Kaoru Nagumo von Ascian_Dragon (One Shot-Sammlungen mit Kaoru als Protagonist) ================================================================================ Kapitel 12: Heisuke - Das Ende der Yukimura ------------------------------------------- Ab hier bitte nur lesen, wer alles gesehen hatte. Denn der Anfang könnte Spoiler enthalten. Ich habe gewarnt. Nun dieses Kapi wollte ich irgendwie gern schreiben. Es handelt größtenteils von Kaoru und Chizuru, deren Familienbeziehung etc~ eine kleine Darkfic. Das Pair ist halt klar, aber es ist eigentlich ganz wenig. Ich weiß auch nicht~ xD Ist eben spontan gekommen. Nun denn, wünsch euch viel Spaß damit~ _________________________________ „Los... geht.“ Toshizou Hijikata und Chizuru Yukimura liefen aus dem Dojo. Letztere sah noch unter Tränen zurück, wo Sannan-san, Heisuke und ihr Vater Kodou ihre Leben ließen. Sie verlor inzwischen alles. Nur weil sie ein Oni war? Weil jeder sie zu schützen versuchte, nur weil sie sich nicht selbst schützen konnte? „Oi, Kodou...“ brummte eine Stimme. Besagter öffnete die Augen. Er sah auf zu einer Gestalt, die aus dem Schatten traf. Der Umhang flatterte durch den Wind, der durch die Zimmer zog. „Du lebst also doch... Kaoru.“ „Was wäre ich für ein Oni, wenn ich durch so einer kleinen Wunde sterben würde?“ Chizurus Bruder verlor den Kampf gegen Souji Okita, da Chikage Kazama sich einmischen musste. Doch hatte es dieser versäumt, sein Herz richtig zu treffen. Jene Wunde hatte sich schnell verschlossen. Das einzige Problem war, sich aus der Erde zu befreien, da man ihn ehrenhaft begraben wollte. Aber auf so einen Dreck konnte er verzichten. Der kahlköpfige Herr richtete sich auf und sah das Blut an sich kleben. Auch seine Wunden waren direkt verschlossen. Doch hatte er viel Blut verloren, sodass er zuerst nichts dagegen unternehmen konnte, das ihm Chizuru entwischte. Dennoch tat es ihm Leid, dass Chizuru nun dachte, sie hätte ihren geliebten Vater verloren. Dennoch sehnte sich Kodou nach Rache und dachte nicht ans Aufgeben. Die Menschen sollten sehen, was passieren würde, wenn sie sich mit Oni anlegten. Er musterte die zwei Leichen der Shinsengumi und zog ein Fläschchen heraus. Das Ochimizu schimmerte im matten Licht. Er flößte es dem Jüngsten ein. Kaoru sah ihm dabei zu. Der Liegende hatte sich bis zum Ende in einen Rasetsu verwandelt. Sein weißes Haar wurde jedoch durch das Ochimizu wieder braun, langsam öffnete er die Augen. Seine Sicht war noch verschwommen, ehe er Kodous Stimme hörte: „Nehmt ihn gefangen!“ Zwei Rasetsu packten ihn am Arm und schleiften ihn in den Kerker. Kaoru wandte sich zu den Älteren. „Was willst du mit ihm?“ wollte er wissen. „Handeln.“ Kodou trat gegen den leblosen Körper des Brillenträgers, der daraufhin zu Staub zerfiel. Im Kerker wurde Heisuke in eine Ecke geworfen. Stöhnend versuchte er sich aufzuraffen, doch gelang es ihm nicht. Er war viel zu schwach, besonders da man ihn wieder zurück ins Leben geholt und er davor seine Kräfte verausgabt hatte. Als die Rasetsu wieder gingen, kam Kaoru runter. „Du bist doch von den Shinsengumi oder?“ wollte er wissen. Der andere sah zu ihm und wischte sich über den Mund. „Wer bist du?“ fragte er zurück. Kaoru verengte die Augen, irgendwie kam er ihm bekannt vor. Er war doch damals mit Okita und Chizuru unterwegs gewesen, als Ersterer Kaoru als Mädchen verkleidet gerettet hatte. Da hatte er noch langes Haar gehabt. Heisuke Toudou hieß er. Das könnte amüsant werden. „Hm, ziemlich unhöflich, das zu fragen, obwohl wir uns schon begegnet sind, Toudou-san.“ Heisuke versuchte sich zu erinnern, doch kam er nicht drauf. Er verlor das Bewusstsein. Als Heisuke zu sich kam, befand er sich in Ketten. Er zerrte daran, ehe er Schritte hörte. Kaoru kam mit einem Fläschchen runter. „Wie... kommt es, das ich lebe?“ wollte Heisuke wissen, der es schaffte, Gedanken zu fassen. Der Andere seufzte. „Bevor du zu Staub zerfallen wärst, haben wir dir Ochimizu eingeflößt.“ sagte er und deutete auf dieses. Heisuke schnaubte. Da dachte er, er starb tatsächlich und dann wurde er durch diese vermeintliche Medizin wieder belebt. Kaoru hockte sich vor ihm hin und berührte seine Wange. „Kodou-san will dich noch eine Weile behalten. Also lebe gefälligst!“ Damit flößte er ihm die rote Flüssigkeit ein. Heisuke drehte den Kopf weg und spuckte diese in Kaorus Gesicht. Dieser war unbeeindruckt. „Ihr wollt Chizuru?! Und sie mit mir verhandeln? Dann sterbe ich lieber!“ „Du würdest für sie sterben?“ Kaoru packte Heisuke unsanft an den Haaren. „Glaub mir, davon wirst du nichts haben. Es lohnt sich nicht, für so etwas Schändliches zu sterben!“ Kaoru ließ ihn los und wandte sich um. Er wollte Chizuru um jeden Preis, doch es kümmerte sie nicht, was mit ihrem eigen Fleisch und Blut passierte. „Du wirst es noch früh merken.“ Später kam Kaoru wieder in den Keller. Heisuke hing geschwächt an den Ketten. „Dir bringt es nichts, doch noch zu sterben.“ sagte der Dunkelhaarige. Doch Heisuke ignorierte es. Er verzog das Gesicht vor Schmerz, als er sich nur leicht bewegte. „Tut es weh?“ fragte Kaoru überflüssig. Er sah in Heisuke teilweise sich selbst. Er war durch die Hölle gegangen, nur um Chizuru zu finden. Und was hatte er davon? Gar nichts. Nicht mal den Tod hatte er davon. Weil Kazama nicht in der Lage war, sein Herz zu treffen und Chizuru nicht fähig, überhaupt das Schwert gegen ihn zu erheben. Was er hatte war nur die Bestätigung, das ihn keiner wollte. „Ihr kriegt Chizuru niemals!“ „Chizuru, Chizuru. Immer nur Chizuru.“ fauchte Kaoru wutschnaubend und warf das Ochimizu, welches er eigentlich dem Anderen geben wollte, gegen die Wand, worauf es zersplitterte. „Chizuru ist ja so lieb, Chizuru ist süß! Chizuru kümmert sich um alle, aber nicht um sich selbst. Nicht um ihren Bruder. Nicht um ihre Familie. Und im Endeffekt stirbt jeder wegen ihr!“ Heisuke schluckte. Chizurus Bruder? Sie hatte ihm mal davon erzählt, dass sie ihren Bruder getroffen hatte. Dieser war aber tot. Oder hatte er genauso überlebt wie er selbst? Sein Rache schmerzte, er hatte Durst. Durst nach Blut und doch wollte er es nicht. Kaoru wütete, ehe er inne hielt. Ein fieses Grinsen legte sich auf seine Lippen. „Was mich interessieren würde... Ob sie aber für dich sterben würde?“ Heisuke bekam eine Gänsehaut. Kaoru schien wirklich großen Hass gegenüber seiner Schwester zu hegen. Weil sie ihn sterben ließ? Das wollte er nicht glauben. Chizuru würde ihren Bruder doch nicht sterben lassen. Kaoru saß vor ihm und schnitt sich die Pulsader auf. „Trink!“ befahl er. Das Blut triefte aus der Wunde. Heisukes Herz schlug schneller, sein Atem wurde schwerer. Nein, er wollte es nicht. Er drehte den Kopf weg, doch fixierte sein Blick die rote Flüssigkeit. Er wollte kein Monster sein. Ehe er sich versah, presste der Oni seine Wunde an Heisukes Lippen, sodass dieser keine Wahl hatte. Er schmeckte das Blut und schluckte es. Es war wie eine Erlösung, sein Durst wurde gestillt, die Schmerzen verebbten. Er gab sich dem wundervollen Gefühl hin, just in diesem Moment hatte er seine Hemmungen total vergessen. Kaoru lächelte leicht. Vielleicht konnte er durch Heisuke an Chizuru kommen. Es verging eine Woche. Kodou hatte den Befehl erteilt, Heisuke bringen zu lassen. Dieser wurde von zwei Rasetsu in seinen Raum gebracht. „Durch dich werden wir an Chizuru kommen, ob du willst oder nicht.“ meinte der Haarlose. Kaoru stand schweigend daneben. Heisuke knurrte. „Was wollt ihr von ihr?!“ „Sie wieder nach Hause holen. Auch wenn sie sich mit euch Menschen abgibt, sie kann ihre wahre Herkunft nicht verleugnen. Nur wegen ihr sind die Oni in großer Aufruhr. Ich möchte sie davor bewahren.“ Damit meine er wohl Kazama. Kaoru schnaubte. „Kodou... Wieso erzählst du ihm das? Außerdem, wieso sehen wir nicht einfach zu, wie sie alles und jeden verliert? Sie wird keine andere Wahl haben, zurückzukommen.“ brummte er. Kodou sah ihn mit schmalen Augen an. „Ich kann meine Tochter nicht weiter leiden lassen...“ Kaoru stutzte. Selbst Kodou verstand es nicht oder wollte es nicht verstehen. Wütend verließ Kaoru den Raum. Mit seiner Rache war er ganz allein. Heisuke sah ihm nach, dann sah er zu Kodou. „Und wenn sie es nicht will?“ Darauf gab der vermeintliche Vater keine Antwort. Heisuke wurde in ein Zimmer verfrachtet. Er hatte Durst. Doch er musste sich zusammenreißen. Immerhin wollte er nicht, dass Chizuru etwas passiert. Die Tür flog auf und Kodou stand dort, schweigend auf Heisuke blickend, ehe er ihn bat, ihm zu folgen. Auf dem Hof stand Kaoru, der sein Schwert auf Chizuru gerichtet hatte. Diese lag gefesselt im Dreck. „Chizuru!“ rief Heisuke entsetzt. Diese traute ihren Augen nicht. „Heisuke-kun... Aber wie?!“ „Wir haben ihn gerettet.“ warf Kaoru ein und hob mit der Klinge ihr Kinn an. „Aber auch nur ihn.“ Chizuru musste an Sannan-san denken, der wohl nicht das Glück hatte. Aber wieso? „Wieso macht ihr das?“ Dabei sah sie zu Kodou, der nichts unternahm. Kaoru lachte. „Nun, es sterben viele deinetwegen. Eigentlich dachten wir, wir holen dich aus den Fängen der Menschen zu uns zurück, damit niemand mehr darunter leiden muss...“ Chizuru stutzte und sah zitternd zu Kaoru, der ernst auf sie herab blickte. „Aber andererseits wollte ich sehen, wie weit du für einen Menschen gehen willst. Wirst du für ihn sterben? Willst du ihn retten?“ Er deutete auf den Brünetten. „Jedes Mal rettet dich jemand. Doch hast du jemals jemanden gerettet? Für denjenigen gekämpft? Wärst du bereit, für ihn zu sterben?“ „Nicht Chizuru!“ brüllte Heisuke, doch er war zu schwach, um sich loszureißen. „Sieh es ein. DU kannst nichts! Selbst wenn du ihn befreist, wie willst du seinen Blutdurst stillen? Dich ihm opfern? Will er das?“ Ein kurzer Hieb und auf Chizurus Wange zierte eine kleine Schnittwunde, die zu bluten begann, aber sich direkt wieder schloss. Heisuke atmete heftig, er versuchte den Geruch nicht einzuatmen. Die Brünette sah ihn verzweifelt an. „Wieso...?“ wollte sie wissen. Kaoru trat auf ihn zu und hob seinen Kopf an. „Wieso?“ wiederholte er. Als er zu ihr blickte, bekam sie eine Gänsehaut. Sein Blick war eiskalt. „Du sollst leiden! Wie es alle um dich herum tun! Du sollst lernen, wie es ist, wenn man ganz alleine ist und niemanden an seiner Seite hat! Du sollst lernen, wie man sich ganz allein durch eine nie enden wollende Hölle durch kämpft!“ Er schnitt sich in die Handfläche und ließ das Blut auf Heisukes Lippen tropfen. „Kaoru! Es... es tut mir Leid!“ rief Chizuru. Ihre Augen wurden wässrig, sie konnte es nicht mehr mit ansehen. Der Dunkelhaarige jedoch beachtete es nicht. Seine Tränen damals hatte auch niemanden interessiert, seine Schmerzen hatte niemand gesehen. „Tut es dir nicht. Dir ist alles egal. Dir ist es egal, das Menschen unser Zuhause zerstört haben. Dir ist es egal, dass wir durch Menschen getrennt wurden. Dir ist es egal, das deine gesamte Familie durch Menschen ausgerottet wurden. Dir ist es egal, das die Oni aussterben. Aber eins solltest du nie vergessen: Du bist selbst ein Oni!“ Kodou erhob sich. „Es reicht.“ sagte er ruhig. Er sah zu Chizuru. „Willst du wieder zurück zu mir kommen? Oder muss ich dich dazu zwingen?“ Von ihrem eigenen Vater das zu hören, machte sie fertig. Chizuru schluckte. Was sollte sie tun. Heisuke biss sich auf die Unterlippe. „Tu es nicht...“ „Würdest du für ihn sterben?“ wiederholte Kaoru seine Frage und legte seine Waffe an die Kehle des Anderen. „Lass ihn Leben! Bitte!“ rief die Brünette verzweifelt. „Das ist keine zufriedenstellende Antwort!“ Er ließ Heisuke los, stieß ihn zur Seite und schritt mit erhobenem Schwert auf sie zu. „Kämpfe um ihn!“ „Kaoru!“ Kodou ging dazwischen. „Du tötest sie nicht!“ „Aber wenn sie könnte, wären wir zwei schon tot.“ zischte Kaoru und stieß Kodou beiseite. „Sie hat es nicht verdient, das wir sie laufen lassen. Und wenn wir sie mit uns nehmen, wird sie versuchen, wegzulaufen. Vielleicht würde sie uns sogar hinterhältig töten, damit sie zu den Menschen zurückkehren kann!“ Chizuru zuckte zusammen, als er vor ihr stand und mit dem Schwert ausholte. Sie presste die Augen zu, wartete auf etwas Schmerzhaftes... doch sie hörte nur ein Klirren. Das Schwert wurde weggeworfen. Chizuru sah auf. Kaoru hatte einen verletzten Blick, ehe er auf sie traf. Sie rollte sich dabei auf den Rücken, sodass er ihr das Schwert abnehmen konnte. Er wandte ihr den Rücken zu und hob seine Waffe auf. Er trat wieder an Kodous Seite. „Du bist keine Yukimura. Du bist für mich gestorben.“ brummte der Dunkelhaarige und verschwand ins Haus. Kodou sah Chizuru traurig an. „So sehr willst du bei den Menschen bleiben?“ Er band Heisuke los und trat zur Seite. „Dann können wir nichts machen.“ Heisuke stand auf und befreite Chizuru von ihren Fesseln. Er blickte zu Kodou, der ihn mitleidig ansah. „Du musst selbst entscheiden, wie du lebst. Aber du wirst nicht um den Blutdurst herum kommen.“ erklärte er dem Brünetten, ehe er sich um wandte. „Vater!“ „Chizuru... Wenn du dich für den Weg eines Menschen entschieden hast, nenne mich nicht Vater.“ Dies versetzte der Jüngeren einen Stich. Mit den Worten wurden die beiden zurückgelassen. Heisuke nahm sie an der Hand und führte sie hinaus. Das Haus stand inmitten eines Waldes, bis zur einer Lichtung brachte er sie, ehe er stehen blieb. „Geh.“ „Heisuke-kun?“ Chizuru sah ihn besorgt an. „Geht es dir nicht gut? Ist dir übel? Brauchst du-“ „Nein!“ Sie zuckte zusammen. Er atmete heftig, schwitzte und schien erschöpft zu sein. Er sah zu ihr. „Geh zu Hijikata.“ „Aber... du kommst doch mit?“ „Mein Blutdurst ist stärker denn je. Die Medizin wird nicht helfen...“ begann er und blickte auf seine Hand, welche zitterte. „Ich will nicht irgendwann über euch herfallen. Deswegen gehe ich zurück.“ Er gab Chizuru ein Katana mit. „Ich weiß nicht wie lange ich noch habe. Aber geh zu Hijikata und passe auf ihn auf.“ „Heisuke-kun...“ Ihr Gesicht war Tränen überströmt. Doch der Brünette grinste nur. „Ich lebe ja noch. Und ich bin immer noch ein Shinsengumi. Lächle, Chizuru. Das gibt mir Kraft.“ Sie wusste nichts darauf zu antworten. Sie schluckte und versuchte zu lächeln. Es gelang ihr besser als das letzte Mal, als sie zusehen musste, wie er starb. Wo sie dachte, das er wirklich starb. Heisuke nickte und drehte sich um. „Mach es gut.“ Mit diesen Worten lief er los. Zurück bei den Yukimura hörte er Kodou sprechen. Dieser sah zu Kaoru. „Du hast sie aus der Familie verstoßen. Was denkst du dir?!“ „Was ich denke?“ Kaorus Stimme wirkte noch kälter als zuvor und er verschränkte die Arme. „Ich bin das letzte männliche Mitglied der Yukimura. Da du nur unser Ziehvater bist, zählst du nicht dazu. Und wer sich gegen die Familie stellt, braucht kein Mitglied in dieser zu sein.“ „Du lässt sie also weiterhin leiden?“ „Sie soll sehen wie sie klarkommt!“ fauchte Kaoru. „Sie wurde nicht tagtäglich misshandelt! Da sie ein weiblicher Oni ist, tun alle so, als wäre sie Goldwert! Ich bin ein viel stärkerer Oni als sie es ist! Nur ich bin in der Lage sie zu beschützen!“ Er blickte auf die beiden Schwerter. Kurz schwieg er und ging in den Hof. Er begann zu graben. Kodou entdeckte Heisuke und seufzte. „Du bist zurückgekommen?“ Der Brünette nickte. „Wegen mir wäre Chizuru in Gefahr.“ Kodou schenkte ihm ein trauriges Lächeln. Womöglich würde er bald sterben. Aber er wollte Chizuru nicht weiter leiden lassen und verhindern, dass sie ihm nochmal sterben sah. Kaoru warf beide Schwerter ins Loch und schüttete es zu. „Was... tust du da?“ wollte Heisuke wissen. Dieser sah ihn an. Es war, als wäre kein Gefühl in seinem Blick und doch waren die Augen rot angeschwollen. Hatte er geweint? „Es gibt die Yukimura nicht mehr. Ich vergrabe die Erbstücke hier und verlasse das Land.“ „Du gibst auf?“ Der Oni starrte auf die verbuddelte Stelle, ehe er die Augen schloss. „Für was soll ich kämpfen? Die Oni werden immer in der Kleinzahl bleiben, die Menschen werden weiterhin Existenzen auslöschen... Daran will ich nicht teilhaben. Ich habe eh alles verloren, ich bin ganz allein... Und ich habe nichts, was ich beschützen kann... Es gibt rein gar nichts...“ „Das stimmt nicht. Irgendwann findest du etwas, wofür es sich lohnt zu kämpfen.“ murmelte Heisuke. Er hatte Mitleid mit dem Anderen, auch wenn dieser Chizuru töten wollte. Kaoru musterte ihn. „Mag sein.“ Er wandte sich um. Doch bevor er ging, zog er Heisuke zu sich, biss sich auf die Unterlippe und küsste ihn. Der Brünette war schockiert und errötete zugleich. Was tat der Oni da? Als Kaoru sich von ihm löste, leckte er sich über die bereits verheilte Stelle. „Dafür das du versucht hast, mich zu trösten. Da muss ich mich wohl doch um dich kümmern!“ Heisuke glich einer Tomate. „Wa- Was sollte das?!“ „Hm? Du brauchst doch Blut.“ „A-Aber doch nicht SO!“ „Sei still sonst muss ich andere Geschütze aufziehen!“ Prompt wurde Heisuke still. Er drehte sich um, damit Kaoru sein knallrotes Gesicht nicht sah. Kaoru nahm seinen Umhang und warf ihn Heisuke entgegen. Dieser sah verwundert auf. „Huh?“ „Du wirst mich begleiten. Und damit dich niemand erkennt, trägst du das!“ Kaoru nahm sich noch ein Katana mit, ehe er sich zum Ausgang wandte. „Was ist mit Kodou?“ „Der soll tun, was er will...“ brummte der Dunkelhaarige. Er sah zurück. „Wir sehen ihn schon wieder.“ Heisuke rannte ihm hinterher, er wusste nicht, warum, aber wo sollte er schon hin? Sie durchquerten den Wald, bis sie an einer Klippe standen. Man sah die Stadt am Ende des Tals. „Ich denke, ich bin genauso feige...“ hörte Heisuke den Oni murmeln. Er sah zu ihm. Verwirrung war in seinem Blick, worauf Kaoru sich lachend abwandte. Doch dann fiel Heisuke etwas ein. Vielleicht hatte er damit gemeint, dass er Chizuru nicht töten konnte? Aber war dies feige? Oder zeigte diese Geste nur, dass er seine Schwester trotz allem liebte? Vielleicht fand er es ja heraus. Es vergingen Monate. Chizuru hatte den Krieg überlebt und kehrte in den Wald zurück, wo bislang Kodou gewesen war. Doch das Haus war abgebrannt. Die Trümmer lagen verteilt in der Gegend herum. Niemand war zu sehen. Die Brünette senkte traurig den Kopf, als sie einen Grabstein entdeckte. Sie strich den Dreck weg, um die Aufschrift lesen zu können. Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihren Lippen. „Hier ruhen die zwei letzten Erben der Yukimura. Mögen sich ihre Wege irgendwann auf friedlicher Weise erneut treffen. Denn die Welt ist klein. K.Y.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)