesen Worten riss mich der Fremde, der mir so viele schöne Gesichten erzählt hatte, aus meinen Gedanken. Ich sah ihn verwirrt an, verstand nicht, worauf er hinaus wollte... Er schien zu verstehen und sezte sich auf meine Bettkante. „Wenn du die Möglichkeit hättest... würdest du dann weiter leben wollen?“ Noch immer betrachtete ich ihn völlig verwirrt, doch schließlich nickte ich dann langsam. Natürlich würde ich weiter leben wollen, aber die Krankheit hatte meinen Körper in nur 3 Monaten schon so sehr aufgezerrt, dass ich darin eh keine Hoffnung mehr sah. „Was ist, wenn ich dich retten könnte, mein kleiner Ciprian? Was, wenn du weiter leben könntest?“ Meine Augen mussten wohl richtig geleuchtet haben, denn der Mann lachte wieder leise auf. „Du bist wirklich zu niedlich~“, hauchte er mir leise ins Ohr und legte seine Lippen vorsichtig auf die meinen. Ich weitete etwas erschrocken meine Augen, doch selbst wenn ich mich hätte regen können, ich hätte mich gar nicht wehren wollen... Auf eine merkwürdige Art und Weise, fühlte es sich wirklich himmlisch an... Aber das Gefühl hielt nicht lange. Als hätte er befürchtet, ich würde vielleicht keine Luft mehr bekommen, löste er sich von mir und lächelte mich an, dann nickte er. „Wenn du wirklich leben willst, mein Kleiner, wirst du nur leider... weder zurück zu deiner Familie, noch sonst wohin zurück gelangen können. Du wirst mich begleiten müssen!“, sagte er langsam und ruhig. Wieder konnte ich nur nicken. Egal warum ich das Tat, es fühlte sich richtig an! Schließlich nahm er mich auf seinen Arm und lächelte wieder. Erst jetzt sah ich das erste mal die großen, schwarzen Schwingen, die er hatte. Ich starrte sie einen Momentlag an, bevor er mit etwas anderem meine Aufmerksamkeit forderte und das auf eine recht unangenehme Art und Weise. Er hatte mir, noch während er mit mir die Hütte verlies, tief in den Hals geschnitten. Ich weitete geschockt die Augen und wand mich nur noch mehr, als er seinen Arm, der auch blutete, gegen meine Wunde drückte. Es brannte wirklich wie Feuer. Ich hatte das Gefühl zu schreien, doch kein Laut drang über meine Lippen! Es fühlte sich an, als währen Wochen vergangen, als der Schmerz entlich nach lies, und sich langsam meine Sinne wieder schärften. Tatsächlich waren blos einige Stunden vergangen, in denen ich mich so verändert hatte. Das erste, was ich mit meinem neuen Augenlicht sah, was so viel mehr wahr nahm, als alles was ich zuvor erlebt hatte, war das Gesicht des Mannes, der mich von meiner Schwäche befreit hatte. Kurz sah er zu mir, richtete seinen Blick dann jedoch wieder nach vorn und murmelte kaum höhrbar: „Mein Name ist übrigens Satan!“ Satan, der Herr der Hölle hatte mich gerettet... und er hatte mit mir eine neue Rasse erschaffen. Ich war der erste Vampir. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)