Die Suche nach dem Wind Teil 5 von Gurgi ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Gude! Zu spät, zu spät die Hessin ist wieder da!!! Ich hoffe euch allen geht es gut und ihr genießt dieses wunderschöne Wetter *g* . Bin mal wieder mit einer Fortsetzung da. Ich hoffe das sie euch gefällt und nicht so langsam die "Luft" aus der FF raus ist... Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen! Ach ja, ich widme diese FanFic allen die mir bis jetzt immer so positive Kommentare gegeben und mich zum weiterschreiben animiert haben. Besonders Pogopuschel, Anna-chan welche die ersten Teile immer sehr aufmerksam gelesen hat, Spidey der ich gutes gelingen bei ihrer Fortsetzung wünsche und Michelle-chan kann jetzt auch *tadaa* sagen!!! Die Suche nach dem Wind Teil 5 Müde öffnen sich meine Augen...ich blinzle gegen das helle Sonnenlicht welches sich durch das Fenster in mein Schlafzimmer ergießt. Ich richte mich auf und streiche mir einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Mein Körper füllt sich ausgelaugt an...kraftlos, da er wieder einmal keine Erlösung in der Ruhe des Schlafes gefunden hat. Da er wieder einmal von Träumen, Schmerz und Verzweiflung gequält wurde. Ich atme einige male tief durch...ich weiß nicht wie lange ich das noch aushalten werde, wie lange meine Kraft noch reich wird. In jeder weiteren Nacht wird es immer schrecklicher...immer dunkler...immer realistischer. Ich sehe wie die Welt zerstört wird, wie Menschen schreien, versuchen zu fliehen und sterben, ich höre wie es immer stiller um mich wird bis ich ganz alleine bin und letztendlich ebenfalls ausgelöscht werde. So oft habe ich diese Bilder gesehen, so oft habe ich meinen eigenen Tod erdulden müssen, den Schmerz gespürt und dann diese Leichtigkeit, dass ich mich nicht mehr so vor dem Tod fürchte wie ich es noch vor einigen Jahren getan habe. Es ist für mich schon zu einer Art Routine geworden, wenn man bei diesem Bezug überhaupt von so etwas wie Routine sprechen kann. Doch in dieser Nacht waren es nicht nur diese Träume welche mich nicht zur Ruhe kommen ließen. Die ganze Nacht sah ich ihr Bild vor mir, ich blickte in diese Augen, in diese kalten und bitteren Augen in denen weder Fröhlichkeit noch Hoffnung eine Heimat haben. Traurig starre ich auf meine Bettdecke und frage mich wie so etwas kaltes und unnahbares mir so vertraut und so wunderschön vorkommen kann...fast so als wäre es nicht das erste mal das ich in diese Augen gesehen habe und mich gefragt habe, was sich wohl hinter dieser Fassade für ein Mensch versteckt hält, was ihn so verbittern und eisig werden ließ. Und ich spürte noch etwas, es war wohl nur ein Gefühl, doch von solcher Intensität, dass ich mich jetzt frage, ob es wirklich nur das war für was ich es hielt. Ich spürte das ich nicht alleine war, irgend etwas schien ich berührt zu haben, etwas das weit von mir entfernt lag und doch gleichzeitig so nah bei mir war...so nah das es mich erschreckte. Es war eine Art Verbindung, doch wohin kann ich mir selbst nicht erklären, sie war nicht lang genug aufrecht, zu Kraft raubend für mich und es erschien mir als würde sich gegen meine Anwesenheit nach Leibeskräften gewährt werden. Ich spürte wie ich zurück gestoßen wurde...wie irgend etwas verzweifelt versuchte mich zu bekämpfen als wäre ich ein Feind, als würde ich versuchen in eine fremde Welt einzudringen. Dann brach die Verbindung abrupt ab und ich war wieder alleine. Selbst jetzt kann ich mir nicht erklären was das alles zu bedeuten hat, es war so seltsam und dennoch, es war das erstemal seit Monaten das ich mich nicht alleine gefühlt habe. Müde fahre ich mir über mein Gesicht, in drei Stunden wird Elza mich abholen, in drei Stunden werde ich sie wiedersehen. Ich habe Angst und bin nervös, ich weiß immer noch nicht wie ich mich verhalten soll. Ich muß gestehen, ich bin nicht wirklich geübt darin auf Menschen zu zugehen, wie sollte ich auch, wenn alles was ich erfahren habe immer nur Zurückweisung war? Aber selbst an diesen Zusand habe ich mich gewöhnt, ich habe mich daran gewöhnt alleine zu sein... Ich seufze und schlage die Bettdecke zurück, stehe auf und sehe aus dem Fenster auf die Straße hinunter. Die Sonnenstrahlen treffen meine Haut und ich fühle wie sie leicht zu prickeln beginnt. Ich versuche mich zu beruhigen, doch es will mir einfach nicht gelingen. Zu groß ist meine Angst mich zum Narren zu machen. Was tue ich nur wenn sie nicht die Person ist die ich suche? Was wird nur dann? Ich öffne das Fenster, es ist angenehm warm draußen und ich höre wie die Vögel in den Bäumen singen. Heute wird ein schöner Tag werden... Der leichte Wind trägt den Geruch von Blumen in mein Zimmer und ich spüre wie er ganz zaghaft über mein Gesicht streift. Ich lächle leicht. "Ja ich weiß, es ist meine Aufgabe...ich werde dich nicht enttäuschen, nicht schon wieder." Unbarmherzig brennt die Sonne auf das Stadion nieder. Die Luft ist erfüllt von Stimmengewirr und Gelächter. Ich stehe an der Laufbahn und sehe Elza zu wie sie sich aufwärmt. Sie hat Angst, ich spüre das, sie hat Angst davor zu versagen... Ich blicke wieder auf meine Skizzenmappe, mit schnellen Bewegungen ziehe ich einige Linien, gebe dem Bild die letzten Konturen...sehe zu wie nur durch wenige Linien und Schatten etwas neues entsteht, etwas das nur mir gehört, etwas das mir niemand nehmen kann. Genauso ist es mit meiner Musik. Selbst wenn ich morgen Abend ein Konzert für Menschen gebe die nur kommen um mich zusehen...Selbst dann werde ich nur für mich spielen, die Menschen können doch gar nicht verstehen was ich in meinen Bildern und in meiner Musik ausdrücken will. Sie können nicht hinter die Fassade von alledem sehen, sie sehen und hören nicht meine Warnung und meine Ängste. Alles was sie sehen und hören wollen ist nur die verständliche Lüge welche im Vordergrund steht. All das was sich dahinter verbirgt nehmen sie einfach nicht wahr, sie können und wollen es einfach nicht... Ich schaue für einen kurzen Moment auf, meine Augen suchen das Gelände ab, doch ich kann sie nicht entdecken und auch spüre ich ihre Anwesenheit nicht. "Hey, ist alles in Ordnung?" fragt Elza und kommt auf mich zu. "Ja, mir ist nur so schrecklich heiß," sage ich und wische mir einige lästige Schweißperlen von der Stirn. "Frag mich mal," Elza grinst und lehnt sich leicht gegen die Wand. "Ich muss gleich bei dieser Hitze laufen als wäre der Teufel hinter mir her." Ihr Blick wird ernster, konzentrierter. Deutlich ist die Anspannung in ihrem Gesicht zu erkennen. Ich nehme ihre Hand in die meine und drücke sie leicht. Mit jeder Faser meines Körpers kann ich ihre Angst spüren. "Du brauchst dir keine Sorgen zu machen Elza. Ich weiß das du dein bestes geben wirst und nur das zählt." Verwundert sieht mich Elza an, sie ist es nicht gewöhnt von mir das ich, die kalte und unnahbare Michiru auch so reagieren kann, dass ich ihre Angst spüren kann. Sie sieht mich an, lächelt dann und ich lächle aufmunternd zurück. Plötzlich knacken die Lautsprecher im Stadion. "Herzlich Willkommen meine Damen und Herren zum Final der Schulmeisterschaften im Sprint. Die Verantwortlichen bitten nun alle Teilnehmerinnen an die Startbahnen zukommen. Wir wünschen ihnen viel Glück." Elza atmet noch einmal tief durch und zwingt sich dann zu einem erneuten lächeln. "Drück mir die Daumen," sagt sie. "Das werde ich, du schaffst das Elza, ich glaub an dich. Viel Glück." Langsam geht Elza zur Startbahn, dann dreht sie sich noch einmal zu mir um und zwinkert mir zu. "Und wehe du überlegst es dir noch einmal und drückst jemand anderes die Daumen!" Ich lache und sehe ihr zu wie sie ihren Platz einnimmt. Dann fühle ich ein dumpfes Gefühl in meinem Kopf, ich schüttle ihn leicht um dieses Gefühl zu verscheuchen, doch es gelingt mir nicht. Mir ist schwindelig, ich spüre wie meine Knie leicht nach geben...ich muss mich mit einer Hand an der Wand abstützen um nicht auf den Boden zu sinken. Es ist genau wie beim erstenmal...mein Atem beschleunigt sich und ich fühle wie mein Blut wild gegen meine Schläfen pocht. In meinem Kopf dreht sich alles...und ich öffne nur mühsam meine Augen. Sie ist da... Stolz und aufrecht steht sie neben Elza, doch auf ihrem Gesicht ist weder Angst noch Nervosität zusehen. Es ist wie versteinert, wie eine Maske. Sie hat die Augen geschlossen, und scheint sich zu konzentrieren. Sie fährt sich über ihre Augen und scheint sich für eine kurze Zeit um zu sehn. Meine Fingernägel krallen sich um einen der Pfosten, welcher dicht an der Laufbahn steht. Ich richte mich langsam auf und sehe zu ihr hinüber, doch sie sieht mich nicht. Einer der Verantwortlichen tritt an die Seite, die Läuferinnen mach sich für den Start bereit. Dann hallt der Starschuß im Stadion wieder...Ich sehe wie Elza los läuft, sie zieht an allen vorbei, sie läuft mit soviel Kraft und so schnell wie ich es noch nie zuvor bei ihr gesehen habe. Sie will unbedingt siegen, selbst wenn sie sich völlig verausgabt. Mit schnelle Schritten kommt die Ziellinie immer näher...doch dann wird der Abstand zwischen ihr und Haruka immer geringer...man kann förmlich zusehen wie er zu schmelzen beginnt. Immer näher kommt sie Elza bis beide auf gleicher Höhe. Es sind nur noch wenige Meter bis zur Zielgeraden...dann fällt Elza plötzlich zurück und Haruka überholt sie ohne dabei die Spur von Anstrengung zu zeigen. Sie zieht an ihr vorbei und durch läuft die Zielgerade als erste...Elza ist geschlagen. Ich sehe wie sie im Ziel auf ihre Knie sinkt und so heftig atmend in dieser Position verharrt. Ich lauf zu ihr, Elza schwitzt am ganzen Körper und ihr Atem geht stoßweise. "Elza?" frage ich und lege ihr eine Hand auf den Rücken. "Komm, ich helfe dir auf." Ich klemme einen Arm unter ihren und ziehe sie in die Höhe. "Sie...sie war einfach zu schnell," sagt Elza gepreßt. "Sie war einfach zu schnell für mich." "Atme erst mal richtig durch Elza, du bekommst ja kaum Luft." "Wo...wo ist sie?" Ich suche den Platz ab und entdecke Haruka etwas abseits von den anderen Läuferinnen. "Sie ist da hinten," sage ich zu Elza und zeige in die Richtung. "Komm mit, ich muss noch einmal mit ihr sprechen." Ohne das ich in der Lage bin zu widersprechen zieht Elza mich mit sich. Je näher wir ihr kommen um so mehr verspüre ich den Drang mich von Elza loszureißen und davon zu laufen, doch der Griff in welchem mich Elza umklammert hält macht dieses Vorhaben unmöglich. Haruka hat uns den Rücken zugewandt und beginnt ihre Sportjacke anzuziehen. Mein Herz beginnt schneller zuschlagen und mein Puls rast in meinem Körper, ich kann das Blut rauschen hören... Elza bleibt stehen und räuspert sich. "Haruka," beginnt Elza und Haruka dreht sich schwungvoll um. "Ja, was willst du?" Elza lächelt sie liebenswürdig an. "Ich wollte dir nur sagen, dass die Gerüchte über dich stimmen. Du bist wirklich die schnellste. Ich wollte dir nur zu deinem Sieg gratulieren." "Danke," sagt Haruka und mustert Elza einmal kurz. "Ich kann nur sagen, du warst seit langem eine würdige Gegnerin für mich." Elza verbeugt sich leicht vor Haruka und ich sehe wie ihr eine leichte Röte in die Wangen steigt. "Und außerdem wollte ich dir eine Bekannte von mir vorstellen;" Elza schaut hinter sich. "Trau dich ruhig Michiru." Widerstrebend trete ich einen Schritt vor und sehe sie an. Ich bemerke wie sie mich ansieht, mit weit aufgerissen Augen starrt sie mich an und ich senke verlegen meinen Blick. "Das ist Michiru Kaioh eine begnadete Malerin und Musikerin..." Ich nehme Elza's Worte zwar war, doch sie erscheinen mir gleichzeitig Lichtjahre entfernt zu sein. Immer noch sieht mich Haruka an und sagt kein Wort. Sie sieht mich nur aus ihren großen und dunklen Augen an, und scheint darauf zu warten, dass ich etwas zu ihr sage. "Sie schwitzen nicht, das kommt daher das sie ihre Kraft richtig einteilen oder?" Argwöhnisch hebt Haruka eine Augenbraue und sieht mich skeptisch an. "Wie meinen sie das?" fragt sie verwundert. Ich atme tief durch, doch aus meiner Kehle entrinnen nur einige unregelmäßige Atemzüge. Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen, jetzt oder nie. Ich trete noch einige Schritte näher und sehe ihr fest in die Augen. "Ich glaube das sie die Botschaft des Windes verstehen können Haruka." Ihre Augen weiten sich, plötzlich scheint es als würde sie für eine kurze Moment ihr Versteck verlassen. Ich spüre wie sie sich verkrampft, ungläubig der Worte die ich eben gesprochen habe. "Erkennst du mich nicht? Weißt du nicht wer ich bin, wer du bist?" Ich sehe das Verständnis in ihren Augen aufkeimen...ich weiß es nun. Ich weiß das ich mich nicht geirrt habe, dass meine Worte die Wahrheit sind. Doch dann verfinstert sich ihre Miene. Sie sieht mich nun nicht mehr erschrocken oder ungläubig an...in ihrem Blick scheint nur pure Feindseligkeit liegen. Sie zieht sich wieder hinter ihre Fassade, in ihr Versteck zurück... "Das ist doch Schwachsinn, aufwiedersehen ich muß jetzt los." Sie nimmt ihre Sporttasche in ihre Hand und dreht mir den Rücken zu. "Darf ich sie vielleicht irgendwann einmal malen?" "Nein," sagt sie bestimmt, fast zornig. "Für so etwas habe ich keine Zeit." Das sind ihre letzten Worte, ich bleibe so stehen. Ihre Worte hallen in meinen Ohren wieder. "Das ist doch Schwachsinn...dafür habe ich keine Zeit..." Ich spüre wie sich mein Innerstes zusammen krampft, ihre Worte waren härter als es ein Schlag oder die Verletzung eines Dämons jemals hätten sein können. Sie schmerzen nicht nur an der Oberfläche meines Körpers... Ich sehe ihr nach wie sie mit schnellen Schritten das Stadion verläßt...wie sie wieder fort geht. Jetzt weiß ich, dass ich versagt habe...ich hatte es gewußt...ich bin einfach nicht stark genug. "Michiru," Elza legt eine Hand auf meine Schulter. "Es tut mir leid, dass sie so widerlich zu dir war. Hätte ich das gewußt, ich hätte dich ihr nie vorgestellt." "Ist schon gut Elza," sage ich und meine Stimme beginnt zu zittern. "Es war nicht deine Schuld...es war meine." Elza sieht mich fragend an. "Wieso war das deine, was kannst du dafür wenn sie so widerlich und arrogant ist?" Ich lächle leicht, und vermeide es Elza in ihr Gesicht zusehen. "Es ist meine Schuld weil ich geglaubt hatte ich könnte den Wind festhalten...doch das war ein Irrtum. Den Wind kann niemand festhalten..." Fortsetzung folgt... So, fertig! Bin mir dieses mal mehr als unsicher bei meiner FF. Ich hatte wirklich ziemlich viele *Hänger* beim schreiben und habe den Eindruck, dass sie deshalb nicht wirklich gut geworden ist... Oder das sie nicht das ausdrückt was ich sagen will... Naja, jetzt kommt nur noch der sechste und letzte Teil. Dann ist Schluß. Über Kommentare würde ich mich freuen, wenn ihr Kritik habt, ebenfalls immer her damit! Also bis bald und danke an diejenigen die es bis zum Schluß gelesen haben! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)