Between Love and Hate von Sunnie ================================================================================ Kapitel 1: Sky Dream -------------------- „Fühlst du es?“ Fragt mich die leise Stimme sanft.Sie klingt so weich und melodiös wie ein Glockenspiel, welches sich in der Mittagssonne windet. „Ja.“ hauche ich leise und lasse meine Augen geschlossen. Der laue Wind spielt mit meinen Haaren und lässt sie tanzen, streicht zärtlich über meine Wangen und bläht meine Bluse auf. Das kühle Wasser umschließt meine Füße und jagt mir so eine Schauer über Beine und Rücken. Ich strecke meine Arme in beide Richtungen aus und drehe mich ein paar Mal im Kreis ehe ich mich in den kühlen Sand hinter mich fallen lasse. Das Wasser reicht mir jetzt nicht mehr nur bis zu meinen Knöchel sonder schon bis zu meinen Waden. Ich vergrabe meine Finger in dem weichen, nassen Sand. „Wir verschwinden im Rausch Wir liegen am Boden Die Musik ist aus Es geht alles so schnell Ich krieg die Augen nicht zu Und es wird langsam wieder hell“ Ich höre wie die Stimme anfängt zu Summen. Eine mir nicht bekannte Melodie, doch ich genieße es. Es ist ein langsames, traurigeres Lied, doch sie passt perfekt hier her. Alles was er erschafft passt perfekt. „Bist du traurig?“ fragt er so leise und sanft wie immer nach dem er geendet hat. Ich nicke nur leicht mit meinem Kopf. Der Sand knirscht mit auf als ich ihn bewege. Ich wage es nicht etwas zu sagen. Ich wage es ja kaum mich zu bewegen. Die untergehende Sonne kitzelt mein Gesicht und ich spüre ihre wärmenden Strahlen an meinen Armen, an meinen Beinen wo das Wasser immer höher kriecht. Jetzt bedeckt das kühle Nass mich schon bis zu den Knien. „Das hämmern im Kopf Es wird immer schlimmer Und es dreht sich der Raum die Couch und das Zimmer Es ist perfekt so wie es ist Solang du bei mir bist“ „Hast du Angst?“ kommt wieder die sanfte Frage. Dieses mal schüttle ich den Kopf doch der Sand knirscht abermals auf. „Solange du bei mir bist nicht.“ hauche ich noch leise und ein leichtes Lächeln breitet sich auf meinen Zügen aus. Ich habe die letzten Tage Angst gehabt. Bodenlose, schreckliche Angst. Konnte Nachts nicht mehr schlafen. Falls mich die Dunkelheit doch einmal überrannte, quälten mich Albträume. Albträume von der schlimmsten Sorte. Doch all dies scheint jetzt wie in weiter Ferne zu liegen. Wie aus einem anderen Leben. Einem das nicht mir gehörte oder je gehört hatte. Doch das hier. Es fühlt sich richtig an. Befreiend. “Wir gehen nach unten Stolpern über die Stufen Von Laterne erhellt Stehen in einer leeren Welt Mir ist egal wohin wir fahren Hauptsache ist wir kommen niemals an“ „Ich werde dich nicht verlassen. Niemals.“ Ich spüre wie sich ein warme Druck auf meinem Oberarm ausbreitet und lächle noch ein wenig breiter. Es ist das einzig richtige was ich machen kann. Ich spüre es, dass es das ist. „Ich liebe dich.“ flüstere ich leise. Ich spüre das Wasser immer höher kriechen. Immer weiter rauf und ich fange langsam an zu zittern, doch ich verdränge das Gefühl der Kälte und konzentrierte mich vollends auf die ruhige Stimme. „Ich lieb dich auch Geliebte. Ich werde dich immer lieben.“ Eine kleine Träne rollt meine Wange runter. „Doch steh jetzt auf. Wirf nicht alles einfach weg.“ haucht er leise. „Aber ich will nicht... Nicht ohne dich!“ flüstere ich mit tränen erstickter Stimme. „Auch wenn die Welt untergeht Ich will hier liegen bleiben Auch wenn sie sich nicht mehr dreht Und wir ins leere greifen Auch wenn die Welt untergeht Ich will hier liegen bleiben Für immer liegen bleiben“ „Du musst aber. Um unser beide Willen. Ich werde immer für dich da sein wenn du mich brauchst.“ der Druck verstärkt sich nun auf meiner linken Brust. Ich schüttle nur wieder meinen Kopf und spüre das Wasser nun schon meinen Bauch kitzeln. „Ich kann nicht mehr ohne dich leben!“ schluchze ich leise und balle nun meine Hände im Sand zu Fäusten. „Ich kann einfach nicht...“ Ein leiser gequälter Seufzer dringt an meine Ohren und das warme Gefühl verschwindet langsam von meiner Brust. „Du wirst es schaffen Geliebte, ich weiß das. Und jetzt steh bitte auf.“ seine Stimme klingt flehentlich, was ich noch nie bei ihm gehört habe, doch ich kann seiner Bitte einfach nicht nachkommen. Nicht nach den letzten Tagen. „Ich bitte dich Geliebte steh auf.“ ich kann heraus hören wie er mit den Tränen kämpft. Das Wasser bedeckt mich nun bis zum Hals vollkommen. „Auch wenn die Welt untergeht Ich will hier liegen bleiben Für immer liegen bleiben“ Langsam, als würde ich aus einem Traum erwachen, öffne ich nun meine Augen und sehe... Nichts. Der endlose Himmel vermischt sich am Horizont mit dem unendlichen Meer und die Sonne lässt alles in einem rötlichen Schein zurück. Es sieht einfach Märchenhaft schön und gleichermaßen grausam aus. Ich blinzele ein paar mal gegen das Licht an und blicke mich nach rechts und links um doch... Nichts. Er ist nicht da. Er wird nie wieder zurück kommen, egal was ich auch machen werde. Erneut rennen Tränen meine Wangen hinunter. Ich stütze mich mit den Ellbogen im Sand ab, dass ich in eine halb sitzende Position komme. „Ich liebe dich!“ schreie ich schluchzend in die Unendlichkeit vor mir. Der Wind fängt an heftiger zu werden. Zwingt mich die Augen zu zukneifen und dennoch... Es hört sich an als würde er ein „Ich dich auch!“ an meine Ohren tragen. „Es ist perfekt so wie es ist“ Zeitungsausschnitt 25.Dezember: Tödlich verunglückt. Gestern wurde ein junger Mann Tod auf einer Waldstrecke aufgefunden. Sein PKW war gegen einen Baum gerast in der Nacht, nach dem der Fahrer höchstwahrscheinlich einem Tier ausweichen wollte. Der Fahrer war auf der Stelle tot, die Sanitäter vor Ort konnten nichts mehr für ihn tun. Laut Verwandten, war er auf dem Weg zu seiner Frau um mit ihr den Heiligen Abend gemeinsam zu verbringen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)